DE102014010904B3

DE102014010904B3 - Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken

Info

Publication number: DE102014010904B3
Application number: DE102014010904.6A
Authority: DE
Inventors: Thomas Schmidt
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2014-07-24
Filing date: 2014-07-24
Publication date: 2015-01-15
Anticipated expiration: 2034-07-25
Also published as: US20160023479A1; CN105313436B; US9440427B2; JP5866471B2; CN105313436A; JP2016022739A

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken von bogenförmigen Bedruckstoffen. Dabei wird der Bedruckstoff auf einem Gegendruckzylinder um mehr als 360° geführt. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der Bogen durch die 360° übersteigende Führung mit der Widerdruckseite in den Wirkbereich einer Farbauftragungseinheit gelangt, von welcher der Bedruckstoff auf einem vorgeordneten Gegendruckzylinder bereits auf der Schöndruckseite bedruckt wurde.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken von bogenförmigen Bedruckstoffen mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Das beidseitige Bedrucken von bogenförmigen Bedruckstoffen ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Das Ergebnis eines beidseitig bedruckten Bogens wird dabei z. B. dadurch erreicht, dass zunächst die Schöndruckseite des Bogens in einem Durchlauf der Druckmaschine vollständig bedruckt wird. Daran anschließend wird der Bogen manuell oder maschinell extern gewendet und der Druckmaschine erneut zugeführt. Beim zweiten Durchlauf der Maschine wird sodann die Widerdruckseite des Bogens bedruckt. Dabei ergeben sich durch das Wenden Schwierigkeiten den Bogen der Maschine erneut registergerecht und insbesondere passergenau zuzuführen. Darüber hinaus stellen das Wenden des Bogens und das erneute Zuführen zur Druckeinrichtung zum einen zwei zusätzliche Arbeitsschritte dar. Andere Lösungen sehen eine doppelseitige Bedruckung ohne externes Wenden des Bogens vor. Dazu werden jedoch zusätzliche Druckeinheiten in die Maschine speziell für den Widerdruck und eine interne Wendeeinheit eingebracht, was zusätzliche Kosten verursacht.
Aus der DE 563 540 geht eine Rotationsdruckmaschine hervor, die einen Trocknungszylinder umfasst, welcher einen Bogen um mehr als 360° führt. Dabei wird der Bogen zunächst von einem Druckzylinder aufgenommen und die Schöndruckseite von einer ersten Druckeinheit bedruckt. Danach wird der Bogen vom ersten Druckzylinder an einen zweiten Druckzylinder abgegeben. Dieser wiederum gibt den Druckbogen an einen Trocknungszylinder ab. Der Trocknungszylinder vollführt mit dem Bogen eine vollständige Umdrehung und übergibt den Bogen zurück an den zweiten Druckzylinder, auf welchem er dann von einer zweiten Druckeinheit bedruckt wird. Auch auf dem zweiten Zylinder wird der Bogen um mehr als 360° geführt.
Aus der EP 254 05 13 A1 geht eine Duplexdruckmaschine hervor, die es vermag sowohl Schön- als auch Widerdruckseite eines Bogens ohne den Einsatz einer Wendeeinrichtung zu bedrucken. Dabei wird der Bogen zunächst auf einem ersten Druckzylinder von einer ersten Druckeinheit auf der Schöndruckseite bedruckt. Anschließend wird der Bogen an einen zweiten Druckzylinder abgegeben, auf welchem die Widerdruckseite von einer zweiten Druckeinheit bedruckt wird.
