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Hörgeräte dienen
zur Wiederherstellung bzw. Verbesserung des Hörvermögens Hörgeschädigter. Hierbei kommen verschiedene
Arten von Hörgeräte zu Einsatz.
Am weitesten verbreitet sind die sogenannten HdO-Geräte (Hinter-dem-Ohr-Geräte), die
hinter dem Ohr getragen werden. Sie sind für fast alle Arten der Schwerhörigkeit
geeignet. Daneben gibt es noch die IdO-Geräte
(In-dem-Ohr-Gerät)
sowie die Hörbrillen.
Abgesehen von ihrer unterschiedlichen äußeren Ausgestaltung weisen
alle Hörgerätetypen
typischerweise die gleichen technischen Bauteile auf, nämlich ein
Mikrofon, einen Hörer,
eine Verstärkerschaltung
sowie eine Batterie. Darüber
hinaus werden noch spezielle Schaltungen, wie z. B. Filterschaltungen
verwendet, mit deren Hilfe der Klang moduliert und somit den individuellen
Bedürfnissen des
Betroffenen angepasst werden kann. Ferner sind auch digitale Hörgeräte bekannt,
bei denen die Audiosignale mithilfe von Mikroprozessoren (DSP-Prozessoren)
verarbeitet werden. Hiermit lässt
sich der Klang deutlich besser an die individuellen Bedürfnisse
anpassen.
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Hörgeräte haben
nicht nur die Aufgabe, den Schall verstärkt ans Ohr zu bringen. Da
bei einer Hörschädigung in
der Regel nicht alle Frequenzen gleichmäßig betroffen sind, wird der
Frequenzgang eines modernen Hörgerätes über vielfältige Einstellmöglichkeiten
dem jeweiligen Hörverlust
angeglichen. Die Anpassung erfolgt in der Regel in Zusammenarbeit
von Arzt und Hörgeräteakustiker.
Regelmäßige Besuche
beim Hörgeräteakustiker
sowie Kontrolluntersuchungen beim Arzt sind notwendig, um die Funktionsfähigkeit
der Hörgeräte und eine
optimale Anpassung zu gewährleisten.
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Ferner
müssen
die Hörgeräte im alltäglichen Gebrauch
vom Betroffenen selbst gewartet und gepflegt werden, da das anhand
eines individuellen Audiogramms eingestellte Hörgerät leicht durch verschiedene
Faktoren, wie z. B. Schmutz oder Beschädi gungen beeinflusst werden
kann. Infolge dessen kann der Klang des Hörgeräts verzerrt, verrauscht oder
anderweitig gestört
werden.
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Insbesondere
durch Verschmutzungen des Hörgeräts, z. B.
durch Schweiß oder
durch das im äußeren Gehörgang befindliche
Cerumen, kann die Klangqualität
des Hörgeräts herabgesetzt
werden. Solche Verschmutzungen sind vor allem an den Mikrofonöffnungen
oder am Hörerausgang
kritisch, da sie hier häufig
durch eine einfache Augenscheinnahme nicht erkannt werden können. Auch
lassen sich die hierdurch verursachten Verzerrungen vom Betroffenen
oft nicht wahrnehmen, insbesondere wenn sie progressiv entstehen
und aufgrund des subjektiven Empfindens des Betroffenen nicht geeignet
sind, das Gefühl
einer Klangverschlechterung hervorzurufen.
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Daher
ist eine Überprüfung und
Wartung des Hörgeräts durch
den Benutzer gegebenenfalls mehrmals am Tag notwendig. Gerade kleine
Kinder sind häufig
nicht selbst in der Lage, Funktionsfehler oder eine gestörte Wiedergabe
des Hörgeräts festzustellen
und gegebenenfalls zu beheben. Hier müssen z. B. die Eltern die Überprüfung des
Hörgeräts vornehmen.
