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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem zur Befestigung eines Fahrzeugsitzes an einer karosserieseitigen Struktur.
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Die Patentanmeldung US 2002/0067045 A1 offenbart ein Befestigungssystem zur Befestigung einer Unterkonstruktion eines Fahrzeugsitzes, beispielsweise einer Sitzschiene in der Art eines Ankers. Der Anker besteht aus einem Körper mit einem oberen Abschlussflansch und einer ringförmigen Wand, die radiale Bohrungen aufweist, in der radial bewegliche Kugeln untergebracht sind. Ein Blockierkolben ist innerhalb des Körpers dazu eingerichtet, axial innerhalb des Körpers in Längsrichtung zwischen einer Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung zu gleiten. Der Anker greift in die auf dem Boden des Fahrzeuges liegende Sitzschiene ein, so dass der Abschlussflansch parallel zur Sitzschiene liegt. Während dieser Einschubbewegung liegen die Kugeln innerhalb des Körpers des Ankers in ihrer Freigabestellung. Nachdem der Anker in Längsrichtung des Ankers eingeschoben worden ist, werden die Kugeln durch den Blockierkolben in radialer Richtung auseinander gedrückt und greifen unter die Sitzschiene und unter den Boden des Fahrzeuges, so dass die Sitzschiene mit dem Boden verbunden ist.
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Die Druckschrift
FR 2786520 beschreibt einen im Wesentlichen ähnlich aufgebauten Befestigungsanker, der eine Unterkonstruktion eines Fahrzeugsitzes mit einer Karosserie zu verbinden vermag. Der Anker besteht ebenfalls aus einem Körper mit einem oberen Abschlussflansch und einer ringförmigen Wand, die radiale Bohrungen aufweist, in der radial bewegliche Kugeln untergebracht sind. Ein Blockierkolben steckt in Längsrichtung des Körpers gesehen innerhalb des Körpers und weist an seinem Ende Aufnahmen für die Kugeln auf. Der Blockierkolben ist dazu eingerichtet, innerhalb des Körpers um seine Längsachse zu rotieren, wodurch je nach Position eine Freigabestellung und eine Verriegelungsstellung erzeugt werden, indem die Kugeln durch die Rotation des Blockierkolbens um seine Achse mit Hilfe der Aufnahmen am Ende des Blockierkolbens in radialer Richtung nach außen in eine Verriegelungsstellung gedrückt werden. Die Kugeln greifen dabei beispielsweise unter ein karosserieseitiges Halteelement, so dass ein Fahrzeugsitz karosserieseitig verankert ist.
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Die Offenlegungsschrift
DE 102 21 251 A1 betrifft eine Verbindungspaarung zur Anbringung einer Armlehne mittels eines armlehnenseitigen Halteelementes an einem sitzseitigen Aufnahmeelement. Es wird vorgeschlagen, das Halteelement und das Aufnahmeelement so auszugestalten, dass auch bei einer großen Fertigungstoleranz ein sicherer Halt der Verbindung gewährleistet ist. Das Halteelement ist bezüglich einer Ringnut im Aufnahmeelement axial formschlüssig und drehbar in dem Aufnahmeelement gehaltert. In einer Entnahmestellung gehen in dem Halteelement angeordnete Kugeln von der äußeren Radiallage in eine radiale Innenlage über, wodurch der Formschluss zwischen dem Aufnahmeelement und dem Halteelement aufgehoben wird und das Halteelement aus dem Aufnahmeelement entnommen werden kann.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungssystem für einen Fahrzeugsitz zu schaffen, welches sich das Prinzip der Ver- und Entriegelung des Fahrzeugsitzes mit Hilfe von Verriegelungskräfte übertragenden Kugeln zu Nutze macht.
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Ausgangspunkt für die Erfindung ist ein Befestigungssystem umfassend eine Schienenstruktur, mindestens ein Verankerungselement und mindestens ein Verriegelungselement, wobei das mindestens eine Verankerungselement mittels des mindestens einen Verriegelungselementes in der Schienenstruktur reversibel festlegbar ist, indem das mindestens eine Verriegelungselement im Verankerungselement angeordnete Kugeln beeinflusst.
