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TECHNISCHES GEBIET
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Diese Offenbarung betrifft allgemein einen am Dach montierten Rücksitzairbagsicherheitskäfig und ein Verfahren zum Entfalten eines am Dach montierten Rücksitzairbagsicherheitskäfigs.
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HINTERGRUND
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Das Bereitstellen von Sicherheitsmerkmalen ist eine wichtige Priorität beim Herstellen eines Fahrzeugs, wie zum Beispiel einem Personenkraftwagen oder einem Lastkraftwagen, die für den Verkauf an einen Kunden beworben wird. Dies umfasst das Bereitstellen von Sicherheitsmerkmalen, die nicht nur Vordersitzinsassen, sondern auch Rücksitzinsassen Schutz bieten. Ein solches Sicherheitsmerkmal, das in einem Fahrzeug enthalten sein kann, ist ein Airbag.
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Aufgrund der einzigartigen Sitzanordnung für Rücksitzinsassen, die von der Sitzanordnung von Vordersitzinsassen abweichen kann, kann ein einzigartiger Typ von Airbag als ein Sicherheitsmerkmal zum Schützen von Rücksitzinsassen vorgesehen sein.
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Aus der
DE 19 55 145 A ,
US 2010 / 0 090 447 A1 und
DE 100 39 800 A1 sind Fahrzeugrücksitzairbagsysteme mit einem Fahrzeugrahmen und mit einem Dachkonstruktionsabschnitt bekannt, wobei ein Rücksitzairbag durch eine Mehrzahl von Verbindern an dem Dachkonstruktionsabschnitt befestigt ist, ferner aufweisend einen mit dem Rücksitzairbag verbundenen Gasgenerator, und einen mit dem Gasgenerator verbundenen Prozessor, der dazu ausgelegt ist, Fahrzeugsensorinformationen zu empfangen, die Fahrzeugsensorinformationen zu analysieren, und den Gasgenerator anzusteuern, um den Rücksitzairbag in Abhängigkeit eines Ergebnisses der Analyse zu entfalten.
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KURZDARSTELLUNG
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Es ist Aufgabe der Erfindung, den Schutz von , Rücksitzinsassen zu verbessern.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Fahrzeugrücksitzairbagsystem gemäß Patentanspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Für ein besseres Verständnis der Erfindung kann auf in den folgenden Zeichnungen gezeigte Ausführungsformen Bezug genommen werden. Die Komponenten in den Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu und zugehörige Elemente können weggelassen sein, um die hier beschriebenen neuen Merkmale hervorzuheben und deutlich darzustellen. Darüber hinaus können, wie im Fachgebiet bekannt, Systemkomponenten verschieden angeordnet sein. In den Figuren können sich gleiche Referenznummern in den verschiedenen Figuren auf gleiche Teile beziehen, sofern nichts anderes angegeben ist.
- 1 stellt eine beispielhafte Querschnittsansicht eines Fahrzeugs, das ein hinteres Airbagentfaltungssystem in einem Airbagverstauzustand gemäß einigen Ausführungsformen umfasst, dar;
- 2 stellt eine beispielhafte Querschnittsansicht eines Fahrzeugs, das ein hinteres Airbagentfaltungssystem in einem Airbagentfaltungszustand gemäß einigen Ausführungsformen umfasst, dar;
- 3 stellt eine beispielhafte Querschnittsansicht eines Fahrzeugs dar, das ein hinteres Airbagentfaltungssystem in einem Airbagentfaltungszustand gemäß einigen Ausführungsformen umfasst;
- 4 stellt ein beispielhaftes Flussdiagramm dar, das einen Prozess gemäß einigen Ausführungsformen beschreibt; und
- 5 stellt ein beispielhaftes Blockdiagramm für ein Datenverarbeitungssystem dar, das Teil eines Fahrzeugsystems gemäß einigen Ausführungsformen sein kann.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEISPIELHAFTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Erfindung kann zwar in verschiedenen Formen ausgeführt werden, es sind jedoch einige beispielhafte und nicht-beschränkende Ausführungsformen in den Zeichnungen gezeigt und im Folgenden beschrieben, wobei es sich versteht, dass die vorliegende Offenbarung als eine Veranschaulichung der Erfindung anzusehen ist und die Erfindung nicht auf die konkreten dargestellten Ausführungsformen beschränken soll. Möglicherweise sind nicht alle der dargestellten Komponenten, die in dieser Offenbarung beschrieben sind, erforderlich, allerdings können einige Umsetzungen zusätzliche, andere oder weniger Komponenten als die in dieser Offenbarung ausdrücklich beschriebenen umfassen. Es können Variationen in der Anordnung und beim Typ der Komponenten vorgenommen werden, ohne vom Geist oder Schutzbereich der hier dargelegten Ansprüche abzuweichen.
