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Die Erfindung betrifft eine Offenend-Rotorspinnmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Wie beispielsweise in der DE 198 36 065 A1 beschrieben, weisen
Offenend-Rotorspinnmaschinen in der Regel eine Vielzahl
gleichartiger, in Reihe nebeneinander angeordneter
Arbeitsstellen auf, die jeweils über eine Offenend-
Spinnvorrichtung sowie über eine Spulvorrichtung verfügen.
Das heißt, an jeder der zahlreichen Arbeitsstellen dieser
Textilmaschine wird mittels einer Offenend-Spinnvorrichtung
ein z. B. in einer Spinnkanne vorgelegtes Faserband zu einem
Faden versponnen, der anschließend mit Hilfe der
Spulvorrichtung zu einer Kreuzspule aufgewickelt wird.
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Die Arbeitsstellen werden dabei durch ein entlang der
Arbeitsstellen der Rotorspinnmaschine verfahrbares
Serviceaggregat versorgt, das selbsttätig eingreift, wenn an
einer der Arbeitsstellen ein Störfall, zum Beispiel ein
Fadenbruch, aufgetreten ist. In einem solchen Fall läuft das
Serviceaggregat zu der betreffenden Arbeitsstelle,
positioniert sich dort und sucht mit einer schwenkbar
gelagerten Saugdüse den auf die Kreuzspule aufgelaufenen,
gerissenen Faden.
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Um zu verhindern, daß einzelne Arbeitsstellen im Störfall zu
lange auf das Serviceaggregat warten müssen, weil dieses noch
an einer anderen Arbeitsstelle mit der Beseitigung eines
Störfalles beschäftigt ist, ist auch bereits vorgeschlagen
worden, mehrere dieser Serviceaggregate gleichzeitig an einer
Offenend-Rotorspinnmaschinen einzusetzen.
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Derartige beispielsweise in der DE 198 27 605 A1 recht
ausführlich beschriebene Serviceaggregat sind in ihrem
konstruktiven Aufbau allerdings insgesamt relativ kompliziert
und daher verhältnismäßig teuer.
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Solche Serviceaggregate weisen neben einer
unterdruckbeaufschlagbaren Saugdüse noch eine Reihe weiterer
Fadenhandhabungselemente auf, die es dem Serviceaggregat
ermöglichen, den nach einem Fadenbruch auf die Kreuzspule
aufgelaufenen Faden zu suchen und den aufgenommenen Faden nach
einer entsprechenden Vorbereitung in der Offenend-
Spinnvorrichtung neu an einen dort umlaufenden Faserring
anzuspinnen.
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In der DE 25 41 589 A1 ist ein vergleichbares, fahrbares
Serviceaggregat beschrieben, das ebenfalls zum selbsttätigen
Anspinnen der Spinnvorrichtungen einer Offenend-
Rotorspinnmaschine konzipiert ist.
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Auch dieses bekannte Serviceaggregat weist eine schwenkbar
gelagerte Saugdüse auf. Die Saugdüse ist dabei auf ihrer
gesamten Länge geschlitzt und geht im Bereich ihrer
Schwenkachse in einen geschlitzten Übergabearm über.
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Im Bereich der Schwenkachse von Saugdüse und Übergabearm sind
außerdem ein Fadenspeicher sowie ein Fadengreifer installiert.
Der nach einem Fadenbruch auf die Kreuzspule aufgelaufene
Faden wird durch die Saugdüse pneumatisch aufgenommen, in den
Fadenspeicher eingelegt und mittels des Fadengreifers an eine
endseitig des Übergabearmes angeordnete Fadenklemm- und
-vorbereitungseinrichtung überführt.
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Der vorbereitete Faden wird anschließend durch Verschwenken
des Übergabearmes in den Bereich der Spinnvorrichtung
verlagert und über ein Fadenabzugsröhrchen in die
Spinnvorrichtung zurückgespeißt.
