DE102005002896A1 - Elektrisches Haarschneidegerät - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Haarschneidegerät, insbesondere einen elektrischen Rasierapparat. Das erfindungsgemäße Haarschneidegerät weist wenigstens ein Schersystem (2) mit einem Obermesser (9) und einem Untermesser (12) auf, die zum Durchtrennen von Haaren zusammenwirken. Das Obermesser (9) weist wenigstens eine dem Untermesser (12) benachbarte Innenfläche (17), wenigstens eine für einen Hautkontakt vorgesehene Außenfläche (18) und wenigstens eine sich zwischen den Konturen der Innenfläche (17) und der Außenfläche (18) erstreckende Seitenfläche (19) auf. Das erfindungsgemäße Haarschneidegerät zeichnet sich dadurch aus, daß durch die Seitenfläche (19) und die Außenfläche (18) des Obermessers (9) eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige erste Kante (23) ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein elektrisches Haarschneidegerät, insbesondere einen elektrischen Rasierapparat. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Schersystem für ein elektrisches Haarschneidegerät, insbesondere für einen elektrischen Rasierapparat.
- Mit elektrischen Rasierapparaten lassen sich sehr gute Rasurergebnisse erzielen, wenn die zu rasierenden Bartstoppeln nicht allzu lang sind und nahezu senkrecht von der Haut abstehen. Besonders geeignet für eine gründliche Rasur sind Kurzhaar-Schersysteme, die wenigstens eine perforierte Scherfolie und ein damit zusammenwirkendes Untermesser aufweisen. Wesentlich erschwert wird eine gründliche Rasur allerdings dann, wenn zusätzlich zu den Bartstoppeln auch längere Haare vorhanden sind. Bei diesen längeren Haaren besteht eine relativ geringe Wahrscheinlichkeit, daß sie die perforierte Scherfolie durchdringen, um dann vom Untermesser durchtrennt zu werden. Aus diesem Grund werden Scherfoliensysteme häufig mit Langhaarschneidern kombiniert, welche die Haare auf eine Länge vorkürzen, die für die Scherfolien geeignet ist.
- Ein elektrischer Rasierapparat mit mehreren Schersystemen ist beispielsweise aus der
EP 0 914 235 B1 und derEP 0 923 430 B1 bekannt. DieEP 0 914 235 B1 offenbart einen Trokkenrasierer, der ein erstes Schersystem mit einem ersten Obermesser und einem dazwischen relativ bewegbar gelagerten ersten Untermesser sowie ein zweites Schersystem mit einem zweiten Obermesser und einem darunter oszillierend bewegbar gelagerten zweiten Untermesser aufweist. Das erste Obermesser ist oszillierend bewegbar gelagert und dient als Hautvibrationsteil. Dabei wird das erste Obermesser mit gleicher Frequenz wie das zweite Untermesser angetrieben. Ebenso besteht auch die Möglichkeit, daß das erste Obermesser die Haut unter einem weiteren der Schersysteme in Vibration versetzt. - Aus der
EP 0 923 430 B1 ist ebenfalls ein Trockenrasierapparat mit einem ersten und einem zweiten Schersystem bekannt. Alle Messer des ersten Schersystems werden so angetrieben, daß sie schneiden und Hautvibrationen bewirken. Das Obermesser von wenigstens einem weiteren Schersystem ist dagegen inaktiv. Ebenso ist es auch möglich, daß das Obermesser des ersten Schersystems oszillierend bewegt wird und so als ein Hautvibrationsteil dient und das Obermesser des zweiten Schersystems inaktiv ist. - Mit diesen Maßnahmen läßt sich das Rasurergebnis im Hinblick auf zusätzlich vorhandene lange Haare deutlich verbessern. Unter ungünstigen Umständen kann es jedoch vorkom men, daß längere Haare, die eng an der Haut anliegen, von den Schersystemen nicht erfaßt und somit nicht durchtrennt werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektrisches Haarschneidegerät so auszubilden, daß auch eng an der Haut anliegende Haare möglichst zuverlässig erfaßt und durchtrennt werden.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
- Das erfindungsgemäße elektrische Haarschneidegerät ist insbesondere als ein elektrischer Rasierapparat ausgebildet und weist wenigstens ein Schersystem mit einem Obermesser und einem Untermesser auf, die zum Durchtrennen von Haaren zusammenwirken. Das Obermesser weist wenigstens eine dem Untermesser benachbarte Innenfläche, wenigstens eine für einen Hautkontakt vorgesehene Außenfläche und wenigstens eine sich zwischen den Konturen der Innenfläche und der Außenfläche erstreckende Seitenfläche auf. Das erfindungsgemäße Haarschneidegerät zeichnet sich dadurch aus, daß durch die Seitenfläche und die Außenfläche des Obermessers eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige erste Kante ausgebildet ist.
- Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie eine zuverlässige und gründliche Haarkürzung ermöglicht, wobei insbesondere auch für eng an der Haut anliegende Haare eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, daß diese aufgerichtet und durchtrennt werden. Somit ist es ausreichend, das erfindungsgemäße Haarschneidegerät für eine gründliche Haarkürzung lediglich einmal oder einige wenige Male über dasselbe Hautgebiet zu führen, so daß sich die insgesamt für die Haarkürzung benötigte Zeit reduziert.
- Die Außenfläche des Obermessers kann plan ausgebildet sein und die erste Kante kann einen Kantenwinkel aufweisen, der wenigstens bereichsweise kleiner als 80° ist und vorzugsweise zwischen 40° und 60° beträgt. In diesem Winkelbereich ist eine gründliche Haarkürzung bei einem geringen Risiko von Hautirritationen oder Hautverletzungen möglich.
- Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Haarschneidegeräts weist die Außenfläche des Obermessers eine dreidimensionale Struktur auf. Damit läßt sich die Hautoberfläche lokal deformieren und dadurch die Effizienz der Haarkürzung insbesondere im Hinblick auf eng an der Haut anliegende Haare noch weiter steigern. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Außenfläche des Obermessers wellenförmig ausgebildet ist. Die Weiterbildung mit dreidimensional strukturierter Außenfläche wird bevorzugt so ausgeführt, daß von der Seitenfläche des Obermessers und einer tangential an der Außenfläche des Obermessers anliegenden Planfläche im Bereich der ersten Kante ein Winkel eingeschlossen wird, der wenigstens bereichsweise kleiner als 80° ist und vorzugsweise zwischen 40° und 60° beträgt. Die fiktive Planfläche dient lediglich der Definition des Winkels im Hinblick auf die dreidimensionale Struktur der Außenfläche.
- Durch die Seitenfläche und die Innenfläche des Obermessers kann eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige zweite Kante ausgebildet sein, die vorzugsweise einen Kantenwinkel zwischen 40° und 60° aufweist. Durch die spitzwinklige Ausbildung der zweiten Kante werden die Schnittkräfte reduziert.
- Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist auf der Seitenfläche des Obermessers eine Hohlkehle ausgebildet. Eine Hohlkehle läßt sich beispielsweise durch Ätzen relativ einfach herstellen und ermöglicht ein besonders zuverlässiges Anheben von eng an der Haut anliegenden Haaren. Die Hohlkehle kann sich bis zur Außenfläche des Obermessers und vorzugsweise auch bis zur Innenfläche des Obermessers erstrecken.
- Das Obermesser ist bevorzugt als ein Kamm mit mehreren parallel zur Innenfläche angeordneten Zinken ausgebildet. Dabei können die Zinken insbesondere durch eine mäanderförmige Kontur des Obermessers ausgebildet sein. Ein derart ausgebildetes Obermesser fördert das Einfädeln der Haare und ist mechanisch stabil. Weiterhin kann das Obermesser und/oder das Untermesser einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. Auf diese Weise läßt sich eine ausreichende Stabilität erreichen und das Schersystem sehr kompakt ausbilden. Im Rahmen der Erfindung besteht die Möglichkeit, daß das Obermesser und/oder das Untermesser beweglich ist und insbesondere eine linear oszillierende Bewegung ausführt. Dabei ist es beispielsweise zur Erzielung einer hohen Schnittgeschwindigkeit und zur Reduzierung von Vibrationen von Vorteil, wenn das Obermesser und das Untermesser gegenphasig antreibbar sind.