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Zur Lösung der Aufgabe ist es vorgesehen, dass auf mindestens einer Innenseite der Schienenstruktur mindestens eine Nut und mindestens eine Bohrungsreihe angeordnet sind, wobei zunächst im Inneren des Verankerungselementes liegende Kugeln eine Entnahme des Verankerungselementes aus der Schienenstruktur ermöglichen, die von dem mindestens einen gegenüber dem im Verankerungselement unterschiedlich positionierbaren Verriegelungselement aus dem Verankerungselement ein- oder beidseitig herausdrückbar sind.
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Die Kugeln greifen mit ihrem auf mindestens einer Außenseite des Verankerungselementes hervorstehenden Umfangsabschnitt wahlweise in die mindestens eine Nut und/oder in die mindestens eine Bohrungsreihe ein. Durch den Eingriff mindestens einer ersten Kugel in die mindestens eine Nut wird eine Verschiebung des mindestens einen Verankerungselementes entlang der mindestens einen Nut der Schienenstruktur gewährleistet.
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Durch den Eingriff mindestens einer zweiten Kugel in mindestens eine Bohrung der Bohrungsreihe wird eine Verriegelung des mindestens einen Verankerungselementes gegenüber der Schienenstruktur gewährleistet.
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Grundsätzlich beruht das Konzept des erfindungsgemäßen Befestigungssystems somit auf der Nutzung kraftübertragender Kugeln, insbesondere Stahlkugeln, die auf Scherung belastet werden. Das Befestigungssystem weist in einer bevorzugten Ausführungsvariante zwei Kugelebenen auf, die zwei unterschiedliche Funktionen haben. Durch mindestens ein einfaches Verriegelungselement, insbesondere einen Stift, der vertikal in dem Verankerungselement des Befestigungssystems verschiebbar ist, können die Kugeln zwischen dem zu einem Fahrzeugsitz gehörenden Verankerungselement und der karosserieseitigen Schienenstruktur bewegt werden, so dass der Fahrzeugsitz aus der karosserieseitigen Schienenstruktur entweder entnehmbar oder gegenüber der karosserieseitigen Schienenstruktur verschiebbar oder verriegelbar ist. Obere Kugeln, die in der ersten Ausführungsvariante in einer ersten, oberen Ebene angeordnet sind, laufen bei der Verschiebung des Fahrzeugsitzes in einer Nut, während untere Kugeln, die in einer zweiten, unteren Ebene angeordnet sind, bei einem verriegelten Fahrzeugsitz in eine Bohrung der Schienenstruktur gedrückt werden.
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Ausgehend von diesem prinzipiellen Konzept kann das Befestigungssystem in verschiedenen Ausführungsvarianten ausgestaltet werden.
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Erste Ausführungsvariante:
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Die erste Ausführungsvariante wird anhand der 1A, 1B; 2A, 2B; 3A, 3B; 3C detailliert beschrieben. Die erste Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens eine Nut und die mindestens eine Bohrungsreihe in der Schienenstruktur in zwei Höhenebenen – in Höhenrichtung (z-Richtung) gesehen – übereinander liegend angeordnet sind, wodurch ausgehend von einem entriegelten Verankerungselement zur getrennten Ermöglichung der Verschiebung und der Verriegelung des Verankerungselementes gegenüber der Schienenstruktur mindestens ein Verriegelungselement im Verankerungselement angeordnet ist.
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Zweite Ausführungsvariante:
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Das Befestigungssystem in einer zweiten Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens eine Nut und die mindestens eine Bohrungsreihe in der Schienenstruktur in zwei Höhenebenen – in Höhenrichtung (z-Richtung) gesehen – gegenüberliegend angeordnet sind, wodurch ausgehend von einem entriegelten Verankerungselement zur getrennten Ermöglichung der Verschiebung und der Verriegelung des Verankerungselementes gegenüber der Schienenstruktur mindestens ein Verriegelungselement im Verankerungselement angeordnet ist.
