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Verfahren und Vorrichtung zum Verfeinern eines Bandes aus parallelen
Fasern Es ist bekannt, zur Herstellung von Fäden aus losen Stapelfasern, wie Baumwolle,
Schafwolle und ähnlichen Fasern, von, einem Band auszugehen, welches man streckt,
um eine Lunte geringen Querschnittes zu erhalten, die hierauf zum Faden gedreht
wird.
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Bisher wurde der Vorzug in der Weise durchgeführt, daß man das Band
zwischen zwei Walzenpaaren hindurchgehen ließ, von denen das erste Paar Einziehwalzen
oder Speisewalzen und das zweite Paar Streckwalzen genannt wurden. Die Umfangsgeschwindigkeit
der Einzieh- bzw. Speisewalzen war geringer als jene der Streckwalzen, so daß ein
Zug auf das Band ausgeübt wurde und die das Band bildenden Fasern sich aneinander
gleitend verschoben, so daß es zum Bilden des Vorgarnes oder der Lunte kam.
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Der Verzug war meist gering. Man konnte in der Praxis einen Verhältniswert
von 20 nicht oft übersteigen, ohne ein Reißen der Lunte befürchten zu müssen.
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Bisher ging man in der Spinnerei in der Weise vor, daß man das Strecken
mit dem Fachen oder Doppeln verband, so daß z. B. nach einem 10fachen Verzug zwei
oder drei auf diese Weise erzielte Lunten kombiniert und neuerlich verzogen wurden.
Dieses Fachen hatte dann das Ergebnis, einen Teil der vorangegangenen Streckung
gegenstandslos zu machen, d. h., man mußte nach dem Fachen zu weiteren Verzügen
schreiten.
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Das Streckverfahren nach der Erfindung beseitigt diese Übelstände
und ermöglicht bedeutende Verzüge im Laufe eines einzigen Streckvorganges.
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Gemäß der Erfindung wird ein. Verfahren. zum Verfeinern eines Bandes
aus parallelen Fasern angegeben, bei dem erfindungsgemäß ein Verfeinern durch Teilung
des Bandes (Bandteilung) und ein Verfeinern durch Längsdistanzierung der Fasern
(Verstrecken) kombiniert wird.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß erfindungsgemäß
das Verfahren dadurch erhalten wird, daß man ein Verfeinern durch Längsdistanzierung
der Fasern (Verstrecken) nacheinanderfolgend und in einem Zyklus auf kleinen Teilen
der Breite des freien Randes des Bandes ausführt.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß erfindungsgemäß
in Aufeinanderfolge auf einem kleinen Teil der Breite der Vorderseite des Bandes
und mit einer Tiefe, die einem Bruchteil der mittleren Länge der Fasern gleicht,
die Enden der Fasern erfaßt werden und ein Zug auf die so gegriffenen Fasern bei
jedem einzelnen Arbeitsgang ausgeführt wird derart, daß sie aus dem Band herausgezogen
werden und daß in Aufeinanderfolge nach einem Zyklus dieser Arbeitsgang auf der
ganzen Breite des Bandes wiederholt wird, indem das Band während der Dauer des Zyklus
um den vorher gegebenen Bruchteil der mittleren Länge der Fasern vorgeschoben wird,
und daß ferner die ausgezogenen Fasern oder Faserpakete so abgezogen werden, daß
sie mit Überlappung wieder in Form einer Lunte vereinigt werden.
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Man sieht, daß bei diesem Verfahren das Verhältnis zwischen der Querdichte
der verzogenen (gestreckten) Lunte und der Querdichte des Ausgangsvlieses bloß eine
Funktion der Anzahl der Fasern ist, welche bei jedem individuellen Ausziehvorgang
ergriffen werden, d. h. eine Funktion des Bruchteiles der vorderen Vliesbreite und
der Tiefe, auf welche sich jede einzelne Ausziehoperation erstreckt, sowie ferner
gleichfalls eine Funktion des Verhältnisses zwischen der Überdeckung jedes Faserpaketes
bei der nachträglichen Neugruppierung der Fasern und der durchschnittlichen Faserlänge.
Daher ist der Streckkoeffizient (Verzugszahl) uneingeschränkt, da der Vorgang des
Ausziehens der Fasern sich auf einen sehr bedeutenden
Teil der
Vliesbreite erstrecken kann und da die anderen Faktoren nur durch die Mindestdichte
begrenzt werden, welche die Lunte aufweisen muß, damit sie bis zur Zwirnung zusammenhält.
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Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens: Man gehe von einem Vlies
aus, das in jedem Querschnitt 40000 Fasern mit einer mittleren Länge von 60 mm umfaßt.
Die durchschnittliche Staffelung der Fasern beträgt daher
0,0015 mm.
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Beim früheren Verfahren klemmt die Streckvorrichtung, die aus zwei
sich aufeinander stützenden Walzen besteht, das Band auf eine Länge, welche die
mittlere Staffelung von 0,0015 mm bei weitem übertrifft. Es wird daher eine bestimmte
Anzahl von Fasern gleichzeitig mitgerissen werden, so daß die Möglichkeit, diese
Staffelung zu variieren, sehr gering ist.
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Wenn aber das Faserband aus einem Vlies von z. B. 100 mm Breite besteht,
welches in 200 Bündel von je 0,5 mm Breite unterteilt ist, so weist jedes Bündel
eine Anzahl von
=200 Fasern auf, so daß die mittlere Staffelung dieser Fasern
0,3 mm ausmacht. Diese Staffelung genügt, um es einer auf eine Breite von 0,5 mm
beschränkten Streckvorrichtung zu ermöglichen, auf einmal nur eine einzige Faser
zu fassen. Grundsätzlich wird man aber mehrere Streckvorrichtungen verwenden, die
gleichzeitig auf verschiedene Faserbündel einwirken, z. B. vier solche Vorrichtungen.
Wenn man annimmt, daß der Vorschub des Vlieses 0.3 mm für jeden Ausziehzyklus beträgt
und daß der Bruchteil der Vliesbreite, der in jedem Einzelfall ergriffen wird, den
fünfzigsten Teil der 100 mm betragenden Breite ausmacht, so sieht man, daß die Streckvorrichtung
bei jedem Arbeitsgang wahlweise vier Fasern ergreifen wird. Wenn nun die die Fasern
wieder neu gruppierende Vorrichtung die auf diese Weise erfaßten Faserpakete alle
6 mm niederlegt, so beträgt die mittlere Dichte der gestreckten Lunte (Vorgarn)
= 40 Fasern, woraus sich ein Verzug von
= 1000 ergibt.
