DE102013202688A1

DE102013202688A1 - Kissenpolster für einen Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102013202688A1
Application number: DE102013202688A
Authority: DE
Inventors: Hideki Uramichi; Fumiya MAKIGUCHI; Masayuki Imagawa; Hirotaka Harada
Original assignee: Toyota Boshoku Corp; Toyobo Co Ltd
Current assignee: Toyota Boshoku Corp; Toyobo MC Corp
Priority date: 2012-02-22
Filing date: 2013-02-20
Publication date: 2013-08-29
Anticipated expiration: 2033-02-21
Also published as: US9266455B2; JP5985411B2; CN103287299B; US20130214583A1; DE102013202688B4; JP2013198730A; CN103287299A

Abstract

Ausführungsformen der Erfindung umfassen ein Kissenpolster (60) zum Tragen eines sitzenden Fahrgasts, das in einen linken Polsterabschnitt (62B; 64), einen mittleren Polsterabschnitt (62A) und einen rechten Polsterabschnitt (62B; 64) unterteilt ist, einen über den linken Polsterabschnitt (62B; 64), den mittleren Polsterabschnitt (62A) und den rechten Polsterabschnitt (62B; 64) verteilten weichen Harzschaum (70), wobei der linke Polsterabschnitt (62B; 64) ein linkes Aufnahmevolumen (62B) zum Aufnehmen eines ersten Volumens eines elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerks (72) und weichen Harzschaum (70) enthält, wobei der rechte Polsterabschnitt (62B; 64) ein rechtes Aufnahmevolumen (62B) zum Aufnehmen eines zweiten Volumens eines elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerks (72) und weichen Harzschaum (70) enthält, und wobei der mittlere Polsterabschnitt (62A) kein Volumen mit einem darin aufgenommenen elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerk enthält.

Description

Die Anmeldung beansprucht die Priorität der japanischen Patentanmeldungen Nr. 2012-036333 und 2013-028650, deren Inhalte hiermit durch Bezugnahme aufgenommen sind.
Die Erfindung betrifft Kissenpolster für Fahrzeugsitze.
Bei einem von einem Fahrgast in einem Fahrzeug in Anspruch genommenen Fahrzeugsitz kommt üblicherweise ein Sitzkissen mit einem aus Urethanschaum hergestellten Kissenpolster zum Einsatz (siehe die Japanische Offenlegungsschrift Nr. 06-133834 ). Bei herkömmlichen Kissenpolstern hat ein das Gesäß tragender Abschnitt hinsichtlich des Sitzkomforts und weiterer Funktionen eine Dicke von etwa 100 mm.
Bei einigen Hybrid-Elektrofahrzeugen ist unter dem Sitzkissen eine der Antriebsquellen, ein Batteriepack, verstaut. Zur Sicherstellung des für die Verstauung des Batteriepacks erforderlichen Raums gilt es, die Gesamthöhe der Sitzanordnung gering zu halten. Notwendig ist daher ein dünneres Kissenpolster als Bestandteil der Anordnung. Lediglich die Polsterdicke von 100 mm auf geringere 50 mm zu reduzieren, ginge aber zu Lasten verschiedener Funktionen, die von einem Kissenpolster erwartet werden, sowie des Sitzkomforts. Es sind somit dünnere, gleichzeitig aber komfortable Kissenpolster erforderlich.
Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist ein Kissenpolster für einen Fahrzeugsitz, auf den sich ein Fahrgast setzt, vorgesehen mit: einem Kissenpolster zum Tragen eines sitzenden Fahrgasts, das in einen linken Polsterabschnitt, einen mittleren Polsterabschnitt und einen rechten Polsterabschnitt unterteilt ist; einem über den linken Polsterabschnitt, den mittleren Polsterabschnitt und den rechten Polsterabschnitt hinweg verteilten weichen Harzschaum; wobei der linke Polsterabschnitt ein linkes Aufnahmevolumen zum Aufnehmen eines ersten Volumens eines elastischen, dreidimensionalen Netzwerks und der rechte Polsterabschnitt ein rechtes Aufnahmevolumen zum Aufnehmen eines zweiten Volumens eines elastischen, dreidimensionalen Netzwerks aufweist. Das elastische dreidimensionale Netzwerk ermöglicht, dass selbst ein dünnes Kissenpolster eine sitzende Person stabil stützt und einen Komfort schafft, ohne dass der Eindruck einer Härte entsteht.
