-
Die
Erfindung betrifft eine Nadeleinheit für eine Spritze oder Injektionsvorrichtung,
insbesondere für
einen Pen zur Selbstmedikation durch den Patienten, mit einem axial
beweglichen Nadelschutz, wobei der Nadelschutz vor und nach der
Benutzung der Nadeleinheit die Injektionsnadel sicher umhüllt, und
nach der Benutzung in einer sicheren Schutzstellung einrastet, so
dass eine weitere Bewegung des Nadelschutzes in Axialrichtung nicht
mehr möglich
ist oder zu einer Zerstörung
der Nadeleinheit führt.
Die Axialrichtung ist dabei die Richtung, in die sich die Langsachse
der Injektionsnadel erstreckt. Eine Nadeleinheit gemäß dem Oberbegriff
ist aus der
EP 1 267
966 B1 der Anmelderin bekannt.
-
Nadeleinheiten,
die die Injektionsnadel im Auslieferzustand zum Schutz des Nutzers
gegen Verletzung vollständig
umgeben und nach der Nutzung in einer sicheren Position, in der
sie wiederum die Injektionsnadel über ihre gesamte Länge umgeben,
einrasten, sind im Stand der Technik bekannt. Aus dem eingerasteten
Zustand kann der Nadelschutz nur mit Gewalt bewegt werden, was dann
zur Zerstörung
der Nadeleinheit führt.
Mit dieser sicheren Verbindung nach der Nutzung soll einmal eine
Verletzung des Nutzers nach der Injektion und des Entsorgungspersonals
bei der Entsorgung der Nadeleinheiten geschützt werden, zum anderen ist
dadurch garantiert, dass die Nadeleinheit bestimmungsgemäß nur einmal
benutzt wird und somit die Sterilität der Nadeleinheit bei der
Nutzung gewährleistet
ist.
-
Aus
der
EP 1 267 966 B1 ist
eine Injektorenkappe für
einen Ampullenträger
bekannt, die eine auf diesem verschieblich gelagerte Schiebehülse aufweist,
wobei die Schiebehülse über eine
Vorspanneinrichtung in eine erste vordere Position gedrückt wird,
in der sie ein Kanüle
verdeckt. Gegen die Vorspannung kann die Schiebehülse in eine
zweite Position verschoben werden, in der die Kanüle aus dem vorderen
Stirnende austritt. In der Schiebehülse ist eine Sperrvorrichtung
vorgesehen, die von der Schiebehülse
bei deren Weg in die zweite Position mitgenommen wird. Nach erfolgter
Injektion wird die Schiebehülse
von der Vorspanneinrichtung wieder in die Ausgangsposition, wo sie
die Kanüle
sicher umgibt, gedrückt.
Die Sperrvorrichtung macht diese Rückbewegung nicht mit, sondern
rastet auf dem Kanülenträger ein.
In der Endstellung der Schiebehülse stellt
die Sperrvorrichtung über
eine Sperreinrichtung eine sichere Verbindung her, die die Schiebehülse gegen
eine weitere Verschiebung sperrt.
-
Ein
Nachteil dieser Injektorenkappe ist, dass die Sperrvorrichtung erst
mit dem Kanülenträger verbunden
werden muss, bevor es die Schiebehülse gegen eine weitere Verschiebung
sperren kann. Das heißt
aber auch, dass wenn die Schiebhülse
vom Nutzer nicht weit genug zurückgeschoben
wird, z.B. durch den Einsatz einer zu geringen Kraft, die Verbindung
zwischen Kanülenträger und
Schiebehülse nicht
hergestellt wird, dadurch die Sperreinrichtung wieder mit der Schiebehülse in die
Ausgangsstellung zurück
gedrückt
wird und so eine weitere Nutzung der Injektorenkappe möglich ist.
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Nadelschutzvorrichtung zu schaffen,
die einfach herstellbar ist und dem Verwender nach einer Injektion sicher
vor Kontakt mit der Injektionsnadel schützt. Es ist eine weitere Aufgabe
der Erfindung, eine zuverlässige
und sichere Blockiereinrichtung für die Nadelschutzvorrichtung
bereitzustellen, die ein Wiederverwenden der Nadeleinheit unmöglich macht.
-
Diese
Aufgaben werden durch eine Nadeleinheit gemäß Anspruch 1 gelöst.
