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Die Erfindung betrifft eine Kabeldurchführung zum Verschrauben mit einer einen Durchbruch für das wenigstens eine Kabel aufweisenden Wand.
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Eine gattungsgemäße Kabeldurchführung ist aus der
DE 101 43 296 A1 bekannt. Der Aufbau der dortigen Kabeldurchführung ist geeignet, um sogenannte konfektionierte Leitungen, also Leitungen mit bereits angebrachten Steckern oder ähnlichem, aufzunehmen. Hierfür ist der gesamte Aufbau der Kabeldurchführung mittig teilbar, sodass das Kabel im geteilten Zustand zusammen mit einer aufklappbaren und um das Kabel herumführbaren Kabeltülle in die Kabeldurchführung eingelegt werden kann. Anschließend werden die beiden Hälften der Kabeldurchführung miteinander verbunden, insbesondere miteinander verclipt. Der Aufbau der Kabeldurchführung zusammen mit dem vorkonfektionierten Kabel lässt sich dann durch einen ausreichend großen Durchbruch, beispielsweise in der Wand eines Schaltschranks, hindurchführen, sodass der Aufbau mittels einer Mutter und eines Gewindeabschnitts der Kabeldurchführung in dem Durchbruch verschraubt werden kann. Die beschriebene Ausführungsvariante bietet dabei eine gewisse Dichtheit des Systems, insbesondere gegen Staub und mit einer entsprechenden Dichtigkeitsklasse auch gegen Feuchtigkeit. Außerdem bietet die Zugentlastungstülle in einer Doppelfunktion als Dichtelement einerseits und als Aufnahmeelement für das Kabel zu dessen Zugentlastung andererseits eine mechanische Sicherung des Kabels.
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Ein vergleichbarer Aufbau zur Aufnahme von mehreren Zugentlastungstüllen mit Kabeln, also zur Durchführung von mehreren Kabeln, ist ferner aus der
DE 103 47 653 A1 derselben Anmelderin bekannt.
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Die im Stand der Technik beschriebenen Kabeldurchführungen mit ihrer mittigen Teilung und der Möglichkeit, die beiden Teile gegeneinander zu verclipen oder auch zu verschrauben, wie es in der Beschreibung jeweils ausgeführt ist, bieten dabei die Möglichkeit einer einfachen und schnellen Montage. Sie ermöglichen jedoch keine übermäßig hohe Dichtheit des Systems gegen Wasser und Feuchtigkeit, da die Aufbauten im Allgemeinen lediglich zusammengesteckt sind.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung liegt deshalb darin, eine Kabeldurchführung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, welche eine hohe Dichtheit des Systems ermöglicht, und welches insbesondere die Schutzklasse IP66 beziehungsweise IP 66/67, gemäß der internationalen Norm IEC 60529, erreicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe von einer Kabeldurchführung mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Kabeldurchführung sieht es vor, dass der Aufbau aus zwei Teilelementen, vergleichbar wie im gattungsgemäßen Stand der Technik, besteht. Allerdings ist es erfindungsgemäß so, dass die Teilung nicht mehr mittig, wie bei den Teilelementen gemäß dem Stand der Technik, sondern außermittig ausgebildet ist, sodass der um die wenigstens eine Zugentlastung verlaufende Umfang der Aufnahmeöffnung in dem einen Teilelement größer als in dem anderen Teilelement ist. Durch diese Aufteilung der beiden Teilelemente außermittig, sodass die Teilung also nicht in einer Ebene erfolgt, in welcher auch die zentrale Achse des Gewindeabschnitts liegt, ermöglicht eine sehr viel bessere Anordnung der Teilfuge der beiden Teilelemente gegenüber der oder den Zugentlastungstüllen. Insbesondere liegen die Teilebenen so, dass diese nicht innerhalb der seitlichen Begrenzungsfläche der Zugentlastungstüllen aufeinander treffen, sondern, wie es gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Kabeldurchführung vorgesehen ist, im Bereich einer Ecke der vorzugsweise rechteckigen oder quadratischen Zugentlastungstüllen. Hierdurch wird eine sehr viel einfachere und effizientere Abdichtung als bei den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik ermöglicht. Hierdurch lässt sich eine sehr hohe Dichtheit der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung erzielen, sodass die Schutzklassen IP66 beziehungsweise IP 67 erreichbar werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee ist es vorgesehen, dass die lösbare Verbindung zwischen den Teilelementen als Verschraubung realisiert ist. Durch die Verschraubung der beiden Teilelemente gegeneinander lassen sich sehr günstige hohe Klemmkräfte realisieren, welche eine sichere und zuverlässige Abdichtung zwischen den Zugentlastungstüllen und den Kabeln einerseits sowie den Zugentlastungstüllen und den Teilelementen andererseits ermöglichen. Durch diese Kräfte, welche deutlich höher sind, als sie es bei einem Verclipen der Teilelemente wären, ist so eine noch bessere Abdichtung des gesamten Aufbaus zu erreichen.
