DE1014457B

DE1014457B - Steuerungseinrichtung fuer einen Z-foermigen Schiffsantrieb mit gegenlaeufig angetriebenen Vertikalwellen

Info

Publication number: DE1014457B
Application number: DEV11280A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hellmut Engelbrecht
Original assignee: SCHIFFBAU PROJEKT und KONSTRUK
Current assignee: SCHIFFBAU PROJEKT und KONSTRUK
Priority date: 1956-09-28
Filing date: 1956-09-28
Publication date: 1957-08-22

Description

Steuerungseinrichtung für einen Z-förmigen Schiffsantrieb mit gegenläufig angetriebenen Vertikalwellen Die Erfindung betrifft eine Steuerungseinrichtung für einen Z-förmigen Schiffsantrieb, dessen Unterwasserteil mit der Schraube um eine lotrechte Achse schwenkbar ist und bei dem die horizontal gelagerte Schraubenwelle von zwei zueinander konzentrischen, sich gegenläufig drehenden Vertikalwellen angetrieben wird, wobei dieselben über einen Kegeltrieb mit gemeinsamem Antriebskegelrad angetrieben werden. Diese bekannte Anordnung der Antriebseinrichtung gleicht die vom Antrieb auf den Unterwasserteil ausgeübten Drehmomente aus und ermöglicht ein leichtes Schwenken des Unterwasserteils zum Zwecke des Steuerns und Umsteuerns. Zwischen Antriebsmotor und dem Z-Antrieb ist üblicherweise eine Schaltkupplung vorgesehen, damit die Notwendigkeit des Startens und Stillsetzens der Antriebsmaschine eingeschränkt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Bedienung der Steuerung eines solchen Antriebs weiterhin zu erleichtern, indem die Leistung des Antriebsmotors zur Betätigung der Steuerung ausgenutzt wird. Erfindungsgemäß sind zu diesem Zweck die beiden angetriebenen Kegelräder der Vertikalwellen mit diesen über Kupplungen verbunden, wobei diese Kupplungen wahlweise einzeln oder gemeinsam lösbar sind. Bei gleichzeitigem Lösen wird die Antriebsverbindung vollständig aufgehoben, bei wahlweisem Lösen einer Kupplung wird der Unterwasserteil durch das Drehmoment der noch treibenden Vertikalwelle geschwenkt und dadurch der Steuervorgang unterstützt. Ferner ist es möglich, mit dieser Einrichtung beispielsweise durch Druckknopfschaltung mit Klinken- oder Rasteneinstellung eine Umsteuerung von 180°, d. h. von dem Vorwärts- auf den Rückwärtsgang durchzuführen.
Außerdem sind die Kupplungen so ausgebildet, daß bei Behinderung des Unterwasserteils durch Festfahren oder Verkrauten eine Zerstörung irgendwelcher Getriebeteile dadurch vermieden wird, daß die Kupplungen den Stoß aufnehmen und in dem Augenblick als Rutschkupplung wirken. Erreicht werden diese Vorteile dadurch, daß jeweils zwischen dem Antriebskegelrad und seiner zugeordneten welle eine Reibungskupplung: bzw. hydrodynamische oder hydrostatische Kupplung angeordnet ist. Die Kupplung ist mit der Steuerung derart verbunden, daß je nach Steuerrichtung die im entgegengesetzten Sinn laufende Kupplung bis zu ihrem Rutschmoment gelöst wird. Dadurch wird über die andere Kupplung und ihrem Kegelradantrieb das Unterwasserteil vermittels der Antriebskraft durch die Antriebsmaschine so lange mitgenommen, bis die gewünschte Richtungsänderung erreicht ist. Der Steuervorgang, beispielsweise hervorgerufen durch ein Steuerrad, für den bei derartigen Einrichtungen bisher bei größeren Antriebsleistungen erhebliche Kräfte aufgebracht oder durch Untersetzung überwunden werden mußten, ist dadurch in einen einfachen Verstellvorgang umgewandelt. An Stelle mittels Steuerrad kann der Verstellvorgang auch durch