DE10102760A1 - Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem Fahrzeug - Google Patents
Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem FahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem Fahrzeug, die ein Oberblech und eine biegesteife Unterstruktur aufweist und mit der im Falle einer Kollision eine Aufprallposition für einen Aufprallbeteiligten einstellbar ist, mit wenigstens einem mit der Fronthaube zusammenwirkenden Energiespeicher und einer Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe sowie mit Kraftbegrenzungsmitteln. Sie löst die Aufgabe, ein derartiges Sicherheitssystem so weiterzubilden, daß in kürzester Zeit Freiraum für eine Deformation der Fronthaube zur Reduzierung des Kopfverletzungskriteriums HIC (Head Injury Criterion) geschaffen wird. Dazu ist die Fronthaube (1) um eine an der Stirnseite des Fahrzeugs gegebene horizontale Achse (A) schwenkbar, und der Energiespeicher (Druckfeder 5) ist im Bereich des hinteren Vorderwagens angeordnet und mit einem Stellglied (Schließzapfen 7/Halterungsplatte 8) mit der Unterstruktur (3) verbunden und am steifen Fahrzeugaufbau (10) abgestützt sowie mit der Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe (12/13) gekoppelt, und das Stellglied (7/8) ist unterstrukturseitig mit dem Kolben (14) einer am Fahrzeugaufbau (10) befestigten Kolben-Zylinder-Einheit (15) als Kraftbegrenzungsmittel für die Rückbewegung der Fronthaube (1) verbunden. Alternativ dazu ist das Sicherheitssystem so ausgelegt, daß nur das Oberblech (18) der Fronthaube (19) gegenüber deren ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an
einem Fahrzeug zur Aufnahme von Aufprallenergie, die durch einen Fußgänger oder
anderen Aufprallbeteiligten, insbesondere auch durch einen den aufprallenden Kopf
eines Fußgängers simulierenden Impaktor, eingebracht wird.
Um die Schwere von Verletzungen, insbesondere Kopfverletzungen bei Fußgängern
oder anderen Aufprallbeteiligten zu reduzieren, deren Kopf im Falle einer Kollision auf die
Fronthaube aufschlägt, sind anhebbare Motorhauben bekanntgeworden (DE-OS 27 11 338
und DE-OS 28 14 107). Durch das Anheben wird der Abstand der deformierbaren
und dabei energieabsorbierbaren Fronthaube zu darunterliegenden, nicht deformierbaren
Fahrzeugteilen, insbesondere der Brennkraftmaschine, erhöht, so daß ein größerer
Verformungsweg zur Verfügung steht. Die Fronthaube wird dazu entweder nur im
hinteren Vorderwagenbereich angehoben und dabei um eine horizontale Drehachse im
Frontbereich geschwenkt, oder die Fronthaube wird im vorderen und hinteren
Vorderwagenbereich angehoben. Als Stellglieder werden durch eine Sensorvorrichtung
auslösbare Gassackeinrichtungen und pyrotechnische Treibsätze vorgeschlagen.
In Weiterentwicklung der DE-OS 28 14 107 ist in der DE-OS 28 41 315 vorgeschlagen
worden, die Vorrichtungen zum Anheben der Fronthaube durch Hubkolben-Zylinder-
Einheiten zu bilden, die durch von der Sensorvorrichtung zum Freisetzen von Energie
aktivierte energiespeichernde Mittel antreibbar sind. Als energiespeicherndes und auf
den Hubkolben wirkendes Mittel ist auch an eine vorgespannte Feder gedacht. Den
Hubkolben-Zylinder-Einheiten können dabei Kraftbegrenzungsvorrichtungen zugeordnet
sein, durch die bei der Rückbewegung der Fronthaube definiert Energie vernichtet wird.
