DE10112656A1 - Bördeleinheit - Google Patents
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- B21D39/00—Application of procedures in order to connect objects or parts, e.g. coating with sheet metal otherwise than by plating; Tube expanders
- B21D39/02—Application of procedures in order to connect objects or parts, e.g. coating with sheet metal otherwise than by plating; Tube expanders of sheet metal by folding, e.g. connecting edges of a sheet to form a cylinder
- B21D39/021—Application of procedures in order to connect objects or parts, e.g. coating with sheet metal otherwise than by plating; Tube expanders of sheet metal by folding, e.g. connecting edges of a sheet to form a cylinder for panels, e.g. vehicle doors
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Abstract
Vorgestellt wird eine aluminiumtaugliche Bördeleinheit, mit einer Blechauflage (8) und einem gegenüber dieser zweiachsig beweglich angetriebenen Ankippbacken (3) einschließlich einer den vom Außenblech (1) hochstehenden Bördelflansch (5) über das Innenblech (2) vorbördelnden, geneigten Ankippfläche (4), die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass der Ankippbacken zu Beginn der Vorbördelphase im wesentlichen parallel und anschließend mit einer umgekehrt zum Anstellwinkel zwischen Bördelflansch und Ankippfläche zunehmend größeren, senkrechten Bewegungskomponente bis hin zu einer am Ende der Vorbördelphase rein senkrechten Bewegungsrichtung bezüglich der Blechauflage programmgeführt in jeder Achse getrennt steuerbar angetrieben ist. Auf diese Weise wird beim Verbördeln von Aluminiumblechen eine Rissbildung vermieden und eine hohe Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität der Bördelnaht garantiert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bördeleinheit, insbesondere für Aluminium-
Blechteile, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bördelnähte an Großserien-, etwa Kraftfahrzeug-Karosserieteilen werden im
allgemeinen in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten hergestellt, nämlich
einem Vorbördelschritt, in welchem der Bördelflansch bis auf weniger als 45°
angekippt wird, und einem Fertigbördelschritt, in welchem der so vorgebogene
Bördelflansch über dem Innenblech zugedrückt wird. Zu diesem Zweck sind
Bördeleinheiten mit getrennten Ankipp- und Zudrückbacken bekannt, die je
weils ein- oder über ein Hebelsystem zweiachsig beweglich auf einer kinema
tisch fest vorgegebenen, im wesentlichen linearen oder kreisbogenförmigen
Bewegungsbahn durch einen zugeordneten Einzelantrieb auf- und zugesteuert
werden. Bei diesen bekannten Bördeleinheiten ist die in der Ankippphase auf
den Bördelflansch einwirkende Stauchkraft jedoch starken Schwankungen un
terworfen und liegt entweder so hoch, dass eine übermäßige Kaltverformung
und demzufolge eine Rissbildung im Wurzelbereich des Bördelflansches, ins
besondere bei Aluminiumblechteilen, auftritt, oder fällt so weit ab, dass das
Außenblech im Übergangsbereich zur Wurzel des Bördelflansches von der
Bördelauflage abgehoben und fehlverformt wird. Die Folge ist eine verminderte
Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit der Blechteile an der Bördelnaht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bördeleinheit der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit welcher auch Aluminium- oder ähnlich biegeempfindliche
Blechteile auf qualitativ hochwertige Weise verbördelt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebene
Bördeleinheit gelöst.
Erfindungsgemäß wird durch den kinematisch entkoppelten Zweiachsantrieb
des Ankippbackens in Verbindung mit der speziellen, durch entsprechende
Ansteuerung der beiden voneinander getrennten Achsantriebe erzielten Bahn
kurve die auf den Bördelflansch einwirkende Stauchkraft in der Vorbördelphase
stark vergleichmäßigt und in einem Größenbereich gehalten, in dem einerseits
unzulässige Kaltverformungseffekte und somit Rissbildungen bei Aluminium
blechen wirksam unterbunden werden, andererseits aber das Außenblech im
Wurzelbereich des Bördelflansches so fest an die Blechauflage angedrückt
wird, dass die Biegezone auf den Wurzelbereich beschränkt bleibt und die an
grenzenden Außenblechabschnitte nicht mitverbogen werden. Das Ergebnis ist
eine hohe Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität der miteinander verbördelten
Blech- und vor allem Aluminiumblechteile.
Im Hinblick auf eine konstruktiv besonders einfache Zweiachssteuerung des
Ankippbackens enthält diese vorzugsweise einen Hubschlitten einschließlich
eines Linearantriebs sowie einen am Hubschlitten begrenzt drehbar gelagerten
Backenträger mit einem zugeordneten Schwenkantrieb. In weiterer, baugünsti
ger Ausgestaltung der Erfindung übernimmt die Zweiachssteuerung nicht nur
die Ankipp-, sondern auch die Zustellbewegung des Ankippbackens in die Ar
beitsposition.
