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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Parksperre eines Automatgetriebes für ein Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine Parksperre eines Automatgetriebes ist bekanntlich eine Vorrrichtung, welche das Kraftfahrzeug, in dem das Automatgetriebe eingebaut ist, gegen Wegrollen sicher kann. Derartige Parksperrenmechanismen sind aus dem Stand der Technik vielfältig bekannt. Sie umfassen üblicherweise eine auf einem Klinkenbolzen schwenkbar gelagerte Sperrklinke, die in ein mit dem Abtrieb des Getriebes verbundenes Parksperrenrad ein- oder ausrastet und ein auf einer Verbindungsstange zu einer auf einem Bolzen gelagerten Wählscheibe angeordneten Sperrelement, das im gesperrten Zustand zwischen der Sperrklinke und einer Führungsplatte eingeklemmt ist, um ein Herausdrücken der Sperrklinke aus einer Zahnlücke des Parksperrenrades zu verhindern. Hierbei ist das Sperrelement auf der Verbindungsstange über ein Federelement angefedert. Üblicherweise erfolgt das Einlegen der Parksperre mechanisch durch die Federkraft einer Einlegefeder.
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In modernen Automatgetrieben ist zum Auslegen der Parksperre häufig ein hydraulisches System vorgesehen, bei dem das dem Sperrelement abgewandte Ende der Verbindungsstange an der Wählscheibe angelenkt ist, die ihrerseits mit einer Kolbenstange eines hydraulisch betätigbaren, in einem Parksperrenzylinder angeordneten Parksperrenkolbens wirkverbunden ist, gegen die Kraft der zumeist als Schenkelfeder ausgeführten Einlegefeder zum Auslegen der Parksperre und durch die Kraft der Einlegefeder zum Einlegen der Parksperre axial verschiebbar ist.
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Zum Auslegen einer solchen Parksperre wird der Zylinderraum des Parksperrenzylinders mit Druck beaufschlagt und schiebt den Parksperrenkolben und somit die Wählscheibe gegen die Federkraft der Schenkelfeder in die Stellung „P_aus“ (Parksperre ausgelegt). Um den Parksperrenkolben des Parksperrenzylinders in dieser Stellung zusätzlich zu verriegeln, ist zumeist ein Magnetventil vorgesehen, welche in dieser Stellung des Parksperrenzylinders elektrisch bestromt wird und hierdurch einen auf den Parksperrenkolben wirkenden Rastmechanismus betätigt.
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Zum Einlegen einer solchen Parksperre wird das Magnetventil wieder abgeschaltet, wobei der Zylinderraum des Parksperrenzylinders entlüftet und die mechanische Verriegelung des Parksperrenkolbens gelöst wird. Durch die vorgespannte Schenkelfeder an der Wählscheibe werden die Wählscheibe und somit der Parksperrenkolben in die Stellung „P_ein“ (Parksperre eingelegt) gebracht. Hierbei wird das in der Regel als Sperrkegel ausgeführte Sperrelement auf der Führungsplatte unter die Sperrklinke verschoben und wirkt dann derart auf die Sperrklinke, dass ein Zahn dieser Sperrklinke in eine korrespondierende Zahnlücke der Sperrverzahnung des Parksperrenrades eingreifen kann. Bei einer Zahn-auf-Zahn Stellung wird das Federelement, mittels dessen das Sperrelement auf der Verbindungsstange angefedert ist, vorgespannt, sodass, sobald ein Zahn der Sperrklinke eine Zahnlücke trifft, die Sperrklinke in die Sperrverzahnung des Parksperrenrades eingreift.
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Eine hydraulisch auslegbare Parksperre weist zumeist auch ein Notentriegelung auf, um die Sperrklinke bei einem Ausfall der hydraulischen Druckversorgung des Automatgetriebes mechanisch aus ihrer Sperrstellung auslegen zu können.
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Ein derartiges Parksperrensystem mit einer mechanischen Notentriegelung ist beispielsweise aus der
DE 198 37 832 A1 der Anmelderin bekannt. Hierbei wird die Sperrklinke der Parksperre im Normalbetrieb in üblicher Weise über einer Rastenscheibe, die zum mechanischen Einlegen der Parksperre durch die Federkraft einer Einlegefeder und zum hydraulischen Auslegen der Parksperre durch die Druckkraft eines Hydraulikzylinders verdreht wird, mechanisch betätigt. Als Notentriegelung ist zusätzlich eine parallel zur Rastenscheibe angeordnete Kurvenscheibe vorgesehen, die über eine Mitnahme mit der Rastenscheibe derart wirkverbunden ist, dass die Rastenscheibe zum Auslegen der Parksperre im Notbetrieb von der Kurvenscheibe verdrehbar ist, ohne dass die Rastenscheibe im Normalbetrieb die Kurvenscheibe verdreht.
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Üblicherweise erfolgt die Druckmittelzuführung zum Hydraulikzylinder eines derartigen Parksperrensystems und auch die Entlüftung dieses Hydraulikzylinders über ein Steuerventil oder mehrere hydraulisch zusammenwirkende Steuerventile des elektrohydraulischen Getriebesteuergerätes, welches von einer Ölpumpe, die ihrerseits von einem zum Antrieb des Getriebes vorgesehenen Motors angetrieben wird, mit Druckmittel versorgt wird. Zur Absicherung gegen ein ungewolltes Auslegen der Parksperre infolge einer beim Starten des Motors vorliegenden Fehlstellung eines oder mehrerer dieser auf den Hydraulikzylinder des Parksperrensystems wirkenden Steuerventile schlägt die
DE 10 2012 210 571 A1 der Anmelderein vor, die Kolbenstange des Hydraulikzylinders mit zwei elektromagnetisch betätigbaren Verriegelungen auszustatten, die vom gleichen Elektromagneten betätigt werden. Dabei blockiert die erste Verriegelung die Kolbenstange mechanisch in derjenigen Stellung, die dem ausgelegten Zustand der Parksperre zugeordnet ist und dann vorliegt, wenn der Hydraulikzylinder drucklos ist. Die zweite Verriegelung hingegen blockiert die Kolbenstange mechanisch in derjenigen Stellung, die dem eingelegten Zustand der Parksperre zugeordnet ist und schützt damit das Parksperrensystem gegen ein ungewolltes - also fehlerbedingtes - Auslegen der zuvor ordnungsgemäß eingelegten Parksperre. Der Fachmann bezeichnet ein derartiges Parksperren-Betätigungssystem als „hydraulisch betätigbarer Parksperrenaktuator mit bi-stabiler Kolben-Verriegelung“. Bei einem Ausfall des elektrohydraulischen Getriebesteuergerätes ist es jedoch nicht mehr möglich, die in der Regel formschlüssige mechanische Rastierung über den Elektromagneten wieder freizugeben, da die elektrische Ansteuerung funktionslos ist. Eine auf die Kolbenstange mechanisch wirkende Notentriegelung zum manuellen Auslegen der Parksperre ist bei diesem Parksperrensystem daher unbrauchbar.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus der
DE 198 37 832 A1 bekannte Parksperre eines Automatgetriebe dahingehend weiterzuentwickeln, dass ihre Notentriegelung auch bei Verwendung eines beispielsweise aus der
DE 10 2012 210 571 A1 bekannten hydraulisch betätigbaren Parksperrenaktuators mit bi-stabiler Verriegelung des zum Auslegen der Parksperre vorgesehenen Parksperrenaktuatorkolbens funktioniert.
