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Schwingsieb Die Erfindung betrifft ein Schwingsieb mit stufenförmigem
Siebboden. Derartige Siebvorrichtungen sind bereits bekannt und beispielsweise mit
mehreren hintereinander geschalteten Obersieben mit je einem zugehörigem Untersieb
ausgestattet, wobei aus je einem Ober- und Untersieb bestehende Siebpaare, deren
Obersiebe der Reihe nach den Größe abnehmende Maschen aufweisen, derart hintereinandergeschaltet
sind, daß das durch die Maschen des Obersiebes auf das Untersieb gelangende, durch
die Maschen des Untersiebes jedoch nicht hindurchtretende mittlere Siebgut auf das
Obersieb des folgenden Siebpaares fällt. Diese bekannte Siebvorrichtung ist jedoch
nicht in Längsrichtung gewellt und zeigt wie alle übrigen bekannten Siebvorrichtungen
den Nachteil, daß wenn die größeren Partikel des Siebgutes beim Durchgang durch
die Siebzone ihre räumliche Lage im wesentlichen beibehalten, viele der wesentlich
kleineren Partikel an ihnen hängenbleiben.
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Es sind weiter sowohl quer gewellte Siebe als auch längs gewellte
Siebe bekannt, die aber nicht als Stufensiebe ausgebildet sind und somit den bereits
erwähnten Nachteil zeigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beheben
und insbesondere ein Schwingsieb zu schaffen, durch das die kleineren Partikel,
die an den größeren haften, von denselben getrennt werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Schwingsieb mit stufenförmigem
Siebboden erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Siebboden in an sich bekannter Weise
längs gewellt ist, wobei jeweils die Rippen einer Stufe auf die Mulden der nachfolgenden
oder vorhergehenden Stufe auslaufen. Hierdurch wird erreicht, daß die größeren zu
siebenden Partikeln, durcheinanderfallen und -rollen, so daß im wesentlichen ihre
gesamte Oberfläche mit dem Schwingsieb in Kontakt gebracht wird, wobei ein wesentlicher
Teil der daran haftenden kleinen Partikeln von ihnen getrennt wird.
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Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die Zeichnung. In dieser
zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines Schwingsiebs gemäß Erfindung, F i
g. 2 eine Draufsicht auf das Sieb nach F i g. 1,
F i g. 3 eine
vergrößerte perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsforrn für den Siebbelag
und F i g. 4 eine ebenfalls vergrößerte perspektivische Ansicht einer anderen
Ausführungsform für den Siebbelag. Wie F i g. 1 zeigt, besteht der Grundrahmen
des Siebs aus zwei Längsträgern 10, die auf einem vorderen Querträger und
einem hinterem Querträger 12 bzw. 14 ruhen. Eine Querstrebe 16 hält die vorderen
Enden der Längsträger zusammen; in gleicher Weise können zwei in Abständen angeordnete
Querstreben 18 am hinteren Ende der Längsträger diese miteinander verbinden.
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Der Siebrahmen besteht, unabhängig davon, ob er für die Siebung von
Erz oder für anderes Gut bestimmt ist, aus mehreren Siebflächen, die mit 20 bezeichnet
sind und aus den F i g. 2, 3 und 4 Ira einzelnen ersichtlich sind.
Die Abschnitte der Siebflächen sind jeweils in einem Rahmen21 befestigt, der aus
im wesentlichen senkrecht verlaufenden Streben 22 besteht, die an ihren oberen Enden
durch nach vom abwärts verlaufende Längsstreben 24 verbunden sind. Jede der Siebflächen
20 ist im Rahmen 21 an Hebeln od. dgl. aufgehängt, wie bei 26 angedeutet
ist, wobei die oberen Enden der Hebel an den Streben 24 liegen. Das vordere Ende
des unteren Siebteils kann von einem Querhohn 40, der in F i g. 1
zu sehen
ist, unterstützt sein. Der Rahmen, zu dem auch Seitenplatten 27 gehören können,
ist am vorderen Ende in Gummikissen 36 im Grundrahmen gelagert. Am hinteren
Ende ruht der Rahmen in (nicht gezeigt) Federn. Die Gummikissen sind massiv ausgebildet.
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über der höchstgelegenen Siebfläche 20 ist eine Aufgabeschurre 28
angeordnet, deren hinteres Ende auf senkrecht nach oben verlaufenden Stützen
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ruht. An der Unterseite wird die Schurre durch Streben
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gehalten. Unter der Schurre 28 befindet sich ein Antrieb, dessen Welle mit
34 bezeichnet ist. Ob-
gleich es auf der Stelle, an dem der Antrieb im einzelnen
angeordnet ist, im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht ausschlaggebend ankommt,
hat sich doch als vorteilhaft gezeigt, den Antrieb an der Aufgabeseite der Maschine
anzuordnen.
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Unter den Siebflächen 20 ist eine Austragschurre 38 vorgesehen,
auf die der Siebdurchgang fällt und in einen geeigneten Bunker od. dgl. (nicht gezeigt)
gelangt.
