DE202004016791U1

DE202004016791U1 - Autoinjektor mit verriegelbarem Nadelschutz

Info

Publication number: DE202004016791U1
Application number: DE200420016791
Authority: DE
Original assignee: Tecpharma Licensing AG
Current assignee: Tecpharma Licensing AG
Priority date: 2003-12-03
Filing date: 2004-10-29
Publication date: 2004-12-30
Anticipated expiration: 2014-10-30
Also published as: CH696519A5

Abstract

Autoinjektor mit einem Gehäuse (1 ), einer Injektionsnadel (10), einem relativ zum Gehäuse verschiebbaren Behälter (7) für einen Wirkstoff, einem relativ zum Behälter verschiebbaren Kolben (8), mit einem relativ zum Gehäuse (1) zwischen einer ausgefahrenen Lage und einer eingefahrenen Lage verschiebbaren Nadelschutz (4) und mit Sperrmitteln (13), die nach Gebrauch des Autoinjektors ein Verschieben des Nadelschutzes (4) aus der ausgefahrenen Lage verhindern, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel (13) mindestens ein federelastisches Glied (13) aufweisen, wobei in einer entspannten Lage des federelastischen Glieds (13) der Nadelschutz (4) verschiebbar ist und das federelastische Glied (13) durch ein sich bei der Bewegung zum Einstechen der Injektionsnadel (10) relativ zum Gehäuse bewegendes Element (7, 9) in eine gespannte Lage gebracht wird, in welcher das Verschieben des Nadelschutzes (4) aus der ausgefahrenen Lage verhindert wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Autoinjektor mit einem Gehäuse, einer Injektionsnadel, einem relativ zum Gehäuse verschiebbaren Behälter für einen Wirkstoff, einem relativ zum Behälter verschiebbaren Kolben, mit einem relativ zum Gehäuse zwischen einer ausgefahrenen Lage und einer eingefahrenen Lage verschiebbaren Nadelschutz und mit Sperrmitteln, die nach Gebrauch des Autoinjektors ein Verschieben des Nadelschutzes aus der ausgefahrenen Lage verhindern.
Autoinjektoren sind in vielen verschiedenen Ausführungen bekannt. Sie dienen zum Verabreichen von Injektionen, insbesondere durch den betreffenden Patienten selbst. Beim Gebrauch wird eine Injektionsnadel automatisch eingestochen, meistens mittels Federkraft, und anschliessend ein Wirkstoff eingespritzt. Es sind viele wieder verwendbare Autoinjektoren bekannt und auch solche, die nach dem Gebrauch teilweise oder ganz weggeworfen werden. Alle diesen Autoinjektoren sind bevorzugt mit einem Nadelschutz ausgerüstet, dessen Aufgabe primär darin besteht, Personen nach der Benutzung des Autoinjektors vor ungewollten Verletzungen durch die Injektionsnadel zu schützen. Ein Nebeneffekt des Nadelschutzes besteht zudem darin, dass dem Patienten der von vielen Leuten als unangenehm empfundene Anblick der Injektionsnadel erspart bleibt. Ein Nadelschutz der erwähnten Art ist in vielerlei Ausführungsarten bekannt. Das Dokument WO9714455 beschreibt einen Autoinjektor mit einer in einem Gehäuse verschiebbaren Nadelschutzhülse, die während der Injektion auf der Haut des Patienten anliegt und durch eine Feder so vorgespannt wird, dass sich die Nadelschutzhülse beim Zurückziehen des Autoinjektors relativ zu diesem nach vorne schiebt und die Injektionsnadel überdeckt. Zwischen dem Nadelschutz und dem Gehäuse wirksame Verriegelungsmittel sorgen dafür, dass die Nadelschutzhülse nicht wieder zurückgeschoben werden kann und es somit zu keiner ungewollten Verletzung durch die Injektionsnadel kommen kann.
Beim vorangehend beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten Autoinjektor ist die Nadelschutzhülse anfänglich im Gehäuse und wird erst nach der Injektion beim Zurückziehen des Autoinjektors ausgefahren.
Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Autoinjektor vorzuschlagen, bei dem die Nadelschutzhülse vor und nach dem Gebrauch des Autoinjektors die gleiche Position relativ zum Gehäuse einnehmen kann. Die Nadelschutzhülse soll also vor der Auslösung der Injektion in das Gehäuse geschoben werden können, jedoch soll dies nach der Benutzung des Autoinjektors nicht mehr möglich sein.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass die Sperrmittel mindestens ein federelastisches Glied aufweisen, wobei in einer entspannten Lage des federelastischen Glieds der Nadelschutz verschiebbar ist und das federelastische Glied durch ein sich bei der Bewegung zum Einstechen der Injektionsnadel relativ zum Gehäuse bewegendes Element in eine gespannte Lage gebracht wird, in welcher das Verschieben des Nadelschutzes aus der ausgefahrenen Lage verhindert wird.
Diese erfindungsgemässe Lösung ermöglicht es beispielsweise, die Bewegung des Zurückschiebens des Nadelschutzes vor der Injektion zu benutzen, um den Autoinjektor zu entsichern und so für die Injektion vorzubereiten. Nach erfolgter Injektion kann jedoch der Nadelschutz nicht wieder relativ zum Gehäuse hin verschoben werden.
Nach einer Ausführungsart der Erfindung ist das Element, welches das federelastische Glied in eine gespannte Lage bringt, der Behälter oder ein Nadelträger für die Injektionsnadel. Diese unmittelbare Ausnützung der Bewegung eines oder beider dieser Teile erlaubt eine besonders einfache Konstruktion des Autoinjektors. Nach einer weiteren Ausführungsart enthalten die Sperrmittel einen Vorsprung, der im Nadelschutz angeordnet ist und mit dem das federelastische Glied in seiner gespannten Lage zusammenwirkt und das federelastische Glied ist als Federzunge ausgebildet. Diese Konstruktion ist besonders einfach und funktionssicher und lässt sich leicht aus Kunststoff im Spritzgiessverfahren realisieren. Wenn nach einer weiteren Ausführungsart mindestens zwei, vorzugsweise drei Federzungen vorhanden sind, wird die Funktionssicherheit des Autoinjektors weiter erhöht. Vorzugsweise ist der Nadelschutz durch Federmittel in Richtung auf seine ausgefahrene Lage vorgespannt. Nach einer anderen Ausführungsart ist eine Führungshülse im Ge häuse angeordnet, der Wirkstoffbehälter ist in der Führungshülse aufgenommen und der Nadelschutz ist in einem Raum zwischen dem Gehäuse und der Führungshülse verschiebbar. Diese Ausführungsart ist insbesondere hinsichtlich der Montage des Autoinjektors vorteilhaft. Auch die Führungshülse wird bevorzugt aus Kunststoff gefertigt, wobei nach einer weiteren Ausführungsart die Federzunge einstückig mit der Führungshülse ausgebildet ist. Wenn der Nadelschutz gemäss einer weiteren Ausführungsart hülsenförmig ausgebildet ist, ist er besonders einfach herzustellen und umhüllt die ausgefahrene Injektionsnadel vollständig.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es zeigt
1 den nadelseitigen Abschnitt eines erfindungsgemässen Autoinjektors vor der Benutzung und
2 den selben Abschnitt des Autoinjektors nach der Benutzung.
In einem im Wesentlichen zylindrischen Gehäuse 1 ist eine Nadelschutzhülse 4 axial verschiebbar angeordnet. Die Nadelschutzhülse 4 ist in beiden Figuren in ihrer ausgefahrenen Position dargestellt, aus welcher sie – im Betriebszustand gemäss 1 – entgegen der Kraft einer Feder 3 in das Innere des Gehäuses 1 verschiebbar ist. Die Feder 3 ist zwischen einer ringförmigen Endfläche der Nadelschutzhülse 4 und einem im Gehäuse 1 angeordneten Innenflansch 2 eingespannt. Innerhalb des Gehäuses 1 ist eine Führungshülse 11 in Bezug auf das Gehäuse 1 unbeweglich angeordnet. Die Führungshülse 11 nimmt in ihrem Inneren einen Wirkstoffbehälter 7 axial verschiebbar auf, welcher an seinem Ende einen Nadelträger 9 mit einer Injektionsnadel 10 trägt. Im Wirkstoffbehälter 7 ist ein Kolben 8 axial verschiebbar. Die durch den Wirkstoffbehälter 7, den Kolben 8, den Nadelträger 9 und die Injektionsnadel 10 gebildete Spritze kann zum Beispiel