-
Die
Erfindung geht von einer Nadelschutzvorrichtung aus, die an einem
Injektionsgerät
oder einer Ampulle befestigt oder für eine Befestigung vorgesehen
ist, und für
die Befestigung einen Nadelhalter mit einer in eine distale Richtung
vorragenden Injektionsnadel aufweist. Distal in dieser Schrift bedeutet
immer zur Hautoberfläche
des Patienten gerichtet oder in Richtung der Hautoberfläche weisend,
proximal dementsprechend von der Hautoberfläche wegweisend.
-
Die
Nadelschutzeinrichtung besteht aus einem Nadelschutz mit einem Führungsteil
und einer Blockiereinrichtung. In einer bevorzugten Ausführung hat
das Führungsteil
im Wesentlichen die Form eines zylindrischen Körpers, der an seinem proximalen Ende
ausgebildet ist, um mit einem Nadelhalter verbunden zu werden. Das
Führungsteil
ist fest, das heißt
nicht abnehmbar, wie zum Beispiel geklebt oder geschweißt, mit
dem Nadelhalter verbunden. Es kann aber auch auf den Nadelhalter
lösbar
aufgeschraubt oder aufgesteckt sein, solange nur sicher gestellt
ist, dass das Führungsteil
sich, wenn auf dem Nadelhalter präsent, weder in distale noch
in proximale Richtung bewegen kann. Das Führungsteil hat bevorzugt einen ähnlichen
Durchmesser, noch bevorzugter nahezu den gleichen Durchmesser, wie
der Nadelhalter, die Rotationsachsen der beiden Teile sind identisch.
Es ist aber auch möglich,
dass das Führungsteil
eine andere Form oder einen vom Durchmesser des Nadelhalters wesentlich
abweichenden, größeren oder
kleineren Durchmesser aufweist, wobei in diesem Fall die beiden
Rotationsachsen parallel zueinander versetzt sein können. Entscheidend
ist, dass eine sichere Verbindung zwischen Nadelhalter und Führungsteil
besteht.
-
Der
Nadelschutz hat die Aufgabe, eine Verletzung eines Patienten oder
des medizinischen Fachpersonals an der oder durch die vorstehende
Injektionsnadel vor und nach der Medikamentenabgabe sicher zu verhindern.
Dies kann zum Beispiel durch über
die Spitze der Injektionsnadel vorstehende stabförmige Elemente gewährleistet
sein, wobei je nach der örtlichen
Anordnung der stabförmigen
Elemente bereits zwei solcher Elemente genügen können. Weitere Möglichkeiten
sind zum Beispiel eine Spirale, halbschalenförmige Elemente, die einander berühren können oder
von einander beabstandet sind, ein dreieckiger, rechteckiger oder
vieleckiger Schutzmantel oder in einer bevorzugten Ausführung ein
zylinderförmige
Hülle.
Grundsätzlich
ist jede Ausgestaltungsform des Nadelschutzes denkbar, solange gewährleistet
ist, dass der Nutzer vor einer ungewollten Berührung mit der Injektionsnadelspitze
geschützt
ist. Besonders bevorzugt weist der Nadelschutz eine Nadelschutzhülle auf,
ein im Wesentlichen zylindrischer Körper, bzw. ein Körper, dessen umlaufende
Form ähnlich
oder gleich der umlaufenden Form des Führungsteils ist. Diese ist
an ihrem proximalen Ende bevorzugt offen oder weist an ihrem distalen
Ende eine vorzugsweise zentrale Öffnung
für die
Injektionsnadel auf. Mittels eines elastischen Elements, zum Beispiel
einer Feder oder einem durch eine Federkraft beaufschlagtes Schiebeteil,
ist die Nadelschutzvorrichtung in die distale Richtung vorgespannt,
das heißt,
der Nadelschutz wird vor und nach der Medikamentenabgabe von dem
elastischen Element in einer sicheren Position gehalten bzw. in diese
zurückgeführt. Als
sichere Position wird in diesem Zusammenhang die Position bezeichnet,
in der der Nadelschutz die Injektionsnadel über deren gesamte Länge umgibt,
so dass eine Verletzung des Nutzers der Injektionseinrichtung durch
die Spitze der Injektionsnadel verhindert wird. Der Nadelschutz ist
gegen die Kraft des elastischen Elements in die proximale Richtung
verschiebbar, wodurch die Injektionsnadel zur Medikamentenabgabe
frei gegeben wird.
