DE4310306A1 - Spannschiene - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft eine Ketten-Spannschiene, nach dem Oberbe­ griff des Hauptanspruchs. Derartige Spannschienen werden vor allem in Kraftfahrzeugmotoren verwendet, bei denen die Nockenwelle über eine Steuerkette angetrieben wird. Um die Kette unter einer defi­ nierten Spannung zu halten und um Toleranzen und insbesondere bei längerem Gebrauch auftretendes Nachlängen der Kette auszugleichen, wird die Kette über eine Spannschiene gespannt, die meist durch Federkraft oder hydraulisch angedrückt wird.

Bekannte Spannschienen bestehen aus einem Metallträger (DE-OS 30 49 106) oder einem Kunststoffträger (DE-OS 37 06 136) und einem Gleitbelag, der mit dem Träger mittels einer Steck-, Klemm- oder Schnappverbindung verbunden ist. Aufgrund der auftreten­ den mechanischen Belastungen, denen die Spannschiene während des Betriebs ausgesetzt ist, muß eine feste Verbindung zwischen dem Träger und dem Gleitbelag gewährleistet sein. Insbesondere bei Kunststoffträgern wird deshalb der Gleitbelag auf den Träger aufge­ spritzt, wodurch eine äußerst innige Verbindung entsteht.

Während des Betriebes können Spannschienen erheblichen Temperatur­ differenzen ausgesetzt sein, wodurch sich eine Verformung der vor­ gegebenen Oberflächenkrümmung der Spannschiene aufgrund unterschied­ licher Längenausdehnungen zwischen Gleitbelag und Träger ergeben kann.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Spannschiene mit den Merkmalen des Hauptan­ spruchs hat den Vorteil, daß sich unterschiedliche Wärmeausdehnungen von Gleitbelag und Trägerstruktur nicht auf die geometrische Form der Spannschiene auswirken. Durch das Festhalten des Gleitbelags nur an einer Stelle auf der Trägerstruktur ist es möglich, daß sich der Gleitbelag auf der Oberfläche der Trägerstruktur verschiebt. Auf diese Weise ist der "Bimetalleffekt" vermieden, die Kurvenform bleibt auch unter unterschiedlichen Temperaturen dieselbe. Ferner sind mechanische Spannungen, die bei fest verbundenen Systemen bei Temperaturschwankungen auftreten, reduziert.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor­ teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Spannschiene möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Befestigungsstelle an der auflaufenden Seite der Kette liegt, da dann vorwiegend Zugbelastungen durch die Kettenbewegung entlang des Gleitbelages auftreten, die den Gleitbelag nicht aufzuwerfen be­ ziehungsweise abzuheben versuchen.

Sind Führungsmittel vorgesehen, die sich entlang der Trägerstruktur erstrecken, kann der Gleitbelag befestigt und verschiebbar sein. Durch einseitige Unterbrechung der Führungsmittel ist eine einfache Befestigung des Gleitbelags auf der Trägerstruktur möglich.

Zeichnung

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Spannschiene gezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Spannschiene gemäß dem ersten Ausführungsbei­ spiel mit aufgebrachtem Gleitbelag von der Seite, Fig. 2 die Spann­ schiene ohne Gleitbelag von der Seite, Fig. 3 die Spannschiene nach Fig. 2 von oben, Fig. 4 die Spannschiene im Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 1, Fig. 5 die Spannschiene im Schnitt nach Linie V-V in Fig. 1 und Fig. 6 eine Spannschiene gemäß dem zweiten Aus­ führungsbeispiel analog zu Fig. 5.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In Fig. 1 ist eine Spannschiene 10 gezeigt, die eine Trägerstruktur 12 und einen Gleitbelag 14 aufweist. Die Trägerstruktur 12 besteht im wesentlichen aus vorzugsweise faserverstärktem Kunststoff mit einem oberen Band 16, einem unteren Band 18 sowie zwischen diesen Bändern verlaufenden Streben 20. Ferner weist die Trägerstruktur 12 auf der Seite 21 eine Aufnahme 22 für eine Lagerbuchse und an der dieser Aufnahme 22 gegenüberliegenden Seite 23 eine nicht darge­ stellte Aufnahme für einen Druckaufnehmer im Bereich 24. Auf der Seite 21 läuft eine nicht dargestellte Steuerkette auf und auf der Seite 23 wieder ab.

