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Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Klebstoffmasse
in Form eines dünnen, festen, selbsttragenden Stabes oder Stranges Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Klebstoffmasse
in Form eines dünnen, festen, selbsttragenden, bei Erwärmung weich werdenden, stranggepreßten
Stabes oder Stranges, die aus einer Mischung von anteilmäßig einheitlich und innig
vermischten thermoplastischen Stoffen besteht, welche wenigstens teilweise in flüssigem
Zustand miteinander unverträglich sind und somit in diesem Zustand zur Entmischung
neigen, sowie auf ein Verfahren für das Auftragen dieser Klebmasse auf Metaliflächen
oder metallbekleidete Oberflächen.
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Zylindrische Faserstoffbehälter mit aufgesetzten Metallenden finden
ausgedehnte Verwendung zur Verpackung von Nahrungsmitteln, wie backfertige Keks
und ähnliche nichtflüssige Nahrungsmittel.
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Der zylindrische Faserstoffteil der Behälter wurde irn allgemeinen
aus faserhaltigem Material spiralig gewickelt und als langes Rohr auf einem Dorn
hergestellt, daß dann zur Bildung der gewünschten Behälter in geeignete Längen unterteilt
wurde.
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Es entstand nun auch der Wunsch, billige Faserstoffbehälter zur Verpackung
von Flüssigkeiten, wie Fruchtsäfte, zu verwenden, jedoch erfordert die einwandfreie
Verpackung solcher Stoffe eine metallische Auskleidung, die bisher bei spiralig
gewickelten Pappebehältern wirtschaftlich nicht ausgeführt werden konnte. Die Bemühungen,
zylindrische Faserstoffbehälter mit einem Metallfolienüberzug und einer seitlichen
Naht herzustellen, haben bisher zu keinem Erfolg geführt, was durch die Schwierigkeit
bedingt war, eine zufriedenstellende feste Verbindung der übergreifenden Ränder
des mit Metallfolien belegten Faserstoffmaterials unter wirtschaftlich tragbaren
Fertigungsgeschwindigkeiten herzustellen.
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Die Erfindung betrifft daher die Herstellung einer Klebmasse, mit
welcher die Bildung einer festen Verbindung von flächigem Material mit großer Geschwindigkeit
möglich ist, das eine Metallverkleidung trägt oder mit Metallfolien belegt ist,
und ein Verfahren zur Durchführung einer solch festhaftenden Verbindung von mit
Metall verkleidetem oder mit Metallfolien belegtem flächigem Fasermaterial unter
Verwendung dieser Klebmasse, wobei die Klebmasse als länglicher Stab oder Strang
vorliegt, wie er für bestimmte thermoplastische Klebmassen bekannt ist, die für
die Herstellung von Verklebungen bei direkter Durchleitzuführung verwendbar sind.
Derartige Klebmassen haben bestimmte Eigenschaften aufzuweisen, welche wie folgt
gekennzeichnet werden können:
a) Fähigkeit, die zu verklebenden Flächen, beispielsweise
Metaliflächen, zu benetzen und auf denselben zu haften. b) Viskosität im geschmolzenen
Zustand derart, daß der Klebstoff sich ausbreiten kann und mit den zu verbindenden
Flächen in innige Berührung tritt. c) Konsistenz des Klebstoffes an der Verbindungsstelle
nach dem Abkühlen derart, daß eine feste Verbindung entsteht, die auch bei sehr
niedrigen Temperaturen biegsam bleibt und nicht brüchig wird.
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Es sind zwar Stoffe bekannt, welche die eine oder die andere der
vorgenannten Eigenschaften besitzen, jedoch sind derartige Stoffe sehr häufig miteinander
unverträglich.
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Um nun gegenüber den bekannten Massen eine Klebmasse für den vorgenannten
Zweck zu schaffen, welche sämtliche Eigenschaften zu a) bis c) aufweist und die
die Form eines dünnen, festen, selbsttragenden,
bei Erwärmung weich
werdenden, stranggepreßten Stabes oder Stranges aufweist, die aus einer Mischung
von anteilmäßig einheitlich und innig vermischten thermoplastischen Stoffen besteht,
welche wenigstens teilweise in flüssigem Zustand miteinander unverträglich sind
und somit in diesem Zustand zur Entmischung neigen, wird gemäß der Erfindung eine
erhitzte, flüssige Mischung solcher Stoffe dauernd gerührt und die Mischung dann
durch plötzliches Strangpressen und Verfestigen zwecks Verhinderung des Entmischens
der besagten Stoffe zu einem festen Stab oder Strang geformt.
