DE102009059676B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Falzen von ein oder mehreren Blechen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Falzen von ein oder mehreren Blechen (1, 2), vorzugsweise zum Verbinden von zwei Blechen (1, 2) einer Kfz-Karosserie, durch randseitiges Vor- und Fertigfalzen, wobei das oder die auf einem Falzbett (3) aufliegende(n) Blech(e) (1, 2) nacheinander durch eine lineare Relativbewegung zwischen dem oder den Blech(en) (1, 2) und den Vor- und Fertigfalzflächen (6, 7) gegeneinander gepresst werden, gekennzeichnet durch folgender Verfahrensschritte: a) Auflegen des Bleches (1) oder der Bleche (1, 2) auf das Falzbett (3), b) Einschwenken eines Niederhalters (4, 14) und Positionierung auf dem Blech (1, 2), c) Verschieben der an einem Falzbackenträger (8, 18) angeordneten Vorfalzfläche (6) mit einem Linearantrieb (11, 12, 21) bis zu einem Anschlag (16a, 20a) in die Vorfalzposition, d) Vorfalzen durch Bewegen der Vorfalzfläche (6) auf das Blech (1) zu mit einem Keilelement (10), das von einem Linearantrieb (11, 12, 21) relativ zum Falzbackenträger (8, 18) bewegt wird,...
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Falzen von ein oder mehreren Blechen, vorzugsweise zum Verbinden von zwei Blechen einer Kfz-Karosserie, durch randseitiges Vor- und Fertigfalzen, wobei das oder die auf dem Falzbett aufliegende(n) Blech(e) nacheinander durch eine lineare Relativbewegung zwischen dem oder den Blech(en) und den Vor- und Fertigfalzflächen gegeneinander gepresst werden und auf eine Vorrichtung, vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens.
- Unter dem Begriff Falzen oder Bördeln wird hier das randseitige Umformen eines Bauteiles und/oder das Verbinden von mehreren Bauteilen, vorzugsweise von Blechen durch Vor- und Fertigfalzen verstanden. Im Karosseriebau werden hierzu insbesondere ein Außen- und ein Innenblech miteinander verbunden. Das Vor- und Fertigfalzen kann am gesamten Umfang eines Bauteiles z. B. einer Fahrzeugtür oder auch an Teilen eines Bauteiles, vorzugsweise im Bereich des Radhauses eines Pkw-Seitenteiles durchgeführt werden.
- Beim Falzen einer Tür werden üblicherweise Innen- und Außenblech auf einem Falzbett positioniert, nacheinander die Vor- und Fertigfalzbacke von außen nach innen bis in die Falzposition bewegt und dort fest positioniert und der eigentliche Falzvorgang durch Anheben des Falzbettes gegen die Falzbacken durchgeführt. Als Antrieb für die Bewegung des Falzbettes gehört es zum Stand der Technik, einen Keilantrieb unter dem Falzbett zu positionieren, der über eine Spindel und einen elektromotorischen Antrieb bewegt wird (vgl.
