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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Rücksitz und insbesondere für ein Fahrzeug, mit einem Sitzteil und einem Rückenteil, wobei das Rückenteil aus einer im Wesentlichen vertikalen Gebrauchsposition in eine relativ zur vertikalen Gebrauchsposition geneigte Einstiegsposition reversibel und aus der geneigten Einstiegsposition in eine im Wesentlichen horizontale Ladeposition reversibel einstellbar ist.
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Derartige Fahrzeugsitze sind beispielsweise aus der
DE 10 2004 008 177 A1 , der
DE 195 27 750 A1 , der
FR 2 742 708 A1 , der
DE 198 82 413 T5 , der
DE 103 17 926 A1 sowie der
US 2001/0001526 A1 bekannt. Um die Länge von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, beispielsweise Vans, zu begrenzen, um Fahrzeuge preisgünstig und/oder optisch anspruchsvoll zu gestalten, beispielsweise durch Einsparen einer Tür, oder um den Laderaum zu vergrößern, werden häufig Fahrzeugsitze in Fahrzeuge eingebaut, die in verschiedene Positionen einstellbar sind. Beispielsweise sind die Fahrzeugsitze von einer Gebrauchsposition in eine Einstiegsposition einstellbar, so dass der Einstieg eines Fahrgastes in ein Fahrzeug, insbesondere in einen hinter dem Fahrersitz angeordneten Sitz, erleichtert ist. Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn die Fahrzeugsitze in eine Ladeposition einstellbar sind, in der der Fahrzeugsitz möglichst wenig Raum einnimmt, damit der Laderaum vergrößert ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es einen Sitz zur Verfügung zu stellen, der von einer Gebrauchsposition sowohl in eine Einstiegs- als auch in eine Ladeposition einstellbar ist, dessen Bedienung für den Fahrgast einfach, schnell und einhändig möglich ist und dessen Nutzung sicher ist.
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Die Aufgabe wird mit einem Sitz gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Es war für den Fachmann überaus erstaunlich und nicht zu erwarten, dass die Einstellung des Sitzes in die bevorzugten Positionen, insbesondere in die Gebrauchs-, die Einstiegs- und die Ladeposition, mittels eines einzigen Bedienelements möglich ist. Die Bedienung des Sitzes ist daher für einen Fahrgast sehr einfach und einhändig möglich. Der erfindungsgemäße Sitz ist einfach und kostengünstig herzustellen.
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Erfindungsgemäß ist das Bedienelement ein elektronischer Schalter oder Taster. Elektronische Schalter oder Taster sind herkömmliche und daher kostengünstige Bauteile.
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Besonders bevorzugt ist das Bedienelement an der Oberkante der Rückenlehne angeordnet. Daher ist es für den Fahrgast leicht zugänglich und die Bedienung erfolgt vorteilhafterweise nicht in schwer zugänglichen Bereichen des Sitzes, so dass der Bedienkomfort verbessert und die Verletzungsgefahr, beispielsweise durch Einklemmen, gering ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sitz ein Mittel zur reversiblen Einstellung der relativen Position des Rückenteils zum Sitzteil und/oder ein Mittel zum reversiblen Verstellen des Sitzes in eine Verstellrichtung auf. Da diese Einstellung und/oder das Verstellen vorzugsweise automatisch erfolgt, ist im Wesentlichen kein Kraftaufwand zur Bedienung des Sitzes notwendig und die Bedienung daher sehr leicht und auch für körperlich schwache Personen, beispielsweise Kinder oder alte und/oder behinderte Menschen, möglich.
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Bevorzugt ist das Mittel zur Einstellung und/oder das Mittel zum reversiblen Verstellen ein Linearversteller. Ein Linearversteller im Sinne der Erfindung ist ein Antrieb, besonders bevorzugt ein elektromagnetischer Antrieb, bei dem die elektrische Energie in eine Linearbewegung eines Kolben oder dergleichen umgesetzt wird.