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Ein Fahrzeug kann ein Airbagsystem bieten, das ein oder mehrere Airbags umfasst, die an verschiedenen Orten im Innenraum des Fahrzeugs platziert sind und die dazu ausgelegt sind, sich auf Grundlage einer Detektion eines vom Fahrzeug erlittenen Aufpralls zu entfalten. Der Bereitstellung von Airbagsystemen zum Schützen von Vordersitzinsassen wurde viel Aufmerksamkeit gewidmet, Airbagsystemen zum Schützen von Rücksitzinsassen hingegen wurde weniger Aufmerksamkeit zuteil.
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Daher wird ein Rücksitzinsassenairbagsystem offenbart, das dazu ausgelegt ist, Insassen, die in einem hinteren Innenraumsitzbereich eines Fahrzeugs sitzen, zu schützen. Das Rücksitzinsassenairbagsystem ist in der Lage, Rücksitzinsassen bei frontalen, seitlichen oder hinteren Zusammenstößen zu schützen, indem es einen U-förmigen hinteren Airbag des Vorhangtyps bereitstellt, der dazu ausgelegt ist, von einer Decke des Fahrzeuginnenraums zu fallen, um sowohl die Vorderseite als auch die Seiten von hinten sitzenden Insassen zu schützen. Bei der Entfaltung umgibt dieser hintere Airbag hintere Insassen, um ihre Köpfe und Knie vor dem Auftreffen auf die Vorderinsassensitze, die hinteren Türen und andere Gegenstände im hinteren Sitzbereich, die die Rücksitzinsassen verletzen könnten, zu schützen.
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Insbesondere umfasst das Rücksitzinsassenairbagsystem den U-förmigen hinteren Airbag des Vorhangtyps, der von einer Decke des Fahrzeuginnenraums fällt, um sowohl die Vorderseite als auch die Seiten von hinten sitzenden Insassen zu schützen. Das Rücksitzinsassenairbagsystem kann auch ein oder mehrere Verbindungselemente umfassen, um den hinteren Airbag an einem Innenraumrahmen des Fahrzeugs zu befestigen. Das Rücksitzinsassenairbagsystem kann auch ein Airbagentfaltungswerkzeug umfassen, das dazu ausgelegt ist, Sensorinformationen zu empfangen, die empfangenen Sensorinformationen zu analysieren, zu bestimmen, ob der hintere Airbag entfaltet werden soll, und die Entfaltung des hinteren Airbags auf Grundlage der Bestimmung zu steuern. Die vom Airbagentfaltungswerkzeug empfangenen Sensorinformationen können beispielsweise Aufprallsensorinformationen, die von einem oder mehreren an verschiedenen Orten am Fahrzeug enthaltenen Aufprallsensoren erfasst wurden, oder Insasseninformationen, die von einem oder mehreren im hinteren Fahrgastraum befindlichen Insassenidentifikationssensoren erfasst wurden, umfassen.
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Das Airbagentfaltungswerkzeug kann ein Programm, eine Anwendung und/oder eine Kombination aus Software und Hardware sein, das bzw. die auf einer oder mehreren der Komponenten, die das Betriebssystem des Fahrzeugs umfassen, enthalten ist. Die weitere Beschreibung des Airbagentfaltungswerkzeugs und der Komponenten des Fahrzeugsystems des Fahrzeugs, welches das Airbagentfaltungswerkzeug betreibt, erfolgt unten ausführlicher.
