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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine
gemäß den Merkmalen des Anspruches 1.
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Durch
die
EP 11 55 856 B1 ist
eine Vorrichtung zum automatischen Schalten der Arbeitsvorgänge
einer Rollenoffsetdruckmaschine bekannt, wobei durch eine Betätigung
eines einzigen Schalters durch einen Bediener Einrichtungen der
Rollenoffsetdruckmaschine gemäß vorgegebenen Schritten
basierend auf einem Signal des Schalters automatisch und aufeinander
folgend angesteuert werden, um jede der Einrichtungen von einem
vorhergehenden Druck in einen nächsten Druck zu verändern.
Durch eine Betätigung eines einzigen Schalters werden also
alle am Druck beteiligten Einrichtungen der Rollenoffsetdruckmaschine
veranlasst, sich auf einen neuen Druck einzustellen. Die Rollenoffsetdruckmaschine kann
so in einer kurzen Zeit auf den neuen Druck umgestellt werden.
EP 11 55 856 B1 betrifft
somit allein die Tätigkeiten eines automatisierten Einrichtens
der Rollenoffsetdruckmaschine auf einen neuen Druckauftrag.
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Durch
die
EP 11 55 853 B1 ist
ein Steuerverfahren für eine Druckmaschine bekannt, welches
folgende Schritte umfasst: a) Reinigen eines an einem Gummituchzylinder
angebrachten Gummituchs, b) Austauschen einer an einem Plattenzylinder
angebrachten Druckplatte gegen eine neue Druckplatte, c) Belichten
eines Bildes auf der an dem Plattenzylinder angebrachten Druckplatte,
d) Bilden einer Farbfilmauftragsverteilung, die einem als nächstes
zu belichtenden Bild entspricht, auf einer Farbwalzengruppe, und
e) automatisches Durchführen von Gummituchreinigung, Plattenaustausch,
Bildbelichtung und Farbfilmauftragsverteilungsbildung in einer Arbeitsvorgangsreihenfolge,
die durch einen einzigen Startbefehl eingestellt wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Hochlauf
einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, welches die Rotationsdruckmaschine
mit minimalen Zeitaufwand und in einer für einen Bediener
der Rotationsdruckmaschine komfortablen Weise in einen produktionsfähigen
Betriebszustand versetzt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Das
vorgeschlagene Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Rotationsdruckmaschine
aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit
nach dem Auslösen eines einzigen Steuerbefehls an einer
Steuereinheit hochgefahren wird, wobei während dieses Hochlaufs
von der Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden
Druckprozesses beteiligte Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine
selbsttätig sowohl aktiviert als auch auf die Ausführung
des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass eine Rotationsdruckmaschine mit hoher Anfahrsicherheit und
ohne Risiko eines Bahnrisses auf einfache Weise angefahren werden
kann. Dadurch wird die Betriebssicherheit der Rotationsdruckmaschine
erhöht und eine Menge der von ihr unvermeidlich produzierten
Anfangsmakulatur minimiert, was die Wirtschaftlichkeit der Rotationsdruckmaschine
verbessert. Überdies wird das die Rotationsdruckmaschine
bedienende Personal, z. B. ein Drucker, insbesondere vor dem Hintergrund
der Komplexität heutiger Rotationsdruckmaschinen entlastet,
denn solche Rotationsdruckmaschinen weisen eine Vielzahl von Aggregaten
auf, die zur Vermeidung einer unwirtschaftlich großen Menge
von Makulatur für einen beabsichtigten Druckprozess allesamt
in kürzester Zeit in einer aufeinander abgestimmten Weise
einzustellen sind. Die Rotationsdruckmaschine wird also mit minimalen Zeitaufwand
und in einer für einen Bediener der Rotationsdruckmaschine
komfortablen Weise zuverlässig in einen produktionsfähigen ausführenden
Betriebszustand versetzt, in welchem die Rotationsdruckmaschine
verkaufsfähige Exemplare eines Druckerzeugnisses produziert.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 Eine
erste von einer Steuereinheit angezeigte Programmmaske zur Ausführung
eines Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine;
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2 eine
zweite von der Steuereinheit angezeigte Programmmaske zur Einstellung
von Parametern für den automatischen Hochlauf der Rotationsdruckmaschine;
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3 ein
erstes Beispiel einer Hochlaufkurve für einen automatisch
ausgeführten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine;
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4 ein
zweites Beispiel einer Hochlaufkurve für einen automatisch
ausgeführten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine;
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5 eine
Druckeinheit in Einzelantriebstechnik und mit weiteren für
einen Abrüstvorgang fernbetätigbaren Aggregaten;
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6 eine
Programmmaske aus einem Programm zur Ausführung des Abrüstvorgangs;
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7 eine
weitere Programmmaske aus dem Programm zur Ausführung des
Abrüstvorgangs;
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8 ein
Flussdiagramm zum Ablauf des Abrüstvorgangs.
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Der
Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine wird auch als deren Anfahren
oder Aufstarten oder als ein Andrucken des bevorstehenden Druckprozesses
bezeichnet, wobei Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine
aus dem Stillstand in einer so genannten Hochlaufkurve durch eine
Aktivierung mindestens eines Antriebs auf eine Drehzahl gebracht
werden, bei welcher die Rotationsdruckmaschine verkaufsfähige
Exemplare eines herzustellenden Druckerzeugnisses produziert. Im
Folgenden wird eine als eine Rollenrotationsmaschine ausgebildete
Rotationsdruckmaschine zugrunde gelegt, die vorzugsweise in einem
Zeitungsdruck verwendet wird und/oder in einem Offsetdruckverfahren
druckt. Bei dem verwendeten Offsetdruckverfahren kann es sich um
ein konventionelles, ein Feuchtmittel verwendendes Nassoffsetdruckverfahren
handeln oder um ein Trockenoffsetdruckverfahren, welches ohne die
Verwendung eines Feuchtmittels auskommt. Ein mit dieser Rotationsdruckmaschine
vorzugsweise beidseitig bedruckter Bedruckstoff ist vorzugsweise als
eine Papierbahn ausgebildet. Die Papierbahn wird an dieser Rotationsdruckmaschine
in Form zumindest einer Papierrolle, vorzugsweise in Form mehrerer
Papierrollen bereitgestellt, deren jeweilige abzuwickelnde Bahn
jeweils als eine Teilbahn der insgesamt in einem bestimmten Druckprozess
zu bedruckenden Papierbahn z. B. automatisch aneinander gefügt
werden.
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Der
Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gliedert sich üblicherweise
in drei aufeinander folgende Phasen, in denen die Rotationsdruckmaschine auf
eine Ausführung eines neuen Druckauftrages eingerichtet
wird. Nach Ablauf dieser drei Phasen erreicht die Rotationsdruckmaschine
eine erste Produktionsgeschwindigkeit, in welcher diese Rotationsdruckmaschine
verkaufsfähige Exemplare eines in dem aktuellen Druckprozess
produzierten Druckerzeugnisses, z. B. einer Zeitung, druckt, weil
bis zu diesem Zeitpunkt alle an diesem Druckprozess beteiligten
Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine in einer zur Erzeugung dieses
Druckerzeugnisses geeigneten Weise entweder manuell oder in aggregatbezogenen
teilautomatisierten Prozessen eingestellt worden sind. Ausgehend von
ihrer ersten Produktionsgeschwindigkeit wird die Rotationsdruckmaschine üblicherweise
auf mindestens eine weitere, vergleichsweise höhere, z.
B. auf ihre maximale Produktionsgeschwindigkeit beschleunigt, um
mit dieser letztlich eingestellten höheren Produktionsgeschwindigkeit
einen diesen Druckprozess betreffenden Druckauftrag abzuarbeiten.
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In
der ersten Phase des Aufstartens wird aus einem Stillstand der Rotationsdruckmaschine
die Papierbahn mit einer Einziehgeschwindigkeit von z. B. maximal
5 m/s in die Rotationsdruckmaschine eingezogen. In der zweiten Phase,
welche von Druckern gewöhnlich als „erster Schneller"
bezeichnet wird, weil sie nach Verlassen des Stillstandes eine erste Beschleunigung
von am Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylindern dieser
Rotationsdruckmaschine in der Hochlaufkurve einschließt,
wird in der Papierbahn eine erforderliche Bahnspannung aufgebaut.
Ein Lauf der Papierbahn wird in der Rotationsdruckmaschine mit geeigneten
Messmitteln, z. B. Sensoren, überwacht. In einer anschließenden
dritten Phase wird die Transportgeschwindigkeit der Papierbahn auf
einen ersten durch den Typ der Rotationsdruckmaschine festgelegten
Wert beschleunigt, wobei in dieser Beschleunigungsphase so genannte Offsetkommandos
zugeschaltet werden. Die zuzuschaltenden Offsetkommandos sind z.
