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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine,
bei dem, insbesondere in Reaktion auf einen Fehler bei der Steuerung
der Brennkraftmaschine, ein von der Brennkraftmaschine abzugebendes
Solldrehmoment auf ein vorgebbares Drehmoment begrenzt wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Steuergerät für eine Brennkraftmaschine.
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Verfahren
der eingangs genannten Art sind bekannt und werden beispielsweise
im Rahmen einer Überwachung
eines tatsächlich
von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmoments eingesetzt. Insbesondere
ist eine Begrenzung des von der Brennkraftmaschine abzugebenden
Solldrehmoments dann vorgesehen, wenn ein Fehler bei der Ansteuerung
der Brennkraftmaschine erkannt worden ist, der eine unerwünschte Erhöhung des
von der Brennkraftmaschine abgegebenen Drehmoments bewirkt.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
der eingangs genannten Art anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
eine Drehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit von mindestens einer
Betriebsgröße der Brennkraftmaschine
ermittelt wird, und dass das vorgebbare Drehmoment in Abhängigkeit
der ermittelten Drehzahl modifiziert wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Modifizierung des
zur Begrenzung vorgesehenen vorgebbaren Drehmoments in Abhängigkeit
der ermittelten Drehzahl ist vorteilhaft gewährleistet, dass der Betrieb
der Brennkraftmaschine neben der von herkömmlichen Systemen bekannten
reinen Momentenbegrenzung zusätzlich
unter Berücksichtigung
der Drehzahl erfolgt, so dass während
der Momentenbegrenzung beispielsweise unerwünscht hohe Drehzahlen der Brennkraftmaschine
vermieden werden können,
was unter Anwendung der herkömmlichen
drehzahlunabhängigen
Momentenbegrenzung nicht möglich
ist.
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Vorteilhaft
kann die ermittelte Drehzahl demnach eine für den Betrieb zulässige Maximaldrehzahl darstellen,
deren Überschreiten
erfindungsgemäß durch
die Modifizierung des zur Begrenzung vorgesehenen vorgebbaren Drehmoments
verhindert wird.
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Ein
besonders universeller Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ist möglich, wenn
die zulässige
Maximaldrehzahl im Wege einer Maximumsauswahl aus mehreren miteinander
konkurrierenden Drehzahlanforderungen anderer Systeme erhalten wird.
Dadurch ist sichergestellt, dass auch während der Momentenbegrenzung
für den
Fahrbetrieb wichtige Systeme wie z. B. eine Getriebesteuerung eines der
Brennkraftmaschine zugeordneten Getriebes ordnungsgemäß arbeiten
können.
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Besonders
vorteilhaft kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein,
dass die zulässige
Maximaldrehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit eines Signals eines
Fahrpedalgebers vorgegeben wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Vorgabe
einer zulässigen
Maximaldrehzahl der Brennkraftmaschine in Abhängigkeit eines Fahrpedalgebersignals
und eine davon abhängige
entsprechende Modifikation des vorgebbaren Drehmoments ist vorteilhaft
gewährleistet,
dass ungeachtet der Begrenzung des von der Brennkraftmaschine abzugebenden
Solldrehmoments – die
von einer Motorsteuerung vorgegeben wird – gleichzeitig eine von dem
Drehmomentwunsch des Fahrers abhängige
Begrenzung der Drehzahl der Brennkraftmaschine erfolgen kann. Dadurch
wird insbesondere das Problem vermieden, dass bei einer kurzzeitigen
Betätigung
des Fahrpedals während
einer Momentenbegrenzung die Brennkraftmaschine eine unverhältnismäßig hohe Drehzahl
annimmt, die – trotz
darauffolgendem Verlassens des Fahrpedals – aufgrund eines inaktiven Leerlaufdrehzahlreglers
unerwünscht
bestehen bleibt, bis z. B. durch eine Klimaanlage oder Servolenkung
bewirkte Verbraucherverluste ein entsprechend unnötig großes, vorgesteuertes
Drehmoment wieder abgebaut haben. Das dabei zu hohe vorgesteuerte
Drehmoment ergibt sich bei herkömmlichen Betriebsverfahren üblicherweise
aufgrund eingeschränkter
Möglichkeiten
bei der Modellierungsgenauigkeit der Systeme der Brennkraftmaschine. Entsprechend
dieser Modellierungsgenauigkeit werden auch die Sicherheitsoffsets
etc. gewählt,
die ein irrtümliches
Ansprechen einer Drehmomentenüberwachung
aufgrund von Messfehlern bei der Erfassung von Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine usw. verhindern sollen.