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Die
Funktionsüberprüfung von
Hörgeräten wird
Herkömmlicherweise
mit einem sogenannten Stethoclips durchgeführt. Der Stethoclip, eine Art Stethoskop,
wird auf den Tragehaken des Hörgeräts aufgesteckt
und erlaubt der Hilfsperson den vom Hörer des Hörgeräts erzeugten Schall wahrzunehmen, während sie
z. B. in das Mikrofon des Hörgeräts spricht.
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Eine
Beurteilung der Funktion des Hörgeräts mittels
eines Stethoclips ist jedoch sehr subjektiv. Ferner können damit
nicht alle Funktionsfehler erkannt werden, weil mithilfe der zum
Test verwendeten Sprache nur ein Teil des Frequenzspektrums getestet
werden kann.
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Aus
der
DE 103 54 897
B4 ist ein Aufbewahrungsbehälter für Hörgeräte bekannt, in dem ein Selbsttest
eines Hörgeräts durchgeführt werden kann,
um zum Beispiel Verschmutzungen der Schallaustrittsöffnungen
des Hörgeräts mit Cerumen zu
erkennen. Um einen Selbsttest durchzuführen, erzeugt das Hörgerät akustische
Signale über
seinen Lautsprecher, die über
das Mikrofon des Hörgeräts wieder
empfangen werden. Die Auswertung findet im Hörgerät selber statt, was ein speziell
ausgebildetes Hörgerät voraussetzt.
Da der Behälter
lediglich die Aufnahme für
das Hörgerät sowie
den akustischen Pfad zwischen dem Lautsprecher und dem Mikrofon des
Hörgeräts bereitstellt,
ist die Durchführbarkeit des
Tests vor allem von der Funktionsfähigkeit des Hörgeräts und seiner
Komponenten abhängig.
Zur Durchführung
des Selbsttests ist es notwendig, das Hörgerät entsprechend zu aktivieren.
Ferner sind weitere Vorrichtungen zur Auswertung bzw. Anzeige des
Tests notwendig. Dies alles setzt bestimmte Kenntnisse und Fertigkeiten
voraus, was das Testsystem nicht für jeden Anwender geeignet macht.
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Aus
der
DE 196 33 996
B4 ist ein Gerät
zur Demonstration der Eigenschaften und Übertragungsqualitäten unterschiedlicher
Hörgeräte bekannt,
das mehrere Halterung zur Aufnahme jeweils eines Hörgeräts aufweist.
Im Bereich einer Halterung sind ein Lautsprecher und ein Mikrofon
jeweils so angeordnet, dass ein in der Halterung eingelegtes Hörgerät über sein
Hörgerätemikrofon
ein akustisches Signal vom Lautsprecher des Geräts empfangen und über den
Hörgerätelautsprecher
wieder an das Mikrofon des Geräts übertragen
kann. Das Gerät
dient lediglich zur Demonstration verschiedener Hörgeräte und deren Übertragungseigenschaften
und eignet sich auf Grund seiner Ausgestaltung nicht zum Testen
eines Hörgeräts.
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Die
EP 1 251 716 B1 offenbart
ein Verfahren zum Modellieren von Wandlern digitaler Hörgeräte mit Hilfe
einer speziellen Testvorrichtung. Hierbei können auch das Hörgerätemikrofon
und der Hörgerätelautsprecher
getestet werden. Da die Testvorrichtung unter anderem einen Computer
verwendet, setzt ihre Handhabung gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten
voraus, was wiederum die Anwendbarkeit der Testvorrichtung stark
einschränkt.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung bereitzustellen, mit deren Hilfe sich die Funktion eines
Hörgerätes sehr
einfach testen lässt.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung
ist eine Vorrichtung zum Testen eines Hörgeräts vorgesehen, die ein Gehäuse mit
einem für
die Aufnahme eines Hörgeräts ausgebildeten
Testbereich aufweist, wobei der Testbereich einen Mikrofon- und
einen Hörerbereich
umfasst. Ferner ist ein Signalgenerator und ein Lautsprecher vorgesehen,
um ein definiertes akustisches Testsignal im Mikrofonbereich zu
erzeugen. Darüber hinaus
ist im Hörerbereich
ein Mikrofon angeordnet, um ein vom Hörgerät abgegebenes akustisches Antwortsignal
zu detektieren. Um den Funktionszustand des Hörgeräts auf Grundlage des Antwortsignals
zu beurteilen, ist eine Auswerterschaltung vorgesehen. Der Funktionszustand
des Hörgeräts wird
schließlich auf
einer eine Anzeigeeinrichtung angezeigt. Mithilfe des Testgeräts lässt sich
der Funktionszustand sehr einfach und automatisch objektiv beurteilen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Anzeigeeinrichtung
ausgebildet, den Funktionszustand optisch und/oder akustisch anzuzeigen.