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Besondere Erfindungsmerkmale beziehen sich auf die Verwendung eines
endständige Epoxydgruppen enthaltenden Epoxydharzes und eines durch Hitze erweichbaren
Harzes, das mit dem Epoxydharz unverträglich ist und mit diesem praktisch nicht
reaktionsfähig ist, in jeweils geeigneten Gewichtsanteilen, wobei bevorzugt das
Epoxydharz aus einem Glycidylpolyäther eines mehrwertigen Phenols besteht, das endständige
Epoxydgruppen enthält.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann sich weiterhin auch durch die
Verwendung von Polyäthylen und eines »Kohlenwasserstoffharzes« in bestimmten Gewichtsanteilen
kennzeichnen, wobei letzteres einen Erweichungspunkt von mindestens 850 C hat und
im erhitzten Zustand in begrenztem Maße lösend auf das Polyäthylen wirkt.
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Als ein solches »Kohlenwasserstoffharz« wird vorzugsweise ein Polyterpenharz,
insbesondere ein ,B-Pinen-Polymerisat verwendet. Als dieses »Kohlenwasserstoffharz«
kann auch ein harzartiges Polymerisationsprodukt aus einer katalytischen Polymerisation
gemischter, ungesättigter, aus gekracktem Erdöl bzw. aus Utah-Kohle ausgeschiedenem
Harz erhaltener Monomeren Verwendung finden.
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Ein besonderes Erfindungsmerkmal sieht daher für die vorstehend genannte
Verwendung von Polyäthylen mit einem »Kohlenwasserstoffharz« in bestimmten Gewichtsanteilen
vor, Polyäthylen in Gewichtsanteilen von 15 bis 60°/o und mindestens ein Glied einer
Gruppe zu verwenden, die aus Polyterpenharzen, aus harzhaltiger Utah-Kohle gewonnenem
Harz und dem harzartigen Polymerisationsprodukt besteht, das durch katalytische
Polymerisation einer Mischung von ungesättigten, aus bei niedrigen Temperaturen
gekracktem Erdöl hergestellten Monomeren erhalten wird, so daß dieses Glied einen
Erweichungspunkt von mindestens 850 C hat und im erhitzten Zustand in begrenztem
Maße lösend auf das Polyäthylen wirkt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Auftragen der vorstehend
genannten thermoplastischen Klebmasse auf Metallflächen oder metallbekleidete Oberflächen
ist vorgesehen, daß die in Stab- oder Strangform eine innige Mischung bildenden
Bestandteile der Klebmasse während des in bekannter Weise fortschreitenden Schmelzens
in einer Heizzone mit begrenztem Querschnittsraum in diesem Zustand gehalten werden
und daß die Form einer innigen Mischung dann auch beim Auftragen geschmolzener Klebmasse
auf die Klebstelle eines Werkstückes im Anschluß an die Heizzone aufrechterhalten
wird.
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Die erfndungsgemäßen Verfahren werden näher erläutert, wobei an Hand
von Zeichnungen das Verfahren zum Auftragen auf und zum Verbinden von Metallflächen
oder metallbekleideten Oberflächen besonders beschrieben ist.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Darstellung eines Teils einer stab-
oder strangförmigen Klebmasse, wie sie durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellt
worden ist; Fig. 2 ist die schaubildliche Darstellung einer Vorrichtung zum Ausbilden
von Behältern mittels des Verfahrens der Erfindung zum Auftragen und Verbinden von
metallischen Oberflächen mit einer erfindungsgemäßen stab- oder strangförmigen Klebmasse;
Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2 in einem etwas größeren
Maßstab; Fig. 4 ist in etwas vergrößertem Maßstab und teilweise weggebrochen ein
Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2; Fig. 5 ist ein Schnitt nach Linie V-V der Fig.
2 im gleichen Maßstab wie Fig. 3 und 4; Fig. 6 zeigt in unverändertem Maßstab einen
Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 2.