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1 stellt das Rücksitzinsassenairbagsystem gemäß einigen Ausführungsformen dar. Das Rücksitzinsassenairbagsystem umfasst einen hinteren Airbag 10, der in einer Deckenverkleidung über einem hinteren Fahrgastraumabschnitt verstaut ist. Der hintere Airbag 10 kann gemäß einigen Ausführungsformen in einem zusammengerollten Zustand oder in einem akkordionartigen gefalteten Zustand verstaut sein. Wie in 1 dargestellt, ist der hintere Airbag 10 entlang der Decke über dem hinteren Fahrgastraum im Wesentlichen in einer U-Form verstaut. Der hintere Airbag 10 ist in der Lage, die U-Form beizubehalten, während er in der Deckenverkleidung verstaut ist, indem er an einem Deckenrahmen, der den Rücksitzinsassenabschnitt umgibt, befestigt ist. Der in 1 dargestellte Dachrahmen ist durch den Fahrerseitendachträger 20a, den Beifahrerseitendachträger 20b und den Mittelquerträger 20c gekennzeichnet. Der Dachrahmen kann aus einem metallischen Material gefertigt sein und in drei Teile, die zusammengeschweißt sind, geteilt sein, zum Beispiel in einen Fahrerseitendachträger 20a, Beifahrerseitendachträger 20b und Mittelquerträger 20c, wie dies in 1 dargestellt ist, oder der Dachrahmen, an dem der hintere Airbag 10 befestigt ist, kann aus einem einzigen Stück (nicht gesondert dargestellt) geformt sein.
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Im verstauten Zustand kann der hintere Airbag 10 entlang der Innenraumdecke verpackt sein, um unter dem Fahrzeugdach und über einer Dachhimmelverkleidung hinter der hintersten Position der Vordersitze zu sein. Der hintere Airbag 10 kann des Weiteren entlang des Fahrerseitendachträgers 20a, des Beifahrerseitendachträgers 20b und des Mittelquerträgers 20c verstaut sein, damit die U-Form über dem hinteren Insassensitzbereich ist. Um die Entfaltung des hinteren Airbags 10 zu erleichtern, kann die Deckenverkleidung so gefertigt sein, dass sie einen Schlitz, eine Naht, oder eine Kunststoffabdeckungsverkleidung umfasst, der bzw. die unter dem verstauten hinteren Airbag 10 positioniert ist. Indem ein solcher Schlitz, eine solche Naht oder eine solche Kunststoffabdeckungsverkleidung, der bzw. die unter dem verstauten hinteren Airbag 10 positioniert ist, enthalten ist, kann der hintere Airbag 10 erfolgreich entfaltet werden, um nach unten in den hinteren Insassensitzbereich zu fallen.
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2 stellt eine Querschnittsansicht des Fahrzeugs dar, in der der hintere Airbag 10 in einem entfalteten Zustand ist. Der hintere Airbag 10 kann durch den Schlitz, die Naht oder die Kunststoffabdeckungsverkleidung, der bzw. die unter dem oben beschriebenen verstauten hinteren Airbag 10 positioniert ist, von der Deckenverkleidung nach unten gelöst sein. Im entfalteten Zustand stellt 2 den hinteren Airbag 10 in einer beispielhaften Ausführungsform als aus einem einzigen aufgeblähten Stück gebildet dar. Der hintere Airbag 10 kann durch einen oder mehrere Gasgeneratoren, die sich entlang dem Fahrerseitendachträger 20a und/oder dem Beifahrerseitendachträger 20b und/oder dem Mittelquerträger 20c befinden, entfaltet worden sein. Der eine oder die mehreren Gasgeneratoren können des Weiteren mit dem hinteren Airbag 10 in Verbindung stehen, um den hinteren Airbag 10 nach dem Empfangen von Befehlen vom Airbagentfaltungswerkzeug, den hinteren Airbag 10 zu entfalten, zu entfalten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der hintere Airbag 10 ein einziges entfaltbares Stück sein, das durch einen einzigen Gasgenerator, der sich entlang des Mittelquerträgers 20c befindet, entfaltet wird. Gemäß anderen Ausführungsformen kann der hintere Airbag 10 jedoch aus mehreren geteilten Abschnitten gebildet sein, wobei jeder geteilte Abschnitt in Verbindung mit einem Gasgenerator zum Entfalten des entsprechenden geteilten Abschnitts des hinteren Airbags 10 steht.
