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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks eines Druckwerks einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 5.
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1 zeigt den aus dem Stand der Technik bekannten, grundsätzlichen Aufbau eines Druckwerks einer Druckmaschine. So umfasst das in 1 gezeigte Druckwerk 10 einen Übertragungszylinder 11, einen Formzylinder 12, ein Farbwerk 13 sowie ein Feuchtwerk 14. Auf dem Formzylinder 12 ist mindestens eine Druckform positioniert, die zum Beispiel als Druckplatte ausgeführt sein kann, weshalb ein Formzylinder 12 auch als Plattenzylinder bezeichnet wird. Auf dem Übertragungszylinder 11, welcher auf dem Formzylinder 12 abrollt und Druckfarbe auf einen zu bedruckenden Bedruckstoff 15 aufträgt, ist mindestens eine Übertragungsform positioniert, so zum Beispiel ein Gummituch, weshalb ein solcher Übertragungszylinder 11 auch als Gummizylinder bezeichnet wird. Der zu bedruckende Bedruckstoff 15 wird in einem Spalt zwischen dem Übertragungszylinder 11 des Druckwerks 10 und einem mit dem Übertragungszylinder 11 zusammenwirkenden Gegendruckzylinder 16 bedruckt, wobei es sich bei dem Gegendruckzylinder 16 um einen Übertragungszylinder 11 eines benachbarten Druckwerks oder auch um einen Satellitenzylinder handeln kann.
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Das Farbwerk 13 des Druckwerks 10 verfügt über einen Farbkasten 17, in welchem Druckfarbe 18 bereitgehalten wird, Mit dem Farbkasten 17 wirkt eine relativ langsam drehende Duktorwalze 19 zusammen, wobei Druckfarbe 18 ausgehend vom Farbkasten 17 auf die Duktorwalze 19 gelangt, nämlich abhängig von Öffnungsstellungen von dem Farbkasten 17 zugeordneten Farbzonenstellelementen 20. Mit der relativ langsam drehenden Duktorwalze 19 wirkt eine relativ schnell drehende Filmwalze 21 zusammen. Die Duktorwalze 19 überträgt Druckfarbe auf die Filmwalze 21, wobei die Druckfarbe ausgehend von der Filmwalze 21 über weitere relativ schnell drehende Farbübertragungswalzen 24 in Richtung auf den Formzylinder 12 transportiert wird.
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Durch das Farbwerk 13 wird demnach Druckfarbe in Richtung auf den Formzylinder 12 befördert und auf Druckformen, die auf dem Formzylinder 12 positioniert sind, aufgetragen. Mithilfe des Feuchtwerks 14 wird Feuchtmittel in Richtung auf den Formzylinder 12 transportiert und ebenso wie die Druckfarbe auf die auf dem Formzylinder 12 positionierten Druckformen aufgetragen.
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2 zeigt ein Detail des Druckwerks 10 der 1 im Bereich des Formzylinders 12, des Farbkastens 17 sowie der Duktorwalze 19. So kann 2 entnommen werden, dass auf dem exemplarisch gezeigten Formzylinder 12 zwölf Druckformen positioniert sind, nämlich an jeder Umfangsposition jeweils sechs Druckformen 22a, 22b, 22c, 22d, 22e und 22f bzw. die Druckformen 22g, 22h, 22i, 22j, 22k und 22l in Axialrichtung des Formzylinders 12 gesehen nebeneinander und an jeder Axialposition jeweils zwei Druckformen 22a und 22g, 22b und 22h, 22c und 22i, 22d und 22j, 22e und 22k, 22f und 22l in Umfangsrichtung des Formzylinders 12 gesehen hintereinander. Ein solcher Formzylinder 12 wird auch als 6/2-Formyzlinder bezeichnet. Im Unterschied hierzu ist es auch möglich, dass bei einem 4/1- oder 3/1- oder 2/1-Formyzlinder vier oder drei oder zwei oder eine Druckformen axial nebeneinander und nur jeweils eine Druckform am Umfang oder bei einem 4/2- oder 2/2-Formyzlinder vier oder zwei oder eine Druckformen axial nebeneinander und jeweils zwei Druckformen in Umfangsrichtung hintereinander auf dem Formzylinder positioniert sind. Ferner ist es möglich, dass nur eine Druckform auf einem Formzylinder angeordnet ist.
