-
Abisoliervorrichtung
-
Die Erfindung betrifft eine Abisoliervorrichtung zum EntScrnen von
Isolstionamaterial von einem elektrischen Leiter, nit beheizten und relativ zueinander
bewegbaren Abisolierbacken mit schneidenförmigen Rändern.
-
ns sind seit geraumer Zeit allgemein mechanische Abisolierzangen bekannt,
mit welchen das Isoliermaterial eingeschnitten und abgezogen werden kann. Bei derartigen
mechanischen Ibisolierzangen ist eine mehr oder weniger starke Beschädigung des
elektrischen Leiters jedoch praktisch unvermeidbar.
-
insbesondre dann, wenn ein verhältnismäßig dünner elektrischer Leiter
abisoliert werden soll, der aus einer feinen Litze besteht, tritt der wesentliche
Nachteil auf, daß einzelne lasern der Litze versehentlich abgetrennt werden, wodurch
der Leitungsquerschnitt erheblich geschwächt wird.
-
Es sind grundsätzlich auch Werkzeuge mit Widerstands-Messerschneiden
bekannt, welche mittels eines Ileizwiderstandes
aufgeheizt werden.
Diese bekannten Werkzeuge leiden jedoch allgemein unter dem flachteil, daß sie kaum
kontrollierbare Tcaperaturen erreichen und bei ihrer Erwäraiung nicht mechanisch
stabil bleiben können. Aufgrund der mechanischen Belastung sind die Abisoliermesser
nämlich bei ihren minimalen Querschnitten immer noch sehr niederohmig und benötigen
daher verhältnismäßig große Ströme. Deshalb sind aufwendige Stromversorgungseinrichtungen
sowie große ZuleitungEquerschnitte notwendig. Außerdem besteht bei den bekannten
Werkzeigen mit beheizten Widerstands-Messerschneiden die Gefahr des Zusammenbrennens.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders handliches
und in der Handhabung einfaches Gerät zum Abisolieren von elektrischen Leitern zu
schaffen, welches bei besonders geringer Leistungsaufnahme des Heizelementes eine
auBerordentlich gut einstellbare Temperatur an denjenigen Teilen gewährleistet,
die mit dem Isoliermaterial in Berührung kommen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß wenigstens
der eine der beiden Abisolierbacken in der Längsrichtung eines langgestreckten,
schmalen Handgriffes bewegbar geführt angeordnet ist und daß die Abisolierbacken
Jeweils aus einem Leramikm2terial bestehen, in welches jeweils ein Heizelement aus
Wolfram eingesintert ist.
-
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Abisolierbacken wird der
wesentliche Vorteil geschaffen, daß der langgestreckte Handgriff der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in bezug auf den abzuisolierenden elektrischen Leiter im wesentlichen
unter einem rechten Winkel gehalten werden kann, wodurch eine körpergerechte Arbeitshaltung
gefordert wird, in welcher ein
präzises Arbeiten stark begünstigt
wird. Im Gegensatz zu bekannten Abisoliervorrichtungen, bei denen das Werkzeug und
der abzuisolierende Draht im wesentlichen miteinander fluchten müssen, kann mit
der erfindungsgemaßen Vorrichtung in einer wesentlich körpergerechteren Haltung
gearbeitet werden, indem nämlich der abzuisolierende Draht quer zu der iängsausdehnung
des Werkzeuges gehalten und unter Zug gesetzt werden kann. Weiterhin wird das Arbeiten
mit dem erfindungsgemäßen Gerät dadurch erleichtert, daß ein als verhältnismäßig
langgestrecktes, schmales Griffelement ausgebildete Handgriff mit einer Hand fest
erfaßt werden kann, während mit der anderen Hand der Draht in eine seitlich zur
Längsausdehnung des Werkzeuges vorhandene Öffnung eingeführt wird. Gemäß der Erfindung
bestehen wesentlich bessere Sichtverhältnisse beim Einführen des Drahtes in eine
Öffnung, und es läßt sich auch die Entfernung wesentlich leichter überblicken und
abschätzen, über welche das abzuisolierende Drahtende in das Werkzeug eingeführt
wird. Außerdem läßt sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Vorrichtung der
nach dem Ansetzen des Werkzeuges auszuübende Zug in einer körpergerechteren Haltung
ausführen und dabei besser dimensionieren.
-
Weiterhin ist gemäß der Erfindung der wesentliche Vorteil erreichbar,
daß mit der erfindungsgemäßen Abisoliervorrichtung in laufende Kabel besonders leicht
eingegriffen werden kann.
-
Das erfindungsgemäße Gerät zeichnet sich weiterhin dadurch aus, daß
aufgrund seiner geringen Leistungsaufnahme nur eine verhältnismäßig dünne und entsprechend
flexible Zuleitung erforderlich ist, wodurch die Handhabung wesentlich erleichtert
wird.
