DE1098947B - Verfahren zur Herstellung von Reserpin und reserpinaehnlichen Verbindungen oder deren Salze - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Reserpin und reserpinaehnlichen Verbindungen oder deren Salze

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DE1098947B
DE1098947B DEC14575A DEC0014575A DE1098947B DE 1098947 B DE1098947 B DE 1098947B DE C14575 A DEC14575 A DE C14575A DE C0014575 A DEC0014575 A DE C0014575A DE 1098947 B DE1098947 B DE 1098947B
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Charles Ferdinand Huebner
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Reserpin und reserpinähnlichen Verbindungen oder deren Salze Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Reserpin und reserpinähnlichen Verbindungen, deren optischen Antipoden, Racematen und deren Salzen. Die Verbindungen besitzen die allgemeine Formel in der R ein Wasserstoffatom oder eine niedermolekulare Alkylgruppe, R' eine niedermolekulare Alkylgruppe und R" ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest bedeutet und der Ring A gegebenenfalls substituiert sein kann. Der Ring A kann unsubstituiert oder durch Halogenatome, wie Chlor-, Brom- oder Fluoratome, eine unsubstituierte oder substituierte Aminogruppe oder vorzugsweise durch niedermolekulare Alkoxy-, wie Methoxy-, Äthoxy- oder Methylendioxygruppen, substituiert sein. Vorzugsweise befinden sich diese Substituenten in 10- und bzw. oder 11-Stellung des Reserpingerüstes, in erster Linie in 11-Stellung. Die Reste R, sofern dieser einen niedermolekularen Alkylrest darstellt, und R' sind vorzugsweise Methyl- oder Äthylgruppen. R" ist, sofern er einen Acylrest darstellt, vorzugsweise der Rest einer aromatischen, aliphatischen,-heterocyclischen oder araliphatischen Carbon- oder Sulfonsäure, wie niedermolekulare Fettsäuren, z. B. Essigsäure oder Propionsäure, Benzoesäuren, wie Alkoxybenzoesäuren, z. B. 4-Methoxybenzoesäure, 3,4-Dimethoxybenzoesäure, 3,4,5-Trimethoxybenzoesäure, 3,4-Methylendioxybenzoesäure, 3,4-Diäthoxybenzoesäure, Syringasäure oder O-Carbalkoxysyringasäuren, alkoxyphenylsubstituierte, aliphatische Carbonsäuren, wie Alkoxyzimtsäure; monocyclische, heterocyclische Carbonsäuren, wie Furancarbonsäuren, z. B. Furan-2-carbonsäuren, Pyridincarbonsäuren, z. B. Nicotin- oder Isonicotinsäure, Thiophencarbonsäuren, z. B. Thiophen-2-carbonsäure oder Arylsulfonsäuren, z. B. Benzol- oder p=Toluolsulfonsäure. Diese Verbindungen können links- oder rechtsdrehend oder Racemate sein. Die rechtsdrehenden Verbindungen und die Racemate sind neue Verbindungen.
  • Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren Verbindungen, in welchen R und R" Alkyl- bzw. Acylgruppen bedeuten, und zwar die links- wie die rechtsdrehenden oder die racemischen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie zeigen eine blutdrucksenkende und eine beruhigende Wirkung und können als Heilmittel zur Behandlung von Angst-, Spannungszuständen und Nervosität verwendet werden. Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel sind besonders wertvoll: in der X ein Wasserstoffatom oder eine Methoxygruppe, R und R' eine Methyl- oder Äthylgruppe und R" den Acetyl-, 4-Methoxybenzoyl-, 3,4-Dimethoxybenzoyl-, 3,4,5-Trimethoxybenzoyl-, 3,4-Methylendioxybenzoyl-, Cinnamoyl-, 4-Methoxycinnarnoyl-, 3,4-Dimethoxycinnamoyl- oder 3,4,5-Trimethoxycinnamoyl-, Furoyl-2-, Nicotinoyl- oder O-Carbäthoxysyringoylrest bedeuten. Die übrigen Verbindungen sind Zwischenprodukte zur Herstellung von pharmakologisch wirksamen Verbindungen, in welche sie in an sich bekannter Weise übergeführt werden können.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung können besonders Reserpin, Rescinnamin oder Deserpidin, welche beruhigend und blutdrucksenkend wirken, hergestellt werden. Die linksdrehenden Verbindungen, soweit sie bekannt sind, konnten bis jetzt nur aus Pflanzen, z. B. aus Rauwolfiapflanzen, oder aus Verbindungen, die aus diesen Pflanzen abgetrennt wurden, erhalten werden. Die rechtsdrehenden und racemischen Verbindungen wurden bisher aus Pflanzen nichtgewonnen und werden zum erstenmal nach dem vorliegenden Verfahren hergestellt.
  • Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel in der R, R` und R" die vorstehend angegebene Bedeutung besitzen und der Ring A gegebenenfalls substituiert sein kann, oder deren Salze mit niedermolekularen aliphatischen Carbonsäuren, aromatischen Sulfonsäuren, Mineralsäuren oder Mischungen dieser Säuren isomerisiert und aus dem entstandenen Gleichgewichtsgemisch aus 3-Iso- und anormalen Verbindungen die anormalen Verbindungen in an sich bekannter Weise abtrennt.
  • Zur Isomerisierung werden niedermolekulare aliphatische Carbonsäuren, wie Essig- oder Propionsäure, besonders Eisessig, oder aromatische Sulfonsäuren, wie p-Toluolsulfonsäure, oder Mineralsäuren, wie Halogenwasserstoffsäuren, z. B. Salzsäure, oder Mischungen dieser Säuren verwendet. Die Mineralsäuren werden vorzugsweise zusammen mit einer der genannten organischen Säuren verwendet, z. B. Salzsäure mit Essigsäure. Die besten Ausbeuten lassen sich erzielen, wenn man aus dem Reaktionsgemisch laufend die anormale Verbindung entfernt und so das Reaktionsgleichgewicht entsprechend verändert. Die isomerisierten Verbindungen lassen sich sowohl als Base wie auch als Salze aus der Reaktionsmischung infolge der verschiedenen Löslichkeiten der Ausgangs- und Endverbindung in einem bestimmten Lösungsmittel leicht entfernen. So kann man bei der Isomerisierung von 3-Isoreserpin zu Reserpin in Eisessig das Reserpin oder ein Salz davon vom 3-Isoreserpin oder einem Salz davon entweder durch Adsorption an ein geeignetes Adsorptionsmittel, wie Aluminiumoxyd oder Cellulose, oder durch fraktionierte Kristallisation abtrennen. Die aus dem Reaktionsgemisch abgetrennte Ausgangsverbindung kann man zur Verbesserung der Gesamtausbeute erneut isomerisieren.
  • Die Isomerisation läßt sich in Ab- oder Anwesenheit von Lösungsmitteln; bei Raumtemperatur oder vorzugsweise bei erhöhter Temperatur im offenen Gefäß oder unter Druck, besonders in einer Stickstoffumgebung durchführen.
  • Entsprechend den Bedingungen der Isomerisation erhält man die Endprodukte als freie Basen oder als Salze, vorzugsweise als Salze mit Säuren, wie Halogenwasserstoffsäure, z. B. Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Perchlorsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Weinsäure, Ascorbinsäure, Methansulfonsäure, Oxyäthansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure oder Salicylsäure, -p-Aminosalicylsäure oder Acetylsalicylsäure. Die Basen lassen sich in an sich bekannter Weise in ihre Salze überführen und die erhaltenen Salze wie üblich in ihre Basen umwandeln. Von Verbindungen mit freien Carbonsäuren lassen sich auch Metallsalze, z. B. Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, herstellen.
  • Die als Ausgangsstoffe verwendeten 3-Isoverbindungen sind bekannt oder lassen sich z. B. nach dem Verfahren von R. B. Woodward und Mitarbeitern. (vgl. Journal of the American Chemical Society, Bd. 78, 1956, S. 2023 bis 2025) herstellen.