Weitere Gegenstände, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung sowie den Ansprüchen und beigefügten Zeichnungen verständlich, in denen:
1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes gemäß einigen Ausführungsformen ist;
2 eine Draufsicht eines Kissenpolsters gemäß einer ersten Ausführungsform ist;
3 ein Querschnitt des Kissenpolsters aus 2 entlang der Linie III-III ist;
4 ein schematischer Querschnitt ist, der veranschaulicht, wie das Kissenpolster unter einem niedrigen Körpergewicht arbeitet;
5 ein schematischer Querschnitt ist, der veranschaulicht, wie das Kissenpolster unter einem hohen Körpergewicht arbeitet;
6 eine Draufsicht eines Kissenpolsters gemäß einer zweiten Ausführungsform ist;
7 eine Draufsicht eines Kissenpolsters gemäß einer dritten Ausführungsform ist;
8 ein Querschnitt eines Kissenpolsters gemäß einer vierten Ausführungsform ist;
9 ein Querschnitt eines Kissenpolsters gemäß einer fünften Ausführungsform ist;
10 ein Querschnitt eines Kissenpolsters gemäß einer sechsten Ausführungsform ist; und
11 ein schematischer Querschnitt ist, der die Arbeitsweise eines herkömmlichen Kissenpolsters 11 unter einem hohen Körpergewicht veranschaulicht.
Jedes der oben und im Folgenden beschriebenen weiteren Merkmale und Konzepte können separat oder zusammen mit anderen Merkmalen und Konzepten benutzt werden, um verbesserte tragbare Funk – oder Radiogeräte zu schaffen. Repräsentative Beispiele der vorliegenden Erfindung, die viele dieser zusätzlichen Funktionen und Konzepte sowohl separat als auch in Kombination verwenden, werden nun im Detail und mit Hilfe der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die detaillierte Beschreibung dient lediglich dazu, einem Fachmann weitere Details zur Ausführung bevorzugter Aspekte der vorliegenden Konzepte zu vermitteln, ohne den Umfang der Erfindung einzuschränken. Daher müssen die in der folgenden, detaillierten Beschreibung beschriebenen Kombinationen von Merkmalen und Schritten nicht zwingend notwendig sein, um die Erfindung im weitesten Sinne auszuführen; sie werden stattdessen lediglich erläutert, um repräsentative Beispiele der Erfindung besonders zu beschreiben. Zudem können verschiedene Merkmale der repräsentativen Beispiele und der Unteransprüche in Weises kombiniert werden, die nicht speziell angegeben sind, um weitere, nützliche Ausgestaltungen der Erfindung zu schaffen.
(Erste Ausführungsform)
1 zeigt einen Fahrzeugsitz 10, auf den sich ein Fahrgast setzt. Der Sitz 10 hat ein Sitzkissen 20, auf das sich ein Fahrgast setzt, und eine Rückenlehne 30, an der sich die Person anlehnt. Die Rückenlehne 30 ist mit einem hinteren Abschnitt des Sitzkissens 20 verbunden. Das Sitzkissen 20 weist einen (nicht gezeigten) innen liegenden Rahmen auf. Eine aus einer Metallplatte gebildete Kissenschale 50 (siehe 3) überbrückt den Rahmen und trägt das Körpergewicht. Auf der Kissenschale 50 befindet sich ein Kissenpolster 60, das eine Sitzfläche vorsieht. Das Kissenpolster 60 ist von einem Bezug 40 überzogen, der das Gefühl und Design bestimmt.