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In der vorgenannten Schutzrechtsanmeldung ist außerdem
erwähnt, daß die beschriebenen Fadenbehandlungseinrichtungen
des Serviceaggregates theoretisch zwar auch an jeder der
Arbeitsstellen der Spinnmaschine stationär angeordnet sein
könnten, daß es aber wesentlich wirtschaftlicher ist, diese
relativ aufwendigen und daher kostspieligen
Fadenbehandlungseinrichtungen an einem fahrbaren
Serviceaggregat anzuordnen, das dann eine Vielzahl von
Arbeitsstellen einer Offenend-Spinnmaschine bedient.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Offenend-Spinnmaschine
mit weitestgehend autarken, im konstruktiven Aufbau jedoch
relativ einfachen Arbeitsstellen zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
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Die im Anspruch 1 beschriebene Ausbildung der Arbeitsstellen
einer Offenend-Rotorspinnmaschine mit einer stationären
Fadenleiteinrichtung sowie eines Fadenfangelementes auf der
Rückseite einer schwenkbar gelagerten Saugdüse ermöglicht auf
einfache Weise das Aufnehmen eines auf die Kreuzspule
aufgelaufenen Fadens sowie dessen Überführung in den Bereich
der Spinnvorrichtung.
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Das heißt, eine beispielsweise durch einen Schrittmotor
einzelmotorisch angetriebene, arbeitsstelleneigene Saugdüse
kann einen Faden sowohl von der Oberfläche einer im
Spulenrahmen einer Spulvorrichtung gehaltenen Kreuzspule
aufnehmen, als auch den aufgenommenen Faden sicher an ein im
Bereich der Offenend-Spinnvorrichtung der betreffenden
Arbeitsstelle angeordnetes ebenfalls arbeitsstelleneigenes
Anspinnorgan überführen, ohne daß dazu weitere
Fadenhandhabungselemente erforderlich sind.
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Die weitestgehend autarken Arbeitsstellen bleiben daher in
ihrem konstruktiven Aufbau insgesamt relativ einfach und
kostengünstig.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Arbeitsstellen ermöglicht
außerdem jederzeit ein unverzügliches und schnelles Beheben
eventuell auftretender Fadenbrüche, so daß die durch
Fadenbrüche bedingten Stillstandszeiten der Arbeitsstellen
minimiert werden können und bei der Berechnung der
Wirtschaftlichkeit der Arbeitsstellen nur noch weniger stark
ins Gewicht fallen.
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Aus diesem Grunde kann auf den erfindungsgemäßen
Arbeitsstellen auch weniger spinnfestes Garn wirtschaftlich
hergestellt werden.
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Das heißt, es kann ein Garn gefertigt werden, das gegenüber
dem Garn, das auf bekannten Arbeitsstellen hergestellt wird,
einen deutlich niedrigeren Drehungsbeiwert aufweist und damit
zwar bezüglich eventueller Fadenbrüche empfindlicher ist, das
aber bei gleicher Rotordrehzahl der Spinnvorrichtung zu einer
deutlichen Erhöhung der produzierten Garnlänge führt.
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Die erfindungsgemäß ausgebildeten Arbeitsstellen ermöglichen
außerdem eine erheblichen Steigerung der Produktivität der
Arbeitsstellen.
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Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in vorteilhafter
Ausgestaltung vorgesehen, daß die stationäre
Fadenleiteinrichtung außerhalb des regulären Fadenlaufweges
angeordnet ist und eine Fangkontur aufweist, in die der von
der Saugdüse aufgenommene Faden beim Herunterschwenken der
Saugdüse gleitet. Die Fangkontur ist dabei so ausgebildet, daß
der Faden beim nachfolgenden Nachobenschwenken der Saugdüse in
dieser Fangkontur fixiert bleibt und durch ein entsprechendes
Fadenfangelement, das rückseitig an der Saugdüse angeordnet
ist, übernommen werden kann.
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Das bedeutet, durch die funktionelle Verbindung einer
stationären Fadenleiteinrichtung mit einem schwenkbar
gelagerten Fadenfangelement gelingt es in einfache Weise, den
Fadenübergabeweg des aufgenommenen Fadens über den
Schwenkbereich der Saugdüse hinaus zu vergrößern.
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Die im Anspruch 3 beschriebene, vorteilhafte Ausführungsform
stellt sicher, daß die Saugdüse nur im Bedarfsfall mit
Unterdruck beaufschlagt wird.
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Das heißt, durch den Einsatz eines Ventiles, das vom
Arbeitsstellenrechner definiert angesteuert wird, ist
gewährleistet, daß unnötiger Luftverbrauch und damit nutzloser
Energieverbrauch weitestgehend vermieden wird.
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In vorteilhafter Ausbildung ist weiter vorgesehen, daß das an
der Rückseite der Saugdüse angeordnete, beispielsweise aus
einem Stahlblech geformte Fadenfangelement, wie im Anspruch 4
dargelegt, wenigstens eine Fadenleitkante sowie eine
Fadenfangkontur aufweist.