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Dem Farbkasten 19 sind, wie bereits erwähnt, die Farbzonenstellelemente 20 zugeordnet, die ebenfalls in Axialrichtung nebeneinander positioniert sind, wobei für jede sogenannte Farbzone des Farbwerks 13 ein Farbzonenstellelement 20 vorhanden ist, mithilfe dessen farbzonenindividuell die in der jeweiligen Farbzone in Richtung auf den Formzylinder 12 zu transportierende Druckfarbemenge eingestellt werden kann. 2 verdeutlicht, dass die Farbzonenstellelemente 20 bezogen auf die axiale Breite der axial nebeneinander positionierten Druckformen 22a bis 22f bzw. 22g bis 22l zu mehreren druckformbezogenen Farbmesserpositionen 23a bis 23f gruppiert sind, wobei die Farbmesserposition 23a den Druckformen 22a und 22g, die Farbmesserposition 23b den Druckformen 22b und 22h, die Farbmesserposition 23c den Druckformen 22c und 22i, die Farbmesserposition 23d den Druckformen 22d und 22j, die Farbmesserposition 23e den Druckformen 22e und 22k und die Farbmesserposition 23f den Druckformen 22f und 22l zugeordnet ist.
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Demnach kann neben der Geschwindigkeit der Duktorwalze 19 mit den Farbzonenstellelementen 20 der Farbmesserposition 23a die Druckfarbemenge bestimmt werden, die durch das Farbwerk 13 in Richtung auf die auf dem Formzylinder 12 positionierten Druckformen 22a und 22g transportiert wird. Mit den Farbzonenstellelementen 20 der Farbmesserposition 23e kann die Druckfarbemenge bestimmt werden, die über das Farbwerk 13 in Richtung auf die auf dem Formzylinder 12 positionierten Druckformen 22e und 22k transportiert wird. Dann, wenn in Umfangsrichtung jeweils nur eine Druckform am Formzylinder positioniert ist, wirkt mit jeder Farbmesserposition nur eine Druckform zusammen.
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Die Filmwalze 21 des Farbwerks 13 eines Druckwerks 10 einer Druckmaschine kann als zur Duktorwalze 19 feststehende Walze oder als relativ zur Duktorwalze 19 verlagerbare, nämlich von der Duktorwalze 19 abstellbare und an die Duktorwalze 19 anstellbare, Walze ausgeführt sein.
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Im Druckbetrieb einer Druckmaschine kann es an der Druckmaschine zu einem Produktionswechsel von einem alten, auslaufenden Druckprodukt auf ein neues, anlaufendes Druckprodukt kommen, wobei ein solcher Produktionswechsel lediglich einzelne auf einem Formzylinder 12 des Druckwerks 10 positionierte Druckformen treffen kann, wohingegen andere Druckformen beim Produktionswechsel unverändert bleiben. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn an einer Druckmaschine unterschiedliche Ausgaben bzw. Editionen eines Druckprodukts, zum Beispiel einer Zeitung, gedruckt werden, die sich lediglich durch einzelne Seiten voneinander unterscheiden. Dann, wenn an einer Druckmaschine ein Produktionswechsel mindestens ein Farbwerk betreffend erfolgt, wird nach der Praxis so vorgegangen, dass entweder ein Waschen des jeweiligen Farbwerks mit oder ohne nachfolgendem Voreinfärben desselben durchgeführt wird, oder dass ohne Farbwerkwaschen das Drucken des neuen Druckprodukts mit dem Farbprofil des alten Druckprodukts begonnen wird. Das Waschen des Farbwerks sowie das sich gegebenenfalls anschließende Voreinfärben desselben verfügt über den Nachteil, dass das Waschen und gegebenenfalls Voreinfärben einerseits zeitintensiv und andererseits kostenintensiv ist, da einerseits Zeit für das Waschen und gegebenenfalls Voreinfärben des Farbwerks benötigt wird, und da andererseits zum Waschen Waschmittel benötigt wird und das verwendete Waschmittel mit abgewaschener Druckfarbe entsorgt werden muss. Das Drucken des neuen Druckprodukts ohne vorheriges Waschen mit dem Farbprofil des alten Druckprodukts verfügt über den Nachteil, dass relativ viel Makulatur gedruckt wird.
