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Jorge Osvaldo Giarrapico Derrada 2655 Buenos Aires und Rodolfo Lionel
Laconich Callao 1.872 Buenos Aires Verfahren und Vorrichtung zum Drocken-Pressen
von keramischen Waren Die Erfindung bezieht sich allgemein auf -Verfahren und Vorrichtungen
zur Herstellung von keramischen Waren, insbesondere auf ein Verfahren zum Formen
von zu brennenden Produktkuchen mit tels Trockenpressen einer geeigneten aus tonhaltigen
und phosphathaltigen Materialien bestehenden Mischung.
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Verfahren und Vorrichtungen zum Trockenpressen von keramischen Waren
sind bekannt. Die Vorrichtungen bestehen allgemein aus einer Hohlform mit zylindrisches
oder prismatischem Körper und ebenem oder gewölbtem Boden, in welche ein Stempel
oder Druckkolben, ebenfalls mit ebenem oder gewölbtem Boden, eingreifen kann und
zwangsläufig so gepreßt wird, daß dem Material, das den Hohlraum der Form ausfüllt,
die gewünschte Gestalt und Dicke verlieren wird.
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Diese bekannten Verfahren und Vorrichtungen arbeiten ausreichend zufrlederlstellend,
wenn die zu pressenden Gegenstände
ebene Böden und Kopfenden haben,
oder auch gekrümmte obere und untere Flächen, aber eine ziemlich gleichbleibende
Dicke aufweisen, nicht aber wenn sich ihre Dicke von einer Stelle zur anderen ändert,
z.B. mit zunehmendem Durchmesser bei einem runden Gegenstand, wie einer Platte,
einem Teiler od.dgl. Wenn solch ein Gegenstand in einer Form der vorstehend beschriebenen
Art gepreßt wird, hat in der Mitte der Form, wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist,
wo die endgültige Dicke des Stückes größer sein sollte, das Material eine geringere
Dicke, während am Rand der Form, wo die Dicke des gepreßten Stückes geringer sein
sollte, eine größere Materialhöhe zu pressen ist. Das führt dazu, daß der Mittelteil
des Stückes mit einem geringerem Kompressionsgrad und der Rand mit einem viel höheren
Kompressionsgrad gepreßt wird.
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Wenn die Form nach Beendigung des Preßvorganges zur Herausnahme des
Preßlings geöffnet wird, unterliegt dieser unterschiedlichan Expansionsgrades, entsprechend
den unterschiedlichen Kompressionsgrades, die seine Teile erfahren haben, und diese
unterschiedliche Expansion verursacht Risse und auch vollständigen Bruch des Preßlings,
wenn er aus der Form herausgenommen wird. Wenn der Preßling beim Herausnehmen aus
der Form nicht vollständig bricht, dann tut er es später, wenn er im Ofen gebrannt
wird.
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Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Trockenpressen von Keramikwarenkuchen
mit entlang des Radius unterschiedlicher Formen und Dicke, wie Platten, Teller,
Untertassen und
allen anderen Flachteilen zu schaffen, wobei kein
Bruch und keine Rissebildung beim Verlassen der Form auftreten sollen0 Außerdem
sollen Lufteinschlüsse zwischen der Bodenfläche bei einem konkaven Stempel oder
Druckkolben und der Oberfläche des in der Form zu pressenden Materials vermieden
oder vermindert werden, weil solche Lufteinschlüsse unerwünschte Verformung der
Oberfläche des geformten Keramikwarenstückes nach sich ziehen. Darüberhinaus soll
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffen werden.
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Die Aufgabe wird im wesentlicnen dadurch gelöst, daß die Borm über
die Randhöhe hinaus gefüllt wird, und daß das zu pressende Material einen Haufen
bildet, der höher ist als der Formrand, und eine Basis hat, die größer ist als dieser,
und eine Krümmung aufweist, die weitgehend gleich der Krümmung der Bodenstirnfläche
des Stempels oder Druckkolbens ist. Auf diese Weise kann keine Luft zwischen dem
Stempel und dem Material eingeschlossen werden und die Dicke dieses Materals ist
an allen Steilen gleich der Dicke des wertigen gepreßten Keramikwarenkuchens, so
daß der Kompressionsgrad ebenfalls durch den Kuchen mehr oder weniger gleich groß
ist und damit auch der Grad der anschließenden Expansion, so daß Bruch und Risse
nicht entstehen können.