  • Die Ausgangsverbindungen lassen sich in Form ihrer optischen Antipoden oder ihrer Racemate verwenden. Die Racemate können in irgendeiner Stufe des Verfahrens in ihre optischen Antipoden zerlegt werden, auch die Endprodukte lassen sich entsprechend zerlegen. Dabei verwendet man vorzugsweise die Umsetzung der Racemate mit einer optisch aktiven Säure oder Base, trennt die stereoisomeren Verbindungen durch fraktionierte Kristallisation und setzt die optisch aktiven Verbindungen frei. In den erhaltenen Verbindungen lassen sich die freien Carboxylgruppen in an sich bekannter Weise verestern, beispielsweise durch Umsetzen mit niedermolekularen Diazoalkanen oder niedermolekularen Alkanolen in. Gegenwart von Veresterungskatalysatoren. Veresterte Carboxylgruppen lassen sich hydrolysieren, z. B. durch Behandeln mit alkalischen Mitteln, wie Alkalimetallhydroxyde in. niedermolekularen Alkanolen. Freie Hydroxylgruppen lassen sich in üblicher Weise, vorzugsweise durch Umsetzen mit Säurehalogeniden, z. B. mit den Chloriden oder Anhydriden, verestern.
  • Es ist bekannt, daß man Reserpin aus Pflanzen, wie Rauwolfiapflanzen, gewinnen kann (vgl. Angewandte Chemie, Bd.66, 1954, S.386 bis 390). Ferner ist es bekannt, daß man Reserpin und reserpinähnliche Verbindungen in Gegenwart von Säuren vollständig zu den 3-Isoverbindungen isomerisieren kann (vgl. Journal of the American Chemical Society, Bd. 77, 1955, S.4335 bis 4343, insbesondere S. 4338, und Experientia, Bd. 11, 1955, S.303/304, insbesondere S.303, rechte Spalte, und S. 304 die Zusammenfassung). Es war somit nicht zu erwarten, daß sich die 3-Isoverbindungen des Reserpins oder Deserpidins oder deren Derivate mit Säuren isomerisieren lassen.
  • Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Beispiel 1 Man erhitzt 1 g linksdrehendes 3-Isoreserpin 24 Stunden in einer Stickstoffumgebung mit 35 cm3 Eisessig zum Sieden, entfernt dann aus der Mischung den größten Teil des Lösungsmittels im Vakuum der Wasserstrahlpumpe, verdünnt die Mischung mit Wasser, macht mit Ammoniak alkalisch und extrahiert mit 50 cm3 Chloroform. Die Chloroformlösung wäscht man reit Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat und dampft sie im Vakuum der Wasserstrahlpumpe zur Trockne ein. Der Rückstand wird in 10 cm' heißem Methanol gelöst, die Lösung gekühlt, wobei eine Mischung aus Reserpin und 3-Isoreserpin auskristallisiert. Man filtriert die Kristalle ab, rührt sie 10 Minuten mit 7 cm3 Essigsäureäthylester bei Raumtemperatur, wobei das leichtlösliche 3-Isoreserpin in Lösung geht. Man filtriert das Reserpin ab, wäscht es mit wenig Essigsäureäthylester und erhält 0,25 g Reserpin vom F. 250 bis 265°. Durch UmkristaBisation aus einer Mischung aus Methylendichlorid und Methanol läßt es sich weiter reinigen. Da sowohl, Reserpin und 3-Isoreserpin gegenüber kochender Essigsäure unempfindlich sind und die Trennung von Reserpia und 3-Isoreserpin einfach ist, kann das zurückgewonnene 3-Isoreserpin immer wieder als neuer Ausgangsstoff verwendet werden.
  • Beispiel 2 1 g 3-Isoreserpin wird mit 0,35 g p-Toluolsulfonsäure 2 Stunden in 10 cm3 Kollidin unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, dann verdünnt man die :Mischung mit 50 cm3 Chloroform und schüttelt sie mit einem Überschuß an verdünntem wäßrigem Ammoniak. Man trennt die Chloroformlösung ab, trocknet sie über wasserfreiem Natriumsulfat, entfernt das Lösungsmittel unter ungefähr 50 mm Quecksilberdruck und trennt von der gummiartigen Mischung wie im Beispiel 1 das Reserpin vom Ausgangsmaterial ab (Ausbeute 30 °/o). Die Trennung läßt sich auch chromatographisch durchführen. Beispiel 3 1 g 3-Isoreserpin wird in 25 cm3 wasserfreier 3n äthanolischer Salzsäure 18 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, das Lösungsmittel wird dann im Vakuum der Wasserstrahlpumpe entfernt und der Rückstand mit einer Mischung aus Chloroform und einem Überschuß an verdünntem wäßrigem Ammoniak geschüttelt. Der abgetrennte Chloroformextrakt wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum der Wasserstrahlpumpe zur Trockne eingedampft. Entsprechend dem Beispiel 1 trennt man das Reserpin vom 3-Isoreserpin. Die Ausbeute beträgt 20 °/o.
