DE1052492B

DE1052492B - Abmantelungswerkzeug fuer elektrische Leitungen und Kabel

Info

Publication number: DE1052492B
Application number: DEP19661A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Schweiss; Guenther Schmid
Original assignee: PINTSCH ELECTRO GmbH
Current assignee: PINTSCH ELECTRO GmbH
Priority date: 1957-11-15
Filing date: 1957-11-15
Publication date: 1959-03-12

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung befaßt sich mit einem Abmantelungswerkzeug, welches gestattet, den äußeren z. B. aus Kunststoffen bestehenden Isoliermantel rasch und sicher von dem darunterliegenden Leiter abzutrennen. Insbesondere ist es auch für derartige Leitungen und Kabel brauchbar, deren Oberfläche auf Grund der Verdrillung uneben ist.

Es ist bekannt, bei nicht zu dicken Drähten die Isolation mit Hilfe einer Abisolierzange abzuziehen. Bei größerem Durchmesser der Leitungen bzw. Kabel mit dickeren Isolationsschichten läßt sich ein derartiges gewaltsames Abtrennen nur noch nach vorherigem Aufschlitzen des Isoliermantels durchführen. Dabei muß aber auf genaues Einhalten der Schnittiefe geachtet werden, da der darunterliegende Leiter nicht verletzt werden darf und dennoch ein vollständiges Abmanteln mit einem Schnitt gewährleistet sein muß. Das Aufschlitzen derartiger Leitungen von Hand mit Rasierklingen ist insbesondere bei härterem Isolationsmaterial schwierig und gefahrvoll und führt leicht zu Verletzungen. Es sind bereits Vorrichtungen mit einstellbarer Schnittiefe der Schlitzmesser bekannt, bei denen das abzumantelnde Leitungsstück zangenartig umfaßt und durch eine Zugbewegung der Vorrichtung bzw. des Kabels der äußere Mantel aufgeschlitzt werden kann. Bei derartigen Vorrichtungen ist insbesondere bei harten und zähen Isolationsschichten die Leitung bzw. das Kabel erheblichen Zugbeanspruchungen ausgesetzt. Diesesmachtsichinsbesondere bei empfindlichen feinadrigen Leitungen recht nachteilig bemerkbar. Außerdem ist bei der Abisolation von längeren Leitungsstücken mittels dieser bekannten Vorrichtung ein zeitraubendes mehrmaliges Nachgreifen erforderlich.

Ferner sind Abmantelungswerkzeuge bekanntgeworden, die mehr oder weniger stark ausgebildete Führungsschienen aufweisen. Derartige Führungsschienen, die in ihrer gesamten Länge beim Schneidvorgang fest auf das Kabel aufgedrückt werden. Auf Grund der an diesen Führungsschienen auftretenden Reibung wird der Schneidvorgang erheblich erschwert. Besonders nachteilig wirkt sich dies bei Leitungen und Kabel aus, deren Oberflächen auf Grund der Verdrillung uneben sind.

Es ist auch ein Kabelschlitzer bekanntgeworden, bei dem zwar die Reibung zwischen den Führungselementen und dem Kabel durch die Verwendung von Führungsrollen herabgesetzt ist, jedoch wird das abzumantelnde Kabel von diesem Werkzeug zangenartig umfaßt und somit beim Schneidvorgang erheblicher Zugbeanspruchung ausgesetzt. Für die Verwendung bei empfindlichen feinadrigen Leitungen ist somit dieses bekannte Werkzeug nicht geeignet. Infolge der hülsenartigen Ausbildung des bekannten Werkzeuges Abmantelungswerkzeug
für elektrische Leitungen und Kabel

Anmelder:

Pintscu Electro G.m.b.H.,
Konstanz, Bücklestr. 3

Friedrich Schweiss und Günther Schmid₁ Konstanz,
sind als Erfinder genannt worden

muß dieses an einem freien Kabelende aufgeschoben werden, wenn man nicht die lästige und zeitraubende Lösung der Endverbindungen in Kauf nehmen will. Eine einfache und schnelle Entmantelung von Leitungsstücken, deren Enden bereits fest angeschlossen sind, ist mit dem bekannten Werkzeug nicht möglich. Demgegenüber ermöglicht das erfindungsgemäße Werkzeug eine äußerst rasche und bequeme Entmante-Iung beliebiger Leitungsstellen, ohne daß dabei die Leitungen Zugbeanspruchungen ausgesetzt sind. Mit der gleichen Sicherheit und Leichtigkeit ist das Abmantelungswerkzeug nach der Erfindung auch für Leitungen mit verdrillter Mantelung zu verwenden.