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Erfindungsgemäß ist erkannt
worden, dass bei einigen Betriebsarten der Brennkraftmaschine bereits
eine geringfügige
Erhöhung
des von der Brennkraftmaschine abgegebenen Istdrehmoments eine unverhältnismäßig große Steigerung
der Istdrehzahl der Brennkraftmaschine zur Folge hat, die sich negativ
auf die Emissionswerte der Brennkraftmaschine auswirkt. In derartigen
Betriebszuständen ist
insbesondere auch durch die vorstehend beschriebene Begrenzung des
Solldrehmoments keine zuverlässige
Begrenzung der Drehzahl der Brennkraftmaschine gegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
stellt eine zuverlässige
Begrenzung der Maximaldrehzahl der Brennkraftmaschine auch in derartigen
Betriebsarten sicher.
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Eine
besonders flexible Anpassung der zulässigen Maximaldrehzahl für die Brennkraftmaschine
an einen durch das Fahrpedalgebersignal repräsentierten Fahrerwunsch kann
durch Verwendung einer vorzugsweise nichtlinearen Kennlinie zur
Ermittlung der Maximaldrehzahl in Abhängigkeit des Fahrpedalgebersignals
erzielt werden.
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Eine
besonders einfache Berücksichtigung der
erfindungsgemäßen zulässigen Maximaldrehzahl wird
einer Ausführungsform
der Erfindung zufolge dadurch erreicht, dass ein mit der zulässigen Maximaldrehzahl
korrespondierendes Maximaldrehmoment gebildet und einer Momentenkoordination
der Brennkraftmaschine zur Modifizierung des vorgebbaren Drehmoments
zugeführt
wird, wo es in dem Fachmann bekannter Weise gegebenenfalls mit weiteren
Momentenanforderungen der Brennkraftmaschine bzw. zugehöriger Systeme priorisiert
wird. D. h. neben der bereits von den herkömmlichen Betriebsverfahren
bekannten Momentenbegrenzung im Fehlerfall wird ein von der erfindungsgemäßen zulässigen Maximaldrehzahl
abgeleitetes Drehmoment verwendet, um die der Erfindung zugrundeliegende Drehzahlbegrenzung
zu realisieren. Eine entsprechende Priorisierung kann vorteilhaft
beispielsweise eine Minimumsauswahl umfassen, die das mit der zulässigen Maximaldrehzahl
korrespondierende Maximaldrehmoment dann zur Begrenzung auswählt, wenn
es kleiner ist als das auch bei herkömmlichen Verfahren gebildete
vorgebbare Drehmoment, was einer Begrenzung des vorgebbaren Drehmoments auf
das Maximaldrehmoment entspricht. Alternativ dazu kann das herkömmlich gebildete
vorgebbare Drehmoment auch um einen von dem Maximaldrehmoment abhängigen Wert
vermindert werden usw.