Aus der DE 10 2009 043 118 A1 ist eine Maschine zum Drucken auf beide Seiten von Bogen bekannt. Die zu bedruckenden Bogen werden in der Druckmaschine auf Bogen führenden Zylindern einzeln nacheinander entlang eines hin- und eines rücklaufenden Pfades geführt, wobei sich die beiden Pfade kreuzen. Die Ausrichtung des Pfades kann dabei horizontal oder auch vertikal sein. Aufgrund der sich kreuzenden Pfade müssen die Bogen auf den Bogen führenden Zylindern mit mindestens Bogen langem Abstand zueinander gefördert werden. Da jeder Bogen jeden Bogen führenden Zylinder zwei Mal passiert, wird jeder Bogen auf jedem Bogen führenden Zylinder um exakt 360° geführt. Auf dem Hinweg wird der Bogen auf einer ersten Seite und auf dem Rückweg auf einer zweiten Seite bedruckt. Demnach gelangt jeder Bogen auf jedem Bogen führenden Zylinder nur jeweils ein Mal in den Wirkbereich eines Druckbereiches für den Schön- oder Widerdruck.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte und kostenoptimierte Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken von bogenförmigen Bedruckstoffen zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie aus der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken von bogenförmigen Bedruckstoffen kommt in Duplexdruckmaschinen zum Einsatz. Dabei wird ein bogenförmiger Bedruckstoff von einem ersten Gegendruckzylinder aufgenommen und von einer Farbauftragungseinheit auf der Schöndruckseite bedruckt. Anschließend wird der Bedruckstoff von dem ersten Gegendruckzylinder an einen benachbarten zweiten Gegendruckzylinder abgegeben, sodass die Widerdruckseite auf dem zweiten Zylinder nach außen zeigt. Dieser zweite Gegendruckzylinder führt den Bogen durch eine 360°-Drehung erneut dem Wirkungsbereich derselben Farbauftragungseinheit zu, die bereits die Schöndruckseite bedruckt hat. Die Widerdruckseite wird sodann von dieser Farbauftragungseinheit bedruckt.
Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Greifer des um mehr als 360° führenden Gegendruckzylinders im Vergleich zu Greifern gewöhnlicher Druckzylinder tiefer gelegt sind. Dadurch werden etwaige Kollisionen der geschlossenen Greifer des um mehr als 360° führenden Zylinders mit den geöffneten Greifern benachbarter Zylinder verhindert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, dass die Greifer des um mehr als 360° führenden Zylinders und die Greifer dessen benachbarter Zylinder mit an- und abschwenkbaren Kurven versehen werden. Somit können die Zeitpunkte des Öffnens und Schließens der Greifer exakt (je nach Bedarf) eingestellt werden.
Eine nächste Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der um mehr als 360° führende Gegendruckzylinder mit einer Saugeinheit ausgestattet ist, sodass der Bogen an der Oberfläche des Zylinders angesaugt wird. Dies führt dazu, dass der Bogen möglichst nah am Zylinder geführt wird und er nicht mit Greifern benachbarter Zylinder in Kontakt kommt, wenn er an ihnen vorbei geführt wird.
In einer anderen erfindungsgemäßen Weiterbildung der Vorrichtung ist vorgesehen, dass die Oberfläche des mehr als 360° führenden Zylinders eine farbabweisende Beschichtung aufweist. Dies ist daher von Vorteil, da die frisch bedruckte Schöndruckseite des Bogens auf der Oberfläche des um mehr als 360° führenden Zylinders aufliegt. So werden ungewollten Farbspaltungen und Verschmutzungen des Zylinders vorgebeugt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Farbauftragungseinheit zwischen den beiden Gegendruckzylindern verschwenkt werden kann. Dadurch wird der Wirkungsbereich der Farbauftragungseinheit erhöht, ohne dass diese größere Ausmaße annehmen müsste. Die Farbauftragungseinheit kann somit auf verschiedene Gegendruckzylinder (bzw. die Bogen darauf) einwirken und eine zweite Einheit wird mit Vorteil eingespart.
Eine weitere Ausführung der Vorrichtung sieht vor, dass es sich bei der schwenkbaren Farbauftragungseinheit um einen Inkjet-Druckkopf handelt.