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Diese Aufgabe wird durch eine Parksperre mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Demnach geht die Erfindung aus von einer Parksperre für ein Automatgetriebe in einem Kraftfahrzeug, umfassend
- • eine Sperrklinke, die auf einem in einem Gehäuse des Automatgetriebes gelagerten Klinkenbolzen um eine Klinkenbolzen-Längsachse verdrehbar gelagert ist und einen Klinkenzahn aufweist, der im eingelegten Zustand der Parksperre in eine Zahnlücke einer Sperrverzahnung eines auf eine Abtriebswelle des Automatgetriebes wirkenden Parksperrenrades eingreift und hierdurch Parksperrenrad und Abtriebswelle gegen Rotation blockiert,
- • eine Verbindungsstange mit einem gegen Parksperrenauslegerichtung angefederten Sperrelement, welches beim Einlegen der Parksperre das Eingreifen des Klinkenzahns der Sperrklinke in eine Zahnlücke der Sperrverzahnung des Parksperrenrades bewirkt und im eingelegten Zustand der Parksperre ein Herausdrücken des Klinkenzahns der Sperrklinke aus der Zahnlücke der Sperrverzahnung des Parksperrenrades verhindert,
- • eine Einlegefeder, deren Federkraft zum Einlegen der Parksperre auf die Verbindungsstange übertragbar ist,
- • einen hydraulisch betätigbaren Aktuator mit einem in einem Steuergehäuse des Aktuators axial verschiebbar angeordneten Kolben, der zum Auslegen der Parksperre mit hydraulischem Druck beaufschlagbar ist und dessen Axialbewegung auf die Verbindungsstange übertragbar ist, sowie
- • eine manuell von außerhalb des Automatgetriebes betätigbare Notentriegelungsvorrichtung, deren Kraft zum Notentriegeln der Parksperre bei nicht funktionsfähigem Aktuator auf die Verbindungsstange übertragbar ist.
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Dabei weist der Aktuator eine von einem Elektromagneten betätigbare Rastiervorrichtung auf, die den Kolben des Aktuators entweder in seiner ersten Endlage, die dem ausgelegten Zustand der Parksperre zugeordnet ist, oder in seiner zweiten Endlage, die dem eingelegten Zustand zugeordnet ist, mechanisch festsetzt, wenn der Elektromagnet elektrisch nicht bestromt ist. Zum Lösen der Rastierung in der jeweiligen Kolbenstellung muss der Elektromagnet bestromt werden.
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Die Notentriegelungsvorrichtung ist erfindungsgemäß verdrehfest mit eine Wählwelle verbunden, die in dem Gehäuse des Automatgetriebes um eine Wählwellen-Längsachse verdrehbar gelagert ist, sodass sich die Wählwelle beim Betätigen der Notentriegelungsvorrichtung um einen vordefinierten Winkel in einer zum Auslegen der Parksperre vorgesehenen Drehrichtung um die Wählwellen-Längsachse verdreht.
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Erfindungsgemäß weist die Parksperre eine auf dieser Wählwelle um die Wählwellen-Längsachse verdrehbar gelagerte erste Scheibe auf, die mit dem Kolben des Aktuators verbunden oder wirkverbunden ist, sodass eine Axialbewegung des Kolbens stets ein Verdrehen der ersten Scheibe um die Wählwellen-Längsachse bewirkt und umgekehrt.
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Erfindungsgemäß weist die Parksperre auch eine verdrehfest mit der Wählwelle verbundene zweite Scheibe auf, die mit einem dem Sperrelement abgewandten Ende der Verbindungsstange gelenkig verbunden ist, sodass ein Verdrehen der zweiten Scheibe stets eine Axialbewegung der Verbindungsstange bewirkt und umgekehrt. Dabei ist die Einlegefeder zwischen der zweiten Scheibe und dem Gehäuse des Automatgetriebes derart eingespannt, dass die Federkraft der Einlegefeder über die zweite Scheibe mechanisch auf die Verbindungsstange in zum Einlegen der Parksperre vorgesehener Richtung wirkt.