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Um
die erfindungsgemäße Vorgabe
der zulässigen
Maximaldrehzahl nur in einem interessierenden Betriebsbereich der
Brennkraftmaschine zu aktivieren, kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass anstelle der in Abhängigkeit
des Fahrpedalgebersignals ermittelten zulässigen Maximaldrehzahl eine
vorgebbare, insbesondere von dem Fahrpedalgebersignal unabhängige zulässige weitere
Maximaldrehzahl vorgegeben wird, wenn die in Abhängigkeit des Fahrpedalgebersignals
ermittelte zulässige
Maximaldrehzahl größer ist
als eine Istdrehzahl der Brennkraftmaschine, vorzugsweise vermindert
um einen vorgebbaren Offsetwert. Die Betrachtung einer um den vorgebbaren
Offsetwert verminderten Istdrehzahl ermöglicht vorteilhaft die Realisierung
eines Hystereseverhaltens, das Schwingungen in einer das erfindungsgemäße Verfahren
realisierenden Reglerstruktur unterdrückt.
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Um
auch bei einem verschwindenden Fahrerwunsch eine zuverlässige und
schnelle Begrenzung der Drehzahl der Brennkraftmaschine zu erzielen,
ist vorgesehen, dass dann, wenn das Fahrpedalgebersignal einen vorgebbaren
Schwellwert unterschreitet oder ganz verschwindet, das vorgebbare Drehmoment
um einen Drehmomentwert verändert wird,
der in Abhängigkeit
einer Istdrehzahl der Brennkraftmaschine und/oder einer, vorzugsweise
mit dem Solldrehmoment korrespondierenden, Solldrehzahl der Brennkraftmaschine
ermittelt wird. Der erfindungsgemäß vorgesehene Drehmomentwert
kann vorteilhaft auch bei einer Addition eines Sicherheitsoffsets
auf das zur Begrenzung vorgesehene Drehmoment berücksichtigt
werden.
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Von
besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form eines Computerprogramms, das auf einem elektronischen Speichermedium
gespeichert sein kann, welches z. B. einem Steuergerät der Brennkraftmaschine
zugewiesen ist.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung beziehungsweise Darstellung in der Beschreibung
beziehungsweise in der Zeichnung.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 ein
schematisches Blockdiagramm einer Brennkraftmaschine, bei der das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Einsatz kommt,
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2a ein
Funktionsdiagramm einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2b eine
Kennlinie zur Verwendung mit dem anhand des Funktionsdiagramms aus 2a veranschaulichten
Verfahren, und
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3 ein
Funktionsdiagramm einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
schematisch eine Brennkraftmaschine 10, deren Betrieb durch
ein ihr zugeordnetes Steuergerät 20 gesteuert
und/oder geregelt wird.
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Dem
Steuergerät 20 wird,
wie aus 1 ersichtlich, ein Signal FPG
eines Fahrpedalgebers zugeführt,
das einen Drehmomentwunsch eines Fahrers des die Brennkraftmaschine 10 enthaltenden Kraftfahrzeugs
repräsentiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht, insbesondere in Reaktion auf einen Fehler bei der Steuerung
der Brennkraftmaschine 10, eine Begrenzung des von der
Brennkraftmaschine 10 abzugebenden Solldrehmoments auf
ein vorgebbares Drehmoment vor, um ein unerwünschtes Beschleunigen der Brennkraftmaschine 10 infolge
momentenerhöhender
Fehler in der Steuerung beziehungsweise dem Steuergerät 20 zu
verhindern.
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2a zeigt
ein Funktionsdiagramm zur Realisierung einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
bei dem ein entsprechend auf das vorgebbare Drehmoment M1 begrenztes
Solldrehmoment einem dem Fachmann bekannten Momentenkoordinator 11 zugeführt wird,
der eine Priorisierung des vorgebbaren Drehmoments M1 mit weiteren
ihm zugeführten
Drehmomenten M2, M_max durchführt.
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Bei
dem weiteren Drehmoment M2 handelt es sich beispielsweise um ein
von weiteren Systemen (nicht gezeigt) der Brennkraftmaschine 10 angefordertes
Drehmoment.