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Die nachstehend als »Klebstoff« bezeichnete thermoplastische Klebmasse
der Erfindung hat die Form eines länglichen selbsttragenden Stabes oder Stranges
(Fig. 1) und wird in an sich bekannterWeise einer Heizzone zugeführt, z. B. einem
beheizten Erweichungs- und Bereitungskanal 12 (Fig. 2), dessen Einlaß 14 einen dem
Querschnitt des stab- oder strangförmigen Klebstoffes entsprechenden Querschnitt
hat. Die vorderen Teile des stab- oder strangförmigen Klebstoffes werden in diesem
Kanal erweicht oder geschmolzen, um den Klebstoff in einen Zustand für das Auftragen
auf eine festhaftend zu verbindende Oberfläche zu bringen. Die folgenden Teile des
Stabes oder Stranges liegen gleichmäßig am vollen Querschnitt des Klebstoffes im
Kanal an, so daß sie eine Kehrwirkung haben. Sowohl die erweichten als auch die
noch nicht erweichten Teile des Klebstoffes bewegen sich in ordnungsgemäßer Weise
durch den Kanal.
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Um auch solche Klebmassemischungen, bei welchen im geschmolzenen
Zustand ein Bestandteil mit anderen Bestandteilen unverträglich sein kann, in den
erweichten Zustand verbringen zu können, ohne daß eine Entmischung der Bestandteile
eintritt, wird ein vorderer Teil der in Stab- oder Strangform ausgebildeten Klebmasse
einer länglichen Erhitzungszone zugeführt und das Material in dieser auf eine Querschnittsfläche
begrenzt, die nicht wesentlich größer ist als diejenige des Stabes oder Stranges.
Das Material wird in der Erhitzungszone auf den flüssigen Zustand erweicht, so daß
jedoch die Entmischung der Bestandteile durch die Begrenzung in der Erhitzungszone
und die Kehrwirkung der folgenden Teile des der Erhitzungszone zugeführten Stabes
oder Stranges verhindert wird. Um die unverträglichen Bestandteile wirksam in inniger
Mischung zu halten, ist es wichtig, daß der Stab oder Strang einen verhältnismäßig
kleinen Durchmesser, d. h. eine Dicke von etwa 3,18 bis 6,35 mm hat.
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Der Klebstoff der Erfindung hat im geschmolzenen Zustand die Fähigkeit,
eine gewünschte Fläche, beispielsweise eine Metallfläche, zu benetzen und auf dieser
zu haften, sowie eine Viskosität, die dem geschmolzenen Klebstoff ermöglicht, sich
auszubreiten und in innige Berührung mit den festhaftend zu verbindenden 1 Flächen
zu treten, und eine Konsistenz des Materials an einer Verbindungsstelle nach dem
Abkühlen, die eine feste Verbindung ergibt, welche selbst bei sehr niedrigen Temperaturen
nicht brüchig wird.
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Der Polyepoxydharzbestandteil des bevorzugten Klebstoffes hat die
besondere Eigenschaft, Metallflächen zu benetzen. Das heißt, viele nicht reaktionsfähige
thermoplastische harzartige Träger, wie z. B. das bevorzugte Gemisch aus Polyäthylen,
»Kohlenwasserstoffharz« und polymeren Butylenen, sind im wesentlichen nichtpolar
und besitzen daher nicht die Eigenschaft, die als spezifische Haftfähigkeit an Metall
bezeichnet werden kann, während die Polyepoxydharze fest an Metall haften und möglicherweise
an der Oberfläche des Metalls Verbindungen mit diesem eingehen. Die Polyepoxydharze
werden, obwohl sie oft mit den übrigen Bestandteilen des Klebstoffs unverträglich
sind, in gleichmäßig dispergiertem Zustand in dem in Stab- oder Strangform gepreßten
Klebstoff gehalten, werden beim Durchgang durch und bei der Erweichung in einer
begrenzten Heizzone oder in einem begrenzten Kanal in gleichmäßig dispergiertem
Zustand gehalten und bleiben in diesem Zustand, wenn sie mit einem dünnen Film aufgetragen
werden und auf einer Oberfläche erstarren. Wegen ihrer innigen Vermischung mit den
restlichen Bestandteilen des Klebstoffes und ihrer speziellen Haftfähigkeit an Metalloberflächen
hat der Klebstoff als Ganzes eine starke Bindefähigkeit mit Metalloberflächen.
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Um seine Aufgabe im Klebstoff zu erfüllen, wird das Polyepoxydharz
in Anteilen von etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent des Klebstoffes verwendet.