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Vorzugsweise ist das Mittel zur Einstellung mit dem Bedienelement aktivierbar. Dadurch erfolgt die Einstellung des Sitzes unmittelbar nach der Bedienung des Bedienelementes vorzugsweise schnellstmöglich.
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Bevorzugt betätigt das Mittel zur Einstellung eine mechanische Sitzverstellung, besonders bevorzugt einen sogenannten Recliner, ganz besonders bevorzugt einen zweistufigen Recliner.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Sitz ein Mittel zum Starten und/oder Stoppen des Mittels zur Einstellung und/oder des Mittels zum reversiblen Verstellen auf. Dadurch erfolgt die Einstellung bzw. die Verstellung des Sitzes in bevorzugte Positionen einstellbar und kontrolliert.
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Vorzugsweise ist das Mittel ein Sensor, ein Taster oder ein Schalter. Ebenfalls bevorzugt ist das Mittel ein elektrischer oder mechanischer Signalgeber, besonders bevorzugt ein Nocken. Für das Mittel sind herkömmliche und daher kostengünstige Bauteile verwendbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform betätigt das Mittel zum reversiblen Verstellen eine Verschiebevorrichtung, bevorzugt eine Schiene, mit der der Sitz in der Verschieberichtung, bevorzugt in und gegen die Fahrtrichtung, reversibel verschiebbar ist. Der Fachmann versteht, dass das Verstellen in Verschieberichtung vor allem in der Gebrauchsposition, bevorzugt in verschiedene weitere Positionen, möglich ist. Daher kann der Fußraum für den Fahrgast entsprechend seiner Größe angepasst werden. Vorzugsweise weist die Verschiebevorrichtung einen Rastmechanismus auf, mit der sie in den verschiedenen Positionen verriegelt werden kann, so dass die Verschiebevorrichtung nicht unkontrolliert löst, insbesondere während der Fahrt.
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Vorzugsweise ist der Sitz in der Einstiegsposition sowie in der Ladeposition gegenüber der Gebrauchsposition in Verschieberichtung, bevorzugt in Fahrtrichtung, verschoben. In der Einstiegsposition ist daher der Raum hinter dem Sitz vergrößert und der Einstieg eines Fahrgastes in einen hinter dem Sitz angeordneten Sitz erleichtert. In der Ladeposition wird dadurch der Fußraum vor dem Sitz vorteilhaft genutzt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Sitzteil ein Gestell mit vier Gelenken auf, mit dem es an der Karosserie befestigt ist. Dadurch ist vorteilhafterweise die Sitzhöhe des Sitzes einstellbar.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Gestell in der Gebrauchsposition und/oder in der Ladeposition reversibel verriegelt. Eine Einstellung bzw. Verstellung des insbesondere besetzten oder insbesondere beladenen Sitzes ist daher, insbesondere während der Fahrt, nicht möglich.
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist die Verriegelung des Gestells durch die Einstellung der relativen Position des Rückenteils gegenüber dem Sitzteil lösbar oder in Betrieb nehmbar. Diese Lösung ist einfach und entweder mittels des Bedienelementes oder bei Verstellung der relativen Position des Rückenteils gegenüber dem Sitzteil, oder händisch, insbesondere bei Verstellung des Sitzes aus der Einstiegsposition oder aus der Ladeposition in die Gebrauchsposition, möglich.
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Vorzugsweise weist der Sitz ein Mittel auf, mit dem feststellbar ist, ob der Sitz beladen oder besetzt ist, beispielsweise einen Sensor, so dass die Bedienung des Bedienelementes, insbesondere in Gebrauchsposition, bei beladenem oder besetztem Sitz nicht zu einer Einstellung des Sitzes, insbesondere nicht zu einer Einstellung der relativen Position des Rückenteils gegenüber dem Sitzteil, führt. Daher ist ein Fahrgast des Fahrzeugs durch eine Beladung des Sitzes und/oder ein Fahrgast, der den Sitz nutzt, nicht gefährdet, wenn das Bedienelement unvorhergesehen betätigt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Sitzteil gegenüber der Gebrauchsposition in der Einstiegsposition und gegenüber der Einstiegsposition in der Ladeposition in vertikaler Richtung abgesenkt, wodurch in der Einstiegsposition der Einstieg vorteilhaft erleichtert und in der Ladeposition der Laderaum vorteilhaft vergrößert ist.