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Die beiden Teilelemente, welche sich in dem Gewindeabschnitt und dem Aufnahmeabschnitt für die Zugentlastungstülle beziehungsweise -tüllen aufteilen, sind dabei entsprechend einer sehr vorteilhaften Weiterbildung so aufgebaut, dass zumindest im Bereich des Aufnahmeabschnitts zwischen den beiden Teilelementen Dichtungselemente eingebracht sind. Diese Dichtungselemente verbessern die Abdichtung noch weiter, sodass eine noch höhere und bessere Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit und Flüssigkeit erzielt werden kann. Die Dichtung kann dabei vorzugsweise an eines oder beide Teilelemente angespritzt sein, insbesondere wenn diese aus einem Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind, insbesondere ihrerseits durch einen Spritzgussprozess.
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Das Gewinde des Gewindeabschnitts erstreckt sich gemäß einer außerordentlich günstigen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung dabei nicht, wie es im Stand der Technik der Fall ist, über den gesamten Umfang, sondern lediglich über einen Teil des Umfangs. Das Gewinde weist also eine oder mehrere Lücken über dem Umfang auf. Dies reicht typischerweise aus, um den Aufbau fest zu verschrauben, sodass der Verzicht auf das Gewinde in einem Teilbereich des Umfangs hinsichtlich der Befestigung und der Abdichtung unkritisch ist. Die Aufteilung des Gewindeabschnitts kann dabei von der Aufteilung des Aufnahmeabschnitts abweichen.
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Gemäß einer außerordentlich günstigen Weiterbildung der Idee ist es dabei vorgesehen, dass das Teilelement mit dem kleineren Teil im Bereich des Gewindeabschnitts ohne Gewinde ausgebildet ist. Dies ermöglicht einen sehr einfachen und effizienten Aufbau. Das Teilelement, welches beispielsweise 70 bis 75 % des Umfangs im Bereich des Gewindeabschnitts ausmacht, trägt dabei das herkömmliche Gewinde. Das andere Teilelement, welches den Umfang entsprechend ergänzt, trägt kein Gewinde. Dadurch, dass keine Gewindegänge der beiden Teilelemente aufeinandertreffen müssen, lassen sich die Fertigungstoleranzen für die Teilelemente reduzieren. Eventuelle unerwünscht große Toleranzen im Bereich der Gewindegänge führen dann nicht zu einem blockierenden oder schwergängigen Aufschrauben der Mutter, was hinsichtlich der Montage ein entscheidender Vorteil ist.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee ist es dazu nun vorgesehen, dass im Aufnahmeabschnitt des größeren der beiden Teilelemente Gewindebuchsen aus einem metallischen Material eingebracht sind. Solche Gewindebuchsen, welche beispielsweise eingeschraubt oder gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Idee vom Material des Teilelements umspritzt sein können, erlauben eine sehr einfache und effiziente Montage der beiden Teilelemente gegeneinander mittels der zum Verschrauben genutzten Schrauben. Diese können auch einfach wieder gelöst und wieder verschraubt werden, da durch die metallischen Gewindebuchsen ein nennenswerter Verschleiß im Bereich der Gewinde, anders als beim Einschrauben in ein Gewinde aus Kunststoffmaterial, nicht auftritt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht es ferner vor, dass wenigstens eines der Teilelemente im Bereich der Teilung vorstehende Führungselemente aufweist, welche in korrespondierende Vertiefungen des jeweils anderen Teilelements eingreifen. Solche Führungselemente und Vertiefungen können insbesondere im Bereich der Schrauben, beispielsweise neben den Schrauben, vorgesehen sein, um eine einfache und effiziente Montage zu ermöglichen. Bei der Montage kann das Kabel in die beispielsweise über einen Schlitz aufklappbare Zugentlastungstülle