Nach einer anderen erfindungsgemäßen Gestaltungsform handelt es sich bei der schwenkbaren Farbauftragungseinheit um ein oberhalb der beiden Gegendruckzylinder angeordnetes Übertragungsband, welches über mindestens drei Walzen geführt wird. Dabei sind die oberen beiden Walzen bevorzugt ortsfest. Die mindestens eine untere Walze ist bevorzugt beweglich und kann derart verschwenkt werden, dass das Übertragungsband entweder mit dem ersten oder dem zweiten Gegendruckzylinder in Kontakt gerät.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht vor, dass die schwenkbare Farbauftragungseinheit aus einem Druckkopf, einem Bebilderungszylinder und einem ersten sowie einem zweiten Übertragungszylinder besteht. Dabei bedruckt der Druckkopf den Bebilderungszylinder. Dieser Bebilderungszylinder gibt das Schöndruckbild an einen ersten Übertragungszylinder ab. Dieser erste Übertragungszylinder druckt das Schöndruckbild auf die Schöndruckseite des Bogens, währenddessen der Bebilderungszylinder das Widerdruckbild auf dem zweiten Übertragungszylinder aufbringt. Dieser zweite Übertragungszylinder ist dabei so ausgelegt, dass er zwischen dem Bebilderungszylinder und dem mehr als 360° führenden Zylinder verschwenkt werden kann. Der zweite Übertragungszylinder überträgt dabei das Widerdruckbild auf die Widerdruckseite des Bogens.
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend an Hand von 10 Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
1A–3B schematische Seitenansichten bevorzugter Ausführungen;
4A–4D schematische Seitenansichten eines bevorzugten Greifermechanismus.
1A.: Den Ausschnitt einer Druckmaschine 1 bestehend einem Zuführungszylinder 2 und wenigstens zwei (Gegen-)Druckzylindern 3, 4, 5. Der zweite Druckzylinder 4 ist dabei als ein mehr als 360° bogenführender Zylinder ausgestaltet. Weiterhin zeigt der Ausschnitt zwei Druckköpfe 7a, 7b in Form von Inkjet-Druckköpfen, wobei der erste Inkjet-Druckkopf 7 zwischen dem ersten Druckzylinder 3 und dem zweiten Druckzylinder 4 verschwenkt werden kann. Weiterhin ist ein Bogen 6 zu sehen, der den Druckprozess durchläuft. Der Bogen 6 wird auf dem ersten Druckzylinder 3 von dem ersten Inkjet-Kopf 7a auf der Schöndruckseite bedruckt und an den zweiten Druckzylinder 4 abgegeben. Die bedruckte Schöndruckseite des Bogens 6 zeigt auf dem zweiten Druckzylinder 4 nun nach innen.
1B.: Denselben Ausschnitt der Druckmaschine 1, die in 1A beschrieben ist. Hierbei hat der zweite Druckzylinder 4 mit dem Bogen 6 bereits eine Drehung um mehr als 360° vollführt. Der erste Inkjet-Kopf 7a wurde in Richtung des zweiten Druckzylinders 4 verschwenkt und bedruckt die Widerdruckseite des Bogens 6.
2A.: Den Ausschnitt einer Druckmaschine 1 bestehend aus einem Zuführungszylinder 2 und wenigstens drei Druckzylindern 3, 4, 5. Der zweite Druckzylinder 4 ist dabei als ein mehr als 360° bogenführender Zylinder ausgestaltet. Weiterhin zeigt der Ausschnitt eine Farbauftragungseinheit 22 bestehend aus einem Druckkopf 8 und einem endlos Farbübertragungsband 9, das über vier Walzen 10a, 10b geführt wird. Die unteren beiden Walzen 10b sind dabei derart verschwenkbar, dass sie das Farbübertragungsband 9 entweder mit einem Bogen 6 auf dem ersten Druckzylinder 3 in Kontakt bringen oder mit einem Bogen 6 auf dem zweiten Druckzylinder 4. Das Farbübertragungsband 9 befindet sich in der Position um einen Bogen 6 auf dem ersten Druckzylinder 3 zu bedrucken. Weiterhin ist ein Bogen 6 zu sehen, der den Druckprozess durchläuft. Der Bogen 6 wird auf dem ersten Druckzylinder 3 von dem Übertragungsband 9 auf der Schöndruckseite bedruckt und an den zweiten Druckzylinder 4 abgegeben. Die bedruckte Schöndruckseite des Bogens 6 zeigt auf dem zweiten Druckzylinder 4 nun nach innen.
