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Die
vorliegende Erfindung betrifft hydraulische Spanner zum Auferlegen
einer geeigneten Spannung auf endlose, flexible, umlaufende Leistungsübertragungsmittel,
z.B. Steuerriemen oder -ketten, die eine Drehung zwischen der Kurbelwelle und
einer oder mehreren Nockenwellen eines Verbrennungsmotors übertragen.
Die Erfindung betrifft insbesondere einen verbesserten Entlüftungsmechanismus
zum Ablassen von Luft aus der Hochdruck-Ölkammer
eines hydraulischen Spanners.
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Hydraulische
Spanner werden größtenteils eingesetzt,
um Spiel und Vibrationen aufgrund von Änderungen der Spannung von
Steuerriemen oder Steuerketten zu unterdrücken, die die Drehung von der
Kurbelwelle zu einer oder mehreren Nockenwellen eines Fahrzeugmotors übertragen.
Ein typischer hydraulischer Spanner weist auf: einen Kolben, der
in einem Spannergehäuse
verschiebbar angeordnet ist und mit einem Ende über dasselbe vorsteht. Der
Kolben und das Spannergehäuse
bilden zusammen eine Hochdruck-Ölkammer,
in die über
ein Rückschlagventil
mit einer Ventilkugel Öl
einspeist werden kann, wobei das Rückschlagventil ein Rückströmen von Öl aus der
Hochdruck-Ölkammer
blockiert.
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8 zeigt einen herkömmlichen
hydraulischen Spanner 500. Bei dem Spanner 500 ist
in einer Öffnung 511 des
Spannergehäuses 510 ein
hohler zylindrischer Kolben 520 verschiebbar angeordnet, wobei
der Kolben 520 in Ausfahrrichtung durch eine Feder 530 vorgespannt
ist, die in eineim Inneren des Kolbens 520 ausgebildete Öffnung 521 hineinreicht. Die Öffnung 521 des
Kolbens 520 und die Öffnung 511 des
Spannergehäuses 510 bilden
zusammen eine Hochdruck-Ölkammer
R, die Öl
aufnimmt, das von einer Ölpumpe
des Motors oder von einer anderen geeigneten Ölversorgung über eine
Rückschlagventileinheit 540 zugeführt wird,
die in den Boden der Öffnung 511 integriert
ist. Über
die Rückschlagventileinheit 540 kann
das Öl
in die Hochdruck-Ölkammer R
strömen,
jedoch blockiert die Rückschlagventileinheit 540 ein
Rückströmen von Öl. Ein typischer
hydraulischer Spanner der in 8 dargestellten
Art wird im Detail im US-Patent Nr. 6,203,461 beschrieben.
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Der
Kolben ist typischerweise so angeordnet, dass er eine verschwenkbare
Führung
gegen eine umlaufende Kette oder ein anderes Leistungsübertragungsmittel
drückt,
um die Spannung desselben aufrecht zu erhalten.
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Obwohl
die Rückschlagventileinheit 540 im herkömmlichen
hydraulischen Spanner 500 ein Rückströmen von Öl aus der Hochdruck-Ölkammer
R blockieren kann, kann sich in der Hochdruck-Ölkammer R Luft mit dem Öl vermischen.
Durch die Komprimierbarkeit der Luft werden Spiel und Vibrationen des
umlaufenden Leistungsübertragungsmittels
bewirkt, insbesonderes beim Starten des Motors.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die oben genannten Probleme zu lösen und
einen hydraulischen Spanner vorzusehen, der eine Entlüftungsventileinheit
aufweist, die Spiel und Vibrationen aufgrund des Vorhandenseins
von Luft in der Hochdruck-Ölkammer
des Spanners unterdrücken
kann, und die Luft bei Betrieb des Motors wirksam aus dem Inneren
des Spannergehäuses
entfernt, während
in der Hochdruck-Ölkammer
ein hoher Druck aufrechterhalten wird. Es ist ebenfalls Aufgabe
der Erfindung, eine Entlüftungsventileinheit
bereit zu stellen, die leicht in das Spannergehäuse eingebaut werden kann.