Das Kissenpolster 60 ist grundsätzlich aus einem weichen Polyurethanschaum geformt. Das Kissenpolster 60 trägt einen sitzenden Fahrgast mit einem moderaten Abfedervermögen, wobei es unter dem Gewicht dieser Person zusammengedrückt wird. Polyurethanschaum ist typischerweise ein Copolymer aus Polyolen und Isocyanaten. Er wird typischerweise durch die Zugabe eines geeigneten Katalysators, Schäummittels und Schaumstabilisators zu Polyol- und Isocyanatmonomeren und anschließendes Erhitzen zur Reaktion hergestellt. Spezifische Zusammensetzungen des Polyurethanschaums für ein Kissenpolster sind allgemein bekannt und werden hier nicht mehr näher beschrieben.
Wie es in 2 gezeigt ist, ist das Kissenpolster 60 in der Breite in einen durch zwei Längsnuten eingefassten flachen Teil 62 in der Mitte und seitliche Stützteile 64 auf der linken bzw. rechten Seite unterteilt. Der flache Teil 62 nimmt auf seiner oberen Sitzfläche das Gesäß eines sitzenden Fahrgasts auf und trägt das Körpergewicht. Der flache Teil 62 kann eine Breite von etwa 300–400 mm und eine Höhe von etwa 50 mm haben. Die seitlichen Stützteile 64 sind jeweils in der Art einer Böschung, die von der oberen Oberfläche des flachen Teils 62 aus ansteigt, ausgebildet, wie es in 3 gezeigt ist, und stützen bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs das Gewicht in Breitenrichtung ab, wodurch eine stabile Haltung der sitzende Person zu gewährleisten. Die Nut 66 ist eine Vertiefung in der oberen Sitzfläche. Der unmittelbar oberhalb der Nut 66 befindliche Abschnitt des Bezugs ist in die Nut 66 eingezogen und an in der Nut 66 befestigten Halterungen eingehängt. Der Bezug 40 ist über die Oberfläche des flachen Teils 62 und der seitlichen Stützteile 64 gespannt.
In der normalen Sitzposition wirkt das Körpergewicht der sitzenden Person über das Gesäß H auf einen bestimmten Flächenbereich (im Folgenden als ”aktiver Flächenbereich” bezeichnet) in der Nähe des hinteren Bereichs des flachen Teils 62. Ein zentraler Abschnitt 62A des aktiven Flächenbereichs (siehe 2) enthält einen Abschnitt, der die Sitzbeinhöcker T, die beiden Sitzbeine, als die tiefsten Erstreckungen der Beckenknochen aufnimmt. Entlang des Umfangs des aktiven Flächenbereichs erstrecken sich Abschnitte aus einem elastischen Material mit einem höheren Elastizitätsmodul (elastische Abschnitte 62B) als der Harzschaum des zentralen Abschnitts 62A. Er ist so vorgesehen, dass er die Stelle meidet, in der die Höcker T liegen.
Die elastischen Abschnitte 62B sind wenigstens an gegenüberliegenden Stellen beiderseits des zentralen Abschnitts 62A angeordnet. In der vorliegenden Ausführungsform sind die elastische Abschnitte 62B vorzugsweise C- oder hufeisenförmig mit nach vorne gerichteter Öffnung und einem linken und rechten Abschnitt angeordnet, die einander jenseits des zentralen Abschnitts 62A gegenüberliegen, wie es in 2 gezeigt ist. Wie es im Querschnitt von 3 gezeigt ist, erstrecken sich die elastischen Abschnitte 62B von der unteren Oberfläche bis zur oberen Oberfläche (Sitzfläche) über die gesamte Höhe des Kissenpolsters hinweg. Die (von dem zentralen Abschnitt 62A abgewandten) Außenseiten und die (dem zentralen Abschnitt 62A zugewandten) Innenseiten der elastischen Abschnitte 62B verlaufen im Wesentlichen vertikal. Die Breite der elastischen Abschnitte 62B zwischen Außen- und Innenseite kann vorzugsweise 30 mm oder mehr betragen. Der Abstand zwischen den Innenseiten der elastischen Abschnitte 62B kann vorzugsweise wenigstens 200 mm betragen. Der Querschnitt der elastischen Abschnitte 62B kann eine beliebige Form passend zur Gesäßkontur, wenn der zentrale Abschnitt 62A unter dem Körpergewicht zusammengedrückt ist, haben. Der Querschnitt kann vorzugsweise eine lineare Unterseite auf einer flachen Oberfläche eines Unterbaus haben, während die anderen Seiten vorzugsweise passend zum Gesäß ausgebildet und beispielsweise rechteckig, dreieckig oder halbkreisförmig geformt sein können.
