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Die
Erfindung betrifft ein Sanitärmöbel zur Aufnahme
von Toilettenpapier, Toilettenbürsten
o. dgl. in Bädern
zum Einsatz kommenden Gegenständen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges zum Einbau
in eine Wand vorgesehenes Möbel
ist beispielsweise aus der
DE
100 57 108 B4 bekannt, wenngleich das dort gezeigte Möbel ausschließlich zur
Aufnahme einer Toilettenbürste
und einer Toilettenpapierrolle dient. Das vorbekannte Möbel eignet
sich zum Wandeinbau, ist aber ansonsten hinsichtlich seiner Verwendungsmöglichkeiten
wenig variabel.
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Der
Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Möbel dahingehend zu
verbessern, daß es
für verschiedene
Einsatzmöglichkeiten
verwendbar ist. Insbesondere ist es wünschenswert, ein solches Möbel derart
zu gestalten, daß es
nicht nur zum Wandeinbau geeignet ist, sondern ebenfalls als Aufbaumöbel vor
einer Wand plaziert werden kann. Ferner sollte es fertigungstechnisch
so gestaltet werden, daß mit
wenigen, standardisierten Elementen verschiedene Möbellösungen zusammengebaut
werden können.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Sanitärmöbel mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 oder ein Sanitärmöbel mit den Merkmalen des Anspruchs
17 gelöst.
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Dadurch,
daß der
Korpus des erfindungsgemäßen Sanitärmöbels Befestigungsansätze aufweist,
an denen Abdeckelemente befestigt werden können, ist es möglich, das
Möbel nicht
nur als Einbau-, sondern auch als Aufbaumöbel zu verwenden. Dabei werden
im Einsatz als Aufbaumöbel
sichtbare Seiten-, Ober-, Unter- oder Rückseitenteile durch die entsprechenden
Abdeckelemente optisch ansprechend verblendet. Vorzugsweise werden
dadurch vollständig
glatte Außenwände erzeugt,
unabhängig davon,
wie die Außenseiten
des Korpus, die beim Einsatz des Möbels als Einbaumöbel nicht
sichtbar werden, ausgestaltet sind.
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Vorzugsweise
werden sowohl die den Korpus bildenden Elemente des Möbels als
auch die Abdeckelemente als Strangpreß- oder Ziehprofile ausgebildet,
die für
verschiedene Möbel
einheitlich ausgestaltet sind und nur in der entsprechenden Länge abgelängt werden
müssen.
Es ist insoweit Ziel, das Möbel
weitestgehend modular aufzubauen. Eine festgelegte Höhen- oder
Breitenaufteilung wird dazu bevorzugt. So kann beispielsweise ein
eine Toilettenbürste
und eine Toilettenpapierrolle aufnehmendes Möbel eine Höhe 4X aufweisen, während ein
Möbel, das
zusätzlich
eine Reservetoilettenpapierrolle aufnehmen kann, eine Höhe 5X hat.
Mit einem zusätzlichen
Fach für
beispielsweise feuchtes Toilettenpapier würde das Möbel eine Höhe 6X erreichen. So können je
nach Einsatzzweck verschiedene Fächer für beispielsweise
Utensilien, einen Verbandskasten, einen Abfalleimer, einen Haartockner
o. ä. vorgesehen
werden. Die Aufteilung kann je nach Kundenwunsch erfolgen. Auch
kann das Möbel
beispielsweise im oberen Bereich eine Leuchte mit Leuchtmittel zur
Beleuchtung des Bad- oder WC-Raumes aufnehmen. Es ist auch möglich, in
das Möbel
Bereiche zur Aufnahme anderer, nicht entnehmbarer Funktionselemente
zu integrieren, wie beispielsweise eine Toilettenspülungsbetätigung.
Dies ist insbesondere bei querformatigen Möbeln möglich, wo seitlich neben der
Toilettenspülungsbetätigung Fächer für andere Badutensilien
vorgesehen sind.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen und
einem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das im folgenden beschrieben wird; es zeigen:
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1 schematisch
eine Frontansicht eines erfindungsgemäßen Möbels (ohne Möbelklappen)
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2 einen
Schnitt in Richtung II-II durch den Gegenstand aus 1 (mit
Möbelklappen)
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3 einen
Schnitt in Richtung III-III durch den Gegenstand aus 1,
in eine Wand eingebaut,
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4 den
Gegenstand aus 3 als Aufbaumöbel mit
seitlichen Abdeckelementen,
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5 einen
Zwischenboden des Gegenstands der 1 und 2 in
perspektivischer Darstellung,
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6 einen
Schnitt in Richtung VI-VI durch den Gegenstand aus 5 mit
angedeuteten Stützelementen
für Klappenfronten,
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7 eine
Klappenfront mit Stützelement des
Gegenstands aus 1 und 2 in perspektivischer
Darstellung, und
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8 eines
der Stützelemente
aus den 2, 6 und 7 als
Detail im Schnitt.