2B.: Denselben Ausschnitt der Druckmaschine 1, die in 2A beschrieben ist. Hierbei hat der zweite Druckzylinder 4 mit dem Bogen bereits eine Drehung um mehr als 360° vollführt. Die unteren beiden Walzen 10b der Farbauftragungseinheit 22 wurden in Richtung des zweiten Druckzylinders 4 verschwenkt. Das Übertragungsband 9 bedruckt nun die Widerdruckseite des Bogens 6. Die Drehrichtung des Bandes 9 wurde umgekehrt.
3A.: Den Ausschnitt einer Druckmaschine 1 bestehend einem Zuführungszylinder 2 und wenigstens drei Druckzylindern 3, 4, 5. Der zweite Druckzylinder 4 ist dabei als ein mehr als 360° bogenführender Zylinder ausgestaltet. Weiterhin zeigt der Ausschnitt eine Farbauftragungseinheit 22 bestehend aus einem Druckkopf 11, einem Bebilderungszylinder 12, einem ersten Übertragungszylinder 13 mit Wascheinrichtung 16 und einem zweiten Übertragungszylinder 14 mit Wascheinrichtung 15 sowie zwei dem Bebilderungszylinder zugeordnete Wascheinrichtungen 17, 18. Der zweite Übertragungszylinder 14 ist derart ausgestaltet, dass er zwischen dem Bebilderungszylinder 12 und dem zweiten Druckzylinder 4 verschwenkt werden kann.
Daneben vermag der zweite Übertragungszylinder 14 seine Drehrichtung zu ändern, abhängig davon, ob er auf dem Bebilderungszylinder 12 oder auf dem zweiten Druckzylinder 14 abrollt. Darüber hinaus ist ein Bogen 6 zu sehen, der den Druckprozess durchläuft. Der Bogen 6 wird auf dem ersten Druckzylinder 3 von dem ersten Übertragungszylinder 13 auf der Schöndruckseite bedruckt und an den zweiten Druckzylinder 4 abgegeben. Die bedruckte Schöndruckseite des Bogens 6 zeigt auf dem zweiten Druckzylinder 4 nun nach innen. Währenddessen überträgt der Bebilderungszylinder 12 das Widerdruckbild auf den angeschwenkten zweiten Übertragungszylinder 14.
3B.: Denselben Ausschnitt der Druckmaschine 1, die in 3A beschrieben ist. Hierbei hat der zweite Druckzylinder 4 mit dem Bogen 6 bereits eine Drehung um mehr als 360° vollführt. Der zweite Übertragungszylinder 14 wurde in Richtung des zweiten Druckzylinders 4 verschwenkt. Der zweite Übertragungszylinder 14 bedruckt nun die Widerdruckseite des Bogens 6.
4A.: Einen Ausschnitt einer in 1A–3B beschriebenen Druckmaschine 1. Zu sehen ist der Zeitpunkt der Übergabe des Bogens 6 vom ersten Druckzylinder 3 an den zweiten Druckzylinder 4. Rechts ist der erste Druckzylinder 3 mit einer angeschwenkten zuschaltbaren Kurve 20a und geöffnetem Greifer 21a zu sehen. Der Bogen 6 liegt auf dem ersten Druckzylinder 3. Links ist der zweite Druckzylinder 4 zu sehen. Er weist ebenfalls eine zuschaltbare Kurve 20b und einen Greifer 21b auf. Greifer 21b übernimmt den Bogen 6 von Greifer 21a.
4B.: Einen Ausschnitt einer in 1A–3B beschriebenen Druckmaschine 1. Zu sehen ist der Zeitpunkt, zu dem der zweite Druckzylinder 4 den Bogen am dritten Druckzylinder 5 vorbeiführt ohne ihn zu übergeben. Rechts ist der zweite Druckzylinder 4 mit einer abgeschwenkten zuschaltbaren Kurve 20b und geschlossenem Greifer 21b zu sehen. Der Bogen 6 liegt auf dem zweiten Druckzylinder 4. Links ist der dritte Druckzylinder 5 zu sehen. Er weist angeschwenkte zuschaltbare Kurve 20c und einen geöffneten Greifer 21c auf.