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Man sieht hieraus, daß der Verzug eine Funktion der bei jeder Ausziehoperation
ergriffenen Vliesbreite (hier 4#
) ist, ferner der Tiefe, auf welche die Fasern in bezug auf die mittlere Faserlänge
ergriffen werden
. und schließlich der für die Übsrdeckung von zwei aufeinanderfolgenden Auszügen
angenommenen Staffelung (hier ein Zehntel der mittleren Faserlänge).
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Man kann daher den Verzug ändern, indem man auf einen der drei Faktoren
einwirkt. Zusammenfassend kann man daher sagen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
in der Schaffung einer statistischen Verteilung besteht, welche im längs vergrößerten
-Maßstab die statistische Verteilung des ursprünglichen Vlieses wiedergibt. Dieses
Verfahren bietet kein Mittel für die Beseitigung der Unregelmäßigkeiten in der statistischen
Verteilung im Ausgangsband; um daher auch diesen Übelstand zu bannen und insbesondere
die Unregelmäßigkeiten in der Faserdichte auf der gleichen Transversalen zu beseitigen,
muß man die bekannte Doubiierung vornehmen, indem r_in in der verzogenen Lunte eine
variable Verschiebung der Fasern vornimmt, entsprechend der Querlage der Faserli
in den Ausgangsvlies.
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Das so verbesserte Verfahren ermöglicht verschiedene Ausführungsformen.
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Gemäß einer Ausführungsform teilt man das Ausgangsvlies in eine Anzahl
von parallelen Bündeln und nimmt an jedem dieser Einheitsbündel eine Streckung gemäß
dem Erfindungsverfahren vor. Die Streckung erfolgt in sämtlichen Einheitsbündeln
auf der gleichen Transversalen des Ausgangsvlieses. Dann führt man die auf diese
Weise ausgezogenen Fasern auf parallelen Wegen weiter und gruppiert sie von neuem,
indem man den auf diese Weise hergestellten Einheitslunten bezüglich ihrer Querlage
eine relative Verzögerung aufzwingt. Dieses Verfahren läuft daher darauf hinaus,
die verschiedenen Querabschnitte des Vlieses im Laufe der Streckung untereinander
zu fachen.
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Mit Rücksicht auf die hohe Streckung läuft das obenerwähnte erste
Ausführungsbeispiel darauf hinaus, die statistische Verteilung der Fasern im Ausgangsvlies
zu verbessern. Trotz der wesentlichen Verbesserung, die man auf diese Weise erhält,
genügt dieselbe noch nicht, uni die Unregelmäßigkeiten in der statistischen Verteilung
der Fasern im Ausgangsvlies vollauf zu beseitigen, und zwar insbesondere die Unregelmäßigkeiten
aus zyklischen Phänomenen, welche aus dem eventuell vorher durchgeführten klassischen
Arbeiten der Streckung und der Kämmung des Bandes stammen.
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Gemäß einer zweiten verbesserten Ausführungsform, welche die obenerwähnten
Nachteile zu beseitigen gestattet, nimmt man die Streckung der verschiedenen Einheitsbündel
nicht mehr gemäß einer und derselben Transversallinie des Vlieses vor, sondern gemäß
längs verschobenen. Linien für jedes Einheitsbündel. Wenn die Verschiebung zwischen
den Streck-oder Verzugslinien als Funktion der Wellenlänge des zyklischen Phänomens
im Ausgangsvlies oder -band gewählt wird und insbesondere wenn diese Verschiebung
gleich ist dieser Wellenlänge dividiert durch die Anzahl der Einheitsbündel, so
ist es verständlich, daß die zyklischen Phänomene des Ausgangsvlieses, die sich
in den gestreckten Einheitslunten verlängert finden, in diesen gleichen Einheitslunten
derart verschoben sind, daß sich eine vollständige Fachung ergibt.
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Diese letztgcnannte Verbesserung ist leicht dadurch zu verwirklichen,
daß im Vorbereitungsstadium vor der Streckung ein Band, welches von einem Streckkopf
stammt, in mehrere Einheitsbündel geteilt wird und daß hierauf diese Einheitsbänder
in einen Streckkopf erfindungsgemäßen Verfahrens eingeführt werden unter Einhaltung
einer Längsverschiebung, wie sie oben beschrieben ist.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zurr Durchführen der
oben angegebenen Verfahren.
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Bei einer Ausführungsform wird von einer bekannten Vorrichtung zum
Durchführen der beschriebenen Verfahren ausgegangen, die mit einer Speisevorrichtung
versehen ist, die aus zwei das Faservlies führenden endlosen umlaufenden Tüchern
oder Riemen besteht, welche von Walzen geführt und gespannt w°rden und welche über
diese mittels Federkraft aneinandergedrückt werden. Weiterhin wird von einer bekannten
Vorrichtung ausgegangen, die mit einer im wesentlichen in gleicher Weise gestalteten
und auch zum Abziehen der Fasern dienenden Fördervorrichtung versehen ist, die gegenüber
der Speisevorrichtung mit höherer Geschwindigkeit umläuft und so die von ihr ergriffenen
Fasern mit einer der Rückhaltekraft der Speisevorrichtung überlegenen Kraft abzuziehen
vermag.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisevorrichtung an einem Rahmen befestigt ist, der mittels eines Hebels,
einer Pleuelstange und eines an einer umlaufenden Scheibe befestigten Kurbelzapfens
in Laufrichtung des Faservlieses gerichtete schwingende Bewegungen ausführt, deren
Hub gleich der mittleren Faserlänge des Faservlieses ist, und daß zwischen der Speisevorrichtung
und der Fördervorrichtung eine mit einem Kautschukbelag versehene Leiste vorhanden
ist, über die das Faservlies geführt wird, und daß mittels eines Nockens und eines
Gestänges ein parallel zu der Leiste liegender Zylinder gegen dieselbe und wieder
zurückbewegt wird, so daß nur ein kurzes Stück eines auf dein Zylinder befindlichen
einzigen und steilen Schraubengewindes gegen die Leiste gedrückt und so ein schmaler
Streifen der Faser in dem breiten Faservlies festgeklemmt wird, während sich gerade.
die schwingende Speisevorrichtung von der Leiste wegbewegt, und daß bei jeder Hin-
und Herbeweguug des Zylinders derselbe mittels eines Sperrades und einer Schaltklinke
etwas weitergedreht wird, so daß bei jeder Bewegung des Zylinders gegen die Leiste
das Faservlies an einer anderen Stelle streifen- oder abschnittsweise durch ein
Stück des Gewindes festgeklemmt wird, und daß an der Lieferseite der Fördervorrichtung,
die die von dem Gewinde und der Leiste losgerissenen Streifen des Faservlieses sowie
auch das übrige Faservlies erfaßt, ein quer zu ihm angeordnetes Transportband sich
befindet, auf dem das Faservlies zu einer Lunte zusammengelegt und weiterbefördert
wird.
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Im weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens ist eine andere Ausführungsform
dieser Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Speisevorrichtung keine schwingende
Bewegung macht, sondern starr am Maschinengehäuse befestigt ist, und daß an Stelle
der Leiste eine mit einem Kautschukbelag versehene Walze vorgesehen ist, die mit
einer viel höheren Geschwindigkeit als die des Faservlieses umläuft, und daß an
Stelle des Zylinders eine nicht umlaufende Welle vorgesehen ist, auf der lose eine
in axialer Richtung nicht verschiebbare Scheibe angebracht ist, und daß die Welle
mit der Scheibe bei jeder Hin- und Herbewegung in Richtung quer zur Faservliesbewegung
durch ein Zahnrad und eine Klinke und mittels eines Nockens und eines von ihm betätigten
Fingers längs zur Faservliesbreite ein kleines Stück vorgeschoben wird, so daß durch
die Scheibe und die Walze nacheinander ein schmaler Streifen aus dem Faservlies
herausgezogen und der Fördervorrichtung übergeben wird.
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Eine weitereAusführungsform dieser letzteren Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß an Stelle der hin- und herschwingenden Welle und der Scheibe
sowie der der Bewegung derselben dienenden Teile ein Zylinder vorgesehen ist, der,
mit konstanter Kraft gegen seine Gegenwalze gedrückt, auf seiner Oberfläche eine
schraubenförmige und steilgängige Nut aufweist, wobei die Geschwindigkeit der Gegenwalze
und des Zylinders gleich der Liefergeschwindigkeit der Speisevorrichtung ist, so
daß jeweils nur die von der Nut freigegebenen Faserstreifen des breiten Faservlieses
von der Fördervorrichtung abgezogen werden können.
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Die Erfindung betrifft ferner eine weitere Vorrichtung zum Durchführen
der .eingangs beschriebenen Verfahren, die von einer bekannten Speisevorrichtung
ausgeht, die aus beiderseits des Faservlieses führenden endlosen und um Rollen herumlaufenden
Laufbändern besteht, welche mittels der oberen federbelasteten Rollen gegeneinandergedrückt
werden. Diese Vo.rrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Speisevorrichtung
ein Walzenpaar vorgeschaltet ist, dessen untere, mit Vorsprüngen versehene Walze
zwei Faservliese nebeneinanderliegend ausbreitet, und daß der Speisevorrichtung
ein Streckwerk nachgeschaltet ist, das aus zwei auf Rollen umlaufenden Laufbändern
besteht, und daß das obere federbelastete Laufband mit flachen, klotzartigen Vorsprüngen
be->>tückt ist, die, da sie eine höhere Umlaufgeschwindigkeit als die der Speisevorrichtung
besitzen, schmale Streifen aus dem Faservlies herausziehen und auf ein quer liegendes
und enge Öffnungen aufweisendes LaufLüz#_d auflcgcn, wo die Faserstreifen durch
Überlappen eine Lunte bilden, die beim Verlassen des Laufbandes von einer Druckwalze
zusammengepreßt wird, und daß zur sicheren Mitnahme der Faserstreifen unter dem
unteren Laufband des Streckwerkes ein Tisch angeordnet ist und daß zum Vermeiden
von Schwankungen der Vliesdichte auf dem Laufband die flachen, klotzartigen Vorsprünge
in drei Längsabschnitte si, s2 und s3 verteilt sind.
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Eine weitere Vorrichtung zum Durchführen der Verfahren gemäß der Erfindung
geht ebenfalls von einer bekannten Speisevorrichtung aus, die aus einem unteren
umlaufenden endlosen Laufband, auf dem im Abstand voneinander gehaltene Druckzylinder
liegen, und aus einem dem Laufband vorgeschalteten Druckwalzenpaar besteht. Die
Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Speisevorrichtung
ein Streckwerk nachgeschaltet ist, das einen Zylinder aufweist, auf dem in drei
Längsabschnitte s1, s2 und s3 verteilte flache, klotzartige Vorsprünge angeordnet
sind, und daß der Zylinder in einem größeren Zylinder umläuft und mit seinen Vorsprüngen
durch jeweils auf dem größeren Zylinder vorgesehenen Öffnungen greift und daß durch
den Druck einer mitlaufenden Scheibe der Zvlinder eine solche exzentrische Lage
zu dem einhüllenden Zylinder einnimmt, daß die Vorsprünge am Ausgang der Speisevorrichtung
über die Mantellinie des größeren Zylinders hinausragen und an seiner entgegengesetzten
Seite innerhalb dieser Mantellinie verbleiben, und daß über die Hälfte des Umfanges
des Zylinders, beginnend bei der Lieferseite der Speisevorrichtung, ein mittels
Rollen an den Zylinder gedrücktes und gespanntes umlaufendes Laufband zum Führen
und Mitnehmen des Faservlieses geschlungen ist und daß unterhalb des Endes der Laufbandumschlingung
zwei quer liegende, mit Öffnungen versehene Zylinder zum Aufnehmen und Zusammendrücken
des Faservlieses sowie zum Neugruppieren der Fasern in demselben zu einer Lunte
vorgesehen sind, wobei die Öffnungen an der Einzugsseite des Vlieses im Zylinder
untereinander verbunden sind und einen Luftunterdruck aufweisen.
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Im folgenden werden diese Verfahren nach der Erfindung sowie einige
Ausführungsbeispiele der Vorrichtung unter Bezug auf die Abb. 1 bis 14 der Zeichnung
näher erläutert.
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Abb. 1 ist ein Grundriß eines idealen Faservlieses; Abb. 2 ist ein
Schema der Anordnung der Fasern gemäß Abb. 1 nach erfolgter Streckung; Abb. 3 ist
eine schaubildliche Ansicht mit geschnittenem Streckkopf; Abb. 4 ist di.e entsprechende
Ansicht einer zweiten Ausführungsform; Abb. 5 ist eine Detailansicht der die Querverschiebung
des Ausziehers gewährleistenden Vorrichtung: Abb.S ist eine schaubildliche Darstellung
einer dritten Ausführungsform der Maschine;
Abb.7 ist eine schaubildliche
Darstellung gemäß Linie VII-VII der Abb. 6 unter Wegnahme dies Teiles, der zwischen
dem Niveau A-A und B-B liegt; Abb.8 ist ein Längsschnitt durch eine Maschine nach
einer vierten Ausführungsart, die kontinuierlich arbeitet; Abb.9 ist ein Grundriß
der Vorrichtung gemäß Abb. 8 ; Abb. 10 ist ein Längsschnitt zu einer fünften Ausführungsform;
Abb. 11 ist ein Grundriß, welcher die Verteilung der Angriffsorgane auf dem laufenden
Band der Vorrichtung nach Abb. 8 oder auf der Trommel der Vorrichtung nach Abb.
10 darstellt; Abb. 12 ist ein Längsschnitt durch eine der Walzen, welche die Neugruppierung
der Fasern beim Austritt aus der Vorrichtung gemäß Abb. 10 gewährleisten; Abb. 13
ist ein Schnitt nach der Linie XIII-XIII der Abb. 12, welcher die Neugruppierung
der Fasern durch die Walzen darstellt; Abb.14 ist der Aufriß einer Spinnereimaschine,
versehen mit einem Streckkopf, welcher nach dem gleichen Prinzip arbeitet wie jener
der Abb. 3.
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Das Faservlies gemäß Abb. 1 stellt nur jene Fasern dar, deren Enden
sich in einer Entfernung d von der Vliesfront befinden (vorderer Rand des Vlieses),
welche Entfernung in der Zeichnung fünfmal der Tiefe e entspricht, auf welche bei
jedem elementaren Arbeitsvorgang die Fasern herausgezogen werden. Die Fasern sind
mit einer Länge L dargestellt worden, welche gleich dem 25fachen der Tiefe e ist.
Diese theoretische Anordnung der Fasern im Vlies ist hei einem regelmäßigen Vlies
statistisch richtig, da die Anzahl der Fasern, deren Enden sich in einer Länge e
des Vlieses befinden, gleich ist der Querdichte der Fasern im Vlies dividiert durch
das Verhältnis von e gur mittleren Faserlänge. Man versteht, daß man im Sinne des
Verfahrens bei jeder elementaren Operation und auf eine Tiefe e die Enden der Fasern
auf -ein Zehntel der Vließbreite faßt.
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Gemäß dem Schema des Vlieses, wie dargestellt, sieht man ferner, daß
die Querdichte der Fasern 250 beträgt, so daß bei jeder einzelnen elementaren Operation
nur eine Faser ergriffen wird. In der Praxis ist natürlich die Dichte des Vlieses
viel größer und entspricht einem Vielfachen der oben erwähnten. Statistisch würde
daher jeder elementare Griffvorgang das Ausziehen einer Anzahl von Fasern zur Folge
haben, welche dem Vielfachen gleich wäre.
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Bei der ersten elementaren Ausziehoperation, die in der Zone il durchgeführt
wird, läßt sich daher nur die Faser a1 ergreifen, deren Ende in der Tiefenzone e
hinter der Vliesfront liegt. Man zieht diese Faser a1 in der Pfeilrichtung F heraus,
und zwar auf eine Entfernung, welche größer ist als 1. Die auf diese Weise freigelegte
Faser wird auf einen Transporteur T übeirgeführt, welcher sich im Sinne des Pfeiles
F1 bewegt. Diesem Transporteur wird dann die Faser überlassen. Das Greiforgan S
wird hierauf in die Zone i2 übergeführt. Dort wiederholt sich der gleiche Arbeitsvorgang,
der auf das Herausziehen der Faser a2 herausläuft. Die Faser a2 wird der Faser cal
überlagert, und zwar mit einer gewissen Verschiebung, die im dargestellten Beispiel
ein Zehntel von 1 beträgt. Dann läuft der Arbeitsvorgang weiter mit den Fasern a",
a4
usw. Wenn einmal die ganze Frontbreite des Vlieses abgearbeitet worden
ist, so rückt das Vlies um die Entfernung e vor (in der Praxis schreitet man gleichzeitig
um
in der Längsrichtung bei jedem Auszug einer Faser vor, wobei n die Anzahl der Elementarauszüge
ist, die erforderlich sind, um die ganze Front des Vlieses durchzuarbeiten). Dann
fängt die Arbeit wieder in der Zone il an und führt zunächst zum Ausziehen der Faser
b1, die zufolge des gewählten Überlagerungs- oder Überdeckungskoeffizienten auf
die Faser a1 folgen würde.
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Schon an dieser Stelle ist zu vermerken, daß, wenn der Überlagerungs-
oder Überdeckungskoeffizient verschieden wäre, z. B. wenn das vordere Ende der Faser
a,2 gegenüber dem Vorderende der Faser a1 um ein Fünftel der durchschnittlichen
Länge l der Fasern verschoben wäre, so würde sich die Faser cri unmittelbar an das
Ende der Faser a1 anschließen. Dann wäre die Querdichte der Lunte auf dem Transporteur
T die Hälfte der zeichnungsmäßigen Dichte, und der Streckkoeffizient wäre verdoppelt.
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Im dargestellten Beispiel, in welchem man jedesmal ein Zehntel der
Fasern entfernt, deren Emden sich - von der Front des Vlieses gerechnet - in einer
Zone befinden, deren Tiefe gleich ein Fünfzehntel der mittleren Faserlänge l ist
und wo der Überlagerungskoeffizient der Fasern oder Elementarlunten, die auf diese
Weise ausgezogen wurden, 10 beträgt, stellt sich die Streckzahl auf 25. Die Formel
für die Streckzahl gemäß diesem Verfahren ergibt sich wie folgt: e ist die Tiefe,
bis zu der jede einzelne Elementaroperation das Vlies anknabbert oder anfrißt, wobei
L die mittlere Länge der Fasern ist; i ist die am Vlies gemessene Breite, in der
sich jede elementare Ausziehoperation auswirkt; L ist die Gesamtbreite des Vlieses
und z der Überlagerungs- oder Überdeckungskoeffizient oder die Anzahl der Fasern
oder Faserpakete, die von einer einzelnen Auszugsoperation stammen und die in einem
beliebigen Querschnitt der gestreckten Lunte zur Überlagerung kommen. Dann ist der
Streckkoeffizient gleich K = l-1.
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e#i#z Im Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 ist das Vlies 1 auf eine
Speisetrommel aufgerollt, von welcher es sich abhaspelt, um in die Speisevorrichtung
2, 3, 4, 5 einzulaufen, die aus endlosen Tüchern 2 besteht, welche über die Walzen
4, 3 und 5 gehen, welche letztere gegeneinander durch eine Druckfeder 6 abgestützt
werden. Die Antriebswalzen 3 werden von der Antriebswelle 7 der Maschine betätigt,
die ihre Energie von einem Elektromotor erhält und dieselbe durch Kettentransmissionen
weitergibt. Die Drehgeschwindigkeit der Welle 7 wird durch ein Untersetzungsgetriebe
9 vermindert, so daß das Vlies einen Vorschub e bei jedem Abzieh- bzw. Abtupfvorgang
am unteren Rand des Vlieses aufweist.
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Der untere Rand 10 des Vlieses, der aus der Speisevorrichtung 2 bis
5 austritt, geht an einer Leiste 11 vorüber, deren Rand einen Kautschukbelag 12
aufweist. Gegenüber dieser Leiste 11 ist ein Zylinder (Walze) 13 angebracht, der
ein steiles Schraubengewinde 14 aufweist. Der Zylinder 13 ist drehbar in einem verschiebbaren
Lager 15 montiert. Dieses Lager wird von einer Feder 16 in die Richtung der Leiste
11 gedrückt und über ein Gestänge 17, 18 nach Maßgabe eines Nockens 19 gesteuert.
Der Nocken 19 bestimmt die Entfernung des Zylinders 13 vom Rand
12 der Leiste 11.
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Auf der Achse des Zylinders 13 ist ein Sperrad 20
montiert,
welches mit einer Schaltklinke21 zusammenwirkt, die mit dem Gestell fest verbunden
ist. Diese Schaltklinke 21 dreht den Zylinder 13 um den Bruchteil einer Umdrehung
bei jeder Entfernungsbewegung
der Walze 13 von der Leiste 11. Der
Rotationswinkel, der sich aus dieser Anordnung ergibt, ist so groß, daß der Vorschub
des Schraubengewindes 14 auf dem Kautschukbelag 12 der Leiste 11 bei jeder Umdrehung
höchstens der Breite des Gewindes entspricht. Eine zweite Sperrklinke 22 legt die
Walze nach jeder Drehung fest.
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Die Speisevorrichtung 2, 3, 4, 5 wird von einem Rahmen 23 getragen,
welcher am Ende eines Hebels 24 angebracht ist. Der Hebel 24 dreht sich um die Achse
25, die ihrerseits vom Maschinengestell getragen wird. Das andere Ende des Hebels
24 wird von einer Pleuelstange 26 betätigt, die an ihrem anderen Ende eine Gleitführung27
aufweist mit einem Kurbelzapfen 28, der auf einer Scheibe 29 angebracht ist, welch
letztere auf die Hauptwelle der Maschine aufgekeilt ist. Die Anordnung der Scheibe
29 und des Nockens 19 zueinander und die Größen der verschiedenen Maschinenteile
zueinander sind derart gewählt, daß sich der Rahmen 23 um eine Länge erhebt, welche
z. B. der mittleren Länge der Fasern entspricht, aus denen das Vlies besteht. Im
Augenblick, in dem der Nocken 19 den Hebel 18 nicht mehr beeinflußt, d. h. im Augenblick,
wo ein Stück des Schraubengewindes 14 des Zylinders 13 sich auf den Belag 12 der
Leiste 11 aufstützt, wird das Ende gewisser, das Vlies bildender Fasern von der
Vorrichtung ergriffen.
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Unterhalb der Leiste 11 und der Walze 13 sitzt eine Fördervorrichtung
26 a bis 29 a, bestehend aus zwei endlosen Riemen 26a, die von Walzen 27a, 28a und
29a angetrieben und gespannt werden. Zwischen diese Riemen fallen die ausgezogenen
Fasern hinein und gelangen so auf ein quer liegendes Transportband 30, auf welchem
sie sich zu einer Lunte 31 zusammenfinden.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise Das Vlies
1 wird von der Speisevorrichtung2,3,4,5 sehr langsam vorgeschoben. Der von dem Nocken
19 und dem Gestänge 17, 18 gesteuerte Zylinder 13 wird durch die Feder 16 der Leiste
11 genähert. Dann stützt sich das Schraubengewinde 14 auf den Belag 12 der Leiste
11 und drückt klemmend einige Fasern des Vlieses 1 gegen die letztere. In diesem
Augenblick wird das Gestell 23, das die Speisevorrichtung 2 bis 5 trägt und seinerseits
vom Hebel 24 getragen wird, durch die Wirkung des Kurbelzapfens 28 auf der kleinen
Pleuelstange 26 angehoben, und zwar z. B. um eine Länge, die der mittleren Faserlänge
gleich ist. Die zwischen dem Schraubengewinde 14 und dem Belag 12 eingeklemmten
Fasern werden aus dem Vlies 1 herausgezogen. In diesem Augenblick wirkt der Nocken
19 auf den Hebel 18 und zieht mittels der Stange 17 den Zylinder 13 von der Leiste
11 weg. Die ausgerissenen Fäden fallen dann zwischen die Förderbänder 26 a, die
sie zum letzten Transportband 30 bringen. Im Lauf dieser Rückwärtsbewegung zwingt
die Schaltklinke 21 das Zahnrad 20, den Bruchteil einer Umdrehung zurückzulegen,
worauf das Zahnrad in der neuen Lage durch die Sperrklinke 22 festgelegt wird. Dann
wird der Zylinder 13 wieder dem Belag12 der Leiste 11 genähert; doch hat die inzwischen
stattgefundene Teilumdrehung den neuen Berührungspunkt des Schraubengewindes 14
gegenüber dem alten Berungspunkt versetzt, und zwar maximal um eine Entfernung,
welche der Breite dieses Schraubengewindes gleich ist. Mit anderen Worten, das Schraubengewinde
14 kommt der Reihe nach mit allen Punkten der Leiste 11 in Berührung, was
zu einem Abziehen des ganzen unteren Randes des Vlieses 1 führt. In der Ausführungsform
gemäß den Abb.4 und 5 findet man das Vliesl wieder sowie die Speisevorrichtung 2,
3, 4, 5 mit den Walzen 3, 4 und 5 und die Sperr- oder Klemmvorrichtung, gebildet
durch die Federn 6.
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Diese Speisevorrichtung wird durch die Hauptwelle 7 der Maschine und
durch den Motor 8 angetrieben, und zwar über ein Untersetzungsgetriebe 9, so daß
sich ein Längsvorschub e des Vlieses 1 nach jedem Zyklus der Ausziehvorgänge ergibt.
Beim Austritt aus der Speisevorrichtung 2, 3, 4, 5 zieht der Rand 10 des Vlieses
(Abb. 3) an einer Walze 32 vorüber, welche einen Kautschukbelag 33 trägt. Gegenüber
der Walze 32 ist eine nicht umlaufende Welle 34 vorgesehen, die eine lose Scheibe
35 trägt. Die Welle 34 kann in der Längsrichtung im Lager 36 gleiten. Das Lager
36 selbst steht unter dem Einfluß des Gestänges 17,18 und des Nockens 19,
der auf die Hauptwelle der -Maschine aufgekeilt ist. Die Anordnung entspricht etwa
jener, die hinsichtlich des Lagers 15 der Abb. 3 beschrieben wurde. Auch hier findet
sich eine Feder 16, weiche die Scheibe 35 der Walze 32 anzunähern sucht. Die Welle
34 geht durch das Lager 36 hindurch und ist an ihrem anderen Ende mit einem Finger
37 (Abb. 5) versehen, der sich auf einen horizontalen Nocken 38 aufstützt, dessen
Zapfen 39 drehbar im Lager 36 montiert ist. Auf der oberen Fläche des seitlichen
Vorsprunges des Lagers 36 sitzt ein Zahnrad 40, das auf den Zapfen 39 aufgekeilt
ist. Mit diesem Zahnrad 40 wirkt eine unter dem Einfluß einer Feder 42 stehende
Klinke 41 zusammen, welche den Nocken 38 zwingt, sich in der Richtung des Pfeiles
F, (Abb. 5) zu drehen. Das Zahnrad 40 kann aber andererseits auch mit der Klinke
43 zusammenwirken, die vom festen Maschinenrahmen 44 getragen wird, so daß beim
Wegbewegen des Lagers 36 die Klinke 43, das Rad 40 und der Nocken 38 um einen gewissen
Winkel gedreht werden, wobei der Nocken 38 mittels des Fingers 37 die Welle 34 in
der Querrichtung verschiebt. Eine Feder 45 stützt den Finger 37 auf dem Nocken 38
ab.
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Die Walze 32 wird von der Hauptantriebswelle 7 der Maschine durch
eine nicht dargestellte Transmission rasch angetrieben. Unterhalb der Walze 32 und
der Welle 34 ist eine vertikale Fördereinrichtung 46, 47, 48 vorgesehen, die aus
zwei endlosen, auf den Walzen 47 und 48 montierten Riemen 46 besteht. Diese Fördereinrichtung
46, 47, 48 bringt die Fasern auf das letzte, horizontale Förderband 30, woselbst
sich die Fasern zu einer Lunte 31 zusammenfinden. Die Walzen 3, 4 und 5 der Speisevorrichtung
2, die Walze 32 sowie die Walzen 47 und 48 der Fördereinrichtung sind drehbar im
festen Gestell 44 montiert.
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Die oben beschriebene Maschine arbeitet wie folgt: Das Vlies 1 wird
mittels des endlosen Riemenpaares 2 langsam vorgeschoben. Die Scheibe 35 wird periodisch
durch die Fetter 16, das Gestänge 17, 18 und den INTocken 19 gegen die Walze 32
gedrückt. Während dieser Zeitspanne des Aufstützens werden die der Walze 35 gegenüberliegenden
Fasern auf dem Kautschukbelag 33 der Walze 32 geklemmt. Da nun die Walze 32 sich
mit einer viel größerem. Geschwindigkeit dreht, als die Vorschubgeschwi.n.digkeit
des Vlieses beträgt, so werden die auf diese Weise ergriffenen Fasern aus dem Vlies
1 herausgerissen und von der Fördereinrichtung 46, 47, 48 auf das letzte horizontale
Transportband 30 übertragen.
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Nachdem die Hauptwelle 7 der Maschine den Bruchteil einer Umdrehung
zurückgelegt hat, welcher
einem Umfangsweg der Walze 32 entspricht,
der größer ist als die mittlere Länge einer Faser, wird die Walze 35 vorn Gestänge
17, 18 zurückgezogen. Im Laufe dieser Bewegung begegnet das Zahnrad 40 der
Klinke 43, die das Zahnrad 40 um den Bruchteil einer Umdrehung dreht. Auch der Nocken
38 dreht sich um den Bruchteil einer vollen Umdrehung und drückt den Finger 37 von
sich weg. Das Nockenprofil ist derart, <laß bei jeder Rückwärtsbewegung die Welle
34 und damit auch die Scheibe35 sich um einen Abstand seitlich verschieben, welcher
höchstens gleich ist der Breite der Walze 35. Die Walze 35 zieht daher bei jeder
Umdrehung der Welle 7 einen Bruchteil des Randes 10 des Vlieses ab (Abb. 3). Sobald
die Walze 35 am Wegende angekommen ist, springt der Finger 37 auf den kleinsten
Durchmesser des Nockens 38 zurück, und die Scheibe 35 wird automatisch an das andere
Ende des Vlieses 1 zurückgeführt.
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Im Ausführungsbeispiel nach Abb.6 findet man folgende Teile wieder:
das Vlies 1, die Speisevorrichtung 2, 3, 4, 5 mit den Walzen 3, 4 und 5 sowie die
Klemmvorrichtung 6. Auch hier wird die Speisevorrichtung über ein Untersetzungsgetriebe
9 vorn Motor 8 angetrieben.
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Unterhalb der Speisevorrichtung 2, 3, 4, 5 sind ein Zylinder51 und
eine Gegenwalze50 montiert, die auch hier durch eine nicht dargestellte Klemmvorrichtung
gegeneinandergedrückt werden. Der Zylinder 51 trägt auf seiner Oberfläche eine schraubenförmige
und steilgängige Nut 52. Die beiden Walzen werden durch das Untersetzungsgetriebe
9 mit der gleichen konstanten Geschwindigkeit angetrieben wie die Walzen 3, 4 und
5 der Speisevorrichtung 2, 3, 4, 5.
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Unterhalb der obenerwähnten Speisevorrichtung und getragen von dem
gleichen festen Rahmen 53 befindet sich ein endloses Doppellaufband 54, 55. Die
Oberrollen 56 dieser Fördervorrichtung 54 bis 56, 58 werden durch eine Feder 57
gegeneinandergepreßt. wobei zwei Rollen 58 für die richtige Spannung der Förderbänder
54 und 55 sorgen. Diese Doppellaufbänder 54 und 55 werden von der Hauptantriebswelle
der Maschine 7 mit einer die Geschwindigkeit der Speisevorrichtung übersteigenden
Geschwindigkeit angetrieben. Unterhalb der Fördervorrichtung 54 bis 56, 58 ist ein
horizontales Transportband 30 angebracht. auf welchem die von der vertikalen Fördereinrichtung
54 bis 56, 58 zugeführten Fasern zur Lunte 31 vereinigt werden.
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Diese Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der Rand des Vlieses 1 wird
von der Speisevorrichtung 2 vorgeschoben und zwischen den Zylinder 51 und die Gegenwalze
5 geklemmt, abgehend von der Stelle P (Fig. 7) vor der Nut 52. Die Fördereinrichtung
54 bis 56, 58 übt auf alle Fasern eine Zugwirkung aus. Diese Zugwirkung, welche
durch die Feder 57 beeinflußt wird, ist geringer als die Bruchgrenze der genannten
Fasc rn. Die zwischen den Walzen, dem Zylinder 51 und der Gegenwalze50 festgeklemmtenVliesfasern
können sich unter dem Einfluß der ZugwirkungAer Förderc,irrrichtung 54 bis 56, 58
nicht von der Stellebewegen. wohl aber die freien Fasern am Punkt P. Diese Fasern
werden ausgerissen. Wenn sich der Zylinder 51 dreht, so verschiebt sich der. Punkt
P fortschreitend l:inga.der Berührungslinie. So wird der untere Rand des Vlieses
1 auf seiner ganzen Breite abgezogen oder ab gezupft. _.
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Die in Abb. 8 bis 11 dargestellten Maschinen sind kontinuierlich arbeitende
Maschinen, d. h. ohne hin-und hergehende Bewegung,-.Die beiden Maschinen arl= Fiten
nach dem PrinzAp .eines Klemmpunktes, welcher auf einen Bruchteil der Bandlänge
einwirkt. Dieser Klemmpunkt verschiebt sich mit einer relativ größeren Geschwindigkeit,
als es die Zuführgeschwindigkeit des Bandes ist, welch letzteres sich quer verschiebt,
um ein Klemmen auf den aufeinanderfolgenden Teilen der Vliesfront zu gewährleisten
und so ein Bearbeiten des ganzen Randes des Vlieses zu ermöglichen.
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Bei der Vorrichtung nach Abb.3 wird der Punkt der Klemmung zwischen
dem Schraubengewinde 14 und dem Leistenbelag 12 des Blattes (Streifens) 10 nach
jeder Auszugsoperation verschoben. Es erfolgt eine Längsverschiebung an der Klemmstelle
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Ausziehvorgängen, die dem Zweck dienen, die ergriffenen
Fasern aus dem Vlies herauszuziehen.
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Bei der kontinuierlich arbeitenden Maschine sind die Klemmpunkte in
den Abständen[, 1, 1s verteilt, und zwar mit Längsverschiebungen c zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Klemmpunkten. Diese Verschiebungen c entsprechen der Entfernung,
auf welche die Fasern von den Laufbändern 26a zwischen zwei Ausziehvorgängen in
die Vorrichtung nach Abb. 3 gefördert werden.
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Die Maschine nach Abb. 8 umfaßt auch eine Spule, auf welche das Vlies
aufgewickelt ist. Diese Spule sitzt im Rahmen 60 der Maschine. Das Vlies läuft zunächst
zwischen einer mit Vorsprüngen versehenen unteren Walze 61 und einer Druckwalze
62 hindurch und gerät dann in eine Speisevorrichtung 63 bis 66
mit
Laufbändern 63, die um Rollen 64 und 65 herumlaufen, wobei der Anpreßdruck der Bänder
63 mittels der Einfallschrauben 67, die über Druckfedern 66 angeordnet sind, regelbar
ist. Nach der Speisevorrichtung folgt das Streckwerk, bestehend aus zwei Laufbändern
68 und 69, montiert auf den Rollen 72 und 73, welche durch Druckfedern 70 und mit
Schrauben 71 aneinandergepreßt werden. Das Laufband 69 ist an seiner Oberfläche
mit flachen, klotzartigen Vorsprüngen (nach Abb. 11) übersät. Am Ausgang des Streckwerkes
sitzt ein quer angeordnetes Laufband 74, welches auf Scheiben 75 montiert ist. wobei
deren Achse mit der Längsachse der Vorrichtung einen Winkel bildet. Der Zweck dieser
Anordnung besteht darin, daß hierdurch ein relatives Übergreifen der Enden zweier
aufeinanderfolgender Bänder 74 möglich gemacht wird. In diesem Falle wird die Rolle
75 verlagert, um das rückwärtige Ende eines Laufbandes und das vordere Ende des
vorangehenden Laufbandes zu stützen und zu tragen. Das Laufband 74 weist enge öffnungen
auf. Unterhalb desselben ist eine Mulde vorgesehen, um die vom Streckwerk ankommenden
Fasern zu einer Lunte zu vereinen. Diese Lunte wird am Ende des Laufbandes 74 durch
eine Druckwalze 76 zusammengepreßt und dient zum Speisen einer Spindel 77 bekannter
Type, auf die der Faden 78 aufgewickelt und dabei versponnen wird.
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Um einen homogenen Faden zu erhalten, empfiehlt es sich, mehrere Bänder
miteinander zu fachen. Man kann z. B., wie in Abb. 9 gezeigt, von zwei Vlieswickeln
1 und 1 a ausgehen. Die Vliese werden dann durch die mit Vorsprüngen versehene Walze
61 ausgebreitet und über die ganze Breite der Maschine verteilt. Das so gebildete
Vlies wird von der Speisevorrichtung mit geringer Geschwindigkeit vorgeschoben,
wobei die Rolle 64 des Laufbandes 63 und die untere Walze 61 von der Hauptantriebswelle
79 der Maschine mittels eines Untersetzungsgetriebes mit derselben Geschwindigkeit
angetrieben werden. Jeder Vorsprung, weicher auf dem Laufband 69 sitzt.
klemmt
nacheinander das Ende der Fasern, die - auf einem Bruchteil der Vliesbreite - den
vorderen Rand des von der Speisevorrichtung vorgeschobenen Vlieses bilden. Die zwischen
den klotzartigen Vorsprüngen des Laufbandes 69 geklemmten Fasern werden so mitgenommen.
und zwar mit einer die Vorschubgeschwindigkeit des Vlieses 1 übersteigenden Geschwindigkeit.
Um den Druck wenigstens auf eine Entfernung atufrechtzuerhalten. welche der mittleren
Länge der Fasern entspricht, wird das Laufband 68 im Zwischenraum zwischen den Rollen
durch einen Tisch81 unterstützt. Man sieht so, daß die Maschine das Vlies über seine
ganze Breite abzupft.
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Um den Schwankungen der Vliesdichte im Sinne der Breite zu begegnen,
unterteilt man das "lies vorzugsweise z. B. in drei Abschnitte s1, s. und s.; (Abb.
11). Das Laufband69 ist mit Vorsprüngen versehen, welche in identischer Weise in
den drei entsprechenden Längsabteilen verteilt sind. In jedem dieser Abteile wickelt
sich daher das Verfahren gemäß der Erfindung ab, und die Faserpakete werden auf
dem Laufband 74 neu gruppiert, was eine dreifache Dopplung zwischen den verschiedenen
Transversalabschnitten des Ausgangsvlieses ergibt.
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Die in Abb. 10, 12 und 13 dargestellte Maschine umfaßt eine Speisevorrichtung,
bestehend aus einem Druckwalzenpaar 83, 83' und einem Laufband 82 mit darauf liegenden
Druckzylindern 84. Das Streckwerk besteht aus einem Zylinder 85, der auf seiner
Oberfläche und auf dem Umfang verteilte flache, klotzartige Vorsprünge 86 trägt,
die in analoger Weise verteilt sind wie gemäß Abb. B.
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Immerhin kann diese Vorrichtung bei gewissen Fasern den Nachteil haben,
daß sich die Fasern zwischen den Vorsprüngen verwirren. Um dieser Gefahr zu begegnen,
ist der Zylinder 85 von einem mit Öffnungen versehenen Zylinder 89 mit etwas größerem
Durchmesser umgeben, wobei jeder Vorsprung 86 des Zylinders 85 durch eine Öffnung
des Zylinders 89 hindurchgeht. Der Zylinder 89 wird durch den Druck einer mitlaufenden
Scheibe 90 in eine solche exzentrische Lage zum Zylinder 85 gebracht, daß an der
Stelle, auf der das Ausziehen der Fasern aus der Speisevorrichtung erfolgt, die
Vorsprünge 86 am Ausgang der Speisevorrichtung über die Mantellinie des Zylinders
89 hinausragen und an seiner entgegengesetzten Stelle innerhalb dieser Mantellinie
verbleiben. Die Vorsprünge 86 bilden somit Erhebungen auf dem Zylinder 89, wenn
sie über seine Mantellinie hinausragen, sowie auch auf einem Teil der Oberfläche
des Zylinders 89, der rechts und links von der Ausgangseite der Speisevorrichtung
liegt. Auf der entgegengesetzten Seite des Zylinders 89 jedoch sind also die Vorsprünge
86 im Zylinder 89 verborgen. Die ausgerissenen Fasern befinden sich daher dann auf
einem Zylinder, der keine unebenen Stellen aufweist. Über die Hälfte des Umfanges
des Zylinders 89, beginnend bei der Lieferseite der Speisevorrichtung 82, 83, 84,
ist mittels Rollen 88 ein umlaufendes Laufband 87 an den Zylinder 89 gedrückt und
gespannt. Am Ende des Laufbandes 87 werden die Fasern in Form eines lockeren Vlieses
91 freigegeben. Unterhalb des Vlieses 91 sind zwei Zylinder 92 montiert, welche
sich drehen und so die das Vlies 91 bildenden Fasern in die Form einer Lunte 93
bringen (vgl. Abb. 13): Um- die Neugruppierung der Fasern zu verbessern, ist der
von einer Welle 94 getragene Zylinder 92 mit Löchern 95 versehen. Diese Löcher 95
stehen in Verbindung mit einem Kanalsystem 96, in dem ein Unterdruck herrscht, was
zum Ansaugen der Fasern und zu ihrem Anhaften auf der Oberfläche des Zylinders
92 führt. Ein Kern 97 schließt die Löcher 95 auf dem Teil der Zylinder 92
zwischen dem gemeinsamen Berührungspunkt und dem Punkt, wo jeder Zylinder 92 wieder
mit dem Rand des Vlieses 91 zusammenkommt. Die Saugwirkung verschwindet daher sofort,
wenn die Neugruppierung der Fasern vollendet ist. Dann wird die Lunte 93 zum Faden
gedreht, und zwar mit einer Spindel bekannter Art analog der obenerwähnten Spindel
77.
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In der Maschine der Abb. 14 findet man ein Speiselauf band 2 ähnlich
dem Laufband 2 der Abb. 3. Diese Speisevorrichtung ist im Gestell 98 montiert.
Unterhalb dieser Speisevorrichtung befinden sich in einem auf und ab bewegten Rahmen
99 eine Walze 100 und eine Schnecke 101. Die Walze 100 und die Schnecke 101 können
mit Hilfe einer nicht dargestellten Vorrichtung einander genähert und voneinander
entfernt «erden.
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Eine Antriebsvorrichtung gibt der Walze 100 während der Zeitspanne
der Wegbewegung eine schnelle Drehung zum Zweck der Befreiung der Fasern von dem
Vlies, während die Schnecke 101 von einem Zahnrad 102 ein wenig gedreht wird, das
mit einem Zahn 103 zusammenwirkt. Gegen das Ende der Aufstiegsperiode des Rahmens
99 wird die Schnecke 101 gegen die Walze 100 gedrückt. Dieser Druck der Schnecke
101 auf die Walze bleibt während des Niederganges des Rahmens 99 bestehen.
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An den Stellen, wo das Schraubengewinde (Kamm) der Schnecke 101 sich
an die Walze 100 anlegt, wird das Ende der Fasern, welche die von der Speisevorrichtung
kommende Vliesfront bilden, geklemmt, und die auf diese Weise ergriffenen Fasern
werden während des Niederganges des Rahmens ausgerissen. Am Ende des Niederganges
dieses Rahmens 99 entfernen sich die Schnecke 101 und die Walze 100 voneinander,
wobei die Walze 100 die Fasern bei der ihr während ihres Anhehens erteilten raschen
Drehung mitreißt. In der gleichen Zeit macht die Schnecke 101 eine Drehung im Ausmaß
eines Bruchteiles einer Umdrehung, wodurch der Berührungspunkt des Schraubengewindes
der Schnecke 101 (Kamm) mit der Walze 100 verschoben wird.
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Die so ausgerissenen Fäden werden dann. mittels eines Förderbandes
104 weitertransportiert und auf dem horizontalen Förderband 74 neu gruppiert, wie
dies bei Abb. 8 erklärt wurde. Das horizontale Förderband 74 bewegt sich auf seinem
oberen Teil über einem Becken 105. in welchem eine Saugvorrichtung 106 einen Unterdruck
erzeugt, so daß die Fasern auf dem Laufband 74 festgehalten werden. Eine Druckrolle
76 preßt die Lunte auf das Laufband 74. Diese Lunte wird dann mittels der Spindel
77 gedreht, um den Faden 78 zu bilden.
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Um das verbesserte Verfahren durchzuführen, d. h. mittels einer Doublierung
der auf verschiedenen Querlinien ausgerissenen Elementarlunten, kann man auf das
gl,eicheVlies nebeneinander verschiedeneAusziehvorrichtungen wirken lassen entsprechend
jenen, welche im Zusammenhang mit den einzelnen Ausführungsformen beschrieben worden
sind. Diese verschiedenen Ausreißvorrichtungen sind in der Längsrichtung versetzt,
um auch die Linien ihrer Einwirkung auf die Lunte entsprechend zu versetzen. Man
kann auch jede dieser Maschinen mit zwei oder mehr Bändern speisen, die gleichzeitig
auf dem gleichen Streckkopf gebildet wurden, wobei jedoch diese Bänder, z. B. die
Bänder 1 und 1 a (Abb. 9), in der Längsrichtung versetzt werden. was sich dadurch
erzielen läßt, daß man
am Ende des einen der beiden Bänder ein Stück
in der Länge einer halben Periode abschneidet.