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Darüberhinaus wird das Entweichen von Luft, die noch in der Form,
entweder zwischen einem Korn der Mischung und einem anderen oder zwischen der Füllmischung
und dem oberen Ende oder den Wänden der Form vorhanden ist, erleichtert, indem ein
schwacher und federnder Druck durch den Stempel oder
Druckkolben
aufgebracht wird, wie es durch Verbinden des Formstempels mit dem starr beweglichen
Druckkolben der Presse mittels einer elastischen Bindung, wie einer Feder, einem
komprimierten Strömungsmittel, einer magnetischen Kupplung und dergl. erreicht werden
kann. So kann die Bewegung des Stempels langsam nach unten gehen, um ein Entweichen
der eingeschlossenen Luft in der ersten Kompressionsphase zu gestatten, während
sie in der letzten Phase, wenn keine Luft mehr vorhanden ist, durch die übliche
Kompression zur endgültigen Gestalt' des gepreßten Kuchens ersetzt wird.
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Als weiteres Mittel zur Verhütung der Rissebildung im gepreßten Kuchen
beim Verlassen der Form wird der schwache und federnde Druck des Stempels auf den
Kuchen nach dem Uberdruckpressen wieder hergestellt, und gleichzeitig werden die
Seitenwände der Form rund um den gepreßten Kuchen entfernt, so daß sich der Kuchen
seitlich ausdehnen kann, während er an einer Bewegung oder Deformation in Axialrichtung
gehindert wird. Erst wenn sich der Kuchen seitlich frei ausgedehnt hat, wird der
Axialdruck allmählich lEleggenommen, der obere Stempel wird gehoben und der gepreßte
und expandierte Kuchen aus der Form genommen, ohne daß Risse, Bruch und dergl. auftreten.
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Die Vorteile, die das Verfahren zum Trockenpressen von keramischen
Waren nach der Erfindung mit sich bringen, sind weitgehend vollständige Eliminierung
von Luft aus der Mischung, eine weitgehend konstante Dichte des gepreßten Materials
durch das Stück, Vermeidung von Haarrissen, Rissen und Bruch beim Herausnehmen des
Kuchens aus der Form. Damit ist es möglich geworden, 'I'rockenprel3linge mit feinen
Krammungen
und unterschiedlichen Dicken herzustellen, was mit dem
bisher bekannten Verfahren nicht gelungen ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von keramischen Waren
mittels Pressen einer relativ trockenen Kischung von Körnern tonhaltiger und phosphathaltiger
Materialien in Formen mit Seitenwänden, konvexem Boden und konkaver Decke, die einen
Hohlraum begrenzen, ist durch folgende Stufen gekennzeichnet: Öffnen der Form an
ihrer konkaven Decke; Füllen des Formhohlraums mit einem Volumen der' Mischung,
das größer ist als das Volumen des Formhohlraums, so daß die Mischung einen Haufen
bildet, der über und um den Rand, des Hohlraums der Form geht; Beginnen des Schließens
der Form durch Nähern der konkaven Decke und des Hohlraums zueinander bis die Decke
der Form mit der Oberfläche des Mischungshaufens Kontakt hat; Aufbringen eines schwachen
Drucks mit Hilfe von Federungsmitteln auf den Mischungshaufen, so daß die Luft,
die unter der Decke der Form sowie im Inneren der Mischung eingeschlossen ist, durch
die Lücken zwischen den Körnern der Mischung sowie zwischen der Formdecke und den
Seitenwänden des Formhohlraums entweicht; Herunterdrücken der Decke mit Bezug auf
die Wand und den Boden der Form in kraftschlüssigem Eingriff, um das fertig geformte
Produkt zu erhalten, Freigeben des kraftschlüssigen Eingriffs und Vermindern des
dem geformten Produkt aufgeorachten Drucks zu einem schwachen federnden Druck; Entfernen
der Seitenwände mit Bezug auf den Formhohlraum, so daß sich das geiormte Produkt
seitlich ausdehnen kann, während es axial zwischen der Decke und dem Boden der Form
komprimiert
bleibt; und schließiich voilständiges Öffnen der Form,
so daß sich das geformte Produkt axial ausdehnen kann, und Herausnehmen aus der
Form.