4C.: Einen Ausschnitt einer in 1A–3B beschriebenen Druckmaschine 1. Zu sehen ist der Zeitpunkt, zu dem der zweite Druckzylinder 4 den Bogen am ersten Druckzylinder 3 vorbeiführt ohne ihn zu übergeben. Rechts ist der erste Druckzylinder 3 mit einer angeschwenkten zuschaltbaren Kurve 20a und geöffnetem Greifer 21a zu sehen. Links ist der zweite Druckzylinder 4 mit abgeschwenkter zuschaltbarer Kurve 20b und geschlossenem Greifer 21b zu sehen. Der Bogen 6 liegt auf dem zweiten Druckzylinder 4.
4D.: Einen Ausschnitt einer in 1A–3B beschriebenen Druckmaschine. Zu sehen ist der Zeitpunkt, an dem der zweite Druckzylinder 4 den Bogen an den dritten Druckzylinder 5 übergibt. Rechts ist der zweite Druckzylinder 4 mit einer angeschwenkten zuschaltbaren Kurve 20b und offenem Greifer 21b zusehen. Der Bogen 6 befindet sich noch auf dem zweiten Druckzylinder 4. Links ist der dritte Druckzylinder 5 mit einer abgeschwenkten zuschaltbaren Kurve 20c und geschlossenem Greifer 21c zu sehen. Greifer 21c übernimmt den Bogen 6 von Greifer 21b.
In 1A und 1B ist eine Ausführung der Erfindung unter Einsatz von schwenkbaren Inkjet-Druckköpfen 7, 7a zu sehen. Ein Bogen 6 wird dabei von einem Zuführungszylinder 2 an einen ersten Druckzylinder 3 weitergegeben. Auf diesem wird die Schöndruckseite des Bogens 6 von dem ersten Inkjet-Druckkopf 7 bedruckt. Der erste Druckzylinder 3 übergibt den Bogen 6 an den zweiten Druckzylinder 4. Dieser nimmt den Bogen 6 auf und führt ihn an einem dritten Druckzylinder 5 vorbei, ohne ihn abzugeben. Währenddessen schwenkt der Inkjet-Druckkopf 7 sich um 90° in Richtung des zweiten Druckzylinders 4. Der zweite Druckzylinder 4 führt den Bogen 6 nun wieder in den Wirkbereich des ersten Inkjet-Druckkopfes 7. Dieser bedruckt nun die Widerdruckseite des Bogens 6. Anschließend übergibt der zweite Druckzylinder 4 den Bogen 6 an den dritten Druckzylinder 5. Der Inkjet-Druckkopf 7 schwenkt zurück in die in 1A gezeigte Position, um den nächsten Bogen im Schöndruck zu bedrucken.
In 2A und 2B ist eine Ausführung der Erfindung unter Einsatz einer Farbauftragungseinheit 22, bestehend aus einem Mehrfarb-Inkjet-Druckkopf 8 und einem endlosen, Farbe sammelnden Farbübertragungsband 9, das über vier Walzen 10a, 10b geführt wird, zu sehen. Der Druckkopf 8 druckt das Druckbild auf das Übertragungsband 9. Ein Bogen 6 wird von einem Zuführungszylinder 2 an einen ersten Druckzylinder 3 weitergegeben. Die beiden unteren Walzen 10b sind dabei in Richtung des ersten Druckzylinders 3 verschwenkt und bringen das Übertragungsband 9 mit dem Bogen 6 in Kontakt. Das Übertragungsband 9 druckt dabei das Druckbild auf die Schöndruckseite des Bogens 6. Der Bogen 6 wird vom ersten Druckzylinder 3 an den zweiten Druckzylinder 4 übergeben. Dieser nimmt den Bogen 6 auf und führt ihn an einem dritten Druckzylinder 5 vorbei, ohne ihn abzugeben. Währenddessen schwenken die beiden unteren Walzen 10b in Richtung des zweiten Druckzylinders 4. Die Druckrichtung des Bandes 9 wird umgekehrt. Der zweite Druckzylinder 4 führt den Bogen 6 nun wieder in den Wirkbereich des Übertragungsbandes 9, welches nun die Widerdruckseite des Bogens 6 bedruckt. Anschließend übergibt der zweite Druckzylinder 4 den Bogen 6 an den dritten Druckzylinder 5. Das Band 9 schwenkt zurück in die in 2A gezeigte Position, um den nächsten Bogen im Schöndruck zu bedrucken.