eine bereits gefüllte, so genannte Fertigspritze sein. Die Führungshülse 11 erfüllt neben der axial gleitenden Führung des Wirkstoffbehälters in ihrem Inneren auch die Aufgabe, mit dem Aussenumfang ihres aus dem Gehäuse 1 herausragenden Teils eine Führung für die Nadelschutzhülse 4 zu bilden. Ein an der Führungshülse 11 vorge sehener Aussenflansch 12 bildet ferner zusammen mit einem in der Nadelschutzhülse 4 angeordneten Innenflansch 6 einen Anschlag für die Führungshülse 11 in ihrer ausgefahrenen Position. Die Injektionsnadel 10 ist vor der Benutzung des Autoinjektors von einer Nadeldichtung 15 umhüllt, welche die Sterilität der Injektionsnadel 10 gewährleistet.
In der Führungshülse 11 ist eine Ausnehmung 16 vorgesehen, in welche eine sich in axialer Richtung erstreckende Federzunge 13 ragt. Die Federzunge 13 ist vorzugsweise einstückig mit der Führungshülse 11 ausgebildet und ihr freies Ende nimmt im entspannten Zustand die in 1 dargestellte Lage ein. Es können mehrere, beispielsweise drei Federzungen 13 an der Führungshülse 11 angeordnet sein, die über deren Umfang verteilt angeordnet sind.
Beim Gebrauch des Autoinjektors wird dieser mit einer Öffnung 5 in der Nadelschutzhülse 4 auf die Haut eines Patienten aufgesetzt und angedrückt. Dabei verschiebt sich die Nadelschutzhülse 4 entgegen der Kraft der Feder 3 in das Gehäuse 1 hinein. Diese Verschiebung kann dazu benutzt werden, eine nicht dargestellte Auslösesicherung freizugeben. Dazu kann eine nicht dargestellte Verlängerung der Nadelschutzhülse 4 dienen, die in den hinteren, nicht dargestellten Teil des Autoinjektors ragt, in dem sich der Auslösemechanismus mit der Auslösesicherung befindet. Nach der Auslösung wird die Spritze durch nicht dargestellte Antriebsmittel, beispielsweise Federmittel, in der Führungshülse 11 verschoben, wobei die Injektionsnadel 10 die Nadeldichtung 15 durchdringt und durch die Öffnung 14 in der Führungshülse 11 und die Öffnung 5 in der Nadelschutzhülse 4 in die Haut des Patienten eindringt. Dabei wird die balgartig ausgebildete Nadeldichtung 15 axial komprimiert, wie dies in 2 deutlich zu sehen ist. Durch die Verschiebung der Spritze in der Führungshülse 11 wird die Federzunge 13 zuerst durch den Nadelträger 9 und dann durch den Wirkstoffbehälter 7 radial nach aussen in die in 2 sichtbare Lage gedrängt. Je nach Bauart der verwendeten Spritze kann auch nur der Nadelträger, nur der Wirkstoffbehälter 7 oder ein anderes, sich mit der Spritze bewegendes Element die Federzunge 13 nach aussen drängen. Nach dem Einstechen der Injektionsnadel 10 wird der Kolben 8 im Wirkstoffbehälter 7 vorgeschoben und dadurch der Wirkstoff injiziert.
Nachdem die im Wirkstoffbehälter 7 enthaltene Menge vollständig injiziert wurde, zieht der Benutzer den Autoinjektor zurück, wobei die Nadelschutzhülse 4 zunächst auf der Haut des Patienten verbleibt, weil sie durch die Feder 3 relativ zum Gehäuse 1 verschoben wird. Bei dieser Verschiebung drückt der Innenflansch 6 der Nadelschutzhülse die Federzunge 13 radial nach innen. Kurz bevor die Nadelschutzhülse 4 ihre in den Figuren dargestellte Endposition erreicht hat, springt das freie Ende der Federzunge 13 radial nach aussen und nimmt dann die in 2 dargestellte Position hinter dem Innenflansch 6 ein. Dadurch wird von diesem Moment an das Zurückschieben der Nadelschutzhülse 4 in das Gehäuse 1 verhindert. Erst nach dem Entfernen der leeren Spritze kann die Federzunge 13 wieder nach innen in ihre entspannte Lage ausweichen und so die Nadelschutzhülse 4 wieder freigeben.
An Stelle des Innenflansches 6 kann auch eine Ausnehmung in der Nadelschutzhülse 4 vorgesehen sein, in welche das freie Ende der Federzunge 13 ragt, wenn die Federzunge 13 vom Nadelträger 9 oder vom Wirkstoffbehälter 7 radial nach aussen gedrückt wird.