B. in einer so genannten Offsetsequenz vorgegeben und betreffen eine
Aktivierung von Aggregaten der Rotationsdruckmaschine, die zur Ausführung
des Druckprozesses erforderlich sind. Üblicherweise werden
diese Aggregate in der vorgenannten Beschleunigungsphase bei vorgegebenen
Werten für eine Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser
Rotationsdruckmaschine zugeschaltet.
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Betroffene
Aggregate sind z. B. mindestens ein Farbwerk und/oder ein Feuchtwerk
sowie eine Makulaturweiche dieser Rotationsdruckmaschine. Die Druckwerkszylinder
der Rotationsdruckmaschine werden von z. B. elektronisch steuerbaren
oder regelbaren Antrieben angetrieben, vorzugsweise direkt und/oder
einzeln und unabhängig voneinander angetrieben, wobei diese
Antriebe z. B. als elektrische Motore ausgebildet sind. Für
eine weitergehende detaillierte Erläuterung der Rotationsdruckmaschine
bzw. einer ihrer Druckeinheiten samt darin verbauter Aggregate wird
auf die 5 mit der dazugehörigen
Beschreibung verwiesen.
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Die
Offsetsequenz sieht z. B. vor, a) eine Abgabe von Feuchtmittel aus
einem Feuchtmittelreservoir des z. B. als ein Sprühfeuchtwerk
ausgebildeten Feuchtwerks in Gang zu setzen, b) mindestens eine der
das Feuchtmittel auf einen der Druckwerkszylinder auftragenden Feuchtauftragswalzen
an diesen i. d. R. als ein Formzylinder ausgebildeten Druckwerkszylinder
anzustellen, c) eine Abgabe von Druckfarbe aus einem Farbreservoir
des Farbwerks in Gang zu setzen, indem z. B. in vorzugsweise mehreren
in Axialrichtung des Druckwerkszylinders aneinander gereihten Farbzonen
ein jeweils einer dieser Farbzonen zugeordnetes Farbmesser geöffnet
wird, d) mindestens eine der die Druckfarbe auf einen der Druckwerkszylinder
auftragenden Farbauftragswalzen an diesen i. d. R. als Formzylinder
ausgebildeten Druckwerkszylinder anzustellen, e) eine Überfeuchtung und/oder
eine Überfärbung zu starten sowie f) gegebenenfalls
die eine unvermeidlich produzierte Anfangsmakulatur ausschleusende
Makulaturweiche zu schließen. Weitere Offsetkommandos können
je nach Ausstattung der Rotationsdruckmaschine und gewünschtem
Ablauf des Produktionsprozesses hinzukommen. Die vorgenannten den
jeweiligen Aggregaten zugeordneten jeweils von entsprechenden Offsetkommandos
ausgelösten Stellvorgänge werden vorzugsweise
jeweils fernbetätigt, z. B. durch eine Betätigung
entsprechender Bedienelemente an einem zu der Rotationsdruckmaschine
gehörenden Leitstand. Falls während eines Erstanlaufs
der Rotationsdruckmaschine ein Bahnriss auftritt, werden bereits
ausgeführte Offsetkommandos sofort inaktiv und wieder zurückgesetzt.
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Es
wird nun vorgeschlagen, zumindest alle wesentlichen, vorzugsweise
sämtliche im Hochlauf der Rotationsdruckmaschine vorzunehmenden
Einstellungen von und an Aggregaten vorzugsweise programmgesteuert
vollständig automatisiert ablaufen zu lassen, nachdem der
Drucker an einer Steuereinheit, z. B. am Leitstand der Rotationsdruckmaschine, einen
entsprechenden Steuerbefehl ausgelöst hat. Nach dem Auslösen
dieses einzigen Steuerbefehls wird die Rotationsdruckmaschine aus
ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit
selbsttätig hochgefahren, ohne dass es eines zusätzlichen
Eingriffs des Druckers bedarf. Dieser Steuerbefehl wird vorzugsweise
durch eine Betätigung eines einzigen, z. B. am Leitstand
der Rotationsdruckmaschine ausgebildeten Bedienelementes ausgelöst.
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Ergänzend
wird darauf hingewiesen, dass beim Hochlauf der Rotationsdruckmaschine
i. d. R. zwei Betriebssituationen zu unterscheiden sind. In einer
ersten Betriebssituation wird die Rotationsdruckmaschine für
einen bestimmten Druckprozess erstmalig hochgefahren, wohingegen
eine zweite Betriebssituation ein Wiederanfahren der Rotationsdruckmaschine
in einem selben Druckprozess z. B. nach einer Betriebsstörung,
z. B. nach einem Bahnriss, betrifft. An der Steuereinheit, z. B.
am Leitstand der Rotationsdruckmaschine besteht eine vorzugsweise
von einem Programm vorgegebene Auswahlmöglichkeit zwischen
beiden Betriebssituationen. Nach einem zur Abarbeitung eines bestimmten Druckauftrages
bereits erfolgten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gibt das Programm
selbsttätig nur die Möglichkeit des Wiederanfahrens
der Rotationsdruckmaschine vor. Manuell, d. h. ohne diese vorgenannte
programmgemäße Vorgabe hinsichtlich einer der
genannten Betriebssituationen, kann ein Hochlauf der Rotationsdruckmaschine
jederzeit wahlweise gemäß beiden Betriebssituationen
durchgeführt werden. In beiden Betriebssituationen kann
der jeweilige Hochlauf der Rotationsdruckmaschine selbsttätig und
ohne zusätzlichen Eingriff des Druckers erfolgen. In den
beiden Betriebssituationen kann sich der Hochlauf der Rotationsdruckmaschine
in den Einstellungen des auszuführenden Programms unterscheiden.
In diesem den jeweiligen Hochlauf der Rotationsdruckmaschine steuernden
Programm sind jeweils zumindest die Art und Abfolge der hier als
Offsetkommandos bezeichneten Steuerbefehle sowie deren jeweilige
Zuschaltzeitpunkte festgelegt.
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Zusätzlich
zu einem Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ist in der Steuereinheit,
z. B. dem Leitstand der Rotationsdruckmaschine auch mindestens ein
Programm hinterlegt, welches einen Runterlauf der Rotationsdruckmaschine
betrifft. Der Runterlauf der Rotationsdruckmaschine wird auch als
deren Auslauf bezeichnet. Nach dem Runterlauf oder beginnend mit
der Phase des Runterlaufs der Rotationsdruckmaschine oder innerhalb
dieser Phase des Runterlaufs kann deren Abrüsten erfolgen,
sofern z. B. eine Produktionsumstellung ansteht. Für den
Runterlauf der Rotationsdruckmaschine können in der Steuereinheit
der Rotationsdruckmaschine auch mehrere, für verschiedene
Betriebssituationen der Rotationsdruckmaschine vorgesehene Sequenzen gespeichert
sein, die automatisch oder manuell in Abhängigkeit von
einer aktuellen Betriebssituation der Rotationsdruckmaschine ausgewählt
werden können. Ein Auswahlkriterium dafür, welche
der Sequenzen für den Runterlauf der Rotationsdruckmaschine
auswählbar ist oder ausgewählt wird, kann die Drehzahl
der Rotationsdruckmaschine sein, die diese zum Zeitpunkt der Auswahl
der Sequenz für den Runterlauf gerade aufweist.
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Nachfolgend
werden insbesondere diverse Verläufe jeweils eines automatisierten
kontrollierten, d. h. in aufeinander abgestimmten Verfahrensschritten
ausgeführten und überwachten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine
beispielhaft anhand einiger Figuren erläutert. 1 zeigt
eine erste vorzugsweise an einer optischen Anzeigeeinrichtung der
Steuereinheit, z. B. des Leitstandes, angezeigten Programmmaske,
wobei in der dargestellten Ausführungsvariante diese Programmmaske
zweigeteilt ist und in ihrer oberen Hälfte einen Verlauf
eines Erstanlaufs der Rotationsdruckmaschine und in ihrer unteren
Hälfte einen Verlauf eines Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine
aufzeigt. Beide vorzugsweise gleichzeitig in dieser Programmmaske
angezeigte Verläufe sind jeweils in Form eines Diagramms
dargestellt, wobei eine Abszisse des jeweiligen Diagramms ein Zeitstrahl
ist und auf einer Ordinate des jeweiligen Diagramms eine mit der
Transportgeschwindigkeit der Papierbahn korrelierende Produktionsgeschwindigkeit
der Rotationsdruckmaschine jeweils in Werten für eine Drehzahl
der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine dargestellt
ist. Jeder dieser Verläufe eines Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine
weist mehrere Plateaus auf, in denen die Drehzahl der Druckwerkszylinder
dieser Rotationsdruckmaschine in einem bestimmten Wert verharrt, wobei
in dem jeweiligen Zeitabschnitt konstanter Drehzahl der Druckwerkszylinder
dieser Rotationsdruckmaschine jeweils von oder an Aggregaten der
Rotationsdruckmaschine bestimmte Stellvorgänge auszuführen
sind.