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Dritte Ausführungsvariante:
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Das Befestigungssystem ist in einer dritten Ausführungsvariante so ausgestaltet, dass die mindestens eine Nut und die mindestens eine Bohrungsreihe in der Schienenstruktur in einer ersten Höhenebene E1 – in Höhenrichtung (z-Richtung) gesehen – gegenüberliegend angeordnet sind, wodurch ausgehend von einem entriegelten Verankerungselement zur getrennten Ermöglichung der Verschiebung und der Verriegelung des Verankerungselementes gegenüber der Schienenstruktur mindestens zwei in Längsrichtung (x-Richtung) des Verankerungselementes gesehen hintereinander liegende Verriegelungselemente angeordnet sind.
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Alle Ausführungsvarianten:
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Verankerungselement aller Ausführungsvarianten einen Eingriffsabschnitt auf, der in die Schienenstruktur eingreift, wobei in dem Eingriffsabschnitt einseitig oder beidseitig in mindestens einer Höhenebene – in Höhenrichtung (z-Richtung) gesehen – kugelförmige Bohrungen mit einem Verjüngungsabschnitt angeordnet sind, in denen die Kugeln sitzen, wobei der Verjüngungsabschnitt das Herausfallen der Kugeln aus dem Verankerungselement verhindert, jedoch das Hervorstehen des Umfangsabschnittes über die Außenseite des Verankerungselementes erlaubt.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Verankerungselement aller Ausführungsvarianten mindestens eine Sacklochbohrung auf, die orthogonal zur Längsrichtung (x-Richtung) des Verankerungselementes in der normalen Einbaulage des Verankerungselementes in vertikaler Richtung (z-Richtung) verläuft und mit den kugelförmigen Bohrungen in Verbindung steht, wobei das mindestens eine stiftartige Verriegelungselement in der Sacklochbohrung in vertikaler Richtung (z-Richtung) höhenpositionierbar ist, wodurch ein endseitiger Eingriffsbereich des stiftartigen Verriegelungselementes einen in der Sacklochbohrung liegenden Umfangsabschnitt der Kugeln wegdrückt, wodurch die Kugeln mit einem Umfangsabschnitt wahlweise in die mindestens eine Nut und/oder die mindestens eine Bohrungsreihe eingreifen.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Verankerungselement die Form eines <T> auf, wobei der vertikale Abschnitt des <T> den Eingriffsabschnitt des Verankerungselementes bildet, der in die eine <U> Form aufweisende Schienenstruktur eingreift. Die <U> Form ist von besonderem Vorteil, weil das <U> einen länglichen in Längsrichtung des Befestigungssystems verlaufenden schmalen Schlitz bildet, der insbesondere auch dadurch, da das Verankerungselement schützend in den Schlitz eingreift, wenig verschmutzt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Konzeptes ist vorgesehen, dass das Verriegelungselement federbelastet ist, so dass eine Bewegung des Verriegelungselementes aus der Verriegelungsposition und/oder der Verschiebeposition in Richtung der Entriegelungsposition entgegen der Kraft eines Federelementes erfolgt.
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Bevorzugt sind das Verankerungselement und das mindestens eine Verriegelungselement Teil einer Unterkonstruktion eines Fahrzeugsitzes. Das Verankerungselement ist beispielsweise ein verschiebbarer und/oder entnehmbarer Sitzfuß eines Fahrzeugsitzes oder eine verschiebbare und/oder entnehmbare obere Sitzschiene, die oberhalb einer unteren karosserieseitig angeordneten Sitzschiene einer Schienenstruktur sitzt. Durch die erfindungsgemäße Lösung bei der ein Fahrzeugsitz in der Schienenstruktur in Längsrichtung verschiebbar und an den dafür vorgegeben Stellen in der Schienenstruktur verriegelbar ist, besteht ein Vorteil insbesondere darin, dass eine Entnahme des Fahrzeugsitzes aus der Schienenstruktur nach einer erfolgten Entriegelung des Fahrzeugsitzes an jeder Position des Fahrzeugsitzes in Längsrichtung möglich ist.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mittels der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1A, 1B ein Befestigungssystem in einer ersten Ausführungsvariante in einer perspektivischen Darstellung (1A) mit zum Befestigungssystem gehörenden teilweise transparent dargestellten Bauteilen und darunter angeordnet eine zugehörige Schnittzeichnung A-A (18) des Befestigungssystems in einer Entnahmeposition I;
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2A, 2B das Befestigungssystem in der ersten Ausführungsvariante in einer perspektivischen Darstellung (2A) mit zum Befestigungssystem gehörenden teilweise transparent dargestellten Bauteilen und darunter angeordnet eine zugehörige Schnittzeichnung A-A (28) des Befestigungssystems in einer Verschiebeposition II;
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3A, 3B das Befestigungssystem in der ersten Ausführungsvariante in einer perspektivischen Darstellung (3A) mit zum Befestigungssystem gehörenden teilweise transparent dargestellten Bauteilen und darunter angeordnet eine zugehörige Schnittzeichnung A-A (3B) des Befestigungssystems in einer Verriegelungsposition III; und
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3C einer vergrößerte Darstellung der 3A in einer perspektivischen Ansicht von der Seite.
