DE1112266B - Fuehrung fuer Schubladen od. dgl. in Moebeln - Google Patents

Description

• Führung für Schubladen od. dgl. in Möbeln Die Führung für Schubladen und Züge in Möbeln aller Art erfolgte bisher durch die an den Seitenwänden des Möbels unter der Unter- und über der Oberkante der Schubladen angebrachten Lauf- oder Streichleisten, zwischen denen die Schubladen gleitend geführt sind. Man benötigte hierbei, wenn die Streichleisten eines unteren Zuges gleichzeitig die Laufleiste des oberen darüberliegenden Zuges bildet, z. B. für einen Schreibtisch mit vier Zügen, jeweils fünf. Paar Leisten, nämlich zehn Lauf- und Streichleisten.
• Es sind auch Führungen bekannt, wobei die Schubladen mit einem beiderseits überstehenden Boden in an den Möbelwänden ausgefrästen Nuten oder in entsprechenden U-Schienen geführt sind, die auch an den Möbelwänden in der Höhe verstellbar sein können.
• Die Erfindung betrifft eine Ausführungsforin der Gleitteile ohne Streich- und Laufleisten.
• Nach der Erfindung wird eine Führung für Schubladen od. dgl. in Möbeln mit an deren Innenwänden gegebenenfalls höhenverstellbar angeordneten Führungs- und Tragstücken, die in an den Seitenwänden der Schubladen vorgesehene, in Schieberichtung verlaufende Nuten eingreifen, so ausgebildet, daß als Führungs- und Tragstücke axial bewegliche, vorstehende Bolzen beliebigen Querschnitts an jeder Möbelinnenwand angebracht sind und daß die vorstehenden Enden oder Bolzenköpfe in die Nuten an den Seitenwänden der Schublade od. dgl. eingreifen.
• Durch die Erfindung ergeben sich in mehrfacher Hinsicht wesentliche technische Vorteile gegenüber den bekannten Schubladenführungen. Außer einer erheblichen Materialersparnis entfallen alle sonst bei Laufleisten im Gebrauch durch Verziehen des Holzes auftretenden Nachfeile, wie beispielsweise schwerer Gang oder vollkommenes Festklemmen der Schubladen. Die auf den axial in den Möbelwänden beweglichen Bolzen geführten Schubladen und Züge können sich nicht verklemmen und haben gegenüber allen anderen bekannten Mitteln zur Führung von Schubladen auf Grund der relativ kleinen Auflageflächen stets einen spielend leichten Gang.
• Die lose Verbindung der Führungsbolzen mit den Möbelwünden bringt erhebliche Lohnersparnis mit sich, weil jeglicher Arbeitsaufwand zur Befestigung von Führungselementen entfällt. Schreibtisch-Unterschränke beispielsweise verlassen die Fertigung ohne jeglichen Einbau. Erst beim Versand werden die jeweils bestellten Einrichtungen durch einfaches Einstecken der Bolzen in die betreffenden Löcher der Möbelinnenwände und Einschieben der gewünschten Züge oder Schubladen binnen weniger Minuten erstellt, ganz gleich, ob es sich um einfache oder Teleskopführungen handelt.
• Damit ist eine in diesem Umfang bislang nicht bekannte Wandelbarkeit von Inneneinrichtungen und ein ganzes, auf alle individuellen Bedürfnisse eines Arbeitsplatzes abzustimmendes System auf der Grundlage der lose mit den Möbelwänden verbundenen Führungsbolzen nach der Erfindung gegeben.
• Das Einbauen und Auswechseln sämtlicher Schubladen oder Züge läßt sich ohne jegliches Werkzeug auf einfachste Weise bewerkstelligen. Ein Verklemmen der Schubladen ist ausgeschlossen, und zwar in seitlicher Richtung dank der axialen Beweglichkeit der Bolzen und in senkrechter Richtung durch das Fehlen besonderer Laufleisten.
• Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen, in welchen eine Ausführung des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt ist, und zwar zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer zum Teil auseinandergezogenen Schubladenführung nach der Erfindung, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch eine Möbel-und eine Schubladenseitenwand mit einem Führungsbolzen, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach Fig. 2, jedoch mit in den Bohrungen einer Möbelwand angeordneten Büchsen, und Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch eine Teleskopführung für die Bolzen.