Zusätzlich zum Ankippbacken, durch den der Bördelflansch auf etwa 30-45°
gegenüber dem Innenblech vorgebogen wird, enthält die Bördeleinheit vor
zugsweise auch einen Fertigbördelbacken mit einer zur Bördelauflage parallel
verlaufenden und beim Zudrücken des Bördelflansches zu dieser senkrecht
bewegten Bördelfläche. Dabei sind beide Backen in weiterer baulicher Verein
fachung zweckmäßigerweise starr miteinander verbunden und durch die Zwei
achssteuerung nacheinander in die Arbeitsposition und anschließend jeweils
längs der Vor- bzw. Fertigbördelbahn verfahrbar. Im Hinblick auf eine exakte,
inkrementale Bewegungssteuerung sind für den Zweiachsantrieb vorzugsweise
hydraulisch betätigte Stellmotoren vorgesehen.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Diese zeigt in stark schematisierter
Darstellung in
Fig. 1 eine Bördeleinheit nach der Erfindung in der Seitenan
sicht; und
Fig. 2a-d einen Ausschnitt der in Fig. 1 gezeigten Bördeleinheit im
Bereich des Ankippbackens in aufeinanderfolgenden Vor
bördelschritten.
Die in den Figur gezeigte Bördeleinheit dient zum Verbördeln zweier Aluminium-
Blechteile, etwa der Außenhaut 1 und des Innenblechs 2 einer Kraftfahrzeug-
Motorhaube, in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten, nämlich einem
Vorbördelschritt mit Hilfe eines Ankippbackens 3 mit einer geneigten Ankippflä
che 4, durch die der von der Außenhaut 1 hochstehende Bördelflansch 5 bis
auf etwa 40° gegenüber dem Innenblech 2 abgebogen wird, und einem Fertig
bördelschritt mit Hilfe eines weiteren Bördelbackens 6 mit einer im wesentlichen
parallel zu den Blechteilen 1, 2 verlaufenden Fertigbördelfläche 7, durch
die der Bördelflansch 5 im Anschluss an die Vorbördelphase über dem Innen
blech 2 zugedrückt wird.
Zu diesem Zweck enthält die Bördeleinheit eine stationäre, außenhautkonfor
me Blechauflage 8, einen am Maschinenbett 9 vertikal verschieblich geführten
Hubschlitten 10 einschließlich eines hydraulisch betriebenen Hubaktuators 11
und einen am Hubschlitten 10 kippbeweglich gelagerten Backenträger 12, an
dem die beiden Bördelbacken 3, 6 vertikal versetzt zueinander befestigt sind,
einschließlich eines dem Backenträger 12 zugeordneten, ebenfalls hydraulisch
betätigten Schwenkaktuators 13 zur Kipplagensteuerung des Backenträgers
12, sowie ein zentrales Steuergerät 14, durch welches die Stellbewegungen
der Aktuatoren 11, 13 nach einem vorgewählten Steuerprogramm aufeinander
abgestimmt werden.
Zu Beginn des Bördelvorgangs wird zunächst der Ankippbacken 3 durch ent
sprechende, programmgesteuerte Zustellbewegungen der Aktuatoren 11, 13
am Bördelflansch 5 positioniert (Fig. 2a), und anschließend wird die Vorbör
delphase dadurch eingeleitet, dass die Ankippfläche 4 - wiederum durch ent
sprechende, programmgeführte Ansteuerung der Aktuatoren 11, 13 - anfäng
lich im wesentlichen parallel zur Bördelauflage 8 vorgeschoben und dement
sprechend der Bördelflansch 5 um die Flanschwurzel 15 abgebogen wird. Wie
aus den Fig. 2a bis 2d ersichtlich, nimmt der Anstellwinkel α zwischen der An
kippfläche 4 des Ankippbackens 3 und dem Bördelflansch 5 im Laufe der Vor
bördelphase kontinuierlich ab. Dennoch wird die mit dem Anstellwinkel α rei
bungsbedingt zusammenhängende, in Richtung des Bördelflansches 5 wirken
de Stauchkraft S im gesamten Ankippvorgang dadurch in einem engen Bereich
knapp unterhalb der Kaltverformungsgrenze des Aluminiumblechs gehalten,
dass der anfänglich parallelen Vorschubbewegung des Ankippbackens 3 eine
umgekehrt zum Anstellwinkel α zunehmend größere Bewegungskomponente
senkrecht zur Blechauflage 8, also in Einfahrrichtung des Hubaktuators 11,
derart überlagert wird, dass der Ankippbacken 3 am Ende der Ankippphase
(Fig. 2d) eine rein senkrechte Bewegungsrichtung aufweist, wie dies in Fig. 2
durch die Richtungspfeile R1 bis R4 dargestellt ist. Auf diese Weise wird einer
seits eine Kaltverformung und damit eine Rissbildung im kritischen Wurzelbe
reich 15 des Aluminiumblechs 1 beim nachfolgenden Zudrücken des Bör
delflansches 5 wirksam verhindert und andererseits sichergestellt, dass die
Außenhaut 1 im Wurzelbereich 15 während des Ankippvorgangs ständig so
fest an die Blechauflage 8 angedrückt bleibt, dass sie sich nicht von der Blech
auflage 8 abheben und der Biegevorgang sich dann in die an den Wurzelbe
reich 15 angrenzenden Flächenabschnitte der Außenhaut 1 fortpflanzen kann.