  • Beispiel 4 Man erhitzt 1 g 0-Acetyl-3-isoreserpsäuremethylester 18 Stunden unter Rückfluß in 25 cm3 Essigsäure zum Sieden, destilliert dann unter vermindertem Druck den größten Teil der Essigsäure ab, macht die Lösung mit verdünntem Ammoniak alkalisch und extrahiert sie mit Chloroform. Aus der getrockneten und eingedampften Chloroformlösung erhält man eine Mischung aus 0-Acetylreserpsäuremethylester und OAcetyl-3-isoreserpsäuremethylester, die man auf eine mit Formamid imprägnierte Cellulosesäule bringt. Die Säule wird mit einer Mischung aus Benzol und Cyclohexan im Verhältnis 1:1 ausgewaschen, wobei die 3-Isoverbindung rascher durchläuft. Die Trennung der beiden Isomeren wird durch die Fluoreszenz im ultravioletten Licht beobachtet. Durch Eindampfen der den 0-Acetyl-reserpsäuremethylester enthaltenden Lösungen und Umkristallisieren des Rückstandes aus Aceton erhält man reinen 0-Acetylreserpsäuremethylester vom F.297 bis 298°. Die Ausbeute beträgt 100/,. Beispiel 5 1 g 3-Isodeserpidin und 0,5 g p-Toluolsulfonsäure werden in 25 cm3 Eisessig 24 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Dann entfernt man unter einem Druck von etwa 20 mm Quecksilber den größten Teil des Lösungsmittels und schüttelt die erhaltene Mischung mit einem Überschuß an verdünntem wäßrigem Ammoniak und 50 cm3 Chloroform. Nach dem Trennen der Schichten trocknet man die Chloroformschicht über wasserfreiem Natriumsulfat und dampft sie im Vakuum der Wasserstrahlpumpe zur Trockne ein. Man löst den Rückstand in 5 cm3 Methanol bei Raumtemperatur, wobei das Deserpidin kristallisiert. Es wird abfiltriert und aus Methanol umkristallisiert. F. 224 bis 227°. Die Ausbeute beträgt 20 °/o. Das 3-Isodeserpidin bleibt in der methanolischen Mutterlauge.
  • Die Trennung der beiden Verbindungen läßt sich auch entsprechend Beispiel 4 chromatographisch durchführen, wobei wiederum die Isoverbindung zuerst aus der Säule ausgewaschen wird. Geht man in diesen Beispielen von racemischen 3-Isoverbindungen aus, so erhält man die entsprechenden dl-Verbindungen mit normalem Aufbau in 3-Stellung. Beispielsweise wird der dl-O-Acetyl-isoreserpsäuremethylester, F. 267 bis 268°, zum dl-O-Acetyl-reserpsäuremethylester, der sich aus Aceton umkristallisieren läßt, isomerisiert. Die Ausbeute beträgt 22 %.
  • Beispiel 6 1 g racemisches 3-Isoreserpin wird 26 Stunden in einer Stickstoffumgebung mit 40 cm3 Eisessig unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Der größte Teil des Eisessigs wird dann unter einem Druck von etwa 18 mm Quecksilber entfernt, die Mischung mit Wasser verdünnt und mit Ammoniak alkalisch gemacht. Man extrahiert die Mischung mit 100 cm3 Chloroform, wäscht den Chloroformextrakt mit Wasser, trocknet ihn über Natriumsulfat und dampft ihn im Vakuum der Wasserstrahlpumpe zur Trockne ein. Den Rückstand behandelt man mit Äthanol, wobei Kristalle gebildet werden. Die papierchromatographische Analyse zeigt, daß der Rückstand aus einer Mischung aus dl-Reserpin und dl-3-Isoreserpin besteht. Die Rf-Werte stimmen mit denen der natürlichen optisch aktiven Verbindungen überein. Bei der papierchromatographischen Trennung werden die racemischen Verbindungen erhalten. Die Ausbeute beträgt 25 °/o. Das Infrarot-Spektrum des so erhaltenen dl-Reserpins zeigt in einem Paraffinöl (bekannt unter der Handelsbezeichnung »Nujol«) die folgenden charakteristischen starken Banden: 2,92, 5,76, 5,83, 6,13, 6,28, 6,67a. Beispiel 7 3 