Nachfolgend wird beschrieben, wie der zentrale Abschnitt 62A und die elastischen Abschnitte 62B arbeiten, wenn sich eine Person auf das Kissenpolster 60 setzt. Die 4 und 5 zeigen Querschnitte des flachen Teils 62 des Kissenpolsters 60. Sie zeigen jeweils einen Schnitt in einer Ebene, die die dem zentralen Abschnitt 62A gegenüber liegenden elastischen Abschnitte 62B enthält. 4 zeigt ein Stadium, in dem das Körpergewicht W noch im Bereich eines niedrigen Gewichts liegt und die Verformung relativ gering ist. 5 zeigt ein Stadium nach dem Verstreichen von ausreichend Zeit, seitdem das Körpergewicht W den Bereich eines hohen Gewichts erreicht hat, in dem die Haltung des Fahrgasts stabil ist und das Körpergewicht W im Wesentlichen abgestützt ist. Wenn sich eine Person auf das Kissenpolster setzt, wie es in 4 und 5 gezeigt ist, wirkt das Körpergewicht W auf den flachen Teil 62 des Kissenpolsters mit der Folge, dass sich der flache Teil 62 zu verformen beginnt. Wie es in 4 gezeigt ist, wird im Anfangsstadium des Niedersetzens nur der zentrale Abschnitt 62A des aktiven Flächenbereichs (aus Harzschaum) der Kontur des Gesäßes entsprechend zusammengedrückt. Dabei werden die Sitzbeinhöcker T aufgenommen. Somit kann im Anfangsstadium des Niedersetzens der welche Schaum die Höcker T welch aufnehmen. Das Körpergewicht W wird durch die aufgrund der Verformung entstehende, nach oben gerichtete Reaktionskraft F1 gestützt. Wie es in 5 gezeigt ist, setzt dann auch eine Verformung der beiderseitigen elastischen Abschnitte 62B ein. Dabei wird der obere Teil der elastischen Abschnitte 62B elastisch nach unten gedrückt. Im Zuge des Zusammendrückens des zentralen Abschnitts 62A werden die oberen Teile der elastischen Abschnitte 62B aber auch in eine Richtung aufeinander zu gezogen. Somit kann sich wenigstens der obere Teil der elastischen Abschnitte 62B gemeinsam mit dem zentralen Abschnitt 62A verformen. In der vorliegenden Ausführungsform sind die elastischen Abschnitte 62B und der zentrale Abschnitt 62A an den Schnittstellen aneinandergefügt.