Durch diese Kraftbegrenzungsvorrichtungen wird ein gezielter Energieabbau bei einem
Aufprall eines Fußgängers auf die Fronthaube erreicht, der durch den vergrößerten
Verformungsweg der Fronthaube und durch eine kraftbegrenzende Rückbewegung der
Kolben-Zylinder-Einheit gegeben ist. Dabei können die Kraftbegrenzungsvorrichtungen
durch Mittel gebildet sein, die den Hubkolben bei der Rückbewegung gegenüber dem
Zylinder verklemmen, beispielsweise eine im Zylinder angeordnete Auflauframpe, auf die
der Kolben mit an diesem angeordneten Klemmkörpern aufläuft.
Eine anhebbare Fronthaube ist auch Gegenstand der DE 197 21 565 A1. Bei dieser ist
das durch die Sensorvorrichtung auslösbare Stellglied eine steuerbare
Entriegelungsvorrichtung für das Fronthaubenschloß, wobei nach einer Auslösung durch
die Sensorvorrichtung die Fronthaubenöffnung mittels wenigstens einer Fronthauben-
Aufstellfeder freigegeben ist. Zudem ist eine Begrenzungsvorrichtung zur Festlegung
eines bestimmten Öffnungsweges der Fronthaube und damit zur Festlegung der
angehobenen Aufprallposition vorgesehen. Grundsätzlich kann der beschriebene
Öffnungsmechanismus auch bei Fronthauben eingesetzt werden, die um eine
frontseitige horizontale Drehachse, d. h. entgegen der Fahrtrichtung, aufschwenkbar sind.
Des weiteren ist es aus der DE 196 15 744 C1 bekannt, einem vorbestimmten
Außenwandungsbereich eines aus einer inneren und einer äußeren Wandung gebildeten
Karosserieteils eine Gassackvorrichtung zuzuordnen, durch die der
Außenwandungsbereich einem Aufprallbeteiligten entgegen verlagerbar ist. Bei einer
erkannten Kollision und Aufprallbelastung wölbt sich der Außenwandungsbereich unter
dem Druck des freigesetzten Gases nach außen auf, wodurch ein zeitiger,
energieverzehrender Kontakt des Aufprallbeteiligten mit dem Karosserieteil erzielt wird.
Mit der DE-Anmeldung, Aktenzeichen 100 14 832.8, ist eine aus einem Innen- und einem
Außenblech gebildete Fronthaube vorgeschlagen worden, zwischen denen
Airbagschläuche angeordnet sind, die im Falle einer Kollision das gesamte Außenblech
gegenüber dem Innenblech anheben, um die Härte des Aufpralls eines
Aufprallbeteiligten zu reduzieren. Diese Lösung hat den Vorteil, daß nicht nur ein
größerer Deformationsweg für das Außenblech zur Verfügung gestellt, sondern
zusätzlich auch Gaspolster zur Energieaufnahme bereitgestellt werden.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden
Fronthaube nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2 so weiterzubilden, daß mit
der Fronthaube in kürzester Zeit Freiraum für eine Deformation der Fronthaube zur
Reduzierung des Kopfverletzungskriteriums HIC (Head Injury Criterion) geschaffen wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Sicherheitssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
oder 2 alternativ jeweils durch deren kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung besteht danach darin, daß bei einem Sicherheitssystem mit einer aus
einem Oberblech und einer biegesteifen Unterstruktur gebildeten aufpralldämpfenden
Fronthaube, mit der im Falle einer Kollision mit wenigstens einem Energiespeicher und
einer Auslösevorrichtung für diesen eine Aufprallposition mit einem vergrößerten
Deformationsweg einstellbar ist, die Fronthaube oder alternativ nur das Oberblech um
eine an der Stirnseite des Fahrzeugs gegebene horizontale Achse schwenkbar und im
Bereich des hinteren Vorderwagens anhebbar ist. Dazu ist der Energiespeicher zwischen
dem festen Fahrzeugaufbau und der Unterstruktur bzw. zwischen der Unterstruktur und
dem Oberblech im Bereich des hinteren Vorderwagens angeordnet und mit einem
Stellglied mit der Unterstruktur bzw. dem Oberblech verbunden und mit einer Vorrichtung
zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe gekoppelt. Das jeweilige
Stellglied steht zudem mit dem Kolben einer am Fahrzeugaufbau befestigten Kolben-
Zylinder-Einheit als Kraftbegrenzungsmittel für die Rückbewegung der Fronthaube bzw.
des Oberblechs durch den Aufprallbeteiligten in Wirkverbindung.
