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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannschiene für ein Endlostriebmittel, insbesondere für einen Kettentrieb eines Verbrennungsmotors, mit einem Tragkörper, mit einem an den Tragkörper angeordneten Gleitbelagkörper, der eine Gleitfläche für den Kontakt mit dem Endlostriebmittel und mindestens eine Schmiermittelöffnung zur Benetzung der Gleitfläche mit Schmiermittel aufweist, und mit einem an dem Tragkörper vorgesehenen Andrückbereich für den Kontakt mit einer Spannvorrichtung, wobei eine Einströmöffnung für das Schmiermittel, ein sich von der Einströmöffnung durch den Tragkörper erstreckender Zuströmkanal und ein sich in Längsrichtung des Tragkörpers erstreckender Schmiermittelkanal zur Versorgung der mindestens einen Schmiermittelöffnung mit Schmiermittel vorgesehen sind. Desweiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Kettentrieb mit einer solchen Spannschiene.
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Spannvorrichtungen mit einem Kettenspanner und einer Spannschiene werden ganz allgemein dort eingesetzt, wo Kettentriebe Verwendung finden. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet ist die Nutzung in Verbrennungsmotoren, bei denen ein Steuerkettentrieb die Nockenwelle mit einer Steuerkette antreibt. Dieser Einsatzbereich stellt hohe Anforderungen sowohl an die Festigkeit der Spannschiene als auch an die Gleit- und Führungseigenschaften im Kontaktbereich zum umlaufenden Endlostriebmittel, da das Endlostriebmittel, üblicherweise eine Antriebskette, während des Betriebs unter einer definierten Spannung gehalten werden muss. Zusätzlich werden durch die Spannvorrichtung Herstellungstoleranzen und eine beim längeren Gebrauch auftretende Längung des Endlostriebmittels ausgeglichen. Herkömmliche Spannschienen bestehen dabei entweder vollständig aus einem geeigneten Kunststoffmaterial mit einer Gleitfläche für den Kontakt mit dem Endlostriebmittel oder aus einem Tragkörper, der mit einem Gleitbelag versehen ist. Der Tragkörper, der als Metallträger oder als faserverstärktes Kunststoffprofil hergestellt sein kann, kann zur Ausbildung des Gleitbelags im Bereich der Auflagefläche der Kette mit einem separaten reibungsarmen Gleitbelagkörper versehen sein.
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Beispielsweise ist aus der
DE 24 31 425 A1 eine Spannschiene bekannt, auf deren Träger ein hitzebeständiger Polyamid-Kunststoff als Gleitbelag aufgebracht ist. Eine weitere Spannschiene mit einem aus faserverstärkten Kunststoff ausgebildeten Tragkörper und einem reibungsarmen Gleitbelagkörper ist in der
DE 296 02 917 U1 offenbart, wobei der Tragkörper und der Gleitbelagkörper getrennt voneinander hergestellt sind. Demgegenüber wird bei einer Spannschiene aus der
DE 43 103 06 A1 der Gleitbelagkörper mittels eines Spritzgießverfahrens an einen Tragkörper aus einem faserverstärkten Kunststoff angespritzt. Desweiteren zeigt die Druckschrift
DE 10 2004 058 948 A1 eine Spann- oder Führungsschiene, bei der über einen in der Spannschiene vorgesehenen Schmiermittelkanal die Gleitfläche mit einem Schmiermittel benetzt wird. Neben einer ungleichmäßigen Benetzung der Gleitfläche mit dem Schmiermittel ergeben sich insbesondere bei Spannschienen immer wieder Probleme mit einer gleichmäßigen Schmiermittelversorgung über entsprechende Zuführungskanäle.