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Der
erfindungsgemäße hydraulische
Spanner weist ein Gehäuse,
das eine Kolbenaufnahmeöffnung
mit einem Boden hat, und einen Kolben auf, der in der Kolbenaufnahmeöffnung verschiebbar
angeordnet ist und mit einem Ende zur Aufbringung von Spannung auf
ein endloses, flexibles, umlaufendes Leistungsübertragungsmittel vorsteht.
Der Kolben ist hohl, hat eine Öffnung,
die der Kolbenaufnahmeöffnung
gegenüberliegt,
und eine Endwand benachbart des vorstehenden Endes. Das Gehäuse und
der Kolben bilden zusammen eine Hochdruck-Ölkammer, von der ein Teil aus
mindestens einem Teil des Kolbeninneren und ein anderer Teil aus
einem Teil des Inneren der Kolbenaufnahmeöffnung besteht. Im herausragenden
Ende des Kolbens ist ein Entlüftungsventil
angeordnet, ein Kolbenvorspannmittel, vorzugsweise eine Schraubenfeder,
reicht in das Innere des hohlen Kolbens hinein und ist zwischen
dem Boden der Kolbenaufnahmeöffnung
und der Endwand des Kolbens angeordnet, wobei es den Kolben nach außen vorspannt.
Eine Entlüftungsventileinheit
zum Ablassen von Luft aus der Hochdruck-Ölkammer über das Entlüftungsventil
befindet sich in dem hohlen Kolben benachbart dessen vorstehenden
Endes. Die Entlüftungsventileinheit
weist auf einen Rückhalter
mit einem Kanal, der ein Einströmende
und ein Ausströmende
hat, eine sich in diesem Kanal befindliche und sich darin zum Ausströmende hin
und vom Ausströmende
weg frei bewegliche Ventilkugel, sowie einen zylindrischen Ventilsitz,
der in einer Vertiefung des Rückhalters
benachbart dem Ausströmende
des Kanals des Rückhalters
sitzt. Der Ventilsitz weist einen Kanal auf, der mit dem Entlüftungsventil kommuniziert,
und die Ventilkugel kann den Ventilsitz kontaktieren und das Ausströmen von Öl aus der Hochdruck-Ölkammer
durch das Entlüftungsventil blockieren.
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Vorzugsweise
weist der Spanner auch ein Rückschlagventil
auf, das in der Kolbenaufnahmeöffnung
benachbart des Bodens angeordnet ist, um ein Rückströmen von Öl aus der Hochdruck-Ölkammer zu
blockieren.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist eine Ventilkugel-Vorspannfeder vorgesehen, um die Ventilkugel
der Entlüftungsventileinheit
gegen den Ventilsitz vorzuspannen.
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Spiel
und Vibrationen auf Grund zu großer Änderungen der Spannung im Steuerriemen,
in der Steuerkette oder dergleichen und insbesondere Spiel und Vibrationen
auf Grund von mit Öl
gemischter Luft in die Hochdruck-Ölkammer beim Starten des Motors werden
durch die Entlüftungsventileinheit
unterdrückt.
Die Entlüftungsventileinheit,
aufweisend die Ventilkugel, den Rückhalter und den zylindrischen Ventilsitz,
kann leicht in das vordere Ende des Kolbens eingebaut werden, ohne
dass andere Bauteile des Spanners modifiziert werden müssen. Dort,
wo ein geringer Spalt zwischen dem Rückhalter und der Ventilkugel
vorhanden ist, wenn im Inneren des Spannergehäuses ein Unterdruck herrschte,
kann die Luft, die in das Spannergehäuse eingedrungen ist, leicht über ein
Entlüftungsventil
am vorderen Ende des Kolbens abgelassen werden.