Wie es in 11 gezeigt ist, hat ein herkömmliches, dickes Kissenpolster im Unterschied zur vorliegenden Ausführungsform keinen Abschnitt mit einem relativ hohen Elastizitätsmodul. Daher kann sich der seitliche Abschnitt außerhalb der gestrichelten Linie in 11, der dem elastischen Abschnitt 62B der Ausführungsform entspricht, je nach Kontur des Gesäßes uneingeschränkter verformen, wodurch lediglich eine nach oben gerichtete Reaktionskraft F erzeugt wird. Da die Kontur des Gesäßes nicht flach ist, sondern zum Umfang hin nach oben gewölbt ist, wird der Umfangsbereich weniger zusammengedrückt als der zentrale Abschnitt 62A. Der Umfangsabschnitt kann somit trotz Dicke des flachen Teils 62 nur wenig dazu beitragen, das Körpergewicht W zu tragen. In der vorliegenden Ausführungsform kann der elastische Abschnitt 62B, der einen höheren Elastizitätsmodul hat als der zentrale Abschnitt 62A, ab einem bestimmten Körpergewicht W jedoch eine größere Reaktionskraft erzeugen, wie es in 5 gezeigt ist. Aufgrund des hohen Elastizitätsmoduls können sich die elastischen Abschnitte 62B nicht so frei verformen wie der zentrale Abschnitt 62A. Dies sorgt für ein Verhalten dergestalt, dass die elastischen Abschnitte 62B sowohl zusammengedrückt als auch nach innen gekrümmt oder gebogen werden. Die oberen Abschnitte der beiderseitigen elastischen Abschnitte 62B werden somit enger zusammengezogen, wenn der zentrale Abschnitt 62A zusammengedrückt wird. Mit zunehmendem Zusammendrücken des zentralen Abschnitts 62A übernehmen zunehmend die elastischen Abschnitte 62B die Rolle, das Körpergewichts W zu tragen. Die elastischen Abschnitte 62B zeigen ihre Stützfunktion in Abhängigkeit von der Größe der Verformung des zentralen Abschnitts 62A. Da die obere Oberfläche des elastischen Abschnitts 62B durch die runde Gestalt des Gesäßes schräg steht, wirkt die Reaktionskraft gegen das Körpergewicht W in eine Richtung schräg nach oben, wie es in 5 angegeben ist. Somit kommt eine nach oben gerichtete Vertikalkraftkomponente F2 der schräg verlaufenden Kraft als eine neue Kraft zu der nach oben gerichteten vertikalen Reaktionskraft F1 des zentralen Abschnitts 62A hinzu und trägt dazu bei, das Körpergewicht W zu tragen.
Im Folgenden wird ein elastischer Körper, der die elastischen Abschnitte 62B bildet, näher erläutert. In der vorliegenden Ausführungsform ist der elastischer Körper, der die elastischen Abschnitte 62B bildet, ein Verbundwerkstoff, bei dem ein Harzschaum 70 die Poren eines dreidimensionalen Netzwerks 72 ausfüllt, von dem 3 einen Ausschnitt in vergrößerter Darstellung zeigt. Anders ausgedrückt ist das dreidimensionales Netzwerk 72 mit dem Harzschaum getränkt. Eine derartige Ausführungsform ist in 3 zu sehen. Das dreidimensionale Netzwerk hat im Besonderen eine dreidimensionale Netzwerkstruktur, die eine Anzahl von miteinander verbundenen Poren bildet. Das dreidimensionale Netzwerk 72 ist vorzugsweise ein faseriges Netzwerk von Objekten und/oder Materialien. Ein derartiges faseriges Netzwerk kann in einer organisierten oder unorganisierten Weise angeordnet sein. Das Netzwerk ist des Weiteren vorzugsweise ein elastisches Netzwerk mit einer Elastizität bei einer Verformung der Netzwerkstruktur. Durch den Harzschaum 70, der in die Poren der Netzwerkstruktur des elastischen dreidimensionalen Netzwerks 72 gefüllt ist, kommt der Elastizitätsmodul des Harzschaums zu dem der Netzwerkstruktur hinzu. Der Elastizitätsmodul des Harzschaums 70 und des dreidimensionalen Netzwerks 72 ist so bestimmt, dass der erhöhte Elastizitätsmodul des elastischen Abschnitts 62B höher ist als der Elastizitätsmodul des Schaums des zentralen Abschnitts 62A. Der elastische Körper, der eine Verbundwerkstoffstruktur hat, lässt sich durch ein Verschäumen der Rohmaterialien in der Weise, dass diese über die Poren des dreidimensionales Netzwerk 72 verteilt sind, herstellen. Das dreidimensionale Netzwerk 72 ist im Besonderen an einer bestimmten Position in einer Form für das Kissenpolster 60 befestigt. Die elastischen Abschnitte 62B werden durch einen Teil der im Netzwerk verteilten Rohmaterialien während des Verschäumens geformt. Die umgebenden Harzschaumabschnitte lassen sich auf diese Weise formen. Die dreidimensionale Netzwerkstruktur 72 bleibt von der während der Schäumreaktion der Rohmaterialien entstehenden Hitze vorzugsweise unbeeinflusst. Wenigstens ein Teil der Oberfläche des dreidimensionalen Netzwerks kann vorzugsweise Poren aufweisen, in bzw. über die das rohe Harzmaterial in das Netzwerk eindringt. Die elastischen Abschnitte 62B und der zentrale Abschnitt 62A können an der Schnittstelle aneinandergefügt sein.