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Vorzugsweise ist am Fadenfangelement außerdem ein Schaltblech
angeordnet (Anspr. 5).
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Die gemäß Anspruch 6 S-förmig ausgebildete Fadenleitkante
sorgt dabei dafür, daß der in der Fadenfangkontur der
stationären Fadenleiteinrichtung bereitgehaltene Faden beim
Aufwärtsschwenken der Saugdüse sicher in die, wie im
Anspruch 7 dargelegt, vorzugsweise V-förmige Fadenfangkontur
des schwenkbar gelagerten Fadenfangelementes gelangt.
Die V-förmige Fadenfangkontur stellt dabei ihrerseits beim
anschließenden Abschwenken der Saugdüse sicher, daß der Faden
ordnungsgemäß mitgenommen und an eine im Bereich der Offenend-
Spinnvorrichtung angeordnete Fadenbehandlungs- und
-rückführeinrichtung übergeben wird.
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Wie im Anspruch 8 ausgeführt, korrespondiert das Schaltblech
des Fadenfangelementes in der Fadenübergabestellung der
Saugdüse mit einem im Bereich der Offenend-Spinnvorrichtung
angeordneten Anspinnorgan.
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Das heißt, das an einen entsprechenden Anschlag des
Anspinnorgans anlaufende Schaltblech schwenkt das Anspinnorgan
aus ihrer Spinnstellung in eine Fadenaufnahmestellung, in der
der Faden vom Anspinnorgan pneumatisch aufgenommen werden
kann.
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Wie im Anspruch 9 weiter dargelegt, kann im Bereich der
Spulvorrichtung außerdem eine, vorzugsweise als Zentrierblech,
ausgebildete Fadenzentriereinrichtung angeordnet sein.
Diese Fadenzentriereinrichtung sorgt beispielsweise in
Verbindung mit einer Fadenleitkante im Bereich der
Ansaugöffnung der Saugdüse dafür, daß der aufgenommene Faden
während seines Transportes zum Anspinnorgan stets in einer
definierten Lage verläuft.
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Auf diese Weise ist gewährleistet, daß der Faden sowohl
vorschriftsmäßig in die Fangkontur der stationären
Fadenleiteinrichtung gleitet, als auch sicher durch die
Fadenfangkontur des schwenkbar gelagerten Fadenfangelementes
übernommen wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend
anhand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel
entnehmbar.
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Es zeigt:
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Fig. 1 eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine
mit einer stationären Fadenleiteinrichtung sowie einem
Fadenfangelement an der Rückseite der Saugdüse, in
Vorderansicht,
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Fig. 2 die Arbeitsstelle gemäß Fig. 1 zu Beginn der
Fadenrückführung, in Seitenansicht,
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Fig. 3 die Arbeitsstelle gemäß Fig. 2 während einer späteren
Phase der Fadenrückführung,
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Fig. 4 die Arbeitsstelle gemäß Fig. 2 in einer weiteren,
anschließenden Phase der Fadenrückführung,
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Fig. 5 die Arbeitsstelle gemäß Fig. 2 während der Übergabe
des Fadens an ein arbeitsstelleneigenes Anspinnorgan.
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Fig. 6 und 7 ein arbeitsstelleneigenes Anspinnorgan.
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Die in Fig. 1 in Vorderansicht dargestellte Arbeitsstelle
einer Offenend-Rotorspinnmaschine ist insgesamt mit der
Bezugszahl 1 gekennzeichnet.
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Derartige Arbeitsstellen 1 verfügen, wie aus den Figuren
ersichtlich, jeweils über eine an sich bekannte und daher nur
schematisch dargestellte Offenend-Spinnvorrichtung 2 sowie
eine Spulvorrichtung 3.
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Außerdem ist an jeder der Arbeitsstellen 1 ein Anspinnorgan
16, ein Fadenwächter 26 sowie eine Fadenabzugseinrichtung 27
vorhanden.
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Das unmittelbar vor dem Fadenabzugsröhrchen 21 der Offenend-
Spinnvorrichtung 2 angeordnete, schwenkbar gelagerte
Anspinnorgan 16 bereitet den beispielsweise nach einem
Fadenbruch durch die Saugdüse 4 von der Kreuzspule 8
zurückgeholten Faden 9 zum Wiederanspinnen vor.
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Der vorbereitete Faden 9 wird anschließend durch die
Fadenabzugseinrichtung 27 über das Fadenabzugsröhrchen 21 in
die Offenend-Spinnvorrichtung 2 zurückbefördert, wo er, wie
bekannt, an einen umlaufenden Faserring angesponnen wird.