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In einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform ist der Sitz durch Betätigung des Bedienelementes und/oder einer mechanischen Notentriegelung in der Ladeposition sowohl von der Ladeposition in die Einstiegsposition als auch von der Einstiegsposition in die Gebrauchsposition einstellbar. Der Sitz bietet daher gleichzeitig einerseits eine einfache und schnelle Bedienmöglichkeit und andererseits in einer Notsituation die Sicherheit einer manuellen Notentriegelung.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der 1–4 beschrieben. Die Beschreibung ist lediglich beispielhaft und schränkt den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sitzes in einer Gebrauchsposition.
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2a–c zeigen schematisch eine Seitenansicht der Einstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes von der Gebrauchsposition in eine Einstiegsposition.
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3 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Einstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes in einer Ladeposition.
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4 zeigt den Ausschnitt A aus 1 in einer vergrößerten Ansicht.
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sitzes 1 in einer Gebrauchsposition G. Der Sitz weist ein Rückenteil 3 und ein Sitzteil 2 auf, wobei das Rückenteil 3 relativ zum Sitzteil 2 mittels eines Mittels zur Einstellung 5, das in 4 dargestellt ist und das eine mechanische Sitzverstellung 6 betätigt, bevorzugt ein Recliner, reversibel einstellbar ist. Das Mittel zur Einstellung 5 ist bevorzugt ein Linearversteller und wird mit einem Bedienelement 4, das bevorzugt an der Oberkante des Rücksitzes 3 angeordnet ist, aktiviert. Das Sitzteil 2 weist ein Gestell 7 mit vier Gelenken 6, 6', 6'', 6''' auf, mit dem es an der Karosserie befestigt ist, bevorzugt an einer Schiene 10, 15. Außerdem weist der Sitz 1 ein Mittel zum reversiblen Verstellen 12 des Sitzes 1 in eine Verschieberichtung 11, bevorzugt in und gegen die Fahrtrichtung, auf. Das Mittel zum reversiblen Verstellen 12 ist bevorzugt ein Linearversteller und wirkt mit der Schiene 15 zusammen, die verschieblich an der Schiene 10 gelagert ist. Das Gestell 7 ist in Gebrauchsposition G mit einer Vorrichtung zum Verriegeln des Gestells 16, vorzugsweise einer Diagonalstrebe, die von einem vorderen Gelenkarm 22 zur Schiene 15 verläuft, verriegelt und kann bei Verstellen des Rückenteils 3, vorzugsweise mechanisch, beispielsweise über Bowdenzüge, gelöst bzw. befestigt werden. Im Folgenden wird daher der Begriff Diagonalstrebe für die Vorrichtung zum Verriegeln des Gestells 16 verwendet. Durch die vier Gelenke 6, 6', 6'', 6''' des Gestells 7 kann nach Lösen der Verriegelung das Gestell 7 aus einer im Wesentlichen rechtwinkligen Anordnung der Gelenkarme 22, 22' und des Sitzteils 2 parallelogrammartig so verschoben werden, dass sich das Sitzteil 2 absenkt. Dabei werden Mittel zum Starten und/oder Stoppen 13, 14 des Mittels zum reversiblen Verstellen 12 betätigt, insbesondere ein Nocken 13 und ein Schalter oder Taster 14, wodurch vorzugsweise der Rastmechanismus zwischen der Schiene 15 und der Schiene 10 mit dem Mittel zum reversiblen Verstellen 12 geöffnet oder eingerastet wird. Der Fachmann versteht, dass das Mittel zum Verstellen auch ein Antrieb, beispielsweise ein Motor sein kann, der die Schiene 15 relativ zur Schiene 10 verschiebt.