Ein Beispiel für das elastisches dreidimensionale Netzwerk 72 ist eine faserige Struktur aus thermoplastischen Harzfasern. In der faserigen Struktur sind die thermoplastischen Harzfasern im Besonderen unter Bildung einer Anzahl von Schleifen zufällig und dreidimensional ineinander verschlungen, wobei die Fasern an den Kontaktstellen unter Wärme miteinander verschweißt sind. Bei einem derartigen thermoplastischen Material kann es sich um ein allgemein bekanntes thermoplastisches Material, wie z. B. Polyester, Polyamid, Polyether und Polyolefin, handeln. Fasern aus thermoplastischem Harz können durch Extrusion erzeugt werden. Dabei können der Querschnitt, die Größe, die Form und die Festigkeit oder Hohlheit eingestellt werden. Aus diesen Fasern geformte, regellos angeordnete Schleifen bilden eine dreidimensionale, isotrope Feder. Die Gesamtelastizität der Struktur wird durch die Verformung der Schleifen erhalten. Der Elastizitätsmodul (die Härte) kann durch eine Änderung der Dichte der sich dreidimensional ausdehnenden Fasern eingestellt werden. Dies kann alternativ oder zusätzlich zu der oben erwähnten Einstellung der Querschnittsform der Fasern erfolgen. Das faserige Material kann in jede beliebige Gestalt zugeschnitten, warmgepresst oder verklebt sein. Die Kanten des faserigen Materials können abgeschrägt oder abgerundet sein. Als faserige Struktur wäre beispielsweise Breathair^TM der Toyobo Co., Ltd. geeignet. Breathair^TM zeichnet sich durch einen geringen Hystereseverlust und eine hohe Elastizität aus. Aus diesem Grund wird sich das Kissenpolster 60 durch den Einsatz von Breathair^TM bei wiederholter Kompression mit der Zeit nur wenig ändern und hat daher eine gute Haltbarkeit.
Ein Kissenpolster gemäß der vorliegenden Ausführungsform erzielt die folgenden vorteilhaften Effekte. Selbst im Falle eines dünnen Kissenpolsters 60 wird durch den elastischen Abschnitt 62B mit dem elastischen, dreidimensionalen Netzwerk eine sitzende Person zuverlässig gestützt. Das Kissenpolster schafft aufgrund der Tatsache, dass der zentrale Abschnitt 62A aus einem weichen Harzschaum hergestellt ist, des Weiteren einen Sitzkomfort, ohne das Gefühl einer Härte zu vermitteln. Der Querschnitt der elastischen Abschnitte 62B hat vorzugsweise eine lineare Unterseite, während die anderen Seiten passend zur Kontur des Gesäßes beliebig geformt sein können, um einen stabileren Halt zu geben. Der elastische Abschnitt 62B hat vorzugsweise eine größere Höhe als Breite. Dadurch können sich die elastischen Abschnitte 62B beim Zusammendrücken des zentralen Abschnitts 62A folgend leicht nach innen biegen. Des Weiteren kann die sitzende Person durch den elastischen Abschnitt 62B, der sich von der oberen bis zur unteren Oberfläche des Kissenpolsters 60 erstreckt, stabil gestützt werden.