eingelegt werden. Die einen oder mehreren zugeklappten Zugentlastungstüllen mit dem Kabel werden dann in die Aufnahmeöffnung des einen Teilelements eingesteckt und halten in diesem aufgrund der Reibung, welche zur Abdichtung später nötig ist, sehr gut. Sie können dann bei der Montage, auch wenn das Teilelement mit den eingelegten Zugentlastungstüllen und Kabeln beispielsweise auf den Kopf gestellt wird, nicht herausfallen. Sie können also unter den regulären Bedingungen der Montage nicht verloren gehen. Der mit der Montage beauftragte Werker kann dann einfach und effizient das andere Teilelement aufsetzen. Durch die Führungselemente und die korrespondierenden Öffnungen in den beiden Teilelementen ist die Positionierung der beiden Teilelemente sowohl im Aufnahmeabschnitt als auch im Gewindeabschnitt gegeneinander entsprechend einfach und zuverlässig möglich. Der Werker kann dann die Schrauben einsetzen und die beiden Teilelemente mit dem vorgegebenen Drehmoment gegeneinander verschrauben, um so die ausreichende Abdichtung zu erzielen, um beispielsweise die oben angesprochenen Schutzklassen IP66/67 bezüglich der Dichtheit des Aufbaus zu erreichen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung ergeben sich auch aus den weiteren abhängigen Unteransprüchen und werden anhand der Ausführungsbeispiele deutlich, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher dargestellt sind.
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Dabei zeigen:
- 1 eine prinzipmäßige Ansicht einer Kabeldurchführung gemäß der Erfindung in einer Explosionsdarstellung;
- 2 den Aufbau gemäß 1 im montierten Zustand;
- 3 eine Ansicht des oberen Teilelements der Kabeldurchführung von unten;
- 4 den Aufbau gemäß 1 und 2 in einer Seitenansicht;
- 5 eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung in einer Ansicht analog der in 2;
- 6 eine Ansicht des Aufbaus gemäß 4 von der Seite des Gewindeabschnitts aus;
- 7 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung in einer Ansicht ohne Zugentlastungstüllen und Kabel;
- 8 eine Schnittdarstellung durch eines der Teilelemente gemäß 7; und
- 9 eine weitere alternative Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung.
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In der Darstellung der 1 ist eine Kabeldurchführung 1 in einer dreidimensionalen Explosionsdarstellung zu erkennen. Die Kabeldurchführung 1 dient dazu, ein konfektioniertes Kabel 2 aufzunehmen, welches hier beispielhaft mit einem Kabelabschnitt 3 sowie einem hieran angebrachten Stecker 4 dargestellt ist. Dieses konfektionierte Kabel 2 soll durch einen Durchbruch 5 einer mit 6 bezeichneten Wand, von welcher hier nur ein Ausschnitt dargestellt ist, hindurchgeführt werden. Die mit 6 bezeichnete Wand kann insbesondere die Wand eines in seiner Gesamtheit nicht dargestellten Schaltschranks sein. Die Kabeldurchführung 1 besteht aus zwei Teilelementen 70, 80, welche über zwei Schrauben 9 miteinander verschraubt werden. Jedes der Teilelemente 70, 80 weist einen dem Betrachter zugewandten Aufnahmeabschnitt 71, 81 auf sowie einen vom Betrachter weg angeordneten Gewindeabschnitt 72, 82, welcher ein Außengewinde 73, 83 trägt. Dieser Gewindeabschnitt 72 wird durch den Durchbruch 5 der Wand 6 hindurchgeführt und über eine Mutter 10 verschraubt. Die Wand 6 wird somit klemmend zwischen der Mutter 10 und dem Aufnahmeabschnitt 71, 81, welcher einen größeren Außendurchmesser als der Gewindeabschnitt 72, 82 aufweist, aufgenommen. Der Aufnahmeabschnitt 71, 81 weist dazu auf seiner im montierten Zustand der Wand 6 zugewandten Seite jeweils ein Dichtelement 74, 84 auf, welches durch das Anzugsmoment der Mutter 10 gegen die Wand 6 gepresst wird, um den Aufbau gegenüber dem Durchbruch 5 abzudichten.
