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Elektrohydraulische Steuereinrichtung zur Rudereinstellung für Fahrzeuge,
insbesondere bei Schiffen Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrohydraulische
Steuereinrichtung zur Rudereinstellung für Fahrzeuge, insbesondere bei Schiffen,
mit einer hydraulischen Rudermaschine, die von einer umkehrbaren Hauptpumpe veränderlicher
Förderlelstung gespeist wird, die ihrerseits über ein Einstellglied durch eine einen
hydraulischen Stellmotor enthaltende Steuereinrichtung entsprechend einem elektrischen
Steuersignal eingestellt wird, welches von der algebraischen Summe eines z. B. durch
Hand einstellbaren Befehlssignales zur Verstellung des Ruders und eines entgegenwirkenden,
von der Ist-Verstellung des Ruders abhängigen Rückführsignals abhängig ist.
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In der vorstehenden und folgenden Beschreibung ist der Begriff »Signal«
stets im Sinne von »Impuls« zu verstehen, der in Form einer elektrischen Größe in
der Steuereinrichtung wirksam ist.
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Steuereinrichtungen der vorstehend erwähnten Bauart bewirken, daß,
sobald Rückführsignal und Befehlssignal gleich sind, das Steuersignal Null wird
und demgemäß die Pumpenförder-menge auf Null abfällt, so daß das Ruder stillgesetzt
wird. Eine plötzliche Umschaltung der Pumpe auf die Fördermenge Null ist jedoch
nicht möglich, und eine plötzliche Stillsetzung des Ruders ist auch wegen der auftretenden
Massenkräfte nicht zulässig. Die Folge des Weiterlaufens des Ruders ist aber, daß
wiederum ein Rückführsignal mit zunehmender Größe, aber entgegengesetzt gerichteter
Polarität erzeugt wird, welches eine Rückstellung des Ruders bewirkt. Dieser Vorgang
wiederholt sich in Form einer gedämpften Schwingung, bis die gewünschte Rudereinstellung
erreicht ist.
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Dieses Einpendeln des Ruders auf den gewünschten Einstellwinkel ist
nachteilig. Einmal muß das Ruder ständig in verschiedenen Richtungen beschleunigt
werden, was eine erhebliche Energiezufuhr bedingt. Außerdem würde sich das Einschwingen
des Ruders auf die Soll-Stellung nachteilig auf die Fahrt des zu steuernden Schiffes
auswirken, und schließlich könnten die baulich bedingten maximalen Ausschlagswinkel
des Ruders durch eine solche Steuerung nicht erreicht bzw. ausgenutzt werden.
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Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Steuereinrichtung
zu schaffen, die eine möglichst schnelle Einstellung des Ruders in der Weise bewirkt,
daß sich dieses asymptotisch dem eingestellten Winkel nähert, ohne über diese festgelegte
Ausgangsstellung hinauszulaufen.
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Zu diesem Zweck ist eine elektrohydraulische Steuereinrichtung der
eingangs genannten Bauart gemäß der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß das
dem Stellmotor zur Einstellung des Einstellgliedes der Hauptpumpe zugeführte Steuersignal
als weitere Komponente ein Verstellgeschwindigkeitssignal enthält, welches dem Befehlssignal
entgegengesetzt gerichtet ist und ein Maß für die Verstellgeschwindigkeit des Ruders
darstellt.
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Das Verstellgeschwindigkeitssignal kann der Verstellung des Einstellgliedes
der Hauptpumpe entsprechen und von einem Signalgenerator, z. B. einem Potentiometer,
abgenommen werden, welcher bei Verstellung des Einstellgliedes verstellt wird.
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Statt dessen kann das Verstellgeschwindigkeitssignal auch der Verstellgeschwindigkeit
des Ruders entsprechen und von einem Signalgenerator abgenommen werden, welcher
bei Schwenkung des Ruders gedreht wird und ein der Verstellgeschwindigkeit des Ruders
entsprechendes Signal erzeugt.