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Das
in den 1 und 2 dargestellte Sanitärmöbel besitzt
einen Korpus aus in den 3 und 4 dargestellten
Seitenteilen 1, einem Oberteil 2, einem Unterteil 3 und
einen Rückseitenteil 4.
Die Vorderseite des Möbels,
das in verschiedene Aufnahmebereiche unterteilt ist, wird durch
Klappen 5, 6 verschiedener Längen verschlossen, die zur
Freigabe der dahinterlagernden Badaccessoires geöffnet werden können. In 2 sind
die Klappen 5, 6 jeweils einmal in geschlossener
Position und einmal in geöffneter
Position innerhalb derselben Figur dargestellt, wobei die geöffnete Position
jeweils Bezugsziffern mit Hochstrich erhalten hat.
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Das
exemplarisch dargestellte Sanitärmöbel, auf
das die Erfindung nicht beschränkt
ist, ist zur Aufnahme einer Toilettenbürste 7, einer Toilettenpapierrolle 8 und
beispielsweise einer nicht dargestellten Reservetoilettenpapierrolle
in einem obersten Fach 9 ausgebildet. Selbstverständlich sind
beliebige andere Aufteilungen und veränderte Größenverhältnisse möglich. Auch muß das Sanitärmöbel nicht
wie dargestellt eine langgestreckte schlanke hohe Form aufweisen,
sondern kann ebenfalls in einer querliegenden breiten Variante angeboten
werden.
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Um
als Einbaumöbel
die Ränder
einer beispielsweise in einer Wand 11 vorgesehenen Einbauöffnung zu überdecken,
weist der Korpus des Möbels an
seiner Vorderseite einen vorzugsweise umlaufenden Flansch 12 auf,
der wie in 3 dargestellt, auf der Vorderseite 13 der
Wand 11 im Einbauzustand aufliegt. Der Flansch 12 kann
wie dargestellt einstückig
mit den Teilen 1, 2 und 3 oder als separates,
angesetztes Bauteil ausgebildet sein. Soll das Möbel hingegen nicht in eine
Wand 11 eingebaut werden, sondern als Aufbau- oder Standmöbel zum
Einsatz kommen, so werden erfindungsgemäß die dann sichtbaren Teile 1, 2, 3 und/oder 4 mit
Abdeckelementen 14 verkleidet. In den überwiegenden Anwendungsfällen als
Aufbaumöbel
wird das erfindungsgemäße Sanitärmöbel rückseitig
an einer Wand befestigt werden, so daß dann die Seitenteile 1,
das Oberteil 2 und das Unterteil 3 zu verblenden
sind.
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4 zeigt
einen Querschnitt durch den Korpus des Möbels als Aufbauvariante mit
seitlichen Abdeckelementen 14. Um diese mit dem Korpus
zu verbinden, weist der Korpus Befestigungsansätze 16, 17, 18 auf,
an denen die Abdeckelemente 14 festzulegen sind. Die vorderen
Befestigungsansätze 16 sind
vorzugsweise Teil des Flansches 12. Die dargestellte Ausführungsform
der Befestigungsansätze 16 besteht
aus zwei Vorsprüngen,
zwischen denen eine Nut ausgebildet ist, in die ein Vorsprung 19 des
Abdeckelements 14 eingreift. Das Abdeckelement 14 ist im
vorderen Bereich abgekantet und bildet so vorderseitig den Vorsprung 19 aus.