-
Schließlich weist
die Nadelschutzeinrichtung eine Blockiereinrichtung auf, die vorzugsweise
auf dem Nadelhalter sitzt, insbesondere auf diesem befestigt oder
an diesen angeformt sein kann, und diesen, sowie die Injektionsnadel
vorzugsweise zumindest teilweise radial umgibt oder insbesondere
radial um diesen angeordnet ist. Die Angabe radial bezieht sich
dabei auf die Achse distal-proximal. Die Blockiereinrichtung kann
einteilig oder mehrteilig ausgeführt
sein. Sie weist bevorzugt Kopplungselemente oder Schaltelemente
auf, die mit Gegenkopplungselementen bzw. Gegenschaltelementen zum
Beispiel des Nadelschutzes zusammenwirken können. Durch das Zusammenwirken
der Elemente mit den Gegenelementen, das durch eine Bewegung des
Nadelschutzes in die proximale Richtung eingeleitet wird, wird die
Blockiereinrichtung zum Beispiel aus ihrer Ruhestellung in eine
Zwischenstellung geführt,
aus der sie dann, bei der Bewegung des Nadelschutzes zurück in seine
Ausgangsposition, in eine Blockierstellung gelangt. Dabei können in
einem ersten Schritt die Blockiereinrichtung oder Teile der Blockiereinrichtung
elastisch verformt werden, zum Beispiel verbogen oder verdreht.
Ebenso gut können
die Blockiereinrichtung oder Teile der Blockiereinrichtung bleibend
aus ihrer Ruheposition bewegt werden. Auch eine Kombination aus
reversibeler und irreversibeler Verstellung ist denkbar und ergibt
im Ergebnis eine Änderung
der Position der Blockiereinrichtung bzw. von einem Teil oder Teilen
der Blockiereinrichtung. In dieser neuen Anordnung ist die Blockiereinrichtung
jetzt „scharf", das heißt, aus
dieser Zwischenposition kann sie sich nur mehr in die Blockierposition
bewegen. Kurz bevor der Nadelschutz nach der Medikamentenabgabe
seine Schutzposition erreicht, können
elastisch verformte Teile wieder in ihre Ursprungsposition zurückfedern,
während
irreversibel verformte oder verstellte Teile ihre neue Position einnehmen.
Die Blockiereinrichtung nimmt jetzt eine Position ein, in der sie
ein nochmaliges proximales Verschieben des Nadelschutzes sicher
verhindert.
-
Alle
Teile der Nadelschutzeinheit sind vorzugsweise aus dem gleichen
Material gefertigt, was vorteilhaft für ein Recycling ist und kostenaufwendige Mülltrennung
verhindern hilft. Wenn es auch bevorzugt ist, dass die Nadelschutzeinheit
zusammen mit dem Nadelhalter und der Injektionsnadel ein Bauteil bildet,
soll nicht ausgeschlossen sein, dass die Nadelschutzeinheit ein
getrenntes Bauteil ist, das erst durch Aufstecken auf ein Injektionsgerät mit einer
Injektionsnadel Bestandteil der Injektionseinrichtung wird.
-
Vorteilhafte
Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
beschrieben.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. An
dem Ausführungsbeispiel
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination
die Gegenstande der Ansprüche
und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft
weiter. Es zeigen:
-
1:
Nadeleinheit eines ersten Ausführungsbeispiels
im Querschnitt vor der Abgabe eines Medikaments,
-
2:
Nadeleinheit eines ersten Ausführungsbeispiels
im Querschnitt bei vollständig
in proximale Richtung geschobenem Nadelschutz, Blockiereinrichtung
ist mit dem Nadelschutz gekoppelt,
-
3a:
vergrößerte Ansicht
der Blockiereinrichtung des ersten Ausführungsbeispiels, Ausgangsstellung
-
3b:
wie 3a, aber Nadelschutz in gedrückter Position
-
3c:
wie 3a, aber Endposition, das heißt, Blockierposition
-
4:
Nadeleinheit eines zweiten Ausführungsbeispiels
im Querschnitt vor der Abgabe eines Medikaments,
-
5:
Nadeleinheit eines zweiten Ausführungsbeispiels
im Querschnitt bei vollständig
in proximale Richtung geschobenem Nadelspitzenschutz, Blockiereinrichtung
ist mit dem Nadelschutz gekoppelt,
-
6:
Nadeleinheit eines zweiten Ausführungsbeispiels
im Querschnitt nach erfolgter Medikamentenabgabe, Blockiereinrichtung
in Blockierposition,
-
7:
Explosionszeichnung einer Nadeleinheit eines zweiten Ausführungsbeispiels,
-
8:
Nadelschutzhülle
einer Nadeleinheit eines zweiten Ausführungsbeispiels.