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Wenn das Ruder durch Einführen eines Befehlssignals aus irgendeiner
Ruhestellung heraus beschleunigt wird, ist das Verstellgeschwindigkeitssignal anfänglich
klein, die Differenz zwischen Befehlssignal und Rückführsignal jedoch groß, so daß
das
Verstellgeschwindigkeitssignal keinen wesentlichen Einfluß ausübt und die Verstellgeschwindigkeit
des Ruders ansteigen kann. Mit der Erhöhung der Verstellgeschwindigkeit des
Ruders nimmt auch die Größe des Verstellgeschwindigkeitssignals zu, bis dieses einen
Absolutwert erreicht, der dem Absolutwert des aus der Differenz zwischen dem Befehlssignal
und Rückführsignal gebildeten Signals gleich ist. Bereits in diesem Augenblick wird
durch Ab-
schaltung der Pumpe -die Ruderbewegung verlangsamt. Sinkt nun die,
Verstellgeschwindigkeit des Ruders unter einen gewissen Wert, so wird die Pumpe
wieder eingeschaltet und das Ruder in seiner Bewegungsrichtung wieder etwas beschleunigt
usf., bis sich das Ruder in eine Stellung eingestellt hat, die der Abgleichsstellung
der Potentiometer, d. h. der vorgegebenen Soll-Stellung entspricht.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen einer Steuereinrichtung für Schiffe
an Hand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer elektrohydraulischen Steuereinrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 in einer
der Fig. 1 entsprechenden Teilansicht eine andere Ausführungsform der Einrichtung
nach der Erfindung, bei welcher das elektrische Verstellgeschwindigkeitssignal von
einem unmittelbar von dem Ruder angetriebenen Generator erzeugt wird, und Fig.
3 einen Vertikalschnitt eines der Ventile, die eine Strömung nur in einer
Richtung zulassen und in Fig. 1 in der hydraulischen Leitung zwischen der
Rudermaschine und, der Hauptpumpe dargestellt sind, in größerem Maßstab.
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Die insgesamt in Fig. 1 mit 10 bezeichnete Rudermaschine
besteht aus zwei doppeltwirkenden Zylinder-Kolben-Anordnungen, deren Zylinder
11
und 12 an einem Ende an mit dem Schiffskörper fest verbundenen Haltern
13, 14 angelenkt sind. Ein Teil des Schiffskörpers ist bei 15 angedeutet.
Die Kolbenstangen 18, 19 der Kolben 16, 17 sind gelenkig mit
je einem Ende eines Hebels 20 verbunden. Der Hebel 20 steuert die Bewegung
der Ruderwelle 21, die das Steuerruder 22 des Schiffes trägt.
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Zu den Zylindern 11 und 12 führen Strömungsmittelleitungen
23, 24. Um die doppeltwirkende Arbeitsweise zu erreichen, verbindet die Leitung
23
das obere Ende des Zylinders 11 mit dem unteren Ende des Zylinders
12. In gleicher Weise verbindet die Leitung 24 das obere Ende des Zylinders 12 mit
dem unteren Ende des Zylinders 11. Die Rudermaschine 10 wird
je nach Druckbeaufschlagung von einer hydraulischen Hauptpumpe
25 mit veränderbarer Fördermenge betätigt. Wird Strömungsmittel unter Druck
von der Hauptpumpe 25 der Leitung 23
zugeführt, so bewegt sich das
Ruder 22 gemäß Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn. Drückt die Hauptpumpe
25 Strömungsmittel in die Leitung 24, so wird das Ruder 22 von der Rudermaschine
10 im Uhrzeigersinn bewegt.
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Die Hauptpumpe 25 wird von einem Elektromotor 26 angetrieben,
der über Leitungen 27 und 28
gespeist wird. Die Welle des Motors
26 treibt die Hauptpumpe 25 über eine biegsame Kupplung
29 1 an. Die Fördermenge der Hauptpumpe 25 wird durch ein stangenartig
ausgebildetes Einstellglied 30
verändert, das verschiebbar im Gehäuse
31 der Pumpe gelagert ist. Die Hauptpumpe 25 arbeitet, wenn das Steuerglied
32, welches im Gehäuse 31
gelenkig angebracht ist, aus der dargestellten
Mittelstellung durch das Einstellglied 30 herausbewegt wird. Bei einer Einwärtsbewegung
des Gliedes 30
gegenüber dem Pumpengehäuse 31 fördert die Pumpe Strömungsmittel
durch die Leitung 33 zu dem öldruckgesteuerten Sperrventil 34 und von diesem
über eine Leitung 35 nach der Leitung 23.
Hierdurch wird das Ruder
22 entsprechend angestellt.