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2 stellt des Weiteren mehrere Verbinder 30 dar, wobei ein Ende der Verbinder 30 am Fahrzeugdachrahmen (z. B. dem Fahrerseitendachträger 20a, dem Beifahrerseitendachträger 20b und dem Mittelquerträger 20c) befestigt ist und das andere Ende an einem Abschnitt des hinteren Airbags 10 befestigt ist. Die Verbinder 30 können zum Beispiel ein System von Gurtelementen, Hakenelementen, Klettbandbefestigungselementen oder eine andere Art von Verbindungselementen, die dazu dienen, den hinteren Airbag 10 effektiv am Dachrahmen des Fahrzeugs zu befestigen, sein. Die Verwendung der Verbinder 30 kann auch dazu dienen, die U-Form des hinteren Airbags 10 während einer Entfaltung des hinteren Airbags 10 und auch nach einer Entfaltung des hinteren Airbags 10, wie in 2 dargestellt, aufrechtzuerhalten.
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3 stellt eine Querschnittsansicht des Fahrzeugs dar, in der der hintere Airbag 10 in einem entfalteten Zustand ist. In der durch 3 bereitgestellten Ansicht ist zusätzlich der Dachrahmen des Fahrzeugs abgenommen, um eine vollständigere Ansicht des hinteren Airbags 10 im entfalteten Zustand bereitzustellen. Wie dargestellt, ist der hintere Airbag 10 in die U-Form entfaltet, um die Vorderseite der Rücksitzinsassen zu schützen und beide Seiten der Rücksitzinsassen zu schützen. Aufgrund der U-Form des hinteren Airbags 10, der im Wesentlichen alle hinteren Insassen in einem Sicherheitskäfig umschließt, wird ein Rücksitzinsasse, der innerhalb des mittleren Raums sitzt, durch den hinteren Airbag 10 vor dem Insassen, wenn der hintere Airbag 10 entfaltet ist, davor geschützt, sich nach vorn zu bewegen. Andere bekannte hintere Airbagsysteme sind nicht in der Lage Rücksitzinsassen, die innerhalb des mittleren Raums sitzen, zu berücksichtigen, wohingegen der hier offenbarte hintere Airbag 10 dazu dient, alle hinten sitzenden Insassen durch Bereitstellen des schützenden U-förmigen Käfigs des hinteren Airbags 10 zu schützen.
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In einigen Ausführungsformen kann der hintere Airbag 10 an die Form der hinteren Insassensitze angepasst sein. Zum Beispiel stellt 3 den hinteren Airbag 10 als entlang dem ausgeschnittenen Abschnitt 40 ausgebildet dar, um sich an die hinteren Insassensitze anzupassen. Indem der hintere Airbag 10 geformt wird, entlang der hinteren Insassensitze zu passen, kann der hintere Airbag 10 sich vollständig von der Decke nach unten in die Vorhangform entfalten, um den schützenden Käfig um die Rücksitzinsassen besser zu formen.
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4 stellt ein beispielhaftes Flussdiagramm 400 dar, das einen Prozess für das Airbagentfaltungswerkzeug gemäß einigen Ausführungsformen beschreibt. Der durch das Flussdiagramm 400 beschriebene Prozess beschreibt beispielhafte Schritte, die vom Airbagentfaltungswerkzeug umgesetzt werden können, um zu bestimmen, ob der hintere Airbag, der Teil des hier beschriebenen Rücksitzinsassenairbagsystems ist, entfaltet werden soll. Die Schritte des unten beschriebenen Prozesses dienen als Beispiele, da es im Schutzbereich dieser Offenbarung liegt, dass das Airbagentfaltungswerkzeug eine höhere oder geringere Anzahl von Schritten umgesetzt, um zu bestimmen, ob der hier beschriebene hintere Airbag entfaltet werden soll. Nun wird eine weitere Beschreibung bereitgestellt, die das Flussdiagramm 400 beschreibt.