-
Weiterhin ist das gernäß der Erfindung vorgesehene tleizelement, bei
welchen Wolfram els Widerstandsmaterial verwendet wird, in seiner Temperatur besonders
leicht und przise auf einen gewünschten Wert einzustellen und auf diesem ert stabil
zu halten.
-
Weiterhin wird gemäß der Erfindung die Gefahr ausgeschlossen, daß
die Abisolierbacken zusammenbrennen, da diese Abisolierbacken aus einem Keramikmaterial
bestehen, welche das eigentliche Widerstandsheizelement schützend umgeben und nicht
aneinander haften können, da bei den erreichbaren Temperaturen die Keramik-Oberflächen
sich noch nicht miteinander verbinden können.
-
Weiterhin neigen die erfindungsgemäßen Abisolierbacken auch nicht
du, daß sich Verunreinigungen ansetzen können, da derartige Verunreinigungen an
dem Keramikniaterial an sich kaum haften bleiben. Es wird vielmehr durch die Erfindung
das eigentliche Heizelement äußeren schädlichen Einflüssen und/oder Verunreinigungen
nicht ausgesetzt, da in Form einer indirekten Heizung vom eigentlichen Widerstandsheizelement
die Keramik-Backen aufgeheizt werden, so daß auch über außerordentlich lange Betriebszeiten
ein einwandfreier Betriebszustand der Abisolierbacken gewährleistet ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei die Drucktaste zur Betätigung des bewegbaren Abisolierbackens im unbetätigten
Zustand dargestellt ist, Fig. 2 eine Seitenansicht der in der Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung, wobei jedoch die Drucktaste zur Betätigung des bewegbaren Abisolierbackens
im niedergedrückten Zustand dargestellt ist,
fig. 3 eine weitere
Seitenansicht der in den fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung, in welcher jedoch
die dargestellte Vorrichtung um 9t? Grad gedreht dargestellt ist, und Fig. 4 4 eine
schematische Darstellung des Aufbaues der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Teilschnitt.
-
Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, daß cie erfindungsgemäße Abisoliervorrichtung
im wesentlichen aus einen IIandgriff 12 besteht, an dessen vorderem Ende ein U-förmiger
Bügel 17 angetracht ist, an dessen kürzerem Schenkel ein Abisolierbacken 11 befestigt
ist. Gegenüber von dem am Bügel 17 fest angebrachten Abisolierbacken 11 ist ein
zweiter Abisolierbacken 10 angeordnet, der durch die Drucktaste 14 aus der in der
Fig. 1 dargestellten Stellung in die in der Fig. 2 veranschaulichte Stellung gebracht
werten kann. Der bewegbare Abisolierbacken 10 wird durch eine aus der Fig. 4 ersichtliche
Rückstellfeder 13 nach dem Loslassen der Taste 14 wieder in die in der Fig. 1 dargestellte
Stellung zurückgebracht, wodurch die Taste 14 selbsttätig in die in der Fig. 1 dargestellte
Lage angehoben wird.
-
Gegenüber von dem Zwischenraum zwischen den Abisolierbacken 10 und
11 ist in am 9gel 17 eine Öffnung 18 angeordnet, welche dazu dient, einen in der
Fig. 4 dargestellten Draht 19 hindurchschieben zu können, der abisoliert werden
soll.
-
Aus den Fig. 1 und 2 ist weiterhin ersichtlich, daß die Taste 14 als
Griffschale ausgebildet ist. Durch eine derartige Formgebung wird erreicht, daß
neben einer ästhetisch besonders ansprechenden Form die Taste 14 durch den Daumen
der Hand, welche den Handgriff 12 umfaßt, besonders betriebssicher betätigt werden
kann. Die Griffsicherheit wird weiterhin dadurch gefördert, daß gegenüber von der
Taste 14 eine
weitere Griffschale 20 angeordnet ist, welche in ihrer
Form der Griffschale der Taste 14 entspricht, welche jedoc fest an dem Handgriff
12 angebracht ist. Durch die leichte Vertiefung, welche die Griffschalen aufweisen,
wird auch.
-
bei verhältnismäßig großer kraftanstregung ein Abrutschen verhindert.
-
Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Handgriff 12 aus zwei Halbschalen
12a und 12b aufgebaut ist, die im wesentlichen symmetrisch ausgebildet und angeordnet
sind. Weiternin ist aus der fig. 3 die fest mit der Handgriff 12 verbundene Griffschale
20 deutlich zu entnehmen. Weiterhin ist aus der Fig. 5 ersichtlich, daÜ cie Öffnung
18 im Bügel 17 im Hinblick auf eine leichte Herstellung als kreisrunde Bohrung ausgebildet
ist.