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Sobald
die Ventilkugel in der Entlüftungsventileinheit
von einer Ventilkugel-Vorspannfeder
gegen das vordere Ende des Kolbens gedrückt wird, wird, wenn der Kolben
zurückgezogen
wird und dadurch der Druck in der Hochdruck-Ölkammer zu hoch wird, ein Ausströmen von Öl aus dem
Spannergehäuse blockiert,
so dass der hohe Druck im Spannergehäuse aufrecht erhalten werden
kann.
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Ist
auch am Boden der Kolbenaufnahmeöffnung
des Spannergehäuses
eine Rückschlagventileinheit
vorhanden, um das Rückströmen von Öl aus der
Hochdruck-Ölkammer
auch dann zu blockieren, wenn der Kolben durch eine zu große Änderung
der Spannung im Steuerriemen, in der Steuerkette oder dergleichen
schnell zurückbewegt
wird, so kann der Spanner der Stoßkraft widerstehen, ohne ein
Rückströmen von Öl zuzulassen.
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Die
erfindungsgemäße Entlüftungsventileinheit
kann in verschiedene Arten von hydraulischen Spannern eingebaut
werden, einschließlich
in Spanner, die einen Klinkenmechanismus zur Einschränkung der
Einfahrbewegung des Kolbens haben.
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Der
Rückhalter
besteht vorzugweise aus Metall, so dass er unter Bedingungen hoher
Temperaturen und hohen Druckes in der Hochdruck-Ölkammer eine gute Ermüdungsfestigkeit
aufweist.
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Im
Folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht, die einen hydraulischen Spanner darstellt,
der bei der Übertragung
der Taktsteuerung eines Verbrennungsmotors eingesetzt wird,
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2 einen
Schnitt des in 1 dargestellten hydraulischen
Spanners, einschließlich
eines vergrößerten Schnitts
der Entlüftungsventileinheit,
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3 einen
Schnitt des Spanners von 2, einschließlich eines vergrößerten Schnitts, der
den Betrieb der Entlüftungsventileinheit
darstellt,
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4 einen
Schnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Spanners, einschließlich
eines vergrößerten Schnitts
der Entlüftungsventileinheit,
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5 eine
Explosionsdarstellung der Entlüftungsventileinheit
des Spanners von 4,
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6 einen
Schnitt des Spanners von 4, einschließlich eines vergrößerten Schnitts, der
den Betrieb der Entlüftungsventileinheit
zeigt,
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7 eine
Explosionsdarstellung, die eine Variante der Entlüftungsventileinheit
von 5 darstellt, und
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8 einen
Schnitt eines herkömmlichen hydraulischen
Spanners.
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Wie
in 1 dargestellt, wird ein hydraulischer Spanner 100 an
einen Motor (nicht dargestellt) neben der lockeren Seite einer Steuerkette
C angebaut, die so angeordnet ist, dass die Drehung von einem angetriebenen
Kettenrad S1 auf der Kurbelwelle des Motors auf zwei angetriebene
Kettenräder
S2 auf den Nockenwellen des Motors übertragen wird. Ein zylindrischer
Kolben 120 fährt
gleitend aus dem Spannergehäuse 110 aus
und bringt über
einen verschwenkbaren Spannhebel L1 durch Drücken gegen den hinteren Teil
des Spannhebels L1 an einer Stelle, die sich von der Schwenkachse
entfernt befindet, eine Spannung auf die lockere Seite der Steuerkette C
auf. Eine feste Führung
L2 führt
die Bewegung der gespannten Seite der Steuerkette C. Die Pfeile
in 1 zeigen die Drehrichtung der Kettenräder S1 und
S2 und die Bewegungsrichtung der Steuerkette C.
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Im
Spanner 100, der in 2 dargestellt wird,
ist der Kolben 120, der hohl ist und eine Öffnung 121 hat,
verschiebbar in eine Kolbenaufnahmeöffnung 111 im Spannergehäuse 110 eingebaut.