- Beim erfindungsgemäßen Haarschneidegerät können ortsfeste Andruckelemente vorgesehen sein, die über die Außenfläche des Obermessers hinausragen. Mit Hilfe dieser Andrukkelemente kann verhindert werden, daß die Haut den Bewegungen des Obermessers folgt. Ein besonders kompakter Aufbau läßt sich erreichen, wenn die Andruckelemente in die Struktur des Obermessers integriert sind und somit keinen oder nur einen geringen zusätzlichen Bauraum beanspruchen.
- Vorzugsweise ist beim erfindungsgemäßen Haarschneidegerät wenigstens ein weiteres Schersystem vorgesehen, das als ein Kurzhaar-Schneidsystem, insbesondere als ein Scherfoliensystem, ausgebildet ist. Dadurch läßt sich eine gründliche Haarkürzung sehr nahe an der Haut erzielen.
- Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Schersystem für ein elektrisches Haarschneidegerät, insbesondere für einen elektrischen Rasierapparat, mit einem Obermesser und einem Untermesser, die zum Durchtrennen von Haaren zusammenwirken. Das Obermesser weist wenigstens eine dem Untermesser benachbarte Innenfläche, wenigstens eine für einen Hautkontakt vorgesehene Außenfläche und wenigstens eine sich zwischen den Konturen der Innenfläche und der Außenfläche erstreckende Seitenfläche auf. Das erfindungsgemäße Schersystem zeichnet sich dadurch aus, daß durch die Seitenfläche und die Außenfläche des Obermessers eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige erste Kante ausgebildet ist.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel eines Scherkopfes eines elektrischen Rasierapparats mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Langhaarschneider in Schnittdarstellung, -
2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Langhaarschneiders in perspektivischer Darstellung, -
3 das Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Langhaarschneiders aus2 in Schnittdarstellung, -
4 einen vergrößerten Ausschnitt aus2 und -
5 den in4 dargestellten Ausschnitt in Seitenansicht. -
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Scherkopfes1 eines elektrischen Rasierapparats mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Langhaarschneider2 in Schnittdarstellung. Der Langhaarschneider2 ist lateral zwischen einem ersten Scherfoliensystem3 und einem zweiten Scherfoliensystem4 angeordnet. Das erste Scherfoliensystem3 weist eine erste Scherfolie5 sowie einen ersten Klingenbock6 und das zweite Scherfoliensystem4 eine zweite Scherfolie7 sowie einen zweiten Klingenbock8 auf. Der Langhaarschneider2 dient dazu, die Haare vorzukürzen und dadurch das Einfädeln in die Öffnungen der perforierten Scherfolien5 und7 zu erleichtern. - Ebenso kann der Langhaarschneider
2 auch bei einem Scherkopf1 mit einer anderen Zahl von Scherfoliensystemen3 bzw.4 oder anderen Schersystemen als den Scherfoliensystemen3 und4 eingesetzt werden. Beispielsweise kann der Langhaarschneider2 lateral neben einem einzigen Scherfoliensystem3 bzw.4 des Scherkopfes1 angeordnet sein. Des weiteren kann der Langhaarschneider2 auch ohne zusätzliches Scherfoliensystem3 bzw.4 bei einem elektrischen Bartschneider oder einem elektrischen Haarschneider eingesetzt werden. -