In 3A und 3B ist eine Ausführung der Erfindung unter Einsatz einer Farbauftragungseinheit 22, bestehend aus einem Mehrfarb-Inkjet-Druckkopf 11, einem Bebilderungszylinder 12, einem ersten Übertragungszylinder 13 mit Wascheinrichtung 16 und einem zweiten Übertragungszylinder 14 mit Wascheinrichtung 15, sowie zwei dem Bebilderungszylinder zugeordnete Wascheinrichtungen 17, 18 zu sehen. Der Druckkopf 11 druckt das Mehrfarb-Schöndruckbild auf den Bebilderungszylinder 12. Der Bebilderungszylinder 12 überträgt sodann das Bild auf den ersten Übertragungszylinder 13 und von dort auf den Bogen 6. Danach werden etwaige Reste des Schöndruckbilds von der Wascheinrichtung 17 vom Bebilderungszylinder entfernt. Währenddessen wird ein Bogen 6 von einem Zuführungszylinder 2 an einen ersten Druckzylinder 3 übergeben. Auf diesem ersten Druckzylinder 3 wird die Schöndruckseite des Bogens 6 bedruckt. Anschließend übergibt der erste Druckzylinder 3 den Bogen 6 an den zweiten Druckzylinder 4. Währenddessen wird der Bebilderungszylinder 12 vom Druckkopf 11 mit dem Widerdruckbild bedruckt. Der zweite Übertragungszylinder 14 ist in am Bebilderungszylinder 12 angeschwenkt. Der Bebilderungszylinder 12 druckt das Druckbild auf den zweiten Übertragungszylinder 14. Der zweite Druckzylinder führt den Bogen 6 an einem dritten Druckzylinder 5 vorbei. Währenddessen schwenkt der zweite Übertragungszylinder 14 in Richtung des zweiten Druckzylinders 4, wo er das Widerdruckbild auf die Widerdruckseite des Bogens 6 druckt. Anschließend übergibt der zweite Druckzylinder 4 den Bogen 6 an den dritten Druckzylinder 5.
In 4A, 4B, 4C und 4D ist der Ablauf der Greiferpositionen während der 360°-Bogenführung des zweiten Druckzylinders 4 zu sehen. Der Bogen 6 befindet sich dabei zunächst auf dem ersten Druckzylinder 3 (4A). Die zuschaltbare Kurve 20a des ersten Druckzylinders 3 ist zunächst abgeschwenkt und die Greifer 21a sind geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt ist die zuschaltbare Kurve 20b des zweiten Druckzylinders 4 angeschwenkt und die Greifer 21b sind geöffnet. Im Zeitpunkt der Übergabe wird die Kurve 20a des ersten Druckzylinders 3 angeschwenkt, wodurch sich die Greifer 21a öffnen. Zeitgleich wird die Kurve 20b des zweiten Druckzylinders 4 abgeschwenkt, wodurch sich die Greifer 21b schließen und der Bogen 6 ergriffen wird. Nach einer Ca. 180°-Drehung hat der Bogen den Übergabepunkt zum dritten Druckzylinder 5 erreicht (4B). Die Kurve 20c des dritten Druckzylinders 5 ist angeschwenkt und die Greifer 21c sind geöffnet. Die Kurve 20b des zweiten Druckzylinders 4 bleibt abgeschwenkt und die Greifer 21b geschlossen, wodurch der Bogen 6 an dem dritten Zylinder 5 vorbeigeführt wird. Nach einer weiteren Drehung von ca. 180° erreicht der Bogen 6 erneut den Übergabepunkt vom ersten Druckzylinder 3 an den zweiten Druckzylinder 4 (4C). Nun ist die Kurve 20a des ersten Druckzylinders angeschwenkt, die Greifer 21a sind geöffnet und der Bogen 6 wird auch am ersten Druckzylinder 3 vorbeigeführt. Nach einer weiteren Drehung von ca. 180° erreicht der Bogen 6 erneut den Übergabepunkt an den dritten Druckzylinder 5 (4D). Nun wird die Kurve 20c des dritten Druckzylinders 5 abgeschwenkt, sodass sich die Greifer 21c schließen und den Bogen 6 greifen. Die Kurve 20b des zweiten Druckzylinders 4 wird derweil angeschwenkt, was zur Öffnung der Greifer 21b führt. Der Bogen 6 somit um über 360° auf dem zweiten Druckzylinder 4 geführt und anschließend an den dritten Druckzylinder 5 übergeben.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Zuführungszylinder