Bei einem Aufprall wird der Energiespeicher, insbesondere eine am festen
Fahrzeugaufbau abgestützte und an der Unterstruktur gehalterte bzw. an der
Unterstruktur abgestützte und am Oberblech gehalterte Druckfeder oder ein
pyrotechnischer Treibsatz, aktiviert und drückt die Fronthaube bzw. das Oberblech im
Bereich des hinteren Vorderwagens im wesentlichen ungedämpft und schlagartig, jedoch
durch den begrenzten Hub des Kolbens der angeschlossenen Kolben-Zylinder-Einheit
begrenzt, nach oben. Damit wird in kürzester Zeit Deformationsfreiraum für die
Fronthaube zwischen dieser und dem Fahrzeugaufbau bzw. für das Oberblech zwischen
diesem und der Unterstruktur geschaffen, so daß eine größere energieabsorbierende
Deformation stattfinden kann, für die die Masse und die Steifigkeit der Fronthaube bzw.
des Oberblechs mitbestimmend sind. Überdies wird durch die kraftbegrenzende
Rückbewegung der Fronthaube bzw. des Oberblechs durch den am Stellglied
angeschlossenen und in seiner Rückbewegung gedämpften Kolben der Kolben-Zylinder-
Einheit zusätzlich Energie abgebaut.
Die Feder kann dabei auch so ausgelegt und lösbar am Fahrzeugaufbau bzw. der
Unterstruktur abgestützt sein, daß diese bei ihrer Aktivierung die Fronthaube bzw. das
Oberblech beschleunigt, von der beschleunigten Fronthaube oder dem Oberblech
mitgenommen wird und sich vom Fahrzeugaufbau bzw. der Unterstruktur löst und gegen
einen separat angeordneten Anschlag fährt und damit die Fronthaube nicht mehr
abstützt. Bei der Rückbewegung wirkt dann anfänglich nur die Kolben-Zylinder-Einheit
als Dämpfer, bis die Feder am Anschlag wieder erreicht und danach wieder an den
Fahrzeugaufbau bzw. der Unterstruktur angekoppelt ist. Bei dieser Ausführung kann die
(Beschleunigungs-)Druckfeder kürzer ausgebildet sein.
Der Vorteil der alternativen Lösung, bei der nur das Oberblech der Fronthaube
angehoben wird, liegt in der geringeren aufzustellenden Masse und der geringeren
Massenträgheit. Allerdings ist das Energieaufnahmevermögen reduziert.
Die als Energiespeicher eingesetzte und an der Unterstruktur bzw. dem Oberblech
gehalterte vorgespannte Druckfeder ist unterstrukturseitig bzw. oberblechseitig durch ein
am steifen Fahrzeugaufbau bzw. der Unterstruktur angeordnetes Verriegelungsglied im
vorgespannten Zustand gehalten. Dieses Verriegelungsglied steht mit der Vorrichtung
zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe in direkter Verbindung.
Das Stellglied für die Fronthaube bzw. das Oberblech ist das unterstrukturseitige bzw.