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In
der 1 unterscheiden sich die jeweiligen Verläufe
für den Erstanlauf und den Wiederanlauf nicht grundsätzlich
voneinander, sondern nur in einigen den jeweiligen Plateaus zugeordneten
Werten für die Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine,
zu denen ein bestimmtes Plateau erreicht wird, und/oder in der Anzahl
von Umdrehungen der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine,
wodurch eine bestimmte Dauer für den einem bestimmten Plateau
zugeordneten Zeitabschnitt festgelegt wird. So wird nach einem Verlassen des
Stillstands in der ersten Phase des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine
die Papierbahn mit einer konstanten Einziehgeschwindigkeit von z.
B. vier Umdrehungen der Druckwerkszylinder in die Rotationsdruckmaschine
eingezogen, wobei nach weiteren z. B. sechs Umdrehungen der Druckwerkszylinder bereits
die als „erster Schneller" bezeichnete zweite Phase des
Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine einsetzt. Es kann vorgesehen
sein, dass bei einer Drehzahl der Druckwerkszylinder von z. B. 500
Umdrehungen pro Stunde ein so genanntes Anfahrwaschen der Druckwerkszylinder
ausgeführt wird. Mit Erreichen einer Drehzahl der Druckwerkszylinder von
z. B. 2.050 Umdrehungen pro Stunde beginnt die dritte Phase des
Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine, in welcher die vorgenannten
Offsetkommandos zugeschaltet werden. Diese dritte Phase dauert an,
bis die Drehzahl der Druckwerkszylinder einen Wert von z. B. 6.000
Umdrehungen pro Stunde erreicht hat. Auf diesem Plateau verharrt
die Drehzahl der Druckwerkszylinder z. B. für 500 weitere
Umdrehungen dieser Druckwerkszylinder, bevor die Drehzahl der Druckwerkszylinder
dann auf einen Wert von z. B. 20.000 Umdrehungen pro Stunde erhöht
wird, womit eine erste Produktionsgeschwindigkeit erreicht sein
kann. Auf dem Wert dieser die erste Produktionsgeschwindigkeit kennzeichnenden
Drehzahl der Druckwerkszylinder können die Druckwerkszylinder für
1.500 weitere Umdrehungen dieser Druckwerkszylinder verharren, bevor
dann die Druckwerkszylinder auf das Plateau einer zweiten, z. B. maximalen Produktionsgeschwindigkeit
von z. B. 35.000 Umdrehungen pro Stunde beschleunigt werden. Wenn
der dem aktuellen Druckprozess zugrunde hegende Druckauftrag abgearbeitet
ist, wird die Rotationsdruckmaschine von dem in der Steuereinheit
ablaufenden Programm und damit selbsttätig in der Drehzahl
ihrer Druckwerkszylinder wieder z. B. bis zum Stillstand heruntergefahren.
Während des Runterlaufs kann bei einer Drehzahl der Druckwerkszylinder von
z. B. 10.000 Umdrehungen pro Stunde ein Auslaufwaschen der Druckwerkszylinder
vorgesehen sein.
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Der
Verlauf des in der 1 dargestellten Wiederanlaufs
der Rotationsdruckmaschine unterscheidet sich von deren Erstanlauf
lediglich in einigen an der Steuereinheit eingestellten Zahlenwerten.
Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass alle vorgenannten Zahlenwerte
in dem zugrunde liegenden Programm an der Steuereinheit variabel
einstellbar sind. Eine Programmmaske zur Vornahme derartiger Einstellungen
ist beispielhaft in der 2 gezeigt, wobei einerseits
bestimmte Drehzahlen für die Druckwerkszylinder angegeben
sind, zu denen bestimmte Verfahrensschritte wie die Offsetkommandos
eingeleitet werden, und andererseits in Zuordnung zu einzelnen Offsetkommandos
auch jeweils eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen dieser Druckwerkszylinder
angegeben sind, um die jeweilige Dauer des mit der Ausführung
eines bestimmten Offsetkommandos einhergehenden Zeitabschnitts festzulegen.
Die Programmmaske zur Vornahme von Einstellungen hinsichtlich des
Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine enthält vorzugsweise
auch Felder zur Einstellung von Werten für den Runterlauf
dieser Rotationsdruckmaschine. So sind in der 2 für den
Runterlauf der Rotationsdruckmaschine beispielhaft Zahlenwerte z.
B. für zwei sich zumindest in ihrer jeweiligen Startdrehzahl
unterscheidende Sequenzen aufgezeigt.
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3 zeigt
ein erstes Beispiel für einen Verlauf des von der Steuereinheit
automatisiert ausgeführten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine,
wobei in diesem Diagramm beispielhaft Zahlenwerte sowohl an dessen
Abszisse als auch an dessen Ordinate angetragen sind, wobei die
Ordinate jedoch die jeweilige Transportgeschwindigkeit der Papierbahn
angibt. Ein möglicher Verlauf des Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine
ist lediglich durch eine punktierte Linie angedeutet. So ist in
dem dargestellten Beispiel 10 Sekunden nach Verlassen des Stillstandes
bei einer Transportgeschwindigkeit der Papierbahn von etwa 0,1 m/s
bereits ein erstes Plateau P1 erreicht, mit welchem die als „erster
Schneller" bezeichnete zweite Phase des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine
beginnt und auf welchem in der Papierbahn die erforderliche Bahnspannung
aufgebaut wird. 15 Sekunden später oder 25 Sekunden nach
Beginn des Hochlaufs werden die für den anstehenden Druckprozess
benötigten und die Papierbahn durch ihre Rotation fördernden
Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine derart beschleunigt,
dass die Papierbahn zu einem Zeitpunkt von z. B. 44 Sekunden nach
Beginn des Hochlaufs eine Transportgeschwindigkeit von z. B. 2 m/s
aufweist. Jetzt beginnt die eigentliche Einrichtephase der Rotationsdruckmaschine.
Auf einem bei dieser vorgenannten Transportgeschwindigkeit der Papierbahn
z. B. 180 Sekunden dauernden zweiten Plateau P2 werden in einer
in der zuständigen Steuereinheit festgelegten Reihenfolge
die bereits genannten Offsetkommandos ausgegeben und damit die für
den anstehenden Druckprozess benötigten Aggregate der Rotationsdruckmaschine
in einen für den Druckprozess brauchbaren Betriebszustand
versetzt, sodass am Ende dieses Plateaus P2 bei einem Zeitpunkt
von z. B. 224 Sekunden nach Beginn des Hochlaufs erste Exemplare
des herzustellenden Druckerzeugnisses in einer verkaufsfähigen
Qualität produziert sind. In den folgenden 60 Sekunden
wird die Transportgeschwindigkeit der Papierbahn durch eine Erhöhung der
Drehzahl der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine z. B.
auf einen Wert von etwa 8 m/s beschleunigt, womit dann ein drittes
Plateau P3, nämlich das Plateau P3 einer ersten Produktionsgeschwindigkeit
dieser Rotationsdruckmaschine erreicht ist. Dieses Plateau P3 der
ersten Produktionsgeschwindigkeit dieser Rotationsdruckmaschine kann
z. B. weitere 60 Sekunden andauern, wonach die Transportgeschwindigkeit
der Papierbahn durch eine weitere Erhöhung der Drehzahl
der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine z. B. auf einen maximalen
Wert beschleunigt werden kann, womit dann eine zweite, z. B. die
maximale Produktionsgeschwindigkeit dieser Rotationsdruckmaschine
von deren Steuereinheit eingestellt worden ist, welche en in der
dargestellten Hochlaufkurve ein viertes Plateau P4 ausbildet. Nach
einer Abarbeitung des Druckauftrages wird die Drehzahl der Druckwerkszylinder
der Rotationsdruckmaschine und damit die Transportgeschwindigkeit
der Papierbahn wieder heruntergefahren, z. B. bis zum Stillstand,
wobei im Runterlauf bedarfsweise bei Erreichen eines fünften Plateaus
P5 ein Auslaufwaschen der am vorangegangenen Druckprozess beteiligten
Druckwerkszylinder vorgesehen sein kann, wobei das Programm der
Steuereinheit die Ausführung des Auslaufwaschens der Druckwerkszylinder
im Runterlauf der Rotationsdruckmaschine veranlasst. Wenn die Rotationsdruckmaschine
während der Abarbeitung desselben Druckauftrages erneut
hochgefahren werden muss, kann die Hochlaufkurve auch den in 3 punktiert
eingezeichneten Verlauf nehmen.