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Die Spuleinrichtung 3 besteht, wie üblich, aus einem
Spulenrahmen 22 zum Haltern einer Kreuzspule 8, einer
vorzugsweise einzelmotorisch angetriebenen Antriebstrommel 23
sowie einer Fadenchangiereinrichtung 24, die beispielsweise
über einen (nicht dargestellten) Schrittmotor angetrieben
wird.
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Vor der Fadenchangiereinrichtung 24 kann außerdem eine
Fadenzentriereinrichtung in Form eines Zentrierbleches 17
angeordnet sein, das bei Bedarf definiert in den regulären
Fadenlaufweg geklappt werden kann.
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Des weiteren verfügt die Arbeitsstelle 1 über eine Saugdüse 4,
die vorzugsweise mittels eines Schrittmotors 6 definiert
zwischen einer Fadenaufnahmestellung I und einer
Fadenübergabestellung IV verschwenkbar und an ihrer Rückseite
ein Fadenfangelement 7 aufweist.
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Dieses Fadenfangelement 7 verfügt über eine S-förmige
Fadenleitkante 13, eine Fadenfangkontur 14 sowie ein
Schaltblech 15.
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Außerdem ist in einem Bereich vor dem regulären Fadenlaufweg
der Arbeitsstelle eine stationäre Fadenleiteinrichtung 5
angeordnet, die eine nach unten hin offene Fadenfangkontur 10
besitzt.
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Die stationäre Fadenleiteinrichtung 5 und das an der
schwenkbar gelagerten Saugdüse 4 angeordnete
Fadenfangelement 7 ermöglichen dabei eine zuverlässige
Rückführung des nach einem Fadenbruch auf die Mantelfläche der
Kreuzspule 8 aufgelaufenen und von der Saugdüse 4 dort
aufgenommenen Fadens 9 zum arbeitsstelleneigenen Anspinnorgan
16, wo der Faden 9 zum Wiederanspinnen der betreffenden
Arbeitsstelle 1 vorbereitet und bereitgehalten wird.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen ein arbeitsstelleneigenes
Anspinnorgan 20.
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Das Anspinnorgan 20, das den von der Saugdüse 14 vergelegten
Hilfsfaden 24 übernimmt, vorbereitet und für den
Wiederanspinnprozeß bereithält, besteht im wesentlichen aus
einem vorzugsweise im Spritz- oder Druckgußverfahren
hergestellten Grundkörper 141, der unter anderem einen
zylindrischen Ansatz 142 zur Aufnahme eines Federelementes 137
aufweist.
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Im Bereich dieses zylindrischen Ansatzes 142 befindet sich
auch die Schwenkachse 135 des Anspinnorgans 20.
Endseitig weist der Grundkörper 141 außerdem eine
Anschlußbohrung zur Befestigung eines Anschlages 136 auf,
während auf der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 141
ein Aufnahmegehäuse 143 für ein Fadenauflöseröhrchen 132
angeordnet ist.
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Das Aufnahmegehäuse 143 für das Fadenauflöseröhrchen 132
verfügt dabei über eine gestufte Durchgangsbohrung 144, an die
sowohl ein Unterdruckanschluß 129 als auch ein
Druckluftanschluß 138 angeschlossen sind.
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Im Bereich des Druckluftanschlusses 138 kann dabei außerdem
eine Schnellkupplungseinrichtung 155 angeordnet sein.
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Das in der Durchgangsbohrung 144 festgelegte
Fadenauflöseröhrchen 132 verfügt, wie bekannt, über eine oder
mehrere Tangentialbohrungen 145, über die eine
Druckluftströmung auf das Fadenende des im
Fadenauflöseröhrchen 132 pneumatisch fixierten Hilfsfadens 24
gegeben und dabei die Fadendrehung aufgelöst werden kann.
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Wie insbesondere aus Fig. 7 ersichtlich, ist das
Fadenauflöseröhrchen 132 über eine O-Ringdichtung 146 oder
dergleichen sowie ein anschraubbares Deckblech 147 in der
Durchgangsbohrung 144 festgelegt.
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Auf der gegenüberliegenden, an die Offenend-Spinnvorrichtung 2
angrenzenden Seite der Durchgangsbohrung 144 ist eine
Dichtung 148 vorgesehen.
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Im Bereich des Anspinnorgans 20 ist des weiteren eine
pneumatisch betätigbare Fadenschneideinrichtung 133
angeordnet.