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Die Mutter
10 kann beispielsweise aus Kunststoff oder einem faserverstärkten Kunststoff hergestellt sein. Sie kann insbesondere fachwerkartige Abschnitte
11 aufweisen, welche in der Darstellung der
1 prinzipmäßig angedeutet sind. Die Mutter kann, wie hier dargestellt, einteilig ausgeführt sein, da sie typischerweise einen dem Durchbruch
5 vergleichbaren Innendurchmesser aufweist und so über den Stecker
4 gesteckt werden kann. In der Darstellung der
1 ist dabei auf das Innengewinde der Mutter
10 in der Darstellung verzichtet worden. Alternativ dazu ist es selbstverständlich auch denkbar, die Mutter entsprechend geteilt auszuführen, beispielsweise so, wie es in der eingangs genannten gattungsgemäßen
DE 101 43 296 A1 beschrieben und dargestellt ist.
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Der Aufnahmeabschnitt 71, 72 der Kabeldurchführung 1 weist nun eine im Wesentlichen rechteckige Aufnahmeöffnung 75, 85 auf. Diese ist mit einem quadratischen Querschnitt in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 ausgebildet, wobei drei der vier Seiten in dem einen der Teilelemente 70 und die vierte Seite in dem Teilelement 80 vorgesehen sind. Dabei weist die Aufnahmeöffnung 75, 85 seitlich eine Kontur auf, bei welcher zumindest die in der Darstellung der 1 von oben nach unten verlaufenden Flächen profiliert ausgebildet sind und in dem in Axialrichtung mittigen Bereich der Aufnahmeöffnung 75, 85 diese enger ausgestalten als in den Randbereichen. Um den Kabelabschnitt 3 herum wird nun vergleichbar wie im eingangs genannten Stand der Technik eine Zugentlastungstülle 12 gelegt. Diese besteht aus einem elastischen Material und lässt sich entlang eines Schlitzes 13 aufklappen. Sie weist eine runde Öffnung 14 auf, durch welche der Kabelanschnitt 3 geführt wird. Insbesondere ist die Öffnung 14 dabei mit einem geringfügig kleineren Durchmesser als der Außendurchmesser des Kabelabschnitts 3 ausgeführt, sodass es zu einer dichten Anlage kommt. Diese dichte Anlage ermöglicht außerdem einen Reibschluss zwischen der Zugentlastungstülle 12 im zugeklappten Zustand und dem Kabelabschnitt 3, sodass die Funktionalität der Zugentlastung realisiert wird, und der Kabelabschnitt 3 unter den normalerweise auf das Kabel 2 wirkenden Kräften in Axialrichtung nicht mehr in der montierten Zugentlastungstülle 12 verschoben werden kann. Die zugeklappte Zugentlastungstülle 12 zusammen mit dem konfektionierten Kabel 2 wird nun in die Aufnahmeöffnung 75 des Teilelements 70 der Kabeldurchführung 1 eingeschoben. Hierfür weist die Zugentlastungstülle 12 ein mit der Aufnahmeöffnung 75 korrespondierendes Profil auf. Auch hier sind die Abmessungen so gestaltet, dass es zu einem Reibschluss zwischen den Bauteilen kommt, nachdem diese ineinander gesteckt sind. Hierdurch wird einerseits die später notwendige Abdichtung verbessert und andererseits sitzt die Zugentlastungstülle 12 mit dem in ihr eingelegten Kabel 2 sicher in der Aufnahmeöffnung 75 des Teilelements 70 und kann so bei der Montage nicht herausfallen, auch nicht, wenn das Teilelement 70 entsprechend bewegt, verdreht und/oder gegenüber der Darstellung in 1 auf den Kopf gestellt wird.