-
In 1 wird
eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Nadeleinheit
gezeigt. Die Nadeleinheit weist einen Nadelträger 2 auf, aus dem heraus
sich in distale Richtung eine Injektionsnadel 1 erstreckt.
Der Nadelhalter 2 ist so gebildet, dass er mit seiner proximalen,
das heißt,
von der zum Einstechen in die Haut gedachten Nadelspitze wegweisenden
Seite, an ein Injektionsgerät
oder eine Ampulle anschließbar
ist. Anschließbar
umfasst sowohl ein Aufschrauben mittels eines Gewindes und eines
Gegengewindes, aber auch das Aufstecken, Aufspannen oder Aufklemmen,
sowie jede andere Befestigungsart, die einen sicheren Halt des Nadelhalters auf
dem Injektionsgerät
bzw. auf der Ampulle gewährt.
Soweit es die Befestigung auf einer Ampulle oder einem Einmal-Injektionsgerät betrifft,
sind auch nicht zerstörungsfrei
zu lösende
Verbindungen umfasst, während
bei Injektionsgeräten,
die zum vielfachen Gebrauch gedacht sind, eine lösbare Verbindung bevorzugt
wird.
-
Auf
dem Nadelhalter 2 sitzt ein Führungsteil 4. Dieses
Führungsteil 4 ist
vorzugsweise mit dem Nadelhalter 2 fest verbunden, zum
Beispiel aufgeklebt oder angeschweißt. Es kann daher relativ zum Nadelhalter 2 weder
in axialer Richtung bewegt werden, noch kann es auf dem Nadelhalter 2 verdreht werden,
noch relativ zu dem Nadelhalter 2 zur Seite verkippen.
Das Führungsteil 4 kann
aber auch lösbar, zum
Beispiel durch eine Schraub- und/oder Klemmverbindung, auf dem Nadelhalter 2 befestigt
sein, solange gewährleistet
ist, dass eine Bewegung relativ zum Nadelhalter 2 bei der
Benutzung sicher ausgeschlossen ist. Das Führungsteil 4 ist ein
im Wesentlichen ringförmiger
Körper
mit einem Außendurchmesser,
der im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des Nadelhalters 2 entspricht. Das Führungsteil 4 ist koaxial
zur Injektionsnadel 1 und zum Nadelhalter 2 angeordnet.
Das Führungsteil 4 weist
eine angeformte, senkrecht von der Innenwand des Führungsteils 4 abstehende,
in Richtung der Rotationsachse sich erstreckende Scheibe 7 auf.
In diese Scheibe 7 sind schlitzförmige Öffnungen 8 eingebracht.
Das Führungsteil 4 ist
an seinem distalen Ende als Zentrierring 11 ausgebildet.
Die Ausbildung und Funktion des Zentrierrings 11 sind deutlich
in den 3a bis 3c zu
sehen und werden im Zusammenhang mit diesen Figuren später ausführlich beschrieben.
-
Über Verbindungselemente 9,
die an ihrem proximalen Ende Haken aufweisen, ist ein Spannrad 10 axial
unbeweglich aber drehbar mit dem Führungsteil 4 verbunden.
Das Spannrad 10 ist im Wesentlichen eine Scheibe mit in
Umfangrichtung wiederkehrenden Ausnehmungen. An einer der flachen Seiten
des Spannrades 10 sind senkrecht abstehende Verbindungselemente 9 angebracht
oder angeformt. Diese Verbindungselemente 9 weisen an ihrem
von dem Spannrad 10 wegweisenden Ende hakenförmige Verdickungen
auf, mit denen sie sich in den Schlitzen 8 des Führungsteils 4 verhaken
können.
Dazu wird das Spannrad 10 von oben, das heißt von der,
der Nadelspitze zugewandten distalen Seite, in das Führungsteil 4 eingeführt. Dabei
kommen die Verbindungselemente 9 in Eingriff mit den Schlitzen 8 und
das untere Ende des scheibenförmigen
Spannrads 10 liegt an einer im Führungsteil 4 am Übergang zum
Zentrierring 11 bebildeten Schulter an. Da die Verbindungselemente 9 so
geformt sind, dass sie durch die Schlitze 8 nur in eine
Richtung bewegt werden können,
die Bewegung in die Gegenrichtung aber verhindert wird, und die
Unterseite des scheibenförmigen
Körpers
des Spannrades 10 fest auf der am Führungsteil 4 gebildeten
Schulter aufliegt, kann sich jetzt das Spannrad 10 nicht
mehr axial zu dem Führungsteil 4 bewegen.