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Das heißt, an ein über einen Arbeitsstellenrechner 125
definiert ansteuerbares Schubkolbengetriebe 149 ist eine
Schere 150 oder dgl. angeschlossen.
Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
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Während des Spinnprozesses wird der in der Offenend-
Spinnvorrichtung 2 hergestellte Faden 9 mittels der
Fadenabzugseinrichtung 27 abgezogen und auf der
Spulvorrichtung 3 zu einer Kreuzspule 8 aufgewickelt.
Das heißt, die zwischen den Armen eines Spulenrahmens 22
rotierbar gelagerte Kreuzspule 8 liegt mit ihrer Mantelfläche
auf einer einzelmotorisch angetriebenen Antriebstrommel 23 auf
und wird von dieser über Reibschluß angetrieben.
Der Faden 9 wird dabei, wie üblich, mittels einer
Fadenchangiereinrichtung 24 so verlegt, daß er in sich
kreuzenden Lagen auf die Mantelfläche der Kreuzspule 8
aufläuft.
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Die Saugdüse 4 ist während dieses Spinnprozesses vorzugsweise
in einer Parkstellung V positioniert, die beispielsweise in
Fig. 3 gestrichelt angedeutet ist.
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Das Anspinnorgan 16 steht zu diesem Zeitpunkt in seiner
sogenannten Spinnstellung, die in den Fig. 2 bis 4
dargestellt ist.
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Wenn es an einer der Arbeitsstellen 1 der Offenend-
Rotorspinnmaschine zu einem Fadenbruch kommt, was zum Beispiel
durch den Fadenwächter 26 beziehungsweise einen (nicht
dargestellten) Fadenzugkraftsensor detektiert wird, wird durch
den Arbeitsstellenrechner 25 der betreffenden Arbeitsstelle 1
zunächst die Spinnvorrichtung 2 abgeschaltet und an der
zugehörigen Spulvorrichtung 3 ein Bremsvorgang eingeleitet.
Das heißt, der (nicht dargestellte) Antrieb der
Antriebstrommel 23 wird beispielsweise mit einem Bremsstrom in
Gegenwickelrichtung beaufschlagt und dadurch in den Stillstand
abgebremst. Die abbremsende Antriebstrommel 23 verzögert dabei
auch die Kreuzspule 8.
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Gleichzeitig steuert der Arbeitsstellenrechner 25 den
Schrittmotor 6 so an, daß die Saugdüse 4 aus ihrer
Zwischenstellung II in ihre Fadenaufnahmestellung I schwenkt,
in der die Ansaugöffnung 19 der Saugdüse 4 in unmittelbarer
Nähe der Mantelfläche der Kreuzspule 8 positioniert ist. Die
Saugdüse 4 wird außerdem durch Öffnen des Ventils 11
pneumatisch mit der Unterdruckquelle 12 verbunden.
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Anschließend wird die Antriebstrommel 23, wie in Fig. 2
angedeutet, in Abwickelrichtung R beaufschlagt, so daß das auf
die Mantelfläche der Kreuzspule 8 aufgelaufene Fadenende durch
die Saugdüse 4 pneumatisch aufgenommen werden kann.
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Die erfolgreiche Aufnahme des Fadens 9 kann dabei, wie an sich
bekannt, entweder durch eine innerhalb der Saugdüse 4
angeordnete Sensoreinrichtung überwacht werden, oder erfolgt
über einen im Bereich des Fadenlaufweges angeordneten
Fadenwächter 26.
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Der Schrittmotor 6 schwenkt die Saugdüse 4 anschließend in
Richtung Z nach unten, bis wieder die Zwischenstellung II
erreicht ist.
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Während die Saugdüse 4 nach unten schwenkt, kann außerdem ein
im Bereich der Spulvorrichtung 3 installiertes
Zentrierblech 17 in den Fadenweg geklappt werden, so daß der
Faden 9 durch eine Fadenführungskerbe 18 im Zentrierblech 17
und beispielsweise eine Fadenleitkerbe 20 in der
Ansaugöffnung 19 der Saugdüse 4 (siehe hierzu Fig. 1) exakt
in der Mitte der Arbeitsstelle 1 geführt ist.