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Langhaarschneiders2 in perspektivischer Darstellung. Eine zugehörige Schnittdarstellung quer durch den Langhaarschneider2 ist in3 dargestellt. Der Langhaarschneider2 weist einen mäanderförmig ausgebildeten Kamm9 mit einer Vielzahl von spitz zulaufenden Zinken10 auf. In zwei Endbereichen11 weist der Kamm9 keine Zinken10 auf, sondern ist flächig ausgebildet. Im Querschnitt ist der Kamm9 U-förmig ausgebildet und hierzu beispielsweise aus drei Teilen zusammengeschweißt. Im Innenraum des Kamms9 ist eine vielfach quergeschlitzte Klinge12 mit einem ebenfalls U-förmigen Querschnitt angeordnet, die federnd an den Zinken10 des Kamms9 anliegt. Mittels zweier Haltearme13 aus Kunststoff, die an den gegenüberliegenden Schmalseiten des Langhaarschneiders2 angeordnet sind, kann der Langhaarschneider2 in seiner Einbauumgebung, beispielsweise in dem in1 dargestellten Scherkopf1 , fixiert werden. Die beiden Haltearme13 sind mittels zweie Andruckleisten14 , die entlang der Längsseiten des Langhaarschneiders2 verlaufen, miteinander verbunden. Die Andruckleisten14 weisen mehrere in Längsrichtung der Andruckleisten14 zueinander beabstandete Andruckelemente15 auf, welche über den Kamm9 hervorstehen. Über eine Hebelmechanik16 können der Kamm9 und die Klinge12 angetrieben werden. - Bevorzugt werden der Kamm
9 und die Klinge12 parallel zu ihrer Längsrichtung in zueinander gegenphasig linear oszillierende Bewegungen gleicher Frequenz versetzt, wobei der Kamm9 typischerweise mit einer Amplitude von ca. 0,2 mm oszilliert. Alternativ dazu kann aber auch allein der Kamm9 oder allein die Klinge12 angetrieben werden. Die Oszillations bewegung des Kamms9 unterstützt das Aufrichten von eng an der Haut anliegenden Haaren, wenn der Langhaarschneider2 über die Haut geführt wird, wobei der Kamm9 an der Haut anliegt. Dabei wird die Haut durch die Andruckelemente15 fixiert, um zu verhindern, daß sie der Bewegung des Kamms9 folgt. Die aufgerichteten oder bereits ohnehin von der Haut abstehenden Haare werden zwischen den Zinken10 des Kamms9 der Klinge12 zugeführt und im Kontaktbereich zwischen der Klinge12 und dem Kamm9 durchtrennt. - Das Aufrichten der Haare wird außerdem durch die Formgebung des Kamms
9 unterstützt. Dies wird im Einzelnen anhand der4 und5 erläutert. -
4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus2 . Eine zugehörige Seitenansicht dieses Ausschnitts ist in5 dargestellt. Die äußere Form des Kamms9 ist für die Erfindung von großer Bedeutung und wird durch eine Innenfläche17 , eine Außenfläche18 und eine Seitenfläche19 definiert. Je nach der Geometrie des Kamms9 können die Flächen17 ,18 und19 auch jeweils nicht zusammenhängend ausgebildet sein und dementsprechend mehrere Innenflächen17 , Außenflächen18 bzw. Seitenflächen19 vorhanden sein. Die Innenfläche17 des Kamms9 ist plan ausgebildet und dient als Anlagefläche für die Klinge12 . Die Außenfläche18 des Kamms9 ist im wesentlichen deckungsgleich zur Innenfläche17 ausgebildet und liegt beim Rasiervorgang an der Haut an. Im Gegensatz zur Innenfläche17 ist die Außenfläche18 allerdings nicht plan ausgebildet, sondern besitzt eine wellenförmige Oberflächentopographie. Insbesondere ist diese Wellenform so ausgebildet, daß entlang der Längsrichtung des Kamms9 Erhöhungen20 und Vertiefungen2` . periodisch aufeinander folgen und quer zu dieser Richtung keine Modulation der Oberfläche vorliegt. Die Seitenfläche19 des Kamms9 erstreckt sich zwischen der Innenfläche17 und der Außenfläche18 und bildet mit der Innenfläche17 eine Schneidkante22 und mit der Außenfläche18 eine äußere Kante23 aus. - Auf der Seitenfläche
19 des Kamms9 ist eine Hohlkehle ausgebildet, so daß die Seitenfläche19 konkav geformt ist. Dies bedeutet wiederum, daß die äußere Kante23 des Kamms9 spitzwinklig ausgebildet ist, das heißt, einen Kantenwinkel aufweist, der kleiner als 90° ist. Außerdem schließt die Seitenfläche19 im Bereich der äußeren Kante23 mit einer tangential an der Außenfläche18 anliegenden Planfläche24 einen Winkel α ein, der kleiner als 90° ist, so daß der Winkel α ebenfalls ein spitzen Winkel ist. Dies bedeutet, daß während der Rasur ein hautnaher Teilbereich der Seitenfläche19 einen spitzen Winkel mit der