Eine Hochdruck-Ölkammer
R wird teilweise durch die Öffnung 111 des
Spannergehäuses 110 und
teilweise durch die Öffnung 121 im
Kolben 120 gebildet. Eine den Kolben 120 vorspannende
Schraubenfeder, im Folgenden als Kolbenvorspannfeder oder Feder
bezeichnet und mit dem Bezugszeichen 130 versehen, die
in das Innere des Kolbens 120 hineinreicht, spannt den
Kolben 120 in Ausfahrrichtung vor.
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Eine
Rückschlagventileinheit 140 ist
in den Spanner 100 am Boden der Kolbenaufnahmeöffnung 111 eingebaut.
Durch die Rückschlagventileinheit 140 kann Öl unter
Druck von einer Ölpumpe
oder einer anderen geeigneten Ölversorgung
in die Hochdruck-Ölkammer
R strömen,
die Rückschlagventileinheit 140 blockiert
aber ein Rückströmen von Öl aus der
Hochdruck-Ölkammer
R.
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Die
Rückschlagventileinheit 140 ist
eine Baugruppe, die eine Ventilkugel 141, einen Rückhalter 142 aus
Metall, einen zylindrischen Ventilsitz 143 aus Metall und
eine Ventilkugel-Vorspannfeder 144 aufweist. Der Ventilsitz 143 ist
in eine Öffnung
eingepresst, die sich am Boden der Öffnung 111 ausgebildet
ist, und reicht in die Hochdruck-Ölkammer R hinein, wo er von
einem Teil des Rückhalters 142 umgeben
ist. Der Rückhalter 142 umgibt
die Ventilkugel 141 und ermöglicht eine begrenzte Bewegung
der Ventilkugel 141 hin zum Ventilsitz 143 und
weg vom ihm. Die Ventilkugel-Vorspannfeder 144 spannt die Ventilkugel 141 gegen
den Ventilsitz 143 vor.
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Eine
Entlüftungsventileinheit 150 ist
in den Kolben 120 am Boden der Öffnung 121 des Kolbens 120 eingebaut.
Zweck der Entlüftungsventileinheit 150 ist
es, über
ein Entlüftungsventil 122 in
der Stirnseite des Kolbens 120 Luft aus der Hochdruck-Ölkammer R zu entfernen.
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Wie
in der Vergrößerung von 2 dargestellt,
weist die Entlüftungsventileinheit 150 eine
Ventilkugel 151, einen Rückhalter 152 aus Metall
und einen zylindrischen Ventilsitz 153 auf, der sicher
in eine Vertiefung in dem Rückhalter 152 eingepasst
ist. Die Ventilkugel 151 lässt mit Öl gemischte Luft aus der Hochdruck-Ölkammer
R ab, sie blockiert aber ein Ausströmen von Öl, so dass der Druck in der
Hochdruck-Ölkammer
R aufrecht erhalten werden kann. Der Rückhalter 152 umgibt
eine Ventilkugel 151, wobei sich die Ventilkugel 151 in
einem begrenzten Bereich in einer Führungsöffnung 152b des Rückhalters 152 hin
zum Ventilsitz 153 und weg vom ihm frei bewegen kann.
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Öffnungen 152a sind
im Rückhalter 152 für den mit Öl gemischten
Luftstrom aus der Hochdruck-Ölkammer
R in die Entflüftungsventileinheit 150 vorgesehen.
Die Luft wird durch eine Öffnung 153a in
den Ventilsitz 153 und über
eine Entlüftungsöffnung 122 abgelassen,
das sich neben der Stirnseite des Kolbens 120 befindet.
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Der
zylindrische Ventilsitz 153 wird während der Montage der Entlüftungsventileinheit 150 am Rückhalter 152 vorzugweise
durch Einpressen befestigt. Dann wird der Rückhalter 152 in den
Kolben 120 eingesetzt und in einem Bodenbereich der Öffnung 121 eingepresst.
