DE1044337B - Flachstrickmaschine - Google Patents

Description

Bei der Flachstrickmaschine nach dem Patent 1015176 sind die Schlösser für Rechts-Rechts-, Fang- oder gemusterte Gestricke eingerichtet, jedoch lassen sich mit den beschriebenen Mitteln keine Jacquardgestricke herstellen.

Die bei den bisher gebräuchlichen Flachstrickmaschinen angeordneten Jacquardvorrichtungen sind für die Flachstrickmaschine nach dem erwähnten Hauptpatent nicht geeignet, weil bei dieser mehrere umlaufende Schloßschlitten die Nadeln in den paarweise hintereinander angeordneten Nadelbetten zugleich betätigen. — Ferner ist bereits eine Flachstrickmaschine mit hin- und hergehendem Schloß schlitten bekannt, bei der, wie beim Erfindungsgegenstand, auf dem Schloß schlitten eine Mustertrommel mit einstellbaren Platinen angeordnet ist, die allerdings unmittelbar auf die Füße der Nadeln einwirken, wobei die Nadeln in ihrer Längsrichtung zum Auswählen von schrägen Vorsprüngen der einstellbaren Platinen verschoben und die einstellbaren Platinen von einer fest angeordneten Auswählvorrichtung mustergemäß eingestellt werden. Diese Bauweise läßt sich jedoch für sehr feine Nadelteilungen nicht anwenden, da der erforderliche Weg zum Auswählen der Nadeln und Platinen von der Höhe der schrägen Vorsprünge bestimmt wird. Die schrägen Vorsprünge wirken wie Zähne eines Zahnrades, so daß bei zu großer Höhe der Vorsprünge im Verhältnis zur Teilung des Nadelbettes die Vorsprünge nicht ordnungsgemäß auswählen und abrollen können.

Zweck der Erfindung ist, die Flachstrickmaschine nach dem Hauptpatent zum Herstellen von jacquardgemusterten Gestricken geeignet zu machen.

Erreicht wird das gesteckte Ziel dadurch, daß an jedem Schloßschlitten eine sich bei der Schlittenbewegung nach Maßgabe der Nadelteilung drehende Mustertrommel mit Platinen angeordnet ist, diese Platinen von in einer Ebene liegenden ausgewählten Platinen einer fest angeordneten Jacquardvorrichtung mustergemäß eingestellt und nach ihrer Auswahl die aus- und nicht ausgewählten Platinen der Mustertrommel von einem auf dieser Trommel verschiebbaren Ring arretiert werden, wobei die ausgewählten Platinen der Mustertrommel bei der Bewegung der Schloßschlitten über die Nadelbetten die Nadeln über federnd angeordnete Führungen aus dem Bereich der Schlösser bringen, und daß ferner eine Schrägleiste od. dgl. der Jacquardvorrichtung vorgelagert ist, die die ausgewählten Platinen der Mustertrommel in die Außergebrauchsstellung bringt, bevor die Schloßschlitten wieder in den Bereich der Jacquardvorrichtung gelangen.

In der Zeichnung ist die Erfindung in beispielsweiser Ausführung dargestellt. Es zeigt

Zusatz zum Patent 1 015 176

Anmelder:

VEB Fahrradwerk Elite-Diamant,
ίο Karl-Marx-Stadt

Walter Mehnert, Karl-Marx-Stadt,
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 1 einen Schnitt durch eine Mustertrommel und die Jacquardvorrichtung,

Fig. 2 ein Stück Musterkarte für sich allein,
Fig. 3 einen Schloßteil zum Zurückbewegen der mit der Jacquardvorrichtung zusammenarbeitenden Platinen,

Fig. 4 die Mustertrommel in der Arbeitsstellung, Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf die Maschine.

Die Maschine weist entsprechend dem Hauptpatent zwei hintereinander angeordnete Nadelbettenpaare auf. Über diese beiden Nadelbettenpaare bewegen sich ununterbrochen Schloß schlitten 3 (Fig. 5). An jedem Schlbßschlitten ist nun eine Mustertrommel 470 vorgesehen, deren Achse parallel zu dem Nadelbett 57 gerichtet ist (Fig. 4). Diese Mustertrommel sitzt auf einer Welle, die, fest mit ihr verbunden, unten ein Zahnrad 47 aufweist. Mit seinen Zähnen 48 greift dasselbe in eine Zahnstange 49 ein, die am Nadelbettgestell befestigt ist (Fig. 4). Im Bereich des Platinenbettes 41 (Fig. 1) dient sie als Deckel für die Platinen 45.

Die Mustertrommel 470 besitzt Längsnuten, in denen Platinen 50 verschwenkbar gelagert sind. Das über dem Schwenkpunkt befindliche Ende der Platinen 50 weist einen Fuß 510 auf. Unter dem Schwenkpunkt sind die Platinen 50 mit einem Fuß 51 versehen. Das untere freie Ende der Platinen 50 steht aus der Mustertrommel 470 vor. Der Fuß 510 wirkt auf federnde Nadelführungen 54 ein. Befindet sich eine solche Platine 50 in der Wirkstellung, so drückt sie die Nadelführung und die damit betreffende Stricknadel 55 nach innen. Dies hat zur Folge, daß der Fuß 56 dieser Stricknadel 55 in das Nadelbett 57 versenkt und somit aus dem Bereich des Schlosses gebracht wird (Fig. 4).