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Erfindungsgemäß sind diese beiden Scheiben der Parksperre über Kontaktflächen mechanisch miteinander wirkverbunden, derart, dass ein von der Einlegefeder initiiertes Verdrehen der zweiten Scheibe in zum Einlegen der Parksperre vorgesehener Richtung ein Verdrehen der ersten Scheibe in gleicher Richtung - also in Parksperreneinlegerichtung - bewirkt, dass ein von dem Kolben des Aktuators initiiertes Verdrehen der ersten Scheibe in zum Auslegen der Parksperre vorgesehener Richtung ein Verdrehen der zweiten Scheibe in gleicher Richtung - also in Parksperrenauslegerichtung - bewirkt, dass aber ein von der Notentriegelungsvorrichtung initiiertes Verdrehen der zweiten Scheibe keinerlei Verdrehen der ersten Scheibe bewirkt. Hierdurch kann im Falle einer Betätigung der Notentriegelungsvorrichtung die Parksperre durch Verdrehung der zweiten Scheibe ohne Behinderung durch den in seiner zweiten Endlage durch die Rastiervorrichtung festgesetzten Kolben des Aktuators ausgelegt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Einlegefeder als Schenkelfeder ausgeführt, deren Windungen die Wählwelle (oder einen zylindrischen Abschnitt einer verdrehfest mit der Wählwelle verbundenen Nabe) konzentrisch umschließen, deren erster Schenkel sich am Gehäuse oder einem gehäusefesten Bauteil des Automatgetriebes abstützt, und deren zweiter Schenkel sowohl in eine kreissegmentförmige Ausnehmung der ersten Scheibe als auch in eine Bohrung der zweiten Scheibe eingreift. Dabei bildet die Kreisbogenlänge der Ausnehmung der ersten Scheibe einen definierten, in Drehrichtung wirksamen Freigang für den zweiten Schenkel der Einlegefeder.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung durchdringt die Wählwelle eine Außenwand des Gehäuses des Automatgetriebes, wobei die Notentriegelungsvorrichtung als ein außerhalb des Gehäuses des Automatgetriebes angeordneter Hebel ausgebildet ist, der außerhalb des Gehäuses drehfest mit der Wählwelle verbunden ist. Alternativ hierzu kann die Notentriegelungsvorrichtung beispielsweise als ein innerhalb des Gehäuses angeordneter Hebel ausgebildet sein, der verdrehfest mit der Wählwelle verbunden ist und über ein Werkzeug von außerhalb des Gehäuses her betätigbar ist. Ein derartiges Werkzeug kann beispielsweise als ein Gewindestift ausgebildet sein, der in eine hierfür geeignete Gewindebohrung des Getriebegehäuses eingeschraubt oder einschraubbar ist und bei hinreichend weitem Einschrauben den Hebel zum Notauslegen der Parksperre betätigt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann an der zweiten Scheibe ein Sensorgeber eines vorzugsweise berührungslos messenden Positionssensors angeordnet sein, mit dem detektierbar ist, ob sich die Parksperre im eingelegten Zustand oder im ausgelegten Zustand befindet.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann an der Sperrklinke eine Niederhaltefeder befestigt oder eingehängt sein, die im ausgelegten Zustand der Parksperre ein Berühren der Sperrklinke an dem Parksperrenrad sicher verhindert. Dabei kann die Niederhaltefeder beispielsweise als eine in kostengünstiger Weise aus Federdraht gefertigte Schenkelfeder ausgebildet sein, deren Windungen den Klinkenbolzen konzentrisch umschließen, deren erster Schenkel in eine Ausnehmung der Sperrklinke eingreift und deren zweiter Schenkel sich am Gehäuse oder einem gehäusefesten Bauteil des Automatgetriebes abstützt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 ein Ausgestaltungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Parksperre in Schaltstellung „Parksperre eingelegt“ in schematischer perspektivischer Darstellung;
- 2 die Parksperre gemäß 1 in Schaltstellung „Parksperre eingelegt“ in schematischer perspektivischer Teilschnitt-Darstellung;
- 3 die Parksperre gemäß 1 in schematischer perspektivischer Explosions-Darstellung;
- 4 mehrere Ansichten der ersten Scheibe der Parksperre gemäß 1;
- 5 mehrere Ansichten der zweiten Scheibe der Parksperre gemäß 1;
- 6 eine Ansicht der Parksperre gemäß 1 in Schaltstellung „Parksperre eingelegt“;
- 7 eine Ansicht der Parksperre gemäß 1 in Schaltstellung „Parksperre ausgelegt“; und
- 8 eine Ansicht der Parksperre gemäß 1 in Schaltstellung „Parksperre notentriegelt“.
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Nachfolgend und bezugnehmend auf die 1 bis 7 wird ein bevorzugtes Ausgestaltungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Parksperre für ein Automatgetriebe eines Kraftfahrzeugs näher beschrieben. 1 zeigt eine dreidimensionale Darstellung dieser Parksperre in Schaltstellung „Parksperre eingelegt“, gekennzeichnet durch das Bezugszeichen P_ein. 2 zeigt eine entsprechende Schnittdarstellung und 3 eine entsprechende Explosionszeichung hierzu. Die 4 und 5 zeigen Ansichten von zwei zum Betätigen dieser Parksperre vorgesehen Scheiben, als erfindungswesentliche Bauteile dieser Parksperre.
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Die Parksperre umfasst eine auf einem Klinkenbolzen 30 schwenkbar gelagerte Sperrklinke 20, deren Klinkenzahn 21 in eine Zahnlücke 11 eines mit der hier nicht näher dargestellten Getriebewelle des Automatgetriebes verbundenen Parksperrenrades 10 je nach Schaltstellung P_ein, P_aus der Parksperre einrastet oder ausrastet. Auch umfasst diese Parksperre ein Sperrelement 40, das im gesperrten Zustand - also im Schaltzustand „Parksperre eingelegt“ - zwischen der Sperrklinke 20 und einer getriebegehäusefesten Führungsplatte 70 eingeklemmt ist, um ein Herausdrücken des Klinkenzahns 21 aus der entsprechenden Zahnlücke 11 des Parksperrenrades 10 zu verhindern. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses Sperrelement 40 als Sperrkegel ausgebildet, kann alternativ beispielsweise aber auch als Rollenelement ausgebildet sein.
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Zum axialen Verschieben des Sperrelementes 40 ist eine Verbindungsstange 50 vorgesehen. Hierzu ist das Sperrelement 40 an einem Ende dieser Verbindungsstange 50 axial verschiebbar auf der Verbindungsstange 50 befestigt, derart, dass die Verbindungsstange 50 das Sperrelement 40 einerseits gegen die Federkraft eines Federelementes 60 in Sperrstellung drücken kann und andererseits aus der Sperrstellung wieder herausziehen kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses Federelement 60 als Druckfeder ausgebildet, die die Verbindungsstange konzentrisch umschließt und sich auf ihrer dem Sperrelement 40 abgewandten Seite axial an der Verbindungsstange 50 abstützt. Das dem Sperrelement 40 abgewandte Ende 51 der Verbindungsstange 50 ist abgekröpft und mit Bezugszeichen 51 versehen.