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Geeignete Polyepoxydharze sind feste und flüssige Glycidylpolyäther
eines mehrwertigen Phenols, eines mehrwertigen Alkohols oder beider. Die Polyepoxyde
können sich beispielsweise durch Umsetzung eines mehrwertigen Phenols mit polyfunktionellen
Chlorhydrinen, wie Epichlorhydrin und Glycerindichlorhydrin, ergeben. Mehrwertige
Phenole zur Verwendung für die Bildung dieser Harze können Diphenylolpropane, Bis-phenol,
Hydrochinon, Resorcin u. a. sein. Komplexe Epoxyde können auch durch Umsetzen von
mehrwertigen Phenolen mit einfacheren Polyepoxyden erhalten werden.
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Polyäthylen ist ein Hauptbestandteil des bevorzugten Klebstoffes
und kann 15 bis 60 0/o des Gesamtgewichtes bilden. Verhältnismäßig hochmolekulare
Polyäthylene (Polyäthylenstoffe von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht) sind
erwünscht, z. B. solche, deren Molekulargewichte im Bereich von etwa 7000 bis etwa
21 000 liegen bei viskometrischer Bestimmung derselben unter Verwendung einer Lösung
des Polyäthylens in Tetralin bei 1300 C und Berechnung nach der Gleichung M KCm
loglo hr c in welcher M das durchschnittliche Molekulargewicht ist, hr die relative
Viskosität, C die grundmolare Konzentration des Polymeren in Tetralin bei der Bestllnmungstemperatur
(= 4,0 g je Liter bei 1300 C) und Kcm =4,03 10-4g je Liter der Lösung bei 1300 C.
Niedrigmolekulare Polyäthylene können jedoch zusammen mit den hochmolekularen Polyäthylenen
verwendet werden, um den Erweichungspunkt herabzusetzen und die Fließeigenschaften
und andere Eigenschaften des Klebstoffes zu verändern.
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Das Polyäthylen trägt zur Festigkeit und zur Ausbildung eines scharfen
Schmelz- und Erstanungspunktes bei, was in der Praxis zur Erzielung schneller Arbeitsverfahren
wichtig ist.
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Ein »Kohlenwasserstoffharz« mit einem im geschmolzenen Zustand mindestens
begrenzten Lösungsvermögen für Polyäthylen kann in Anteilen von etwa 20 bis 40 Gewichtsprozent
der Gesamtmasse verwendet werden und bewirkt das Zumfließenbringen und das Inlösunggehen
des Polyäthylens sowie die Verbesserung der Eigenschaften des Polyäthylens beim
Erhärten. Offenbar dient ferner das Harz als Füllstoff, um das Kaltfließen in der
fertigen Klebbindung herabzusetzen. Ein bevorzugtes »Kohlenwasserwasserstoffharz«
ist ein Polyterpenharz, insbesondere ein fi-Pinen-Polymerisat. Dieses Polymerisat
wird für einen weiten Bereich von Schmelzpunkten hergestellt, wobei die bevorzugten
Polymeren solche mit Schmelzpunkten zwischen 85 und 1250 C sind. Andere »Kohlenwasserstoffharze«,
die in geschmolzenem Zustand eine ähnliche Wirkung haben, sind Polymerisationsprodukte,
die durch katalytische Polymerisation aus gemischten ungesättigten, aus gekracktem
Erdöl erhaltenen Monomeren gewonnen werden, sowie fossile harzartige Stoffe, beispielsweise
ein von Utah-Kohle ausgeschiedenes Harz, das im wesentlichen aus Kohlenstoff und
Wasserstoff besteht und ein durchschnittliches Molekulargewicht von etwa 1000, einen
Brechungsindex von 1,544, ein spezifisches Gewicht von 1,03 bis 1,06 und einen Schmelzpunkt
zwischen 165 und 1800 C hat, und ein Material, welches im wesentlichen aus Kohlenstoff
und Wasserstoff besteht, eine Säurezahl von 2, ein spezifisches Gewicht von 1,01
bis 1,02 und einem Schmelzpunkt von 195 bis 2050 C hat.
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Es ist vorzuziehen, daß das Polyepoxydharz und das »Kohlenwasserstoffharz«
im Verhältnis von etwa 40 Teilen Polyepoxyd auf 60 Teile »Kohlenwasserstoffharz«
vorhanden sind. Jedoch können die Anteile innerhalb eines Bereiches zwischen etwa
gleichen Teilen und etwa 30 Teilen Polyepoxyd auf 70 Teile »Kohlenwasserstoffharza
verändert werden.