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Nach dem Einbringen der Zugentlastungstülle 12 mit dem Kabel 3 in die Aufnahmeöffnung 75 des größeren der beiden Teilelemente 70 wird das andere Teilelement 80 entsprechend positioniert. Hierfür dienen Vertiefungen 76 im Bereich des Teilelements 70 sowie mit den Vertiefungen 77 korrespondierende vorstehende Führungselemente 86, welche in der Darstellung der 3 und 5 besser zu erkennen sind. Weitere vorstehende Führungselemente 76 sind auch im Bereich des Gewindeabschnitts 72 zu erkennen, um die beiden Teilelemente 70, 80 sicher und zuverlässig gegeneinander zu positionieren. Die korrespondierenden Vertiefungen 87 zu den Führungselementen 76 im Bereich des Gewindeabschnitts 72 sind in der Darstellung der 3, einer Ansicht des Teilelements 80 von unten, zu erkennen.
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Nach der erfolgten Positionierung werden die beiden Teilelemente 70, 80 über die Schrauben 9 miteinander verschraubt. Um dabei eine gute Abdichtung zu erzielen, sind weitere Dichtelemente 841 im Bereich zumindest eines der Teilelemente 70 angeordnet, und zwar so, dass diese im Bereich der Trennfuge zwischen den Teilelementen 70, 80 für eine Abdichtung sorgen. Die angesprochenen Dichtelemente 841 sind als flächige Dichtung ausgeführt, welche zusammen mit dem Dichtelement 84 an das Material des Teilelements 80 angespritzt ist, in der Ansicht des Teilelements 80 von unten in der Darstellung der 3 zu erkennen. Die weiteren Dichtelemente 841 laufen über die gesamte Breite der Trennung zwischen den Teilelementen 70,80, sodass eine zuverlässige Abdichtung möglich ist. Zur weiteren Verbesserung der Abdichtung ist außerdem ein schneidenartiger Vorsprung als Dichtkante 88 im Bereich der Aufnahmeöffnung 85 des oberen Teilelements 80 in der Darstellung der 3 zu erkennen. Diese Dichtkante 88 gräbt sich in das elastische Material der Zugentlastungstülle 12 ein und sorgt so für eine sichere Abdichtung zwischen der Zugentlastungtülle 12 und dem Teilelement 80. In der Darstellung der 1 sind vergleichbare schneidenartige Dichtkanten 78 als um die Bohrungen für die Schrauben 9 umlaufende Rechtecke ausgebildet. Diese Dichtkanten 78 graben sich ihrerseits in das weitere Dichtelement 841 als Teil der Dichtung 84 in dem Teilelement 80, wie es in der Darstellung der 3 zu erkennen ist, ein und sorgen so auch für eine zuverlässige Abdichtung der Verschraubung, sodass über die Verschraubung keine Feuchtigkeit eindringen kann.
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Ferner ist in der Ansicht gemäß 3 des Teilelements 80 zu erkennen, dass auch dieses eine Art Fachwerk 15 aufweist, wobei das Dichtungselement 841 hier zwischen der Kante 88 und dem Fachwerk 15 im Bereich der oberen Begrenzung der Aufnahmeöffnung 85 verläuft.