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Das Ausmaß der Verstellung des Steuergliedes 32
aus seiner Mittelstellung
heraus bestimmt die Menge des von der Pumpe geförderten Strömungsmittels. Die Pumpe
fördert so lange, bis der befohlene Ruderausschlag erzielt ist. Die Rückverbin4ung
von der Rudermaschine 10 zu der Hauptpumpe 25 wird, wenn das Ruder 22 entgegen
dem Uhrzeigers= verschwenkt wird, durch eine Leitung 36 Gebilden die zu einem
zweiten öldruckgesteuerten Sperrventil 37
führt und von einer von diesem zu
der Hauptpumpe 25 führende Leitung 38. Bei dieser Arbeitsweise wird
das Strömungsmittel über Leitungen 33 und 35
der Rudermaschine
10 zugeführt.
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Wenn das Einstellglied 30 nach auswärts bewegt wird, arbeitet
die Rudermaschine 10 in entgegengesetzter Richtung, und das Ruder 22 wird
im Uhrzeigersinn geschwenkt. Bei dieserArbeitsweise bilden die Leitungen
35 und 33 die Rückverbindungen und die Leitungen 38 und
36 die Zuführungen.
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Der Antrieb 39 des Einstellgliedes 30 der Hauptpumpe
25 wird von einem hydraulischen Stellmotor 41 gebildet, dessen Kolben 40
durch Federn 43, 44 innerhalb des Zylinders 45 in einer Mittelstellung zentriert
wird und die Hauptpumpe 25 über die mit dem Einstellglied 30 verbundene
Kolbenstange 42 in der Leerlaufstellung mit der Fördermenge Null hält. Die durch
die Federn 43, 44 bei Beendigung der Rudertätigkeit bewirkte Rückbewegung wird durch
das Strömen des Strömungsmittels gedämpft.
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Der SteRmotor 41 wird durch eine Hilfspumpe 46 mit konstanter Fördermenge
über ein durch Elektromagnete 48 und 49 gesteuertes Ventil 47 gespeist. Die Spulen
50 und 51 der Elektromagnete 48 bzw. 49 sind fest am Zylinder
52 des Ventils 47 angebracht. Der mit Kolbenbünden 54, 55,
56 und 57
versehene Schieber 53 des Ventils 47 weist Kolbenstangen
58, 59 auf, nüt denen die Anker 60 und 61
der Magnete 48 bzw.
49 fest verbunden sind. Federn 63 und 62 halten normalerweise den
Schieber 53 in einer zentrierten Stellung innerhalb des Zylinders
52
des Ventils 47.
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In der in Fig. 1 dargestellten Stellung sperren die Kolbenbünde
55 und 56 die Verbindung zwischen der Hilfspumpe 46 und den Ventilöffnungen
zu den Rohren 64 und 65, welche das Ventil mit den gegenüberliegenden Enden
des Zylinders 45 des Stellmotors 41 verbinden. Ein Zuführungsrohr 66
führt
von der Pumpe 46 zu einem Regelventil 67,
welches seinerseits mit dem Ventil
47 über Zuflußrohre 68 und 69 verbunden ist. Das Ventil 47 ist über
ein Rohr 68 an den Zylinder 52 zwischen den Kolbenbünden 54 und
55 angeschlossen. Außerdem ist das Ventil 47 über das Rohr 69 an den
Zylinder 52 zwischen den Kolbenbünden 56 und 57 angeschlossen.
Die Rückflußleitung zwischen Steuerventil 47 und Hilfspumpe 46 weist ein zwischen
den Kolbenbünden 55 und 56 mündendes Rohr 70, einen
Sammelbehälter
71, der mit Strömungsmittel über das Rohr 70 versorgt wird, und ein
Rohr 72 auf.
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Bei einer Bewegung des Schiebers 53 nach rechts gemäß Fig.
1 entgegen der Wirkung der Feder 59
steht das Rohr 68 mit dem
Rohr 64 über das Ventil 47 in Verbindung und liefert Strömungsmittel unter Druck
dem linken Ende des Zylinders 45 des Steilmotors 41. Das rechte Ende des Zylinders
45 ist mit der Rückflußleitung des hydraulischen Kreises über ein Rohr
65, das Ventil 47, das Rohr 70, den Sammelbehälter 71 und das
Rohr 72 mit der Pumpe 46 verbunden. Dadurch wird der Kolben 40 des Stellmotors
41 nach rechts bewegt.