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Sodann umfasst die Parksperre einen hydraulisch betätigbaren Aktuator 100 verbunden ist, mittels dem die Schaltstellung der Parksperre vorgebbar ist. Wie in 2 dargestellt, ist in einem Steuergehäuse 110 des Aktuators 100 ist ein Kolben 120 axial verschiebbar angeordnet, der zum Auslegen der Parksperre mit Druck beaufschlagbar ist. Der entsprechende Druckraum ist mit Bezugszeichen 130 versehen. Gebildet wird der Druckraum 130 hier durch eine Mantelfläche und eine Stirnfläche der im Steuergehäuse 110 für den Kolben 120 vorgesehenen Kolbenbohrung und durch eine Stirnfläche des Kolbens 120 und eine Mantelfläche seiner Kolbenstange 121 gebildet. Das Steuergehäuse 110 des Aktuators 100 ist beispielhaft ein integraler Bestandteil eines getriebegehäusefesten elektrohydraulischen Steuergerätes des Automatgetriebes. Zur bi-stabilen Verriegelung des Kolbens 120 ist eine Rastiervorrichtung 140 vorgesehen, mittels der der Kolben 120 entweder in seiner ersten Endlage, die der Schaltstellung „Parksperre ausgelegt“ zugeordnet ist, oder aber in seiner zweiten Endlage, die der Schaltstellung „Parksperre eingelegt“ zugeordnet ist, mechanisch festsetzbar ist. Hierzu umfasst die Rastiervorrichtung 140 einen Elektromagneten 141, einen von diesem Elektromagneten 141 elektromagnetisch betätigbaren Kolben 142 sowie mehrere von diesem Kolben 142 mechanisch in radialer Richtung verschiebbare betätigbare Rastelemente 143. Der Kolben 142 und die Rastelemente 143 sind in einem hohlen Abschnitt 124 des Aktuator-Kolbens 120 angeordnet, sodass die Rastelemente 143 in den beiden Endlagen des Aktuator-Kolbens 120 in Vertiefungen des Aktuator-Kolbens 120 eingreifen können, die an einem Innendurchmesser des Aktuator-Kolbens 120 angeordnet sind. Je nach radialer Lage der Rastelemente 143 ist somit die axiale Bewegungsrichtung des Aktuator-Kolbens 120 blockiert oder freigegeben. Dabei ist die Rastiervorrichtung 140 so ausgeführt, dass die Rastelemente 143 nur dann, wenn der Elektromagnet 141 elektrisch bestromt ist, die axiale Bewegungsrichtung des Kolbens 120 freigeben. Ist der Elektromagnet nicht bestromt, so ist der Kolben 120 folglich entweder in seiner ersten Endlage, die der Schaltstellung „Parksperre ausgelegt“ zugeordnet ist, oder aber in seiner zweiten Endlage, die der Schaltstellung „Parksperre eingelegt“ zugeordnet ist, mechanisch festsetzt.
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In 2 befinden sich Parksperre und Kolben 120 in Schaltstellung „Parksperre eingelegt“, gekennzeichnet durch das Bezugszeichen P_ein. Zum Lösen der Rastierung muss der Elektromagnet 141 elektrisch bestromt werden.
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Die zum Auslegen der Parksperre vom Aktuator 100 erzeugte Axialkraft wird über die Kolbenstange 121 des Aktuatorkolbens 120 auf eine erste Scheibe 150 der Parksperre übertragen. Hierzu weist die Parksperre eine Wählwelle 90 auf, die um ihre Wählwellen-Längsachse 91 in dem Getriebegehäuse verdrehbar gelagert ist und eine Nabe 92 umfasst, die ihrerseits über einen quer zur Wählwellen-Längsachse 91 in Nabe 92 und Wählwelle 90 eingepressten Splint 95 verdrehfest mit der Wählwelle 90 verbunden ist. Die erste Scheibe 150 ist dabei auf einem zylindrischen Abschnitt 93 dieser Nabe 92 um die Wählwellen-Längsachse 91 verdrehbar gelagert. Die entsprechende Lagerbohrung der ersten Scheibe 150 ist mit 151 bezeichnet. In einer alternativen Ausgestaltung können Nabe und Wählwelle auch einstückig ausgebildet sein; in einer anderen Alternative kann die erste Scheibe auch direkt auf der Wählwelle verdrehbar gelagert sein.
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Die erste Scheibe 150 weist einen Schenkel 152 auf, an dessen freiem Ende ein Mitnahmeanschnitt 154 vorgesehen ist, auf den die hydraulische Axialkraft des Aktuators 100 übertragbar ist. Hierzu ist das dem Druckraum 130 abgewandte Ende der Kolbenstange 121 des Aktuatorkolbens 120 abgeflacht und mit einem Zapfen 122 versehen, der quer zur Kolbenstangen-Längsachse in die Kolbenstange 121 eingepresst ist und die Zugkraft des Kolbens 120 auf den Mitnahmeanschnitt 154 der ersten Scheibe 150 überträgt. Somit wird eine durch Druckbeaufschlagung des Druckraums 130 initiierte Axialbewegung des Kolbens 120 automatisch in eine Drehbewegung der ersten Scheibe 150 um die Wählwellen-Längsachse 91 in zum Auslegen der Parksperre vorgesehene Drehrichtung umgesetzt. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel verdreht sich die erste Scheibe 150 bei einer Druckbeaufschlagung des Aktuatordruckraums 130 im Uhrzeigersinn. Sodann weist die erste Scheibe 150 einen Gehäuseanschlag 156 auf, auf dessen Funktion später noch näher eingegangen wird.
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Jede Drehbewegung der ersten Scheibe 150 in ihrer zum Auslegen der Parksperre vorgesehenen Drehrichtung wird unter kinematischer Zwischenschaltung einer zweiten Scheibe 160 der Parksperre auf das Sperrelement 40 der Parksperre übertragen. Diese zweite Scheibe 160 ist verdrehfest mit der Wählwelle 90 verbunden, hier beispielhaft formschlüssig an einem abgeflachten Abschnitt 93 der Nabe 92. Die zu diesem abgeflachten Abschnitt 93 der Nabe 92 korrespondierende (erste) Ausnehmung der zweiten Scheibe 160 ist mit 161 bezeichnet. Somit ist die zweite Scheibe 160 um die Wählwellen-Längsachse 91 verdrehbar im Getriebegehäuse gelagert; die erste und die zweite Scheibe 150, 160 verfügen über die gleiche Drehachse, nämlich die Wählwellen-Längsachse 91.Räumlich gesehen sind die beiden Scheibe 150, 160 der Parksperre bezogen auf die Wählwellen-Längsachse 91 unmittelbar benachbart angeordnet.