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Zwar haben sich viele der im Stand der Technik bekannten Konstruktionen von Spannvorrichtungen mit Spannschienen zum Vorspannen von Endlostriebmitteln gut bewährt, jedoch gibt es immer wieder Probleme und Anwendungsfälle, die eine Anpassung der Konstruktion oder einen geänderten Aufbau erfordern. Darüber hinaus bestehen durch den allgemeinen Innovationsdruck im Bereich der Automobilindustrie kontinuierliche Bestrebungen, verwendete Komponenten zu verbessern und an steigende Anforderungen anzupassen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spannschiene mit einer optimierten Schmiermittelversorgung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Einströmöffnung für das Schmiermittel am Andrückbereich des Tragkörpers ausgebildet ist. Über die Einströmöffnung am Andrückbereich kann das von der zugeordneten Spannvorrichtung aus der stirnseitigen Entlüftungsbohrung des Spannkolbens austretende Schmiermittel direkt in den Zuströmkanal und von dort in den Schmiermittelkanal zur Versorgung der mindestens einen Schmiermittelöffnung strömen. Dadurch kann auf eine weitere separate Schmiermittelversorgung der Spannschiene verzichtet werden. Spannvorrichtungen, die für Kettentriebe in Verbrennungsmotoren üblicherweise mit hydraulisch betätigten Spannkolben ausgebildet sind und über den Motorölkreislauf betätigt werden, sind häufig mit einer Dämpfungs- und/oder Entlüftungsöffnung versehen, aus der das Motoröl unter Druck aus der Spannvorrichtung austritt. Mit einer erfindungsgemäßen Spannschiene kann dieser aus der Spannvorrichtung austretende Motorölstrom direkt als Schmiermittel für die Benetzung der Gleitfläche verwendet werden. Das aus der Spannvorrichtung unter Druck austretende Motoröl strömt über die Einströmöffnung und den sich von der Einströmöffnung durch den Tragkörper erstreckenden Zuströmkanal in den sich in Längsrichtung des Tragkörpers erstreckenden Schmiermittelkanal und von dort zu einer oder mehreren Schmiermittelöffnungen im Gleitbelagkörper, um so die Gleitfläche des Gleitbelagkörpers mit Schmiermittel zu benetzen. Bevorzugt werden über den Schmiermittelkanal mehrere in Längsrichtung des Gleitbelagkörpers vorgesehene Schmiermittelöffnungen versorgt, um mittels einer Einbringung von Schmiermittel an verschiedenen bevorzugt zu beölenden Stellen eine optimale Schmierung der Gleitfläche der Spannschiene bzw. des Endlostriebmittels zu erreichen. Entsprechenden ermöglicht die erfindungsgemäße Spannschiene eine optimale Zuführung und Verteilung des Schmiermittels auf der Gleitfläche des Gleitbelagkörpers ohne eine separate Zuführung zur Spannschiene und ohne zusätzliche Bauteile.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass die Einströmöffnung länglich ausgebildet ist, wobei die Länge der Einströmöffnung bevorzugt mindestens das Dreifache der Breite der Einströmöffnung beträgt, insbesondere das Fünffache der Breite der Einströmöffnung. Eine in Längsrichtung der Spannschiene ausgerichtete längliche Einströmöffnung ermöglicht auch bei einer sich ändernden Lage des Spannkolbens der Spannvorrichtung auf dem Andrückbereich des Tragkörpers eine sichere Aufnahme des aus der Entlüftungsbohrung austretenden Motoröls in der Einströmöffnung. Neben dem Einfluss von Herstellungstoleranzen ergibt sich auch durch den Verschleiß beim längeren Einsatz im Antrieb eine Längenänderung des Endlostriebmittels bzw. der Antriebskette, die über die von der Spannvorrichtung an die Antriebskette aufgedrückte Spannschiene ausgeglichen wird. Da die Spannschiene hierbei um einen von der Spannvorrichtung entfernt angeordneten Lagerpunkt schwenkt, verschiebt sich auch die Position des Spannkolbens der Spannvorrichtung auf dem Andrückbereich der Spannschiene. Dabei kann die länglich ausgebildete Einströmöffnung den aus dem Spannkolben austretenden Motorölstrom unabhängig von der Position des Spannkolbens ungehindert aufnehmen und direkt in den Zuströmkanal leiten. Da sich die Einströmöffnung in Richtung des Zuströmkanals nicht verjüngt, wird das Motoröl in jeder Position aus der Entlüftungsbohrung des Spannkolbens direkt und ungebremst über die Einströmöffnung in den Zuströmkanal eingespritzt sowie in den sich anschließenden Schmiermittelkanal gefördert. Dadurch wird eine Benetzung der Gleitfläche über die dem Schmiermittelkanal zugeordneten Schmiermittelöffnungen mit dem aus der Spannvorrichtung austretenden Motorölstrom erreicht. Um den gesamten Schwenkbereich der Spannschiene abzudecken kann die Länge der Einströmöffnung mindestens das Dreifache der Breite der Einströmöffnung betragen. Bei Spannschienen, die mit einem sehr großen Schwenkbereich auch eine extreme Längung des Endlostriebmittels abdecken, kann die Länge der Einströmöffnung bevorzugt auch mindestens das Fünffache der Breite der Einströmöffnung betragen.