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Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung soll mit „x” die übliche Fahrtrichtung eines Fahrzeugs bezeichnet werden. Mit „y” wird die Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung bezeichnet, und mit „z” wird die Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung bezeichnet. Diese Bezeichnungsweise der Raumrichtungen in kartesischen Koordinaten entspricht dem in der Kraftfahrzeugindustrie allgemein verwendeten Koordinatensystem.
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Die Figuren zeigen ein Befestigungssystem 100, welches in verschiedenen Ausführungsvarianten, die in der einleitenden Beschreibung bereits prinzipiell beschrieben worden sind, ausgestaltet werden kann.
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Die Figuren zeigen das Befestigungssystem 100 in der ersten Ausführungsvariante, wobei sich die Bezugszeichen wiederholen, so dass gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Zu den perspektivischen Ansichten der 1A, 2A, 2B gehören jeweils die Schnitte A-A gemäß der Schnittdarstellungen der 1B, 2B, 3B. Die 1A, 2A, 3A sind in der z/y-Ebene im Bereich eines ersten Verriegelungselementes 30 1 geschnitten.
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Die 3C zeigt das Befestigungssystem 100 gemäß 3A in einer perspektivischen Ansicht von rechts.
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Unabhängig von den Ausführungsvarianten umfasst das Befestigungssystem 100 mindestens ein Verankerungselement 20, welches in den 1A, 2A, 3A und 3C transparent dargestellt ist. Das Verankerungselement 20 ist Teil einer Unterkonstruktion eines Fahrzeugsitzes, wobei es sich hierbei beispielsweise um einen Sitzfuß oder auch um eine Sitzschiene handeln kann.
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Das Verankerungselement 20 greift in eine Schienenstruktur 10 ein. Die Schienenstruktur 10 stellt beispielsweise eine untere Sitzschiene dar, die karosseriefest in einem Fahrzeug angeordnet ist. Das Befestigungssystem 100 weist somit eine karosseriefeste untere Sitzschiene auf, die mit einem Verankerungselement 10, beispielsweise einer oberen Sitzschiene oder einem oberen Sitzfuß in Verbindung steht.
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Wie in den Figuren dargestellt, weist das Verankerungselement 20 die Form eines <T> auf, wobei der vertikale Abschnitt des <T> einen Eingriffsabschnitt 21 bildet, der in die eine <U> Form aufweisende Schienenstruktur 10, insbesondere die untere Schiene eingreift.
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Jedem Befestigungssystem 100 ist mindestens ein Verriegelungselement 30 n zugeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Verriegelungselemente 30 1, 30 2 dargestellt, wobei nur das in den Schnitten A-A der 1B, 2B, 3B dargestellte erste Verriegelungselement 30 1 ausreicht, um die erfindungsgemäßen Wirkungen zu erzielen.
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Die Verriegelungselemente 30 n weisen jeweils einen Eingriffsbereich 31 auf. Der Eingriffsbereich 31 ist der Bereich des jeweiligen Verriegelungselementes 30 n, der je nach Positionierung des Verriegelungselementes 30 n im Verankerungselement 20 sitzt.
