DE1077538B

DE1077538B - Radaufhaengung fuer die gelenkten Raeder von Fahrzeugen

Info

Publication number: DE1077538B
Application number: DET15741A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Phys Fritz Ostwald
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1958-10-09
Filing date: 1958-10-09
Publication date: 1960-03-10

Description

Radaufhängung für die gelenkten Räder von Fahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine Radaufhängung für die gelenkten Räder von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen.
Es ist bekannt, dem Achsschenkelbolzen, um den das Rad zwecks Durchführung von Lenkbewegungen geschwenkt wird, verschiedene Winkelstellungen zur Senkrechten auf der Fahrbahn sowie auch zur Radmittelebene zu geben.
Von diesen Stellungen hängt in starkem Maße der sogenannte Rücklauf der Lenkung, der flatterfreie Lauf der gelenkten Räder, die Leichtgängigkeit der Lenkung u. a. m. ab.
Es ist z. B. vielfach üblich, den Achsschenkelbolzen so anzuordnen, daß seine Verlängerung die Fahrbahn, in Fahrtrichtung gesehen, seitlich neben dem Bodenberührungspunkt des Rades schneidet. Hierbei werden die Achsschenkelbolzen der gelenkten Achse zur Erzielung einer sogenannten Spreizung meist so geneigt, daß sich ihre Achsverlängerungen nach oben in einem Punkt oberhalb, des Fahrzeuges schneiden.
Es ist weiterhin bekannt, den Achsschenkelbolzen in der Radmittelebene anzuordnen, wobei zur Erzeugung eines sogenannten Vor- oder Nachlaufs der Achsschenkelbolzen sowohl zur Senkrechten geneigt als auch in Fahrtrichtung vor oder hinter der Radachse angeordnet sein kann.
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung eine neuartige Radaufhängung für die gelenkten Räder von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, die nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß die Schwenkachse der Räder die Fahrbahn außerhalb der Standfläche des Fahrzeuges schneidet. Die Schwenkachse kann dabei parallel zur Radebene verlaufen oder aber auch die Radebene schneiden. Bei einer Ausführung des erstgenannten Falles bilden der Achsschenkel und seine Lager erfindungsgemäß in der Schwenkebene des Rades einen Kreisbogen, dessen Mittelpunkt in der Drehachse der Radaufhängung liegt. Es wird auch eine andere Ausführung vorgeschlagen, bei der der Achsschenkel an zwei trapezartig angeordneten Lenkern angebracht ist. Für den zweiten Fall wird eine Ausführungsform vorgeschlagen, bei der durch entsprechende Neigung die Achsverlängerungen der Achsschenkel sich oberhalb des Fahrzeuges und die Mittelebenen der gelenkten Räder sich unterhalb des Fahrzeuges schneiden.
Die Wirkung einer derartigen Lenkbolzenanordnung besteht darin, daß die am Rad angreifenden, von der Fahrbahn herrührenden Reibungskräfte bestrebt sind, das Rad in umgekehrtem Sinn um den Achsschenkelbolzen zu verdrehen, als dies üblicherweise der Fall ist.
Derartige Kräfte, wie sie z. B. bei starker einseitiger Bremsung in besonders starkem Maße auftreten, führen bekanntlich bei üblichen Radaufhängungen dazu, daß das Rad relativ zur Radaufhängung im Bereich gewisser Elastizitäten einlenkt und dadurch zu einer Abweichung von der bisherigen Bewegungsrichtung führt. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, daß die Reaktionskraft zwischen Rad und Fahrbahn nicht durch den Schwerpunkt des Fahrzeuges hindurchgeht, so daß dieses auch nach Maßgabe des Reifenschwimmwinkels zusätzlich eine Abweichung von der Fahrtrichtung erfährt.
