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Die
Erfindung betrifft einen Sitz mit Rückenlehne, insbesondere das
Sitz- und Rückenlehnenpolster
für Sitzmöbel oder
für Sitze
in Fahrzeugen und Flugzeugen, dessen Sitzkomfort erhöht werden soll
durch die Verwendung von Gelen oder gelartigen Flüssigkeiten
oder Flüssigkeiten
bei der Ausbildung der Polsterung.
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Bekannt
sind Wasserbetten, deren moderne Form mit extra dehnfähigen Oberflächen hergestellt wird,
was die Anpassungsfähigkeit
und den Schlagkomfort steigert. Durch Kammern und Vliesmatten im Inneren
der Wassermatratze können
Wasserbetten mittlerweile mit unterschiedlichen Härtegraden,
den sogenannten Beruhigungsstufen angeboten werden. Der grundsätzliche
Aufbau einer solchen Matratze wird in der
DE 20 2005 000 410 U1 beschrieben.
Sie besitzt:
- – eine äußere Hülle, die
- – aus
einer Kunststofffolie besteht,
- – die
einen Füllraum
umschließt,
- – die
einen Abschnitt aufweist, der eine Liegefläche bildet,
- – eine
Füllung,
die
- – aus
einem flüssigen
oder gelartigen Medium besteht,
- – sich
im Füllraum
befindet,
- – mindestens
einen Stützkörper, der
- – zumindest
einen Teilbereich der Liegefläche
füllraumseitig
unterstützt,
- – aus
einem einen Auftrieb in der Füllung
bewirkenden Material besteht und/oder eine einen Auftrieb in der
Füllung
bewirkende Formgebung aufweist.
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Im
Gegensatz zu ebenen Sitzen oder Wasserbetten, in denen in Ruhe die
Flüssigkeit
eine glatte Oberfläche
bildet, die nur beim sogenannten „Freeflow"-System unter Belastung zu Formänderungen infolge
der Belastung führt,
birgt bei Rückenlehnen von
Sitzen die Schwerkraft der Flüssigkeit
immer die Tendenz in sich eines Aufbeulens im unteren Bereich des
elastischen Flüssigkeitsbehältnisses,
des Sitzpolsters. Eine schlichte Übertragung der Wasserbettausbildung
scheidet somit aus.
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Ein
kombiniertes Luft-/Flüssigkeitsbett
beschreibt die
DE
20 2004 016 231 U1 , bei der unterschiedlich gefüllte Zellen
zum Einsatz kommen.
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Ein
mit Gel gefülltes
Kissensystem in Form von Polsterauflagen, Matratzen oder Sitzen
wird in der
DE 38 81
037 T2 vorgestellt. Es dient insbesondere der Lagerung
von kranken Personen und gestattet die Verstellung der Auflagekräfte zwischen einzelnen
Abteilungen des Kissens, gebildet durch Zwischenwände.
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Desweiteren
werden im Stand der Technik Heizmöglichkeiten für diese
Matratzen und Wasserbetten beschrieben.
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Bekannt
ist aus dem Freizeitbereich auch, Fahrradsattel mit einer Luftpolsterung
oder Gelpolsterung zu versehen, wobei als formgebendes Element der
Ledersitz fungiert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Sitzmöbel oder
einen Fahrzeugsitz, das oder der über eine Rückenlehne verfügt, unter
Nutzung von Flüssigkeit und/oder
Gelen herstellbar auszubilden.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1, vorteilhafte Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
erfindungsgemäße Sitz
mit Rückenlehne besteht
aus einer äußeren elastischen
Hülle,
die auf der Sitzseite die Sitzform bildet und die einen Füllraum umschließt, der
segmentiert ausgebildet ist, wobei mindestens dessen Vorder- und
Rückwand durch
Abstandshalter mit nach außen
begrenzter Ausdehnungsfunktion miteinander verbunden sind und die
Segmente direkt mit Silikon und/oder einer Flüssigkeit verfüllbar sind
und/oder die Segmente ein saugfähiges
Material für
einbringbares Silikon und/oder Flüssigkeit enthalten und/oder
die Segmente teilweise mit einem saugfähigen Material bestückt sind.
Dabei ist vorgesehen, dass die Segmente oder ein Teil der Segmente
einzeln mit Silikon und/oder Flüssigkeit
verfüllbar
sind.