Hautoberfläche einschließt. Dadurch wird das Aufkämmen von eng an der Hautoberfläche anliegenden Haaren durch den Kamm9 erleichtert und es steigt somit die Chance, derartige Haare der Klin ge12 zur Durchtrennung zuzuführen. Dieser Vorgang wird durch die Wellenform der Außenfläche18 des Kamms9 unterstützt, da diese zu einer lokalen Verformung der Hautoberfläche führt, die insbesondere eine Vergrößerung des Abstandes zwischen dem Endbereich des jeweiligen Haares und der Hautoberfläche zur Folge haben kann. - Das Aufkämmen der Haare von der Hautoberfläche durch den Kamm
9 erfolgt im Prinzip um so zuverlässiger, je kleiner der Winkel α gewählt wird. Allerdings nimmt mit jeder Reduzierung des Winkels α das Risiko von Hautverletzungen oder Hautirritationen zu, so daß sehr kleine Werte für den Winkel α ausscheiden. Durch eine Verrundung der äußeren Kante23 des Kamms9 kann das Verletzungsrisiko reduziert werden. Der Kantenradius darf jedoch nicht allzu groß gewählt werden, da die Aufkämmwirkung mit steigendem Kantenradius abnimmt. Um auch bei einer verrundeten äußeren Kante23 aussagekräftige Werte zu erhalten, wird der Winkel α jeweils außerhalb der Verrundung, aber dennoch möglichst nahe an der Außenfläche18 des Kamms9 ermittelt. Bevorzugt werden Werte für den Winkel α unterhalb 80° herangezogen, wobei ein Bereich zwischen 40° und 60° einen guten Kompromiß zwischen Aufkämmwirkung und Verletzungsgefahr darstellt. - Die Hohlkehle auf der Seitenfläche
19 des Kamms9 hat weiterhin zur Folge, daß die Schneidkante22 spitzwinklig ausgebildet ist und somit der Schnittwinkel kleiner als 90° ist. Bei einer symmetrischen Ausbildung und Lage der Hohlkehle zwischen der Innenfläche17 und der Außenfläche18 des Kamms9 besitzt der Schnittwinkel den gleichen Wert wie der Winkel α. Die spitzwinklige Ausbildung der Schneidkante22 hat eine gegenüber einer rechtwinkligen Ausbildung eine Reduzierung der Schnittkräfte zur Folge. Dabei lassen sich gute Ergebnisse mit den gleichen Werten wie für den Winkel α erzielen, d. h. mit Schnittwinkeln zwischen 40° und 60°. Im Gegensatz zur äußeren Kante23 ist die Schnittkante22 allerdings nicht oder allenfalls geringfügig verrundet. - Da insbesondere bei der Kombination mit weiteren Schersystemen, wie beispielsweise dem Scherfoliensystem
3 bzw.4 , für den Langhaarschneider2 nur ein begrenzter Bauraum zur Verfügung steht, ist eine kompakte Ausbildung des Langhaarschneiders2 wünschenswert. Bei einer Minimierung der lateralen Abmessungen des Langhaarschneiders2 besteht allerdings die Gefahr einer Kollision zwischen dem linear oszillierenden kamm9 und den ortsfesten Andruckelementen15 . Wie insbesondere aus4 hervorgeht, ist es dennoch möglich, die Andruckelemente15 räumlich weitgehend in den Kamm9 zu integrieren, so daß sich die lateralen Abmessungen des Langhaarschneiders2 durch die Andruckelemente15 nur geringfügig erhöhen. Hierzu wird jeweils der Zinken10 des Kamms9 , der mit einem der Andruckelemente15 kollidieren würde, in seinen Abmessungen so weit reduziert, daß keine Kollision mehr droht. Da die Anzahl der Zinken10 deutlich größer als die Anzahl der Andruckelemente15 ist und die Haare bis zu einem gewissen Grad auch durch die Andruckelemente15 der Klinge12 zugeführt werden, ist die Reduzierung der lateralen Abmessungen einiger Zinken10 in der Regel vertretbar. - In einer Abwandlung der Erfindung ist die Außenfläche
18 des Kamms9 plan ausgebildet. Weiterhin kann die Erfindung so abgewandelt werden, daß die Seitenfläche19 des Kamms9 anstelle der Hohlkehle eine andere Form aufweist, die eine spitzwinklige äußere Kante23 zur Folge hat. Diese Form kann durch geradlinige und/oder gekrümmte Abschnitte erzeugt werden.
