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Offset-Rollstempel Die Erfindung betrifft von Hand bedienbare Rollstempel,
wie sie im Offsetdruckverfahren zur Maserung und zum Bedrucken von Holz verwendet
werden.
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Die bekannten Offsetdruckrollen und -polster dieser Art bestehen aus
einem Kern, der mit plastischem, einen nachgiebigen, festen Mantel bildendem Material
beschichtet ist. Dieser Mantel ermöglicht infolge seiner klebrigen Oberfläche die
Übertragung von Druckflüssigkeit von einer Fläche auf eine andere.
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Zum Einfärben von Druckwalzen dienende Farbwalzen, deren Hohlzylinder
aus Drahtgewebe besteht und mit Filz überzogen ist, sind bekannt. Ebenfalls bekannt
ist es, Kunststoffschichten dadurch zu festigen, daß man ihnen ein Drahtgewebe einverleibt.
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Bei der Reproduktion von Holzmaserungen. wird eine gravierte Platte
mit Druck- oder sonstiger Farbe gesättigt und das auf ihr vorgesehene Muster mittels
einer Rolle oder eines Polsters auf den zu bedruckenden Gegenstand übertragen. Es
ist dabei mit größter Sorgfalt darauf zu achten, daß die Rolle oder das Polster
auf der Platte oder auf der zu masernden Fläche nicht rutscht, da andernfalls kein
einwandfreier Abdruckerzielt wird.
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Ein beachtliches Problem entsteht bei der Befesti-gung des
plastischen Materials auf dem Kern, wenn das Übertragungsglied aus Polyvinylchlorid
oder Polyvinylchlorid-Acetatmischpolymerisat hergestellt wird, denn diese Stoffe
erfordern den Zusatz großer Mengen Weichmacher, die ihnen erst die nötige Weichheit
und Nachgiebigkeit geben. Die Weichmacher jedoch durchsetzen das ganze nachgiebige
Material und gelangen auch auf seine auf dem Kern der Rolle haftende Fläche, wodurch
diese ihre Haftfähigkeit verliert.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zum Befestigen des plastischen
Materials auf seinem Träger bzw. Kern.
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Demgemäß geht die Erfindung aus von einem Offset-Rollstempel zum manuellen
Übertragen eines Musters von einer gravierten, mit Druckflüssigkeit bedeckten Platte
auf einen anderen Gegenstand, bestehend aus einem eine gekrümmte Oberfläche aufweisenden
Träger, einem an diesem befestigten Handgriff, einem starren, an dem Träger befestigten
und sich um dessen Umfang erstreckenden Netz und einem nachgiebigen, Druckflüssigkeit
übertragenden, auf dem Netz angeordneten Material, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Netz dem Träger so beabstandet ist, daß das Druckflüssigkeit übertragende,
auf den Träger aufgebrachte plastische Material das Netz völlig einschließt und
sich in seinen Maschen verankert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung
erläutert, und zwar zeigt Fig.1 einen Längsschnitt durch den Kern eines zylindrischen
Trägers, in dem das starre, maschige Material, nicht aber das nachgiebige, plastische
Material sichtbar ist, Fig.2 eine perspektivische Ansicht eines Rollenkerns mit
der auf das starre, maschige Material aufgebrachten, plastischen Schicht (die Griffe
fehlen), Fig.3 einen segmentförmigen, nach dem gleichen Prinzip wie die Rolle gemäß
Fig.3 hergestellten Stempel und Fig.4 einen Schnitt durch den Gegenstand gemäß Fig.
3.
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Der in Fig. 1 und 2 gezeigte, zylindrische, vorzugsweise hohle (Gewichtsverminderung)
Kern 10 weist an beiden Enden je eine Scheibe 11 und 12 auf, deren Durchmesser ein
wenig größer als der Kerndurchmesser ist. Eine weitere Scheibe 13 ist zur Versteifung
des Rollenkerns gegebenenfalls in seinem Innern angeordnet.
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Durch in den Scheiben 11, 12 und 13 vorgesehene Mittelbohrungen ist
eine Stange 14 hindurchgeführt, die an beiden Enden je einen Handgriff 15, 16 trägt.
Ferner ist an beiden Scheiben 11 und 12 ein Drahtnetz 17 angebracht, dessen Maschen
so groß sind, daß sich nachgiebiges, auf den Kern aufzubringendes Material in sie
eindrücken kann.
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Besonders geeignet für diesen Zweck ist ein quadratmaschiges Drahtnetz
mit einer Maschengröße von 0,8 em2. Das Drahtnetz liegt infolge des größeren Durchmessers
der Scheiben 11 und 12 nicht auf dem Kern 10 auf, so daß sich das aufzubringende
Material um die Maschen zu legen und an ihnen fest zu verankern vermag.