Wird nun gemäß der Erfindung der Drehpunkt nach der Außenseite des Rades verlegt, so kehren sich die vorher geschilderten Verhältnisse gerade um.
Ein derartig aufgehängtes gebremstes Rad, z. B. das rechte Vorderrad, wird unter der Wirkung der angreifenden Kräfte sich relativ zur Radaufhängung im Sinne eines Linkseinschlages verdrehen, so daß das Fahrzeug zu einer Abweichung nach links zur Fahrtrichtung neigt.
Da jedoch die Reaktionskraft in einem von den Fahrzeugabmessungen abhängigen Abstand rechts vom Schwerpunkt vorbeigeht, ist der resultierende wirkliche Verlauf der Bewegung des Fahrzeuges abhängig von der Differenz dieser beiden Momente. Da konstruktiv sowohl der Abstand zwischen Radmittelebene und Lenkbolzen als auch zwischen Schwerpunkt und Radmittelebene abstimmbar ist, kann erreicht werden, daß das Fahrzeug auch bei einseitig ziehenden Bremsen oder einseitig auf die Räder wirkenden Stößen und Fahrbahnunebenheiten ohne jede Winkelabweichung von der bisherigen Richtung geradeausläuft. In der Zeichnung zeigt Abb. 1 eine Radaufhängung mit kreisbogenförmiger Gleitführung, Abb. 2 und 3 eine Radaufhängung mit trapezartig angeordneten Lenkern in Vorderansicht und Draufsicht, Abb. 4 in Vorderansicht eine Radaufhängung mit starker Spreizung des Achsschenkels und starkem Sturz des Rades.
In Abb. 1 liegt durch die kreisbogenförmige Ausführung des Achsschenkels 1 und seiner Führungen 2 die Schwenkachse 3 außerhalb von und parallel zur Mittelebene des Rades 4.
In Abb. 2 und 3 sind die Schenkel des Lenktrapezes mit 7 und 8 bezeichnet. Der Schenkel 7 ist bei 6 und 6 a an den Achsschenkel des Rades und bei 5 und 5 a an ein mit der Feder und dem Fahrgestell verbundenes Gestänge angelenkt. Die entsprechenden Anlenkpunkte des Trapezschenkels 8 sind in der Abb. 3 sichtbar, aber nicht beziffert. Die Schwenkachse 9 des Rades liegt im Schnitt der Verlängerungen der Trapezschenkel 7 und 8 und hat in Abweichung von der Ausführung nach Abb. 1 die Eigentümlichkeit, beim Radeinschlag parallel zu und außerhalb der Radmittelebene zu wandern. Der Anordnung des Lenktrapezes 7, 8 trägt die von der Norm abweichende Anordnung des Lenkgestänges 12,13,14,15 Rechnung.
In Abb. 4 ist zu sehen, daß man denselben Effekt wie bei den in den vorhergehenden Abbildungen gezeigten Anordnungen auch durch eine starke Spreizung des Achsschenkels 16 und einen starken Sturz des Rades 17 erreichen kann. Die Drehachse 18 schneidet in der Verlängerung in der Achsschenkelmitte die Fahrbahn und Drehpunkt 19.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Radaufhängung für die gelenkten Räder von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (3, 9,18) der Räder die Fahrbahn außerhalb der Standfläche des Fahrzeuges schneidet.
2. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (3, 9) in an sich bekannter Weise parallel zur Radebene verläuft.
3. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (18) in an sich bekannter Weise die Radebene schneidet.
4. Radaufhängung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsschenkel (1) und seine Lager (2) in der Schwenkachse des Rades (4) einen Kreisbogen bilden, dessen Mittelpunkt in der Drehachse (3) liegt.
5. Radaufhängung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsschenkel an zwei trapezartig angeordneten Lenkern (7, 8) angebracht ist.
6. Radaufhängung nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise durch entsprechende Neigung die Mittelebenen der gelenkten Räder (17) sich unterhalb des Fahrzeuges und die Achsverlängerungen der Achsschenkel (16) sich oberhalb des Fahrzeuges schneiden.