Dadurch schließt
das Abdeckelement 14 mit der Außenkante des Flansches 12 bündig ab,
so daß ein
von außen
glatter, einheitlicher Gesamteindruck entsteht. Vorzugsweise sind
die seitlichen Abdeckelemente 14 wie dargestellt L-förmig ausgebildet,
wobei der längere L-Schenkel 14a an
den Flansch 12 angrenzt und der kürzere L-Schenkel 14b mit dem Rückseitenteil 4 des Korpus
verbunden ist. Bei der dargestellten Ausführungsform wird das Rückseitenteil 4 durch
rückwärtige, abgewinkelte
Endstücke
der Seitenteile 1, die gleichzeitig die Befestigungsansätze 17 bilden,
und eine mit den Seitenteilen 1 über Schwalbenschwänze verbundene
Rückwand 34 gebildet.
Selbstverständlich
können
die Seitenteile 1 und die Rückwand 34 aber auch
einstückig
ausgebildet sein. Die seitlichen Abdeckelemente 14 umgreifen
mit Vorsprüngen 29 des
kürzeren
L-Schenkels 14b die Befestigungsansätze 17. Sowohl vorderseitig
als auch rückseitig sind
die Abdeckelemente 14 damit formschlüssig einerseits am Flansch 12 und
andererseits an den rückwärtigen Endstücken 17 des
Korpus formschlüssig
fixiert. Diese Fixierung kann als klemmende Verbindung aus gelegt
sein. Es ist jedoch auch möglich, diese
Fixierung als reine Führung
auszulegen. Dann sind die seitlichen Abdeckelemente 14 zusätzlich zu befestigen,
beispielsweise über
Verschraubungen. Vorzugsweise sind die Befestigungsansätze 18 dazu als
Befestigungskanäle
seitlich außen
an den Seitenteilen 1 angeordnet. In diese Befestigungskanäle 18 können z.
B. fixierend Schrauben eingreifen. Auch oberseitige und unterseitige
Abdeckelemente in Form von Deckeln können direkt in die Schraubkanäle 18 hineingeschraubt
werden. Wie 4 zeigt, wird zwischen dem Korpus
und den Abdeckelementen 14, hier zwischen den Seitenteilen 1 und
den Abdeckelementen 14, ein Freiraum 20 ausgebildet,
der zur Aufnahme von Versorgungselementen wie beispielsweise Elektroleitungen
dienen kann. Diese können
für eine
Innen- oder Außenbeleuchtung
des Möbels
vorgesehen werden, aber auch um dieses beispielsweise mit einer
innenseitigen Steckdose für
einen Haartrockner, Rasierer o. dgl. zu versehen. Ein weiterer Freiraum 21,
der insbesondere in 3 zu erkennen ist, entsteht
vorzugsweise auch durch die aus den Befestigungsansätzen 17 gebildeten
rückwärtigen Endstücke 17 des
Korpus und der gegenüber
diesen nach vorne versetzten Rückwand 34.
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Wie
in den 1 und 2 dargestellt ist, hat das exemplarisch
gezeigte Sanitärmöbel einen Aufnahmebereich
für eine
Toilettenbürste 7.
Diese steht in einer Schale 22, die in eine schwenkbare
Halterung 23 eingesetzt ist. Beim Öffnen der Klappe 6 schwenkt
die Halterung 23 mit Schale 22 und Toilettenbürste 7 nach
vorne, so daß der
Stiel der Toilettenbürste
leicht gegriffen werden kann. Die Verschwenkung kann durch das Eigengewicht
der Toilettenbürste 7 mit
Schale 22 hervorgerufen werden oder die Halterung 23 kann
vorgespannt sein, beispielsweise durch eine Feder. Bevorzugt ist
die Halterung 23 auch mit einem Dämpfer versehen, so daß die Toilettenbürste 7 gedämpft herausschwenkt.
Um die Toilettenbürste 7 beim
Schließen
der Klappe 6 geräuscharm
zurückzudrücken, hat
die Halterung 23 an ihrer Vorderseite vorzugsweise einen
Gummipuffer 25 o. ä.
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Die 5 bis 8 zeigen
ein weiteres besonders vorteilhaftes Element des Sanitärmöbels, nämlichen
einen Zwischenboden 40, der ein Befestigungselement zur
schwenkbaren Anlenkung der Klappen 5, 6 darstellt.
Da für
eine kurze Klappe 5 zur Freigabe des dahinterliegenden
Aufnahmebereichs ein größerer Schwenkwinkel
erforderlich ist, als für eine
längere
Klappe 6, hinter der beispielsweise eine Toilettenbürste oder
ein Abfalleimer angeordnet ist, hat das Befestigungselement 40 vorzugsweise
beidseits nachfolgend beschriebene verschiedene Aufnahmekanäle 41, 42.