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Zur Reduzierung der Bauteile einer erfindungsgemäßen Spannschiene und zur Sicherung eines ungehinderten Einströmens des Schmiermittelstroms durch die Einströmöffnung in den Zuströmkanal kann der Andrückbereich einteilig vom Tragkörper ausgebildet sein. Dabei kann ein leicht konvex nach außen ausgebildeter Andrückbereich auf der dem Gleitbelagkörper abgewandten Unterseite des Tragkörpers einen sicheren Kontakt zur Spannvorrichtung, beispielsweise einem Spannkolben, ermöglichen und ist außerdem in einfacher Weise bei den unterschiedlichen Herstellungsmöglichkeiten des Tragkörpers realisierbar.
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Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass der Zuströmkanal sich von der Einströmöffnung zum Schmiermittelkanal trapezartig aufweitet. Die trapezartige Aufweitung des Zuströmkanals berücksichtigt den sich mit unterschiedlichen Positionen des Spannkolbens der Spannvorrichtung auf dem Andrückbereich des Tragkörpers ebenfalls ändernden Austrittswinkels des Motoröls und sichert so eine möglichst ungehinderte Einströmung des Schmiermittels in den Schmiermittelkanal. Je nach Lage des Spannkolbens zum Andrückbereich bzw. zur Spannschiene verhindert die entsprechende Aufweitung des Zuströmkanals in Richtung der Vorderseite der Spannschiene ein frühzeitiges Auftreffen und Abbremsen des eingespritzten Motoröls an den seitlichen Wänden des Zuströmkanals. Weiter erleichtert die trapezartige Aufweitung des Zuströmkanals die Herstellung des Zuströmkanals im Tragkörper durch hinterschnittfreie Kerne beim Spritzgießen.
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Eine günstige Ausgestaltung sieht vor, dass der Schmiermittelkanal zwischen dem Tragkörper und dem Gleitbelagkörper ausgebildet ist. Die Anordnung bzw. Ausbildung des Schmiermittelkanals zwischen Tragkörper und Gleitbelagkörper ermöglicht unterschiedliche auf die jeweilige Herstellung des Tragkörpers und des Gleitbelagkörpers abgestimmte Möglichkeiten zur Herstellung des Schmiermittelkanals. Vorteilhafterweise kann der Schmiermittelkanal als Nut im Tragkörper oder im Gleitbelagkörper ausgebildet sein. Eine einseitig offene Nut ist sowohl bei Kunststoffspritzgießen, Metallguss oder Sinterverfahren einfach zu berücksichtigen und kann gleichfalls auch leicht in einem nachgeordneten Verarbeitungsschritt eingearbeitet werden. Da die als Schmiermittelkanal ausgebildete Nut zwischen Tragkörper und Gleitbelagkörper positioniert ist, ergibt sich ohne zusätzliche Bauteile ein geschlossener Schmiermittelkanal.
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Aus Vereinfachungsgründen kann der Tragkörper mittels Spritzgießen aus einem Kunststoffmaterial, bevorzugt aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial hergestellt sein. Das Spritzgießen von Tragkörpern, beispielsweise aus einem faserverstärkten Duroplast, ermöglicht trotz geringer Materialkosten und Gewicht die Herstellung eines stabilen Tragkörpers, der insbesondere bei großen Stückzahlen kostengünstig herstellbar ist. Dabei kann der Tragkörper fachwerkartige Versteifungen aufweisen. Fachwerkartige Versteifungen ermöglichen unabhängig von der Herstellung und dem Material des Tagkörpers eine Erhöhung der Festigkeit bei einem gleichzeitig geringeren Gewicht des Tragkörpers.
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Ein besonderes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass der Gleitbelagkörper im Bereich des Einlaufs und Auslaufs des Endlostriebmittels jeweils einen konvex gebogenen Abschnitt aufweist, wobei zwischen den konvex gebogenen Abschnitten im Bereich des Einlaufs und Auslaufs des Endlostriebmittels mindestens eine konkav gebogener Abschnitt vorgesehen ist. Die konvex gebogenen Abschnitte im Einlauf und Auslauf des Endlostriebmittels ermöglichen einen störungsfreien Übergang aus dem und in den nicht geführten Bereich und verringern so die Geräuschentwicklung an der Spannschiene. Darüber hinaus reduziert der konkav gebogene Abschnitt zwischen den konvexen Abschnitten den Kontakt zwischen Endlostriebmittel und Spannschiene und damit auch den Reibungswiderstand.