Die Schlitze 8 weisen eine Länge auf, die größer ist
als die Breite der Verbindungselemente 9. Dadurch können die
Verbindungselemente 9 sich in den Schlitzen 8 seitlich,
das heißt in
Umfangsrichtung bewegen. Somit kann sich das Spannrad 10 in
den Schlitzen um maximal ein der Länge der Schlitzen 8 entsprechendes
Kreissegment relativ zum Führungsteil 4 verdrehen.
-
Die
Nadeleinheit weist zusätzlich
eine Nadelschutzhülle 3 auf,
die sowohl vor der Medikamentenabgabe als auch danach die Injektionsnadel 1 über ihre
gesamte Länge
umgibt. Dadurch wird sichergestellt, dass sich weder der Patient
im Falle der Selbstmedikation, noch das medizinische Fachpersonal
an der Nadelspitze verletzten können.
Die Nadelschutzhülle 3 ist
im Wesentlichen ein Zylinderhohlkörper, der an einer der flachen
Seiten offen und an der gegenüberliegenden
Seite nahezu geschlossen ist. Die Außenseite der Nadelschutzhülle 3 weist
keine Besonderheiten auf, die Kanten an beiden Enden des Zylinderhohlkörpers sind
abgeschrägt.
Auf der nahezu geschlossenen Seite weist die Nadelschutzhülle 3 eine
zentrale Öffnung
auf, durch die die Injektionsnadel 1 zur Medikamentenabgabe
aus der Nadelschutzhülle 3 geführt wird.
Um tatsächlich
diese Führungsfunktion
der Injektionsnadel herzustellen, weist die Nadelschutzhülle 3 innen
eine in proximale Richtung von der Innenseite des distalen Endes
der Nadelschutzhülle 3 abstehende,
die zentrale Öffnung umlaufende
Hülse auf.
Ebenfalls an der Innenseite der weitestgehend geschlossenen Seite
der Nadelschutzhülle 3,
ebenfalls in proximale Richtung von dieser abstehend, sind Schaltrampen 12 angebracht oder
angeformt. Aufgabe dieser Schaltrampen 12 ist ein Umschalten
der Blockiereinrichtung von der Ruhestellung in die Blockierstellung.
Dies wird noch ausführlich
weiter unten, bei der Behandlung der 3a bis 3c beschrieben.
Im Inneren der Nadelschutzhülle 3 sind
des Weiteren an der radialen Außenseite
Führungsrippen 13, 14 ausgebildet,
wobei die Führungsrippen 14 länger sind
als die Führungsrippen 13.
Die längeren
Führungsrippen 14 erstrecken
sich im Wesentlichen über
die gesamte Innenlänge
der Nadelschutzhülle 3,
während
die kürzeren
Rippen 13 sich von dem distalen inneren Ende der Nadelschutzhülse 3 bis
in etwa in Höhe
der distalen Flachseite des Spannrades erstrecken. Diese kürzeren Führungsrippen 13 sind
Bestandteil der Blockiereinrichtung 6, wie weiter unten
noch deutlich werden wird.
-
In 2 ist
die Nadelschutzhülle 3 in
der Position zu sehen, die sie bei der Medikamentenabgabe einnimmt.
Dazu wird das Injektionsgerät
oder die Spritze mit dem distalen Ende auf die Haut des Patienten
aufgesetzt. Wird nun auf die Spritze Druck in Richtung der Haut
ausgeübt,
wird die Nadelschutzhülle 3,
gegen die Kraft eines Federelements 5 aus ihrer Ruheposition,
in der sie die Injektionsnadel 1 vollständig überdeckt, in die proximale
Richtung verschoben. Gleichzeitig tritt die Injektionsnadel 1 durch die Öffnung am
distalen Ende der Nadelschutzhülle 3 heraus
und kann in die Haut des Patienten einstechen. Bei dieser Bewegung
wird die Nadelschutzhülle 3 auf
dem Führungsteil 4 geführt, wodurch
eine weitestgehend lineare Bewegung der Nadelschutzhülle 3 sicher
gestellt ist, das heißt
kein seitliches Wegkippen der Nadelschutzhülle 3 während der
Medikamentenabgabe. Die Bewegung der Nadelschutzhülle 3 in
die proximale Richtung wird solange fortgesetzt, bis die Nadelschutzhülle 3 mit
der distalen Innenseite auf dem Führungsteil 4 aufsitzt.