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Nadi einer besonderen Ausführungstorm der ertinduiig hat der Formhohlraum
zu Beginn ein größeres Volumen als für das Pressen des Kuchens erforderlich ist,
und wird zuerst mit dem Rand bündig'abschließend gefüllt, wonach das Volumen vermindert
wird, z.B. durch Erhöhen des Bodens der Form, so daß ein Teil der Mischung aus der
Form herausgetrieben wird und einen Haufen über der Öffnung und um den Rand bildet.
Daran anschließend wird das vorstehend beschriebene Verfahren vorgenommene Die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Trockenpressen von keramischen Waren
mittels einer Presse, welche mit einem Körper-und einem Druckkolben versehen ist,
und einen Formhohlraum und einen Boden, der mit Bezug auf den Formhohlraum hin-
und herbewegbar ist, wobei entweder der Boden oder der Formkörper mit Bezug aufeinander
hin- und herbewegbar sind, aufweist, ist gekennzeichnet durch eine Decke, die federnd
an dem Druckstempel der Presse angebracht ist und die im Inneren der Form und mit
Bezug auf den Formhohlraum oder den Hohlkörper oder beiden hin- und herbewegbar
ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Decke
der Form mit einem Stempel versehen, der den Druckkolben der Presse hin- und herbewegbar
angepaßt und federnd damit verbunden ist durch Federkörper, elastische
Strömungsmittel
innerhalb des Zylinders, Magnetkerne in Solenoiden oder ähnlichen Mitteln, die eine
relativ federnde Bewegung des Stempels der Form mit Bezug auf den Druckkolben der
Presse gestatten0 Die Erfindung wird durch die Beschreibung, die anhand der beigefügten
Figuren vorgenommen wird, noch besser verstanden werden0 Die Figuren zeigen schematisch
die verschiedenen aufeinander folgende Phasen des Pressens eines keramischen Warenstückes
in einer gemäß der Erfindung gebauten und verwendeten Form und die nachfolgende
Druckwegnahme, das Expandieren und Herausnehmen.
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Big. 1 ist ein schematisches Querschnittsbild durch eine Form nach
der Erfindung, die mit Mischung derart gefüllt ist, daß diese in bekannter Weise
nicht über den der Form Randßhinausgeht, sondern mit ihm in einer Ebene liegt; Fig.
2 ist ein schematisches Querschnittsbild durch die gleiche Form, aber nach Senken
des Formkörpers zur Bildung eines Mischungshaufens; Fig. 3 ist ein schematisches
Querschnittsbild durch die in Fig. 1 gezeigte Form, welches das Austreten der eingeschlossenen
Luft bei Senken des oberen Stempels zeigt; Pig. 4 ist ein- schematisches Querschnittsbild
durch die Form der Fg. 2, welches zeit, wie der abschließende
Überdruck
in Abwesenheit von irgendwelcher eingeschlossener Luft aufgebracht wird; Fig. 5
ist ein schematisches Querschnittsbild durch die Form der Fig. 4 nach Heben des
Druckkolbens und Aufbringen eines schwachen pneumatischen Drucks auf den Stempel;
Fig. 6 ist ein schematischer Querschnitt durch die in Fig.
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5 gezeigte Form, bei welcher aber der Formkörper mit Bezug auf den
Stempel gesenkt ist, um den Sei tenrand des Kuchens freizulegen; Fig. 7 ist ein
schematisches Querschnittsbild durch die in den vorangegangenen Figuren gezeigte
Form, aber mit gesenktem Formkörper und erhohtem Stempel, um den Kuchen freizulegen
und sein Herausnehmen aus der Form zu ermöglichen.
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Zunächst wird mit Bezug auf die Fig. 1 bis 3 das bekannte Verfahren
zum Pressen von Tonwaren gezeigt.
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Die gezeigte Form wird von einem hohlen ringförmigen Körper 10 und
einem Bodenkörper oder Stempel 9 gebildet. Es ist jedoch so zu ve,rstehen, -daß
sie auch ein einziges Stück mit einem Hohlraum der erforderlichen Größe sein könnte.