Da der Rückhalter 152 aus Metall
besteht, weist er eine hohe Beständigkeit
bei den hohen Temperaturen und Drücken auf, denen er bei Betrieb
ausgesetzt ist.
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Die
Stirnseite der Kolbenvorspannfeder 130 liegt verlässlich am
Rückhalter 152 an,
und die Feder 130 kann sich langsam ausdehnen, ohne dass
sie anormalen Kontakt mit der Innenwand des Kolbens 120 hat.
Daher können
durch anormalem Kontakt zwischen der Feder 130 und der
Innenwand des Kolbens 120 bedingter Verschleiß und Kontaktgeräusche vermieden
werden.
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Wie
aus 2 ersichtlich, liegt ein Ende der den Kolben 120 vorspannenden
Feder 130 an einem Flansch an, der an dem Rückhalter 142 der
Rückschlagventileinheit 140 ausgebildet
ist, und das andere Ende der Feder 130 liegt an einer Fläche des Rückhalters 152 der
Entlüftungsventileinheit 150 an. Auch
wenn sich der Kolben 120 in Folge einer zu großen Spannung
schnell zurück
bewegt, widersteht die elastische Kraft der Feder 130 der
Rückwärtsbewegung
des Kolbens 120, so dass Spiel und Veränderungen der Spannung des
Steuerriemens, der Steuerkette oder dergleichen unterdrückt werden.
Durch den mit Öl
gemischten Luftstrom entlang des von Pfeilen dargestellten Weges
in der vergrößerten Ansicht
der 3 findet ein verlässliches Entlüften statt.
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Die
Ventilkugel 151 kann aus Metall, Keramik oder einem Kunstharz
bestehen und hat einen Durchmesser von einer Größe, dass sie sich im metallischen
Rückhalter 152 bewegen
kann.
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Bei
Betrieb des hydraulischen Spanners 100 ist die Hochdruck-Ölkammer
R stets mit Öl
gefüllt, das über die
Rückschlagventileinheit 140 von
einer externen Ölversorgung,
wie z.B. einer Ölpumpe
oder dergleichen, zugeführt
wird. Wenn sich die Steuerkette C (1) lockert,
fährt der
Kolben 120 aus, der ständig
in Ausfahrrichtung durch die Kolbenvorspannfeder 130 vorgespannt
ist, und sobald der Kolben 120 ausfährt, öffnet sich die Rückschlagventileinheit 140 und
lässt Öl in die
Hochdruck-Ölkammer
R einströmen.
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Wird
der Kolben 120 nach hinten in die Kolbenaufnahmeöffnung 111 des
Spannergehäuses 110 bewegt,
indem er durch eine Stoßkraft
von der Steuerkette C gedrückt
wird, die gegen die durch die Feder 130 ausgeübte Vorspannkraft
wirkt, erhöht
sich der Öldruck
in der Hochdruck-Ölkammer
R, und die Ventilkugel 141 der Rückschlagventileinheit 140 wird auf
den zylindrischen Ventilsitz 143 geschoben. Dadurch wird
ein Rückströmen von Öl aus der
Hochdruck-Ölkammer
R über
einen Ölkanal 143a des Ventilsitzes 143 blockiert.
Infolgedessen erhöht
sich der Öldruck
in der Hochdruck-Ölkammer
R weiter, und das Öl
tritt aus einem kleinen Spalt zwischen der äußeren Umfangsfläche des
Kolbens 120 und der inneren Umfangsfläche der Kolbenaufnahmeöffnung 111 aus.
Das austretende Öl
wird aus dem Spannergehäuse 110 nach
außen
abgegeben. Die Stoßkraft, die
auf den Kolben 120 einwirkt, wird durch den Strömungswiderstand
auf Grund der Ölviskosität aufgenommen
und die Vibration des Kolbens 120 durch den Stoß wird schnell
gedämpft.
Deshalb können Spiel
und Vibrationen auf Grund zu großer Spannung im Steuerriemen,
in der Steuerkette u.ä.
unterdrückt werden.