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Das
ebenfalls dem Momentenkoordinator 11 zugeführte Drehmoment
M_max wird erfindungsgemäß in Abhängigkeit
einer für
die Brennkraftmaschine 10 maximal zulässigen Maximaldrehzahl n_max gebildet,
die erfindungsgemäß in Abhängigkeit
des Fahrpedalgebersignals FPG (vgl. auch 1) vorgegeben
wird.
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Wie
aus 2a ersichtlich ist, wird das Fahrpedalgebersignal
FPG einem Funktionsblock KL zur Realisierung einer vorzugsweise
nichtlinearen Kennlinie zugeführt,
der eine Transformation des Fahrpedalgebersignals FPG in die entsprechende
zulässige Maximaldrehzahl
n_max durchführt.
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2b zeigt
beispielhaft eine derartige Kennlinie KL, die einen ersten, linearen
Bereich B1 aufweist sowie einen weiteren, nichtlinearen Bereich B2,
der eine Begrenzung der Maximaldrehzahl n_max auf einen konstanten
Wert vorsieht.
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Eine
auf diese Weise ermittelte zulässige Maximaldrehzahl
n_max für
die Brennkraftmaschine 10 wird dem Funktionsblock 12 zugeführt, der
hieraus ein mit der zulässigen
Maximaldrehzahl n_max korrespondierendes Maximaldrehmoment M_max bildet
und der Momentenkoordination 11 zuführt.
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Neben
der erfindungsgemäß mithilfe
der Kennlinie KL ermittelten Maximaldrehzahl n_max werden vorteilhaft
auch Drehzahlanforderungen n' weiterer
Systeme berücksichtigt,
indem sie zusammen mit der zulässigen
Maximaldrehzahl n_max einer durch den Funktionsblock 13 durchgeführten Maximumsauswahl
zugeführt
werden. Das heißt,
an dem Ausgang des Funktionsblocks 13 ist der größte dem
Funktionsblock 13 eingangsseitig zugeführte Wert verfügbar. Hierdurch
ist es beispielsweise möglich,
von einer Getriebesteuerung (nicht gezeigt) herrührende Drehzahlanforderungen
n' im Bedarfsfall bevorzugt
gegenüber
der mittels des Fahrpedalgebersignals FPG gebildeten zulässigen Maximaldrehzahl
n_max zu berücksichtigen.
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Der
Maximumsauswahl 13 ist ein Schalter 14 nachgeordnet,
der in Abhängigkeit
des ihm zugeführten
Logiksignals L entweder den aus der Maximumsauswahl 13 erhaltenen
Drehzahlwert oder einen weiteren Wert n_max' für
die Maximaldrehzahl der Brennkraftmaschine 10 an den Funktionsblock 12 weiterleitet.
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Bei
dem weiteren Drehzahlwert n_max' handelt
es sich bevorzugt um eine insbesondere von dem Fahrpedalgebersignal
FPG unabhängige
zulässige
weitere maximale Drehzahl, beispielsweise um eine fest vorgegebene
Drehzahl, wie sie z. B. auch für
einen Normalbetrieb der Brennkraftmaschine 10 vorgegeben
wird.
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Der
Wert des den Schalter 14 steuernden Logiksignals L hängt einerseits
von einem die Momentenbegrenzung anzeigenden Logiksignal MB und
andererseits von einem Ausgangssignal HA eines Hysteresezweigs H
ab. Wie aus 2a ersichtlich, werden die Logiksignale
MB, HA von dem UND-Glied 15 miteinander verknüpft, um
das den Schalter 14 steuernde Logiksignal L zu erhalten.
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Der
Hysteresezweig H sieht einen Vergleich des aus der Maximumsauswahl 13 erhaltenen
Drehzahlwerts mit der um einen Offsetwert n_offset verminderten
Istdrehzahl n_ist der Brennkraftmaschine 10 vor und gibt
ein Ausgangssignal HA mit dem Wert logisch eins dann aus, wenn der über die
Maximumsauswahl 13 ermittelte Drehzahlwert kleiner ist
als die um den Offsetwert n_offset verminderte Istdrehzahl n_ist
der Brennkraftmaschine 10. Das heißt, in diesem Fall, und wenn
gleichzeitig die Momentenbegrenzung MB aktiviert ist, wird das aus
der Maximumsauswahl 13 erhaltene Signal an den Funktionsblock 12 weitergeleitet.