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Es besteht daher Bedarf an einem Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks eines Druckwerks einer Druckmaschine bei einem das Farbwerk betreffenden Produktionswechsel von einem alten, auslaufenden Druckprodukt auf ein neues, anlaufendes Druckprodukt, mit welchem mit geringst möglicher Makulatur ein möglichst schneller und möglichst kostengünstiger Produktionswechsel realisiert werden kann.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks zu schaffen, welches bei geringst möglicher Makulatur einen schnellst möglichen und kostengünstigen Produktionswechsel von einem alten Druckprodukt auf ein neues Druckprodukt ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird dann, wenn die Filmwalze als relativ zur Duktorwalze feststehende Walze oder als relativ zur Duktorwalze verlagerbare, nämlich von der Duktorwalze abstellbare und an die Duktorwalze anstellbare Walze ausgebildet ist, durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Hiernach werden dann, wenn bei einem Produktionswechsel vom alten Druckprodukt aufs neue Druckprodukt an einer Farbmesserposition eine Sujetänderung oder eine Farbzunahme oder eine Farbabnahme erfolgt, während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten, auslaufenden Druckprodukts die Farbzonenstellelemente der jeweiligen Farbmesserposition automatisch an das neue Druckprodukt angepasst.
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Dann, wenn die Filmwalze als relativ zur Duktorwalze verlagerbare, nämlich von der Duktorwalze abstellbare und an die Duktorwalze anstellbare Walze ausgebildet ist, wird diese Aufgabe alternativ durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 5 gelöst. Hiernach werden dann, wenn bei einem Produktionswechsel vom alten Druckprodukt aufs neue Druckprodukt an einer Farbmesserposition eine Sujetänderung oder eine Farbzunahme erfolgt, während des automatischen Anlaufens des neuen, anlaufenden Druckprodukts, die Farbzonenstellelemente der jeweiligen Farbmesserposition automatisch an das neue Druckprodukt angepasst.
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Beide erfindungsgemäße Verfahren ermöglichen einen Produktionswechsel mit möglichst geringer Makulatur in möglichst kurzer Zeit bei möglichst geringen Kosten.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1: eine schematisierte Darstellung eines aus dem Stand der Technik bekannten Druckwerks einer Druckmaschine umfassend einen Übertragungszylinder, einen Formzylinder, ein Farbwerk und ein Feuchtwerk;
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2: ein Detail des Druckwerks der 1 im Bereich eines Farbkastens, der Duktorwalze und des Formzylinders;
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3a, 3b: Details des Druckwerks der 1 zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Farbwerks 13 eines Druckwerks einer Druckmaschine bei einem das Farbwerk 13 betreffenden, farbmesserpositionsbezogenen Produktionswechsel von einem alten, auslaufenden Druckprodukt auf ein neues, anlaufendes Druckprodukt. Ein solcher Produktionswechsel kann bezogen auf eine oder mehrere Farbmesserpositionen 23a bis 23f des Farbwerks 13 insbesondere eine Sujetänderung oder eine Farbzunahme oder eine Farbabnahme darstellen. Bevor nachfolgend Details des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben werden, sollen vorab die Begriffe Sujetänderung, Farbzunahme und Farbabnahme bezogen auf eine Farbmesserposition des Farbwerks bzw. Druckwerks definiert werden.
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Bei einer farbmesserpositionsbezogenen Farbzunahme an einer Farbmesserposition des Farbwerks 13 handelt es sich um einen Produktionswechsel, bei welchem an der entsprechenden Farbmesserposition für das neue Druckprodukt im Vergleich zum alten Druckprodukt Druckfarbe neu gedruckt wird. Hierzu sind beim Drucken des alten, auslaufenden Druckprodukts der jeweiligen Farbmesserposition ausschließlich Druckformen, die kein Druckbild tragen und auch als Blindformen bezeichnet werden, zugeordnet, wobei mindestens eine dieser Blindformen durch eine ein Druckbild tragende Druckform ersetzt wird. Dann, wenn mit der Farbmesserposition nur eine einzige Blindform zusammenwirkt, wird eben diese Blindform durch eine Druckform ersetzt.