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4 zeigt
ein zweites Beispiel für einen Verlauf des von der Steuereinheit
automatisiert ausgeführten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine, wobei
in diesem Diagramm wiederum beispielhaft Zahlenwerte sowohl an dessen
Abszisse als auch an dessen Ordinate angetragen sind, wobei die
Ordinate jedoch die jeweilige Drehzahl der Druckwerkszylinder der
Rotationsdruckmaschine angibt. In diesem Beispiel wird ein Verfahrensablauf
erläutert, der innerhalb der Rotationsdruckmaschine die
Verwendung eines Trockners einschließt, weil in dem Druckprozess
z. B. Heatset-Druckfarben verdruckt werden. Dies kann z. B. bei
einer Anwendung im Semicommercial-Bereich der Fall sein.
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Wenn
ein Bediener der Rotationsdruckmaschine an der zu dieser Rotationsdruckmaschine
gehörenden Steuereinheit das vorzugsweise dort in einer
Speichereinheit implementierte Programm zum automatisiert ausgeführten
Hochlauf dieser Rotationsdruckmaschine z. B. durch eine Betätigung
eines z. B. an der Steuereinheit angebrachten Bedienelementes startet,
kann eine Aktivierung dieses Programms und damit der Start des Hochlaufs
z. B. durch eine optische Anzeige, insbesondere durch ein Blinken
des betätigten Bedienelementes, angezeigt werden. Mit der
Betätigung des Bedienelementes beginnt z. B. u. a. eine Überprüfung
des Trockners dieser Rotationsdruckmaschine, insbesondere ob dessen
Türen geschlossen sind und sein Düsenbett betriebsbereit
ist. Auch beginnt nach diesem ersten Systemcheck eine Aufheizung
dieses Trockners auf eine Temperatur von z. B. 100°C. Sofern
eine Korrektur in einer Einstellung des Trockners erforderlich ist, erfolgt
eine entsprechende Meldung an der zur Steuereinheit gehörenden
Anzeigeeinrichtung, z. B. an einem zum Leitstand gehörenden
Monitor, und fordert den Bediener der Rotationsdruckmaschine auf,
eine Änderung in der Einstellung des Trockners auszuführen.
Das Versetzen des Trockners in seine Betriebsbereitschaft ist z.
B. in höchstens 45 Sekunden abgeschlossen. Sobald sich
der Trockner in seiner Betriebsbereitschaft befindet, erfolgt an
der zur Steuereinheit gehörenden Anzeigeeinrichtung eine
entsprechende, z. B. optische Meldung. Gleichzeitig mit der erreichten
Betriebsbereitschaft des Trockners kann begonnen werden, z. B. eine
Waschfunktion zum Waschen mindestens eines auf einem Übertragungszylinder
aufgespannten Drucktuches durch eine Aktivierung eines entsprechenden
Programms vorzubereiten, sofern zumindest einer der am anstehenden Druckprozess
zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine als
ein solcher Übertragungszylinder ausgebildet ist. Diese
Vorbereitungszeit kann z. B. 6 Sekunden dauern, wobei z. B. 2 Sekunden
vor Ablauf dieser Vorbereitungszeit von der zu dieser Rotationsdruckmaschine
gehörenden Steuereinheit ein akustisches Signal in Form
z. B. eines Huptons ausgegeben wird. Es kann vorgesehen sein, dass
am Ende dieser Vorbereitungszeit das vorzugsweise noch anhaltend
blinkende Bedienelement der Steuereinheit zur Aktivierung des Programms zum
automatisiert ausgeführten Hochlauf dieser Rotationsdruckmaschine
erneut zu betätigen ist, um nun den Beginn einer Rotation
der am anstehenden Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der
Rotationsdruckmaschine auszulösen. Mit dem Beginn der Rotation
dieser Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine wird deren
Trockner auf seine endgültige Betriebstemperatur aufgeheizt.
Sobald die Rotation dieser Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine
eine Drehzahl von z. B. 1.000 Umdrehungen pro Stunde erreicht, kann
eine Ausführung der bereits vorbereiteten Waschfunktion
zum Waschen mindestens eines auf dem Übertragungszylinder
aufgespannten Drucktuches programmgesteuert ausgelöst werden.
In der sich weiter fortsetzenden, insgesamt eine Dauer von z. B.
ungefähr 8 Sekunden umfassenden Beschleunigungsphase dieser
Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine wird vorzugsweise
sensorisch die Bahnspannung der in die Rotationsdruckmaschine eingezogenen
Papierbahn überprüft. Auch kann am Trockner der
Rotationsdruckmaschine eine weitere, z. B. zweite Gebläsestufe
eingeschaltet werden. Bei einer Drehzahl dieser Druckwerkszylinder
der Rotationsdruckmaschine von etwa 10.000 Umdrehungen pro Stunde kann
die vorgenannte erste Beschleunigungsphase dieser Druckwerkszylinder
beendet sein, sodass die Drehzahl der Druckwerkszylinder bei diesem
Wert für eine z. B. variabel einstellbare Dauer X verharrt.
Diese Verweildauer X ist z. B. von dem zu dieser Zeit ausgeführten
Waschprogramm zum Waschen mindestens eines auf dem Übertragungszylinder
aufgespannten Drucktuches abhängig. Nach Ablauf dieser Verweildauer
X ist das Waschen mindestens eines auf dem Übertragungszylinder
aufgespannten Drucktuches beendet und es beginnt eine Sequenz, in
der mindestens einer der an dem anstehenden Druckprozess zu beteiligenden
Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine gegen einen weiteren
dieser Druckwerkszylinder angestellt wird, um eine Ausführung
des anstehenden Druckprozesses zu ermöglichen. Nach dem
Ablauf dieser Verweildauer X werden die an dem anstehenden Druckprozess
zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine auch
weiter beschleunigt, z. B. auf eine Drehzahl von etwa 12.000 Umdrehungen
pro Stunde. Mit Erreichen der zuletzt genannten Drehzahl der Druckwerkszylinder
der Rotationsdruckmaschine beginnen Verfahrensschritte zum weiteren
Einrichten dieser Rotationsdruckmaschine. Diese Verfahrensschritte können
den eingangs dargestellten Offsetkommandos entsprechen. Bei Bedarf
können in diesem Abschnitt des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine auch
noch manuelle Eingriffe durch den Bediener der Rotationsdruckmaschine
erfolgen. Ab einem Ende dieses Abschnittes beginnt die Rotationsdruckmaschine
erste verkaufsfähige Exemplare E des in dem aktuellen Druckauftrag
herzustellenden Druckerzeugnisses zu produzieren. In einem nicht
vollautomatisch ablaufenden Verfahren zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine
kann vorgesehen sein, dass der Bediener dieser Rotationsdruckmaschine nun
ein weiteres z. B. gleichfalls an der Steuereinheit angebrachtes
Bedienelement betätigen muss, um zu veranlassen, dass die
an dem anstehenden Druckprozess beteiligten Druckwerkszylinder der
Rotationsdruckmaschine auf eine weitere, höhere, vorzugsweise
maximale Produktionsgeschwindigkeit mit einer Drehzahl nProduktion beschleunigt werden. Dieser manuelle
Bedienschritt entfällt jedoch in einem vollautomatisch
ablaufenden Verfahren zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine, in
welchem die Rotationsdruckmaschine nach dem Auslösen des
einzigen Steuerbefehls von dem in der Steuereinheit ablaufenden
Programm bis zu ihrer maximalen Produktionsgeschwindigkeit selbsttätig
hochgefahren wird.
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Unter
der Voraussetzung, dass die Rotationsdruckmaschine in Verbindung
mit ihren Aggregaten zur Bahnspannungseinstellung sowie zur Einstellung
des Farbauftrages und zur Einstellung mindestens eines an der Papierbahn
ausgeführten Längs- und/oder Querschnitts über
eine Bahnspannungsregeleinrichtung, eine Farbregisterregeleinrichtung, eine
Farbdichteregeleinrichtung und/oder eine Schnittregisterregeleinrichtung
verfügt, kann der bisher beschriebene gesteuerte Hochlauf
der Rotationsdruckmaschine zu einer diesen Hochlauf selbsttätig kontrollierenden
Regelung ausgebaut werden. Ein geregelter Hochlauf der Rotationsdruckmaschine läuft
dann in einer nachfolgend beispielhaft beschriebenen Schrittfolge
ab.
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Wie
zuvor beschrieben, wird nach einer Betätigung eines bestimmten
z. B. am Leitstand angebrachten Bedienelementes das Verfahren zum
Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gestartet. Die an dem anstehenden
Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine
beginnen die Papierbahn mit der so genannten Einziehgeschwindigkeit
von z. B. maximal 5 m/s konstant in die Rotationsdruckmaschine einzuziehen.