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Dieser Hohlraum ist, mit dem Rand abschneidend, mit der tonhaltigen
Mischung 13 gefüllt. Dann wird der obere oder
Deckenstempel 1 gesenkt,
z.B. durch Einspritzen eines unter Druck stehenden Strömungsmittels durch das Einlaßrohr
6, oder durch andere geeignete Mittel.
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In der Figur wird vorausgesetzt, daß die Form zur Formung von suchen
für Platten dient, und deshalb ist der Boden 9' der Form konvex, während die Bodenfläcne
2 des oberen Stempels 1 Kokav und mit einem scharfen Rand 2' gezeichnet ist.
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Wenn der Stempel 1 gesenkt wird, erreicht er mit'seinem Rand 2' den
Rand 10 "des Hohlkörpers 10, und beginnt die Umfangsteile der Mischung 13, wie in
Fig. 3 gezeigt, nach unten zu drücken. Dann bleibt ein Luftvolumen d zwischen der
Bodenstirnfläche 2 und der Oberfläche 13' der eingefüllten Mischung 13 abgeschlossen
und eingeschlossen. Während des Herunterstoßens des Stempels 1, insbesondere wenn
das Stoßen schnell und durch einen Zwangsantrieb, wie mittels einer Kurbel, erfolgt,
hat die eingeschlossene Luft 8 keine Zeit, durch die Zwischenräume zwischen den
Körnern der Mischung und der Decke und den Wänden der Form zu entweichen, so daß
sie im Forminneren bleibt und die endgültige Gestalt und Struktur des Kuchens verschlechtert,
dessen nicht verschlechterte Form d' in Fig. 7 gezeigt ist.
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Die Folge dieser Art des Füllens der Mischung, wie in Fig.
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1 gezeigt, und des Einscnließens von Luft, wie in Fig. 3 gezeigt,
sowie die tatsache, daß der Rand des zu pressenden Kuchens eine geringere Dicke
als die Mitte hat, während die eingefüllte Masse 13 im Gegensatz dazu eine
geringere
Höhe in der jytitte als am Umfang hat, besteht darin, daß Der Rand des gepreßten
Kuchens eine größere Dichte hat als die Mitte, so daß, wenn die Form durch Hexen
des oberen oder Deckenstempels 1 geöffnet wird der Kuchen eine Zerstörung erleidet;
sein lLIittelteil wiod genoben, wodurch ein Riß zwischen ihm, und dem Umfangsteil
entsteht, und wenn der Kuchen aus der Form'herausgenommen wird, kann sich nöchstens
der Umfangsteil ausdehnen und der Riß führt zu einem vollständigen Bruch, so daß
der Kuchen in zwei Teile zerfällt.
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Diese Nachteile sind so schwerwiegend, daß es nach allgemeiner Auffassung
als unmöglich erachtet wird, Keramikwarenkuchen von Platten, Tellern, Untertassen
und anderen gekrümmten Flachteilen unterschiedlicher Dicke trockenzupressen.
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Das Verfahren zum Trockenpressen von Keramikwarenkuchen nach der Erfindung
besteht im Beschicken der Form, wie in Fig. 2 gezeigt, so daß ein Teil der Beschickung
außerhalb des Hohlraums der Form bleibt, einen Haufen mit einer konvexen Oberfläche
bildend, die sich so gut wie möglich dem konkaven Boden 2 des Stempels 1 anpaßt.
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Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden. Der einfachste Weg
besteht darin, eine vorberechnete Materialmenge, gewöhnlich ein Gemisch von tonhaltigen
und phosphathaltigen granulatförmigen Substanzen, von einem Einfülltrichter oder
einer Einfüllrinne in den Formhohlraum zu schütten, wobei
man die-berechnete
Materialmenge, die nicht in dem Formhohlraum hineingelangt, nach den Gesetzen der
Schwerkraft und der Reibung darüber einen Haufen bilden läßt. Der so geformte Haufen
hat eine obere Krümmung, wie sie den üblochen Bodenstirnflächen des Stempels 1 entspricht.
Die obere krümmung 13' ist in Fig. 2 zu sehen, wo auch die äußere Grundfläche 13",
weiche außerhalb des Randes 10 der Form gebildet ist, gezeigt ist. Die Materialmenge,
die in den Formhohlraum geschüttet wird, kann jedoch so berechnet sein, daß ein
solcher äußerer Ring 13" nicht entsteht, abhängig von der Art der Krümmung 13',
die man zü erhalten wünscht, und daher abhängig von der Krümmung der Bodenstirnfläche
2 des Stempels 1.