Außerdem
kann die Entlüftungseinheit 150 leicht
und sicher in das vordere Ende des Kolbeninneren als einfache Baueinheit
eingebaut werden, ohne dass man andere Bauteile des Spanners verändern muss.
Ein kleiner Spalt wird zwischen der Ventilkugel 151 und
dem Rückhalter 152 vorgesehen. Herrschte
im Inneren des Spannergehäuses 110 ein Unterdruck,
kann die Luft, die in das Spannergehäuse 110 eingedrungen
ist, leicht entfernt werden, indem man sie durch den Spalt zwischen
der Ventilkugel 151 und dem Rückhalter 152 und durch
den Ventilsitz 153 und die Entlüftungsöffnung 122 ableitet.
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Die
Art und Weise, in der die Entlüftung
in der Entlüftungsventileinheit 150 stattfindet,
kann man insbesondere wie folgt erklären.
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Nach
dem Starten des Motors, besonders nachdem der Motor lange Zeit gestanden
hat, ist das meiste Öl
im Spanner 100 aus dem Spanner 100 entwichen und
durch Luft ersetzt worden. Nach dem Starten des Motors, während der Öldruck,
der dem Spanner bereitgestellt wird, noch niedrig ist, fährt der Kolben 120 des
Spanners 100 unter dem Druck der Kolbenvorspannfeder 130 mit
relativ großem
Hub aus. Die Ausfahrbewegung des Kolbens 120 erzeugt einen
Unterdruck in der Hochdruck-Ölkammer
R. Beim Starten des Motors, wenn der Hub des Kolbens 120 groß ist, wird
ein relativ starker Unterdruck im Spanner 100 erzeugt.
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Wenn
im Spanner 100 ein Unterdruck herrscht, trennt sich sobald
der Kolben 120 nach vorn gleitet die Ventilkugel 151 der
Entlüftungsventileinheit 150 vom
Ventilsitz 153. Jetzt kann eine kleine Luftmenge durch
die Entlüftungsventileinheit 150 in die
Hochdruck-Ölkammer
R strömen.
Jedoch ist die Menge der Luft, die in die Hochdruck-Ölkammer
R strömt,
sehr begrenzt, weil zur gleichen Zeit das Öl von der Ölversorgung unter Druck durch
die Rückschlagventileinheit 140 am
entgegengesetzten Ende der Hochdruck-Ölkammer R in den Spanner 100 eintritt.
Daraufhin steigt infolge der Einfahrbewegung des Kolbens 120 und/oder
infolge des in die Hochdruck-Ölkammer
R von der Ölversorgung
einströmenden Öls der Druck
in der Hochdruck-Ölkammer R
an, und die Ventilkugel 151 der Entlüftungsventileinheit 150 schiebt
sich gegen den Ventilsitz 153. Ein Gemisch aus Öl und Luft
aus dem Inneren der Hochdruck-Ölkammer
R wird durch die Entlüftungsventileinheit 150 abgelassen,
während
die Ventilkugel 151 sich zu ihrem Ventilsitz 153 hin
schiebt. Mit anderen Worten, das Entlüftungsventil öffnet sich
beim Starten des Motors kurz und die Luft wird zusammen mit dem Öl abgegeben,
während
sich das Entlüftungsventil
schließt.
Zusätzliche
Mengen des Luft-Öl-Gemisches werden
durch den kleinen Spalt zwischen dem Kolben 120 und der
Wand der Kolbenaufnahmeöffnung 111 des
Spannergehäuses 110 abgelassen.
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In ähnlicher
Weise kann bei normalem Betrieb des Motors ein Unterdruck erzeugt
werden. In diesem Falle ist der Unterdruck jedoch kleiner als beim
Starten des Motors, weil dem Spanner 100 wieder der größte Teil
des Öls
zugeführt
worden ist. Die Entlüftungsventil-Ventilkugel 151 öffnet sich
in diesem Fall nur relativ wenig, lässt aber ständig kleine Mengen des Luft-Öl-Gemisches
aus dem Spanner 100 ab und hält damit das Öl im Spanner 100 in
einem im wesentlichen unkomprimierbaren Zustand, um Vibrationen
und ein Flattern des umlaufenden Leistungsübertragungsmittels zu minimieren,
in dem die Spannung aufrecht erhalten wird.