Das
aus Polyvinylchlorid-Acetat (95°/o Chlorid und 511/o Acetat) bestehende, nachgiebige,
als Mantel auf den Rollenkern aufzubringende Material wird in einer Kugelmühle mit
einem Weichmacher, z.B. Dioctyl-Phthalat od. dgl., und einem Rostschutzmittel vermischt.
Das bevorzugte Mischpolymerisat hat ein Molekular-Durchschnittsgewicht von 200000
bis 250000 (gemessen nach dem osmotischen Druckverfahren). 20 Gewichtsteile
des Mischpolymerisats werden in einer Kugelmühle finit 39 Gewichtsteilen Tricresyl-Phosphat
und 39 Gewichtsteilen Dioctyl-Phthalat etwa sechzehn Stunden lang bzw. bis zur Erreichung
vollständiger Weichheit des Mischpolymerisats gemischt. Der Mischung werden ferner
2 Gewichtsteile eines Rostschutzmittels, z. B. zweibasisches Bleiphosphit, zugesetzt.
Schließlich wird eingeschlossene Luft aus der Masse entfernt.
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Die fertige, flüssige Masse wird nun unter Verwendung einer zylindrischen
Gußform auf das um den Kern gespannte Drahtnetz gegossen und alsdann unter Anwendung
von Hitze (im vorliegenden Fall etwa 110 bis 175° C) getrocknet, bis sie zwar nachgiebig,
aber fest ist.
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Eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 und 4
gezeigt. Der Träger bzw. Kern besteht in diesem Fall aus einem segmentförmigen Holz
18 od. dgl., auf welchem ein Drahtnetz der beschriebenen Art mittels Heftklammern
20 od. dgl. so befestigt ist, daß es dessen Oberfläche 21 nicht berührt.
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Die beschriebene, plastische Masse wird mit Hilfe einer entsprechenden
Gußform auf das Drahtnetz gegossen und wie in dem ersten Ausführungsbeispiel getrocknet.
Dieses Druckflüssigkeitsübertragungsglied ist mittels eines Griffes 22 wie eine
Löschblattwiege auf der mit Druckflüssigkeit gesättigten Platte und dem zu markierenden
Gegenstand abrollbar.
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Auch in diesem Fall ist, wie im ersten Ausführungsbeispiel erläutert,
die aus plastischem Material bestehende Schicht fest mit dem Kern des Übertragungsgliedes
verankert.
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Der Kern und das Netz können aus jedem ausreichend kräftigen und festen
Material bestehen. An Stelle des beschriebenen, zur Bildung des die Druckflüssigkeit
übertragenden Mantels dienenden, plastischen Stoffes ist auch eine der seit langem
für solche Offset-Stempel verwendeten Leimglycerin-Zusammensetzungen verwendbar.
Man hat festgestellt, daß bei einer Rolle mit etwa 50 cm Länge und 15,25 cm Durchmesser
ausgezeichnete Resultate erzielbar sind, wenn das Netz 0,3 cm vom Umfang eines Kernes
mit einem Durchmesser von etwa 13,5 cm beabstandet und der Mantel aus nachgiebigem
Material 1,9 cm dick ist.
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Es sei noch erwähnt, daß sich an Stelle eines quadrahtmaschigen Netzes
ohne weiteres auch ein solches mit rhombusförmigen Maschen oder ein gelochtes Blech
verwenden läßt. PATENTANSPRÜCHE: 1. Offset-Rollstempel zum manuellen Übertragen
eines Musters von einer gravierten, mit Druckflüssigkeit bedeckten Platte auf einen
anderen Gegenstand, bestehend aus einem eine gekrümmte Oberfläche aufweisenden Träger,
einem an diesem befestigten Handgriff, einem starren, an dem Träger befestigten
und sich um dessen Um, fang erstreckenden Netz und einem nachgiebigen; Druckflüssigkeit
übertragenden, auf dem Netz angeordneten Material, dadurch gekennzeichnet, daß.
das Netz (17, 19) von dem Träger (10, 18) so beabstandet ist, daß das Druckflüssigkeit
übertragende, auf den Träger (10, 18) aufgebrachte plastische Material das Netz
völlig einschließt und sich in seinen Maschen verankert.
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2. Offset-Rollstempel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger ein an seinen beiden Enden je eine Scheibe (11, 12) tra, gender Zylinder
(10) ist, die Scheiben einen größeren Durchmesser als der Zylinder (10)
haben
und das Netz (17) um die Scheiben (11, 12) herum so gespannt und an ihnen befestigt
ist, daß zwischen ihm und der Oberfläche des Zylinders (10) ein Abstand bleibt.
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3. Offset-Rollstempel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (18) segmentförmig ist und das Netz (19) auf ihm mittels Heftklammern
(20) so befestigt ist, daB zwischen beiden ein Abstand bleibt.