1: Gehäuse
2: Innenflansch in 1
3: Feder
4: Nadelschutzhülse
5: Öffnung in 4
6: Innenflansch in 4
7: Wirkstoffbehälter
8: Kolben
9: Nadelträger
10: Injektionsnadel
11: Führungshülse
12: Aussenflansch an 11
13: Federzunge
14: Öffnung in 11
15: Nadeldichtung
16: Ausnehmung in 11

Claims

Autoinjektor mit einem Gehäuse (1 ), einer Injektionsnadel (10), einem relativ zum Gehäuse verschiebbaren Behälter (7) für einen Wirkstoff, einem relativ zum Behälter verschiebbaren Kolben (8), mit einem relativ zum Gehäuse (1) zwischen einer ausgefahrenen Lage und einer eingefahrenen Lage verschiebbaren Nadelschutz (4) und mit Sperrmitteln (13), die nach Gebrauch des Autoinjektors ein Verschieben des Nadelschutzes (4) aus der ausgefahrenen Lage verhindern, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel (13) mindestens ein federelastisches Glied (13) aufweisen, wobei in einer entspannten Lage des federelastischen Glieds (13) der Nadelschutz (4) verschiebbar ist und das federelastische Glied (13) durch ein sich bei der Bewegung zum Einstechen der Injektionsnadel (10) relativ zum Gehäuse bewegendes Element (7, 9) in eine gespannte Lage gebracht wird, in welcher das Verschieben des Nadelschutzes (4) aus der ausgefahrenen Lage verhindert wird.
Autoinjektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Element, welches das federelastische Glied (13) in eine gespannte Lage bringt, der Behälter (7) oder ein Nadelträger (9) für die Injektionsnadel (10) ist.
Autoinjektor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrmittel einen Vorsprung (6) enthalten, der im Nadelschutz (4) angeordnet ist und mit dem das federelastische Glied (13) in seiner gespannten Lage zusammenwirkt.
Autoinjektor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das federelastische Glied als Federzunge (13) ausgebildet ist.
Autoinjektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei, vorzugsweise drei Federzungen (13) vorhanden sind.
Autoinjektor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelschutz (4) durch Federmittel (3) in Richtung auf seine ausgefahrene Lage vorgespannt ist.
Autoinjektor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungshülse (11) im Gehäuse (1) angeordnet ist, dass der Behälter (7) in der Führungshülse (7) aufgenommen ist und dass der Nadelschutz (4) in einem Raum zwischen dem Gehäuse (1) und der Führungshülse (11) verschiebbar ist.
Autoinjektor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge (13) einstückig mit der Führungshülse (11) ausgebildet ist.
Autoinjektor nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Nadelschutz (4) hülsenförmig ausgebildet ist.