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Hochmolekularer gummiartiger Polymerer in Anteilen von 10 bis 35
Gewichtsprozent der Klebstoffmasse gibt eine Biegsamkeit und eine Festigkeit gegen
Rissebildung, die für einen stab- oder strangförmigen Klebstoff zur unmittelbaren
Zuführung des Klebstoffes wichtig ist. Außerdem wirkt das kautschukartige Polymere
in geschmolzenem Zustand mit dem Kohlenwasserstoff zusammen, um eine Viskosität
und Glätte in der geschmolzenen Masse sicherzustellen, die ein gleichmäßiges Auftragen
des Klebstoffes auf die miteinander zu verbindenden Flächen gewährleisten. Das kautschukartige
Polymere trägt zur Steuerung der Schmelzeigenschaften des Klebstoffes bei derart,
daß der Stab oder Strang bei der direkten Zuführung zum Auftragen des Klebstoffes
allmählich durch Wärmezufuhr auf den flüssigen Zustand erweicht wird. In der zur
Bildung einer Verbindung zwischen Flächen aufgelagerten Klebstoffschicht ergibt
es auch eine wünschenswerte Viskosität, um das Zusammenhalten der Flächen während
der kurzen Zeiträume vor der endgültigen Erhärtung des Klebstoffes zu unterstützen.
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Kautschukartige Polymere, die sich für die obenerwähnten Funktionen
als verwendbar erwiesen haben, sind ein hochmolekulares kautschukartiges
Polyisobutylen,
d. h. ein Material mit einem Molekulargewicht von etwa 100000, oder ein Stoff, der
unter der Bezeichnung Butylkautschuk bekannt ist, d. h. ein durch Schwefel vulkanisierbares
kautschukartiges Copolymeres aus Isobutylen und einem Diolefin, gewöhnlich Isopren
oder Butadien, in den annähernden Anteilen von 98 Teilen Isobutylen auf 2 Teile
Diolefin. Kautschukartige Copolymere von Butadien und Acrylnitril, die bis 45 O/o
Acrylnitril enthalten, können ebenfalls verwendet werden.
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In Fig. 2 ist eine Vorrichtung 16 zur Herstellung zylindrischer Behälter
dargestellt, die eine Erweichungs- und Auftrageeinrichtung für die thermoplastische
Klebmasse der Erfindung aufweist. Eine Trommel 18 mit der Klebmasse in Form eines
stab-oder strangförmigen thermoplastischen Klebstoffes ist auf einer durch einen
Ständer 22 gelagerten Welle 20 angeordnet. Der von der Trommel 18 abgewickelte stab-
oder strangförmige Klebstoff wird zwischen zwei einander gegenüberliegenden gerändelten
Zuführungsrollen 24 hindurchgeführt, die so angetrieben werden, daß der Stab oder
Strang in der erforderlichen Weise der Eintrittsöffnung 14 des Schmelz- und Auftrage
abschnitts der Anlage zugeführt wird. Der Stab oder Strang 10 gelangt durch die
Eintrittsöffnung 14 in die Heizzone, die einen Kanal 12 in einem Metallkörper 25
aufweist, in dem er erweicht und durch Wärmezufuhr mittels einer elektrischen Heizpatrone
26 in flüssigen Zustand gebracht wird. Wenn sich der Stab oder Strang 10 durch den
Kanal 12 bewegt, erweicht er sich allmählich und wird von außen nach innen flüssig.
Da jedoch die Querschnittsfläche über die ganze Länge des Kanals nicht wesentlich
größer ist als die des Stabes oder Stranges, bewegen sich sowohl die noch nicht
erweichten als auch die erweichten Teile des stab- oder strangförmigen Klebstoffes
mit annähernd derselben Geschwindigkeit vorwärts, und die innige Mischung der Bestandteile
wird aufrechterhalten. Ein Auftragerad 28 ist in einer satt anliegenden Ausnehmung
30 so gelagert, daß Teile seiner Kante 32 eine Seite des Kanals 12 bilden und seine
Seitenflächen 34 sich in einemWärmeaustauschverhältnis mit dem Metallkörper 25 befinden.
Wie dargestellt, kommen die Kante 32 des Auftragerades 28 und die gegenüberliegende
Wand des Kanals 12 zu dem oberen Teil des Rades allmählich näher zusammen, so daß
der zwischen ihnen begrenzte Kanal im Querschnitt allmählich kleiner wird. Außerdem
ragt ein Teil 36 des Auftragerades 28 aus der Öffnung 30 am oberen Ende des Körpers
zur Berührungsübertragung des Klebstoffes auf die festhaftend miteinander zu verbindenden
Gegenstände. Die Lage des Rades 28 kann zu den Wänden des Kanals 12 so festgelegt
werden, daß die durch die Kante32 des Auftragerades 28 durch die Öffnung 30 nach
oben gebrachte Klebstoffschicht 38 auf eine bestimmte Dicke beschränkt wird. Es
kann jedoch auch eine verstellbare Abstreichschaufel (nicht gezeigt) zur Regelung
der Dicke der durch das Auftragerad 28 nach oben gebrachten Klebstoffschicht vorgesehen
werden.