• Die Möbelwand 1 (Fig. 1) ist mit zwei Reihen Bohrungen 2 versehen, in die wahlweise fest sitzende Büchsen 3 (Fig. 3) eingeschlagen werden können. In der gewünschten Höhe werden jeweils an der linken und rechten Möbelinnenwand in die beiden waagerecht nebeneinanderliegenden Bohrungen 2 bzw. Büchsen 3 die Bolzen 4 leicht gleitend eingeführt. Die vorstehenden Köpfe der Bolzen können sowohl zylindrisch oder rechteckig, als auch - wie in der Zeichnung dargestellt - schwalbenschwanzförmig sein. Die Schublade oder der Zug 5 wird am hinteren offenen Ende 8 der Führungsnut 7 so in das Möbel eingeschoben, daß die Bolzen 4 in den an den Schubladen- oder Zugseitenwänden 6 eingefrästen, geraden oder - wie in der Zeichnung dargestellt - schwalbenschwanzförinigen Längsnuten 7 gleiten können. Die Begrenzung des Schubweges ist durch die Länge der Nut 7 abzüglich des waagerechten Abstandes der beiden jeweils tragenden Bolzen 4 bestimmt. Um ein unbeabsichtigtes Herauslaufen der Schublade oder des Zuges zu verhindern, ist die Nut 7 kurz vor ihrem hinteren Ende 8 in einem spitzen Winkel zu ihrer Längsachse nach oben ansteigend ausgebildet. Soll beim Herausnehmen der Schublade oder des Zuges der durch die Abwinkelung entstandene An- schlag überwunden werden, so kann dies nur durch Anheben am vorderen Schubladenende bei gleichzeitigem Herausziehen erfolgen.
• Bei der in Fig. 4 dargestellten Art der Schubladenführung ist neben den bereits beschriebenen ein weiteres übertragungselement, nämlich die Führungsschiene 9, vorgesehen. Durch diese Schiene läßt sich die Schublade oder der Zug teleskopartig ausziehen und der Schubweg gegenüber der vorstehend beschriebenen Art nahezu verdoppeK Für besondere Zwecke ist es vorteilhaft, wenn die Schublade oder der Zug in der ganzen Länge frei zugänglich ist. Mit Hilfe von Anschlägen, die den Schubweg der Schiene 9 gegenüber den Bolzen 4 einerseits und der Schubladen- oder Zugseitenwände 6 andererseits begrenzen, läßt es sich so einrichten, daß die Schublade oder der Zug entweder in der ganzen Länge oder nur teilweise herausgezogen werden kann.
• Mit der Schubladenführung nach der Erfindung können Schubladen und Züge, die in ihrer Höhe oder inneren Ausstattung voneinander abweichen, in einer unbegrenzten Zahl von Kombinationsmöglichkeiten übereinander angeordnet und zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit wenigen Handgriffen gegeneinander ausgetauscht oder ergänzt werden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE. 1. Führung für Schubladen od. dgl. in Möbeln mit an deren Innenwänden vorzugsweise höhenverstellbar angeordneten Führungs- und Tragstücken, die in an den Seitenwänden der Schublade vorgesehene, in Schieberichtung verlaufende Nuten eingreifen, dadurch gekennzeichnet, daß als Führungs- und Tragstücke axial bewegliche, vorstehende Bolzen (4) beliebigen Querschnitts an jeder Möbelinnenwand (1) angebracht sind und daß die vorstehenden Enden oder Bolzenköpfe in die Nuten (7) an den Seitenwänden (6) der Schublade od. dgl. eingreifen.
2. 2. Führung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzenköpfe profiliert, vorzugsweise schwalbenschwanzförmig, indie entsprechend profilierten Nuten (7) der Schubladenseitenwände (6) derart eingreifen, daß eine Axialverschiebung der Bolzen gegenüber der Schubladenseitenwünde (6) verhindert wird. 3. Führung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bolzen (4) in Büchsen (3) der Bohrungen (2) axial geführt sind. 4. Führung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere offene Ende (8) der Führungsmit (7) nach oben ansteigt. 5. Führung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorstehenden Enden der Bolzen (4) in entsprechend geformten Hohlprofilen an sich bekannter Teleskopschienen (9) geführt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 834 739, 737 274, 708 336, 652 223, 650 182, 560 150, 223 566; belgische Patentschrift Nr. 501535; französische Patentschrift Nr. 434 575; schweizerische Patentschriften Nr. 269 130, 199 403, 193 882.