g dl-3-Isoreserpsäure, welche durch Hydrolyse von dl-O-Acetyl-3-isoreserpsäuremethylester mit einer methanolischen Kaliumhydroxydlösung erhalten wurde, werden in 100 cm3 wasserfreier 3 n äthanolischer Bromwasserstofflösung 20 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Dann entfernt man das Lösungsmittel im Vakuum der Wasserstrahlpumpe, schüttelt den Rückstand mit einer Mischung aus Chloroform und 200 cm3 1,5 n wäßrigem Ammoniak, trocknet den Chloroformextrakt über wasserfreiem Natriumsulfat und dampft ihn unter einem Druck von etwa 20 mm Quecksilber zur Trockne ein. Aus der rohen Mischung läßt sich die dl-Reserpsäure durch fraktionierte Kristallisation aus einer Mischung aus Aceton und Methylenchlorid erhalten. Die Ausbeute beträgt 22"/,. Die dl-Reserpsäure bildet ein wasserlösliches Hydrochlorid. Die freie dl-Reserpsäure zeigt, aufgeschlämmt in einem Paraffinöl (»Nujol«), im Infrarotteil des Spektrums die folgenden charakteristischen Absorptionsbanden: 3520 bis 3480, 3240 cm-' (breite Bande), 2900, 2850 cm-' (breite Bande), 1625, 1605 bis 1585 cm-' (breite Bande), 1570, 1505, 1465, 1395, 1378, 1365, 1317, 1280, 1242, 1221 cm-' (flach), 1201, 1163, 1140, 1108, 1078, 1028, 973, 950, 905, 829, 804, 750 und 720 cm-'.
  • In entsprechender Weise kann die dl-Deserpidinsäure in einer Ausbeute von 190/, aus dl-3-Isodeserpidinsäure erhalten werden. Die dl-Deserpidinsäure kristallisiert aus Methanol und zeigt im Infrarotspektrum in Paraffinöl (»Nujol«) die folgenden Absorptionsbanden: Starke Banden bei 3379 bis 3201, 1580, 1454, 1377, 1318, 1199, 1137, 1082, 740 cm-'; mittlere Banden bei 1709, 1241, 1227, 1190, 1025, 1009, 977 cm-'; schwache Banden bei 925, 900, 877, 849 cm-' und Schultern bei 1301, 1156, 837, 765 und 720 cm-'.
  • Beispiel 8 1,5g dl-3-Isoreserpsäuremethylester werden 24 Stunden in 22 cm3 Essigsäure unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Der größte Teil der Essigsäure wird dann unter einem Druck von etwa 14 mm Quecksilber abdestilliert, die Lösung mit verdünntem Ammoniumhydroxyd alkalisch gemacht und mit Äthylentrichlorid extrahiert. Nach dem Eindampfen des Lösungsmittels erhält man eine rohe Mischung aus dl-Reserpsäuremethylester und dl-3-Isoreserpsäuremethylester. Diese wird auf eine mit Formamid imprägnierte Säule aus Cellulose gebracht und mit einer Mischung aus Benzol und Cyclohexan ausgewaschen, wobei die Isoverbindung zuerst durchläuft. Nach dem Eindampfen des Eluates und Umkristallisieren des Rückstandes aus einer Mischung aus Chloroform und Aceton erhält man den reinen dl-Reserpsäuremethylester. Die Ausbeute beträgt 23"/,. Der dl-Reserpsäuremethylester, aufgeschlämmt in. einem Paraffinöl (»Nujol«), zeigt im infraroten Teil des Spektrums die folgenden Absorptionsbanden: 3510, 3365, 2850 bis 2950 cm-' (breite Bande), 1724, 1632, 1578, 1500, 1465, 1380, 1362, 1355, 1340, 1332, 1312, 1298, 1268, 1245, 1225, 1202, 1155, 1088, 1068, 1055, 1040, 1030, 1020, 1008, 970, 940, 912, 890, 860, 848, 835, 785, 770, 753, 720, 710, 655 und 625 cm-1, Beispiel 9 Man erhitz 0,5g dl-3-Isodeserpidin und 0,25g p-Toluolsulfonsäure in 30 cm3 Essigsäure 20 Stunden unter Rückfluß zum Sieden, entfernt den größten. Teil des Lösungsmittels unter einem Druck von etwa 18 mm Quecksilber und schüttelt die Mischung mit 30 cm3 Chloroform und einem Überschuß an verdünntem wäßrigem Ammoniumhydroxyd, trocknet die Chloroformlösung über wasserfreiem Natriumsulfat und dampft