Sofern die erfindungsgemäß aus dem
Fahrpedalgebersignal FPG ermittelte zulässige Maximaldrehzahl n_max
größer ist
als die weiteren der Maximumsauswahl 13 zugeführten Drehzahlwerte
n', wird die erfindungsgemäß ermittelte
zulässige Maximaldrehzahl
n_max in dem Funktionsblock 12 zur Bildung des von dem
Fahrpedalgebersignal FPG abhängigen
Begrenzungsmoments M_max herangezogen. Damit ist sichergestellt,
dass die Brennkraftmaschine 10 keine unerwünscht hohe
Drehzahl annimmt, die sich auf Grund von Toleranzen trotz der Begrenzung
durch das vorgebbare Drehmoment M1 ergeben kann. Vielmehr findet über den
vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Mechanismus vorteilhaft
eine Begrenzung des von der Brennkraftmaschine 10 abgegebenen
Drehmoments mittels des Begrenzungsmoments M_max statt, das direkt von
der maximal zulässigen
Drehzahl n_max und in entsprechender Weise auch von dem Fahrpedalgebersignal
FPG abhängt.
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Bei
herkömmlichen
Systemen würde
in der Momentenbegrenzung MB bei einem nichtverschwindenden Fahrerwunsch,
d. h. einem Fahrpedalgebersignal FPG größer Null und auf Grund des hierbei
inaktiven Leerlaufreglers trotz der Begrenzung durch das vorgebbare
Drehmoment M1 unter Umständen
die Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 auf unverhältnismäßig hohe
Werte ansteigen, mit denen entsprechend ungünstige Emissionswerte einhergehen.
Eine derartig hohe Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 würde bei
herkömmlichen
Systemen auf Grund des inaktiven Leerlaufreglers nur sehr langsam,
beispielsweise durch Verbraucherverluste, die von einer Klimaanlage
beziehungsweise einer Servolenkung oder dergleichen verursacht werden, abgebaut
werden.
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Diese
unerwünschte
Drehzahlerhöhung
wird vorteilhaft durch das erfindungsgemäße Verfahren umgangen, indem
ein momentaner Fahrpedalgebersignalwert bei der Bildung des Begrenzungsmoments
M_max berücksichtigt
wird.
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Der
Momentenkoordinator 11 führt wie bereits beschrieben
eine Priorisierung der ihm zugeführten
Drehmomentwerte M1, M_2, M_max durch und bildet in Abhängigkeit
eines tatsächlich
umzusetzenden Drehmomentwerts entsprechende Ansteuergrößen für die Brennkraftmaschine 10,
bei denen es sich beispielsweise um die Vorgabe eines Zündwinkels
und/oder eine einzuspritzende Kraftstoffmenge und/oder einen Ansteuerwert
für eine
Drosselklappe der Brennkraftmaschine 10 handeln kann. Es
ist ferner denkbar, dass der Momentenkoordinator 11 eine separate
Priorisierung für
einen Luftpfad und einen Kraftstoffpfad der Brennkraftmaschine 10 beziehungsweise
für entsprechende
Vorhalte- und/oder Stellmomente
durchführt.
Das tatsächlich
umzusetzende Drehmoment kann beispielsweise durch eine Minimumsauswahl
zwischen den Drehmomentwerten M1, M_max ermittelt werden, so dass
im Falle M_max < M1
vorteilhaft das mit der maximal zulässigen Drehzahl n_max korrespondierende
Drehmoment eingestellt wird, und nicht etwa das höhere Drehmoment
M1, das herkömmlich
gebildet ist und keinen Bezug zu dem Fahrerwunsch aufweist. Anstelle
der Minimumsauswahl kann das tatsächlich umzusetzende Drehmoment
auch dadurch erhalten werden, dass das Drehmoment M1 in geeigneter Weise
in Abhängigkeit
des Maximaldrehmoments M_max modifiziert wird. Eine derartige Modifikation kann
insbesondere eine Verringerung des Drehmoments M1 um einen von dem
Maximaldrehmoments M_max abhängigen
Wert umfassen.