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Bei einer farbmesserpositionsbezogenen Farbabnahme handelt es sich um einen Produktionswechsel, bei welchem an der entsprechenden Farbmesserposition für das neue Druckprodukt im Vergleich zum alten Druckprodukt das Drucken von Druckfarbe eingestellt und demnach an einer Farbmesserposition in Richtung auf den Formzylinder des Druckwerks keine Druckfarbe mehr gefördert wird. Hierzu ist beim Drucken des alten, auslaufenden Druckprodukt der jeweiligen Farbmesserposition mindestens eine Druckform zugeordnet, die ein Druckbild trägt, wobei die oder jede ein Druckbild tragende Druckform der entsprechenden Farbmesserposition durch eine Blindform ersetzt wird.
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Bei einem farbmesserpositionsbezogenen Sujetwechsel an einer Farbmesserposition eines Farbwerks 13 bzw. Druckwerks 10 handelt es sich um einen Produktionswechsel, bei welchem sowohl beim alten, auslaufenden Druckprodukt als auch beim neuen anlaufenden Druckprodukt an der entsprechenden Farbmesserposition mindestens eine ein Druckbild tragende Druckform verwendet wird, wobei an mindestens einer Druckform oder Blindform ein Wechsel mit einer anderen Druckform oder Blindform erfolgt, so dass sich die Farbmesserposition hinsichtlich ihrer Farbgebung auf dem zu druckenden Druckprodukt zwischen dem alten, auslaufenden Druckprodukt und dem neuen, anlaufenden Druckprodukt unterscheidet.
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Bei weiteren farbmesserpositionsbezogenen Produktionswechseln kann es sich um einen Wechsel von einer bahnführenden Farbmesserposition auf eine nicht bahnführende Farbmesserposition oder umgekehrt um einen Wechsel von einer nicht bahnführenden Farbmesserposition auf eine bahnführende Farbmesserposition handeln.
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Dann, wenn bei einem Produktionswechsel vom alten Druckprodukt auf das neue Druckprodukt an einer druckformbezogenen Farbmesserposition ein Wechsel von einer nicht bahnführenden auf eine bahnführende Farbmesserposition erfolgt, dient die entsprechende Farbmesserposition im neuen Druckprodukt dem Transport von Druckfarbe in Richtung auf den entsprechenden Formzylinder und damit die zu bedruckende Bedruckstoffbahn. Dann hingegen, wenn an einer druckformbezogenen Farbmesserposition ein Wechsel von einer bahnführenden auf eine nicht bahnführende Farbmesserposition erfolgt, wird im neuen Druckprodukt an der entsprechenden Farbmesserposition keine weitere Druckfarbe in Richtung auf den jeweiligen Formzylinder transportiert.
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Um nun solche farbmesserpositionsbezogenen Produktionswechsel mit geringst möglicher Makulatur in möglichst kurzer Zeit mit möglichst geringen Kosten durchführen zu können, kommt das erfindungsgemäße Verfahren zum Einsatz, wobei nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren einerseits für Farbwerke beschrieben wird, bei welchen das Farbwerk eine bezogen zur Duktorwalze 19 feststehende Filmwalze 21 aufweist, sowie andererseits für Farbwerke 13, bei welchen die Filmwalze 21 von der Duktorwalze 19 abstellbar sowie an dieselbe anstellbar ist.
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Dann, wenn das Farbwerk 13 eine relativ zur Duktorwalze 19 feststehende Filmwalze 21 aufweist, werden bei einem Produktionswechsel vom alten, auslaufenden Druckprodukt auf das neue, anlaufende Druckprodukt an der jeweiligen druckformbezogenen Farbmesserposition, an welcher ein Produktionswechsel durchzuführen ist, während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten, auslaufenden Druckprodukts die Farbzonenstellelemente der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f automatisch an das neue Druckprodukt angepasst. Dies erfolgt sowohl bei einer Sujetänderung als auch bei einer Farbzunahme sowie Farbabnahme. Dies kann auch bei einem Farbwerk 13 erfolgen, dessen Filmwalze 21 als relativ zur Duktorwalze 19 verlagerbare, nämlich von der Duktorwalze 19 abstellbare und an die Duktorwalze 19 anstellbare Walze ausgebildet ist, wobei dann aber die Verlagerbarkeit der Filmwalze 21 bei der obigen produktionswechselverursachten Anpassung nicht genutzt wird.