Auf dem ersten Plateau P1 (3) prüft
die Bahnspannungsregeleinrichtung, ob eine ausreichende Bahnspannung
in der Papierbahn vorhanden ist und regelt bei Bedarf die vorhandene
Bahnspannung auf einen vorgegebenen ersten Sollwert aus. Sodann
wird durch den „ersten Schneller" die Bahnspannung erhöht
und die Bahnspannungsregeleinrichtung regelt die jetzt vorhandene
Bahnspannung auf einen vorgegebenen zweiten Sollwert aus. Wenn dieses
Regelungsziel erreicht ist, beschleunigt die Rotationsdruckmaschine ihre
Druckwerkszylinder auf die Einrichtedrehzahl, welche dem zweiten
Plateau P2 in der 3 entspricht. Dort führt
die zu dieser Rotationsdruckmaschine gehörende Steuereinheit
die Offsetsequenz mit den vorgenannten Offsetkommandos selbsttätig aus.
Dazu gehört, dass die Farbregisterregeleinrichtung eine
Passerhaltigkeit mehrerer an dem anstehenden Druckprozess beteiligte
Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine aufeinander einregelt, sodass
ein mit dieser Rotationsdruckmaschine ausgeführter Mehrfarbendruck,
insbesondere Vierfarbendruck, fehlerfrei, zumindest jedoch mit ausreichender
Genauigkeit ausgeführt wird. Ebenso regelt die Farbdichteregeleinrichtung
die zur Erzeugung des Druckerzeugnisses erforderliche Farbdichte
ein. Sofern zur Erzeugung des Druckerzeugnisses mehrere Lagen der
Papierbahn benötigt werden, regelt die Schnittregisterregeleinrichtung
diese Papierbahnlagen in ihrem jeweiligen seitlichen Versatz sowie
in ihren jeweiligen Abschnitten, insbesondere hinsichtlich ihrer
jeweiligen Druckbilder, zueinander ein.
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Wenn
die Farbregisterregeleinrichtung, die Farbdichteregeleinrichtung
und gegebenenfalls die Schnittregisterregeleinrichtung jeweils eine
erfolgreiche Einregelung der von ihnen beeinflussten Aggregate an
die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine zurückmelden,
wird die Makulaturweiche der Rotationsdruckmaschine programmgesteuert
geschlossen. Die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine beschleunigt
deren Druckwerkszylinder dann auf die gewünschte, insbesondere
maximale Produktionsdrehzahl dieser Rotationsdruckmaschine, indem
sie entsprechend auf die jeweiligen Antriebe dieser Druckwerkszylinder
einwirkt. In einem solchen vollautomatischen Regelkreis, in welchem
positive Rückmeldungen vorangegangener Verfahrensschritte
nachfolgende Verfahrensschritte anhand zuvor festgelegter Kriterien
automatisiert freigeben, wird die erste Produktionsdrehzahl (3 oder 4) nicht
benötigt, da die Bahnspannungsregeleinrichtung, die Farbregisterregeleinrichtung,
die Farbdichteregeleinrichtung und gegebenenfalls die Schnittregisterregeleinrichtung
ihre jeweilige Einstellung und Einwirkung auf den Druckprozess z.
B. sensorisch kontinuierlich überprüfen und bei
einer Feststellung einer Abweichung eines erfassten Istwertes von
einem vorgegebenen Sollwert selbsttätig nachregeln. Daher
kann im Fall eines geregelten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine
deren Steuereinheit die Druckwerkszylinder ohne Einhaltung eines
Zwischenplateaus P3 (3 oder 4) gleich
weiterbeschleunigen, was einen sehr schnell ausführbaren Hochlauf
der Rotationsdruckmaschine ermöglicht. In dem geregelten
Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ist somit vorzugsweise vorgesehen,
dass an mindestens einem im Verlauf des Hochlaufs festgelegten Kontrollpunkt
das von der Steuereinheit ausgeführte Programm eine Zulässigkeit
zur Fortsetzung des Hochlaufs anhand von in der Rotationsdruckmaschine
erhobenen Messdaten prüft und den Hochlauf nur dann fortsetzt,
wenn mindestens eine für die Zulässigkeit festgelegte,
vorzugsweise in einem Speicher der Steuereinheit hinterlegte Bedingung
hinsichtlich dieses Kontrollpunktes erfüllt ist. Ist eine
oder sind gar mehrere Bedingungen zur Fortsetzung des Hochlaufs
nicht erfüllt, kann der Hochlauf durch das Programm ausgesetzt
oder gegebenenfalls auch durch eine selbsttätige Einleitung
des Runterlaufs abgebrochen werden. Zumindest erfolgt eine Meldung
an den Bediener der Rotationsdruckmaschine.
-
Im
Folgenden soll noch näher auf den bereits angesprochenen
Runterlauf der Rotationsdruckmaschine eingegangen werden, dem oftmals
ein Abrüsten der Rotationsdruckmaschine nachfolgt. Unter dem
Begriff des Abrüstens sind alle Tätigkeiten zu verstehen,
welche nötig sind und durchgeführt werden müssen,
um die Rotationsdruckmaschine wieder in ihren Ausgangszustand zu
bringen, sodass sie für eine neue Produktion oder auch
für eine Folgeproduktion gerüstet, d. h. eingerichtet
werden kann.
-
Das
Abrüsten der Rotationsdruckmaschine schließt im
Wesentlichen folgende Tätigkeiten oder Arbeitsschritte
ein:
- – Mindestens eine einen Bedruckstoff
führende Leitwalze ist zu reinigen.
- – Mindestens ein Rest des in der vorangegangenen Produktion
verwendeten Bedruckstoffes, z. B. von einer oder mehreren Materialbahnen,
insbesondere Papierbahnen, ist aus der Rotationsdruckmaschine zu
entfernen, sofern die neue Produktion einen anderen Bedruckstoff
oder eine andere Anzahl von Materialbahnen des betreffenden Bedruckstoffes
erfordert.
- – Mindestens eine Walze eines Farbwerks und gegebenenfalls
auch mindestens eine Walze eines Feuchtwerks dieser Rotationsdruckmaschine sind
zu reinigen.
- – Mindestens ein Drucktuch eines mit dem Formzylinder
zusammenwirkenden Übertragungszylinders, d. h. mindestens
ein so genanntes Gummituch, ist zu reinigen.
- – Mindestens eine in der vorangegangenen Produktion
verwendete Druckform ist von ihrer Montageposition an einem Formzylinder
dieser Rotationsdruckmaschine zu entfernen.
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Alle
diese Arbeitsschritte des Abrüstens werden bislang entweder
manuell durch Bedienpersonal der Rotationsdruckmaschine oder automatisch
durch in der Rotationsdruckmaschine angeordnete, spezielle, einzeln
betätigte Aggregate wie eine entsprechende Waschanlage,
z. B. eine Gummituchwaschanlage, ausgeführt. Dabei werden
diese Tätigkeiten durch einen einzigen Bediener einzeln
nacheinander oder durch mehrere Bediener gleichzeitig, aber voneinander
autark, jeweils durch eine Betätigung des jeweiligen Aggregates
ausgeführt.
-
Auch
für das Abrüsten ist es wünschenswert, dass
die zum Abrüsten der Rotationsdruckmaschine gehörenden
Tätigkeiten, die von verschiedenen Aggregaten an unterschiedlichen
Stellen in der Rotationsdruckmaschine ausgeführt werden,
an einer Steuereinheit, z. B. an einem Leitstand der Rotationsdruckmaschine
zentral gestartet und nach diesem Start nach Vorgaben eines in der
Steuereinheit ablaufenden Programms automatisch ausgeführt
werden, d. h. nach dem Programmstart wird das Abrüsten
der Rotationsdruckmaschine ohne weitere Bedienung eines die betreffende
Tätigkeit ausführenden Aggregates automatisch
ausgeführt. Denn dadurch wird die Effizienz des Abrüstens
verbessert, denn das Abrüsten wird zum einen durch einen
einzelnen Bediener ausgeführt und zudem in einer im Vergleich zum
konventionellen Abrüsten kürzeren Zeit durchführt.
Dadurch steht die Rotationsdruckmaschine schneller wieder für
eine weitere Produktion zur Verfügung. Ihre Verfügbarkeit
und damit ihre Wirtschaftlichkeit werden verbessert.