Insbesondere die optische Anzeige ermöglicht eine einfache Kontrolle
des Testergebnisses.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung eine erste Lichtquelle
zum Anzeigen des Funktionszustands "Test bestanden" und eine zweite Lichtquelle zum Anzeigen
des Funktionszustands "Test
nicht bestanden" aufweist.
Hierdurch kann eindeutig angezeigt werden, ob das Hörgerät funktioniert
oder nicht.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass als erste Lichtquelle eine grüne Leuchtdiode und als zweite
Lichtquelle eine rote Leuchtdiode verwendet wird. Da die Bedeutung
dieser Farben im Allgemeinen bekannt ist, kann hierdurch die Bedienbarkeit des
Geräts
vereinfacht werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Signalgenerator als Testsignal ein
Rauschen erzeugt. Dieses Rauschen enthält eine Vielzahl von Frequenzen. Somit
können
bei der Auswertung Frequenzen aus dem gesamten Tonspektrum berücksichtigt
werden.
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Eine
besonders einfache Auswerterschaltung umfasst einen Komparator,
der den Funktionszustand des Hörgeräts auf Grundlage
eines Vergleichs zwischen der Amplitude des Antwortsignals und einem
vorgegebenen Spannungswert beurteilt. Solche Komparatoren sind als
Standardbauteile besonders günstig.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung beurteilt
die Auswerterschaltung den Funktionszustand des Hörgeräts auf Grundlage eines
Vergleichs zwischen dem Test- und dem Antwortsignal. Damit lassen
sich besonders gut unerwünschte
Abweichungen in der Signalverarbeitung des Hörgeräts erkennen.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den Hörerbereich
und den Mikrofonbereich voneinander akustisch abzuschirmen. Hierdurch
wird eine störende
Rückkopplung
vermieden und somit eine genauere Messung ermöglicht. Es ist dabei vorteilhaft
den Hörerbereich
dem Hörer
des Hörgeräts nachzubilden,
um den Hörer
form- und/oder kraftschlüssig
aufzunehmen und ihn damit vom Mikrofonbereich akustisch abzuschirmen.
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Besonders
vorteilhaft ist es, zumindest ein Teil des Gehäuses schalldämpfend auszubilden.
Damit wird das Hörgerät von seiner
Umgebung akustisch abgeschirmt. Der Funktionstest erfolgt ungestört.
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Um
das Hörgerät auch unter
realistischen Bedingungen zu testen, wird das Gehäuse im Testbereich
zumindest teilweise flexibel ausgebildet. Hierdurch kann ein im
Testbereich angeord netes Hörgerät während eines
Funktionstests von außen
mechanisch belastet werden.
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Ferner
ist es vorteilhaft, das Gehäuse
als Aufbewahrungsbox für
das Hörgerät auszubilden. Hierdurch
wird ein Testgerät
zur Verfügung
gestellt, das immer mitgeführt
wird.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen näher dargestellt.
Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Testen der Funktion eines Hörgeräts mit einem kompakten
Gehäuse
und einem in der Testvorrichtung angeordneten Hörgerät; und
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2 beispielhaft
den inneren Aufbau einer erfindungsgemäßen Testvorrichtung.
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In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Testvorrichtung 1 mit
einem darin angeordneten Hörgerät 2 beispielhaft
dargestellt. Vorzugsweise ist diese Testvorrichtung 1 als
ein kompaktes Taschengerät
in Form einer einfachen Testbox ausgeführt, so dass es stets mitgeführt werden
kann. Das Gehäuse 10 der Testvorrichtung
weist einen im Folgenden als Testbereich 11 bezeichneten
Aufnahmebereich für
ein Hörgerät 2 auf.