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Bei 401 kann das Airbagentfaltungswerkzeug Fahrzeugsensorinformationen empfangen. Die Fahrzeugsensorinformationen können Aufprallinformationen umfassen, die von einem oder mehreren Aufprallsensoren, die sich an einem oder mehreren Orten am Fahrzeug befinden, empfangen wurden. Die Fahrzeugsensorinformationen können auch Passagierklassifizierungsinformationen umfassen, die von einem oder mehreren Passagierklassifizierungssensoren (OCS - occupant classification sensors) empfangen wurden. Ein OCS-Sensor kann einen im hinteren Insassensitzbereich befindlichen Infrarot-Näherungssensor (IR-Näherungssensor) umfassen, der dazu ausgelegt ist, einen im hinteren Insassensitzbereich sitzenden Insassen zu detektieren und ein Signal zu erzeugen, das als die Passagierklassifizierungsinformationen, die vom Airbagentfaltungswerkzeug als Teil der bei 401 empfangenen Fahrzeugsensorinformationen empfangen werden, angibt, ob ein Insasse im hinteren Insassensitzbereich sitzt.
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Ein OCS-Sensor kann auch einen Abstandsmessungssensor (z. B. einen IR-Näherungssensor oder einen Sensor des Sonartyps) umfassen, der dazu ausgelegt ist, einen Abstand eines hinteren Insassen zu einem anderen Hindernis, mit dem der Insasse im Fall eines Zusammenstoßes kollidieren könnte (z. B. Rücksitz, ein anderer Insasse, der OCS-Sensor etc.), zu messen und ein Signal auszugeben, das als die Passagierklassifizierungsinformationen, die vom Airbagentfaltungswerkzeug als Teil der bei 401 empfangenen Fahrzeugsensorinformationen empfangen werden, den gemessenen Abstand angibt.
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Der OCS-Sensor kann auch ein oder mehrere kamerabasierte Bilderkennungssysteme sein, die verwendet werden, um die Anwesenheit von Passagieren in hinteren Sitzen zu bestimmen. Wenn der OCS-Sensor wie beschrieben ein oder mehrere kamerabasierte Bilderkennungssysteme umfasst, kann die von den Kameras erzeugte Videoaufnahme die Passagierklassifizierungsinformationen sein, die vom Airbagentfaltungswerkzeug als Teil der bei 401 empfangenen Fahrzeugsensorinformationen empfangen werden. Alternativ kann die Videoaufnahme von einem Bildprozessor empfangen werden, der dazu ausgelegt ist, die empfangene Videoaufnahme zu analysieren und auf Grundlage der Analyse einen Insassen in der Videoaufnahme des hinteren Sitzbereichs zu detektieren. Daraus folgt, dass der Bildprozessor dann Informationen übertragen kann, die angeben, ob auf Grundlage der analysierten Videoaufnahme im hinteren Sitzbereich ein Insasse detektiert wurde, als die Passagierklassifizierungsinformationen, die vom Airbagentfaltungswerkzeug als Teil der bei 401 empfangenen Fahrzeugsensorinformationen empfangen werden.
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Der OCS-Sensor kann auch ein unter einer oder mehreren hinteren Sitzstellen (z. B. Fahrerseite, Mitte und Beifahrerseite) befindlicher Gewichtssensor sein, der dazu ausgelegt ist, ein Gewicht eines im hinteren Insassensitzbereich sitzenden Insassen, oder eines anderen Objekts, zu erfassen. Daraus folgt, dass ein vom Gewichtssensor erzeugtes Signal, das ein Gewicht eines im hinteren Insassensitzbereich sitzenden Insassen angibt, die Passagierklassifizierungsinformationen sein kann, die vom Airbagentfaltungswerkzeug als Teil der bei 401 empfangenen Fahrzeugsensorinformationen empfangen werden.
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Gemäß einigen Ausführungsformen kann das Airbagentfaltungswerkzeug ein Bedienfeldsignal empfangen, das von einem Benutzer an einem Bedienfeld eingegeben wurde, das Teil des Fahrzeugsystems ist, das manuell einen Ein/Aus-Zustand für das hintere Airbagentfaltungssystem auswählt. Daraus folgt, dass das Airbagentfaltungswerkzeug bestimmen kann, die Entfaltungsfähigkeit des hinteren Airbagentfaltungssystems auf Grundlage des empfangenen Bedienfeldsignals, das einen An-/Aus-Zustand angibt, auszuschalten.