Zur Begrenzung der Bewegung der Nadelschutzhülle 3 in die proximale
Richtung können
auch spezielle Stoppelemente im Inneren der Nadelschutzhülle 3 oder
an dem Führungsteil 4 angeformt
sein. Schließlich
können
auch auf dem Ampullenkörper
oder an der Injektionsvorrichtung Elemente vorgesehen sein, die
die Bewegung der Nadelschutzhülle 3 bei
der Medikamentenabgabe in die proximale Richtung begrenzen.
-
Gegen
Ende der Bewegung der Nadelschutzhülle 3 in die proximale
Richtung kommen die Schaltrampen 12 mit dem Spannrad 10 in
Eingriff. In 3a ist die Ausgangstellung des
Spannrades 10 in seiner Einbausituation in dem Führungselement 4, genauer
in dem am Führungselement 4 ausgebildeten
Zentrierring 11, zu sehen. Der Zentrierring 11 ist in
drei identische Teile unterteilt, wobei jeder der drei Teile an
seiner Innenseite zwei Rastelemente 15, 16 in
Form von sägezahnähnlichen
Ausnehmungen aufweist. Das Spannrad 10 weist ebenfalls
drei identische Teilbereiche auf, wobei jeder der Teilbereiche eine
nach radial außen
weisende Nase 17 aufweist, die das Gegenrastelement zu
den Rastelementen 15, 16 bildet. Die Rastelemente 15, 16 und
die Nase 17 sind so geformt, dass die Nase 17 in
eine Richtung aus den Rastelementen 15, 16 herausbewegt kann,
während
eine Bewegung in die Gegenrichtung sicher verhindert wird. Des Weiteren
weist das Spannrad 10 pro Teilbereich ein kellenförmiges Blockierelement 18 auf,
das im Ruhezustand der Nadelschutzhülle 3 zwischen zwei
auf der Nadelschutzhülle 3 innen
angeformten Führungsrippen 13, 14 liegt. Das
Spannrad weist Ausnehmungen im Bereich des Blockierelements 18 und
der Nase 17 auf, die es diesen beiden Elementen ermöglichen,
sich elastisch in Umlauf- bzw. Radialrichtung zu verformen. Jeder
der Teilbereiche des Spannrades 10 weist an seiner radial
auswärtigen
Seite zwei höckerförmige Anformungen 19 auf,
die sicherstellen, dass das Spannrad 10 im Zentrierring 11 zentriert
ist, gleichzeitig aber die Reibungskräfte, die bei einer Drehbewegung
des Spannrads 10 im Zentrierung 11 überwunden
werden müssen,
relativ klein sind. Gut zu erkennen ist in 3a auch
das Federelement 5, das die Nadelschutzhülle 3 in
der distalen Position hält,
bzw. sie dorthin zurückführt. Das
Spannrad 10 weist weiterhin als gebogene Langlöcher geformte
Ausnehmungen 20 auf, in die die Schaltrampen 12 eingreifen
können.
-
In 3b sind
das Spannrad 10 und der Zentrierring 11 in der
Position gezeigt, die sie einnehmen, wenn die Nadelschutzhülle 3 sich
in ihrer proximalsten Stellung befindet. Die Schaltrampen 12 (nicht
gezeigt) sind in Eingriff mit den Ausnehmungen 20 auf dem Spannrad.
Aufgrund ihrer Form und der Anordnung in der Nadelschutzhülle 3 haben
die Schaltrampen 12 das Spannrad im Beispiel gegen den
Uhrzeigersinn verdreht. Dabei wurde die Nase 17 von dem
ersten Rastelement 15 zu dem zweiten Rastelement 16 verschoben,
wodurch ein Zurückdrehen
des Spannrads 10 verhindert wird. Bei der Bewegung der
Nadelschutzhülle 3 in
die proximale Richtung wurde eine der kürzeren Führungsrippen 13, die in
der Ausgangslage in Umlaufrichtung neben dem Blockierelement 18,
im Beispiel auf der Seite in Richtung gegen den Uhrzeigersinn, liegt,
mit nach unten geführt.
Diese Führungsrippe 13 verhindert,
dass das Blockierelement 18 die erzwungene Drehbewegung des
Spannrads 10 mitmachen kann. Stattdessen wird das Blockierelement
gegen die Führungsrippe 13 gepresst
und elastisch gegen die Drehrichtung des Spannrads 10 verformt.