EP 1 202 827 B1 ). Eine nach einem ähnlichen Prinzip arbeitende Falzvorrichtung ist in derUS 5,150,508 A beschrieben, wobei Falzhub und die benötigte Falzkraft durch einen zentralen unter dem Falzbett liegenden Hydraulikzylinder aufgebracht wird. - Aus der
DE 44 18 684 A1 ist ein Verfahren zur Verbindung von Blechen mittels Bördeln bekannt, wobei die zu verbindenden Teile in einer Presse in wenigstens einer Vor- und Fertigbördelung bearbeitet werden und der Falzhub durch Absenken des Pressenstößels auf das feste Unterwerkzeug erreicht wird. In einer ersten Umformphase erfolgt eine Vorbördelung mittels einer Vorbördelkante eines verfahrbaren Schiebers, der anschließend radial nach außen fährt. Für die zweite Umformphase wird das Bördelwerkzeug für die Fertigbördelung anschließend von außen nach innen verfahren. - In der
DE 199 47 518 C1 ist ein Verfahren zum Vor- und Fertigfalzen beschrieben, wobei die auf einem Falzbett aufliegenden Bauteile durch eine Schwenkbewegung oder durch eine lineare Verschiebebewegung der Falzbacken vorgefalzt werden, die Falzbacken in der Endstellung des Vorfalzens festgehalten und anschließend das Falzbett mit den vorgefalzten Bauteilen zum Fertigfalzen durch eine Hubbewegung gegen die Falzbacken gepresst wird. Zur Ausführung der Schwenkbewegung der Falzbacken gehört ein elektromotorischer Antrieb zum Stand der Technik, der über eine Exzenterscheibe eine Viergelenkkette antreibt, an der die Falzbacken befestigt sind. Problematisch ist hierbei, dass bei einer rotierenden Bewegung der Falzbacken es zu einer Verschiebung der Bauteile kommen kann. Das gilt vor allem dann, wenn kein Niederhalter vorhanden ist. - Aus der Druckschrift
DE 10 2006 009 292 A1 geht ferner eine möglichst kompakt ausgebildete Falzvorrichtung zum Falzen von auf einem Falzbett liegenden Metallblechen mit einer Falzeinheit mit Falzbacken zum Vorfalzen und Fertigfalzen der Metallbleche hervor. Es wird hierbei nur ein einziges Antriebselement für die Bewegung sowohl des Kippteils, als auch des Schiebeteils verwendet. - Die Druckschrift
DE 199 559 81 A1 offenbart eine Bördelvorrichtung zum Vor- und Fertigbördeln von Bauteilen mit einem oberen Schieber mit Vorfalzbacken und einem unteren Schieber mit Fertigfalzbacken. - Eine Werkzeugeinrichtung zum Umformen eines Abschnitts eines Bauteils ist ferner aus der Druckschrift
DE 10 2006 015 458 A1 bekannt. Die DruckschriftDE 20 2007 004 980 U1 zeugt ferner eine Gleitkufenvorrichtung für Formatbearbeitungsmaschinen mit einer Gleitkufe für ein darüber zu bewegendes Werkstück, die an einem höhenverschiebbaren Führungselement befestigt ist, und mit einer Einstelleinrichtung zur Einstellung der Position des Führungselements lehrt. - Zuletzt sind aus den Druckschriften
DE 10 221 991 A1 undDE 10 112 656 A1 noch Vorrichtungen zum Falzen von Blechteilen einer Fahrzeugkarosserie bzw. Bördeleinheiten für Aluminium-Blechteile bekannt, bei denen eine Antrieb von Backenträgern mittels über mit Linearantrieben gekoppelten Schwenkelementen erfolgt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Falzen vorzuschlagen, wobei auf eine Bewegung der sehr großen und schweren Werkzeuge wie Falzbett oder Pressenstempel verzichtet wird und eine Verschiebung der Bauteile während des Falzvorganges vermieden wird.
- Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in den Ansprüchen 1 und 2 angegeben. Die Unteransprüche 3–10 enthalten sinnvolle Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass vor Beginn des Falzvorganges das Blech oder die Bleche auf einem festen Falzbett positioniert und durch einen Niederhalter fixiert wird bzw. werden und anschließend mit ein oder mehreren Linearantrieben kombinierte, vorzugsweise horizontale und vertikale Bewegungen unter Zuhilfenahme eines Keilelementes ausgeführt werden, um nacheinander die Vor- und Fertigfalzbacke in Position zu bringen und durch eine lineare, vorzugsweise vertikale Bewegung der Falzbacken den Falzhub auszuführen. Die Linearantriebe führen vorzugsweise jeweils nur eine horizontale Bewegung aus und bei einer Relativbewegung zwischen dem Keilelement und den Falzbackenträgern macht der Falzbackenträger die vertikale Bewegung für den Falzhub der Falzbacken. Die notwendige Kraft für den Falzvorgang wird ausschließlich über den Keil aufgebracht. Die horizontale und die vertikale Bewegung zur Positionierung der Falzbacken und Durchführung des Falzhubes kann erfindungsgemäß auch mit nur einem Linearantrieb ausgeführt werden, wobei die Verschiebebewegungen zwischen Grundgestell, Schlitten, Keilelement und Falzbackenträger jeweils durch Absteckungen gesteuert werden. Die Absteckungen sorgen dafür, dass eine Relativbewegung zwischen zwei Elementen blockiert oder freigegeben wird. Der Antrieb des oder der Linearmotoren erfolgt vorzugsweise pneumatisch. Er kann aber auch elektromotorisch oder hydraulisch ausgeführt werden.