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Dann, wenn bei einem Druckwerk 10 mit einem eine feststehende Filmwalze 21 aufweisenden Farbwerk 13 eine farbmesserbezogene Sujetänderung an einer Farbmesserposition 23a bis 23f erfolgen soll, werden bei drehender Duktorwalze 19 sowie drehender Filmwalze 21 während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine und damit des Druckwerks 10 sowie Farbwerks 13 hinsichtlich des alten, auslaufenden Druckprodukts die Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f farbzonenindividuell automatisch an ein Farbprofil des Druckbilds der neuen Druckform und damit des neuen Druckprodukts angepasst, indem die Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f mit der Sujetänderung automatisch von dem Farbprofil des alten Druckprodukts auf das Farbprofil des neuen Druckprodukts umgestellt werden. Wie bereits erwähnt, dreht hierbei die Duktorwalze 19, sodass das Farbprofil des neuen Druckprodukts während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten Druckprodukts in etwa bis zu einem Spalt 25 zwischen der Duktorwalze 19 und der Filmwalze 21 automatisch transportiert wird.
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3a zeigt das Farbprofil 26 des alten, auslaufenden Druckprodukts während des Druckens des alten, auslaufenden Druckprodukts, wobei gemäß 3b durch das erfindungsgemäße Verfahren das Farbprofil 27 des neuen, zukünftig zu druckenden Druckprodukts in etwa bis zum Spalt 25 zwischen Duktorwalze 19 und Filmwalze 21 automatisch transportiert wird.
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Die Zeitdauer, die zur automatischen Umstellung der Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f vom alten Farbprofil auf das neue Farbprofil benötigt wird, hängt von der vorzunehmenden Änderung der Farbzonenstellelemente 20 ab.
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Abhängig von dieser Zeitdauer sowie der Drehzahl der Duktorwalze 19 wird der Zeitpunkt bestimmt, ab welchem während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten, auslaufenden Druckprodukts die automatische Umstellung der Farbzonenstellelemente 20 vom Farbprofil 26 des alten Druckprodukts auf das Farbprofil 27 des neuen Druckprodukts gestartet wird.
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Da bezogen auf die jeweilige Farbmesserposition 23a bis 23f mehrere Farbzonenstellelemente 20 vorhanden sind und je Farbzone eine unterschiedliche Verstellung der Farbzonenstellelemente 20 erforderlich sein kann, erfolgt die Bestimmung des Zeitpunkts, ab welchem alle Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f gemeinsam auf das neue Farbprofil umgestellt werden, bezogen auf eine Referenzänderung eines Farbzonenstellelements 20.
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Bei dieser Referenzänderung kann es sich zum Beispiel um einen Mittelwert der Änderungen der Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f handeln.
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Ferner kann als Referenzänderung die größte Änderung eines Farbzonenstellelements 20 innerhalb der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f herangezogen werden. Alternativ kann auch ein fester Referenzwert zum Beispiel empirisch ermittelt werden.
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In jedem Fall kann gewährleistet werden, dass während des Auslaufens eines alten Druckprodukts für das neue Druckprodukt eine Umstellung auf das Farbprofil des neuen Druckprodukts automatisch durchgeführt wird, um nachfolgend das Andrucken des neuen Druckprodukts mit einem geeigneten Farbprofil zu starten.
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Das Farbprofil des neuen Druckprodukts wird dabei in etwa bis zum Spalt 25 zwischen Duktorwalze 19 und Filmwalze 21 transportiert, wobei abhängig von der verwendeten Referenzänderung, die einer Farbmesserposition 23a bis 23f zugrunde gelegt wird, um den Zeitpunkt der automatischen Umstellung zu bestimmen, für einzelne Farbzonen der jeweiligen Farbmesserposition das Farbprofil 27 des neuen Druckprodukts entweder über den Spalt 25 hinaus ins Farbwerk 13 transportiert werden kann oder vor dem Spalt 25 enden kann.