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Desweiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Kettentrieb, insbesondere einen Steuerkettentrieb eines Verbrennungsmotors, mit einem Antriebskettenrad und mindestens einem Abtriebskettenrad, mit einer das Antriebskettenrad und das mindestens eine Abtriebskettenrad verbindenden Antriebskette, mit einer an der Antriebskette anliegenden Spannschiene nach einer der vorstehenden Ausführungsformen und mit einer Spannvorrichtung um die Spannschiene an die Antriebskette zu drücken. Ein derartiger Kettentrieb ermöglicht eine sichere Benetzung der Gleitfläche eines Gleitbelagkörpers mit einem Schmiermittel, und damit eine optimale Schmierung und Reduzierung des Reibungswiderstands zwischen Endlostriebmittel und Spannschiene ohne Verwendung zusätzlicher Bauteile oder einer separaten Versorgung der Spannschiene mit einem Schmiermittel.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht eines Kettentriebs gemäß der vorliegenden Erfindung,
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2 eine Schnittansicht durch einen Teil der erfindungsgemäßen Spannschiene aus 1,
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3a eine perspektivische Unteransicht der erfindungsgemäßen Spannschiene aus 1 und
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3b eine perspektivische Draufsicht auf die erfindungsgemäße Spannschiene aus 1.
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Der in 1 schematisch dargestellte Steuerkettentrieb 1 eines Verbrennungsmotors umfasst zwei obenliegende Nockenwellenkettenräder 2, ein untenliegendes Kurbelwellenkettenrad 3, ein um diese herumgeführte endlose Antriebskette 4, eine herkömmlich Führungsschiene 5, zur Führung der Antriebskette 4 im Leertrum des Steuerkettentriebs 1, und eine schwenkbar angeordnete Spannschiene 6, die am Lasttrum des Steuerkettentriebs 1 auf die Antriebskette 4 drückt. Die Spannschiene 6 wird mittels einer im Motorgehäuse 7 angeordneten Spannvorrichtung 8 an die Antriebskette 4 gedrückt. Die Spannvorrichtung 8 ist als ein in das Motorgehäuse 7 eingeschraubter Kettenspanner ausgebildet, der an die Motorölhydraulik angeschlossen ist, so dass der Spannkolben 9 der Spannvorrichtung 8 auf einen Andrückbereich 10 der schwenkbar angeordneten Spannschiene 6 drückt. Die herkömmlich ausgestaltete Führungsschiene 5 liegt mit der Gleitfläche ihres Gleitbelagkörpers 11 an der Außenseite der daran entlanglaufenden Antriebskette 4 an.
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2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht eines Teils der Spannschiene 6 aus 1. Die Spannschiene 6 ist zweiteilig ausgebildet mit einem zentralen Tragkörper 12 und mit einem sich über die der Antriebskette 4 zugewandten Vorderseite des Tragkörpers 12 erstreckenden Gleitbelagkörper 13. Die Spannschiene 6 ist, wie in 1 zu erkennen, schwenkbar um den Lagerpunkt 14 gelagert. An einem dem Lagerpunkt 14 abgewandten Spannende der Spannschiene 6 und Einlauf 19 der Antriebskette 4 weist der Tragkörper 12 eine vorstehende Nase 17 auf, die in eine Tasche 18 des Gleitbelagkörpers 13 eingreift um den Gleitbelagkörper 13 am Spannende zu fixieren. Der Gleitbelagkörper 13 erstreckt sich einteilig entlang des spannseitigen Einlaufs 19 der Antriebskette 4 bis zum Auslauf 20 der Antriebskette 4 nahe des Lagerpunkts 14. Im Bereich des Auslaufs 20 ist der Gleitbelagkörper 13 mit einem Sicherungselement 21 am Tragkörper 12 befestigt, siehe auch 3a und 3b.