- Die Erfindung wird anhand der beigefügten
1 –19 beispielsweise näher erläutert. Es zeigen die1 –9 und11 –17 jeweils schematisch im Schnitt die erfindungsgemäße Falzvorrichtung in verschiedenen Verfahrensstufen. Bei den1 –9 werden zwei Linearantriebe11 ,12 zur Bewegung des Schiebers9 und des Keilelementes10 benötigt. Bei der Ausführungsform nach den11 –17 ist nur ein Linearantrieb21 dafür vorgesehen. - Die
1 zeigt die Vorrichtung in der Grundstellung, in der es möglich ist, das untere Blech1 und das obere Blech2 auf ein ortsfestes Falzbett3 aufzulegen. Das Falzbett3 ist fest mit dem Grundgestell13 bzw.23 verbunden, wobei nach18 das Grundgestell13 auf einem Bearbeitungstisch33 angeordnet ist. Auf das Falzbett3 können entweder nur ein ungefalztes Bauteil, im vorliegenden Fall das Blech1 oder auch zwei Bleche1 ,2 nacheinander oder gemeinsam aufgelegt werden. In dieser Position nach der1 kann auch das fertige Bauteil nach dem Falzen wieder aus der Anlage entnommen werden. In der1 befinden sich der Niederhalter4 in der zurückgeschwenkten Position. - In
2 ist der Niederhalter4 auf dem oberen Blech2 positioniert. Dazu wurde er über den Antrieb15 und die Viergelenkkette5 seitlich auf das Falzbett3 zubewegt und auf das Blech2 abgesenkt. Zusätzlich ist durch Betätigung des Linearantriebes12 der Schieber9 in Pfeilrichtung bewegt worden. Diese Bewegung wurde durch die in die Aussparung16 hineinragende Absteckung17 begrenzt, weil die Absteckung17 am Anschlag16a anliegt. Mit der Bewegung des Schiebers9 sind auch der Falzbackenträger8 , das Keilelement10 und der Linearantrieb11 in Pfeilrichtung nach links bewegt worden, sodass die am Falzbackenträger8 angeordnete Vorfalzfläche6 über dem rechtwinklig nach oben gebogenen Ende des Bleches1 angeordnet ist. - Für das Vorfalzen nach
3 wird dann zusätzlich der Linearantrieb11 betätigt und damit das Keilelement10 relativ zum Falzbackenträger8 in Pfeilrichtung nach links bewegt. Das Keilelement10 bewegt sich dabei mit der Führung10a innerhalb des Schlittens9 . Die schrägen Gleitflächen10b des Gleitelementes10 bewegen sich ebenfalls relativ zum Falzbackenträger8 nach links, sodass gleichzeitig der Falzbackenträger8 in Pfeilrichtung nach unten bewegt wird und die Vorfalzfläche6 den Vorfalzvorgang durchführt. Die schrägen Gleitflächen10b könnten auch nach unten gebogen sein, sodass die Bewegung des Falzbackenträgers8 nach unten sich bei einer Bewegung des Lineartriebes11 in entgegengesetzter Richtung ergäbe. - Nach
4 wird dann der Linearantrieb11 in seine Ausgangsstellung zurückbewegt, wobei auch das Keilelement10 sich innerhalb des Falzbackenträgers8 zurückbewegt und diesen in Pfeilrichtung nach oben bewegt. Außerdem ist nach4 auch bereits der Linearantrieb12 mit dem Schieber9 und der Absteckung17 in seine Ausgangsstellung in Pfeilrichtung zurückbewegt worden. - Nach