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Im Verankerungselement 20 befindet sich je Verriegelungselement 30 n eine vertikale (z-Richtung) Bohrung, die insbesondere als Sacklochbohrung 23 ausgebildet ist. Das jeweilige Verriegelungselement 30 n kann somit bis auf den Boden der Sacklochbohrung 23 in das Verankerungselement 20 eingeschoben werden. Das jeweilige Verriegelungselement 30 n in seiner untersten Position findet dadurch in dem Verankerungselement 20 auf dem Boden der Sacklochbohrung 23 selbstständig einen Anschlag.
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In der ersten Ausführungsvariante sind eine Nut 11 und eine Bohrungsreihe 12 in der Schienenstruktur 10 in zwei Höhenebenen E1, E2 – z-Richtung gesehen – übereinander liegend angeordnet. Dadurch, dass die Nut 11 und die Bohrungsreihe 12 übereinander liegend angeordnet sind, besteht die Möglichkeit, eine Verschiebeposition II und eine Verriegelungsposition III des Verankerungselementes 20 gegenüber der Schienenstruktur 10 mittels nur eines Verriegelungselementes 30 n im Verankerungselement 20 zu bewerkstelligen, wie nachfolgend noch erläutert wird. Dieses mindestens eine Verriegelungselement 30 n ist beispielsweise das erste Verriegelungselement 30 1.
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Vor der Erläuterung der erwähnten Verschiebeposition II und der Verriegelungsposition III wird die Entriegelung beziehungsweise Entnahmeposition des Verankerungselementes 20 aus der Schienenstruktur 10 gemäß 1A und 1B erläutert. Das Verankerungselement 20 ist in den Figuren bereits in die Schienenstruktur 10 eingesetzt.
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In den beiden übereinander liegenden Ebenen E1, E2 – in z-Richtung gesehen – ist in der Schienenstruktur 10 in einer ersten, oberen Ebene E1 die Nut 11 angeordnet. Die Nut 11 ist auf der Innenseite der Schienenstruktur 10 angeordnet, wobei die Nut 11 zur Aufnahme eines Umfangsabschnittes U einer Kugel Kn dient.
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In der zweiten darunter liegenden, unteren Ebene E2 ist eine Bohrungsreihe 12 ausgeführt, wobei die Bohrungsreihe 12 auf der Innenseite der Schienenstruktur 10 angeordnet ist. Die Bohrungsreihe 12 dient ebenfalls dazu, einen Umfangsabschnitt U einer Kugel Kn aufzunehmen.
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Im Ausführungsbeispiel sind die Bohrungen 13 der Bohrungsreihe 12 als Durchgangsbohrungen innerhalb der Wandung der Schienenstruktur 10 ausgeführt. Grundsätzlich reicht es jedoch aus, dass auf der Innenseite eine Vertiefung ausgebildet ist, die den Umfangsabschnitt U einer Kugel Kn aufnehmen kann.
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Das erste Verriegelungselement 30 1 sitzt in seiner Sacklochbohrung 23. Ein zweites Verriegelungselement 30 2 sitzt in seiner in x-Fahrtrichtung dahinter liegenden Sacklochbohrung 23. Wie stellvertretend im Schnitt A-A der 1B auch für das zweite Verriegelungselement 30 2 anhand des ersten Verriegelungselementes 30 1 sichtbar gemacht ist, weist jedes Verriegelungselement 30 n eine Anlaufschräge 32 auf. Diese Anlaufschräge 32 ist bei beiden Verriegelungselementen 30 1, 30 2 oberhalb der in der ersten Ebene E2 liegenden Kugeln K11, K14 positioniert.
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Wenn das Verankerungselement 20, wie in den Figuren dargestellt, bereits in die Schienenstruktur 10 eingesetzt ist, liegen die oberen Kugeln K11, K14 in der ersten, oberen Höhenebene E1 und die unteren Kugeln K21, K22, K23, K24 in der zweiten, unteren Höhenebene E2.