Nach Beendigung der Medikamentenabgabe wird die Injektionsnadel
aus der Haut des Patienten gezogen, der auf das Federelement 5 wirkende
Druck ist aufgehoben und das Federelement 5 führt die
Nadelschutzhülle 3 zurück in ihre
Ruheposition. Dabei gleitet die Führungsrippe 13 entlang
des Blockierelements 18. Da die Führungsrippe 13 eine
kurze Führungsrippe
ist und sich, wie bereits weiter oben beschrieben, nur über eine Teillänge der
Innenwand der Nadelschutzhülle 3 erstreckt,
kann das elastisch verformte Blockierelement 18, sobald
die Führungsrippe 13 endet,
in ihre ursprüngliche
Position am Spannrad zurückschnappen.
Wie 3c zeigt, liegt das Blockierelement 18 jetzt
im Bereich der kurzen Führungsrippe 13,
genauer gesagt kurz unterhalb der Führungsrippe 13, das heißt die Nadelschutzhülle 3 kann
nicht mehr in die proximale Richtung verschoben werden.
-
Das
Funktionieren der Blockiereinrichtung 6, die in diesem
Beispiel aus den Blockierelementen 18 und den kurzen Führungsrippen 13 besteht,
wurde anhand der 3a bis 3c beschrieben.
Ausdrücklich
sein betont, dass nicht die expliziten Ausformungen der einzelnen
Teile beansprucht wird, sondern eine allgemeine Lehre, deren Ziel
auch mit gänzlich
anders geformten oder angeordneten Teilen zu erreichen ist. Ein
zweites Ausführungsbeispiel
soll dies verdeutlichen.
-
Eine
erfindungsgemäße Nadeleinheit
einer zweiten Ausführungsform
wird in den 4 bis 8 gezeigt. 4 zeigt
die Nadeleinheit in ihrer Ruheposition, das heißt vor der Benutzung. Die Nadeleinheit weist
einen Nadelhalter 202 auf, der mit einer Ampulle oder einer
Injektionseinrichtung verbindbar ist. Der Nadelhalter 202 weist
eine zentral angeordnete, sich in distale Richtung erstreckende
Hülse 214 auf,
in der die Injektionsnadel geführt
wird und zwei, ebenfalls in distale Richtung von dem Nadelhalter 202 abstehende
Blockierelemente 207. Die beiden Blockierelemente 207 liegen
einander in Bezug auf die Längsachse
der Nadeleinheit gegenüber.
Das heißt
die Rotationsachsen der Hülse 214 und
der Blockierelemente 207 liegen in einer Ebene. Die Blockierelemente 207,
im Beispiel elastische Rundstäbe,
sind kürzer
als die Hülse 214,
das heißt
sie stehen weniger in distale Richtung von dem Nadelhalter 202 vor. Anstatt
der Rundstäbe
können
auch andere Formen, zum Beispiel rechteckige oder hohle Stäbe, am Nadelhalter 202 angeformt
oder befestigt sein.
-
Auf
dem Nadelhalter 202 sitzt ein scheibenförmiges Element 215,
auf dessen flacher distalen Seite in distale Richtung weisende Haken 208 angeformt
sind. Das Element 215 ist im Wesentlichen kreisrund, mit
einer zentralen Öffnung,
durch die die Hülse 214 vorsteht
und zwei seitlichen, im Wesentlichen halbrunden Ausnehmungen 209,
die einen Durchlass für
die Blockierelemente 207 bilden (siehe hierzu auch 7 und 8).
-
Auf
oder seitlich an dem Nadelhalter 2 sitzt weiterhin ein
Führungsteil 204,
das mit dem Nadelhalter 2 axial unbeweglich, sowie verdreh-
und verkippsicher verbunden ist. Das Führungsteil 204 ist
ein zylindrischer Körper,
mit in Längsrichtung
zwei Abschnitten unterschiedlicher Durchmesser. Der proximale Teil
weist einen Innendurchmesser auf, der nur geringfügig kleiner
ist, als der Außendurchmesser des
Nadelhalters 202. Der distale Teil des Führungsteils 204 hat
einen kleineren Durchmesser als der proximale Teil und an seinem
proximalsten Ende sind zwei, nach radial innen weisende Nasen 211 angeformt.