(Weitere Ausführungsformen)
Es werden nun weitere Ausführungsformen der Erfindung vorgestellt. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform können die elastischen Abschnitte 62B in der Draufsicht gesehen anders angeordnet sein. In einer zweiten Ausführungsform, die in 6 gezeigt ist, sind die elastischen Abschnitte 62B links bzw. rechts des zentralen Abschnitts 62A und in Form eines in Längsrichtung verlaufenden geraden Streifens angeordnet. In einer dritten Ausführungsform, die in 7 gezeigt ist, sind die elastischen Abschnitte 62B links bzw. rechts des zentralen Abschnitts 62A angeordnet und in der Art zweier Klammern als nach außen gekrümmte Streifen ausgebildet. In der zweiten wie auch dritten Ausführungsform muss im hinteren Teil des aktiven Flächenbereichs kein elastischer Abschnitt vorhanden sein. Die elastischen Abschnitte 62B sind jedoch wie in der ersten Ausführungsform vorzugsweise links und rechts des zentralen Abschnitts 62A gegenüberliegend angeordnet. Alternativ dazu können elastische Abschnitte vor und hinter dem zentralen Abschnitt 62A gegenüberliegend angeordnet sein. Solange wie die elastischen Abschnitte 62B an gegenüberliegenden Stellen jenseits des zentralen Abschnitt 62A angeordnet sind, müssen sie nicht zwingend als Streifen oder dergleichen geformt sein. Beispielsweise können die elastischen Abschnitte 62B kürzer, z. B. zylindrisch oder prismatisch, geformt sein. Der Querschnitt der elastischen Abschnitte 62B kann gegenüber der ersten Ausführungsform abgewandelt sein. In einer vierten Ausführungsform, die in 8 gezeigt ist, ist die Innenseite des elastischen Abschnitts 62B zur Unterseite hin nach außen geneigt. In einer fünften Ausführungsform, die in 9 gezeigt ist, ist der elastische Abschnitt 62B nur an der Oberseite des Kissenpolsters 60 angeordnet. In einer sechsten Ausführungsform, die in 10 gezeigt ist, ist der elastische Abschnitt 62B nur an der Unterseite des Kissenpolsters 60 angeordnet.
In den oben angegebenen Ausführungsformen kann das elastische Material, aus dem der elastische Abschnitt 62B gebildet ist, ein Material sein, bei dem der Harzschaum 70 Zwischenräume einer Schraubenfeder statt des oben beschriebenen elastischen dreidimensionalen Netzwerks 72 ausfüllt. Das Material hat vorzugsweise einen höheren Elastizitätsmodul als das Material des zentralen Abschnitts 62A allein. Das elastische Material kann einfach aus einem Gummi- oder Polyurethanschaumvolumen statt der Verbundstruktur gebildet sein. Der zentrale Abschnitt 62A und die elastischen Abschnitte 62B können mittels eines Klebers, durch eine Verbindung untereinander oder mit einem anderen Element, oder durch eine geeignete chemische Verbindung aneinandergefügt sein. Der zentrale Abschnitt 62A und die elastischen Abschnitte 62B müssen jedoch nicht immer zusammengefügt sein. Der obere Teil der elastischen Abschnitte 62B kann unter der Spannung des Bezugs 40 in horizontaler Richtung gezogen und entsprechend dem zentralen Abschnitt 62A verformt sein. Das dreidimensionale Netzwerk 72 kann beispielsweise ein offenzelliger Harzschaum anstelle der oben beschriebenen faserigen Struktur thermoplastischer Harzfasern sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

JP 2012-036333 [0001]
JP 06-133834 [0003]

Claims

Kissenpolster (60) für einen Fahrzeugsitz, auf den sich ein Fahrgast setzt, mit: einem Kissenpolster (60) zum Tragen eines sitzenden Fahrgasts, wobei das Kissenpolster (60) in einen linken Polsterabschnitt (62B; 64), einen mittleren Polsterabschnitt (62A) und einen rechten Polsterabschnitt (62B; 64) unterteilt ist, Harzschaum (70), der über den linken Polsterabschnitt (62B; 64), den mittleren Polsterabschnitt (62A) und den rechten Polsterabschnitt (62B; 64) hinweg verteilt ist, wobei der linke Polsterabschnitt (62B; 64) ein linkes Aufnahmevolumen (62B) zum Aufnehmen eines ersten Volumens eines elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerks (72) und weichen Harzschaum (70) aufweist, wobei der rechte Polsterabschnitt (62B; 64) ein rechtes Aufnahmevolumen (62B) zum Aufnehmen eines zweiten Volumens eines elastischen, dreidimensional faserigen Netzwerks (72) und weichen Harzschaum (70) aufweist, und wobei der mittlere Polsterabschnitt (62A) kein Volumen mit einem darin aufgenommenen elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerk aufweist.