-
Die
in der 5 dargestellte Rotationsdruckmaschine weist beispielhaft
mindestens eine Druckeinheit zum beidseitig vierfarbigen Bedrucken
eines Bedruckstoffes 12, vorzugsweise einer Materialbahn 12 auf,
wobei die Druckeinheit z. B. als ein kompakt aufgebauter Achterturm
ausgebildet ist. Dieser Achterturm weist insgesamt acht Druckwerke
auf, wovon jeweils vier Druckwerke übereinander zu beiden
Seiten der Materialbahn 12 angeordnet sind. Jedes Druckwerk
weist mindestens einen Formzylinder 01, ferner mindestens
einen mit dem Formzylinder 01 zusammenwirkenden Übertragungszylinder 02 und
zumindest ein an den Formzylinder 01 anstellbares Farbwerk 03 und
gegebenenfalls auch ein Feuchtwerk 04 auf, wobei das Farbwerk 03 und
das Feuchtwerk 04 jeweils mindestens eine, vorzugsweise
mehrere Walzen 06 aufweisen. Die in der 5 dargestellte
Druckeinheit verfügt damit über acht Formzylinder 01,
ferner über acht jeweils mit einem der Formzylinder 01 zusammenwirkenden Übertragungszylinder 02 und
auch über acht jeweils an einen der Formzylinder 01 anstellbare
Farbwerke 03 und gegebenenfalls auch Feuchtwerke 04,
wobei die Farbwerke 03 und Feuchtwerke 04 jeweils
mindestens eine, vorzugsweise mehrere Walzen 06 aufweisen.
Die Formzylinder 01, die Übertragungszylinder 02 und
mindestens eine der in einem der Farbwerke 03 und Feuchtwerke 04 angeordneten
Walzen 06 weisen jeweils einen separaten Antrieb (nicht
dargestellt) auf, sodass der betreffende Formzylinder 01 und/oder
der betreffende Übertragungszylinder 02 und/oder
die betreffende Walze 06 des Farbwerks 03 und/oder
die betreffende Walze 06 des Feuchtwerks 04 zumindest
hinsichtlich ihrer jeweiligen Drehbewegung jeweils einzeln von einer
Steuereinheit (nicht dargestellt) steuerbar und tatsächlich
angesteuert sind.
-
Die
Formzylinder 01 können hinsichtlich ihres Durchmessers
einfachgroß oder doppeltgroß ausgebildet sein,
was bedeutet, dass sie in ihrer einfachgroßen Ausführung
entlang ihres Umfangs jeweils nur eine einzige Druckform aufnehmen,
wohingegen ein doppeltgroß ausgebildeter Formzylinder 01 entlang
seines Umfangs jeweils zwei hintereinander angeordnete Druckformen
aufnehmen kann. Sowohl ein einfachgroß ausgebildeter Formzylinder 01 als
auch ein doppeltgroß ausgebildeter Formzylinder 01 wirken
vorzugsweise jeweils mit einem doppeltgroß ausgebildeten Übertragungszylinder 02 zusammen.
Die Formzylinder 01 weisen auf ihrer Mantelfläche
in ihrer jeweiligen Axialrichtung vorzugsweise mehrere, z. B. vier
oder sechs Montagepositionen für jeweils mindestens eine
Druckform in Umfangsrichtung des betreffenden Formzylinders 01 auf.
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Über
die erwähnte Einzelantriebstechnik hinaus weist diese Rotationsdruckmaschine
an zumindest einem ihrer Formzylinder 01, vorzugsweise
an allen ihren Formzylindern 01 jeweils eine Einrichtung 07 zum
automatischen Wechseln mindestens einer Druckform, d. h. einen so
genannten Plattenwechsler 07, auf. Es ist mindestens eine
Gummituchwascheinrichtung 08 vorgesehen, welche an einen
der Übertragungszylinder 02 anstellbar ist. Vorzugsweise
sind alle Übertragungszylinder 02 jeweils mit
einer Gummituchwascheinrichtung 08 ausgerüstet.
Auch das Farbwerk 03 verfügt über mindestens
eine Farbwalzenwascheinrichtung 09, wobei die Farbwalzenwascheinrichtung 09 vorzugsweise
mindestens eine an einer der Walzen 06 dieses Farbwerks 03 anstellbare Waschrakel
aufweist. In einer mindestens ein Feuchtwerk 04 aufweisenden
Rotationsdruckmaschine ist zur Verbindung des betreffenden Farbwerks 03 mit
dem Feuchtwerk 04 eine Brückenwalze 11 vorgesehen.
Vor dem Einlauf des Bedruckstoffes 12, z. B. der von einer
Rolle kontinuierlich abgewickelten Materialbahn 12, in
die Druckeinheit ist eine Abschlageinrichtung 13 angeordnet,
um damit die Materialbahn 12 bedarfsweise quer zu ihrer
Transportrichtung zu zertrennen und damit von ihrer jeweiligen Rolle
abzutrennen. Vorzugsweise an verschiedenen Stellen der Rotationsdruckmaschine,
z. B. im Einlauf des Bedruckstoffes 12 in die Druckeinheit
oder im Oberbau der Rotationsdruckmaschine, ist jeweils mindestens eine
den Bedruckstoff 12 führende Leitwalze 14 angeordnet,
welche z. B. eine Leitwalzenwascheinrichtung 16 aufweisen
kann. Alle vorgenannten Aggregate, d. h. der jeweilige Antrieb des
jeweiligen Formzylinders 01, der jeweilige Antrieb des
jeweiligen Übertragungszylinders 02, der jeweilige
Antrieb von zumindest einer Walze 06 des jeweiligen Farbwerks 03 und/oder
der jeweilige Antrieb von zumindest einer Walze 06 des
jeweiligen Feuchtwerks 04 sowie die jeweilige Einrichtung 07 zum
automatischen Wechseln mindestens einer Druckform an einem der Formzylinder 01,
die Gummituchwascheinrichtung 08, die Farbwalzenwascheinrichtung 09 vorzugsweise
mitsamt ihrer Waschrakel, die Abschlageinrichtung 13 und
gegebenenfalls auch die Leitwalzenwascheinrichtung 16 sind
jeweils zentral von einer vorzugsweise elektronischen Steuereinheit,
z. B. von einem zur Rotationsdruckmaschine gehörenden Leitstand, fernbetätigbar
und werden auch tatsächlich fernbetätigt.
-
Die
Steuereinheit ist mit mindestens einer Bedieneinheit und mit mindestens
einer Anzeigeeinrichtung verbunden. Mit der Bedieneinheit ist ein
in der Steuereinheit ablaufendes Programm, welches das Abrüsten
der Rotationsdruckmaschine steuert, auswählbar und aktivierbar,
wobei einzelne Arbeitsschritte des Abrüstens an der Anzeigeeinrichtung
in einer entsprechenden Programmmaske anzeigbar und dort nach Bedarf
selektierbar sind, wobei die einzelnen selektierten Arbeitsschritte
von den jeweiligen Aggregaten in der Rotationsdruckmaschine dann
automatisch entweder parallel, d. h. im Wesentlichen zeitgleich,
oder nacheinander ausgeführt werden, wozu das den Vorgang
des Abrüstens steuernde Programm die jeweiligen Aggregate
gemäß einem in dem Programm festgelegten Ablauf
betätigt. Die 6 und 7 zeigen
beispielhaft jeweils eine Programmmaske aus dem Programm zur Ausführung des
Abrüstvorgangs.
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Mit
der Bedieneinheit der Steuereinheit, z. B. mit einem Zeigerinstrument
oder einer Tastatur, werden vom Bediener der Rotationsdruckmaschine
in der in der 6 dargestellten Programmmaske
die zur Ausführung des Abrüstvorgangs gewünschten Arbeitsschritte
vorzugsweise für jedes der z. B. acht in der beispielhaft
dargestellten Druckeinheit angeordneten Druckwerke selektiert, d.
h. die zu betätigenden Aggregate dieser Druckwerke werden
ausgewählt. Danach wird in der Programmmaske die Schaltfläche
mit der Funktion „Auto Abrüsten" ausgewählt,
wodurch der Ablauf dieses Programmes hinsichtlich der selektierten
Aggregate startet. Wenn die Rotationsdruckmaschine mehrere Druckeinheiten aufweist,
kann an der Anzeigeeinrichtung vor einer Vornahme der beschriebenen
Einstellungen auch die jeweilige Druckeinheit an der Programmmaske
ausgewählt werden. Parameter der einzelnen Aggregate werden
z. B. in einer Programmmaske gemäß der 7 eingestellt.
Diese Parameter betreffen z. B. eine zeitliche Dauer und/oder eine
zeitliche Lage und/oder eine Anzahl von Wiederholungen einzelner Waschvorgänge
oder eine Anstellzeit oder Abstellzeit der jeweiligen Waschrakel,
wobei diese Parameter z. B. für jede der in einem der Farbwerke 03 vorhandenen
Farbwalzenwascheinrichtungen 09 und Waschrakel jeweils
einzeln und vorzugsweise auch unabhängig von anderen Farbwalzenwascheinrichtungen 09 bzw.