5 ist zusätzlich die Absteckung17 in Pfeilrichtung aus der Aussparung16 heraus und der Antrieb15 in Pfeilrichtung in seine Ausgangsstellung zurückbewegt worden, wobei damit auch der Niederhalter4 zurückgeschwenkt ist. - Für das anschließende Fertigfalzen wird nach
6 mit Hilfe des Linearantriebes12 der Schieber9 in Pfeilrichtung soweit bewegt, dass der Fertigfalzbacken8 mit der Fertigfalzfläche7 über dem vorgefalzten Rand des Bleches1 angeordnet ist. Die Vorderkante des Schiebers9 liegt jetzt am Anschlag28 des Grundgestells13 an. - Für das Fertigfalzen wird nach
7 der Linearantrieb11 betätigt und das Keilelement10 relativ zum Falzbackenträger8 in Pfeilrichtung bewegt, sodass auch der Falzbackenträger8 in Pfeilrichtung nach unten und damit die Fertigfalzfläche7 auf das Blech1 vollständig abgesenkt wird. - Nach
8 sind die beiden Linearantriebe11 und12 vollständig in ihrer Ausgangslage und auch der Falzbackenträger8 in seine obere Stellung zurückbewegt worden. In dieser Stellung nach8 kann das fertige Bauteil entfernt und wie in1 angegeben ein neues zu falzendes Bauteil wieder aufgelegt werden. -
9 zeigt eine geänderte Ausführungsform im Vergleich zu7 , wobei zusätzlich die Unterkante des Falzbackenträgers8 auf dem Anschlag29 auf dem Grundgestell23 aufliegt. - In
10 ist das Keilelement10 mit dem zugehörigen Linearantrieb11 als Einzelteil mit einer schematischen Aufteilung der Kräfte dargestellt. Um bei einer bestimmten vom Linearantrieb11 ausgeübten Kraft FZ die effektiv beim Fertigfalzen ausgeübte Falzkraft FF zu bestimmen, kann bei vorgegebenem Winkel α aus dem dargestellten Kräfteparallelogramm die Falzkraft FF abhängig von der zu überwindenden Reibungskraft FR auf einfache Weise berechnet werden. Der Winkel α zwischen Führung10a und Gleitflächen10b kann 6° bis 60°, vorzugsweise 10° bis 15° betragen. Andererseits lässt sich auf einfache Weise bei vorgegebener Kraft FZ des Linearantriebes11 und gewünschter Falzkraft FF und bekannter Reibungskraft FR die erforderliche Schräge der Gleitflächen10b auf einfache Weise errechnen. - Bei der Ausführungsform nach den
11 –17 ist jeweils nur ein Linearantrieb21 statt der zwei Linearantriebe11 und12 nach den1 –9 für die Bewegung des Schiebers19 , des Keilelementes10 und des Falzbackenträgers18 vorgesehen. Stattdessen werden zwei zusätzliche Absteckungen22 und26 benötigt. -
11 zeigt wiederum die Ausgangslage zum Auflegen der Bleche1 und2 auf das Falzbett3 , wobei der Niederhalter14 sich noch in der Ausgangsposition befindet. - Nach
12 ist der Niederhalter14 mit Hilfe des Antriebes15 auf das Blech2 abgesenkt. Zusätzlich ist bereits mit Hilfe des Linearantriebes21 der Schieber19 mit dem Keilelement10 , dem Falzbackenträger18 in Pfeilrichtung soweit nach vorne bewegt worden, dass die Vorfalzfläche6 über dem Rand des Bleches1 angeordnet ist. Die Absteckung22 ist in der Aussparung20 bis an den Anschlag20a gebracht. - Nach