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Bei 402 analysiert das Airbagentfaltungswerkzeug die bei 401 empfangenen Fahrzeugsensorinformationen. Die Analyse kann das Analysieren der Fahrzeugsensorinformationen umfassen, um zu bestimmen, ob das Fahrzeug einen Aufprall erlitten hat, der eine Aufprallschwelle übersteigt, die eine Entfaltung eines hinteren Airbags, der Teil des Rücksitzinsassenairbagsystems ist, rechtfertigen würde. Die Analyse kann auch eine Analyse der OCS-Sensorinformationen umfassen, um zu bestimmen, ob ein Insasse im Rücksitzinsassenbereich sitzt. In einigen Ausführungsformen kann die hier beschriebene Analyse der Fahrzeugsensorinformationen (z. B. Passagierklassifizierungsinformationen des Videoaufnahmentyps, die von einer oder mehreren Kameras eines Bilderkennungssystems im hinteren Sitzbereich empfangen werden, oder Passagierklassifizierungsinformationen des Gewichtstyps, die von einem oder mehreren Gewichtssensoren im hinteren Sitzbereich empfangen werden) in der Lage sein, zu erkennen, ob ein Kind oder ein Erwachsener im Rücksitzinsassenbereich sitzt. In einigen Ausführungsformen kann die Analyse der Fahrzeugsensorinformationen in der Lage sein, zu erkennen, ob ein Kind im Rücksitzinsassenbereich sitzt.
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Bei 403 kann das Airbagentfaltungswerkzeug auf Grundlage der Analyse bei 402 die Festlegung treffen, ob der hintere Airbag entfaltet werden soll. Falls eine Festlegung getroffen wird, den hinteren Airbag nicht zu entfalten, kann der Prozess zu 401 zurückkehren. Falls jedoch bestimmt wird, den hinteren Airbag zu entfalten, setzt der Prozess bei 404 fort. Das Airbagentfaltungswerkzeug kann bestimmen, dass der hintere Airbag entfaltet werden sollte, wenn beispielsweise die Fahrzeugsensorinformationen anzeigen, dass das Fahrzeug einen Aufprall erlebt hat, der die Bedingungen zum Entfalten des hinteren Airbags erforderlich macht, und die Analyse einer oder mehrerer der Fahrzeugsensorinformationen ergibt, dass ein Insasse im Rücksitzinsassenbereich sitzt. Das Airbagentfaltungswerkzeug kann bestimmen, dass der hintere Airbag nicht entfaltet werden sollte, wenn beispielsweise die Fahrzeugsensorinformationen anzeigen, dass das Fahrzeug einen Aufprall erlebt hat, der die Bedingungen zum Entfalten des hinteren Airbags erforderlich macht, aber die Analyse der Fahrzeugsensorinformationen ergibt, dass sich ein Kind oder ein Kindersitz im Rücksitzinsassenbereich befindet.
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Bei 404 kann das Airbagentfaltungswerkzeug ein Steuersignal an einen oder mehrere Airbaggasgeneratoren oder andere bekannte Arten von Airbagentfaltungssteuerelementen übertragen, um den hinteren Airbag zu entfalten, wenn bei 403 bestimmt wird, dass der hintere Airbag entfaltet werden sollte.
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Es sei darauf hingewiesen, dass der durch das Flussdiagramm 400 beschriebene Prozess als Beispiel bereitgestellt ist, da es im Schutzbereich der durch die hier bereitgestellte Offenbarung beschriebenen Innovation liegt, eine geringere oder höhere Anzahl von Schritten zu umfassen.
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Bezugnehmend auf 5 wird eine beispielhafte Ausführungsform eines Datenverarbeitungssystems 500, das zum Ausführen eines oder mehrerer der hier besprochenen Verfahren, Merkmale und Prozesse verwendet werden kann, beschrieben. Beispielsweise kann das Datenverarbeitungssystem 500 in einem Fahrzeug untergebracht sein und die funktionalen Komponenten des Fahrzeugs darstellen, die zum Umsetzen des Airbagentfaltungswerkzeugs erforderlich sind.
