DE1164253B

DE1164253B - Radbremszylinder fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1164253B
Application number: DEK33814A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-01-14
Filing date: 1958-01-14
Publication date: 1964-02-27

Description

Radbremszylinder für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft einen Radbremszylinder für Kraftfahrzeuge, der mit Flüssigkeitsdruck betätigt wird, mit einer von einer Laufbüchse abgestützten Rollmembran, deren Rand druckdicht im Zylindergehäuse eingespannt ist.
Es sind Bremszylinder mit Membrandichtungen bekannt, die mit dem Kolben des Bremszylinders unmittelbar zusammenwirken, so daß sie von diesem zwangläufig gestreckt werden bzw. durch ihre Elastizität wieder in ihre Ausgangslage zurückgehen, wodurch diese Art der Membrandichtungen den gleichen Arbeitsweg des Druckkolbens durchführen. Durch das Strecken der Membran ist der Arbeitshub des Druckkolbens im äußersten Falle nur so groß, wie es die elastische Dehnung der Membran zuläßt. Es können also nur relativ kleine Arbeitshübe erzielt werden. Ein weiterer Nachteil der bekannten Membranen besteht noch darin, daß durch die unmittelbare Streckung durch den Arbeitskolben die Flächenpressung zwischen Kolben und Membran groß ist, wodurch die mechanische Beanspruchung zwangläufig wächst und somit die Lebensdauer der Membran herabgesetzt wird.
Auch sind bereits Rollenmembrandichtungen bekannt, welche einen relativ großen Hub des Druckkolbens gestatten. Diese haben aber den Nachteil, daß der Materialflächenquerschnitt der Membran in dem zwischen Gehäuse und Kolbenkörper gebildeten Raum die Höhe des verwendbaren zulässigen Arbeitsdruckes bestimmt. Diese bekannte Membran weist beim Arbeiten auf ihrer druckabgewandten Seite in dem zwischen dem Kolbenkörper und dem Gehäuse gebildeten Raum keine Ausdehnungsbegrenzung auf, so daß die Zerreißfestigkeit der Membran, die in ihrer Abrollfläche durch eine Gewebeeinlage zusätzlich verstärkt ist, die Höhe des zulässigen Arbeitsdruckes bestimmt.
Ferner ist eine Kolben-Zylinder-Einheit mit einer Rollmembran bekannt, deren Rand durch einen Spannring druckdicht an die Zylinderinnenwand angepreßt wird und die durch eine Laufbüchse abgestützt ist. Diese bekannte Ausführung eignet sich jedoch nur für Drücke, die in kleinen Grenzen sich bewegen, und ist nicht für Radbremszylinder geeignet, da bei Beaufschlagung der Stirnflächen der Laufbüchse durch den Flüssigkeitsdruck die Laufbüchse sich zwar verschiebt, aber im Falle eines Kolbengegendruckes, der größer ist als der der Druckfeder, die auf die Laufbüchse einwirkt, die Laufbüchse sich dann schneller bewegt als der Kolben, so daß die Membran sich einbaucht und Falten bildet.
Erfindungsgemäß werden die Nachteile dieser bekannten Ausführungen bei einem Radbremszylinder für Kraftfahrzeuge der vorgenannten Art dadurch beseitigt, daß die Bohrung des Radbremszylinders und der Mantel der Laufbüchse abgestuft sind, die Bremszylinderbohrung mit dem kleineren Durchmesser von der Bohrung mit dem größeren Durchmesser durch die in diese größere Bohrung hineinragende Rollmembran flüssigkeitsdicht getrennt ist, wobei die Laufbüchseninnenbohrung zur Bremsbackenseite hin größer ist als an der in der kleineren Radbremszylinderbohrung liegenden Stirnseite, so daß die wirksamen axialen Druckangriffsflächen der Laufbüchse im Druckraum des Bremszylinders etwa gleich groß sind.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß bei jedem beliebigen Druck im Gehäuse ein Druckausgleich hinsichtlich der Laufbüchse besteht. Infolge dieses Druckausgleiches wird sich beim Verschieben des Kolbens die Laufbüchse über die Rollmembran in Richtung der Kolbenbewegung mit verschieben, so daß immer die Rollmembran straff, d. h. ohne Faltenbildung, an der Laufbüchse anliegt. Um zu verhindern, daß die Membran von der Laufbüchse, die im mittleren Bereich kegelstumpfförmig verläuft, beschädigt wird, ist die Laufbüchse an den Übergängen der einzelnen Flächenteile abgerundet. Auch kann die Laufbüchse noch zusätzlich unter der Wirkung einer Druckfeder stehen, wodurch sie ständig in Anlage an der Rollmembran gehalten wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung, welche einen Längsschnitt durch einen Bremszylinder zeigt, näher erläutert.
Der Bremszylinder 1 nimmt in seiner Bohrung 12 die beiden Druckkolben 8 auf, an die sich die beiden Druckbolzen 9, die zu den nicht dargestellten Bremsbacken führen, anschließen. Den nach innen gerichteten Kolbenseiten sind Füllscheiben 3 zugeordnet, die mittels einer Druckfeder 2 an die Kolbeninnenflächen angedrückt werden. Weiterhin sind in der Zylinderbohrung 12 zwei Laufbüchsen 6 verschiebbar geführt und durch eine Feder, die sich mit einem Ende an eine Schulter des Kolbens 8 anlegt, derart beaufschlagt, daß sie ständig die Rollmembran 4 straff halten. Die Rollmembran 4 ist am Rand durch einen Spannring 5 fest an der Zylinderinnenwand gehalten, während ihr Boden zwischen Kolben 8 und Füllscheibe 3 eingespannt ist. Um das Innere des Zylinders vor Verschmutzung zu schützen, sind an den gegenüberliegenden Zylinderstirnseiten Staubmanschetten 10 angeordnet. Ferner ist in bekannter Weise ein Entlüftungsventil 11 vorgesehen. Die Wirkungsweise des Radbremszylinders ist folgende: Beim Auftreten eines Flüssigkeitsdruckes, der durch den nicht dargestellten Hauptbremszylinder erzeugt wird und über die ebenfalls nicht dargestellte Bremsleitung zum Radbremszylinder geführt wird, werden die Druckkolben 8 mit den Rollmembranen 4 und den Druckbolzen 9 nach den Bremsbacken (nicht dargestellt) verschoben, wodurch dann in üblicher Weise eine mehr oder weniger starke Bremswirkung eintritt. Dabei drücken die Federn 7 ständig die Laufbüchsen 6 gegen die Rollmembranen 4, so daß diese in jeder Arbeitslage gestrafft sind und sich keine Falten bilden können. Durch Veränderung des Innen-oder Außendurchmessers der Laufbüchsen 6 kann der Arbeitsdruck des Bremszylinders als Schiebedruck, der nötig ist, um den Reibungswiderstand der Rollmembranen 4 an den Laufbüchsen 6 aufzuheben, ausgenutzt werden.