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2a–c zeigen schematisch eine Seitenansicht der Einstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes 1 von der Gebrauchsposition G in eine Einstiegsposition E. 2a zeigt das Verstellen des Rückenteils 3 relativ zum Sitzteil 2. Nach der Bedienung des Bedienelementes 4, wird das Rückenteil 3 um einen Einstiegswinkel 17 um die mechanische Sitzverstellung 6, die ein Gelenk 6 des Gestells 7 sein kann, gedreht. Mit der gestrichelten Linie ist die Position des Rückenteils 3' in der Gebrauchsposition G angedeutet, während die durchgezogene Linie das Rückenteil 3 in der Einstiegsposition E zeigt. Der Einstiegswinkel 17 beträgt bevorzugt 40°, besonders bevorzugt 36°–44°. Durch das Einstellen des Rückenteils 3 wird die Diagonalstrebe 16, die vom vorderen Gelenkarm 22 zur Schiene 15 verläuft und in der Gebrauchsposition G verriegelbar ist, gelöst.
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2b zeigt die parallelogrammartige Verschiebung des Gestells 7, bei der sich das Sitzteil 2 absenkt und nach vorne dreht. Dabei verbleibt das Rückenteil 3 in dem in 2a dargestellten Einstiegswinkel 17. Die Drehrichtung der Gelenke 6, 6', 6'', 6''' ist durch einen Pfeil 19 angedeutet. Außerdem ist die Höhenverstellung des Sitzteils 2 durch einen Pfeil 18 angedeutet. In dieser Position sind der vordere Gelenkarm 22 und die Diagonalstrebe 16 bevorzugt im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Sichtbar ist weiterhin, dass die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 13, 14 des Mittels zum Verstellen 12 des Sitzes 1 in Verschieberichtung 11, hier ein Nocken und ein Schalter, bei Absenken des Sitzteils 2 betätigt werden.
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Vorzugsweise wird beim Verstellen eines Nockens 13 ein Schalter 14 oder ein Taster 14 betätigt. Durch diese Betätigung ist der Sitz 1 mittels der Schiene 15 entlang der Schiene 10 verschiebbar. Die Verschiebung erfolgt manuell oder automatisch.
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2c zeigt den Sitz 1 in der Einstiegsposition E. In der Einstiegsposition E ist das Rückenteil 3 um die mechanische Sitzverstellung 6, die ein Gelenk 6 des Gestells 7 bildet, relativ zum Sitzteil 2 um den in 2a dargestellten Einstiegswinkel 17 eingestellt. Die Diagonalstrebe 16 liegt hier im Wesentlichen parallel zum vorderen Gelenkarm 22. Der Sitz 1 ist durch die Schiene 15 in Verschieberichtung 11 entlang seiner Befestigung 10 verschoben. Vorzugsweise wird das Sitzteil 2 in dieser Position mittels einer Kraft, vorzugsweise einer Federkraft, bevorzugt federnd gehalten, wobei das Sitzteil bevorzugt in einer Höhe von ca. 45–55 mm oberhalb der Befestigung 10 der Karosserie bzw. oberhalb der Karosserie angeordnet ist. Weiterhin sind die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 13, 14 des Mittels zum Verstellen 12 des Sitzes 1 sowie das Bedienelement 4 sichtbar.
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In der Einstiegsposition ist ein hinter dem Sitz 1 angeordneter Sitz für einen Fahrgast leicht zugänglich.
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Durch Zurückstellen des Rückenteils 3, beispielsweise manuell, wird das Gestell 7 in die im Wesentlichen rechtwinklige Anordnung der Gelenkarme 22, 22' und des Sitzteils 2 zueinander eingestellt, wobei das Sitzteil 2 angehoben wird. Die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 13, 14 des Mittels zum Verstellen 12 des Sitzes 1 werden erneut bzw. nicht mehr betätigt, wodurch der Sitz 1, entweder automatisch oder bevorzugt manuell, zurückgeschoben wird, bevorzugt gegen die Fahrtrichtung. In der hier dargestellten Ausführungsform rastet dabei der Rastmechanismus der Schiene 15 ein, bevorzugt durch Federkraft. Außerdem wird dabei die Diagonalstrebe 16, ebenfalls bevorzugt durch Federkraft, verriegelt. Der Sitz 1 befindet sich danach wieder in Gebrauchsstellung G.