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Eine andere bevorzugte Methode, den herausragenden Haufen und die
obere Iiriammung 13' zu erhalten, besteht in der Herstellung einer Form mit einem
inneren Hohlraum, der größer ist als es für den Preßling erforderlich ist und die
ausreicht die ganze vorberechnete Materialmenge, die eingeschüttet wird, aufzunehmen,
so daß nach dem Eingießen die Füllung der Form die in Fig. 1 gezeigte Gestalt annimmt,
deh. eine obere Oberfläche 13' aufweist, die mit dem Rand 10t der Form abschneidet.
Dann wird gemaß dieser Ausführungstorm der Erfindung der Haufen gebildet, indem
das Volumen des Hohlraums der Form verKleinert wird, so daß ein Teil seines Inhalts
über den Rand 10' überfließen muß und den gleichen Haufen, wie in Fig 2 gezeigt,
bildet, entweder mit oder ohne seitlichem Teil 13", aber in jedem Fall mit der oberen
Krümmung
13', wie gewünscht, und die der Krümmung 2 so ähnlich wie möglich ist.
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Diese Verminderung des Volumens des inneren Hohlraums der Form kann
dadurch erreicht werden, daß der Bodenstempel 9, welcher die Bodenstirnfläche 9'
der Form trägt, gehoben wird. Zu diesem Zweck muß er entlang seiner senkrechten
Achse bewegbar sein, wie durch den Pfeil in Fig. 2 gezeigt, und zwar von der Position
in Fig. 1 zu der in Fig. 2. Die Volumenverminderung kann auch durch Senken des Hohlkörpers
10' von der durch die unterbroehenen Linien in Fig. 2 angedeuteten Position zu der
durch die voll ausgezeichneten Linien in der gleichen Figur gezeigten Stellung erfolgen.
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Das Aufstoßen dieses Körpers 10, durch den kleinen Pfeil rechts in
Fig. 2 angedeutet, kann durch Stopper 11 und 12, die von der Form bzw. der Presse
getragen werden, begrenzt werden (letztere sind nicht gezeigt, weil sie keinen Teil
der Erfindung bilden).
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In jedem Fall kann, wenn der Materialhaufen über dem Rand 10' der
Form gebildet ist und die erforderliche Krümmung 13' hat, der obere Stempel 1 anfangen
sich zu senken. Dies kann ausgeführt werden, entweder indem man ein Strömungsmittel
unter Druck in den Zylinder 5 eintreten läßt, so daß er den Stempel 3 nach unten
stößt und daher auch den Sternpel 1'; oder indem man die Zuführleitung 6 schließt,
so daß das Strömungsmittel, z.B. Luft, das innerhalb des Zylinders 5 eingeschlossen
ist, nicht entweichen kann und der Druck kolben 4 der Presse sinkt. In beiden Fällen
wird der Stempel
1 auf die Oberfläche des Materialhaufens 13 mit
einem sanften Druck aufgebracht, begrenzt durch den Druck des Strömungsmittels im
Zylinder 5, so daß, wenn das Material erreicht ist, der Stempel 1 eine Weile stehen
bleiben wird, bis der Druck im Zylinder 5 wieder so weit angestiegen ist, daß er
den Widerstand, den das Material entgegensetzt, überwindet und das Material zusammendrückt.
Während dieser Zeit der relativen Ruhe der Verzögerung in der sbwärtsbewegung des
Stempels 1 können die kleinen Luftmengen, welche noch zwischen dem Boden 2 des Stempels
1 und der Oberfläche 13' des Materials 13 sowie im Inne mn des Materials 13 zwischen
dessen Körnern eingeschlossen sind, in gleicher Weise wie bei dem Einschluß ö in
Fig. 3 gezeigt, aber in geringerem Ausmaß, zwischen den Körnern des Materials 17
und zwischen dem axial 13 und der Decke und den Seitenwänden der Form entweichen,
so daß, wenn die abschließende Preßstufe beginnt, tatsächlich keine Luft mehr in
der Form vorhanden ist.