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Das heißt, beim Nachuntenschwenken der Saugdüse 4 gleitet der
zwischen der Fadenführungskerbe 18 des Zentrierbleches 17 und
der Fadenleitkerbe 20 der Saugdüse 4 gespannte Fadenstrang so
lange an der stationären Fadenleiteinrichtung 5 entlang, bis
der Faden 9 schließlich, wie in Fig. 3 angedeutet, in die
nach unten offene Fangkontur 10 der Fadenleiteinrichtung 5
rutscht. Die Saugdüse 4 hat zu diesem Zeitpunkt
beispielsweise, wie in Fig. 3 angedeutet, ihre
Zwischenstellung II erreicht.
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Anstelle des Zentrierbleches 17 kann auch eine (nicht
dargestellte) Fadenzentriereinrichtung vorgesehen werden, die
beispielsweise einen zusätzlichen stationären Leitdraht und
eine spezielle Saugdüseninnenkontur umfaßt.
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Im Anschluß wird die Saugdüse 4 wieder in Richtung V nach oben
geschwenkt, wie dies in Fig. 4 angedeutet ist.
Der zwischen der Kreuzspule 8 und der Saugdüse 4 verlaufende
Faden 9 bildet dabei einen zweiten Fadenstrang.
Das bedeutet, ein erster Fadenstrang 9 erstreckt sich
zwischen dem Zentrierblech 17 und der Fangkontur 10, während
der zweite Fadenstrang 9" zwischen der Fangkontur 10 und der
Ansaugöffnung 19 der Saugdüse 4 verläuft.
Während des Nachobenschwenkens der Saugdüse 4 tangiert das
Fadenfangelement 7 den Fadenstrang 9' der an der
Fadenleitkante 13 des Fadenfangelementes 7 entlang gleitet und
sich, wenn die Saugdüse 4 ihre Umkehrstellung III erreicht hat
(siehe Fig. 4), exakt unterhalb der Fadenfangkontur 14 des
Fadenfangelementes 7 erstreckt.
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Das bedeutet, die im Anschluß wieder in Richtung Z nach unten
schwenkende Saugdüse 4 kreuzt mit der Fadenfangkontur 14 den
Fadenstrang 9' und überführt den Faden 9 dabei zum
Anspinnorgan 16, das, wie vorstehend erläutert, im Bereich der
Offenend-Spinnvorrichtung 2 angeordnet ist.
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Während dieser zweiten Abwärtsbewegung der Saugdüse 4 wird der
Faden 9 in die verschiedenen Fadenleitkonturen des
Fadenlaufweges sowie die geöffnete Fadenabzugseinrichtung 27
eingelegt. Anschließend wird die Klemmrolle 64 der
Fadenabzugseinrichtung 27 wieder geschlossen und dadurch der
Faden 9 geklemmt.
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Wenn die Saugdüse 4 in die Fadenübergabestellung IV
einschwenkt, wie dies in Fig. 5 angedeutet ist, läuft das an
der Saugdüse 4 angeordnete Schaltblech 15 gegen einen
entsprechenden Anschlag des schwenkbar gelagerten
Anspinnorgans 16.
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Das Anspinnorgan 16 wird dabei aus der in den Fig. 2 bis 4
angedeuteten Spinnposition in die in Fig. 5 dargestellte
Fadenübernahmeposition geschwenkt, in der es mit seiner
Fadenaustrittsöffnung direkt über dem Fadenstrang 9'
positioniert ist.
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Der Faden 9 wird jetzt geschnitten und das Anspinnorgan 16,
das pneumatisch beaufschlagt ist, übernimmt den Faden 9.
Während das Ende des Fadenstranges V im Anspinnorgan 16 zum
Wiederanspinnen der Offenend-Spinnvorrichtung 2 vorbereitet
wird, wird der Fadenstrang 9" über die Saugdüse 4 entsorgt.
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Die Saugdüse 4 wird dann über ihren Antrieb 6 in die
Parkstellung V zurückgeschwenkt und gibt dabei das
Anspinnorgan 16 frei.
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Das Anspinnorgan 16 dreht daraufhin, durch das Federelement 37
beaufschlagt, in seine Spinnstellung zurück.
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Der vorbereitete Faden 9 wird anschließend durch die
Fadenabzugseinrichtung 27 via Fadenabzugsröhrchen 21 in die
Offenend-Spinnvorrichtung 2 zurückgespeist und dort an einen
umlaufenden Faserring angelegt.
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Der neue Faden 9 wird anschließend über die
arbeitsstelleneigene Fadenabzugseinrichtung 27 abgezogen und,
wie eingangs bereits erwähnt, auf der Spulvorrichtung 3 zu
einer Kreuzspule 8 gewickelt.