sie zur Trockne ein. Der Rückstand besteht entsprechend. den Ergebnissen der papierchromatographischen Analyse aus einer Mischung aus dl-3-Isodeserpidin und dl-Deserpidin. Die Trennung dieser beiden Isomeren wird auf einer Cellulosesäule entsprechend Beispiel 8 durchgeführt. Das dl-Deserpidin, das in einer Ausbeute von 25 °/o erhalten wird, bildet kristalline Salze, wie das Hydrochlorid, das Nitrat oder das Pikrat. Es löst sich in einem Überschuß von verdünnter Essigsäure und bildet so das Acetat. Sein Infrarotspektrum in Paraffinöl (»Nujol«) zeigt die folgenden starken Banden: 1731, 1715, 1590, 1504, 1415, 1332, 1274, 1250, 1226, 1124, 1100, 1005, 977, 761, 728 cm-'. , In gleicher Weise, ausgehend vom dl-3-Isodeserpidinsäuremethylester, gewinnt man den dl-Deserpidinsäuremethylester in einer Ausbeute von 210/,. Er zeigt im Ultraviolett-Absorptionsspektrum in äthanolischer Lösung die folgenden Banden: Maxima A. = 222 m#t (a = 7510), 289 m#t (a = 6400) ; Minima bei Z. = 248 mp. (a = 2000) und 288 m#t (a = 6360).
  • Aus den entsprechenden Isoverbindungen erhält man, in gleicher Weise die folgenden Verbindungen:
    Ri R@ R3 I R,, ( F. _
    H H Cl - CH, 282°
    H H - C113 - C113 265 bis 269°
    H C1130 - H - C113 159 bis 162°
    H H CH,CH20- - C113 291 bis 293°
    H R2 und R3 = - 0 - C Hz - 0 = - CH, 248 bis 249°
    H H C1130- -C2115 235 bis 239°
    -C113 H H - C113 >300°
    H - C1120 - H - C113 266 bis 267°
    H H CH3S - - C113 >300°
    C1130 - H H - C113 298 bis 300°
    H C1130 - C1130 - - C113 >300°
    H Cl - C1130- -C113 "310°
    (Zersetzung)

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Reserpin und reserpinähnlichen Verbindungen der allgemeinen Formel in der R ein Wasserstoffatom oder eine niedermolekulare Alkylgruppe, R' eine niedermolekulare Alkylgruppe und R" ein Wasserstoffatom oder einen Acylrest bedeutet und der Ring A gegebenenfalls substituiert sein. kann, oder deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel in der R, R' und R" die vorstehende Bedeutung besitzen und der Ring A gegebenenfalls substituiert sein kann, oder deren Salze mit niedermolekularen aliphatischen Carbonsäuren, aromatischen Sulfonsäuren, Mineralsäuren oder Mischungen dieser Säuren isomerisiert, aus dem entstandenen Gleichgewichtsgemisch aus 3-Iso- und anormalen Verbindungen die anormalen Verbindungen in an sich bekannter Weise abtrennt und gegebenenfalls die erhaltenen Salze in die freien Basen oder die erhaltenen freien Basen in ihre Salze überführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Isomerisierung mit Essigsäure oder p-Toluolsulfonsäure durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Isomerisierung mit einer Mischung aus einer aliphatischen Carbonsäure und einer aromatischen Sulfonsäure, vorzugsweise mit einer Mischung aus Essigsäure und p-Toluolsulfonsäure, durchführt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-Isoreserpin, 3-Isodeserpidin, 3-Isoreserpsäure oder deren niedermolekulare Alkylester oder 3-Isodeserpidinsäure oder deren niedermolekulare Alkylester isomerisiert. In Betracht gezogene Druckschriften: Journal of the American Chemical Society, Bd.77, 1955, S. 4335 bis 4343; Chemistry and Industry, 1955, S. 1186; Experientia, Bd. 11, 1955, S.303, 304; Angewandte Chemie, Bd.66, 1954, S.386 bis 390. Bei Bekanntmachung der Anmeldung sind 2 Prioritätsbelege ausgelegt worden.
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