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Die Drehbewegung der ersten Scheibe 150 in ihrer zum Auslegen der Parksperre vorgesehenen Drehrichtung wird kraftschlüssig auf die zweite Scheibe 160 übertragen. Hierzu ist an dem Schenkel 152 der ersten Scheibe 150 eine Kontaktfläche 153 vorgesehen, die kraftschlüssig auf eine Kontaktfläche 163 der zweiten Scheibe 160 wirkt. Damit diese beiden Kontaktflächen 153, 163 der beiden aneinander angrenzenden Scheiben 150, 160 zusammenwirken können, ist die Kontaktfläche 163 der zweiten Scheibe 160 an einem Schenkel 162 der zweiten Scheibe 160 angeordnet, der bezogen auf die Wählwellen-Längsachse 91 in axialer Richtung abgekantet ist, sodass sich die beiden Kontaktflächen 153, 163 in gleicher Axialebene befinden. Somit wird eine durch Druckbeaufschlagung des Druckraums 130 initiierte Drehbewegung der ersten Scheibe 150 um die Wählwellen-Längsachse 91 in zum Auslegen der Parksperre vorgesehener Drehrichtung automatisch in eine Drehbewegung der zweiten Scheibe 160 in gleicher Drehrichtung umgesetzt.
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Das dem Sperrelement 40 abgewandte Ende der Verbindungsstange 50 ist gelenkig mit der zweiten Scheibe 160 verbunden. Hierzu ist das abgekröpfte Ende 51 der Verbindungsstange 50 in eine zweite Ausnehmung 164 der zweiten Scheibe 160 eingehängt, derart, dass ein Verdrehen der zweiten Scheibe 160 in zum Auslegen der Parksperre vorgesehener Drehrichtung in eine Axialbewegung der Verbindungsstange 50 in zum Herausziehen des Sperrelementes 40 aus seiner Sperrstellung geeigneter Richtung umgesetzt wird.
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In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist die zweite Scheibe 160 zusätzlich einen zweiten Schenkel 166 auf, an dem ein Signalgeber 181 eines Positionssensors 180 angeordnet ist. Dieser Signalgeber 181 kommuniziert in vorteilhafter Weise berührungslos mit einem Signalnehmer 182 des Positionssensors 180, wobei dieser Signalnehmer 182 beispielhaft in einem an dem elektrohydraulischen Steuergerät befestigten Sensorträger 183 integriert ist. Der Positionssensor 180 übermittelt die aktuell gemessene Schaltstellung der Parksperre über eine elektrische Leitung zu einer hier nicht näher dargestellten elektronischen Steuereinheit des elektrohydraulischen Steuergerätes, sodass die tatsächliche Schaltstellung der Parksperre der elektronischen Steuereinheit für Steuerungsaufgaben zur Verfügung steht.
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Die zum Einlegen der Parksperre vorgesehene Einlegefeder 80 ist als eine aus Federdraht gefertigte Schenkelfeder ausgebildet, deren Windungen die Nabe 92 auf derjenigen Seite der ersten Scheibe, die der zweiten Scheibe 160 abgewandt ist, konzentrisch umschließen (und damit auch die Wählwelle 90 konzentrisch umschließen), deren erster Schenkel sowohl eine Bohrung 165 der zweiten Scheibe 160 in als auch eine Ausnehmung 155 der ersten Scheibe 150 in Wählwellenlängsrichtung gesehen axial durchdringt, und deren zweiter Schenkel sich hier beispielhaft über den gehäusefesten Sensorträger 183 am Getriebegehäuse abstützt. Wesentlich hierbei ist, dass die Ausnehmung 155 der ersten Scheibe 150 eine kreissegmentförmige Kontur aufweist, deren Lage und deren Kreisbogenlänge derart definiert ist, dass dann, wenn sich der Aktuatorkolben 120 in seiner dem ausgelegten Zustand P_aus der Parksperre zugeordneten zweiten Endlage A befindet, die Federkraft der Einlegefeder 80 auf beide Scheiben 150, 160 wirkt, wohingegen dann, wenn sich der Aktuatorkolben 120 in seiner dem eingelegten Zustand P_ein der Parksperre zugeordneten ersten Endlage E befindet und gleichzeitig eine Notentriegelungsvorrichtung 170 betätigt ist, die Federkraft der Einlegefeder 80 nur auf die zweite Scheibe 160 wirkt. Somit definieren Lage und Kreisbogenlänge der kreissegmentförmigen Ausnehmung 155 einen Freigang für den zweiten Schenkel der Einlegefeder 80 an der ersten Scheibe 150, der im Rahmen der Notentriegelung der Parksperre genutzt wird.
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In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Parksperre zusätzlich eine auf die Sperrklinke 20 wirkende Niederhaltefeder 190, die im ausgelegten Zustand P_aus der Parksperre ein Berühren der Sperrklinke 20 an dem Parksperrenrad 1 verhindert. Die Niederhaltefeder 190 ist beispielhaft als Schenkelfeder ausgebildet, deren Windungen den Klinkenbolzen 30 konzentrisch umschließen, deren erster Schenkel in eine Ausnehmung 22 der Sperrklinke 20 eingehängt ist und deren zweiter Schenkel sich an einem hier nicht näher dargestelltem Abschnitt des Getriebegehäuses abstützt. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Niederhaltefeder 190 kostengünstig aus Federdraht gefertigt.