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Der
in 4 dargestellte hydraulische Spanner 200 unterscheidet
sich von dem hydraulischen Spanner 100 darin, dass er eine
Ventilkugel-Vorspannfeder 254 aufweist, die in einer Entlüftungsventileinheit 250 eine
Ventilkugel 251 gegen einen Ventilsitz 253 drückt. Ansonsten
ist der Aufbau des hydraulischen Spanners 200 im wesentlichen
der gleiche wie der des hydraulischen Spanners 100. In
den 4 bis 7 sind Teile, die denen des
Ausführungsbeispiels
in den 2 und 3 entsprechen, mit um 100 höheren Bezugszeichen
bezeichnet. Die Pfeile in der vergrößerten Ansicht der 6 zeigen den
Luftstrom durch die Entlüftungsventileinheit 250.
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In
der zweiten Ausführung
wird eine Schraubenfeder als Ventilkugel-Vorspannfeder 254 verwendet
und wird durch einen Vorsprung unterstützt, wie in den 4, 5 und 6 dargestellt.
Wird jedoch eine konische Ventilkugel-Vorspannfeder 354 wie
in 7 verwendet, ist es nicht erforderlich, einen
solchen Vorsprung vorzusehen.
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Wie
im Falle des ersten Ausführungsbeispiels
wird bei dem zweiten Ausführungsbeispiel,
bei dem eine Schraubenfeder verwendet wird, um die Ventilkugel 251 der
Entlüftungsventileinheit 250 vorzuspannen,
das Spiel und die Vibrationen der Steuerkette C oder des Steuerriemens
weitgehend unterdrückt,
und die Entlüftung
erfolgt auf verlässliche
Art und Weise.
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Die
Ventilkugel-Vorspannfeder 254 erhält den hohen Druck im Spannergehäuse 210 aufrecht, indem
sie gewährleistet,
dass ein Ausströmen
von Öl aus
dem Spannergehäuse 210 blockiert
wird. Wie in der Vergrößerung der 6 dargestellt,
kann die Luft, die in das Spannergehäuse 210 eingedrungen ist,
nur dann über
eine Entlüftungsöffnung 222 abgelassen
werden, wenn sich das Innere des Spannergehäuses 210 in einem
Unterdruckzustand befunden hat. Besonders der hydraulische Spanner 200 des zweiten
Ausführungsbeispiels
kann verhindern, dass Luft auf Grund mechanischer Vibrationen in
die Hochdruck-Ölkammer
R hineingesaugt wird.
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- 100,
200
- Spanner
- 110,
210
- Spannergehäuse
- 111,
211
- Kolbenaufnahmeöffnung
- 121,
221
- Öffnung
- 122,
222
- Entlüftungsöffnung
- 130,
230
- Kolbenvorspannfeder,
Feder
- 140
- Rückschlagventileinheit
- 141
- Ventilkugel
- 142
- Rückhalter
- 143
- Ventilsitz
- 143a
- Ölkanal
- 144
- Ventilkugel-Vorspannfeder
- 150,
250
- Entlüftungsventileinheit
- 151,
251
- Ventilkugel
- 152,
252
- Rückhalter
- 152a
- Öffnungen
(Rückhalter)
- 152b
- Führungsöffnung
- 153,
253
- Ventilsitz
- 153a
- Öffnung (Ventilsitz)
- 254,
354
- Ventilkugel-Vorspannfeder
- C
- Steuerkette
- L1
- Spannhebel
- L2
- Führung
- R
- Hochdruck-Ölkammer
- S1,
S2
- Kettenrad