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Die beiden Teilelemente 70, 80 werden nun also über die Schrauben 9 miteinander verschraubt. Hierdurch lassen sich vergleichsweise große Kräfte durch entsprechend hohe Anzugsmomente realisieren. Hierdurch kommt es zu einer sehr guten Anlage des mit 85 bezeichneten Bereichs der Aufnahmeöffnung 75, 85 des einen Teilelements 80 gegenüber der oberen Seite der Zugentlastungstülle 12. Dies und die zwischen den Teilelementen 70, 80 angeordnete Dichtung 841 sorgt dafür, dass sowohl entlang des Kabels 3 als auch zwischen der Zugentlastungstülle 12 und dem Aufnahmeabschnitt 71, 81 der beiden Teilelemente 70, 80 im montierten Zustand der Kabeldurchführung 1 keine Feuchtigkeit eindringen kann. Ein Eindringen von Feuchtigkeit zwischen dem Aufnahmeabschnitt 71, 81 und der Wand 6 wird durch die Dichtelemente 74, 84 verhindert. Somit lässt sich ein außerordentlich dichter Aufbau erzielen, welcher die eine Seite der Wand 6, beispielsweise das Innere des Schaltschranks, gegenüber der anderen Seite sehr gut gegen Feuchtigkeit sowie Schmutz und Staub abdichten kann. Der Aufbau erlaubt eine Schutzklasse von IP66 beziehungsweise IP67.
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In der Darstellung der 2 ist der Aufbau nochmals im montierten Zustand zu erkennen. Die 4 zeigt eine Seitenansicht, bei welcher zu erkennen ist, dass über die Mutter 10 der Aufnahmeabschnitt 71, 81 gegen die Wand 6 gezogen wird, um so eine dichte Anlage an der Wand 6 zu erzielen.
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Um den Aufbau der beiden Teilelemente 70, 80 der Kabeldurchführung 1 entsprechend leicht und dennoch stabil realisieren zu können, können diese beispielsweise aus Kunststoff, vorzugsweise aus einem faserverstärkten Kunststoff, hergestellt sein. Als Herstellung bietet sich beispielsweise ein Spritzgussverfahren an, bei welchem anschließend an den eigentlichen Spritzguss die entsprechenden Dichtungen 74, 84 und 78 angespritzt werden können. Außerdem kann, wie es in der Darstellung der 1 zu erkennen ist, eine Fachwerkstruktur 15 auch im Bereich des Teilelements 70 und/oder des Teilelements 80 vorgesehen sein, um einerseits Material einzusparen und andererseits einen sehr leichten und steifen Aufbau zu erreichen.
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In der Darstellung der 5 ist eine alternative Ausführungsform der Kabeldurchführung 1 zu erkennen. Auch diese dient zur Durchführung eines konfektionierten Kabels 2 durch eine mit 6 bezeichnete Wand, beispielsweise eines Schaltschranks. Sie unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Kabeldurchführung 1 nur dadurch, dass nun die Aufnahmeöffnung in dem Teilelement 70 entsprechend größer ausgestaltet ist, sodass zwei Zugentlastungstüllen 12 aufgenommen werden können. In der beispielhaften Darstellung der 5 ist dabei lediglich eine der Zugentlastungstüllen 12 mit einem Kabel 2 versehen. Typischerweise wird auch die andere der Zugentlastungstüllen 12 mit einem Kabel 2 versehen sein. Ansonsten ist der Aufbau dem in der Darstellung der 1 und 2 entsprechend zu verstehen und wird im Detail und bezüglich seiner Montage nicht nochmals detailliert erläutert.
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In der Darstellung der 6 ist eine Ansicht der Kabeldurchführung 1 gemäß 5 von der Innenseite der Wand 6, also typischerweise vom Inneren des Schaltschranks, aus zu erkennen. In dieser Darstellung ist das Teilelement 80 vom Teilelement 70 abgehoben dargestellt. Zugentlastungstüllen 12 sind hier nicht eingelegt. Der Blick zeigt zuerst den rohrförmigen Gewindeabschnitt 72, 82 und auf diesen folgend in der Blickrichtung des Betrachters die Aufnahmeabschnitte 81, 71. Auch hier ist wieder zu erkennen, dass eine Fachwerkstruktur in dem Teilelement 70 eingesetzt wird, um dieses entsprechend leicht und effizient auszugestalten. Außerdem ist in der Darstellung der 7 sehr gut zu erkennen, dass das eine der Teilelemente 80 vorstehende Führungselemente 86 aufweist, welche dann mit denen in der Darstellung der 1 erkennbaren und hier vergleichbar vorhandenen Vertiefungen 77 in der Art zusammenwirken, dass ein schnelles, zuverlässiges und passgenaues Aufeinanderstecken der Teilelemente 70, 80 möglich wird. Anschließend werden diese über die Schrauben 9 in der bereits beschriebenen Art und Weise miteinander verschraubt.