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Bei der abschließenden Stufe des Herunterdrückens des oberen Stempels
1, bei welcher dem Kuchen die gewünschte Gestalt verliehen wird, wird der Druckkolben
4 der Presse in seine tiefste Stellung gesenkt, wodurch der obere Stempel 1 ebenfalls
in seine tiefste Stellung gestoßen wird, wo er das Material 13 in seine eridgültige
gewünschte Gestalt preßt. Während dieser abschließenden Stufe läßt man selbstverstündlich
das im Zylinder 5 enthaltene Strömungsmittel durch die Leitung 6 entweichen, welche
zu diesem Zweck geöffnet werden muß. Nur eine bestimmte Menge Strömungsmittel
kann
im innersten Teil des Zylinders 5 bleiben gelassen werden, um als eine Art Stoßabsorber
zu wirken.
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Nachdem der gepreßte Kuchen eine geeignete Zeit lang in seiner endgültigen
Gestalt gehalten worden ist, wird der Druckkolben 4 angehoben, und bei großem Druck
wird komprimiertes Strömungsmittel durch die Leitung 6 in den Zylinder 5 eingespritzt,
wie in Fig. 5 gezeigt. Dieses unter hohem Druck gehaltene Strömungsmittel preßt
den Stempel 1 gegen den Bodenstempel 9 und hält zwischen diesen beiden den fertigen
Kuchen unter einem hohen, aber begrenzten Druck zurück.
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Während so der Keramikwarenjuichen zwischen Axialdrücken gehalten
wird, werden die Seitenwände der Form entfernt, entweder durch gemeinsames Steigen
der Stempel1 und 9, oder durch Senken des HonlKörpers 10, wie in Fig. b gezeigt,
wo die vorangegangenen Positionen von Hohlkörper 10 und Stoppern 11 und 12 durch
die georochenen Linien angedeutet sind, wäiL-rend die Schlußpositionen durch voll
ausgezeichnete Linien angegeben sind, während ihre Bewegung durch die beiden Pfeile
angedeutet ist. unann der gepreßte Kuchen beginnen sich seitlich zu expandieren,
was ohne jede Deformation vor sich geht, da er noch unter Druck zwischen dem oberen
und unteren Stempel 1 und 9 gehalten wird0 Danach wird auch dieser axiale Druck
allmählich entfernt, entweder durch Herauslassen des unter Druck stehenden Strömungsmittels
im Zylinder 5 oder durch weiteres Heben des Druckkolbens 4, wie in Fig. 7 gezeigt,
oder durch beides, bis der Stempel 1 aus der Nähe des Stempels 9 entfernt wird;
oder
der Stempel 9 wird gesenkt, um ihn vom Stempel 1 abzuziehen, so daß der Kuchen d'
aus der Form entternt werden kann, frei von Rissen, Haarrissen, Brüchen und Formmiß,-bildungen.
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Die Form nach der Erfindung zum Trockenpressen von keramischen Warenkuchen
besteht aus einem Hohlkörper 10, dessen Hohlraum die Form des darin zu pressenden
Gegenstandes hat; einem Bodenstempel 9, der dem Hohlraum des Körpers 10 angepaßt
und dazu hin- und herbewegbar ist, und dessen obere Stirnfläche 9' die Form der
einen Stirnfläche des zu pressenden Gegenstandes hat; und einen oberen Stempel 1,
der ebenfalls dem Hohlraum des Körpers 10 angepaßt und dazu hin-und herbewe-gbar
ist, und dessen Bodenstirnlläche 2 die Form der anderen Stirnfläche des zu pressenden
Gegenstandes hat.
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Auf seiner Oberseite ist der Stempel 1 mit einem kleineren Stempel
3 versehen, der in einem Zylinder 5 hin- und herbewegbar ist, getragen von einem
Druckkolben 4 einer Presse, die in den Figuren nicht gezeigt ist, da åede bekannte
Presse benutzt werden kann und deshalb mit der Erfindung selbst nichts zu tun hat.
Jede Art von Leitung 6 kann vorgesehen sein, um dem Zylinder 5 ein komprimiertes
Strömungsmittel zuuführen und es aus ihm wieder herauszulassen.