das oberblechseitige Federlager, gegen das die entriegelte Druckfeder mit ihrer
gesamten Federkraft drückt. Der Vorteil ist, daß zur Betätigung des Verriegelungsgliedes
und Auslösung der Energiefreigabe ein mechanisches Übertragungsglied, vorzugsweise
ein Bowdenzug, verwendet werden kann und daß die Entriegelung dadurch reversibel
gestaltet ist, so daß eine angehobene und nicht deformierte oder beschädigte
Fronthaube, beispielsweise auch bei einer Fehlauslösung, wieder in ihre Schließposition
bringbar ist. Anstelle der mechanischen Auslösevorrichtung, vorzugsweise mit einem
Bowdenzug, kann jedoch auch eine Sensorvorrichtung mit einer elektrisch gesteuerten
Entriegelung eingesetzt sein. Bei der alternativen Lösung, bei der nur das Oberblech
anhebbar und die irreversibel ist, da beim Anheben des Oberblechs gegenüber der
Unterstruktur die Verbindung zwischen diesem und der Unterstrutur irreversibel gelöst
ist, kommt auch eine elektromagnetische Entriegelungseinrichtung in Betracht.
Bei beiden Lösungen sind die Sensoren bzw. mechanischen Auslöseglieder für die
Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe an der
Frontseite in der Fronthaube und/oder im Stoßfängerbereich integriert. Bei einem
Kontakt eines Aufprallbeteiligten mit dem Stoßfänger bzw. der Fronthaube wird die
Energiefreigabe ausgelöst, und die Fronthaube bzw. das Oberblech wird angehoben. Bei
einem folgenden Aufprall des Aufprallbeteiligten auf die Fronthaube bzw. das Oberblech
verformt sich diese energieabsorbierend und wird gegen die Druckfeder und die als
Dämpfer wirkende Kolben-Zylinder-Einheit gedrückt, wodurch zusätzlich Energie
verbraucht wird.
Bei der Lösung, bei der die Druckfeder zwischen dem festen Fahrzeugaufbau und der
Unterstruktur der Fronthaube angeordnet ist, kann diese mit dem Haubenschloß
gekoppelt sein, wobei dessen Schließzapfen zugleich als Stellglied für die Fronthaube
genutzt wird. Das Anheben der Fronthaube kann optimiert werden, wenn der
Schließzapfen bzw. das Schloß bei der Aktivierung der Druckfeder über einen
insbesondere mechanischen, elektronischen oder hydraulischen Sensor teilentriegelt
wird.
Um zu erreichen, daß die als Kraftbegrenzungsmittel eingesetzte bevorzugt
pneumatische Kolben-Zylinder-Einheit im wesentlichen nur in Richtung der
Rückbewegung der Fronthaube bzw. des Oberblechs wirksam ist, kann die Einheit mit
einem Druckausgleichssystem versehen sein, daß beim Anheben der Fronthaube durch
den Kolben wirksam und bei der Rückbewegung des Kolbens unwirksam ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungsbeispiele erläutert. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch:
Fig. 1 ein Sicherheitssystem mit einer durch eine Druckfeder anhebbaren Fronthaube,
Fig. 2 ein Sicherheitssystem mit einem durch eine Druckfeder anhebbaren Oberblech
einer Fronthaube,
Fig. 3 die Druckfederanordnung in der Fronthaubenschließstellung, vergrößert, und
Fig. 4 die Anordnung in der Aufstellposition der Fronthaube.
Das in Fig. 1 dargestellte Sicherheitssystem weist eine aufpralldämpfende Fronthaube 1
mit einem Oberblech 2 und einer biegesteifen Unterstruktur 3, eine an der Unterstruktur
3 im Bereich des hinteren Vorderwagens in Aggregation mit einem Fronthaubenschloß 4
gehalterte Druckfeder 5 auf, die durch ein mit der Unterstruktur 3 verbundenes
Verriegelungsglied 6 vorgespannt ist. Die Druckfeder 5 ist mit dem Schließzapfen 7 des
Fronthaubenschlosses 4 über eine Halterungsplatte 8 und einen Schließmechanismus 9
verbunden, wobei an der Halterungsplatte 8 fronthaubenseitig auch das
Verriegelungsglied 6 angreift und die Druckfeder 5 gegen den steifen Fahrzeugaufbau
10 als Widerlager für diese (5) drückt. Die Fronthaube 1 ist an der Stirnseite des
Fahrzeugs (Frontend) angelenkt und nach dem Entriegeln des Fronthaubenschlosses 4
in bekannter Weise um die horizontale Achse A in eine Öffnungsposition schwenkbar.