Kissenpolster (60) nach Anspruch 1, wobei: der Querschnitt des linken Aufnahmevolumens (62B) wenigstens eine lineare Seite hat, und der Querschnitt des rechten Aufnahmevolumens (62B) wenigstens eine lineare Seite hat.
Kissenpolster (60) nach Anspruch 1 oder 2, wobei: der linke Polsterabschnitt (62B; 64) eine obere Oberfläche und eine untere Oberfläche hat, der rechte Polsterabschnitt (62B; 64) eine obere Oberfläche und eine untere Oberfläche hat, das erste Volumen des elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerks (72) sich von der oberen Oberfläche bis zur unteren Oberfläche des linken Polsterabschnitts (62B, 64) erstreckt, und das zweite Volumen des elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerks (72) sich von der oberen Oberfläche bis zur unteren Oberfläche des rechten Polsterabschnitts (62B, 64) erstreckt.
Kissenpolster (60) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das erste Volumen des elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerk (72) und/oder das zweite Volumen des elastischen, dreidimensionalen faserigen Netzwerks (72) eine Vielzahl von Faserschleifen aufweisen/aufweist, wobei die Kontaktstellen zwischen der Vielzahl von Faserschleifen aneinandergefügt sind.
Kissenpolster (60) nach Anspruch 4, wobei die Vielzahl von Faserschleifen aus wenigstens einem thermoplastischen Polyester, Polyamid, Polyether oder Polyolefin gebildet sind.
In einem Kissenpolster (60) für ein Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1–5 verwendetes Volumen aus einem dreidimensionalen faserigen Netzwerk (72).
Kissen (60) für ein Fahrzeug mit: einem Kissen (60) mit einem zentralen Polsterabschnitt (62) und zwei seitlichen Stützabschnitten (64); wobei der zentrale Polsterabschnitt (62) in einen linken Polsterabschnitt (62B), einen mittleren Polsterabschnitt (62A) und einen rechten Polsterabschnitt (62B) unterteilt ist; wobei die beiden seitlichen Stützabschnitte (64) weiches Harz (70) enthalten; und wobei der zentrale Polsterabschnitt (62) eine Kombination aus weichem Harz (70) und einem Volumen aus einem elastischen, faserigen Material (72) enthält.
Kissen (60) für ein Fahrzeug nach Anspruch 7 wobei das Volumen aus dem elastischen, faserigen Material (72) des zentralen Polsterabschnitts (62) auf den linken Polsterabschnitt (62B) und den rechten Polsterabschnitt (62B) beschränkt ist.
Kissen (60) für ein Fahrzeug nach Anspruch 7 oder 8 wobei der linke Polsterabschnitt (62B) und der rechte Polsterabschnitt (62B) außerhalb eines Sitzbeinhöckers des Kissens (60) angeordnet ist.
In einem Kissen (60) für ein Fahrzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9 verwendetes Volumen aus einem elastischen, faserigen Netzwerk (72), wobei das Volumen aus einem elastischen, faserigen Material (72) eine Vielzahl von Faserschleifen aufweist, wobei die Kontaktstellen zwischen der Vielzahl von Faserschleifen aneinandergefügt sind.
Volumen aus einem elastischen, faserigen Material (72) nach Anspruch 10, wobei die Vielzahl von Faserschleifen aus wenigstens einem thermoplastischen Polyester, Polyamid, Polyether oder Polyolefin gebildet sind.