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Die Auswahl der Platinen 50 geschieht mittels einer geläufigen Jacquardvorrichtung, die aus dem Prisma 42 und der Jacquardkarte 43 mit den Durchbrechungen 44 besteht. Die Jacquardkarte 43 wirkt auf axial verstellbare Platinen 45j die in einem feststehenden Bett 41 geführt sind. Das obere Ende dieser Platinen 45 besitzt einen Fuß 46, der mit dem Fuß 51 der Platinen 50 der Mustertrommel 470 zusammenarbeitet. Die Platinen 45, die keine Durchbrechungen 44 in ihrer Jacquardkarte 43 vorfinden, gelangen ge- ίο maß Fig. 1 in die Wirkstellung. Deren Fuß 46. drückt damit die Platinen 50 am unteren Ende in die Mustertrommel hinein, so daß dann der Fuß 510 das Eindrücken der betreffenden Nadelführungen 54 veranlaßt. Nachdem die Mustertrommel 470 mit ihren Pia· tinen50 über die ausgewählten Platinen 45 der Jacquardvorrichtung gelaufen ist, werden die Platinen 45 mittels eines Schloßteiles 460 (Fig. 3), welches am Ende des Schloßschlittens befestigt ist, in die Ausgangsstellung zurückgebracht.

Angeordnet ist die Jacquardvorrichtung 42 bis 45 fest vor der Einlaufstelle der Schloßschlitten für ein Nadelbettenpaar (Fig. 5). Der Einfachheit halber ist von der Jacquardvorrichtung hier allerdings nur das Bett 41 für die Platinen 45 gezeigt. Die Mustertrommein 470 werden entsprechend der Nadelteilung gedreht. Sind deren Platinen 50 bedarfsgemäß eingestellt, so werden die letzteren verriegelt. Hierzu ist auf der Welle jeder Mustertrommel 470 ein axial verstellbarer Ring 52 angeordnet, der einen nach oben gekehrten Kragen aufweist. In Fig. 4 steht derselbe : in der Gebrauchsstellung. Von dem Kragen werden dann die Platinen 50 an ihrem unteren freien Ende je nach ihrer Stellung über- oder unterfaßt. In die Gebrauchsstellung wird der Ring 52 durch die Nocken 53 gebracht, die unmittelbar hinter der Jacquardvorrichtung feststehend angeordnet sind. Der Jacquardvorrichtung 42 bis 45 sind Nocken 58 (Fig. 5) vorgelagert. Diese haben die Aufgabe, den Ring 52 nach jeder Schlittenrunde in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 zu bringen, um die Platinen 50 für den nächsten Auswählvorgang freizumachen. Der Ring 52 wird durch eine Arretierung, beispielsweise durch einen Federring, in der Ausgangs- sowie Gebrauchsstellung festgehalten.

Eine den Nocken 58 folgende Leiste 59 (Fig. 5) hat die Aufgabe, vorher alle in der Wirkstellung stehenden Platinen 50 an ihrem Fuß 510 in die Außergebrauchsstellung zurückzudrücken. Ist ein mehrfacher Umlauf bei ein- und derselben Einstellung der Mustertrommeln 470 erwünscht, so können die Nocken und die Leiste 59 vorübergehend ausgerückt werden.

Zur Betätigung der Platinen 45 ist das Prisma 42 heb- und senkbar. Es senkt sich wieder, nachdem die Platinen 45 mustergemäß eingestellt sind und diese wiederum die Platinen 50 eingestellt haben. Mittels des gesonderten Schloßteiles 460, das an jedem Schloßschlitten 3 vorgesehen ist, werden anschließend die Platinen 45 wieder in ihre Tiefstellung gebracht.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Flachstrickmaschine nach dem Patent 1 015 176, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Schloßschlitten eine sich bei der Schlittenbewegung nach Maßgabe der Nadelteilung drehende Mustertrommel (470) mit Platinen (50) angeordnet ist, diese Platinen von in einer Ebene

■"- liegenden ausgewählten Platinen (45) einer fest angeordneten Jacquardvorrichtung (42,43) mustergemäß eingestellt und nach ihrer Auswahl die aus-

■ und nicht ausgewählten Platinen (50) der Mustertrommel (470) von einem auf dieser Trommel ver-

■ schiebbaren Ring (52) arretiert werden, wobei die ausgewählten Platinen (50) der Mustertrommel (470) bei der Bewegung der Schloßschlitten über die Nadelbetten die Nadeln über federnd angeordnete Führungen (54) aus dem Bereich der Schlösser bringen, und daß ferner eine Schrägleiste (59) od. dgl. der Jacquardvorrichtung (42, 43) vorgelagert ist, die die ausgewählten Platinen (50) der Mustertrommel (470) in die Außergebrauchsstellung bringt, bevor die Schloß schlitten

"- -wieder in "den Bereidrder Jacquardvorrichtung gelangen. "

2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägleiste (59) ausrückbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 536 296, 837 746,
854558;

deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 694 874;
französische Patentschrift Nr. 1 102 479.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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