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Insbesondere
durch den Einsatz von Segmenten und/oder saugfähigen Materialien in den Segmenten
wird eine Grundform gewährleistet,
die durch die vorgesehene individuelle Verfüllbarkeit der Segmente optimal
den persönlichen
Bedürfnissen des
Sitzenden anpassbar ist. Natürlich
schließt
Verfüllbarkeit
auch das Ablassen ein.
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Die
Versorgungsleitungen für
die individuelle Verfüllung
der Segmente oder einem Teil davon werden bevorzugt durch starre
Hohlprofile geführt,
von denen der Sitz und die Rückenlehne
mindestens auf einer Seite begrenzt ist. Dabei sind die Versorgungsleitungen
und/oder die Übergänge Versorgungsleitung – Segment
mit Stelleinrichtungen für
die Menge des einzubringenden Silikons und/oder der Flüssigkeit
ausgerüstet.
Diese Stelleinrichtungen lassen sich durch ein Steuerteil mit der
Hand bedienen, in Form einer Fernbedienung oder durch Stellknöpfe am Sitz
oder in Sitznähe.
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Um
eine unterschiedliche Anstellung der Rückenlehne zum Sitz zu gewährleisten,
ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass mindestens ein Hohlprofil
die Rückenlehne
und ein Hohlprofil den Sitz begrenzt und die beiden Hohlprofile
miteinander und zueinander verschwenkbar angeordnet sind.
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Bei
einer weiteren Ausführung
ist vorgesehen, dass über
die Versorgungsleitungen die Flüssigkeit
oder das Silikon umlaufend in die Segmente einbringbar ist. Dadurch
wird die Möglichkeit
eröffnet, dass
die über
die Versorgungsleitungen in die Segmente einbringbare Flüssigkeit
oder das Silikon auf Temperaturen durch eine Heiz- und/oder Kühleinrichtung
einstellbar ist.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
ist vorgesehen, dass die Segmentierung des Füllraumes durch die Abstandshalter
erfolgt. Dabei können
die Abstandshalter als wellenförmig
geformtes elastisches Element ausgebildet sein, wobei jeweils Wellenberge mit
der Vorder- oder Rückenwand
dichtend verbunden sind. Diese Form der Segmentierung ist besonders
geeignet für
den flächigen
Bereich des Sitzes und der Rückenlehne.
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Als
weitere Möglichkeit
ist vorgesehen, dass die Segmente durch in den Füllraum eingebrachte elastische
und befüllbare
Teilbehältnisse,
insbesondere Schläuche,
gebildet sind. Diese Form der Segmentierung ist besonders für die Seitenbereiche
geeignet, indem die Rückenlehne
und der Sitz jeweils seitlich ein Segment von oben nach unten bzw.
von vorn nach hinten verlaufend aufweist.
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Natürlich ist
es auch möglich,
dann zwischen den seitlichen Segmenten die dort befindlichen Segmente
in der Rückenlehne
waagerecht und/oder im Sitz quer verlaufend anzuordnen.
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Als
saugfähige
Material ist insbesondere ein Schaumstoff vorgesehen, der als ein
Formkörper
im jeweiligen Segment angeordnet ist und/oder der Schaumstoff weist
eine Flockenstruktur auf.
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Ausführungsbeispiele
sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1 Schnitt
durch einen Sitz mit Rückenlehne,
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2 Schnitt
durch einen Sitz mit Rückenlehne
und
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3 Seitenansicht
eines Sitzes mit Rückenlehne.
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In
den 1 und 2 werden jeweils Schnitte durch
einen Sitz 1 mit Rückenlehne 2 gezeigt,
die sich durch den inneren Aufbau der Segmetbildung unterscheiden.