Dieser Testbereich 11 kann speziell zur Aufnahme eines
bestimmten Hörgeräts angepasst werden.
Vorzugsweise weist der Aufnahmebereich 11 spezielle Ausformungen
auf, die dem jeweiligen Hörgerät 2 entsprechen.
Zur Fixierung des Hörgeräts 2 in
einer vorgegebenen Position in der Testvorrichtung 1 können weiterhin
Halteeinrichtungen vorgesehen sein (hier nicht dargestellt).
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Der
in 1 nur mit einer gestrichelten Linie angedeutete
Testbereich 11 umfasst einen Mikrofonbereich 111 und
einen Hörerbereich 112.
Diese Bereiche sind vorzugsweise so angeordnet, dass bereits beim
Einlegen eines entsprechenden Hörgeräts 2 das
Hörgerätemikrofon 21 im
Mikrofonbereich 111 und der Hörer 22 des Hörgeräts im Hörerbereich 112 zu
liegen kommt. Zur Verdeutlichung dieser Anordnung zeigt 1 bereits
ein im Testbereich 11 angeordnetes Hörgerät 2.
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Im
Mikrofonbereich 111 ist ein akustischer Signalgeber, vorzugsweise
ein Lautsprecher 12 so angeordnet, dass er unmittelbar
die Mikrofonöffnungen 21 eines
in der Testvorrichtung angeordneten Hörgeräts 2 beschallt. Im
Hörerbereich 112 ist
ein Testmikrofon 13 vorgesehen, das vorzugsweise so angeordnet,
dass es unmittelbar vor der Höreröffnung 22 des in
der Testvorrichtung angeordneten Hörgeräts 2 liegt. Das Testmikrofon 13 wird
in Testbetrieb unmittelbar vom Hörer 22 des
Hörgeräts 2 beschallt.
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Sowohl
der Lautsprecher 12 als auch das Testmikrofon 13 sind
an eine elektronische Testschaltung 14 angeschlossen, die
in 1 vereinfacht als ein Block dargestellt ist. Diese
Testschaltung 14 umfasst einen Tongenerator 141 und
eine Auswerterschaltung 144. Der Tongenerator 141 erzeugt
ein definiertes akustisches Testssignal, dass über den Lautsprecher 12 an
das Hörgerätemikrofon 21 weitergegeben
wird. Die Auswerterschaltung 144 dient der Auswertung des
vom Testmikrofon 12 empfangenen Antwortsignals des Hörgeräts 2.
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Ferner
weist die Testvorrichtung 1 eine Anzeigevorrichtung 15 auf,
wie vorzugsweise als eine optische Anzeige ausgebildet ist. Die
Anzeigevorrichtung 15 dient dazu, den auf Grundlage des
Antwortsignals ermittelten Funktionszustand des Hörgeräts 2 anzuzeigen.
Wie in der 1 gezeigt ist, weist die Anzeigevorrichtung 15 hierzu
lediglich zwei Lämpchen 151,152 auf,
mit denen jeweils angezeigt werden kann ob der Funktionstest bestanden
wurde oder nicht. Besonders vorteilhaft ist es, eine grüne und eine
rote Leuchtdiode zu verwenden, wobei die rote Leuchtdiode "Funktionstest nicht
bestanden" anzeigt, während die
grüne Leuchtdiode "Funktionstest bestanden" anzeigt.
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Die
in 1 gezeigte Testvorrichtung 1 ist beispielhaft
für die
Aufnahme eines so genannten HdO-Gerätes 2 ausgebil det.
Bei einem solchen HdO-Gerät
sind Mikrofon, Hörer
und Verstärker
in einem Gehäuse
untergebracht, das hinter dem Ohr getragen wird. Der Schall gelangt
vom Hörer über den Tragehaken
und ein Ohrpassstück
(Otoplastik) in den Gehörgang.