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3 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Einstellung eines erfindungsgemäßen Sitzes 1 in der Ladeposition L. Von der Einstiegsposition E aus wird durch nochmaliges Betätigen des Bedienelementes 4 das Mittel zur Einstellung 5 der relativen Position des Rückenteils 3 zum Sitzteil 2 aktiviert, das in 4 gezeigt ist, wodurch die mechanische Sitzverstellung 6, beispielsweise die zweite Stufe eines zweistufigen Recliners, betätigt wird, wodurch das Rückenteil 3 nochmals um einen Ladewinkel 20 zum Sitzteil 2 in eine im Wesentlichen horizontale Position verstellt wird. Die Position des Rückenteils 3'' in der Einstiegsposition E ist durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Der Ladewinkel 20 des Rückenteils 3 zwischen der Einstiegs- E und der Ladeposition L beträgt bevorzugt ca. 45°–55°, besonders bevorzugt ca. 47°–52°. Vorzugsweise wird das Sitzteil 3 manuell gegen die auf das Sitzteil 3 wirkende Kraft, bevorzugt eine Federkraft, in vertikaler Richtung nach unten verlagert, wodurch die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 8, 91, 92 des Mittels zur Einstellung 5 der relativen Position des Rückenteils 3 zum Sitzteil 2 betätigt werden, die in 4 gezeigt sind, wodurch in dieser Ausführungsform der Rastmechanismus der Schiene 15 in der in Verschieberichtung 11 verschobenen Position, vorzugsweise in Fahrtrichtung, verriegelt wird. Außerdem wird bei diesem Einstellen des Rückenteils 3 eine Verriegelung der Diagonalstrebe 16 aktiviert, die das Sitzteil 2 in der Ladeposition L verriegelt. Die 3 zeigt weiterhin die Gelenke 6, 6', 6'', 6''' des Gestells 7, den vorderen Gelenkarm 22 sowie die Befestigung 10 der Schiene 15 an der Karosserie.
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In der Ladeposition ist der durch den Sitz 1 eingenommene Raum erheblich verringert, so dass der zur Verfügung stehende Laderaum erheblich vergrößert ist. Bevorzugt ist der Sitz 1 so weit abgesenkt, dass das Sitzteil 2 zumindest teilweise die Ladeebene des Laderaums bildet.
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Auch aus der Ladeposition L wird durch vorzugsweise manuelles Zurückstellen des Rückenteils 3 die Verriegelung der Diagonalstrebe 16 gelöst, so dass der Sitz 2 wieder in die Einstiegsposition E einstellbar ist. Die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 8, 91, 92, die in 4 gezeigt sind, werden erneut bzw. nicht mehr betätigt, beispielsweise betätigt ein zurückdrehender Nocken einen Schalter oder Taster, so dass der Rastmechanismus der Schiene 15 geöffnet wird und der Sitz 1 entlang seiner Befestigung 10 mittels der Schiene 15 verschiebbar ist, vorzugsweise gegen die Fahrtrichtung. Das Zurückstellen aus der Einstiegsposition E in die Gebrauchsposition G erfolgt entsprechend der Beschreibung in 2.