Am Frontend ist im Stoßfänger 11 eine Sensorplatte 12 als Vorrichtung zur Erfassung
einer Kollision und Betätigung eines mit dem Verriegelungsglied 6 gekoppelten
Bowdenzuges 13 zur Entriegelung der Druckfeder 5 angeordnet. An der mit dem
Fronthaubenschloß 4 und der Druckfeder 5 verbundenen Halterungsplatte 8 ist des
weiteren der Kolben 14 einer mit dem Fahrzeugaufbau 10 fest verbundenen
pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit 15 mit einem Dämpfungssystem als
Kraftbegrenzungsmittel angeordnet.
Bei einer Kollision mit einem Aufprallbeteiligten, beispielsweise mit dem Bein eines
Fußgängers, bei der die Sensorplatte 12 am Bowdenzug 13 wirkt und über diesen das
Verriegelungsglied 6 von der Halterungsplatte 8 zieht, entspannt sich die Druckfeder 5
und drückt die Fronthaube 1 vom steifen Fahrzeugaufbau 10 ab. Dabei wird auch der
Kolben 14 im Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit 15 bis zum oberen Totpunkt
verschoben. Die obere Totpunktlage begrenzt die Entspannung der Druckfeder 5 und die
Bewegung der Fronthaube 1 und definiert somit die Aufstellposition der Fronthaube 1
(gestrichelt dargestellt). Wenn in dieser Aufstellposition der Fußgänger, insbesondere mit
seinem Kopf, auf die Fronthaube 1 aufschlägt, wird diese deformiert, wobei durch die
Aufstellposition ein verlängerter Deformationsweg zur Verfügung steht als bei der in ihrer
normalen Schließposition befindlichen Fronthaube 1, und wieder zurückgedrückt.
Die Fig. 3 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Verriegelungsposition der Fronthaube 1 vor
einer Kollision. Am Kolben 14 und dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit 15 sind
Öffnungen 16 und Ventilklappen 17 zu erkennen, die ein Dämpfungssystem ausbilden,
das bei einer Aufwärtsbewegung des Kolbens 14 im wesentlichen unwirksam ist. Wird
der Kolben 14 durch die entriegelte Druckfeder 5 aufwärts bewegt, drückt dieser die im
Zylinder befindliche Luft durch die Öffnungen 16 und die aufgestoßenen Ventilklappen 17
aus dem Zylinder. Zudem findet ein Luftausgleich innerhalb des Zylinders durch die im
Kolben 14 befindlichen Öffnungen 16 und Ventilklappen 17 statt, die bei der
Aufwärtsbewegung des Kolbens 14 ebenfalls geöffnet sind. Bei dessen
Abwärtsbewegung hingegen schließen die Ventilklappen 17 sowohl am Kolben 14 durch
den sich unter diesem aufbauenden Überdruck als auch am Zylinder durch den
entstehenden Unterdruck. Durch die weitere energieverbrauchende Komprimierung der
Luft unter dem Kolben 14 wird dessen Bewegung in zunehmendem Maße gebremst bzw.
gedämpft, wodurch zusätzliche Aufprallenergie umgewandelt und das Verletzungsrisiko
gesenkt wird. Fig. 4 zeigt die Anordnung im oberen Totpunkt des Kolbens 14, bei der die
Fronthaube 1 die mit der gestrichelten Linie in Fig. 1 gekennzeichnete, gegenüber dem
steifen Fahrzeugaufbau 10 angehobene Aufprallposition hat.
In Fig. 2 ist ein alternatives Sicherheitsystem dargestellt. Bei diesem wird nur das
Oberblech 18 einer Fronthaube 19 gegenüber der diese mitbildenden Unterstruktur 20 im
Bereich des hinteren Vorderwagens angehoben, wobei das Oberblech 18 über eine
Sollbruchverbindung S (Klebeleiste) mit der Unterstrutur 20 verbunden ist, und die
Fronthaube 19 in diesem Bereich in bekannter Weise über Scharnierhalterungen 21 am
steifen Fahrzeugaufbau 10 angelenkt und am Frontend mit einem Fronthaubenschloß 22
verschlossen ist, so, daß sich die Fronthaube 19 in herkömmlicher Weise öffnen läßt.