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Das Datenverarbeitungssystem 500 kann eine Verarbeitungseinheit 510 umfassen, die einen in Verbindung mit einem Hauptspeicher 512 stehenden Prozessor 511 umfasst, wobei der Hauptspeicher 512 einen Satz Anweisungen 527 speichert, die vom Prozessor 511 ausgeführt werden können, um zu bewirken, dass das Datenverarbeitungssystem 500 eines bzw. einen bzw. eine oder mehrere der hier beschriebenen Verfahren, Prozesse oder computerbasierten Funktionen durchführt. Zum Beispiel kann das in dieser Offenbarung beschriebene Airbagentfaltungswerkzeug ein Programm sein, das einen Satz Anweisungen 527 umfasst, die ausgeführt werden, um eines bzw. einen bzw. eine oder mehrere der hier beschriebenen Verfahren, Prozesse oder computerbasierten Funktionen durchzuführen, wie zum Beispiel die Prozesse zum Bestimmen, ob ein hinterer Airbag entfaltet werden soll, und zum Steuern der Entfaltung des hinteren Airbags. Des Weiteren ist zwar ein einzelnes Datenverarbeitungssystem 500 dargestellt, die Benennung „System“ soll jedoch auch eine Sammlung von Systemen oder Untersystemen umfassen, die einzeln oder zusammen einen Satz oder mehrere Sätze von Anweisungen ausführen, um eine oder mehrere Computerfunktionen durchzuführen.
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Wie in 5 dargestellt, kann das Datenverarbeitungssystem 500 den Prozessor 511, wie zum Beispiel eine Zentraleinheit („CPU“ - central processing unit), eine Grafikverarbeitungseinheit („GPU“ - graphics processing unit) oder beide, umfassen. Außerdem kann das Datenverarbeitungssystem 500 den Hauptspeicher 512 und einen statischen Speicher 522, die über einen Bus 505 miteinander kommunizieren können, umfassen. Wie gezeigt, kann das Datenverarbeitungssystem 500 des Weiteren eine Anzeigeneinheit 525 wie zum Beispiel eine Flüssigkristallanzeige („LCD“ - liquid crystal display), eine organische Leuchtemissionsdiode („OLED“ - organic light emitting diode), eine Flachbildschirm, eine Festkörperanzeige oder eine Kathodenstrahlröhre („CRT“ - cathode ray tube), umfassen. Die Anzeigeneinheit 525 kann einer Anzeigenkomponente eines Navigationssystems, eines Fahrzeug-Infotainmentsystems, einer Warnanzeige oder einer Instrumententafel des Fahrzeugs entsprechen. Darüber hinaus kann das Datenverarbeitungssystem 500 eine oder mehrere Eingabebefehlvorrichtungen 523 wie beispielsweise einen Steuerknopf, eine Instrumententafel, eine Tastatur, einen Scanner, eine Digitalkamera zur Bilderfassung und/oder visuellen Erkennung von Befehlen, einen Touchscreen oder eine Audioeingabevorrichtung, Tasten, eine Maus oder ein Touchpad umfassen. Das Datenverarbeitungssystem 500 kann auch eine Plattenlaufwerk 521 zum Aufnehmen eines computerlesbaren Mediums 528 umfassen. In einer bestimmten Ausführungsform kann das Plattenlaufwerk 521 das computerlesbare Medium 528 aufnehmen, in das ein oder mehrere Sätze von Anweisungen 527, wie zum Beispiel die dem Airbagentfaltungswerkzeug entsprechende Software, eingebettet sein können. Des Weiteren können die Anweisungen 527 eines oder mehrere der Verfahren oder die Logik, wie hier beschrieben, verkörpern. In einer bestimmten Ausführungsform können die Anweisungen 527 während der Ausführung der Anweisungen 527 durch den Prozessor 511 vollständig oder zumindest teilweise im Hauptspeicher 512 und/oder im statischen Speicher 522 und/oder im computerlesbaren Medium 528 und/oder im Prozessor 511 liegen. Das computerlesbare Medium 528 kann einen Hauptleiterspeicher wie zum Beispiel eine Speicherkarte oder ein anderes Paket umfassen, der einen oder mehrere nichtflüchtige Nur-Lese-Speicher wie zum Beispiel einen Flash-Speicher beherbergt. Des Weiteren kann das computerlesbare Medium 528 ein Direktzugriffsspeicher oder ein anderer flüchtiger wiederbeschreibbarer Speicher sein. Darüber hinaus kann das computerlesbare Medium 528 ein magnetooptisches oder optisches Medium wie beispielsweise eine Speicherplatte oder Bänder oder eine andere Speichervorrichtung umfassen, um über ein Übertragungsmedium übermittelte Informationen zu erfassen. Entsprechend wird die Offenbarung als ein computerlesbares Medium 528 und/oder ein Verbreitungsmedium und/oder andere Entsprechungen und Nachfolgemedien, auf dem bzw. denen Daten oder Anweisungen gespeichert werden können, umfassend angesehen.