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Eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Kabeldurchführung 1 ist in der Darstellung der 7 zu erkennen. Die Darstellung entspricht in ihrem Blickwinkel in etwa der Darstellung in den 2 und 5 und zeigt die Kabeldurchführung 1 im montierten Zustand, jedoch anders als in den dort beschriebenen Ausführungsvarianten ohne die Zugentlastungstüllen 12. Es ist zu erkennen, dass hier zwei nebeneinander angeordnete Kammern 751, 752 der Aufnahmeöffnung 75, 85 in dem größeren der Teilelemente 70 dargestellt sind. Diese nebeneinander angeordneten Kammern 751, 752 der Aufnahmeöffnung 75, 85 erlauben das Einbringen von vier Zugentlastungstüllen 12, nämlich jeweils zwei in der linken Kammer 751 und zwei in der rechten Kammer 752. Die Ausführungsvariante der Kabeldurchführung 1 in der Darstellung der 6 erlaubt also das Durchführen von bis zu vier Kabeln 2.
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Auch hier existiert eine entsprechende Verschraubung der Bauteile untereinander, sodass auch durch diese Ausführungsvariante der Kabeldurchführung 1 eine sehr hohe Dichtheit und insbesondere die Schutzklasse IP66, IP67 zu erzielen ist.
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In der 8 ist eine Schnittdarstellung dieser Ausführungsvariante zu erkennen, und zwar in dem Bereich, in dem der Aufnahmeabschnitt 71, 81 und der Gewindeabschnitt 72, 82 aufeinander treffen, sodass der Steg 79 zwischen den beiden Kammern 751, 752, welcher in der Darstellung der 6 zu erkennen war, hier nicht zu erkennen ist. Allerdings ist in der Schnittdarstellung einerseits die Fachwerkstruktur 15 des hier lediglich dargestellten Teilelements 70 näher zu erkennen. Außerdem ist zu erkennen, dass metallische Gewindebuchsen 16 in das Material des Teilelements 70 eingebracht sind. Diese können prinzipiell auch eingeschraubt sein, insbesondere sollen sie jedoch eingespritzt sein, ebenso wie dies bei den vorher beschriebenen Ausführungsvarianten realisiert werden kann. Solche eingespritzten metallischen Gewindebuchsen 16 erlauben eine zuverlässige Verschraubung und das Aufbringen der gewünschten Drehmomente auf die Verschraubung, um die erforderliche Abdichtung zu erzielen. Außerdem erlauben sie, anders als ein Gewinde im Kunststoffmaterial direkt, eine mehrfache Nutzung, sodass der Aufbau mehrfach aufgeschraubt und wieder zusammengeschraubt werden kann, was bei einem Gewinde aus Kunststoff zu einem erheblichen Verschleiß des Gewindes und einem vorzeitigen Ausfall des Bauteils führen könnte.
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In der Schnittdarstellung ist außerdem das Material der Dichtung 74 zu erkennen, welches, wie es auch in den dreidimensionalen Ansichten der 2, 5 und 7 zu erkennen ist, so angespritzt ist, dass dieses neben seiner stoffschlüssigen Anhaftung auch eine formschlüssige Anhaftung mit dem Material des Teilelements 70 erzielt, indem es in entsprechende Öffnungen auf der der Trennfuge gegenüberliegenden Seite so eingespritzt ist, dass es mit dem Material des Teilelements 70 zuverlässig verbunden bleibt.