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Das Auftragerad 28 ist auf einer Welle 40 angeordnet, die durch eine
Riemenscheibe 42 und einen Riemen 44 angetrieben wird. Da das Auftragerad 28 durch
Berührung mit den Wänden des Blocks 25, in dem es gelagert ist, erwärmt wird, trägt
es zur Durchführung des Schmelzvorgangs sowie dazu bei, den stab- oder strangförmigen
Klebstoff im Kanal auf die
gewünschte Endtemperatur zu bringen. Das Rad 28 trägt
ferner eine Schicht 38 flüssigen Klebstoffes von gesteuerter Dicke und überträgt
diesen auf in Berührung mit ihm gebrachte Gegenstände. Ferner kann es infolge der
von ihm aufgenommenen Wärme dazu beitragen, daß der Klebstoff eine mit ihm in Berührung
gebrachte Fläche völlig bedeckt.
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Die B ehälterformungsvorrichtung 16, für welche die Klebstoíhuführeinrichtung
vorgesehen ist, weist Führungen 46 auf, die einen Stapel von in der Vorrichtung
zu formenden Zuschnitten 48 tragen. Wie in Fig. 3 gezeigt, können diese Zuschnitte
aus einem Kern 50 aus Faserplatten oder Pappe oder ähnlichem flüchtigem Material
bestehen, mit dessen Flächen Metallfolien 52, z. B. Aluminiumfolien, verbunden sind.
Die Verbindung der Faserplatten mit den Metallfolien stellt keinen Teil der Erfindung
dar, und es wird lediglich erwähnt, daß die Metallfolien auf die Faserplatten mittels
Polyvinylacetat aufgebracht werden können. Der jeweils unterste Zuschnitt des Stapels
wird Gleitführungen 54 zugeführt und längs diesen durch einen Fördermechanismus
üblicher Art bewegt. Wie dargestellt, werden die Zuschnitte 48 so bewegt, daß der
eine Rand 56 über das herausragende Teil 36 des Auftragerades 28 geführt und auf
diesen ein Streifen 58 des nunmehr flüssigen Klebstoffes aufgetragen wird. Auf einem
Bolzen 62 ist eine Andrückrolle 60 drehbar gelagert, die dazu dient, den jeweiligen
Zuschnitt 48 in fester Auflage auf dem Auftragerad 28 zu halten. Der Bolzen62 wird
vom Ende eines Armes 64 getragen, der drehbar auf einer von einem Ständer 68 getragenen
Achse 66 angeordnet ist. Der Druck der Andrückrolle 60, der erforderlich ist, um
den Zuschnitt in fester Auflage auf dem Auftragerad zu halten, kann durch das Eigengewicht
der Rolle und des Armes ausgeübt oder, wie gezeigt, durch eine Feder 70 ergänzt
werden. Die Feder 70 ist, wie gezeigt, zweckmäßig eine Schraubenfeder, die um die
Achse 66 gewickelt ist, an der sie mit ihrem einen Ende befestigt ist, während ihr
anderes Ende absteht und durch eine Öffnung 72 im Arm 64 geführt ist. Die Übertragung
des Klebstoffes vom Auftragerad 28 auf den Zuschnitt 48 und die Wirkung der Rolle
60, durch die der Zuschnitt in Auflage auf dem Auftragerad gehalten wird, sind in
Fig. 4 gezeigt. Fig. 5 zeigt einen Zuschnitt 48 mit einem Klebstoffstreifen 58 nach
dem Verlassen des Auftragerades 28. Sodann wird der Zuschnitt 48 mit dem darauf
befindlichen Streifen 58 aus heißem flüssigem Klebstoff in eine Lage oberhalb des
Formungsdorns 74 gebracht und um diesen durch auf und ab schwingende Formungsflügel
76 gebogen, die von Tragarmen 78 getragen und bewegt werden, welche ihrerseits durch
einen nicht gezeigten geeigneten Mechanismus betätigt werden. Nachdem der Zuschnitt
48 um den Dorn in der Weise herumgebogen worden ist, daß die Ränder 56 und 82 einander
übergreifen, wird eine Andrückschiene 80 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung bewegt,
um den klebstofftragenden Randteil 56 des Zuschnittes 48 gegen den gegenüberliegenden
Randteil 82 des Zuschnittes zur Herstellung einer Klebverbindung zwischen den beiden
Randteilen zu drücken. Der geformte und geklebte zylindrische Behälterkörper wird
sodann vom Dorn 74 abgestreift und die Arbeitsfolge wiederholt.