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In
beiden Fällen
bestehen der Sitz 1 und die Rückenlehne 2 aus einer äußeren elastischen
Hülle 3,
die die Sitzform bildet. Sitz 1 und Rückenlehne 2 stützen sich
dabei auf einem Traggerüst
oder -schalen 14 ab. Dabei kann eine Hülle 3 für den Sitz 1 und eine
für die
Rückenlehne 2 oder
eine gemeinsame Hülle 3 verwendet
werden, wie dargestellt. Die Hülle 3 umschließt einen
Füllraum 4,
der segmentiert ausgebildet ist. Mindestens dessen Vorder- und Rückwand 5, 6 sind
durch Abstandshalter 7 mit nach außen begrenzter Ausdehnungsfunktion
miteinander verbunden. Die Abstandshalter 7 dienen im vorliegenden
Fall gleichzeitig zur Segmentierung des Füllraumes 4. In 1 sind
die Abstandshalter 7 als wellenförmig geformtes elastisches
Element ausgebildet, wobei jeweils die Wellenberge mit der Vorder- oder
Rückenwand 5, 6 dichtend
verbunden sind.
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Ferner
sind die Segmente 4.1–4.n direkt
mit Silikon und/oder einer Flüssigkeit
verfüllt
oder verfüllbar
und/oder die Segmente 4.1–4.n enthalten ein saugfähiges Material 8 für einbringbares
Silikon und/oder Flüssigkeit
und/oder die Segmente 4.1–4.n sind teilweise
mit einem saugfähigen
Material 8 bestückt
sind.
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Das
saugfähige
Material 8 ist bevorzugt ein Schaumstoff, der als ein Formkörper im
jeweiligen Segment 4.1–4.n-x (2)
angeordnet ist und/oder der Schaumstoff weist eine Flockenstruktur
auf.
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In 3 wird
eine Möglichkeit
gezeigt, die Segmente 4.1–4.n oder einen Teil
der Segmente 4.1–4.n-x einzeln
mit Silikon und/oder Flüssigkeit
zu verfüllen
oder abzulassen. Dazu sind der Sitz 1 und die Rückenlehne 2 auf
einer Seite durch ein oder mehrere in sich starre Hohlprofile 9 begrenzt,
durch die die Versorgungsleitungen 10 für die Segmente 4.1–4.n geführt sind,
wobei die Versorgungsleitungen 10 und/oder die Übergänge Versorgungsleitung – Segment 11 mit
Stelleinrichtungen 12 für
die Menge des einzubringenden Silikons und/oder die Flüssigkeit
verfügen.
Die mit der Hand zu betätigenden Steuermittel
für die
Stelleinrichtungen 12 sollten gut zugängig angeordnet sein, vorteilhafterweise
vorn und seitlich am oder unter dem Sitz 1.
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Wie
angedeutet sind das Hohlprofil 9.1 der Rückenlehne 2 und
das Hohlprofil 9.2 des Sitzes 1 zueinander verschwenkbar
angeordnet.
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Die über die
Versorgungsleitungen 10 einbringbare oder ablassbare Flüssigkeit
oder das Silikon kann dabei auch umlaufend in alle oder einige der
Segmente 4.1–4.n einbringbar
sein. Dies hat vor allem dann Bedeutung, wenn die über die
Versorgungsleitungen 10 in die Segmente 4.1–4.n einbringbare
Flüssigkeit
oder das Silikon auf festlegbare Temperaturen durch eine Heiz- und/oder
Kühleinrichtung 13 einstellbar
sein soll.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Segmente 4.1–4.m durch in den
Füllraum
eingebrachte elastische und befüllbare
Teilbehältnisse,
insbesondere Schläuche,
gebildet sind.
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Dann
sieht eine vorteilhafte Ausführung
vor, dass die Rückenlehne 2 und
der Sitz 1 jeweils seitlich ein Segment 4.x, 4.y von
oben nach unten bzw. von vorn nach hinten verlaufend aufweisen.
Sie geben bei entsprechender Füllmenge
eine gute seitliche Sitzstabilität.
Zwischen den jeweils beidseitig seitlichen Segmenten 4.x, 4.y können die
dort befindlichen Segmente 4.1–4.n-r in der Rückenlehne 2 waagerecht
und/oder im Sitz 1 quer verlaufend angeordnet sein.
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- 1
- Sitz
- 2
- Rückenlehne
- 3
- elastische
Hülle
- 4
- Füllraum
- 5
- Vorderwand
- 6
- Rückwand
- 7
- Abstandshalter
- 8
- saugfähiges Material
- 9
- Hohlprofil
- 10
- Versorgungsleitungen
- 11
- Übergänge Versorgungsleitung-Segment
- 12
- Stelleinrichtung
- 13
- Heiz-
und/oder Kühleinrichtung
- 14
- Traggerüst oder
-schale