Der Gleitbelag 14 besitzt eine Gleitfläche 26 (Fig. 4) und seitlich hochgestellte Kragen 28, die der Führung der auf der Gleitfläche 26 laufenden Kette dienen.

Auf der Seite 21 weist das obere Band 16 einen Fortsatz 30 auf, der von einem Haken 32 des Gleitbelags 14 passend umgriffen ist. Auf der Seite 23 der Spannschiene 10 ist der Gleitbelag 14 nicht mit der Trägerstruktur 12 fest verbunden.

Auf der dem Gleitbelag 14 zugewandten Seite der Trägerstruktur 12 weist diese zwei Führungsbahnen 34 auf, die vorteilhaft als Schwalbenschwanz ausgeführt sind und in die, nahe der Seite 21, Unterbrechungen 36 in die Führungsschienen 34 eingebracht sind.

Ein auf die Trägerstruktur aufgebrachter, beispielsweise aufge­ spritzter Gleitbelag 14 ist durch den Haken 32 sowie die in die Führungsbahnen 34 eingebrachten Unterbrechungen 36, die vom Gleit­ belag 14 ausgefüllt sind, fest einseitig arretiert und zur anderen Seite entlang der Oberfläche der Trägerstruktur 12 beweglich. Durch die Führungsschienen 34 ist ein Ablösen des Gleitbelags 14 von der Trägerstruktur 12 verhindert.

Der Haken 32 kann als Befestigung entfallen, wenn durch das Zu­ sammenwirken der Führungsbahnen 34, der Unterbrechungen 36 und des Gleitbelags 14 in diesem Bereich ein fester Halteverbund gewähr­ leistet ist. Ein solcher Halteverbund kann auch in der Mitte der Spannschiene 10 oder an anderer Stelle vorgesehen sein.

Die Führungsbahnen 34 müssen nicht zwangsläufig Schwalbenschwanz­ struktur aufweisen, sondern können auch T-nutförmig sein oder es kann der Gleitbelag 14 das obere Band 16 an dessen Rändern 38 um­ greifen.

Wie in Fig. 6, dem zweiten Ausführungsbeispiel aufgezeigt, können die Führungsbahnen 40 auch so geformt sein, daß ein Schwalbenschwanz am Gleitbelag 42 angeformt ist. Das hat den Vorteil, daß der Gleit­ belag 42 in einem ersten Verfahrensschritt hergestellt werden kann und die Trägerstruktur 44 dann daran angespritzt wird. Dadurch werden Spannungen, die beim Schrumpfen während des Abkühlens des fertiggespritzten Teiles entstehen, vermieden.

Claims (4)

1. Spannschiene, insbesondere aus Kunststoff, für einen Kettentrieb, die eine Trägerstruktur und einen darauf befestigten Gleitbelag aufweist, wobei die Trägerstruktur und der Gleitbelag unterschied­ liche Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Gleitbelag (14) nur an einer Stelle auf der Trägerstruktur (12) befestigt ist.

2. Spannschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbelag (14) nur an der auflaufenden Seite (21) der Kette auf der Trägerstruktur (12) befestigt ist.

3. Spannschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerstruktur (12) Führungsmittel (34) entlang ihrer Längser­ streckung aufweist, an denen der Gleitbelag (14) verschiebbar be­ festigt ist.

4. Spannschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsmittel (34) Unterbrechungen (36) aufweisen, die dem Längs­ verschieben des Gleitbelags (14) auf der Trägerstruktur (12) ent­ gegenstehen.