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Die folgenden Beispiele sollen zum besseren Verständnis der Erfindung
dienen, welche jedoch nicht
auf die verwendeten besonderen Anteile
oder Reaktionsteilnehmer beschränkt ist.
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Beispiel I Gewichtsteile Polyäthylen, Molgewicht 18000 . . 39 fi-Pinen-Polymerisat,
Schmelzpunkt 1250 C . 29,4 Mischpolymer von etwa 98 Teilen Isobutylen und 2 Teilen
Isopren .. . 10 Epoxydharz mit einem Epoxydäquivalent von 870 bis 1025 und einem
Schmelzpunkt zwischen 95 und 1050 C . . . 19,6 Antioxydationsmittel . . 2 Das p-Pinen-Polymerisat
wurde in einen Mischer der Bauart Reed eingebracht und dadurch geschmolzen, daß
seine Temperatur auf etwa 1600 C gebracht wurde. Hierauf wurde das Mischpolymer
zugesetzt und eingemischt und die Temperatur auf etwa 1300 C herabgesetzt. Nachdem
die Mischung glatt war, wurde die Temperatur auf 1500 C erhöht und das Polyäthylen
sowie das Antioxydationsmittel zugesetzt und gemischt, bis die Masse glatt war.
Hierauf wurde das Polyepoxydharz zugesetzt und gründlich gemischt und schließlich
das Gemisch auf 6,4 mm Durchmesser bei einer Temperatur von etwa 990 C stranggepreßt.
Der Strangpreßling wurde auf eine Trommel aufgewickelt und ließ sich zur Verwendung
in der Klebstoffauftrageeinrichtung leicht abwickeln.
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Eine Masse dieses stab- oder strangförmigen Klebstoffes wurde in
einem Topf bis zur Verflüssigung erhitzt und zeigte nach einer verhältnismäßig kurzen
Zeit eine Entmischung.
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Bei einer Verwendung in einer Behälterformungs vorrichtung der in
Fig. 2 gezeigten Art wurde der Klebstoff beim Hindurchgang durch den Kanal 12 und
während seiner Herumführung um das Klebstoffauftragerad 28 auf eine Temperatur von
etwa 178,80 C gebracht. Die Auftragevorrichtung war so eingestellt, daß sie einen
Film 38 geschmolzenen Klebstoffes von einer Dicke von 0,3048 mm trug, so daß ein
Klebstoffstreifen 58 mit einer Dicke von annähernd 0,0762 mm Dicke auf den Zuschnitt
48 bei dessen Bewegung in Berührung mit dem Rad 28 übertragen wurde. Sodann wurde
der Zuschnitt 48 auf den Formungsdorn 74 gebracht, um den er durch die Flügel 76
herumgebogen wurde, worauf die sich übergreifenden Randteile 56 und 82 durch die
Andrückschiene 80 endgültig miteinander verklebt wurden. Der Zeitaufwand zwischen
dem Zeitpunkt der Auftragung des Klebstoffes auf den Zuschnitt und dem Zeitpunkt
der Verbindung der sich übergreifenden Teile des Zuschnittes betrug etwa e Sekunden.
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Die geformte und geklebte Dose wird vom Formungsdorn abgenommen, auf
deren eines Ende eine Metallkappe aufgesetzt, die Dose mit einem gewünschten Material
gefüllt und auf das offene Ende des Behälters ebenfalls eine Metallkappe aufgesetzt.
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Beispiel II Gewichtsteile Polyäthylen, Molgewicht 18000 . . . 45
Mischpolymer von etwa 98 Teilen Isobutylen und 2 Teilen Isopren . . 10
Gewichtsteile
,-Pinen-Polymerisat mit einem Schmelzpunkt von 1250 C . . . 27 Epoxydharz mit einem
Epoxydäquivalent von 870 bis 1025 und einem Schmelzpunkt zwischen 95 und 105 C 18
Antioxydationsmittel . 2 Dieser Ansatz wurde hergestellt, nach dem gleichen Verfahren
in Stab- oder Strangform gebracht und war ebenso wie der Klebstoff nach Beispiel
1 verwendbar. Das stab- oder strangförmige Material zeigte ebenfalls eine Unverträglichkeit
seiner Be standteile.