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Die umgekehrte Bewegung des Schiebers 53 des Ventils 47 entgegen
der Wirkung der Feder 58 setzt den Stellmotor 41 im entgegengesetzten Sinne
in Betrieb. Das Einlaßrohr 69 von der Pumpe 46 wird dann mit dem rechten
Ende des Zylinders 45 über das Ventil 47 und das Rohr 65 verbunden. Der Rückfluß
zur Pumpe 46 verläuft dann vom linken Ende des Zylinders 45 über das Rohr 64, das
Ventil 47, das Rückflußrohr 70, den Sammelbehälter 71
und das Rohr
72. Die Hilfspumpe 46 wird von dem Motor 26 über ein Getriebe
73 angetrieben.
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Ein Steuerrad 74 ist über eine flexible Welle 75
mit dem Schleifer
76 eines elektrischen Befehlssignalgebers, z.B. eines Steuerpotentiometers
77, verbunden. Ein Potentiometer 78, dessen beweglicher Schleifer
79 über ein Getriebe und eine flexible Welle 80 mit der Rudermaschine
10 bzw. dem Ruder so verbunden ist, daß er der Bewegung des letzteren folgt,
dient zur Erzeugung eines Rückführsignals. Die Potentiometer 77 und
78 sind differentiell in einer Schaltung miteinander verbunden, die eine
Verbindungsleitung 81 aufweist, von der eine Anschlußleitung 82 zu
einer Wechsel- oder Gleichstromquelle führt. Die Schaltung weist ferner eine Verbindungsleitung
83 zwischen den Potentiometern 77 und 78
und eine zweite, mit
dieser Leitung verbundene Stromzuführungsleitung 84 auf. Das Ausgangssignal dieser
Differential- oder Brückenschaltung wird einem Verstärker 85 über eine Leitung
86, die mit dem Schleifer 76 verbunden ist, und eine mit dem Schleifer
79 verbundene Leitung 87 zugeführt.
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Der Verstärker steuert die Elektromagnete 48, 49 des Antriebes
39. Das eine Ende der Wicklung 50
des Elektromagnets 48 ist mit dem
Verstärker 85
über eine Leitung 88 und das andere Ende über eine Leitung
89 verbunden. Die dritte Leitung 90 des Verstärkers 85 führt
zu dem einen Ende der Wicklung 51 des Elektromagnets 49. Das andere Ende
dieser Wicklung ist mit der Leitung 89 über eine Leitung 91 verbunden.
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Die Einrichtung vergleicht die relativen Stellungen der Schleifer
76, 79 der Potentiometer 74 bzw. 78
und liefert ein Eingangssignal
für den Verstärker 85,
wenn diese Stellungen nicht übereinstimmen. Die Polarität
oder Richtung des Eingangssignals für den Verstärker 85 hängt von der Art
der relativen Verstellung der Schleifarme zueinander ab. Die Größe des Signals hängt
von dem Ausmaß der Relativverstellung ab. Die Betätigung der Magnete 48, 49 wird
durch das Ausgangssignal (Steuersignal) des Verstärkers 85 bewirkt.
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Die Rudermaschine 10 arbeitet so lange, bis der Schleifarm
79 eine Stellung eingenommen hat, die der Stellung des Steuerschleifarrnes
76 des Potentiometers 77 entspricht. Hierdurch wird das Eingangssignal
des Verstärkers 85 gleich Null, und die Federn 43, 44 zentrieren den Antrieb
39.
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Zur Verhinderung eines zu weiten Ausschlagens des Ruders 22 ist ein
dritter elektrischer Signalgeber vorgesehen, der ein Ausgangssignal in Abhängigkeit
von der Verstellgeschwindigkeit der hydraulischen Rudermaschine 10 liefert.