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Das Datenverarbeitungssystem 500 kann auch eine Signalerzeugungsvorrichtung 524, wie einen Lautsprecher oder eine Fernsteuerung, und eine sensorische Schnittstelle 529 umfassen. Die sensorische Schnittstelle 529 kann dazu ausgelegt sein, Informationen zu empfangen, die von einem oder mehreren Fahrzeugsensoren, die Teil des Fahrzeugsystems sind, ermittelt wurden. Beispielsweise kann das Fahrzeugsystem einen oder mehrere Aufprallsensoren und einen oder mehrere OCS-Sensoren, wie hier beschrieben, umfassen.
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Das Datenverarbeitungssystem 500 kann des Weiteren eine Kommunikationsschnittstelle 526 umfassen. Die Kommunikationsschnittstelle 526 kann eine Netzwerkschnittstelle (entweder kabelgebunden oder kabellos) zur Kommunikation mit einem externen Netzwerk 540 umfassen. Das externe Netzwerk 540 kann eine Auswahl von einem oder mehreren Netzwerken sein, einschließlich standardbasierter Netzwerke (z. B. 2G, 3G, 4G, universelles mobiles Telekommunikationssystem (UMTS), GSM (R) Association, Mobilfunkstandard (LTE) (TM) oder weitere), WiMAX, Bluetooth, Nahfeldkommunikation (NFC - near field communication), WiFi (einschließlich 802.11 a/b/g/n/ac oder andere), WiGig, globaler Positionierungssystemnetzwerke (GPS-Netzwerke) und anderer Netzwerke, die zum Zeitpunkt der Einreichung dieser Anmeldung verfügbar sind oder die in der Zukunft entwickelt werden können. Des Weiteren kann das externe Netzwerk 540 ein öffentliches Netzwerk wie das Internet, ein privates Netzwerk wie ein Intranet oder Kombinationen daraus sein und kann verschiedene Netzwerkprotokolle, die jetzt verfügbar sind oder später entwickelt werden, verwenden, einschließlich u. a. TCP-/IP-basierter Netzwerkprotokolle.
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In einigen Ausführungsformen kann das Programm, das das Airbagentfaltungswerkzeug verkörpert, heruntergeladen und mittels Übertragung durch das Netzwerk 540 von einem auswärts befindlichen Server im Hauptspeicher 512 und/oder auf dem computerlesbaren Medium 528 und/oder im statischen Speicher 522 gespeichert werden. Des Weiteren kann in einigen Ausführungsformen das auf dem Datenverarbeitungssystem 500 laufende Airbagentfaltungswerkzeug über das Netzwerk 540 mit einem Informationsserver kommunizieren.
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Prozessbeschreibungen oder Blöcke in den Figuren sollten als Module, Segmente oder Teile von Code, die eine oder mehrere ausführbare Anweisungen zum Umsetzen spezifischer logischer Funktionen oder Schritte im Prozess umfassen, darstellend verstanden werden und alternative Ausführungsformen, bei denen Funktionen in einer anderen Reihenfolge als der hier gezeigten oder besprochenen ausgeführt werden können, einschließlich im Wesentlichen zeitgleich oder in umgekehrter Reihenfolge, abhängig von der jeweiligen Funktion, wie dies von einem durchschnittlichen Fachmann verstanden würde, sind im Schutzbereich der hier beschriebenen Ausführungsformen enthalten.