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Dann, wenn als Produktionswechsel eine farbmesserbezogene Farbzunahme an einer Farbmesserposition 23a bis 23f bei einem Farbwerk 13 mit einer relativ zur Duktorwalze 19 feststehenden Filmwalze 21 durchgeführt werden soll, werden zunächst während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten, auslaufenden Druckprodukts bei drehender Duktorwalze 19 und drehender Filmwalze 21 alle Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f nicht farbzonenindividuell automatisch auf einen für alle Farbzonenstellelemente 20 gleichen, definierten Wert bzw. eine entsprechende definierte Position geöffnet, um so im Farbwerk 13 an der entsprechenden Farbmesserposition eine Grundsättigung des Farbwerks 13 für das neue Druckprodukt herzustellen. Anschließend hieran werden nach der hierdurch bewirkten Farbgrundsättigung des Farbwerks 13 bei weiterhin drehender Duktorwalze 19 und weiterhin drehender Filmwalze 21 die Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f farbzonenindividuell automatisch an das neue Farbprofil 27 des Druckbilds des neuen Druckprodukts angepasst, um nach der Bereitstellung der Druckfarbegrundsättigung weiterhin für die jeweilige Farbmesserposition das neue Farbprofil 27 in etwa in den Bereich des Spalts 25 zwischen Duktorwalze 19 und Filmwalze 21 zu transportieren. Die beiden Startzeitpunkte, also der Startzeitpunkt für das nicht farbzonenindividuelle Verstellen der Farbmesserpositionen auf eine definierte Position zur Bereitstellung der Druckfarbegrundsättigung und der Startzeitpunkt für das nachfolgende farbzonenindividuelle Verstellen der Farbzonenstellelemente 20 zur Anpassung der Farbmesserposition an das neue Farbprofil 27 des neuen Druckauftrags, können entweder rechnerisch auf Basis von Daten des neuen Druckauftrags oder empirisch ermittelt werden.
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Auch beim Produktionswechsel der farbmesserbezogenen Farbzunahme wird demnach wie beim Produktionswechsel der farbmesserbezogenen Sujetänderung automatisch gewährleistet, dass mit Beginn des Andruckens des neuen, anlaufenden Druckprodukts an der Duktorwalze 19 bereits das Farbprofil des neuen Druckauftrags bzw. Druckprodukts anliegt, wobei bei der Farbzunahme darüber hinaus vorab in der entsprechenden Farbmesserposition des Farbwerks 13 eine Druckfarbegrundsättigung bereitgestellt wurde.
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Dann, wenn an einem solchen Farbwerk 13 mit einer relativ zur Duktorwalze 19 feststehender Filmwalze 21 ein Produktionswechsel in Form einer farbmesserbezogenen Farbabnahme an einer Farbmesserposition 23a bis 23f erfolgen soll, werden während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten, auslaufenden Druckprodukts alle Farbzonenstellelemente der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f nicht farbzonenindividuell automatisch vollständig geschlossen. Hierbei dreht die Duktorwalze 19, wodurch erreicht wird, dass das alte Farbprofil des alten, auslaufenden Druckprodukts von der Duktorwalze 19 eliminiert wird, und dass beim nachfolgenden Drucken des neuen Druckprodukts an dieser Farbmesserposition keine weitere Druckfarbe ins Farbwerk 13 transportiert wird.
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Der Startzeitpunkt für dieses Schließen der Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f, an welcher die Farbabnahme durchzuführen ist, erfolgt vorzugsweise empirisch, um sicherzustellen, dass beim Auslaufen des alten Druckprodukts keine Auslaufmakulatur für das alte Druckprodukt gedruckt wird.
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Dann, wenn an einem solchen Farbwerk 13 ein Wechsel von einer bahnführenden Farbmesserposition auf eine nicht bahnführende Farbmesserposition durch zu führen ist, kommt die Vorgehensweise wie bei der Farbabnahme an einer Farbmesserposition zum Einsatz.
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Dann hingegen, wenn ein Wechsel von einer nicht bahnführenden Farbmesserposition auf eine bahnführende Farbmesserposition vorliegt, kommt das identische Vorgehen wie bei der Farbzunahme an der jeweiligen Farbmesserposition zum Einsatz, wenn die neu hinzugekommene bahnführende Farbmesserposition farbführend wird.