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Die oberen Kugeln K11, K14, und die unteren Kugeln K21, K22, K23, K24 liegen in kugelförmigen Bohrungen 22 im Verankerungselement 20, wobei die kugelförmigen Bohrungen 22 kanalartige Abgänge bilden, die von der jeweiligen Sacklochbohrung 23 ausgehen. Die kugelförmigen, kanalartigen Bohrungen 22 gehen orthogonal in der horizontalen y-Richtung, die quer zur x-Richtung verläuft, ab. Dabei ist die Länge der kugelförmigen, kanalartigen Bohrungen 22 derart ausgebildet, dass ein Umfangsabschnitt U der jeweiligen Kugel Kn aus der Wandung, in der die kugelförmigen, kanalartigen Bohrungen 22 ausgebildet sind, heraussteht. Der Durchmesser der Kugeln Kn ist so bemessen, dass stets ein Umfangsabschnitt U der Kugeln Kn aus der Wandung des Verankerungselementes 20 radial nach außen hervorsteht. Damit die Kugeln Kn in der Wandung des Verankerungselementes 20 auch dann sitzen bleiben, wenn das Verankerungselement 20 nicht mehr mit der Sitzstruktur 10 im Eingriff steht, ist beidseitig der kugelförmigen kanalartigen Bohrungen 22 ein nicht dargestellter Verjüngungsabschnitt ausgebildet, der die Kugeln Kn in der Wandung des Verankerungselementes 20 hält.
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Die kugelförmigen, kanalartigen Bohrungen 22 liegen, wie die Figuren zeigen, sowohl in der ersten, oberen Ebene E1 als auch in der zweiten, unteren Ebene E2.
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Die erste, obere Ebene E1 dient dazu, das Verankerungselement 20 gegenüber der Schienenstruktur 10 verschieben zu können. Mindestens eine Kugel Kn, beispielsweise die Kugel K11, im Ausführungsbeispiel die beiden Kugeln K11, K14, greifen in Verschiebeposition II des Befestigungssystems 100 mit ihrem Umfangsabschnitt U in die Nut 11 ein.
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Die zweite, untere Ebene E2 dient dazu, das Verankerungselement 20 gegenüber der Schienenstruktur 10 verriegeln zu können. Mindestens eine Kugel Kn, beispielsweise die Kugel K21, im Ausführungsbeispiel die vier Kugeln K21, K22, K23, K24, greifen in Verriegelungsposition III des Befestigungssystems mit ihrem Umfangsabschnitt U in die Bohrungen 13 der Bohrungsreihe 12 ein. Durch die Anordnung von beispielsweise vier Kugeln K21, K22, K23, K24 und der zugehörigen Anzahl von vier Bohrungen 13 in der Bohrungsreihe 12 kann eine sehr verschiedene, in x-Richtung hintereinander liegende Verriegelungsposition III eingestellt werden.
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Die Funktionsweise wird durch die nachfolgende Beschreibung weiter verdeutlicht.
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In den 1A und 1B sind das erste und zweite Verriegelungselement 30 1, 30 2 nicht in die Sacklochbohrung 23 eingeschoben. Die Anlaufschräge 23 sitzt oberhalb der Kugeln K11, K21 beziehungsweise K14, K24. Durch das Einschieben des Verankerungselementes 20 in die Schienenstruktur 10 stehen die Umfangsabschnitte U der Kugeln K11, K21 in die Sacklochbohrung 23 hinein. Das Verankerungselement 20 befindet sich gegenüber der Schienenstruktur 10 in einer Entnahmeposition beziehungsweise Entriegelungsposition I.
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In den 2A, 2B sind das erste und zweite Verriegelungselement 30 1, 30 2 bereits zum Teil in z-Richtung in die Sacklochbohrung 23 eingeschoben, wodurch die Anlaufschräge 32 die erste, obere Ebene E1 kreuzt und dabei auf den Umfangsabschnitt U der Kugeln K11, K14 in der ersten, oberen Ebene E1 aufläuft. Der Umfangsabschnitt U der genannten Kugeln K11, K14 steht dadurch auf der gegenüberliegenden Seite der Wandung des Verankerungselementes 20 hervor und greift in die Nut 11 ein. Dadurch kommt das Verankerungselement 20 in die Verschiebeposition II. Das Verankerungselement 20 ist gegenüber der Schienenstruktur 10 in beziehungsweise. entgegen der üblichen Fahrtrichtung x verschiebbar. Der Umfangsabschnitt der Kugeln K11, K14 ragt in die Nut 11 ein, wobei darauf hingewiesen wird, das mindestens eine Kugel K11 und mindestens ein Verriegelungselement 30 1 ausreichen, um das Verankerungselement 20 gegenüber der Schienenstruktur 10 verschiebbar anzuordnen.
