DE102009030871B4

DE102009030871B4 - Verbrennbarer Wirkmassencontainer

Info

Publication number: DE102009030871B4
Application number: DE102009030871A
Authority: DE
Inventors: Nenad PRELIC; Heribert Eglauer; Rainer Gaisbauer; Vikorn Kadavanich; Florian Huber
Original assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Current assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Priority date: 2009-06-26
Filing date: 2009-06-26
Publication date: 2013-05-29
Anticipated expiration: 2029-06-27
Also published as: EP2446218A1; RU2500975C2; AU2010265107A1; US20120152141A1; KR20120039526A; RU2012102522A; IL216907A0; NZ596611A; DE102009030871A1; CA2764518A1; WO2010149289A1; UA106228C2

Abstract

Wirkkörper (2), aufweisend mehrere, hintereinander angeordneter bzw. gestapelter Flares (3, 4) als Wirkmasse insbesondere zur Erzeugung von Scheinzielen, wobei der Wirkkörper (2) von einem kunststoffartigen Container (1) umschlossen und eine Anzündübertragungsschicht (9) zumindest zwischen der Innenwand des Containers eingebunden ist.

Description

Die Erfindung beschäftigt sich mit einem verbrennbaren Wirkmassencontainer auf Kunststofffolienbasis.
RF-(Chaff) und IR-Scheinziele und/oder Nebelgranaten finden Anwendung bei eingeführten militärischen Applikationen zum Schutz von Infanterie, Artillerie, Land-See- und Luftfahrzeugen. Diese Produkte sind klassischer Weise so aufgebaut, dass in einem festen Wirkmassenbehälter oder -container, z. B. Aluminiumdose, die eigentliche Wirkmasse (WM) und eine zentrale Anzünd- bzw. Zerlegeladung eingefasst sind. Letztgenannte dienen zur Zerlegung des Containers sowie Anzündung und Verteilung der Wirkmassen. Die Container bilden dabei feste Überreste in der Umwelt.
Eine bekannte Alternative ist, die Einzelflares, die den Wirkkörper bilden, mit einer Folie so zu umhüllen, dass dadurch ein Paket geschnürt wird.
Die DE 25 27 205 C2 betrifft ein Behältnis mit einer Mehrzahl von Defensiv-Elementen. Das Behältnis ist hierbei ein dünnwandiger zylindrischer Kunststoffbehälter, der eine mit Sollbruchstellen versehene Wandung besitzt und während des Schleudervorganges radial auffedert, um die Elemente freizugeben. In dem Behälter ist ein pyrotechnischer Treibsatz mit einem einstellbaren Zeitglied vorgesehen.
Die DE 26 02 815 A1 offenbart einen strahlenden, als Zielobjekt dienenden Elementarköder und ein Verfahren zum Ablenken einer Rakete, wobei das Leitsystem der Rakete durch Infrarotstrahlung gesteuert wird. Der Elementakröder weist dazu in einem luftdichten und mit Schwimmkammern ausgerichteten Gehäuse ein flüssiges Aerosol sowie einen Kern einer pyrotechnischen Verbindung hohen Heizwertes und eine Vorrichtung zur Steuerung der Zündung des Kerns auf.
Aus der DE 83 28 479 U1 ist eine Hülle für eine Treibladung bekannt, wobei die Hülle aus einer thermoplastischen Folie gebildet wird und zugeschweist ist. Diese Treibladung wird zum Hantieren formstabil, da der Überdruck der Umgebung das Treibladungspulver zusammendrückt. Dadurch wird es zudem möglich, Hüllen mehrerer Treibladungen mit einer Folie zu gurten. Beim Schuss verbrennt die Folie. Vorgesehen ist ein Kunststoff, der den zur Verbrennung nötigen Sauerstoff enthält, wodurch die Hülle zugleich energieliefernd ist.
Die DE 69 14 412 U betrifft einen aus verbrennbaren Werkstoffen, wie nitrierter Cellulose bestehenden Behälter für Treibstoffladungen.
Mit der DE 198 30 262 A1 wird eine Einrichtung und ein Verfahren für ein elektrisches Zünden mit wiederverwendbaren Haltekörpern für pyrotechnische Feuerwerkskörper und ein Verfahren zu deren Herstellung publiziert. Ein erstes Halteelement besteht aus Glas, Keramik, Plastik, Kunststoff, Holz, Pappe, Papier etc. mit eingelassenen Widerstandsdrahtbrücken und Haltelement, das in einem zweiten Halteelement auswechselbar befestigt werden kann. Im ersten Halteelement ist mittels eines Schrumpfschlauches entweder wenigstens eine herkömmliche Zündschnur oder eine andere Zündmasse befestigt.
Die DE 38 10 355 A1 beschäftigt sich mit einem Gasgenerator, bei dem jede Anzündmischung von einer dünnen Hülle umgeben ist und mit der Zündschnur ortsfest verbunden ist. Die Schmelztemperatur der dünnen Hülle liegt dabei unterhalb der Abbrandtemperatur der Zündschnur.
Die DE 32 28 736 A1 betrifft eine Munition mit Kunststoff-Außenhülse, bei der zum Schutz zur Erhöhung des Schutzes gegen elektromagnetische Einstrahlungen innerhalb der Wandung der Außenhülle eine elektrisch leitende Schicht angeordnet ist.
Der DE 28 11 016 C1 ist ein Wurfkörper entnehmbar, dessen Wurfmittelbehälter aus einer tiefgezogenen Aluminiumdose besteht, deren Boden verstärkt als Befestigungsplatte ausgebildet ist. Das Wurfmittel besteht aus kreissektorförmigen Blättchen, die im Wurfmittelbehälter radial um eine Zündzerlegereinheit herum angeordnet sind.