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Wie bereits angedeutet, umfasst die Parksperre auch eine mit Bezugszeichen 170 gekennzeichnete Notentriegelungsvorrichtung, mittels der die Parksperre bei Ausfall der hydraulischen und/oder elektrischen Ansteuerung des Aktuators 100 mechanisch vom Zustand P_ein in den Zustand P_aus überführbar ist. Dabei wirkt die Notentriegelungsvorrichtung 170 mechanisch direkt auf die zweite Scheibe 160 der Parksperre. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Notentriegelungsvorrichtung 170 als ein manuell betätigbarer Hebel ausgebildet, der verdrehfest mit der Wählwelle 90 verbunden ist. Somit führt ein Betätigen dieses Hebels 170 in zum Notauslegen der Parksperre vorgesehener Richtung unmittelbar zu einem Verdrehen der zweiten Scheibe 160 ebenfalls in Parksperrenauslegerichtung. Dass und warum dies möglich ist, obwohl sich der Aktuatorkolben 120 mechanisch blockiert in seiner dem Zustand P_ein zugeordneten Endlage E befindet, wird später noch im Detail erläutert.
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Da der Notentriegelungshebel 170 im dargestellten Ausführungsbeispiel außerhalb des Getriebegehäuses angeordnet ist, durchdringt die Wählwelle 90 eine hier nicht näher dargestellte Gehäusewand des Getriebegehäuses. In folgerichtiger Weise ist daher zum Abdichten dieser Durchdringungsstelle ein Dichtring 96 vorgesehen, der in eine passender Gehäusewandbohrung eingesetzt ist und von der Wählwelle 90 zentrisch durchgriffen wird.
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Wie bereits detailliert erläutert, verfügt der zum Auslegen der Parksperre im Normalbetrieb des Getriebes vorgesehen Aktuator 100 für eine elektromagnetisch betätigbare bi-stabile Rastiervorrichtung 140, die dann, wenn der Elektromagnet 141 der Rastiervorrichtung 140 elektrisch stromlos ist, den Aktuatorkolben 120 je nach der aktuellen Schaltstellung der Parksperre entweder in seiner Endlage E (entsprechend dem Zustand P_ein) oder in seiner Endlage A (entsprechend dem Zustand P_aus) mechanisch blockiert, also gegen eine Axialbewegung verblockt.
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Erst die besondere Ausbildung der über einen definierten Freigang mechanisch miteinander gekoppelten beiden Scheiben 150 und 160, von denen die erste Scheibe 150 von dem Aktuator 100 verdrehbar ist und die zweite Scheibe ständig mit der auf das Sperrelement 40 der Parksperre wirkenden Verbindungsstange 50 gelenkig verbunden ist, ermöglicht, dass im Falle einer Betätigung der Notentriegelungsvorrichtung 170 die Verbindungsstange 50 zum Auslegen der Parksperre axial verschoben werden kann, ohne dass dabei die Rastierung des Kolbens 120, der noch in seiner dem eingelegten Zustand P_ein der Parksperre entsprechende Kolbenstellung festgesetzt ist, gelöst werden muss, was im Folgenden anhand der 6 bis 8 und den Funktionsabläufe beim Ein- und Auslegen der Parksperre nachfolgend näher erläutert wird.
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6 zeigt eine Ansicht der Betätigungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Parksperre in Schaltstellung „Parksperre eingelegt“, gekennzeichnet durch das Bezugszeichen P_ein, wobei die der Schaltstellung P_ein zugeordnete Endlage des Kolbens 120 mit Bezugszeichen E versehen ist. 7 zeigt eine Ansicht dieser Betätigungsvorrichtung in Schaltstellung „Parksperre ausgelegt“, gekennzeichnet durch das Bezugszeichen P_aus, wobei die der Schaltstellung P_aus zugeordnete Endlage des Kolbens 120 mit Bezugszeichen A versehen ist. 8 schließlich zeigt eine Ansicht dieser Betätigungsvorrichtung in Schaltstellung „Parksperre notentriegelt“, bei der die Parksperre infolge einer Betätigung der Notentriegelungsvorrichtung ausgelegt wurde, gekennzeichnet durch das Bezugszeichen P_aus_not, wobei sich der Kolben 120 in dieser Schaltstellung P_aus_not wiederum in seiner Endlage E befindet. In der folgenden Beschreibung sind einige Komponenten der Parksperre angegeben, die in den 6 bis 8 zur Vereinfachung der Darstellung nicht abgebildet sind, aber in der Beschreibung der 1 bis 4 bereits erläutert wurden und daher in der folgenden Beschreibung auch mit den entsprechenden Bezugszeichen versehen sind.
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Ausgehend vom Zustand P_ein, bei dem die Parksperre eingelegt ist, bedingt die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Aktuators 100 beim Auslegen der Parksperre im Normalbetrieb des Automatgetriebes bei gesicherter hydraulischer und elektrischer Versorgung des Aktuators 100 folgenden Funktionsablauf:
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Im Ausgangszustand P_ein ist der Druckraum 130 des Aktuators 100 steuergerätseitig entlüftet. Der Kolben 120 des Aktuators 100 befindet sich in seiner ersten Endlage E, so wie in den 1, 2 und 6 gezeigt, wobei der Kolben 120 von der Rastiervorrichtung 140 mechanisch festgesetzt ist. Der Elektromagnet 141 der Rastvorrichtung 140 ist stromlos. Das Sperrelement 40 befindet sich in seiner Sperrstellung, in der es zwischen Führungsplatte 70 und Sperrklinke 20 eingeklemmt ist.
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Um die Parksperre ausgehend von der Schaltstellung P_ein überhaupt auslegen zu können, wird zunächst der Elektromagnet 141 bestromt, mit der Folge, dass die Rastiervorrichtung 140 den zuvor von ihr blockierten Kolben 120 freigibt. Etwa zeitgleich wird der zuvor drucklose Druckraum 130 des Aktuators 100 mit Druck beaufschlagt, mit der Folge, dass sich der Kolben 120 durch die auf ihn wirkende Druckkraft gegen die Federkraft der Einlegefeder 80 axial in Richtung des Elektromagneten 141 bewegt, bis seine durch einen Anschlag 123 vordefinierte Endlage A erreicht ist. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiels ist dieser Anschlag 123 als ein in die Kolbenstange 121 eingesetzten Stift gebildet, der in Endlage A an eine hierfür vorgesehene Fläche des Steuergehäuses 110 anschlägt. Die Axialbewegung des Kolbens 120 wird über den in der Kolbenstange 121 eingesetzter Zapfen 122 und die Mitnahme 154 der ersten Scheibe 150 in eine Drehbewegung der ersten Scheibe 150 um ihre Drehachse 91 in der zum Auslegen der Parksperre vorgesehene Drehrichtung umgesetzt.