Claims (17)
- Elektrisches Haarschneidegerät, insbesondere elektrischer Rasierapparat, mit wenigstens einem Schersystem (
2 ), das ein Obermesser (9 ) und ein Untermesser (12 ) aufweist, die zum Durchtrennen von Haaren zusammenwirken, wobei das Obermesser (9 ) wenigstens eine dem Untermesser (12 ) benachbarte Innenfläche (17 ), wenigstens eine für einen Hautkontakt vorgesehene Außenfläche (18 ) und wenigstens eine sich zwischen den Konturen der Innenfläche (17 ) und der Außenfläche (18 ) erstreckende Seitenfläche (19 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Seitenfläche (19 ) und die Außenfläche (18 ) des Obermessers (9 ) eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige erste Kante (23 ) ausgebildet ist. - Haarschneidegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (
18 ) des Obermessers (9 ) plan ausgebildet ist und die erste Kante (23 ) einen Kantenwinkel aufweist, der wenigstens bereichsweise kleiner als 80° ist und vorzugsweise zwischen 40° und 60° beträgt. - Haarschneidegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (
18 ) des Obermessers (9 ) eine dreidimensionale Struktur (20 ,21 ) aufweist. - Haarschneidegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (
18 ) des Obermessers (9 ) wellenförmig ausgebildet ist. - Haarschneidegerät nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß von der Seitenfläche (
19 ) des Obermessers (9 ) und einer tangential an der Außenfläche (18 ) des Obermessers (9 ) anliegenden Planfläche (24 ) im Bereich der ersten Kante (23 ) ein Winkel eingeschlossen wird, der wenigstens bereichsweise kleiner als 80° ist und vorzugsweise zwischen 40° und 60° beträgt. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Seitenfläche (
19 ) und die Innenfläche (17 ) des Obermessers (9 ) eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige zweite Kante (22 ) ausgebildet ist, die vorzugsweise einen Kantenwinkel zwischen 40° und 60° aufweist. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Seitenfläche (
19 ) des Obermessers (9 ) eine Hohlkehle ausgebildet ist. - Haarschneidegerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hohlkehle bis zur Außenfläche (
18 ) des Obermessers (9 ) und vorzugsweise auch bis zur Innenfläche (17 ) des Obermessers (9 ) erstreckt. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (
9 ) als ein Kamm mit mehreren parallel zur Innenfläche (17 ) angeordneten Zinken (10 ) ausgebildet ist. - Haarschneidegerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinken (
10 ) durch eine mäanderförmige Kontur des Obermessers (9 ) ausgebildet sind. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (
9 ) und/oder das Untermesser (12 ) einen U-förmigen Querschnitt aufweist. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (
9 ) und/oder das Untermesser (12 ) beweglich ist und insbesondere eine linear oszillierende Bewegung ausführt. - Haarschneidegerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Obermesser (
9 ) und das Untermesser (12 ) gegenphasig antreibbar sind. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ortsfeste Andruckelemente (
15 ) vorgesehen sind, die über die Außenfläche (18 ) des Obermessers (9 ) hinausragen. - Haarschneidegerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckelemente (
15 ) in die Struktur des Obermessers (9 ) integriert sind. - Haarschneidegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein weiteres Schersystem (
3 ,4 ) vorgesehen ist, das als ein Kurzhaar-Schneidsystem, insbesondere als ein Scherfoliensystem, ausgebildet ist. - Schersystem für ein elektrisches Haarschneidegerät, insbesondere für einen elektrischen Rasierapparat, mit einem Obermesser (
9 ) und einem Untermesser (12 ), die zum Durchtrennen von Haaren zusammenwirken, wobei das Obermesser (9 ) wenigstens eine dem Untermesser (12 ) benachbarte Innenfläche (17 ), wenigstens eine für einen Hautkontakt vorgesehene Außenfläche (18 ) und wenigstens eine sich zwischen den Konturen der Innenfläche (17 ) und der Außenfläche (18 ) erstreckende Seitenfläche (19 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Seitenfläche (19 ) und die Außenfläche (18 ) des Obermessers (9 ) eine wenigstens bereichsweise spitzwinklige erste Kante (23 ) ausgebildet ist.
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