Vorzugsweise erfolgt der Funktionstest eines solchen Gerätes 2 ohne
den zugehörigen
Tragehaken, wobei das Testmikrofon 13 direkt am Hörerausgang 22 des
Hörgeräts 2 angeordnet
ist. Alternativ ist es jedoch auch möglich das Testmikrofon 13 so anzuordnen,
dass ein Funktionstest des Hörgeräts 2 mitsamt
des Tragehakens und gegebenenfalls mitsamt der Otoplastik erfolgen
kann. Hierzu ist eine entsprechende Ausgestaltung des Testbereichs 11 sinnvoll,
um eine Fixierung des Tragehakens beziehungsweise der Otoplastik
in einem definierten Abstand zum Testmikrofon 13 zu gewährleisten.
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Das
Gehäuse 10 der
Testvorrichtung 1 ist vorzugsweise so ausgebildet, dass
es das gesamte Hörgerät 2 aufnehmen
kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Hörgerät 2 während eines
Funktionstests von der Umgebung schallisoliert wird. Hierzu ist
es notwendig, dass das Testvorrichtungsgehäuse 2 das im Testbereich 11 angeordnete
Hörgerät 2 komplett
umschließt.
Dazu kann das Testgerät 1 zum
Beispiel mit einem Klappmechanismus ausgestattet sein, wobei das
Testgerät 1 nach
dem Einlegen des Hörgeräts 2 geschlossen
wird und das Hörgerät 2 damit
schalldicht isoliert. Alternativ ist auch ein Schiebemechanismus
denkbar. Um den Funktionstest zu verbessern und gegebenenfalls Rückkopplungen
zu vermeiden, kann es ferner notwendig sein den Mikrofonbereich 111 vom
Hörerbereich 112 akustisch
zu isolieren. Hierzu können
zum Beispiel spezielle Silikon- oder Schaumstoffkissen im Testbereich 11 angeordnet
werden, so dass bei einem eingelegten Hörgerät 2 und geschlossenem
Testvorrichtungsgehäuse 10 eine
akustische Trennung zwischen den beiden Bereichen erzielt wird.
Ferner ist es möglich
den Hörerbereich 112 dem
Hörer 22 des Hörgeräts 2 derart
nachzubilden, dass dieser im Hörerbereich 112 fixiert
werden kann. Hierbei ist sowohl eine formschlüssige als auch eine kraftschlüssige Fixierung
denkbar. Durch die Verwendung elastischer Materialien kann eine
ausreichende Schallisolie rung des Hörerbereichs 112 vom übrigen Testbereich 11 erfolgen.
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Um
auch solche Funktionsfehler beim Hörgerät 2 zu entdecken,
die lediglich unter bestimmten Bedingungen, insbesondere bei bestimmten
mechanischen Belastungen auftreten, wie z. B. eine Unterbrechung
durch beschädigte
Höreraufhängung oder ein
Wackelkontakt, ist es sinnvoll diese Bedingungen während des
Funktionstests zu simulieren. Hierzu ist das Gehäuse 10 der Testvorrichtung 1 vorzugsweise wenigstens
in einem Teil des Testbereichs 11 flexibel ausgebildet,
so dass das Hörgerät 2 während eines Funktionstests
durch mechanischen Druck auf den flexiblen Teil des Gehäuses 10 mechanisch
belastet werden kann. Dies kann z. B. durch die Verwendung eines
flexiblen Kunststoffmaterials realisiert werden, das gleichzeitig
ausreichend schalldicht ist.
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Wie
in der 1 verdeutlicht ist, wird das Mikrofon 21 des
Hörgeräts 2 aufgrund
der speziellen Anordnung durch den Testlautsprecher 12 unmittelbar
mit einem akustischen Testssignal beschallt. Das Testmikrofon 13 empfängt am Hörer 22 des
Hörgeräts 1 anschließend das
vom Hörgerät 2 produzierte Antwortsignal
und leitet es zur Auswertung' an
die Testschaltung 14 weiter.