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Diese Drehbewegung der ersten Scheibe 150 wiederum wird von der Kontaktfläche 153 der ersten Scheibe 150 auf die Kontaktfläche 163 der zweiten Scheibe 160 übertragen, sodass eine Drehbewegung der ersten Scheibe 150 in der zum Auslegen der Parksperre vorgesehene Drehrichtung in eine Drehbewegung der zweiten Scheibe 160 in gleicher Drehrichtung zur Folge hat.
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Diese Drehbewegung der zweiten Scheibe 160 wird über die in die zweite Ausnehmung 164 der zweiten Scheibe 160 gelenkig eingehängte Verbindungsstange 50 auf das Sperrelement 40 übertragen, sodass das Sperrelement 40 mechanisch aus seiner Sperrstellung gezogen wird, mit der Folge, dass die Sperrklinke 20 infolge der auf sie wirkenden Kraftvektoren verschwenkt wird und dabei der Klinkenzahn 21 aus der Zahnlücke 11 der Sperrverzahnung des Parksperrenrades 1 ausschwenkt. Die Parksperre befindet sich nun im Zustand P_aus; alle beteiligten Bauteile befinden sich nun in der in 7 dargestellten Position. In diesem Zustand wird jetzt der Elektromagnet 141 wieder stromlos geschaltet, sodass die Rastiervorrichtung 140 den Kolben 120 des Aktuators 100 in seiner Endlage A mechanisch festsetzt. Diese mechanische Rastierung des Kolbens 120 sichert das Parksperrensystem gegen ein ungewolltes Einlegen der Parksperre ab, was beispielsweise bei einem situativ nicht ausreichenden Druckniveau oder bei einem hydraulischen Defekt in der Druckzuführung zum Druckraum 130 des Aktuators 100 möglich wäre.
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Ausgehend vom Zustand P_aus, bei dem die Parksperre ausgelegt ist, bedingt die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Aktuators 100 beim Einlegen der Parksperre im Normalbetrieb des Automatgetriebes bei gesicherter hydraulischer und elektrischer Versorgung des Aktuators 100 folgenden Funktionsablauf: Im Ausgangszustand P_aus ist der auf den Kolben 120 wirkende Druckraum 130 des Aktuators 100 mit Druck beaufschlagt. Wie in 7 gezeigt, befindet sich der Kolben 120 des Aktuators 100 in seiner Endlage A, wobei der Kolben 120 durch die Rastiervorrichtung 140 mechanisch festgesetzt ist. Der Elektromagnet 141 der Rastvorrichtung 140 ist stromlos.
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Um die Parksperre ausgehend von der Schaltstellung P_aus überhaupt einlegen zu können, wird zunächst der Elektromagnet 141 bestromt, mit der Folge, dass die Rastiervorrichtung 140 den zuvor durch sie blockierten Kolben 120 des Aktuators 100 freigibt. Etwa zeitgleich wird der zuvor mit Druck beaufschlagte Druckraum 130 des Aktuators 100 steuergerätseitig entlüftet, mit der Folge, dass sich der Kolben 120 durch die Federkraft der Einlegefeder 80 axial in zum Elektromagnet 141 entgegengesetzter Richtung bewegt, bis es seine Endlage E erreicht hat, die durch den an der ersten Scheibe 150 vorgesehenen Gehäuseanschlag 156 vordefiniert ist.
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Diese Axialbewegung des Kolbens 120 wird über den in der Kolbenstange 121 eingesetzten Zapfen 122 und die Mitnahme 154 der ersten Scheibe 150 in eine Drehbewegung der ersten Scheibe 150 um ihre Drehachse 91 in der zum Einlegen der Parksperre vorgesehene Drehrichtung umgesetzt. Diese Drehbewegung der ersten Scheibe 150 wird von der Kontaktfläche 153 der ersten Scheibe 150 auf die Kontaktfläche 163 der zweiten Scheibe 160 übertragen, sodass eine Drehbewegung der ersten Scheibe 150 in der zum Einlegen der Parksperre vorgesehene Drehrichtung in eine Drehbewegung der zweiten Scheibe 160 in gleicher Drehrichtung zur Folge hat. Diese Drehbewegung der zweiten Scheibe 160 wiederum wird über die in die zweite Ausnehmung 164 der zweiten Scheibe 160 gelenkig eingehängte Verbindungsstange 50 auf das Sperrelement 40 und über das Sperrelement 40 auf die Sperrklinge 20 übertragen, mit der Folge, dass dann, wenn der Klingenzahn 21 auf eine Zahnlücke 11 der Sperrverzahnung des Parksperrenrades 10 trifft und nicht durch eine zu große Drehzahl des Parksperrenrades 10 vom Außendurchmesser der Sperrverzahnung wieder abgewiesen wird, der Klingenzahn 21 in diese Zahnlücke 11 formschlüssig eingreift und hierdurch das Parksperrenrad 10 festsetzt.
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Die Parksperre befindet sich nun im Zustand P_ein; alle beteiligten Bauteile befinden sich nun wieder in der in den 1, 2 und 6 dargestellten Position. Der Kolben 120 des Aktuators 100 befindet sich in seiner Endlage E, in der der Anschlag 156 der ersten Scheibe 150 bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel an einer Gehäusewand des elektrohydraulischen Steuergerätes anliegt. In diesem Zustand P_ein wird jetzt der Elektromagnet 141 wieder stromlos geschaltet, sodass die Rastiervorrichtung 140 den Kolben 120 in seiner dem Elektromagnet 141 abgewandten ersten Endlage E mechanisch festsetzt.
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Ein Ausfall der Ansteuerung des Aktuators 100 im Zustand P_aus, bei dem die Parksperre ausgelegt ist, stellt kein Problem dar, da die Parksperre ihre Schaltstellung infolge der noch immer gegebenen mechanischen Verrastung des Kolbens 120 selbsttätig nicht verändern kann, das Automatgetriebe also unverändert in der dem Fahrer bekannten Schaltstellung P_aus verbleibt und das Kraftfahrzeug mit dem Automatgetriebe unverändert bewegt werden kann.