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In den 3A, 3B sind das erste und zweite Verriegelungselement 30 1, 30 2 vollständig in z-Richtung in die Sacklochbohrung 23 eingeschoben, wodurch die Anlaufschräge 32 auch die zweite, untere Ebene E2 kreuzt und dabei auf den Umfangsabschnitt der Kugeln K21, K24 aufläuft. Der Umfangsabschnitt der genannten Kugeln K21, K24 steht dadurch ebenfalls auf der gegenüberliegenden Seite der Wandung des Verankerungselementes 20 hervor und greift in eine Bohrung der Bohrungsreihe 20 ein. Nachdem der Umfangsabschnitt U der genannten Kugeln K21, K24 durch Verschieben des Verankerungselementes 20 in beziehungsweise entgegen der üblichen Fahrtrichtung x in jeweils eine Bohrung der Bohrungsreihe 12 eingreift, befindet sich das Verankerungselement 20 gegenüber der Schienenstruktur 10 in seiner Verriegelungsposition III. Auch an dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass mindestens eine Kugel K21 und mindestens ein Verriegelungselement 30 1 ausreichen, um das Verankerungselement 20 gegenüber der Schienenstruktur 10 verriegeln zu können.
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Im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Befestigungssystems 100, beispielsweise bei Anwendung eines auf der Schienenstruktur 10 befestigten Fahrzeugsitzes, wird zur Verschiebung des Fahrzeugsitzes so vorgegangen, dass die Verriegelungselemente 30 1, 30 2, die gegebenenfalls auch oberhalb des Verankerungselementes 20 in Verbindung stehen können, teilweise herausgezogen werden, so dass die in der zweiten, unteren Ebene E2 angeordneten Kugeln K21, K22, K23, K24 aus den Bohrungen 13 der Bohrungsreihe 12 freikommen. Der Fahrzeugsitz ist dann in der üblichen Fahrtrichtung x vor und zurück verschiebbar. Ausgehend von irgendeiner Verschiebeposition ist der Fahrzeugsitz entnehmbar, wenn Verriegelungselemente 30 1, 30 2 vollständig herausgezogen werden, so dass auch die in der ersten, oberen Ebene E2 angeordneten Kugeln K21, K22, K23, K24 aus der Nut 11 freikommen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Befestigungssystem
- 10
- Schienenstruktur
- 11
- Nut
- 12
- Bohrungsreihe
- 13
- Bohrungen der Bohrungsreihe
- 20
- Verankerungselement
- 21
- Eingriffsabschnitt
- 22
- kugelförmige Bohrungen
- 23
- Sacklochbohrung
- 30n
- Verriegelungselement
- 301
- erstes Verriegelungselement
- 302
- zweites Verriegelungselement
- 31
- Eingriffsbereich
- 32
- Anlaufschräge
- E1
- erste Höhenebene.
- E2
- zweite Höhenebene
- Kn
- n-te Kugel
- K11, K14
- Kugel/n in der ersten Ebene
- K21, K22, K23, K24
- Kugel/n in der zweiten Ebene
- U
- Umfangsabschnitt
- I
- Entnahme/Entnahmeposition
- II
- Verschiebung/Verschiebeposition
- II
- Verriegelung/Verriegelungsposition
- x
- Richtung in der üblichen Fahrtrichtung eines Fahrzeuges
- y
- Richtung in der Horizontalen quer zur x-Richtung
- z
- Richtung in der Vertikalen quer zur x-Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2786520 [0003]
- DE 10221251 A1 [0004]