Die sich ergebende, im wesentlichen elliptische Bahnkurve wird von dem An
kippbacken 3 aufgrund einer in der Vorbördelphase inkrementalen Ansteue
rung der beiden Achsantriebe 11, 13 mit hoher Genauigkeit durchlaufen. Durch
die Zweiachssteuerung mit kinematisch voneinander getrennten Achsantrieben
11, 13 ist es möglich, die Bahnkurve des Ankippbackens 3 in weiten Grenzen
frei zu programmieren und somit unter Beachtung einer im wesentlichen kon
stanten, geringfügig unterhalb der Kaltverformungsgrenze verbleibenden
Stauchkraft je nach Anwendungsfall, also etwa je nach Blechmaterial, Wand
stärke und Länge des Bördelflansches 5 oder Neigungswinkel der Ankippfläche
4, unterschiedlich zu gestalten.
Nach Beendigung der Ankippphase wird der Fertigbördelbacken 6 in die Ar
beitsposition zugestellt und der Bördelflansch 5 durch eine zur Bördelauflage 8
rein senkrechte Absenkbewegung der Bördelfläche 7, also alleinige Ansteue
rung des Hubantriebs 11, über das Innenblech 2 zugedrückt, wobei der entstehende
Bördelschlauch durch die zuvor am Wurzelbereich 15 eingebrachte
Dicht- und Klebstoffmasse 16 gleichförmig ausgefüllt wird.
Das Ergebnis ist eine aluminiumtaugliche Bördeleinheit, die eine maßgenaue,
von qualitätsmindernden Oberflächenfehlern freie Bördelnaht liefert.
Claims (6)
1. Bördeleinheit, insbesondere für Aluminium-Blechteile, mit einer Blech
auflage und einem gegenüber dieser zweiachsig beweglich angetriebe
nen Ankippbacken einschließlich einer den vom Außenblech hochste
henden Bördelflansch über das Innenblech vorbördelnden, geneigten
Ankippfläche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Ankippbacken (3) zu Beginn der Vorbördelphase im wesentlichen
parallel und anschließend mit einer umgekehrt zum Anstellwinkel (a)
zwischen Bördelflansch (5) und Ankippfläche (4) zunehmend größeren,
senkrechten Bewegungskomponente bis hin zu einer am Ende der Vor
bördelphase rein senkrechten Bewegungsrichtung bezüglich der Blech
auflage (8) programmgeführt in jeder Achse getrennt steuerbar angetrie
ben ist.
2. Bördeleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
zur Bewegungssteuerung des Ankippbackens (3) ein Hubschlitten (10)
einschließlich eines Linearantriebs (11) sowie ein am Hubschlitten be
grenzt drehbar gelagerter Backenträger (12) mit einem zugeordneten
Schwenkantrieb (13) vorgesehen sind.
3. Bördeleinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
zusätzlich zur Ankippbewegung auch die Zustellbewegung des Ankipp
backens (3) in die Arbeitsposition durch den Zweiachsantrieb (11, 13)
gesteuert ist.
4. Bördeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass
der Bördelflansch (5) am Ende der Vorbördelphase auf etwa 30-45° ge
genüber dem Innenblech (2) abgebogen und durch eine zur Börde
lauflage (8) im wesentlichen parallel verlaufende und zu dieser senk
recht bewegte Bördelfläche (7) fertiggebördelt ist.
5. Bördeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass
der Ankippbacken (3) starr mit einem weiteren, das Fertigbördeln bewir
kenden Bördelbacken (6) verbunden ist und beide Bördelbacken (3, 6)
durch den Zweiachsantrieb (11, 13) nacheinander in die Arbeitsposition
und anschließend jeweils längs der Vor- bzw. Fertigbördelbahn verfahr
bar sind.
6. Bördeleinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass
als Zweiachsantrieb (11, 13) hydraulisch betätigte Stellmotoren vorge
sehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001112656 DE10112656A1 (de) | 2001-03-16 | 2001-03-16 | Bördeleinheit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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ID=7677691
Family Applications (1)
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