Wie Fig. 1 zeigt, ist dieser Geber ein Potentiometer 92, dessen Schleifer
93 in übereinstimmung mit der Lage des vom Kolben 40 des Stellmotors 41 betätigten
Einstellgliedes 30 eingestellt wird. Die Verstellung wird durch eine zu dem
Schleifer 93 führende biegsame Welle 94 und durch eine Zahnstangen-Ritzel-Verbindung
mit einem vorstehenden Teil der Stange 95 des Kolbens 40 bewirkt. In der
dem Ausschlag Null entsprechenden Stellung des Antriebes 39 befindet sich
der Schleifer 93 des Potentiometers in seiner Mittelstellung, und das Potentiometer
liefert demgemäß kein Ausgangssignal. Das Potentiometer 92 liegt mit einem
eine Mittelanzapfung aufweisenden Widerstand 96 in Brückenschaltung. Die
Enden des Potentiometers sind durch Leitungen 97, 98 mit dem Potentiometer
92 verbunden. Stromzufuhrleitungen 99, 100, die mit den Leitungen
98 bzw. 97 verbunden sind, führen der Brückenschaltung dieselbe Stromart
zu wie die Leitungen 82, 84 der Einrichtung. Das Potentiometer
92 liefert demnach ein Ausgangssignal, wenn der Schleifarm 93 aus
seiner mittleren oder Nullstellung herausbewegt ist. Dieses Ausgangssignal (Verstellgeschwindigkeitssignal)
wird als weiteres Eingangssignal dem Verstärker 85 zugeführt.
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Die Leitung 101 verbindet den Schleifer 93 mit dem Verstärker
85. Die zweite Eingangsleitung zum Verstärker 85 besteht aus der Leitung
102, die von der Mittelanzapfung des Widerstandes 96 abzweigt, einem Potentiometer
103 und einer Leitung 104. Die Größe des vom Potentiometer 92 abgegebenen
Verstellgeschwindigkeitssignals wird durch das Potentiometer 103 so eingestellt,
daß die Ruderbewegung genau in der gewünschten Lage anhält, über diese also nicht
hinausgeht.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird
ein Verstellgeschwindigkeitssignal von einem Tachometergenerator 105
erzeugt,
dessen Anker von der Rudermaschine 10
über eine biegsame Welle 80,
die mit der anschließenden Welle 106 verbunden ist, angetrieben wird.
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Der Generator 105 speist den Verstärker 85 über Leitungen
106, 107, ein Potentiometer 108 und eine Leitung 109. Mit Hilfe
des Potentiometers 108 ist die Größe des dem Verstärker 85 zugeführten
Signals einstellbar, so daß ein übermäßiger Ausschlag des Ruders in derselben Weise
wie durch das Potentiometer 103 verhindert wird.
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Die Hilfspumpe 46 führt zur Ergänzung Strömungsmittel in den die Hauptpumpe
25 und die Rudermaschine 10 enthaltenden hydraulischen Kreislauf nach.
Zu diesem Zweck ist das Druckrohr 66
der Hilfspumpe 46 mit den Leitungen
33, 38 des hydraulischen Kreislaufes über ein Rohr 110, den Einlaß
regulierende Druckventile 111 bzw. 112 und Verbindungsleitungen
113 bzw. 114 verbunden. Ein an die Leitung 110 anschließendes überdruckventil
115 verhindert, daß der Druck in der Nachfülleitung eine vorbestimmte Grenze
überschreitet. Aus dem Ventil 115 austretendes Strömungsmittel strömt zum
Sammelbehälter 71 zurück.
Die Sperrventile 34 und
37 verhindern ein »Überholen« des Ruders, d. h. ein Ausschlagen desselben
über den befohlenen Wert und mit einer die befohlene Geschwindigkeit übersteigenden
Geschwindigkeit. Die Sperrventile 34, 37 ermöglichen einen Fluß des Strömungsmittels
von der Hauptpumpe 25
zu den Zylindern 11 und 12, verhindern aber jeden
Rückfluß, bis sich ein vorbestimmter Druck in der gegenüberliegenden Leitung infolge
der befohlenen Ruderschwenkung ausgebildet hat. Auf diese Weise wirken die Sperrventile
34, 37 als Bremse gegen jedes »überhol«-Drehmoment, so daß die Ruderdrehgeschwindigkeit
nicht die durch die Druckmittelförderung durch die Hauptpumpe 25 befohlene
Geschwindigkeit übersteigen kann. Wenn keine Stellungsänderung des Ruders befohlen
ist, ist das Ruder hydraulisch durch die Sperrventile 34 und 37
in der betreffenden
Stellung blockiert. Die Blockierung kann nur gelöst werden, wenn ein Befehlssignal
in die Steuereinrichtung bei dem Steuerglied 74 eingespeist wird.