In einer parallelen Anmeldung der Anmelderin wird eine verbrennbare Wirkkörperhülle vorgeschlagen, wobei die Wirkkörper nicht mit einer Folie oder dergleichen umhüllt sondern diese gekapselt werden. Die Kapselung erfolgt hier beispielsweise in Form einer Hülle etc. das Anzündverhalten der Wirkmasse bzw. der Komponenten unterstützt. Die Anzündung kann einerseits über die Oberfläche des Wirkkörpers oder durch eine zentral liegende Anzündung entlang der Längsachse erfolgen. Die spektralen Eigenschaften der verbrennbaren Hülle können durch Beimischung von Materialien zur Veränderung der Reflektions-/Absorptionseigenschaften optimiert werden. Insbesondere die Einkopplung von Laserstrahlung kann somit verbessert und die Anzündgeschwindigkeit erhöht werden.
Hier stellt sich die Erfindung die Aufgabe, einen Wirkkörper aufzuzeigen, der ebenfalls über eine rückstandfrei verbrennbare Hülle verfügt.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen widerspiegeln sich in den Unteransprüchen.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein Wirkmassencontainerkonzept vorzusehen, das eine Anzündung der Wirkmassen von außen erlaubt. Gleichzeitig soll er die Schutzfunktion der Wirkmassen (Scheinziel) vor Umwelteinflüssen, wie Feuchte, Staub, Schmutz, bei Lagerung, Transport und Handhabung. Die besondere Materialauswahl mit entsprechenden Zuschlagstoffen erlaubt die Aktivierung der Wirkmassen beispielsweise thermisch, induktiv, oder mittels Laser etc. bei Optimierung auf die Aktivierungsart.
Das Wirkmassencontainerkonzept besteht darin, dass eine Kunststofffolie, gegebenenfalls auch schrumpfbar, zur Schaffung des Containers verwendet wird. Die gestapelten Einzelflare- Scheiben werden in die Kunststofffolie eingearbeitet (eingebettet), die danach der Länge nach verklebt, verscheißt oder dergleichen verbunden oder auf die Scheiben aufgeschrumpft wird. Auf den Stirnseiten werden Kunststoffscheiben bzw. -folien aufgesetzt, die ebenfalls verklebt oder verschweißt werden. Dadurch entsteht eine Abrisskante, die bei der Verbrennung das Öffnen des Scheinzieles begünstigt, wobei der Container hermetisch abgedichtet wird, d. h., er ist hermetisch dicht und gewährleistet so den notwendigen Schutz vor Umwelteinflüssen. Die Werkstoffauswahl (Materialauswahl) und der Wirkkörperaufbau sichern die rückstandlose Verbrennung bzw. vollständige Umsetzung.
Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt.
1 in einer Prinzipdarstellung einen Wirkmassencontainer mit Wirkmassen,
2, 3 Varianten des Wirkmassencontainers aus 1 mit abschließenden Stirnseiten,
4 den Wirkmassencontainer aus 2 mit einer Zündübertragungsschicht.
In 1 ist mit 1 ein Wirkmassencontainer oder Wirkmassenbehälter aufgezeigt zur Aufnahme eines Wirkkörpers 2, bestehend aus mehreren Einzelflares 3, 4. der Container 1 besteht dabei aus einem Kunststoff.
2 zeigt eine Variante des Container 1, der hierbei aus einer Kunststofffolie 5 besteht. In diese werden die Einzelflares 3, 4 eingearbeitet, die Folie 5 der Länge nach verklebt oder verschweißt (6). In 3 wurde anstelle der Kunststofffolie eine Schlauchfolie 7 verwendet. In beiden Varianten werden stirnseitig Kunststoffscheiben oder -folien 8 aufgesetzt und durch Verklebung oder Verschweißung 6 mit der Kunststofffolie 5 oder dem Schlauch 7 verbunden, sodass der Container 1 hermetisch abgedichtet wird.
4 zeigt eine Ausführungsform des Wirkmassencontainers 1 mit einer Anzündübertragungsschicht 9, die zumindest zwischen der Innenwand des Containers 1 und dem Wirkkörper 2 bzw. den Flares 3, 4 eingebunden ist und das Anzünden bzw. Aktivieren des Wirkkörpers 2 optimiert. Die Zwischenschicht (6) kann aus NC- und/oder RP-Granulat bestehen.
Die Aktivierung des Wirkkörpers 2 selbst kann durch Lasereintrag, thermisch, induktiv etc. erfolgen.

Claims

Wirkkörper (2), aufweisend mehrere, hintereinander angeordneter bzw. gestapelter Flares (3, 4) als Wirkmasse insbesondere zur Erzeugung von Scheinzielen, wobei der Wirkkörper (2) von einem kunststoffartigen Container (1) umschlossen und eine Anzündübertragungsschicht (9) zumindest zwischen der Innenwand des Containers eingebunden ist.
Wirkkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Kunststofffolie (5) oder Schrumpfschlauch (7) handelt.
Wirkkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass stirnseitig Kunststoffscheiben oder -folien (8) aufgesetzt und durch Verklebung oder Verschweißung (6) mit der Kunststofffolie (5) oder dem Schlauch (7) verbunden sind, sodass eine Abrisskante entsteht und der Container (1) hermetisch abgedichtet wird.
Wirkkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Optimierung der Energieabsorption die Parameter des Containers (4) durch Einfärben und/oder Beigeben von Zuschlagstoffen eingestellt werden können.
Wirkkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (6) aus NC- und/oder RP-Granulat besteht.