13 ist die Absteckung26 aus der Aussparung27 in den Falzbackenträger18 heraus bewegt und nach einer weiteren Bewegung des Linearantriebes21 das Keilelement10 relativ zum Schieber19 und zum Falzbackenträger18 soweit bewegt worden, dass mit Absenken des Falzbackenträgers18 die Vorfalzfläche6 dem Vorfalzvorgang ausgeführt hat. - Nach
14 sind sowohl der Linearantrieb21 als auch der Antrieb15 in Ihrer Ausgangsstellung zurückgefahren, sodass sowohl der Falzbackenträger18 angehoben und zurückgefahren als auch der Niederhalter14 in seine Ausgangsstellung zurückbewegt worden sind. - Nach
15 ist der Linearantrieb21 soweit in Pfeilrichtung bewegt worden, dass die Absteckung24 in die Aussparung25 ins Grundgestell23 abgesenkt werden kann. Zwischenzeitlich war während des Bewegungsvorganges die Absteckung26 in die Aussparung27 gefahren, um den Falzbackenträger18 gegenüber dem Schieber19 zu verriegeln. Nach15 ist die Absteckung26 bereits wieder zurückgefahren. - Nach
16 ist der Linearantrieb21 noch ein weiteres Stück vorgefahren, sodass sich das Keilelement10 relativ zum Schieber19 und Falzbackenträger18 in Pfeilrichtung weiter bewegt hat und mit der Absenkung des Falzbackenträgers18 bis zum Anschlag30 die Fertigfalzfläche7 vollständig abgesenkt ist. - Nach
17 ist der Linearantrieb21 soweit zurückgefahren, dass der Falzbackenträger18 angehoben ist und die Absteckung26 wieder in die Aussparung27 bewegt werden kann. Nach Anhebung der Absteckung25 aus der Aussparung24 kann dann der Linearantrieb21 Vollständig in seine Ausgangslage zurückgefahren werden, wobei dann auch das Bauteil gewechselt werden kann. - In den
18 und19 ist perspektivisch eine Vorrichtung zum Vor- und Fertigfalzen dargestellt, die z. B. einen bestimmten Bereich eines Kfz-Bauteiles, im dargestellten Beispiel ein sog. Radhaus, falzen kann. Nach18 ist dazu auf einem Bearbeitungstisch33 mit Spannern32 ein nur teilweise dargestelltes Bauteil31 , im vorliegenden Fall eines Seitenteiles eines Pkw, dargestellt. Das an seinem Rand zu falzende Blech1 liegt dabei auf dem Falzbett3 auf und wird vom Niederhalter4 gehalten. Andeutungsweise sind dabei auch der Falzbackenträger8 und die Viergelenkkette5 zur Betätigung des Niederhalters4 zu sehen. -
19 zeigt eine andere perspektivische Ansicht im Vergleich zur18 der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei insbesondere jeweils zwei parallel nebeneinander angeordnete Linearantriebe11 und Linearantriebe12 zu sehen sind. Teilweise ist ebenfalls die Führung10a des Keilelementes10 dargestellt. Mit dem Niederhalter4 wird mit Hilfe einer Viergelenkkette5 und dem Antrieb15 auf das Blech2 angedrückt, wobei die Spannkraft des Niederhalters4 einstellbar ist. - Gegenüber dem Stand der Technik ergeben sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens u. a. folgende Vorteile:
- – Durch eine kompakte Bauweise ist ein Falzen mit Niederhalter auch in engen Bereichen, wie z. B. das Radhausfalzen an einer Seitenwand eines Automobils möglich.
- – Bei kleinen Falzbereichen ergeben sich günstige Einsatzmöglichkeiten.