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Bei einem traversierenden Produktionswechsel, bei welchem bezogen auf ein Druckwerk 10 bzw. Farbwerk 13 an der ersten Farbmesserposition ein Wechsel von einer bahnführenden auf eine nicht bahnführende Farbmesserposition einer anderen Farbmesserposition ein Wechsel von einer nicht bahnführenden auf eine bahnführende Farbmesserposition erfolgt, kommen dann beide Vorgehensweisen parallel zum Einsatz.
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Wie bereits ausgeführt, können die obigen Details auch bei einem Farbwerk 13 genutzt werden, dessen Filmwalze 21 als relativ zur Duktorwalze 19 verlagerbare, nämlich von der Duktorwalze 19 abstellbare und an die Duktorwalze 19 anstellbare Walze ausgebildet ist, wobei dann aber die Verlagerbarkeit der Filmwalze 21 bei den obigen produktionswechselverursachten Anpassungen nicht genutzt wird.
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Dann, wenn bei einem Farbwerk 13, dessen Filmwalze 21 von der Duktorwalze 19 abstellbar sowie an dieselbe anstellbar ist, ein Produktionswechsel erfolgt, werden alternativ bei dem Produktionswechsel vom alten Druckprodukt auf das neue Druckprodukt an einer druckformbezogenen Farbmesserposition 23a bis 23f, nämlich bei Ausführung einer farbmesserpositionsbezogenen Sujetänderung oder einer farbmesserpositionsbezogenen Farbzunahme, während des automatischen Anlaufens des neuen, anlaufenden Druckprodukts die Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f automatisch an das neue Druckprodukt angepasst.
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Bei einer farbmesserpositionsbezogenen Sujetänderung wird so vorgegangen, dass bei von der Duktorwalze 19 abgestellter Filmwalze 21 und bei stehender Duktorwalze 19 die Farbzonenstellelemente 20 der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f farbzonenindividuell automatisch an das Farbprofil des Druckbilds der entsprechenden neuen Druckform angepasst werden, wobei dann, wenn diese Anpassung der Farbzonenstellelemente 20 abgeschlossen ist, die Duktorwalze 19 dreht und das Farbprofil des neuen Druckprodukts dabei in etwa bis zum Spalt 25 zwischen Duktorwalze 19 und Filmwalze 21 transportiert, und danach, wenn dieser Transport abgeschlossen ist, die Duktorwalze 19 stoppt bzw. still gesetzt wird, um anschließend die Filmwalze 21 automatisch an die Duktorwalze 19 anzustellen und nachfolgend mit dem Drucken des neuen Druckprodukts zu beginnen.
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Bei einem Farbwerk mit verlagerbarer Filmwalze 21 erfolgt demnach nach dieser Alternative die Einstellung der Farbzonenstellelemente 20 nicht wie bei einem Farbwerk mit relativ zur Duktorwalze 19 feststehender Filmwalze 21 während des automatischen Auslaufstopps, sondern vielmehr während des automatischen Anlaufens der Druckmaschine.
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Ebenso kann bei einem Farbwerk 13, dessen Filmwalze 21 relativ zur Duktorwalze 19 verlagerbar ist, die Beeinflussung der Farbzonenstellelemente 20 bei Durchführung einer farbmesserbezogenen Farbzunahme alternativ während des automatischen Anlaufens bzw. Andruckens des neuen Druckprodukts erfolgen. Hierzu werden zunächst bei abgestellter Filmwalze 21 und drehender Duktorwalze 19 alle Farbzonenstellelemente 20 des gesamten Farbwerks 13 und damit aller Farbmesserpositionen 23a bis 23f geschlossen, um bei drehender Duktorwalze 19 mit geschlossenen Farbzonenstellelementen das alte Farbprofil des alten Druckprodukts zu eliminieren. Dies erfolgt für eine definierte Drehung bzw. Bewegung der Duktorwalze 19, die hierzu in etwa eine Umdrehung ausführt.
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Anschließend werden ebenfalls bei abgestellter Filmwalze 21 und stehender Duktorwalze 19 die Farbzonenstellelemente 20 derjenigen Farbmesserpositionen 23a bis 23f, bei welchen die Farbzunahme durchzuführen ist, nicht farbzonenindividuell automatisch auf eine definierte Stellung bzw. Position geöffnet, die Duktorwalze 19 wird darauffolgend in Drehung versetzt und vorher oder gleichzeitig oder anschließend wird die Filmwalze 21 an die nun drehende Duktorwalze 19 angestellt, um hierdurch eine Farbgrundsättigung an den Farbmesserpositionen 23a bis 23f, an welchen die Farbzunahme vorliegt, einzustellen. Hierbei dreht die Duktorwalze 19 für eine variable Zeit, um die Druckfarbegrundsättigung in den entsprechenden Farbmesserpositionen des Farbwerks 13 einzustellen.