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Bei einem Ausfall der Ansteuerung des Aktuators 100 im Zustand P_ein, bei dem die Parksperre eingelegt ist, steht dem Fahrer des Kraftfahrzeugs, in dem das Automatgetriebe mit der erfindungsgemäßen Parksperre eingebaut ist, die Notentriegelungsvorrichtung 170 zur Verfügung, um die Parksperre auch ohne den Aktuator 100 auslegen zu können. Im Ausgangszustand P_ein befinden sich die beteiligten Bauteile in ihrer jeweiligen Stellung wie in den 1, 2 und 6 gezeigt.
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Ein Betätigen der hier als Hebel ausgebildeten Notentriegelungsvorrichtung 170 initiiert ein Verdrehen der verdrehfest mit der Notentriegelungsvorrichtung 170 verbundenen Wählwelle 90 um die Wählwellen-Längsachse 91 in zum Auslegen der Parksperre vorgesehenen Drehrichtung und damit auch ein Verdrehen der verdrehfest mit der Wählwelle 90 verbundenen zweiten Scheibe 160 in die gleiche Richtung. Die von der Notentriegelungsvorrichtung 170 initiierte Verdrehung der zweiten Scheibe 160 wird in eine Axialbewegung der Verbindungsstange 50 in zum Auslegen der Parksperre vorgesehener Richtung umgesetzt, sodass die in die zweite Ausnehmung 164 der zweiten Scheibe 160 gelenkig eingehängte Verbindungsstange 50 wie im Normalbetrieb das Sperrelement 40 aus seiner Sperrstellung zieht. und hierdurch die Parksperre auslegt.
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Wesentlich ist, dass die Verdrehung der zweiten Scheibe 160 infolge des in Drehrichtung wirksamen Freigangs, der durch die in der ersten Scheibe 150 vorgesehene kreisbogenförmige Ausnehmung 155 realisiert ist, keine Rückwirkung auf die erste Scheibe 150 hat. Der Kolben 120 des Aktuators 100 verharrt mechanisch blockiert in seiner Endlage E, verhindert nun aber das Auslegen der Parksperre nicht. Die Parksperre befindet sich nun im Zustand P_aus_not, in dem die Parksperre via Betätigung der Notentriegelungsvorrichtung 170 „notentriegelt“ ist; alle beteiligten Bauteile befinden sich in der in 8 dargestellten Position.
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Wird jetzt die Betätigung Notentriegelungsvorrichtung 170 beendet, initiiert die Federkraft der Einlegefeder 80 das Einlegen der Parksperre.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Parksperrenrad
- 11
- Zahnlücke der Sperrverzahnung des Parksperrenrades
- 20
- Sperrklinke
- 21
- Klinkenzahn der Sperrklinke
- 22
- Ausnehmung der Sperrklinke
- 30
- Klinkenbolzen
- 31
- Klinkenbolzen-Längsachse; Sperrklinken-Schwenkachse
- 40
- Sperrelement; Sperrkegel
- 50
- Verbindungsstange
- 51
- abgekröpftes Ende der Verbindungsstange
- 60
- Federelement; Druckfeder
- 70
- gehäusefeste Führungsplatte
- 80
- Einlegefeder; Schenkelfeder
- 90
- Wählwelle
- 91
- Wählwellen-Längsachse
- 92
- Nabe der Wählwelle;
- 93
- zylindrischer Abschnitt der Nabe; Lagerabschnitt der Wählwelle
- 94
- abgeflachter Abschnitt der Nabe; Mitnahmeabschnitt der Wählwelle
- 95
- Splint
- 96
- Dichtring
- 100
- Aktuator
- 110
- Steuergehäuse des Aktuators
- 120
- Kolben des Aktuators
- 121
- Kolbenstange des Kolbens
- 122
- Mitnahme des Kolbens; Zapfen
- 123
- Anschlag des Kolbens; Stift
- 124
- Hohlraum des Kolbens
- 130
- Druckraum des Aktuators
- 140
- Rastiervorrichtung des Aktuators
- 141
- Elektromagnet der Rastiervorrichtung
- 142
- elektromagnetisch betätigbarer Kolben der Rastiervorrichtung
- 143
- Rastelement der Rastiervorrichtung
- 150
- erste Scheibe
- 151
- Lagerbohrung der ersten Scheibe
- 152
- Schenkel der ersten Scheibe
- 153
- Kontaktfläche am Schenkel der ersten Scheibe
- 154
- Mitnahmeabschnitt am Schenkel der ersten Scheibe; Kolbenstangen-Mitnahme der ersten Scheibe
- 155
- Ausnehmung in der ersten Scheibe für die Schenkelfeder
- 156
- Gehäuseanschlag der ersten Scheibe
- 160
- zweite Scheibe
- 161
- erste Ausnehmung in der zweiten Scheibe; Wählwellen-Mitnahme der zweiten Scheibe
- 162
- abgekanteter Schenkel der zweiten Scheibe
- 163
- Kontaktfläche am Schenkel der zweiten Scheibe
- 164
- zweite Ausnehmung in der zweiten Scheibe; Verbindungsstangen-Mitnahme am Schenkel der zweiten Scheibe
- 165
- Bohrung in der zweiten Scheibe für die Schenkelfeder
- 166
- zweiter Schenkel der zweiten Scheibe
- 170
- Notentriegelungsvorrichtung; Hebel
- 180
- Positionssensor
- 181
- Signalgeber des Positionssensors
- 182
- Signalnehmer des Positionssensors
- 183
- Sensorträger des Positionssensors
- 190
- Niederhaltefeder
- A
- erste Endlage des Kolbens; Lage des Kolbens im Zustand „Parksperre ausgelegt“
- E
- zweite Endlage des Kolbens; Lage des Kolbens im Zustand „Parksperre eingelegt“
- P_aus
- ausgelegter Zustand der Parksperre
- P_aus_not
- ausgelegter Zustand der Parksperre
- P_ein
- eingelegter Zustand der Parksperre
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19837832 A1 [0007, 0009]
- DE 102012210571 A1 [0008, 0009]