- – Mittels eines einzigen Linearantriebes kann eine kombinierte, horizontale und vertikale Bewegung ausgeführt werden, wobei insbesondere ein pneumatischer Antriebszylinder als Linearantrieb
11 ,12 ,21 verwendet werden kann. - Durch die Anordnung des Keilelementes
10 wird durch die vertikale Bewegung des Falzbackenträgers8 ,18 der Krafthub beim Falzen und durch die Bewegung des Schiebers9 ,19 eine horizontale Bewegung als Positionshub ausgeführt. - – Die relative Falzbewegung erfolgt senkrecht zur Blechebene, sodass mögliches Verschieben auf dem Falzbett
3 vermieden wird. - – Zusätzlich verhindert der Niederhalter auch beim Vorfalzen ein Verschieben des Bauteiles.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Blech (auf
3 aufliegend) - 2
- Blech
- 3
- Falzbett (mit
13 ,23 fest verbunden) - 4
- Niederhalter (über
5 mit13 ,23 gelenkig verbunden) - 5
- Viergelenkkette (zum Schwenken von
4 ) - 6
- Vorfalzfläche
- 7
- Fertigfalzfläche
- 8
- Falzbackenträger (vgl.
1 –9 ) - 9
- Schieber (vgl.
1 –9 ) - 10
- Keilelement
- 10a
- Führung (von
10 in9 ,19 ) - 10b
- Gleitflächen (von
10 in8 ,18 ) - 11
- Linearantrieb (für
10 ) - 12
- Linearantrieb (für
9 ) - 13
- Grundgestell (ortsfest, vgl.
1 –9 ) - 14
- Niederhalter (vgl.
11 –17 ) - 15
- Antrieb (für
5 ) - 16
- Aussparung (in
13 ,23 , mit Anschlag16a für17 , vgl.1 –9 ) - 16a
- Anschlag (
17 in16 ) - 17
- Absteckung (an
9 , zur Verriegelung von9 in16 ) - 18
- Falzbackenträger (vgl.
11 –17 ) - 19
- Schieber (vgl.
11 –17 ) - 20
- Aussparung (in
13 , für22 mit Anschlag20a , vgl.11 –17 ) - 20a
- Anschlag (für
22 in20 ) - 21
- Linearantrieb (für
10 ) - 22
- Absteckung (an
19 , zur Verriegelung von22 in20 ) - 23
- Grundgestell (vgl.
11 –17 ) - 24
- Absteckung (an
19 , zur Verriegelung von24 in25 ) - 25
- Aussparung (in
13 für24 ) - 26
- Absteckung (an
19 , zur Verriegelung von18 in27 ) - 27
- Aussparung (in
18 ) - 28
- Anschlag (für
9 ,19 an13 ,23 ) - 29
- Anschlag (an
23 für8 für Fertigfalzen) - 30
- Anschlag (an
9 ,19 für Vorfalzen und Fertigfalzen) - 31
- Bauteil (eines PKW)
- 32
- Spanner
- 33
- Bearbeitungstisch
Claims (10)
- Verfahren zum Falzen von ein oder mehreren Blechen (
1 ,2 ), vorzugsweise zum Verbinden von zwei Blechen (1 ,2 ) einer Kfz-Karosserie, durch randseitiges Vor- und Fertigfalzen, wobei das oder die auf einem Falzbett (3 ) aufliegende(n) Blech(e) (1 ,2 ) nacheinander durch eine lineare Relativbewegung zwischen dem oder den Blech(en) (1 ,2 ) und den Vor- und Fertigfalzflächen (6 ,7 ) gegeneinander gepresst werden, gekennzeichnet durch folgender Verfahrensschritte: a) Auflegen des Bleches (1 ) oder der Bleche (1 ,2 ) auf das Falzbett (3 ), b) Einschwenken eines Niederhalters (4 ,14 ) und Positionierung auf dem Blech (1 ,2 ), c) Verschieben der an einem Falzbackenträger (8 ,18 ) angeordneten Vorfalzfläche (6 ) mit einem Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) bis zu einem Anschlag (16a ,20a ) in die Vorfalzposition, d) Vorfalzen durch Bewegen der Vorfalzfläche (6 ) auf das Blech (1 ) zu mit einem Keilelement (10 ), das von einem Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) relativ zum Falzbackenträger (8 ,18 ) bewegt wird, bis zu einem Anschlag (30 ), e) Zurückbewegen der Vorfalzfläche (6 ) und des Niederhalters (4 ) durch Zurückbewegen des Keilelementes (10 ) durch den Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) und den Antrieb (15 ), f) Verschieben der an dem Falzbackenträger (8 ,18 ) angeordneten Fertigfalzfläche (7 ) mit einem Linearantrieb (12 ,21 ) bis zu einem Anschlag (28 ) in die Fertigfalzposition, g) Fertigfalzen durch Bewegen der Fertigfalzfläche (7 ) auf das Blech (1 ) zu mit Hilfe des Keilelementes (10 ), das von dem Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) bewegt wird, bis zu einem Anschlag (29 ,30 ) und h) Zurückbewegen der Fertigfalzfläche (7 ) durch Zurückbewegen des oder der Linearantriebe(s) (11 ,12 ,21 ) in die Grundstellung gemäß Verfahrensschritt a). - Vorrichtung zum Falzen von ein oder mehreren Blechen (
1 ,2 ), vorzugsweise zum Verbinden von zwei Blechen (1 ,2 ) einer Kfz-Karosserie durch randseitiges Vor- und Fertigfalzen, vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens, wobei auf einem ortsfesten Falzbett (3 ) das oder die randseitig zu verbindende(n) Blech(e) (1 ,2 ) positioniert ist bzw. sind und die an einem Falzbackenträger (8 ,18 ) angeordneten Vor- und Fertigfalzflächen (6 ,7 ) nacheinander auf das oder die Bleche (1 ,2 ) zu bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzbackenträger (8 ,18 ) zum Bewegen der Vor- und Fertigfalzbacken (6 ,7 ) auf das oder die Bleche (1 ,2 ) zu über ein Keilelement (10 ) mit einem Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Falzbewegung ein pneumatischer, elektromotorischer oder hydraulischer Linearantrieb (
11 ,12 ,21 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzbackenträger (
8 ,18 ) auf oder an einem Schlitten (9 ,19 ) angeordnet ist und mit diesem über einen Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) in Vor- und Fertigfalzposition bewegbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Keilelement (
10 ) und Schlitten (19 ) mit einem Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) betätigbar sind. - Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bewegung des Keilelementes (
10 ) ein Linearantrieb (11 ) und des Schlittens (9 ) ein weiterer Linearantrieb (12 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2–6, dadurch gekennzeichnet, dass das Keilelement (
10 ) einstückig mit einer Führung (10a ) verbunden ist und relativ zum Schlitten (9 ,19 ) und zum Falzbackenträger (8 ,18 ) durch den Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) bewegbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch einem der Ansprüche 2–7, dadurch gekennzeichnet, dass das Keilelement (
10 ) mit zwei parallel zueinander angeordneten schrägen Gleitflächen (10b ) im Falzbackenträger (8 ,18 ) geführt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schräge der Gleitflächen (
10b ) des Keilelementes (10 ) in einem Winkel von 10°–15° zur Bewegungsrichtung der Führung (10a ) verläuft. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2–9, dadurch gekennzeichnet, dass für die Vor- und Rückbewegung des Falzbackenträgers (
8 ,18 ) relativ zum Blech (1 ,2 ) und für die Bewegung in Vor- und Fertigfalzposition ein und derselbe Linearantrieb (11 ,12 ,21 ) vorgesehen ist.
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Publications (2)
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DE102009059676A1 DE102009059676A1 (de) | 2011-06-22 |
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DE102015005074A1 (de) | 2015-04-20 | 2016-10-20 | Aweba Werkzeugbau Gmbh Aue | Außenkantenbördel und Bördelverfahren an planflächigen oder formbehafteten Blechteilen |
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