direkte mechanische, elektrische oder hydraulische Betätigung einer oder mehrerer Klinken oder Rasten in einer der Kupplungen durch teilweises Lösen derselben unmittelbar erfolgen, worin auch eine schnelle Umsteuerung von Vorwärts- auf Rückwärtsgang eingeschlossen ist. Durch gleichzeitiges Lösen beider Kupplungen wird die Schraubenwelle von der Antriebsmaschine getrennt. Die betriebssichere Funktion der Steuerung ist in bezug auf die Antriebsleistung nach obenhin unbegrenzt, da die Maschinenleistung vermittels der Servowirkung unmittelbar in die Steuerung eingeht, so daß beispielsweise eine Maschinenleistung von 1000 PS spielend damit gesteuert werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Die beiden angetriebenen Kegelräder 1, 2 tragen je eine Hälfte einer Kupplung 5, 6. Die beiden anderen Kupplungshälften sind jeweils mit einer der ineinander und gegenläufig sich drehenden vertikalen Antriebswellen 3, 4 verbunden, so daß beim Einrücken der Kupplungen 5, 6 die Kegelräder 1, 2 mit den Antriebswellen 3, 4 kraftschlüssig verbunden sind. Die Kupplungen sind so eingerichtet, daß ihr Haltemoment um einen geringen Betrag größer ist als das zu übertragende Drelnnoment. Die Steuerung 7 mit dem Zahnrad 9 kämmt in dem Zahnrad 10 des Unterwasserteils 11. Um die Steuerbewegungen gleichmäßig zu gestalten, ist in die Steuerung ein vorzugsweise hydraulisches Dämpfungsglied 8 eingeschaltet. Für die Kupplungen 5, 6 sind bekannte Kupplungen mechanischer, hydraulischer oder hydrostatischer Art anwendbar. Die Übertragung von der Steuerung auf die Kupplungen erfolgt entsprechend ihrer Eigenart mechanisch, elektrisch oder hydraulisch. Die Steuerung ist nicht unmittelbar an die Ausbildung als Steuerrad gebunden, sondern kann gleichermaßen als Druckknopfsteuerung ausgebildet sein und in ihrer Wirkung darüber hinaus derart, daß die Umschaltung von Vorwärts- auf Rückwärtsgang unmittelbar durch Lösen von einer oder mehreren Klinken oder Rasten in den Kupplungen plötzlich erfolgt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Steuereinrichtung für einen Z-förmigen Schiffsantrieb, dessen Unterwasserteil mit der Schraube um eine lotrechte Achse schwenkbar ist und bei dem die horizontal gelagerte Schraubenwelle von zwei zueinander konzentrischen, sich gegenläufig drehenden Vertikalwellen angetrieben wird, wobei dieselben über einen Kegeltrieb mit gemeinsamem Antriebskegelrad angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden angetriebenen Kegelräder (1, 2) der Vertikalwellen mit diesen über Kupplungen (5, 6) verbunden sind, die wahlweise einzeln oder gemeinsam lösbar sind.
2. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Unter-Wasserteil (11) wirkende Steuereinrichtung (7) mit den Kupplungen (3, 4) derart verbunden ist, daß bei Betätigung der Steuerung (7) die Kupplung der entgegengesetzt der Steuerrichtung drehenden Welle teilweise gelöst wird.
3. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Druckknopfschaltung und Rastenwirkung od. dgl. wahlweise eine Kupplung so lange gelöst wird, bis ein Umschlag des Unterwasserteils um 180° erfolgt ist.
4. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 1 bis 3; dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Dämpfung der Umschlagbewegung des Unterwasserteils in dem Steuerglied eine vorzugsweise hydraulische Bremseinrichtung (8) angeordnet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften N r. 2 386 362, 2 372 247.