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Der Bodenstempel 9 trägt einen anderen Druckkolben der Presse, ist
aber fest mit ihm verbunden; dieser Druckkolben ist ebenfalls nicht gezeigt. Schließlich
wird auch der Bohlkörper 10 nin- und herbewegbar von der Presse getragen, deren
Körper 14 nur symbolisch dargestellt ist, da sie nicht
erfindungswesentlich
ist. Dieser Hohlkörper 10 ist mit Stoppern oder Fingern 11 versehen, die auf gleichen
Stoppern oder Bügeln 12, die vom Körper 14 der Presse getragen werden, ruhen können.
Sie sind vorzugsweise in der Höhe mit Bezug auf den Körpern 14 einstellbar, so daß
die Positionierung des Hohlkörpers 10 in verschiedenen Höhen möglich ist, wie in
den Fig; 2 und 6 gezeigt. Diese Höhen sind im wesentlichen drei: die in Fig. 1 gezeigte
zum Einfüllen der Mischung in Übereinstimmung mit dem Rand 10' des Hohlkörpers,
die in den Fig 4 und 5 gezeigte zum Pressen des Materials in einen Kuchen, und die
in Fig. 7 gezeigte zum Expandieren lassen des gepreßten Kuchens und zum Herausnehmen
desselben Die Mischung von tonhaltigen und phosphathaltigen Materialien, die zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung zum Trockenpressen verwendet wird,
sollte aus Körnern bestehen, die einen Feuchtigkeitsgehalt von maximal 10 %, und
möglichst nicht über 3 % haben.
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Die Körner der verschiedenen Komponenten der Mischung können irgendeinen
geeigneten Durchmesser haben, um die Form in üblicher Weise zu füllen, der Größe
der Form entsprechend.
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Und sie können irgendeine Gestalt haben, entweder regular oder irregulär,
obwohl die kugelige Gestalt bevorzugt wird1 wie sie z.B. durch Sprühtrocknen erhalten
wird. Das Sprühtrocken besteht darin, daß ein Strahl einer Lösung, emulsion oder
Suspension von den pulverisierten anorganischen Rohma teria'ien, mit einem organischen
Binder, Dispergiermittel Antischaummittel und Emulgiermittel gemischt, gegen einen
Heißiuftstrahl gerichtet wird, wobei die fliissige Phase vollständig
in
der heißen Luft verdampft und die festen Substanzen in Form eines trockenen Pulvers
der gewünscht an Kugeligen Gestalt niedertallenO Die vorstehend beschriebene husführungstiorm
der Erfindung, die auch in den Figuren gezeigt ist, ist aber nur ein Beispiel für
viele iiusführungsformen im Rahmen der Erfindung. Einige der möglichen Abänderungen
von den beschriebenen und gezeigten Ausführungsformen sind die folgenden: Die verschiedenen
Teile der Form können alle beweglich sein, wie vorstehend beschrieben, oder nur
eine davon, z. B. der Bodenstempel oder der Hohlkörper können stationär sein. Die
Verbindung zwischen dem oberen Stempel und dem Druckkolben der Presse Kann anstelle
von pneumatisch, hydraulisch oder magnetisch oder mechanisch sein, z.B. eine Feder,
oder irgendeine andere bekannte federnde Verbindung. Das Antriebsmittel des Druckkolbens
der Presse kann von irgendeiner Art sein, z.B. hydraulisch oder mechanisch oder
elektromagnetisch oder von anderer geeigneter Art. Die Art des Füllens der Form
kann nach irgendeiner der üblichen Methoden vorgenommen werden, entweder von fland
oder mechanisch, pneumatisch oder automatisch. Der Hohlxörper kann von dem Kuchen
durch Herausfallen desselben befreit werden, wie in Fig. 6 gezeigt, oder durch erhöhen
oder stationär halten, während der Komplex von Stempeln gehoben oder gesenkt wird.
Die Mittel zur Bewegung des Hohlkörpers und des Bodenstempels können von irgendeiner
beliebigen Art sein, z.B. mechanisch, elektrisch, pneumatisch, hydraulisch usw.
Die Haltemittel für den Hohlkörper können ebenfalls von irgendeiner Art sein oder
sie können auch fehlen. Ferner können irgßndwelche anderen
Merkmale
der Vorrichtung von dem jeweils beschriebenen und dargestellten abweichen, und auch
das Verfahren kann in Einzelheiten anders ausgeführt werden, als hier beschrieben.