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Die Ruderinaschine 10 wird differentiell unmittelbar durch
das Strömungsmittel gesteuert, das ihr von der Hauptpumpe 25 zugeführt wird,
wobei die Sperrventile 34, 37 die Strömung des Strömungsmittels nur in der
einen Richtung von der Pumpe zu den Zylindern zulassen.
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Der innere Aufbau der öldruckgesteuerten Sperrventile 34 und
37 ist in Fig. 3 dargestellt. Ein federbelasteter Kolben
116 ruht normalerweise gegen seinen Sitz 117, so daß die Verbindungen
zwischen den Leitungen 33, 35 und 38, 36 unterbrochen sind. Ein Kanal
118 im Sperrventil 34 steht unmittelbar mit der Leitung 33 und ein
Kanal 119 unmittelbar mit der Leitung 35 in Verbindung. Wenn diese
Kanäle mit den Leitungen 33, 35 eine Einlaßverbindung zum Zylinder
11 herstellen, so hebt das von der Hauptpumpe 25 der Leitung
33 unter Druck zugeführte Strömungsmittel den Kolben 116 von seinem
Sitz 117 ab und gestattet in einer Richtung ein Durchströmen des Strömungsmittels
zu dem Zylinder 11 durch die Leitung 35. Läßt der Druck in der Leitung
33 nach, so legt sich der Kolben 116 wieder gegen seinen Sitz
117 und versperrt jeden Rückfluß des Strömungsmittels aus dem Zylinder
11. Das Sperrventil 37 arbeitet in der für das Sperrventil 34 beschriebenen
Weise und läßt den Durchfluß des Strömungsmittels zum Zylinder 12 in nur einer Richtung
zu.
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Der hydraulische Kreislauf weist eine in Ruhestellung des Ruders unwirksame
Vorrichtung auf, die zum überbrücken der durch den Kolben 116
und den Sitz
117 innerhalb des Sperrventils 34 gebildeten Steuerventile dient. Diese Vorrichtung
ist Bestandteil der Sperrventile 34, 37 und besteht, wie in Fig.
3 für Sperrventil 34 dargestellt, aus einem Kanal 120 im Gehäuse des Sperrventils
34, der die Kanäle 118 und 119 miteinander verbindet. Der Kanal 120
hat eine zylindrische Form und nimmt einen verschließenden Kolbenteil 121 auf, der
von einer Feder 122 in eine Schließstellung gepreßt ist. Der Teil 121 der überbrückungsvorrichtung
ist ein Teil eines Schiebers, der einen Kolben 123 aufweist. Eine Leitung
124 verbindet die Leitung 36 mit dem Sperrventil 34, um den Kolben
123 zu bewegen, wenn die Hauptpumpe 25 Strömungsmittel unter Druck
zu dem Zylinder 12 liefert. Unter dieser Bedingung bewegt sich der Verschlußkolben
121 aufwärts gegen die Wirkung der Feder 122, und es wird eine Auslaßverbindung
vom Zylinder 11 zur Pumpe durch den überbrückungskanal 120 zwischen den Leitungen
35 und 33 geöffnet. Der Kolben 123 und die Leitung 124 der
Anordnung bilden eine Vorrichtung, die auf den Druck des Strömungsmittels in der
Einlaßverbindung zur Rudermaschine 10 anspricht und die Überströmvorrichtung
in der Auslaßverbindung der Schleife wirksam macht. Zur Umkehrung der Tätigkeit
der Rudermaschine 10 wird auf eine zum Sperrventil 37 führende Leitung
125 der in der Einlaßleitung 35 des Zylinders 11 herrschende
Druck übertragen, so daß die Überströmvorrichtung im Sperrventil 37 geöffnet
und dadurch eine Rückströmung nach der Pumpe 25 ermöglicht wird.
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Der hydraulische Kreislauf wird durch die Sperrventile 34 und
37 unterbrochen, so daß eine Bewegung des Ruders verhindert wird, die z.
B. dadurch zustande kommen kann, daß das Ruder an einen Gegenstand schlägt. Damit
sich unter diesen Bedingungen kein übermäßiger Druck in den Ruderverstellzylindem
11 und 12 ausbilden kann, sind überdruckventile 126 und
127 zwischen den Leitungen 35 und 36 vorgesehen.