3: erster Druckzylinder
4: zweiter Druckzylinder
5: dritter Druckzylinder
6: Bogen
7a: Inkjet-Druckkopf
7b: Inkjet-Druckkopf
8: Druckkopf
9: Farbübertragungsband
10a: ortsfeste Walze(n)
10b: schwenkbare Walze(n)
11: Druckkopf
12: Bebilderungszylinder
13: erster Übertragungszylinder
14: zweiter Übertragungszylinder
15: Wascheinrichtung
16: Wascheinrichtung
17: Wascheinrichtung
18: Wascheinrichtung
19: Schwenkvorrichtung
20a: Zuschaltbare Kurve des ersten Druckzylinders
20b: Zuschaltbare Kurve des zweiten Druckzylinders
20c: Zuschaltbare Kurve des dritten Druckzylinders
21a: Greifer des ersten Zylinders
21b: Greifer des zweiten Zylinders
21c: Greifer des dritten Zylinders
22: Farbübertragungseinheit

Claims

Vorrichtung zum beidseitigen Bedrucken von bogenförmigen Bedruckstoffen, wobei der Bedruckstoff (6) auf einem Gegendruckzylinder (4) um mehr als 360° geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedruckstoff (6) mit der Widerdruckseite erneut in den Wirkbereich einer Farbauftragungseinheit (22) gelangt, von welcher der Bedruckstoff (6) auf einem vorgeordneten Gegendruckzylinder (3) bereits auf der Schöndruckseite bedruckt wurde.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (21b) des um mehr als 360° führenden Gegendruckzylinders (3, 4) tiefergelegt sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der um mehr als 360° führende Gegendruckzylinder (4) an- und abschwenkbare Kurven (20b) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der um mehr als 360° führende Gegendruckzylinder (4) den bogenförmigen Bedruckstoff (6) ansaugt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der um mehr als 360° führende Gegendruckzylinder (4) eine farbabweisende Beschichtung auf seiner Oberfläche aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbauftragungseinheit (22) zwischen zwei einander nachgeordneten Gegendruckzylindern (3, 4) verschwenkt werden kann.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Farbauftragungseinheit (22) ein Inkjet-Druckkopf (7a, 7b) ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Farbauftragungseinheit (22) ein oberhalb der Gegendruckzylinder (3, 4) angeordnetes Übertragungsband (9) ist, wobei das Übertragungsband über mindestens drei Walzen (10a, 10b) geführt wird, wobei die oberen beiden Walzen (10a) ortsfest sind und wobei die mindestens eine untere Walze (10b) beweglich ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Farbauftragungseinheit (22) aus einem Druckkopf (11), einem Bebilderungszylinder (12) und einem ersten Übertragungszylinder (13) sowie einem zweiten Übertragungszylinder (14) besteht, wobei der Druckkopf (11) den Bebilderungszylinder (12) bedruckt, wobei der Bebilderungszylinder (12) ein Schöndruckbild auf den ersten Übertragungszylinder (13) überträgt, wobei der erste Übertragungszylinder (13) das Schöndruckbild auf die Schöndruckseite des Bogens (6) überträgt, wobei der Bebilderungszylinder (12) ein Widerdruckbild auf den zweiten Übertragungszylinder (14) überträgt, wobei der zweite Übertragungszylinder (14) zwischen dem Bebilderungszylinder (12) und dem um mehr als 360° führenden Zylinder (4) verschwenkt werden kann, wobei der zweite Übertragungszylinder (14) das Widerdruckbild auf die Widerdruckseite des Bogens (6) überträgt.