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4 zeigt den Ausschnitt A aus 1 in einer vergrößerten Ansicht. Die 4 zeigt eine mechanische Sitzverstellung 6, hier einen zweistufigen Recliner, der durch ein Mittel zum Einstellen 5 der relativen Position des Rückenteils 3 zum Sitzteil 2, das hier nicht dargestellt ist, betätigt wird, hier mit einem Linearversteller. Im Folgenden wird der Begriff Recliner daher für die mechanische Sitzverstellung 6 verwendet. Der Sitz 1 befindet sich in einer Position zwischen der Gebrauchsposition G und der Einstiegsposition E vor Erreichen des Einstiegswinkels 17, der in 2 gezeigt ist. Als Mittel zum Starten und/oder Stoppen 8, 91, 92 des Mittels zum Einstellen 5 weist der Recliner in dieser Ausführungsform einen Taster 8 und eine Nockenscheibe mit zwei Nocken 91, 92 auf. Bei Verdrehen der Nockenscheibe wird der Taster 8 durch die zwei Nocken 91, 92 betätigt. Es ist auch eine Ausführungsform denkbar, in der die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 8, 91, 92 durch zwei Taster und einem beispielsweise auf einer Nockenscheibe angeordneten Nocken vorgesehen sind. Weiterhin ist eine Ausführungsform möglich, die Schalter anstelle von einem oder mehreren Tastern vorsieht. Außerdem können auch die Nocken durch andere Signalgeber ersetzt sein. Diese Ausführungsvarianten für die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 8, 91, 92 des Mittels zum Einstellen 5 gelten analog für die Mittel zum Starten und/oder Stoppen 13, 14 des Mittels zum Verstellen 12 des Sitzes 1. Bei erstmaligem Betätigen des Tasters 8 durch den zweiten Nocken 92 ist das Rückenteil 3 um den Einstiegswinkel 17 gegenüber der Gebrauchsposition G eingestellt und die erste Stufe des hier verwendeten zweistufigen Recliners eingestellt. Das Mittel zum Einstellen 5 wird in dieser Position nicht weiter verstellt, so dass auch das Rückenteil 3 in dieser Position verbleibt. Die Einstiegsposition E ist erreicht, wenn der Sitz zusätzlich entsprechend der Beschreibung der 2 abgesenkt und in Verschieberichtung 11, siehe ebenfalls 2, vorzugsweise in Fahrtrichtung, verschoben ist. Durch nochmaliges Betätigen des Bedienelementes 4, das in 1 dargestellt ist, in der Einstiegsposition E beginnt die zweite Stufe des zweistufigen Recliners und das Mittel zum Einstellen 5 wird wieder aktiviert, wodurch das Rückenteil 3 weiter um den Ladewinkel 20, der in 3 dargestellt ist, relativ zu Einstiegsposition E eingestellt wird. Bei manueller Verlagerung des Sitzteils 3 gegen die auf das Sitzteil 3 wirkende Kraft in vertikaler Richtung nach unten wird der Taster 8 durch den ersten Nocken 91 betätigt, wodurch der Rastmechanismus der Schiene 15 verrostet. Bei Zurückdrehen des Sitzes 1 wird der Taster 8 in umgekehrter Reihenfolge, nämlich zuerst durch den ersten Nocken 91 und dann durch den zweiten Nocken 92 betätigt. Dabei wird das Mittel zum Einstellen 5 entweder automatisch oder bevorzugt manuell zurückgestellt. Die Darstellung zeigt außerdem die Verkabelung des Sitzes 21.
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In einer weiteren Ausführungsform ist auch die Verwendung eines herkömmlichen einstufigen Recliners 6 möglich, wobei dann ein Mittel zum Stoppen, beispielsweise ein Anschlag, bei Erreichen des Einstiegswinkels 17, siehe 2, verwendet werden kann, damit das Rückenteil 3 im Einstiegswinkel 17 verbleibt. Das Mittel zum Stoppen wird in dieser Ausführungsform beispielsweise mit einem weiteren Mittel zum Einstellen, bevorzugt einem Linearversteller, und einer elektrischen und/oder elektronischen Steuerung beim zweiten Betätigen des Bedienelementes 4 in Einstiegsposition E freigegeben, so dass nach dem zweiten Betätigen des Bedienelementes 4 ein weiteres Verstellen des Rückenteils 3 relativ zum Sitzteil 2 in die Ladeposition L möglich ist.