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Darauffolgend, also nach Bereitstellung der Farbgrundsättigung des Farbwerks 13 an den entsprechenden Farbmesserpositionen, wird die Duktorwalze 19 gestoppt und die Filmwalze 21 bleibt an die Duktorwalze 19 angestellt, wobei darauffolgend alle Farbzonenstellelemente 20 des Farbwerks 13 und damit aller Farbmesserpositionen 23a bis 23f automatisch farbzonenindividuell an das Farbprofil des neuen Druckprodukts umgestellt werden. Danach beginnt die Duktorwalze 19 zu drehen, um dieses neue Farbprofil 27 des neuen Druckprodukts in etwa in den Bereich des Spalts 25 zwischen Duktorwalze 19 und Filmwalze 21 zu transportieren.
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Dann, wenn an einem Farbwerk 13 mit einer relativ zur Duktorwalze 19 verlagerbaren Filmwalze 21 eine farbmesserbezogene Farbabnahme durchzuführen ist, kommt die Vorgehensweise zum Einsatz, die oben im Zusammenhang mit einem Farbwerk beschrieben wurde, welches eine relativ zur Duktorwalze 19 feststehende Filmwalze 21 verfügt. In diesem Fall werden während des automatischen Auslaufens der Druckmaschine bezüglich des alten Druckprodukts die Farbzonenstellelemente 20 in der jeweiligen Farbmesserposition 23a bis 23f automatisch bei drehender Duktorwalze 19 vollständig geschlossen, um das alte Farbprofil des alten Druckauftrags von der Duktorwalze 19 zu eliminieren, sodass beim Drucken des neuen Druckauftrags an dieser Farbmesserposition keine weitere Farbe mehr in das Farbwerk 13 transportiert wird.
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Bei einem Wechsel von einer bahnführenden auf eine nicht bahnführende Farbmesserposition kommt wiederum ein identisches Vorgehen wie bei der Farbabnahme und beim Wechsel von einer nicht bahnführenden Farbmesserposition auf eine bahnführende Farbmesserposition eine identische Vorgehensweise wie bei der Farbzunahme zum Einsatz.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können innerhalb kurzer Zeit Produktionswechsel durchgeführt werden, und zwar unter Minimierung von Makulatur und unter Reduzierung von Kosten und Zeit, da auf ein Waschen mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine Vielzahl von Produktionswechseln verzichtet werden kann. Die gesamten Verfahren laufen automatisch ab und werden steuerungsseitig von einer Steuerungseinrichtung der Druckmaschine automatisch durchgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Druckwerk
- 11
- Übertragungszylinder
- 12
- Formzylinder
- 13
- Farbwerk
- 14
- Feuchtwerk
- 15
- Bedruckstoffbahn
- 16
- Gegendruckzylinder
- 17
- Farbkasten
- 18
- Druckfarbe
- 19
- Duktorwalze
- 20
- Farbzonenstellelement
- 21
- Filmwalze
- 22a
- Druckform/Druckplatte
- 22b
- Druckform/Druckplatte
- 22c
- Druckform/Druckplatte
- 22d
- Druckform/Druckplatte
- 22e
- Druckform/Druckplatte
- 22f
- Druckform/Druckplatte
- 22g
- Druckform/Druckplatte
- 22h
- Druckform/Druckplatte
- 22i
- Druckform/Druckplatte
- 22j
- Druckform/Druckplatte
- 22k
- Druckform/Druckplatte
- 22l
- Druckform/Druckplatte
- 23a
- Farbmesserposition
- 23b
- Farbmesserposition
- 23c
- Farbmesserposition
- 23d
- Farbmesserposition
- 23e
- Farbmesserposition
- 23f
- Farbmesserposition
- 24
- Farbübertragungswalze
- 25
- Spalt
- 26
- Farbprofil
- 27
- Farbprofil