Führungsrollen

Das Abmantelungswerkzeug mit

besteht gemäß der Erfindung aus einem grifförmig gebogenen, auf Rollen wagenartig laufenden Gehäuse, bei dem ein Rollenpaar mit Auskehlungen versehen ist, in die ein einstellbares Schneidmesser hineinragt und den Mantel einer vorzugsweise auf einer festen Unterlage aufliegenden Leitung beim Überrollen aufschlitzt.

In den Abb. 1 bis 3 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Gerätes beispielsweise dargestellt. In der

Abb. 1 ist das Gerät in seiner Gesamtansicht und in den

Abb. 2 und 3 die eigentliche Schneidvorrichtung getrennt und der besseren Übersicht wegen, entgegen dem gebrauchsfertigen Zustand, auseinandergeklappt aufgezeichnet.

In der Abb. 1 ist 1 das grifförmig gebogene Gehäuse des Gerätes, das sowohl mittels der Gleitrol-Ien 2 als auch der Führungsrollen 3, welche die Schneidvorrichtung (hier nur das Schneidmesser 4 dargestellt) über die auf einer festen Unterlage ruhende Leitung führen, in der Pfeilrichtung über das zu entmantelnde Leitungsstück gezogen wird. Das

809 769/402

Claims

Gehäuse 1 ist vorzugsweise massiv ausgebildet, um so durch sein Eigengewicht zum erforderlichen Schneiddruck beizutragen. Das eine Ende des Gehäuses ist gabelförmig ausgebildet und dient zur Aufnahme der eigentlichen Schneidvorrichtung, die an Hand der Abb. 2 und 3 näher erläutert werden soll. Wie aus der Seitenansicht nach Abb. 3 ersichtlich, ist der Messerträger 5 aus dem Gehäuse 1 ausklappbar um den Bolzen 6 drehbar gelagert und ist in gebrauchsfertigem Zustand in der Pfeilrichtung eingeklappt, so daß die Bohrungen zur Deckung kommen und ein durch diese geführter Haltestift den Messerträger festhält. Diese ausklappbare Ausführung ist einem Auswechseln des Schneidmessers 4, das hier durch eine Rasierklinge dargestellt ist, besonders dienlich. Der Messerträger 5, der in der Abb. 3 in seiner Seitenansicht gezeigt ist, besteht, wie aus der Abb. 2 in Vorderansicht deutlicher hervorgeht, aus zwei gleichförmig ausgebildeten Einzelteilen, zwischen denen das Schneidmesser 4 eingeklemmt und durch die Bolzen 8, 9 und 10 gehalten wird. Diese beiden Teilstücke werden ihrerseits wiederum durch die Bolzen 6 und 11 zusammengehalten. Der Messerträger 5 weist in seinem vorderen Teil kreisförmige Ausschnitte auf, in welche die Führungsrollen 3 eingepaßt sind. Das Schneidmesser 4 kommt somit zwischen die Führungsrollen 3 zu liegen und ragt mit seiner vorderen Schneidkante in die Aussparungen 12 der Führungsrollen 3 hinein. Die Breite dieser Auskehlungen richtet sich je nach der Dicke der abzumantelnden Leitung und dient zur Aufnahme derselben. Die Führungsrollen 3 sind auswechselbar und werden jeweils durch Rollen mit der Dicke der Leitung angepaßte Aussparungen ersetzt. In der Abb. 3 ist die vordere Führungsrolle der besseren Übersicht wegen fortgelassen. Die Einstellung der Schnittiefe erfolgt über zwei Madenschrauben 13, die über den Bolzen 8 auf die Lagerung 9, 10 der Klinge 4 einstellbar drücken. Patentansprüche:

1. Abmantelungswerkzeug für elektrische Leitungen und Kabel mit Führungsrollen, gekennzeichnet durch ein grifförmig gebogenes, auf Rollen wagenartig laufendes Gehäuse (1), bei dem ein Rollenpaar (3) mit Auskehlungen (12) versehen ist, in die ein einstellbares Schneidmesser (4) hineinragt und den Mantel einer vorzugsweise auf einer festen Unterlage aufliegenden Leitung beim Überrollen aufschlitzt.

2. Abmantelungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittiefe des Schneidmessers (4) mit Hilfe der Madenschrauben (13) einstellbar ist.

3. Abmantelungswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (3) auswechselbar angeordnet sind.

4. Abmantelungswerkzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Messerträger (5) aus dem Gehäuse (1) ausklappar angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 704 488;
USA.-Patentschriften Nr. 2 385 368, 2 616 172.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen