DE1030750B - Fuellvorrichtung fuer Formen von Pressen - Google Patents

Description

• Füllvorrichtung für Formen von Pressen Die Erfindung betrifft eine Füllvorrichtung für Formen von Pressen mit über die Formöffnung geschobenem Füllrahmen.; sie eignet sich besonders für Spindel-, Exzenter-, Kurbelpressen und auch für hydraulische Pressen zur Herstellung keramischer Formlinge. .Das Einfüllen von Füllgut in die Formkästen solcher Pressen geschieht allgemein unter Vermittlung eines Füllrahmens ohne Boden, der in gefülltem Zustand von Hand oder durch mechanische Vorrichtungen über die offene Form geschoben wird. Das Füllgut fällt dabei infolge seiner eigenen Schwere in die offenen Formen. Beim Rückzug des Füllkastens wird das überschüssige Gut abgestrichen und mit zurückgenommen, wobei gleichzeitig der sattaufliegende Füllrahmen die Oberfläche der Form glatt streicht und den Pressentisch im Bereich der Form und des Preßstempels sauber hält. Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß das Füllgut beim Überschieben über die Form verhältnismäßig langsam aus dem Füllrahmen in die Form fällt und diese nur locker ausfüllt. Ferner tritt bei dem Überschieben des Füllrahmens an den Formenkanten durch Stauwirkung innerhalb der Füllung eine Gefügeverdichtung ein, während der Kern der gefüllten Form locker bleibt. Dies hat zur Folge, daß später beim Preßvorgang im Gefüge des Formlings einzelne Zonen sehr unterschiedlicher Dichte entstehen. Hinzu kommt, daß die Vorratshöhe im eigentlichen Füllbehälter und die Schubgeschwindigkeit weitere Unregelmäßigkeiten in dem Gefüge des Formlings bewirken. Die Folgen dieser unzulänglichen Beschickung sind Formlinge, die nach dem Brand die geforderten Gewichts- und Maßtoleranzen nicht einhalten. Man muß deshalb von vornherein mit größeren Ausschußzahlen bei der Fertigung solcher Formlinge rechnen.
• Man hat schon versucht, eine gleichmäßigere Füllung von Formen durch oberhalb der Formen angeordnete Füllschächte zu erreichen, die durch seitlich nach unten schwingende Verschlußklappen kurzzeitig geöffnet wurden. Diese Vorrichtungen bedingen aber eine wegen der Antriebsübertragung auf die Verschlußklappen ortsfeste Lage der Füllschächte und entsprechend beweglich gestaltete Formen. Außerdem erlaubt die Eigenart des Verschlusses keine genaue Vordosierung der jeweils für die Form bestimmten Füllung, da nicht sichergestellt werden kann, daß die gesamte vorbereitete Füllung auch restlos in die Form gelangt. Die Erfüllung dieser Forderung ist jedoch für die eben beschriebenen, der Erfindung zugrunde liegenden Vorrichtungen mit Füllkästen unerläßlich.
• Ausgehend von einer weiter bekanntgewordenen Vorrichtung mit Füllkästen der schon beschriebenen Art, bei der für den Füllkasten ein vierfahrbarer Boden vorgesehen ist, der weggezogen wird, sobald sich der Füllkasten über der Form befindet, schlägt die Erfindung zur Beseitigung der anfangs geschilderten Schwierigkeiten beim Verarbeiten von lockerem, körnigem Füllgut vor, den Füllrahmenboden durch Federn- in die Offenstellung zu drücken, wobei am Pressentisch ein Anschlag befestigt ist, der beim Rückzug des Füllrahmens von der Form ein Schließen des Füldrahmenbodens gegen die Wirkung der Federn erzwingt. Der Füllrahmen weist dabei eine Arretiervorrichtung auf, die den Füllrahmenboden. geschlossen hält, bis sie in Füllstellunig des Füllrahmens bei Auflaufen auf einen ortsfesten. Anschlag das schlagartige Öffnen des Füllrahmenbodens ermöglicht.
• An Hand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels sei die Erfindung erläutert. Wie Fi.g. 1 zeigt, wird der Füllrahmen 1, geführt von Rollen 2 auf Schienen 3 (vgl. Fig. 2), über die Pressentischebene 4 gegen den Anschlag 5 in Bevorratungsstellung unter den m-it 6 angedeuteten Füllbehälterausla.uf geschoben. Dabei bewegt sich der in geschlitzten Zylindern 7 geführte Füllrahmenboden 8 unter Zusammenpressen der im gleichen Zylinder untergebrachten Federn 9 unter die gestrichelt dargestellte Rahmenöffnung 1'. In seiner Endstellung wird er durch die Arretierklinke 10' des Doppelhebels 10 festgehalten. Der Fii'llrahmen 1 wird ün dieser Lage aus einem Füllbehälter mit einer gegebenenfalls zwischengeschalteten Dosiereinrichtung m,it der vorgesehenen Menge Füllgut gefüllt. Anschließend. gelangt der Füllrahmen 1 bei der Rückbewegung über die Öffnung der Form 11 (vgl. Fig. 4). Sobald die Querschnitte des Füllrahmens 1 und der Form 11 deckend senkrecht übereinanderliegen, läuft die Auflauffläche 10" des Doppelhebels 10 gegen einen in ihrer Bewegungsbahn liegenden Lenkanschlag 12 und veranlaßt dabei die Arretierklnke 10' den Füllrahmenboden 8 freizugeben, der unter dem Druck der Federn 9 in seine Ausgangslage zurückschnellt. Das im Füllrahmen 1 befindliche Füllgut stürzt nun über den gesamten Füllquerschnitt gleichzeitig in die Form 11 und füllt diese gleichmäßig aus.
• Da das Füllgut wegen der genau vorher bestimmbaren Dichte der Füllung in entsprechend genau abgemessenen Volumens- oder Gewichtsmengen in die Form gelangen kann, zeichnen sich die dabei erzielten Formlinge durch große Gleichmäßigkeit aus.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Einfüllen körnigen, insbesondere keramischen Materials in die Formen von Pressen mit über die Formöffnungen schiebbarem Füllrahmen, dessen Boden in Formenfüllstellung zur Freigabe der Füllöffnung verfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllrahmenboden (8) durch Federn (9) in die Offenstellung gedrückt ist, daß am Pressentisch (4) ein Anschlag (5) befestigt ist, der beim Rückzug des Füllrahmens von der Form (11) ein Schließen. des Füllrahmenbodens (8) gegen die Z@'irkung der Federn (9) erzwingt, und daß der Füllrahmen eine Arretiervorrichtung aufweist, die den Füllrahmenboden geschlossen hält, bis sie in Füllstellung des Füllrahmens bei Auflaufen auf einen ortsfesten Anschlag das schlagartige Öffnen des Füllrahmenbodens ermöglicht.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung aus einem Doppelhebel (10j besteht, dessen einer Hebelarm eine den Füllrahmenboden (8) festhaltende Klinke (10') und dessen anderer Hebelarm eine mit einem ortsfesten Lenkanschlag (12) zusammenwirkende Auflauffläche (10") aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 183 621; USA.-Patentschrift Nr. 1674 556.