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Die
in 1 dargestellte Testvorrichtung 1 ist vorzugsweise
als Aufbewahrungs- beziehungsweise Transportbox für das entsprechende
Hörgerät 2 ausgebildet.
Ferner ist es möglich
das Testgerät 1 für ein Hörgerätepaar vorzusehen.
Um das Testgerät
möglichst
einfach zu gestalten, ist es vorteilhaft, wenn die Testschaltung
oder auch der Testlautsprecher von beiden Hörgeräten gemeinsam genutzt werden.
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Im
Folgenden wird anhand der 2 der innere
Aufbau der in der 1 lediglich als Block dargestellten
Testschaltung der erfindungsgemäßen Testvorrichtung
näher erläutert. Wie
bereits ausgeführt
worden ist, ist der Testlautsprecher 12 an einem Tongenerator 141 angeschlossen,
der ein vorgegebenes Testsignal erzeugt. Vorzugsweise wird als Testsignal
ein Rau scheu verwendet. Je nach Anwendung können jedoch auch Signale einzelner
Frequenzen oder spezieller Frequenzbänder erzeugt werden. Ferner
ist es auch möglich
während
eines Funktionstests komplexere Geräusche zu erzeugen z. B. gespeicherte
Sprache wiederzugeben.
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Welche
Audiosignale als Testsignale verwendet werden, hängt in erster Linie von der
jeweiligen Anwendung sowie dem technischen Aufwand ab, der für den jeweiligen
Zweck notwendig ist. Einfache analoge Testgeräte 1 kommen zum Beispiel
bereits mit einem einfachen Rauschgenerator 141 sowie einen
Komparator als Auswerterchaltung 144 aus. Mithilfe von
DSP-Prozessoren
(digital-signal-processing) können
digitale Testgeräte
komplexere Testsignale erzeugen und auswerten.
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Im
vorliegenden Beispiel ist beispielhaft eine sehr einfache analoge
Testschaltung 14 mit einem Rauschgenerator 141 als
Testsignalerzeuger gezeigt. Solche Schaltungen lassen sich sehr
kostengünstig
herstellen. Während
eines Funktionstests wird das vom Rauschgenerator 141 erzeugte
Signal über
den Lautsprecher 12 als akustisches Rauschen auf das Mikrofon 21 des
Hörgeräts 2 gegeben.
Die Verstärkerschaltung 23 des
aktivierten Hörgeräts 2 erzeugt
dann ein Antwortsignal, dass über
den Hörer 22 des
Hörgeräts an das
Testmikrofon 13 der Testvorrichtung 1 übermittelt
wird. Nach einer Verstärkung
des Antwortsignals durch eine Verstärkerstufe 142 kann
es einer Signalverarbeitungsschaltung 143 zugeführt werden,
in der das Antwortsignal zum Beispiel mittels bestimmter Filter
modelliert werden kann. Das aufgearbeitete Antwortsignal liegt anschließend an
einem Eingang eines Komparators 144 an, der die Amplitude
dieses Signals mit einer vorgegebenen Testspannung vergleicht. Im
Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs liegt am Ausgang des Komparators 144 eine
bestimmte Spannung an. Die Auswerteschaltung ist dabei so ausgelegt,
dass das Ausgangssignal eine bestimmte Leuchtdiode 15 zum
Leuchten bringt, sofern das Eingangsignal eine vorgegebene. Schwelle überschreitet.
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Vorzugsweise
unterscheidet die Auswerterschaltung 144 lediglich zwischen
zwei Zuständen, nämlich "Test bestanden" und "Test nicht bestanden". Je nach Höhe des Ausgangssignals
wird dann eine rote oder ein grüne
Leuchtdiode aktiviert (dies ist in 2 nicht
gezeigt). Denkbar sind jedoch auch mehrere Leuchtdioden, mit denen
sich der Funktionszustand des Hörgeräts 1 noch
differenzierter darstellen lässt.
Ebenso möglich
ist z. B. eine LCD-Anzeige, die weitere Informationen darstellen
kann. Diese Lösungen
erfordern weitere Schaltungen, die hier der Einfachheit halber nicht
dargestellt sind.