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Beispiel III Gewichtsteile Polyäthylen, Molgewicht 18 000 . . . 43
Butadien-Acrylnitril-Mischpolymer, enthaltend 35 O/e Acrylnitril . . 12 fl-Pinen-Polymerisat
mit einem Schmelzpunkt von 1250C . . . . . 27 Epoxydharz mit einem Epoxydäquivalent
von 870 bis 1025 und einem Schmelzpunkt zwischen 95 und 1050 C 18 Antioxydationsmittel
. 2 Das fi-Pinen-Polymerisat wurde in einen Mischer der Bauart Reed eingebracht
und dadurch geschmolzen, daß es auf eine Temperatur von etwa 1600 C gebracht wurde.
Das Butadien-Acrylnitril-Mischpolymer wurde dann zugesetzt und eingemischt und sodann
das Polyäthylen, Epoxydharz und Antioxydationsmittel zugesetzt und gemischt, bis
die Masse glatt war. Das Gemisch wurde auf einen Durchmesser von 6,4 mm bei einer
Temperatur von etwa 990 C stranggepreßt und der Strangpreßling auf eine Trommel
aufgewickelt. Das stab oder strangförmige Material war, obwohl es Anzeichen von
Unverträglichkeit zeigte, nicht spröde und ließ sich zur Verwendung in der Klebstoffauftrageeinrichtung
leicht abwickeln.
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Der stab- oder strangförmige Klebstoff war als Ersatz für den unter
Beispiel 1 beschriebenen Klebstoff in der Behälterformungsvorrichtung verwendbar.
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Beispiel IV Gewichtsteile Polyäthylen, Molgewicht 18000 . . 40 Mischpolymer
aus etwa 98 Teilen Isobutylen und etwa 2 Teilen Isopren . . 10 Epoxydharz mit einem
Epoxydäquivalent von 870 bis 1025 und einem Schmelzpunkt zwischen 95 und 1050 C
20 Fossiles Kautschukharz mit einem spezifischen Gewicht von 1,01 und der Säurezahl
2 und einem Schmelzpunkt zwischen 35 und 96,10 C . . 30 Antioxydationsmittel . 2
Dieser Ansatz wurde hergestellt, nach dem gleichen Verfahren in Stab- oder Strangform
gebracht und war ebenso wie der Klebstoff nach BeispielI verwendbar.
Das
stab- oder strangförmige Material zeigte Anzeichen von Unverträglichkeit.
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Beispiel V Gewichtsteile Polyäthylen, Molgewicht 18000 . . 45 Mischpolymer
aus etwa 98 Teilen Isobutylen und etwa 2 Teilen Isopren . 10 fl-Pinen-Polymerisat
mit einem Schmelzpunkt von 1250C . . . . . 27 Epoxydharz mit einem Epoxydäquivalent
von 225 bis 290 und einem Schmelzpunkt zwischen 20 und 280 C, normalerweise als
halbfester Stoff . . 18 Antioxydationsmittel . 2 Dieser Ansatz wurde durch Mischen
der Bestandteile in einem Mischer der Bauart Reed bei einer Temperatur von 148,90
C gemischt, das Gemisch auf einen Durchmesser von 6,4 nun bei einer Temperatur von
etwa 990 C stranggepreßt und der Strangpreßling auf eine Trommel aufgewickelt. Das
stab-oder strangförmige Material ließ sich leicht zur Verwendung in der Klebstoffauftrageeinrichtung
abwickeln und zeigte bei der Prüfung in der zu Beispiel 1 beschriebenen Weise nur
geringe bzw. gar keine Anzeichen von Unverträglichkeit.
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Der Klebstoff zeigte eine ausgezeichnete Fähigkeit, die Metallfolienfläche
zu benetzen, und die erhaltene Bindung oder Klebhaftung war sehr stark. Der Versuch,
diese zu trennen, führte vielmehr zu einer Verletzung des Papiers statt der Bindung.
Beim Kaltflußtest bei 910 C ließ sich eine Bindung von 2,54 cm während eines Zeitraums
von 8 Stunden durch ein Gewicht von 11,34 kg (25 lbs) nicht trennen.