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3 zeigt
ein Funktionsdiagramm einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, bei der dem Momentenkoordinator 11 zwei Werte
M1', M1'' für
ein vorgebbares Drehmoment zum Zwecke der Begrenzung zugeführt werden,
von denen der erste Drehmomentwert M1' einem vorgebbaren Vorhaltemoment entspricht,
und von denen der zweite Drehmomentwert M1'' einem
vorgebaren Stellmomentwert entspricht.
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Die
dem Funktionsdiagramm aus 3 entsprechende
erfindungsgemäße Verfahrensvariante wird
bevorzugt dann durchgeführt,
wenn ein Wert des Fahrpedalgebersignals FPG einen vorgebbaren Schwellwert
unterschreitet beziehungsweise den Wert Null aufweist, was das Nichtvorhandensein
eines Fahrerwunsches hinsichtlich eines von der Brennkraftmaschine 10 abzugebenden
Drehmoments anzeigt. Der entsprechend verschwindende Fahrpedalgebersignalwert
wird bei dem Funktionsdiagramm aus 3 durch
das Logiksignal FPG' angezeigt,
das zusammen mit dem die Momentenbegrenzung anzeigenden Logiksignal
MB einem UND-Glied 16 zugeführt wird. Das Ausgangssignal 16' des UND-Glieds 16 gibt
demnach an, dass kein Fahrerwunsch vorliegt, das heißt der Fahrer
hat das Fahr- bzw. Gaspedal nicht betätigt, und dass die Momentenbegrenzung
MB aktiv ist, was beispielsweise in Reaktion auf einen bei der Motorsteuerung
erkannten Fehler erfolgt.
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Für diesen
Fall sieht das erfindungsgemäße Verfahren
vorteilhaft vor, dass die in dem Block B zusammengefassten Funktionskomponenten
die für
die Momentenbegrenzung zu verwendenden Drehmomentwerte M1', M'' in der nachstehend beschriebenen Weise
verändern.
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Üblicherweise
wird unter Verwendung des Kennfelds KF für jeden der Momentenwerte M1', M1'' in Abhängigkeit verschiedener Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 10 ein
sogenannter Sicherheitsoffset OFS ermittelt, der über die
Addierer 17a, 17b zu den Drehmomentwerten M1', M1'' hinzuaddiert wird, um bei einer Drehmomentenüberwachung
auftretende Ungenauigkeiten, die beispielsweise auf Messfehler und
dergleichen zurückzuführen sind, auszugleichen
beziehungsweise eine vorgebbare Toleranz bei der Drehmomentenüberwachung
einzuführen.
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Dieser
Sicherheitsoffset OFS wird mittels des erfindungsgemäß vorgesehenen
Funktionsblocks B verändert,
um die vorstehend beschriebene Änderung
der Drehmomentwerte M1',
M1'' herbeizuführen.
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Die
erfindungsgemäße Veränderung
dieser Drehmomentwerte wird über
den Schalter 18 aktiviert bzw. deaktiviert und findet nur
dann statt, wenn das Ausgangssignal 16' des UND-Glieds 16 den Wert logisch
eins aufweist, das heißt,
wenn kein Fahrerwunsch vorliegt und die Momentenbegrenzung MB aktiv
ist. Andernfalls leitet der Schalter 18 direkt das herkömmlich von
dem Kennfeld KF gebildete Sicherheitsoffsetsignal OFS an die Addierer 17a, 17b weiter.