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Abschließend ist in der Darstellung der 9 nochmals eine Ansicht der Ausführungsvariante der Kabeldurchführung 1 gemäß 5 dargestellt, in einer Darstellung analog zu der in 7. Der Unterschied besteht nun darin, dass der Gewindeabschnitt 82 des Teilelements 80 keine Gewindegänge aufweist. Der Gewindeabschnitt 72, 82 weist also nur das Gewinde 73 in dem Teilelement 70 auf. Das Gewinde reicht in etwa über einen Umfang von 270°. Der ergänzende Umfang von 90° durch das Teilelement 80 weist im Bereich des rohrförmigen Gewindeabschnitts 72, 82 kein Gewinde auf. Das Gewinde 73 ist also lediglich in dem Teilelement 70 realisiert. Dies ist besonders effizient hinsichtlich der Herstellung, da die Toleranzen beim Aufeinandertreffen der Gewindegänge nicht berücksichtigt werden müssen. Hierdurch lässt sich eine einfache und effiziente Herstellung realisieren. Das Gewinde 73 am Gewindeabschnitt 72 des Teilelements 70 reicht dabei, wenn es einen Winkel von etwa 240° übersteig, vollkommen aus, um der Mutter 10 eine ausreichende Befestigung der Kabeldurchführung zu ermöglichen.
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Die außermittige Teilung der Kabeldurchführung 1 in die beiden Teilelemente 70, 80 erfolgt nun vorzugsweise so, wie es in der Figur dargestellt ist, nämlich in der Art, dass der Umfang der Aufnahmeöffnung 75, 85 im Verhältnis von mindestens 2 : 1, vorzugsweise von 3 : 1, zwischen den Teilelementen 70, 80 ausgebildet ist. In dem größeren der Teilelemente 70 sitzen dabei vorzugsweise die in der Darstellung jeweils untere Kante der Aufnahmeöffnung 75 sowie ihre in den Darstellungen jeweils nach oben weisenden Abschnitte sowohl der Aufnahmeöffnung 75 als auch, sofern vorhanden, der beiden Kammern 751, 752. Die Zugentlastungstüllen 12 müssen also lediglich dort eingeschoben werden und schließt dann in etwa eben mit der Trennfuge nach oben ab. Im Idealfall stehen sie leicht über, um später eine ausreichende Abdichtung zu erzielen. Das andere Teilelement 80 wird dann über die Schrauben 9 und die vorzugsweise eingespritzten metallischen Gewindebuchsen 16 mit dem Teilelement 70 verschraubt, wobei die Zugentlastungstüllen 12 aufgrund ihrer Eigenelastizität weiter in Richtung des Teilelements 70 gedrückt werden, um so eine entsprechende Abdichtung zu erreichen. Sie schließt dann im montierten Zustand eben mit der Trennfuge ab. Diese Montage, bei welcher eines der Teilelemente drei Flächen der Zugentlastungstüllen 12 ummantelt und bei welcher das andere der Teilelemente 80 lediglich eine der Seitenflächen der Zugentlastungstülle 12 berührt, erlaubt eine außerordentlich effiziente Abdichtung. Diese erlaubt weitaus höhere Dichtheiten, als wenn die Trennfuge in einer der Flächen der Zugentlastungstülle 12 aufeinandertrifft, wie es bei den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik der Fall ist.
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Wie es in den Darstellungen der Figuren zu erkennen ist, ist es dabei so, dass die äußere Form des Aufnahmeabschnitts 71, 81 der montierten Kabeldurchführung 1 in etwa rund ausgestaltet ist. Diese Form ist bei vielen Kabeldurchführungen 1 so gängig und üblich, sodass der hier beschriebene Aufbau diese Form ebenfalls realisiert beziehungsweise im Rahmen der Möglichkeiten entsprechend umsetzt, um so dem Betrachter zumindest weitgehend das gewohnte Erscheinungsbild anbieten zu können. Lediglich im Bereich der eingespritzten Gewindebuchsen 12 und der Schrauben 9 wurde aus konstruktiven Gründen von der Kreisform etwas abgewichen, um die Verschraubung und damit die höhere Dichtigkeit des Aufbaus realisieren zu können. Dennoch bleibt der Aufbau in sich sehr kompakt und hat keine seitlich über den Aufbau weit auskragenden überstehende Elemente, wie sie beispielsweise bei einer Verschraubung einer mittigen Teilung bei einer runden Außenform unvermeidlich wären.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10143296 A1 [0002, 0017]
- DE 10347653 A1 [0003]