Die Aufnahmekanäle 41, 42, die
nicht durchgehend ausgebildet sein müssen, sind im Querschnitt kreisförmig und
weisen an ihrer Außenwandung
Durchbrüche 43 auf
mit jeweils einem definierten Winkelbereich. In den Aufnahmekanal 41, 42 kann
zumindest ein Schwenkbolzen 44 mit korrespondierendem Außendurchmesser
eingreifen, mit dem die Klappe 5, 6 direkt oder
indirekt fest verbunden ist. Schwenkbolzen 44 und Aufnahmekanal 41, 42 fungieren
dabei als Scharnierersatz, so daß kein zusätzliches Scharnierelement vorgesehen
werden muß.
Die Schwenkbolzen 44 können
einfach seitlich in den Aufnahmekanal 41, 42 eingeführt werden.
Wie 7 zeigt, kann der Schwenkbolzen vorzugsweise zweiteilig
ausgebildet sein mit einem Stützelement 45 und
einem Trägerteil 46.
Das Trägerteil 46 ist
in eine entsprechende Ausnehmung des Stützelements 45 klemmend
hineingesteckt. Bevorzugt besteht das Trägerteil 46 aus einem
Kunststoff mit gleitfähiger Oberfläche, so
daß zwischen
seiner Oberfläche
und den Aufnahmekanälen 41 bzw. 42 wenig
Reibung herrscht. Das Stützelement 45 des
Schwenkbolzens 44, das in 8 im Detail
dargestellt ist, hat vorderseitig eine Stützplatte 47, an der
die Möbelfront
der Tür
oder Klappe befestigt wird, beispielsweise durch Verklebung. So
ist für
unterschiedlich große
Klappen nur ein Schwenkbolzen notwendig. Der Schwenkbolzen 44 verfügt außerdem an
seinem Stützelement 45 über einen
Steg 48, der als Anschlag an den Begrenzungen des Durchbruchs
des Aufnahmekanals 41, 42 dient und somit den Öffnungswinkel
der Klappe 5, 6 festlegt.
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Die
vorteilhafte Ausgestaltung des Zwischenbodens 40 mit beidseitigen
Aufnahmekanälen 41, 42 ist
insbesondere in 6 dargestellt. Zur Verdeutlichung
sind dabei beidseitig Schwenkbolzen 44 angebracht. In der
Abbildung rechts ist der Durchbruch 43 des Aufnahmekanals 41 annähernd 90° groß, so daß die Stützplatte 47 mit
der daran befindlichen nicht dargestellten Klappe 5 bis
annähernd
in die Waagerechte herausgeklappt werden kann. In der Darstellung
linksseitig ist der Aufnahmekanal 42 hingegen mit einem
nur etwa 45° großen Durchbruch 43 versehen,
so daß die
Stützplatte 47 und
Klappe 5 bzw. 6 einen wesentlich geringeren Öffnungswinkel erreichen.
Der Zwischenboden 40 kann dadurch je nach Einsatzzweck
mit dem größeren Durchbruch 43 des
Aufnahmekanals 41 nach vorne (Toilettenpapierrollenfach,
Reservepapierrollenfach) oder mit dem Aufnahmekanal 42 nach
vorne (Toilettenbürstenfach) eingelegt
werden.
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Zur
Befestigung des Zwischenbodens bzw. des Befestigungselements 40 innerhalb
des Möbels hat
das Befestigungselement 40 vorzugsweise Anschlußstücke 49, über die
es mit dem Korpus verbindbar ist. Die Anschlußstücke 49 können als
Befestigungskanäle
zur Aufnahme von Schraubverbindungen ausgebildet sein. Bevorzugt
befinden sie sich in einem Innenbereich zwischen zwei Wandungen 50 des
Zwischenbodens 40, der für diesen Fall doppelwandig
ausgebildet ist.
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Die
Klappen 5, 6 sind vorzugsweise grifflos über im Inneren
des Korpus angebrachte Druckschnäpper
mechanisch verriegelt und zu öffnen.
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Das
erfindungsgemäße Sanitärmöbel ermöglicht mit
wenigen Bauelementen die Verwendung zu verschiedenen Einsatzzwecken.
Es ist einfach aufgebaut und durch die geringe Anzahl der universal verwendbaren
Teile in der Herstellung kostengünstig und
auch zu späteren
Zeitpunkten wenn gewünscht umfunktionierbar.