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Es ist ebenfalls eine Ausführungsform denkbar, bei der der Recliner 6 Verriegelungsmittel aufweist, die die Einstellung des Rückenteils 3 bei Erreichen des Einstiegswinkels 17 in Verschieberichtung 11, vorzugsweise in Fahrtrichtung, sperren. Auch in dieser Ausführungsform ist bevorzugt ein weiteres Mittel zum Einstellen, beispielsweise ein Linearversteller, sowie ggf. eine elektrische und/oder elektronische Steuerung vorgesehen, durch den die Verriegelungsmittel beim zweiten Betätigen des Bedienelementes 4 in der Einstiegsposition E freigebbar sind. Verriegelungsmittel in dieser Ausführungsform sind beispielsweise Verzahnungen der Bauteile des Recliners 6.
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Die Verwendung von Nocken mit Tastern als Mittel zum Starten und/oder Stoppen 8, 91, 92, 13, 14 und die Verwendung eines elektromagnetischen Linearverstellers als Mittel zum Einstellen 5 und als Mittel zum Verstellen 12 hat, wenn man die Linearversteller nach Einstellung bzw. Verstellung freigibt, d. h. in einen stromlosen Zustand überführt, den Vorteil, dass die zur Einstellung des erfindungsgemäßen Sitzes 1 benötigte Verkabelung 21 im Wesentlichen nur während der Einstellung bzw. Verstellung der Linearversteller Strom führt. Das Zurückstellen des Sitzes 1 aus der Einstiegs- E und/oder Ladeposition L erfolgt dann bevorzugt manuell, wobei die Kraft, vorzugsweise die Federkraft, die den Sitz 1 in der Einstiegsposition E bevorzugt federnd hält, das Zurückstellen des Sitzes 1 für den Benutzer, insbesondere beim Zurückstellen von der Ladeposition L in die Einstiegsposition E, vereinfacht.
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Der erfindungsgemäße Sitz 1 kann in einer Vielzahl verschiedener Fahrzeugtypen eingesetzt werden, beispielsweise in Kraftfahrzeugen, Flugzeugen oder Schiffen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitz, insbesondere für ein Fahrzeug
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenteil
- 3'
- Rückenteil, hier in Gebrauchsposition
- 3''
- Rückenteil, hier in Einstiegsposition
- 4
- Bedienelement, bevorzugt ein Schalter oder ein Taster
- 5
- Mittel zur Einstellung der relativen Position des Sitzteils zum Rückenteil, bevorzugt ein Linearversteller
- 6
- mechanische Sitzverstellung, bevorzugt ein ein- oder zweistufiger Recliner, Gelenk des Gestells
- 6', 6'', 6'''
- Gelenke des Gestells
- 7
- Gestell
- 8
- Mittel zum reversiblen Stoppen des Mittels zum Einstellen, bevorzugt ein Schalter, ein Taster oder ein Sensor
- 91
- Gegenmittel zum reversiblen Stoppen des Mittels zum Einstellen, hier erster Nocken
- 92
- Gegenmittel zum reversiblen Stoppen des Mittels zum Einstellen, hier zweiter Nocken
- 10
- Verschiebevorrichtung, bevorzugt eine Schiene
- 11
- Verstellrichtung
- 12
- Mittel zum reversiblen Verstellen des Sitzes in die Verstellrichtung, bevorzugt ein Linearversteller
- 13
- Mittel zum reversiblen Stoppen des Mittels zum Verstellen, bevorzugt ein Schalter, ein Taster oder ein Sensor
- 14
- Gegenmittel zum reversiblen Stoppen des Mittels zum Verstellen, bevorzugt ein Nocken
- 15
- Schiene, Nut oder Ausnehmung, insbesondere der Karosserie
- 16
- Vorrichtung zum Verriegeln des Gestells
- 17
- Einstiegswinkel zwischen der Gebrauchsposition und der Einstiegsposition des Rückenteils
- 18
- Höhenverstellung des Gestells beim Einstellen der Einstiegsposition aus der Gebrauchsposition
- 19
- Drehrichtung der Gelenke beim Einstellen der Einstiegsposition aus der Gebrauchsposition
- 20
- Ladewinkel zwischen der Einstiegsposition und der Ladeposition des Rückenteils
- 21
- Verkabelung
- 22
- Vorderer Gelenkarm des Gestells
- G
- Gebrauchsposition
- E
- Einstiegsposition
- L
- Ladeposition