Eine Druckfeder 23 ist gemeinsam mit dem Kolben 24 einer pneumatischen Kolben-
Zylinder-Einheit 25 mit einem Dämpfungssystem gleich dem des zu Fig. 1 beschriebenen
(in Fig. 2 nicht dargestellt) an einer am Oberblech 18 angeordneten Halterungsplatte 26
gehaltert. Diese ist durch ein Verriegelungsglied 27 gegen die Unterstruktur 20 gedrückt
und vorgespannt, wobei das Verriegelungsglied 27 über einen Bowdenzug 28 mit einer
am Frontend angeordneten Sensorplatte 29 verbunden ist. Wird die Sensorplatte 29
durch einen Aufprallbeteiligten beaufschlagt, wird über den Bowdenzug 28 das
Verriegelungslied 27 von der Halterungsplatte 26 gezogen, und diese wird freigegeben.
Die Druckfeder 23 entspannt sich, löst das Oberblech 18 an der Sollbruchverbindung S
von der Unterstruktur 20 und stellt das Oberblech 18 gegenüber dieser an, wobei der mit
der Halterungsplatte 26 verbundene Kolben 24 im Zylinder ebenfalls nach oben bewegt
wird. Gegenüber dem Sicherheitssystem nach Fig. 1 ist bei dieser Lösung die Trägheit
der durch die Druckfeder 23 zu bewegenden Masse geringer, so daß das Oberblech 18
bei gleicher Federkraft schneller angehoben wird. Auch ein Aufprallbeteiligter und der
Kopfimpaktor haben weniger träge Masse zu beschleunigen.
1
Fronthaube
2
Oberblech
3
Unterstruktur
4
Fronthaubenschloß
5
Druckfeder
6
Verriegelungsglied
7
Schließzapfen
8
Halterungsplatte
9
Schließmechanismus
10
Fahrzeugaufbau
11
Stoßfänger
12
Sensorplatte
13
Bowdenzug
14
Kolben
15
Kolben-Zylinder-Einheit
16
Öffnung
17
Ventilklappe
18
Oberblech
19
Fronthaube
20
Unterstruktur
21
Scharnierhalterung
22
Fronthaubenschloß
23
Druckfeder
24
Kolben
25
Kolben-Zylinder-Einheit
26
Halterungsplatte
27
Verriegelungsglied
28
Bowdenzug
29
Sensorplatte
Claims (9)
1. Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem Fahrzeug,
die ein Oberblech und eine biegesteife Unterstruktur aufweist und mit der im Falle
einer Kollision eine Aufprallposition für einen Aufprallbeteiligten einstellbar ist, mit
wenigstens einem mit der Fronthaube zusammenwirkenden Energiespeicher und
einer Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe
sowie mit Kraftbegrenzungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Fronthaube
(1) um eine an der Stirnseite des Fahrzeugs gegebene horizontale Achse (A)
schwenkbar ist, daß der Energiespeicher (Druckfeder 5) im Bereich des hinteren
Vorderwagens angeordnet und mit einem Stellglied (Schließzapfen 7/
Halterungsplatte 8) mit der Unterstruktur (3) verbunden und am steifen
Fahrzeugaufbau (10) abgestützt sowie mit der Vorrichtung zur Erfassung der
Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe (12/ 13) gekoppelt ist, und daß das
Stellglied (Schließzapfen 7/Halterungsplatte 8) unterstrukturseitig mit dem Kolben
(14) einer am Fahrzeugaufbau (10) befestigten Kolben-Zylinder-Einheit (15) als
Kraftbegrenzungsmittel für die Rückbewegung der Fronthaube (1) verbunden ist.