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Auf der dem Gleitbelag 13 abgewandten Rückseite des Tragkörpers 12 ist im Bereich des Andrückbereich 10 eine Einströmöffnung 22 zur Aufnahme des aus der Entlüftungsbohrung 9' des Spannkolbens 9 austretenden Motoröls. An die Einströmöffnung 22 im Andrückbereich 10 des Tragkörpers 12 schließt sich der trapezartig aufgeweitete Zuströmkanal 23 an, der sich, ausgehend von der Einströmöffnung 22 in Richtung des Schmiermittelkanals 24 kontinuierlich aufweitet. Der Schmiermittelkanal 24 erstreckt sich, ausgehend von dem Zuströmkanal 23, unterhalb des Gleitbelags 13 in Richtung des spannseitigen Einlaufs 19, um die Schmiermittelöffnungen 25 mit Motoröl zu versorgen. Aus den Schmiermittelöffnungen 25 tritt das Motoröl auf die der Antriebskette 4 zugewandte Gleitfläche 27 aus, auf der die Antriebskette 4 im Betreib gut geschmiert an dem Gleitbelag 13 entlang gleitet. An der Gleitfläche 27 sind seitliche Gleitführungsabschnitte 28 vorgesehen, die im Wesentlichen senkrecht von der Gleitfläche 27 vorstehen und eine seitliche Führung für die Antriebskette 4 bilden. Jenseits der Gleitführungsabschnitte 28 sind als seitliche Begrenzung des Gleitbelags 13 und des Tragkörpers 12 Seitenwangen 26 angeordnet, die von dem Tragkörper 12 ausgebildet sind und sich über den Gleitbelagkörper hinaus in Richtung der Antriebskette 4 erstrecken, um über die gesamte Länge der Spannschiene eine seitliche Führung und Sicherung der Antriebskette 4 zu ermöglichen.
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Die 3a zeigt eine vergrößerte perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Spannschiene 6 aus 1 mit Blick auf die der Antriebskette 4 abgewandten Unterseite der Spannschiene 6. Am Einlauf 19 der Spannschiene 6 ist die Fixierung des Gleitbelags 13 über dessen um die Nase 17 des Tragkörpers 12 herumgreifende Tasche 18 des Gleitbelags 13 zu erkennen. Am Auslauf 20 der Spannschiene 6 ist von der Unterseite das in eine entsprechende Öffnung am Tragkörper 12 eingreifende Sicherungselement 21 zur Fixierung des Gleitbelags 13 vorgesehen. Im Bereich des Lagerpunkts 14 und des Andrückbereichs 10 ist der Tragkörper 12 mit Fensterausschnitten versehen, die mit fachwerkartigen Versteifungsstreben 29 und einer Mitteltrennwand gleichzeitig die Stabilität des Tragkörpers zu verbessern und Material einsparen. Jenseits der mit den Versteifungsstreben 29 stabilisierten Fensterausschnitte erstreckt sich die Seitenwangen 26 in Richtung der Antriebskette 4 (nicht gezeigt). Über den Andrückbereich 10 am Tragkörper 12 erstreckt sich die längliche Einströmöffnung 22, die in den Zuströmkanal 23 mündet, wobei sich die Einströmöffnung 22 entsprechend der konvexen Form des Andrückbereichs 10 gebogen über den Andrückbereich 10 in Längsrichtung der Spannschiene 6 erstreckt.
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In 3b wird eine weitere vergrößerte perspektivische Draufsicht der erfindungsgemäßen Spannschiene 6 aus 1 dargestellt, wobei hier eine Ansicht von der der Antriebskette 4 zugewandten Oberseite der Spannschiene 6 gezeigt wird. Im Bereich des Andrückbereichs 10 und des Lagerpunkts 14 sind wieder deutlich die Versteifungsstreben 29 zu erkennen. Der Gleitbelag 13 erstreckt sich am Einlauf 19 und Auslauf 20 über zwei konvex vorstehende Kettenführungsabschnitte 15 und einem dazwischen konkav ausgeformten zurückversetzten Abschnitt 16, so dass die Antriebskette 4 (nicht gezeigt) nur im Bereich der beiden konvex ausgebildeten Kettenführungsabschnitte 15 am Einlauf 19 und Auslauf 20 mit der Gleitfläche 27 des Gleitbelagkörpers 13 in Kontakt steht. Neben der Fixierung des Gleitbelagkörpers 13 über dessen Tasche 18 am Einlauf 19 und das Sicherungselement 21 am Auslauf 20 wird der Gleitbelagkörper 13 durch zwei an den Seitenwangen 26 des Tragkörpers 12 angeordnete Niederhalter 30 in der konkaven Form im zurückversetzten Abschnitt 16 fixiert und entsprechend über die Kettenführungsabschnitte 15 gespannt. Die von dem Gleitbelagkörper 13 in Richtung der Antriebskette 4 vorstehenden Gleitführungsabschnitte 28 erstrecken sich dabei lediglich über die Kettenführungsabschnitte 15, während sie im zurückversetzten Abschnitt 16 des Gleitbelagkörpers 13 ausgespart sind und die Fixierung des Gleitbelagkörpers 13 durch die Niederhalter 30 ermöglichen. Auf der Gleitfläche 27 des Gleitbelagkörpers 13 sind im Bereich des Kettenführungsabschnitts 15 am Einlauf 19 zwei Schmiermittelöffnungen 25 vorgesehen, die mit der Einströmöffnung 22 am Andrückbereich 10 über den Zuströmkanal 23 und den Schmiermittelkanal 24 in Verbindung stehen. Die Schmiermittelöffnungen 25 ermöglichen eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels über die Gleitfläche 27 des Gleitbelagkörpers 13 in dem reibungstechnisch am stärksten belasteten Bereich des Kettenführungsabschnitts 15 am Einlauf 19 der Spannschiene 6.