-
Eine
Nadelschutzhülle 203 komplettiert
die Nadeleinheit. Die Nadelschutzhülle 203 besteht im Wesentlichen,
wie besonders gut der 8 zu entnehmen ist, aus einem
zylindrischen Körper,
an dessen proximaler Seite Kopplungselemente 212 angeformt
oder ausgebildet sind, mit den Haken 208 des Elements 215 koppeln
können.
Am zylindrischen Teil der Nadelschutzhülle sind Keilbahnen 210 ausgebildet,
die mit den Nasen 211 des Führungsteils 204 zusammenwirken
können,
wodurch die Nadelschutzhülle 203 bei
einer Bewegung in die proximale Richtung relativ zum Führungsteil 204 verdreht
wird.
-
In 5 ist
die Situation bei vollständig
zurückgeschobener
Nadelschutzhülle 203 gezeigt.
Das Zurückschieben
der Nadelschutzhülle 203 wird
dadurch bewirkt, dass die Nadeleinheit mit ihrem distalen Ende auf
die Haut des Patienten aufgesetzt wird und Druck in Richtung auf
die Haut auf das Injektionsgerät
oder die Ampulle ausgeübt
wird. Gegen die Rückstellkraft
eines Federelements 205, wird die Nadelschutzhülle 203 in
proximale Richtung verschoben. Beim Zurückschieben der Nadelschutzhülle 203 in
die proximale Richtung wird die Nadelschutzhülle 203 zunächst, entsprechend
der Form der Keilbahnen 210 linear in Richtung Nadelhalter 202 geführt, dann
um einen vorgegebenen Winkel verdreht und schließlich wieder gerade geführt. Im
letzten Bewegungsabschnitt gelangen die Kopplungselemente 212 in
einen Koppeleingriff mit den Haken 208 und stellen eine
sichere und unlösbare
Verbindung zwischen Nadelschutzhülle 203 und
Element 215 her.
-
Nach
Beendigung der Medikamentenabgabe wird die Injektionsnadel 201 aus
der Haut des Patienten gezogen und das Federelement 205 drückt die Nadelschutzhülle 203 in
ihre Ruheposition zurück. Bei
dieser Bewegung nimmt die Nadelschutzhülle 203 das angekoppelte
Element 215 mit. Aufgrund der Form der Keilbahnen 210,
verläuft
der erste Teil der Bewegung linear, wodurch das Element 215 angehoben
und ein Stück
in die distale Richtung geführt
wird. Beim Erreichen des Teils der Keilbahnen 210, die
zu einer relativen Verdrehung der Nadelschutzhülle 203 zu dem Führungsteil 204 führt, werden
die in den Ausnehmungen 209 geführten Blockierelemente 207 elastisch
verformt, zum Beispiel verbogen. Beim Erreichen, bzw. kurz vor dem
Erreichen der Ruheposition entlassen die Ausnehmungen 209 des
Elements 215 die Blockierelemente 207 aus ihrer
Führung.
Die elastisch verformten Blockierelemente 207 können in ihre
Ausgangsposition zurückfedern
und kommen, aufgrund der Verdrehung des Elements 215 jetzt
in einem Bereich unterhalb des Elements 215 zu liegen, das
keine Ausnehmungen 209 aufweist. Dadurch wird ein nochmaliges
Verschieben der Nadelschutzhülle 203 in
die proximale Richtung sicher verhindert. Das Element 215 und
die Blockierelemente 207 bilden zusammen die Blockiereinrichtung 206.
-
Erstes Ausführungsbeispiel
- 1
- Injektionsnadel
- 2
- Nadelhalter
- 3
- Nadelschutzhülle
- 4
- Führungsteil
- 5
- Federelement
- 6
- Blockiereinrichtung
- 7
- Scheibe
- 8
- Öffnung
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Spannrad
- 11
- Zentrierring
- 12
- Schaltrampe
- 13
- Führungsrippe,
kurz
- 14
- Führungsrippe,
lang
- 15
- Rastelement
- 16
- Rastelement
- 17
- Nase
- 18
- Blockierelement
- 19
- Anformung
- 20
- Ausnehmung
- A
- Langsachse
-
Zweites Ausführungsbeispiel
- 201
- Injektionsnadel
- 202
- Nadelhalter
- 203
- Nadelschutzhülle
- 204
- Führungsteil
- 205
- Federelement
- 206
- Blockiereinrichtung
- 207
- Blockierelement
- 208
- Haken
- 209
- Ausnehmung
- 210
- Keilbahn
- 211
- Nase
- 212
- Kopplungselement
- 213
- Durchbruch
- 214
- Hülse
- 215
- Element