Claims

Patentansprüche: 1. Radbremszylinder für Kraftfahrzeuge, der mit Flüssigkeitsdruck betätigt wird, mit einer von einer Laufbüchse abgestützten Rollmembran, deren Rand druckdicht im Zylindergehäuse eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung des Radbremszylinders (1) und der Mantel der Laufbüchse (6) abgestuft sind, daß die Bremszylinderbohrung mit dem kleineren Durchmesser von der Bohrung mit dem größeren Durchmesser durch die in diese größere Bohrung hineinragende Rollmembran (4) flüssigkeitsdicht getrennt ist. daß die Laufbüchseninnenbohrung zur Bremsbackenseite hin größer ist als an der in der kleineren Radbremszylinderbohrung liegenden Stirnseite derart, daß die wirksamen axialen Druckangriffsflächen der Laufbüchse im Druckraum des Bremszylinders etwa gleich groß sind.
2. Radbremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche der Laufbüchse im mittleren Bereich kegelstumpfförmig verläuft.
3. Radbremszylinder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge der einzelnen Flächenteile der Laufbüchse abgerundet sind.
4. Radbremszylinder nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbüchse unter der Wirkung einer Druckfeder steht, die sie ständig in Anlage an der Rollmembran hält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 706 769, 835 239, 920 710; österreichische Patentschrift Nr. 180 952; britische Patentschrift Nr. 348 013; USA.-Patentschrift Nr. 2 781784.