-
In der lig. 4- ist eine bevorzugte Ausfüiirungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, bei welcher an cer Taste 14 ein Antriebselement 15 fest angebracht
ist, welches eine unter etwa 45 Grad angeordnete schiefe Ebene aufweist. Die mit
21 bezeichnete schiefe Ebene steht mit einer komplementären schiefen Ebene 22 im
Eingriff, die an dem Antriebselement 16 vorgesehen ist, an welchem der bewegbare
Abisolierbacken 1G fest angebracht ist. Zwischen dem Antriebselement 16 und der
im rechten Teil der Rig. 4 dargestellten Stirnfläche des Handgriffes 12 ist eine
Rückstellfeder 1 angeordnet, welche nach dem Loslassen der Taste 14 das Antriebselement
16 so weit nach links bewegt, daß über die schiefe Ebene und über das Antriebselement
15 die Taste 14 wieder in die in der Fig. 1 dargestelle Ruhestellung zurückgeführt
wird. Beim Niederdrücken der Taste 14 erfolgt der oben beschriebene Vorgang in der
umgekehrten Weise, wobei der bewegbare
Abisolierbacken 10 in Richtung
auf den feststehenden Abisolierbacken 11 nach rechts in die in der sich. 2 dargestellte
Lage bewegt wird. Bei diesem Vorgang wird das Isoliermaterial eines zwischen den
Abisolierbacken 10 und 11 angeordneten Drahtes 19 so weit zum Schmelzen gebracht,
daß d:s an dem durch die Öffnung 18 hindurchragenden Ende eines Drahtes befiiidliche
Stück des Isoliermaterials mittels der Abisolierbacke 10 und 11 von dem Leiter des
Drahtes 19 abgezogen werden kann.
-
Eine elektrische Zuleitung 23 dient zur Energieversorgung für die
Heizelemente in den Abisolierbacken 10 und 11. Zweckmäßigerweise ist insbesondere
zwischen dem feststehenden Abisolierbacken 11 und dem vorzugsweise aus Metall hergestellten
Bügel 17 eine (nicht dargestellte) Wärmeisolierung vorgesehen, um zu verhindern,
daß der Bügel 17 eine für Isolationsmaterial unter Umständen schädliche Temperatur
erreichen kann.
-
Das Heizelement benötigt gemäß der in der Fig. 4 dargestellten bevorzugten
Ausführungsform eine Leistung von etwa 7,5 Watt bei einer Stromstärke von etwa 1,5
ampere. Dadurch kann die elektrische Zuleitung 23 zur Energieversorgung des Heizelementes
verhältnismäßig dünn und flexibel gehalten werden, wodurch die Handhabung des Gerätes
erleichtert wird.
-
Durch die an sich bekannte Temperaturkennlinie der Wolfram-Heizeinsätze
in den Abisolierbacken 10 und 11 läßt sich eine vorgebbare temperatur besonders
leicht und präzise einregeln und über längere Betriebszeiten halten. Durch geeignete
Temperaturregelung können praktisch alle Isolationsmaterialien verarbeitet werden
und zwar auch solche Kunststoffmaterialien, die außerordentlich hohe Festigkeit
aufweisen.
-
Da sich der Widerstand von Wolfram bei steigender Temperatur um annähernd
100 % bei einer Temperaturerhöhung von etwa 200 0 steigert, verringert sich bei
gleichbleibender Eingangsspannung
die Stromstärke entsprechend
stärk, so daß die Leistung vermindert wird, und ein weiterer Aussteigen der Temperatur
verhindert wird. Eingegen verringert sich der Widerstand bei sinkender Temperatur
entsprechend stärk, wodurch die Stromstärke erhöht wird und die Temperatur wieder
ansteigen kann. Durch diese Eigenschaften des gemäß der Erfindung verwendeten Heizeinsatzes
kann eine bestimmte Temperatur ohne zusätzlichen Regelaufwand außerordentlich gut
konstant gehalten werden. Aufgrund der Kennlinie des verwendeten Widerstandsmaterials
läßt sich auch ein verhältnismäßig rascher Temperaturanstieg erzielen.
-
Eine Oxidation der Schneidenbereiche der Abisolierbacken ist praktisch
ausgeschlossen, da das Widerstandselement hermetisch in das Keramikmaterial eingesindert
ist. Dadurch ergibt sich auch eine besonders hohe Sicherheit beim Arbeiten mit erfindungsgemäßen
Vorrichtungen, weil das Heizelement durch das Keramikmaterial vollkommen umgeben
und somit elektrisch absolut sicher isoliert ist.
-
Außerdem weisen die erfindungsgemäßen Abisolierbacken 10 und 11 eine
außerordentlich hohe mechanische Festigkeit auf, so daß selbst bei unsachgemäßer
Handhabung Beschädigungen kann zu befürchten sind.
-
Es sei darauf hingewiesen, daß anstatt der in der Fig. 4 veranschaulichten
Bewegungsumlenkeinrichtung mit den beiden Antriebselementen 15 und 16 auch eine
beliebige andere Umlenkeinrichtung wie ein Winkelhebel oder dergleichen verwendet
werden kann, um die Bewegung der Drucktaste 14 quer zur Längsrichtung des Handgriffes
12 um 90 Grad in die Längsrichtung des Handgriffes 12 umzulenken.
-
- Patentansprüche -
L e e r s e i t e