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Zur
erfindungsgemäßen Beeinflussung
der Drehmomentwerte M1',
M1'' wird zunächst eine
Differenz Δn
aus der Istdrehzahl n_ist und einer für den betrachteten Betriebszustand
vorgegebenen Solldrehzahl n_soll gebildet. Bei der Solldrehzahl
n_soll kann es sich beispielsweise um eine für den Leerlauf der Brennkraftmaschine 10 vorgesehene
Solldrehzahl handeln, da vorliegend kein Fahrerwunsch vorliegt,
vergleiche das Signal FPG'.
Die durch den Subtrahierer 19 gebildete Drehzahldifferenz Δn wird einem
Integrierer 20 zugeführt,
der dementsprechend mit der Zeit einen Speicherwert aufbaut, der
mit dem Zeitintegral der Drehzahldifferenz Δn zwischen der Istdrehzahl n_ist
und der Solldrehzahl n soll für
die Brennkraftmaschine 10 korrespondiert. Ein an dem Ausgang
des Integrierers 20 in Abhängigkeit seines Speicherwerts
erhaltener Drehmomentwert ΔM
wird erfindungsgemäß dem weiteren
Subtrahierer 21 zugeführt,
so dass der mittels des Kennfelds KF erhaltene Offsetwert OFS dementsprechend
um den Wert ΔM
verringert wird, bevor er über
die Addierer 17a, 17b zu den sich aus der Drehmomentbegrenzung
ergebenden Drehmomentwerten M1',
M1'' hinzu addiert wird.
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Das
vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren stellt demnach
sicher, dass auch bei einem verschwindenden Fahrerwunsch eine zuverlässige Regelung
der Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 auf die vorgegebene
Solldrehzahl n_soll stattfindet, indem der für die Drehmomentwerte M1', M1'' auf herkömmliche Weise vorgesehene Offsetwert
OFS erfindungsgemäß um einen
Wert ΔM
angepasst wird, der einer integrierten Differenz zwischen der Istdrehzahl
n_ist und der Solldrehzahl n_soll für die Brennkraftmaschine 10 entspricht.
Das heißt,
der tatsächlich
zu den Drehmomentwerten M1',
M1'' hinzuaddierte Offsetwert
wird in Abhängigkeit
einer Regeldifferenz für
die Drehzahl der Brennkraftmaschine angepasst. Beispielsweise ergibt
sich bei einer verhältnismäßig großen Drehzahldifferenz Δn ein verhältnismäßig großer Momentenwert ΔM, der eine entsprechend
starke Verringerung des Sicherheitsoffsets OFS bewirkt, wodurch
effektiv eine stärkere Momentenbegrenzung
realisiert wird, die sich vorteilhaft drehzahlsenkend auswirkt.
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Bei
einer verhältnismäßig kleinen
Drehzahldifferenz Δn
ergibt sich dementsprechend erfindungsgemäß lediglich eine verhältnismäßig kleine Änderung
des Sicherheitsoffsets OFS durch den Wert ΔM.
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Die
erfindungsgemäße Veränderung
des Sicherheitsoffsets OFS in Abhängigkeit der Drehzahldifferenz Δn hat den
Vorteil, dass – ausgehend
von einer unerwünscht
hohen Drehzahl der Brennkraftmaschine – eine wirksame Verringerung
der Drehzahl der Brennkraftmaschine direkt durch ein dem Momentenkoordinator 11 zugeführtes Begrenzungsmoment
realisierbar ist, und nicht erst durch einen separaten Drehzahlregler,
der eine deutlich langsamere Anpassung der Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 bewirken
würde.
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Insgesamt
steigert die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens einen Komfort
bei dem Betrieb der Brennkraftmaschine, weil unverhältnismäßig hohe
Drehzahlen wirksam und schnell auf eine vorgebbare Solldrehzahl
verringert werden. Darüberhinaus
ergibt sich eine Verringerung der von der Brennkraftmaschine 10 abgegebenen
Emissionen in dem Leerlaufbereich.