2. Sicherheitssystem mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem Fahrzeug,
die ein Oberblech und eine biegesteife Unterstrutur aufweist und mit der im Falle
einer Kollision eine Aufprallposition für einen Aufprallbeteiligten einstellbar ist, mit
wenigstens einem mit der Fronthaube zusammenwirkenden Energiespeicher und
einer Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe
sowie mit Kraftbegrenzungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberblech
(18) im Bereich des hinteren Vorderwagens mit der Unterstruktur (20) lösbar
verbunden ist und gegenüber dieser (20) bei einer Kollision nach dem Lösen der
Verbindung um eine an der Frontseite des Fahrzeugs gegebene horizontale Achse
schwenkbar ist, daß der Energiespeicher (Druckfeder 23) im Bereich des hinteren
Vorderwagens zwischen der Unterstruktur (20) und dem Oberblech (18)
angeordnet und mit einem Stellglied (Halterungsplatte 26) mit letzterem (18)
verbunden und an der Unterstruktur (20) abgestützt sowie mit der Vorrichtung zur
Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe (29/28) gekoppelt ist,
und daß das Stellglied (Halterungsplatte 26) mit dem Kolben (24) einer am
Fahrzeugaufbau (10) befestigten Kolben-Zylinder-Einheit (25) als
Kraftbegrenzungsmittel für die Rückbewegung des Oberblechs (18) verbunden ist.
3. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Energiespeicher ein pyrotechnischer Treibsatz und das Stellglied die Kolbenstange
eines durch diesen beaufschlagbaren Kolbens ist.
4. Sicherheitssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Energiespeicher eine an der Unterstruktur (3) gehalterte vorgespannte Druckfeder
(5) eingesetzt ist, die unterstruturseitig durch ein Verriegelungsglied (6) im
vorgespannten Zustand gehalten ist, wobei dieses (6) mit der Vorrichtung zur
Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe (12/13) gekoppelt ist,
und daß das Stellglied das unterstrukturseitige Federlager (Halterungsplatte 8/
Schließzapfen 7) ist.
5. Sicherheitssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Energiespeicher eine am Oberblech (18) gehalterte vorgespannte Druckfeder (23)
eingesetzt ist, die oberblechseitig durch ein an der Unterstruktur (20) abgestütztes
Verriegelungsglied (27) im vorgespannten Zustand gehalten ist, wobei dieses (27)
mit der Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe
(29/ 28) gekoppelt ist, und daß das Stellglied das oberblechseitige Federlager
(Halterungsplatte 26) ist.
6. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 odere 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energiefreigabe eine
elektrische Sensorvorrichtung oder eine mechanische Bowdenzugeinrichtung
(Sensorplatte 12/13) ist.
7. Sicherheitssystem nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung zur Erfassung der Kollision und Aktivierung der Energieaufnahme eine
elektromagnetische Einrichtung mit einem Auslöseglied, eine Sensorvorrichtung
oder eine mechanische Bowdenzugvorrichtung (Sensorplatte 29/28) ist.
8. Sicherheitssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckfeder (5) mit einem Fronthaubenschloß (4) gekoppelt und das Stellglied der
Schließzapfen (7) desselben ist.
9. Sicherheitssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolben-Zylinder-Einheit (15/25) ein pneumatisches System mit einem beim
Anheben der Fronthaube (1) bzw. des Oberblechs (18) wirksamen und bei der
Rückbewegung des Kolbens (14/24) unwirksamen Druckausgleichssystem
(Öffnungen 16/Ventilklappen 17) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10102760.5A DE10102760B4 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Sicherheitssysteme mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE10102760.5A DE10102760B4 (de) | 2001-01-23 | 2001-01-23 | Sicherheitssysteme mit einer aufpralldämpfenden Fronthaube an einem Fahrzeug |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10102760A1 true DE10102760A1 (de) | 2002-07-25 |
DE10102760B4 DE10102760B4 (de) | 2019-07-18 |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10102760B4 (de) |
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