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Für eine erfindungsgemäße Spannschiene 6 entsprechend den 1, 2, 3a und 3b werden der Tragkörper 12 und der Gleitbelagkörper 13 mittels separater Spritzgießvorgänge hergestellt, wobei für den Tragkörper 12 beispielsweise ein faserverstärktes Duroplast und für den Gleitbelagkörper 13 ein gleitfähiges Kunststoffmaterial eingesetzt werden. Beim Spritzgießen des Tragkörpers 12 können der als Nut ausgebildete Schmiermittelkanal 24, der trapezartig ausgebildete Zuströmkanal 23 sowie die Einströmöffnung 22 von der Oberseite des Tragkörpers 12 durch einen entsprechenden Kern hinterschneidungsfrei eingeformt werden, wodurch eine einfache und kostengünstige Herstellung des Tragkörpers 12 ermöglicht wird. Bei der Herstellung des Gleitbelagkörpers 13 können in ähnlicher Weise die Tasche 18, das Sicherungselement 21 sowie die Schmiermittelöffnungen 25 berücksichtigt werden. Bei der Montage eines separat hergestellten Gleitbelagkörpers 13 auf dem Tragkörper 12 wird der Gleitbelagkörper 13 zunächst mit der Tasche 18 auf die vorstehende Nase 17 des Tragkörpers 12 aufgeschoben und anschließend am Auslauf 20 mittels des Sicherungselements 21 fixiert. Anschließend wird der Gleitbelagkörper 13 in dem zurückversetzten Abschnitt 16 hineingedrückt und über die Niederhalter 20 an den Seitenwangen 26 des Tragkörpers 12 im zurückversetzten Abschnitt 16 fixiert. Daraus ergibt sich eine wellenförmige Anordnung des Gleitbelagkörpers 13 auf dem Tragkörper 12 und gleichzeitig auch eine sichere Fixierung und Einspannung des Gleitbelagkörpers 13 an der Nase 17 und über das Sicherungselement 21 am Auslauf 20.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steuerkettentrieb
- 2
- Nockenwellenkettenräder
- 3
- Kurbelwellenkettenrad
- 4
- Antriebskette
- 5
- Führungsschiene
- 6
- Spannschiene
- 7
- Motorgehäuse
- 8
- Spannvorrichtung
- 9
- Spannkolben
- 9'
- Entlüftungsbohrung
- 10
- Andrückbereich
- 11
- Andrückbereich
- 12
- Tragkörper
- 13
- Gleitbelagkörper
- 14
- Lagerpunkt
- 15
- Kettenführungsabschnitt
- 16
- Zurückversetzter Abschnitt
- 17
- Vorstehende Nase
- 18
- Tasche
- 19
- Einlauf
- 20
- Auslauf
- 21
- Sicherungselement
- 22
- Einströmöffnung
- 23
- Zuströmkanal
- 24
- Schmiermittelkanal
- 25
- Schmiermittelöffnungen
- 26
- Seitenwangen
- 27
- Gleitfläche
- 28
- Gleitführungsabschnitte
- 29
- Versteifungsstreben
- 30
- Niederhalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2431425 A1 [0003]
- DE 29602917 U1 [0003]
- DE 4310306 A1 [0003]
- DE 102004058948 A1 [0003]