Waschrakeln einstellbar sind. Auch kann als ein Parameter z. B.
die während des Waschvorgangs auszuführende Drehzahl
des betreffenden Übertragungszylinders 02 oder
der betreffenden Walze 06 des jeweiligen Farbwerks 03 oder
der betreffenden Walze 06 des jeweiligen Feuchtwerks 04 oder der
betreffenden Leitwalze 14 eingestellt werden.
-
Der
automatisierte Abrüstvorgang beginnt z. B. mit einem Waschen
von einer oder mehreren Leitwalzen 14. Dazu werden die
an der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckstellen, ferner
alle die Materialbahn/en 12 in der Druckeinheit fördernden
Zugelemente sowie ein der Druckeinheit nachgeordneter Falzapparat
mit ihrer jeweiligen Einziehgeschwindigkeit aktiviert, wobei diese
Einziehgeschwindigkeit für die Materialbahn/en 12 eine
Transportgeschwindigkeit von z. B. etwa 5 m/min. bedeuten kann.
Auch wird auf die Materialbahn/en 12 jeweils ein Waschmittel
aufgetragen. Die mit dieser Materialbahn 12 oder diesen
Materialbahnen 12 in Kontakt befindlichen Leitwalzen 14 werden
in vorzugsweise mehreren einzelnen Intervallen gebremst, sodass
ein diese Leitwalzen 14 belegender Schmutz über
die jeweilige mit Waschmittel getränkte Materialbahn 12,
welche mit einer im Vergleich zur vollen Produktionsgeschwindigkeit
geringen Transportgeschwindigkeit durch die Druckeinheit und gegebenenfalls
den der Druckeinheit nachgeordneten Falzapparat bewegt wird, abtransportiert
wird.
-
Nach
Beendigung der Reinigung der Leitwalzen 14 werden die an
der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckstellen, ferner
alle die Materialbahn/en 12 in der Druckeinheit fördernden
Zugelemente sowie die Materialbahn/en 12 im Falzapparat fördernde
Rotationselemente auf eine Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt,
welche z. B. etwa 5% der vollen Produktionsgeschwindigkeit entspricht.
Mit einem Erreichen der mit dieser Umfangsgeschwindigkeit korrespondierenden
Transportgeschwindigkeit für die zu fördernde(n)
Materialbahn(en) 12 wird die Abschlagvorrichtung 13 vor
der jeweiligen Druckeinheit ausgelöst und die jeweilige
Materialbahn 12 wird von ihrer jeweiligen Rolle getrennt.
-
In
einer mehrere Druckeinheiten aufweisenden Rotationsdruckmaschine
kann eine Materialbahn 12 üblicherweise entlang
unterschiedlicher Bahnwege geführt und befördert
werden, wobei die Länge der jeweiligen Bahnwege bekannt
und ein mit der jeweiligen Länge korrespondierender Rechenwert
in einem Speicher der den Abrüstvorgang steuernden Steuereinheit
gespeichert ist. Nachdem die Materialbahn 12 mit dem längsten
Bahnweg den zu der Rotationsdruckmaschine gehörenden Falzapparat
erreicht hat, werden die Materialbahn 12 mit dem längsten
Bahnweg und gegebenenfalls weitere durch diese Rotationsdruckmaschine
zu demselben Falzapparat geführte Materialbahnen 12 in
ihrer jeweiligen Transportbewegung angehalten. Mit Ausführung dieses
Arbeitsschrittes ist die Rotationsdruckmaschine von allen an der
vorangegangenen Produktion beteiligten Materialbahnen 12 freigefahren,
d. h. es befindet sich derzeit keine Materialbahn 12 mehr
in den zu dieser Rotationsdruckmaschine gehörenden Druckeinheiten.
Dieser Arbeitsschritt ist in der in der 6 gezeigten
Programmmaske mittels einer in der Fußleiste dargestellten
auswählbaren Schaltfläche in dem den Abrüstvorgang
steuernden Programm aktiviert. Ein Rest von einer oder mehreren
der an der vorangegangenen Produktion beteiligten Materialbahnen 12 kann
nun auch aus dem zur Rotationsdruckmaschine gehörenden
Falzapparat entfernt werden.
-
Der
gemäß der Programmmaske der 6 beispielhaft
gezeigte Abrüstvorgang sieht vor, dass in allen an der
vorangegangenen Produktion beteiligten Druckwerken jeweils das Farbwerk 03 und
das zugehörige Feuchtwerk 04 gewaschen werden,
denn in der dargestellten Programmmaske sind die ihnen zugeordneten
Schaltflächen mittels der zur Steuereinheit gehörenden
Bedieneinheit jeweils ausgewählt, womit der jeweilige programmgemäß auszuführende Arbeitsschritt
aktiviert ist. In der Praxis ist vorzugsweise eine Verknüpfung
zwischen den in der Programmmaske anhand von Schaltflächen
selektierbaren Funktionen Farbwerk bzw. Farbwalzen waschen" und „Feuchtwerk
waschen" vorgesehen, wobei diese Verknüpfung vorsieht,
dass eine Aktivierung der Funktion „Feuchtwerk waschen"
zwangsweise auch zu einer Aktivierung der Funktion „Farbwerk
bzw. Farbwalzen waschen" führt. Es ist vorzugsweise programmgemäß ausgeschlossen,
dass das Feuchtwerk 04 gewaschen werden kann, ohne gleichzeitig auch
das Farbwerk 03 zu waschen. Es ist jedoch möglich,
allein nur das Farbwerk 03 zu waschen, ohne einen Waschvorgang
beim Feuchtwerk 04 einzuleiten.
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Beim
Waschen des Farbwerks 03, d. h. von dessen Walzen 06,
wird ein Waschmittel mittels der Farbwalzenwascheinrichtung 09 auf
mindestens eine dieser Walzen 06 aufgetragen, wobei die
Farbwalzenwascheinrichtung 09z. B. eine das Waschmittel auf
die Mantelfläche der zugeordneten Walze 06 aufsprühende
Sprühleiste aufweist. Beim Waschen des Feuchtwerks 04 wird
ein Feuchtmittel, z. B. Wasser, auf mindestens eine der Walzen 06 dieses
Feuchtwerks 04 aufgetragen. Das Feuchtwerk 04 ist
z. B. als ein Sprühfeuchtwerk 04 ausgebildet,
sodass das Feuchtmittel gleichfalls mittels einer Sprühleiste
auf die Mantelfläche eine dieser Sprühleiste zugeordneten
Walze 06 aufgesprüht wird. In jedem Druckwerk sind
der Walzenzug des Farbwerks 03 und derjenige des Feuchtwerks 04 über
eine Brückenwalze 11 miteinander verbunden, wobei
diese Brückenwalze 11 zumindest für die
Dauer des Vorgangs des Reinigens dieses Farbwerks 03 und
dieses Feuchtwerks 04 zwischen diesem Farbwerk 03 und
diesem Feuchtwerk 04 angestellt wird. Überschüssiges
auf die Walzen 06 des Farbwerks 03 aufgetragenes
Waschmittel kann mittels der Waschrakel der Farbwalzenwascheinrichtung 09 abgerakelt
werden. Die zeitliche Dauer und/oder die zeitliche Lage und/oder
die Anzahl von Wiederholungen einzelner Waschvorgänge im
Farbwerk 03 und/oder im Feuchtwerk 04 sowie An-
und Abstellzeiten der Waschrakel sind vorzugsweise am Leitstand
z. B. gemäß der in der 7 gezeigten Programmmaske
variabel einstellbar, wobei eine wertmäßige Einstellung
dieser Parameter z. B. von den im Druckprozess verwendeten Materialien,
z. B. dem Bedruckstoff, der Druckfarbe oder einer Oberflächenbeschaffenheit
der den Bedruckstoff und/oder die Druckfarbe führenden
und/oder fördernden Rotationskörper abhängig
ist.
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Zur
Ausführung des Arbeitsschrittes des Waschens des Farbwerks 03 werden
dessen Walzen 06 rotativ beschleunigt und auf eine im Bereich
z. B. zwischen 3.000 und 6.000 Umdrehungen pro Stunde variabel wählbare
Waschdrehzahl eingestellt. Wenn durch entsprechende Selektion z.
B. in der in der 6 gezeigten Programmmaske zudem
auch ein Waschen des Feuchtwerks 04 vorgesehen wurde, wird
zunächst die Brückenwalze 11 zwischen
dem Farbwerk 03 und dem Feuchtwerk 04 angestellt
und erst danach werden die Walzen 06 des Farbwerks 03 und
die des Feuchtwerks 04 beschleunigt und auf die zuvor erwähnte
Waschdrehzahl im Bereich z. B. zwischen 3.000 und 6.000 Umdrehungen
pro Stunde eingestellt. In beiden Fällen – ob
mit einem Waschen des Feuchtwerks 04 oder ohne – wird
nach dem Einstellen der Waschdrehzahl das zuvor beschriebene Walzenwaschprogramm
ausgeführt. Nach Beendigung des Walzenwaschprogramms werden
die Walzen 06 des Farbwerks 03 und gegebenenfalls
auch die Walzen 06 des Feuchtwerks 04 bis zu ihrem
jeweiligen Stillstand abgebremst und es kann vom Programm eine Freigabe
zu einem nachfolgenden Arbeitsschritt erfolgen.