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In F i g. 3 ist ein Ausschnitt des Siebbodens abgebildet. Jede
der Siebflächen 20 ist in bekannter Weise in Förderrichtung gewellt, so daß eine
Anzahl von nach oben offener Mulden 42 gebildet wird, die durch in Längsrichtung
verlaufende kippen 44 voneinander getrennt sind. Die Rippen 44 können durch Metallplatten
46 od. dgl. geschützt sein. Die Platten 46 sind insofern von Bedeutung, als sie
den eigentlichen Siebbelag vor dem Aufprall größerer und schwerer Siebgutstücke
schützen.
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Wie sich aus F i g. 3 ergibt, besteht jeder Siebteil aus gelochtem
Blech, aus gewebtem Maschendraht oder einem anderen, mit Öffnungen 48 ausgestatteten
Material. Die Größe der Öffnungen 48 ist wesentlich kleiner als die Breite der Mulden.
Die Ausführung der Siebflächen hängt von der Art und der Größe des zu siebenden
Materials ab. Gezogene oder gelochte Blechsiebflächen können für Siebgut kleinerer
Korngrößen Verwendung finden.
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Die F i g. 3 zeigt fernerhin, daß die Mulden 42 der vorhergehenden
Siebfläche auf die Rippen 44 der anschließenden Siebfläche auslaufen. Auf diese
Weise wird das in der Mulde der vorhergehenden Siebfläche ankommende Material gezwungen,
beim übergang auf die nachfolgende Siebfläche eine Wälzbewegung auszuführen, weil
es entweder nach links oder nach rechts rollen muß, wenn es in die anschließende
Mulde gelangen will. Es wird auch darauf hingewiesen, daß die Mulde der nachfolgenden
Siebfläche im Vergleich zu der Mulde in der vorhergehenden Siebfläche wesentlich
tiefer liegt. Die Höhe der Rippen kann in den verschiedenen Siebflächen gleich sein,
braucht es jedoch nicht; es ist auch möglich, daß die Rippe der nachfolgenden Siebfläche
unter der Mulde der vorhergehenden bleibt. Von wesentlicher Bedeutung ist es, daß
die hintereinanderliegenden Siebflächen so aufeinander ausgerichtet sind, daß das
Siebgut umgewälzt wird, wenn es von einer Fläche auf die andere übergeht. Auf diese
Weise wird erreicht, daß das Feingut, welches sich zwischen größeren Materialstücken
befindet, beim Sieben entfernt wird.
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F i g. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel für die Siebflächen.
In diesem Falle sind mit Abständen nebeneinander parallele Stangen 50 vorgesehen,
die an ihren Enden auf Querverbindungen 52 ruhen, welche dem Querschnitt
der Siebfläche in F i g. 3 entsprechend wellenförmig gebogen sind. Auch bei
diesem Ausführungsbeispiel ist daher der Siebbelag in Förderrichtung gewellt, wobei
die Rippen der einen Siebfläche den Mulden der benachbarten Siebfläche gegenüberliegen.
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Durch Unterteilung des Siebbelags in eine Anzahl von Teilflächen,
von denen jede geneigt ist, und dadurch, daß jedes Einzelkom des Siebgutes eine
Fallbewegung und eine Seitwärtsbewegung beim übergang von einer Siebfläche zur anderen
ausführen muß, wird, wie bereits erwähnt, eine Wälz- oder Rollbewegung in dem über
das Sieb wandernden Material erzeugt. Die Siebteile sind als nach oben offene Tröge
oder Mulden ausgebildet, zwischen denen in Längsrichtun- verlaufende Rippen vorgesehen
sind. Die Rippen der einen Siebfläche liegen in einer Richtung mit den Mulden der
anschließenden Teilfläche, so daß auf diese Weise das Siebgut beim Durchgang durch
die Siebzone gerollt und umgewendet wird. Hierdurch wird die Beseitigung des Unterkoms,
welches an den größeren Teil haftet, begünstigt. Ein zusätzlicher Vorteil, der durch
die Wellung der Siebteile erzielt wird, ist der, daß eine größere Siebfläche zur
Verfügung steht.
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Die Ausbildung der Teilflächen im einzelnen ist von untergeordneter
Bedeutung. So können in geeigneten Abständen nebeneinander angeordnete Stahlstangen
ebensogut wie gelochtes Blech oder Maschendrahtgewebe verwendet werden. Auch in
Abständen nebeneinander angeordnete Stangen arbeiten zufriedenstellend. Worauf es
ankommt, ist die Gesamtformgebung jedes Siebteils und nicht die Art der Ausbildung
der darin vorgesehenen Öffnungen.
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Obwohl die in den abgebildeten Ausführungsbeispielen dargestellten
Mulden alle von gleicher Größe oder Breite dargestellt sind, können sie hinsichtlich
ihrer Breite auch in der Weise verändert werden, daß die größeren Materialstücke
soweit als möglich von den Schutzleisten oder -platten getragen werden.
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Bei manchen Bauarten kann unter der ersten Anordnung von Siebteilen
eine zweite vorgesehen seiD, mit deren Hilfe ein Mittelkorn gewonnen wird. E.,#
ist auch möglich, Wasser auf die Siebteile zu leiten, um den Wirkungsgrad der Trennung
zu verbessern. ZD