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Wenn
in der Programmmaske der 6 für mindestens ein
Druckwerk ein Waschen eines auf einem Übertragungszylinder 02 aufgespannten
Gummituches ausgewählt worden ist, wird die diesem Übertragungszylinder 02 zugeordnete
Gummituchwascheinrichtung 08 nach dem Freifahren der Rotationsdruckmaschine
von einem Rest von einer oder mehreren der an der vorangegangenen
Produktion beteiligten Materialbahnen 12 vorzugsweise zeitgleich
mit dem Arbeitsschritt des Waschens des Farbwerks 03, sofern
dieser letztgenannte Arbeitsschritt auch ausgewählt wurde,
aktiviert. Der Übertragungszylinder 02 wird auf
seine Waschdrehzahl beschleunigt, wobei diese Waschdrehzahl im Bereich
z. B. zwischen 3.000 und 10.000 Umdrehungen pro Stunde variabel
eingestellt werden kann. Das zugehörige Waschprogramm kann
in der in der 6 gezeigten Programmmaske z.
B. als Funktion „Endwaschen ohne Papier" aufgerufen und
zur Ausführung freigegeben werden. Während der
Ausführung des Arbeitsschrittes des Waschens des mindestens
einen Gummituches auf dem Übertragungszylinder 02 ist
im Farbwerk 03 eine Zufuhr von Druckfarbe und vorzugsweise
auch der Übertragungszylinder 02 von seinem Gegendruckzylinder,
d. h. in dem in der 5 gezeigten Beispiel von dem Übertragungszylinder 02 eines
anderen Druckwerks, abgestellt. Nach erfolgtem Waschen des Gummituches
wird der betreffende Übertragungszylinder 02 von
seiner Waschdrehzahl bis zum Stillstand abgebremst. Danach kann
das Programm eine Freigabe für einen im Abrüstvorgang nachfolgenden
Arbeitsschritt erteilen oder eine das Ende des Abrüstvorgangs
indizierende Meldung zum Leitstand absetzen, sofern der Abrüstvorgang
bereits mit dem Waschen des Gummituches beendet werden soll. Ein
noch nach dem Waschen des Gummituches auszuführender Arbeitsschritt
kann insbesondere darin bestehen, dass an mindestens einem selektierten
Druckwerk mindestens eine in der vorangegangenen Produktion verwendete
Druckform von ihrer Montageposition an dem zugehörigen
Formzylinder 01 mit Hilfe des zugehörigen Plattenwechslers 07 vorzugsweise
vollautomatisiert entfernt wird. Nach diesem zumeist „Abplatten"
genannten Arbeitsschritt erfolgt endgültig die das Ende
des Abrüstvorgangs indizierende Meldung an die den Abrüstvorgang steuernde
Steuereinheit. Der Abrüstvorgang ist damit beendet.
-
Anhand
eines in der 8 gezeigten Flussdiagramms wird
der Ablauf des Abrüstvorgangs nochmals erläutert.
Der Programmablauf beginnt damit, dass das den Abrüstvorgang
steuernde Programm z. B. an einem zur Rotationsdruckmaschine gehörenden
Leitstand durch Auslösen des Befehls "Start" gestartet
wird. Damit werden vorzugsweise alle mit dem Abrüsten der
Rotationsdruckmaschine in Verbindung stehenden Tätigkeiten
zentral aktiviert und fernbetätigt. Zu diesem Zeitpunkt
sind alle am Abrüstvorgang beteiligten Aggregate durch
entsprechende Eingaben oder Selektionen an mindestens einer auf
der Anzeigeeinrichtung angezeigten Programmmaske vorzugsweise bereits
parametrisiert.
-
Das
gestartete Programm prüft in einer ersten Abfrage 21,
ob in diesem Abrüstvorgang ein Reinigen mindestens einer
Leitwalze 14 vorgesehen ist. Wenn diese Frage bejaht wird,
wird das Reinigen der ausgewählten Leitwalze 14 in
dem Arbeitsschritt 22 ausgeführt. Andernfalls
erfolgt ein Sprung zu einer nächsten Abfrage 23,
ob ein Freifahren der Rotationsdruckmaschine von einem in der Rotationsdruckmaschine
von der vorangegangenen Produktion verbliebenen Rest des Bedruckstoffes 12 erfolgen
soll. Wenn dem so ist, wird das Freifahren der Rotationsdruckmaschine
in dem Arbeitsschritt 24 ausgeführt. Andernfalls
erfolgt ein Sprung zu einer weiteren Abfrage 26, ob mindestens
ein Farbwerk 03 oder ein Farbwerk 03 zusammen
mit einem Feuchtwerk 04 zu reinigen ist. Wenn dies gemäß der
Auswahl und den Einstellungen in der entsprechenden Programmmaske
vorgesehen wurde, wird die Reinigung des Farbwerks 03 und/oder
des Feuchtwerks 04 in dem Arbeitsschritt 27 ausgeführt.
Wenn dieser Arbeitsschritt 27 des Reinigens des Farbwerks 03 und/oder
des Feuchtwerks 04 ausgespart werden soll, springt das Programm
zu einer weiteren dahingehend gerichteten Abfrage 28, ob
mindestens ein Drucktuch von einem der Übertragungszylinder 02 zu reinigen
ist. Wird dies bejaht, erfolgt die Reinigung des betreffenden Drucktuchs
in dem Arbeitsschritt 29. Andernfalls erfolgt im Programmablauf
wiederum ein Sprung zu einer weiteren Abfrage 31, nämlich
ob an mindestens einem Formzylinder 01 mindestens eine
Druckform zu entfernen ist. Wenn dem so ist, wird die betreffende
Druckform in dem Arbeitsschritt 32 durch Verwendung einer
Einrichtung 07 zum automatischen Wechseln der mindestens
einen Druckform von dem betreffenden Formzylinder 01 entfernt.
Wenn dies nicht beabsichtigt ist, kann der Ablauf des Programms
zur Ausführung des Abrüstvorgangs bereits mit
der Abfrage 31 zum Entfernen mindestens einer Druckform an
mindestens einem Formzylinder 01 beendet werden.
-
Es
kann vorgesehen sein, dass statt der in der 8 gezeigten
sequentiellen Abfolge die Arbeitsschritte 27 und 29,
die das Reinigen des Farbwerks 03 und/oder des Feuchtwerks 04 bzw.
die Reinigung des Drucktuchs betreffen, gleichzeitig, d. h. parallel
nebeneinander ausgeführt werden, wodurch der Abrüstvorgang
nochmals beschleunigt ausgeführt wird. Es ist vorteilhaft,
nach einem ausgeführten Arbeitsschritt 22; 24; 27; 29 eine
Freigabe für einen programmgemäß nachfolgenden
Programmschritt durch eine entsprechende Meldung an die den Abrüstvorgang
steuernde Steuereinheit zu erteilen. Zumindest nach dem Arbeitsschritt 32 des
Abplattens wird eine das Ende des Abrüstvorgangs indizierende Meldung
an die Steuereinheit abgesetzt. Mit dieser Meldung ist der Abrüstvorgang
beendet.
-
- 01
- Formzylinder
- 02
- Übertragungszylinder
- 03
- Farbwerk
- 04
- Feuchtwerk,
Sprühfeuchtwerk
- 05
-
- 06
- Walze
- 07
- Einrichtung,
Plattenwechsler
- 08
- Gummituchwascheinrichtung
- 09
- Farbwalzenwascheinrichtung
- 10
-
- 11
- Brückenwalze
- 12
- Bedruckstoff,
Materialbahn
- 13
- Abschlageinrichtung
- 14
- Leitwalze
- 15
-
- 16
- Leitwalzenwascheinrichtung
- 17
-
- 18
-
- 19
-
- 20
-
- 21
- Abfrage
- 22
- Arbeitsschritt
- 23
- Abfrage
- 24
- Arbeitsschritt
- 25
-
- 26
- Abfrage
- 27
- Arbeitsschritt
- 28
- Abfrage
- 29
- Arbeitsschritt
- 30
-
- 31
- Abfrage
- 32
- Arbeitsschritt
- E
- Exemplar
des Druckerzeugnisses
- P1
- Plateau
- P2
- Plateau
- P3
- Plateau
- P4
- Plateau
- P5
- Plateau
- X
- Dauer,
Verweildauer
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1155856
B1 [0002, 0002]
- - EP 1155853 B1 [0003]