DE10328393A1 - Vorrichtung zum Anheben einer Motorhaube - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Anheben einer Motorhaube weist eine pyrotechnische Einrichtung (22) zum Antrieb eines Stellelements in eine erste Richtung auf. Die Vorrichtung (16) umfaßt ferner eine in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung wirkende Kraftbegrenzungseinrichtung.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anheben einer Motorhaube, mit einer pyrotechnischen Einrichtung zum Antrieb eines Stellelements in eine erste Richtung.
- Solche Vorrichtungen sorgen für einen verbesserten Fußgängerschutz, indem im Falle eines Unfalls mit einem Fußgänger durch das Anheben der Motorhaube deren Abstand von festen Rahmen- oder Motorteilen erhöht und somit ein zusätzlicher Deformationsraum zur Umwandlung der kinetischen Energie des Fußgängers in Verformungsenergie der Motorhaube bereitgestellt wird. Allerdings besteht in den Scharnierbereichen auch bei angehobener Motorhaube eine feste Verbindung zwischen Motorhaube und Karosserie, so daß an diesen Stellen keine ausgeprägte Deformation der Motorhaube erreicht werden kann.
- Durch die Erfindung wird der Fußgängerschutz dahingehend verbessert, daß bei einem Aufprall eines Fußgängers auf die Motorhaube eines Fahrzeugs auch in einem Scharnierbereich der Motorhaube eine Energieumwandlung ermöglicht wird.
- Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wird dies erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Vorrichtung eine in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung wirkende Kraftbegrenzungseinrichtung um faßt. Nach dem Anheben wird die Motorhaube also nicht starr gehalten, sondern kann durch die Kraftbegrenzungseinrichtung die kinetische Energie des Fußgängers aufnehmen. Das beispielsweise aus dem Bereich der Gurt(schloß)straffer bekannte Prinzip der Kraftbegrenzung wird gemäß der Erfindung bei einer Vorrichtung zum Anheben einer Motorhaube dazu genutzt, zum Schutz des auftreffenden Fußgängers eine definierte Deformation zu ermöglichen.
- Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Kraftbegrenzungseinrichtung wenigstens einen zwischen einer Rampenfläche und einer Wandung angeordneten Wälzkörper, der bei Verlagerung der Rampenfläche in die zweite Richtung an der Rampenfläche entlang wandert und dabei radial nach außen in die Wandung gedrückt wird und diese plastisch verformt.
- Bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung weist die Kraftbegrenzungseinrichtung einen Deformationskörper auf, der in der zweiten Richtung in einen Hohlkörper eindringen und diesen plastisch verformen kann.
- Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den beigefügten Zeichnungen der bevorzugten Ausführungsformen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung einer vorderen Fahrzeugkontur mit angehobener Motorhaube; -
2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung nach einer ersten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht; -
3a und3b einen Ausschnitt der Vorrichtung aus2 in einer schematischen Schnittansicht vor bzw. während der Kraftbegrenzung; und -
4a ,4b und4c einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht vor bzw. während der Kraftbegrenzung. - In
1 ist eine Motorhaube10 eines Fahrzeugs dargestellt, deren hinterer, der Windschutzscheibe12 zugewandter Bereich angehoben ist. Genau genommen ist die Anhebung der Motorhaube10 eine Drehbewegung um eine feste Drehachse14 im vorderen Bereich der Motorhaube10 . Zur Anhebung der Motorhaube10 ist eine pyrotechnische Vorrichtung16 vorgesehen. Die Vorrichtung16 erfüllt aber noch eine weitere Funktion: Nach dem Anheben der Motorhaube10 gestattet die Vorrichtung16 eine definierte Absenkung der Motorhaube, um die bei einem Aufprall eines Fußgängers auf die Motorhaube10 gegen den Fußgänger gerichtete Kraft der Motorhaube10 zu begrenzen. -
2 zeigt eine erste Ausführungsform einer solchen Vorrichtung16 mit einem aufgeschnittenen Gehäuse18 , um die innenliegenden Teile sichtbar zu machen. Das rohrförmige Gehäuse18 weist ein erweitertes erstes Ende18a auf, aus dem ein Beschlag20 zur fixen Befestigung der Vorrichtung16 an der Fahrzeugkarosserie herausragt. Im erweiterten Endbereich18a des Gehäuses18 ist ferner ein Gasgeneratorzusammenbau22 einschließlich Gasgenerator und Zünder untergebracht. In dem daran angrenzenden Gehäusebereich18b ist eine Kolbeneinheit mit einem Kolbenelement24 und einer auf das Kolbenelement24 aufgesteckten Kolbenstange26 verschiebbar angeordnet. Die Kolbenstange26 ist im Bereich des zweiten Endes18c des Gehäuses18 in einer Führung28 gelagert und ragt aus dem Gehäuse18 heraus. Das aus dem Gehäuse18 herausragende Ende der Kolbenstange26 ist zur Kopplung an die Motorhaube10 selbst oder an ein Scharnier der Motorhaube10 vorgesehen. Die Kolbenstange26 weist an ihrem dem Kolbenelement24 zugewandten Ende einen radialen Anschlag30 und eine daran anschließende Rampenfläche32 auf. Art der Rampenfläche32 liegen mehrere Wälzkörper34 in Form von Kugeln an, die durch Führungsarme36 des Kolbenelements24 in Umfangsrichtung voneinander beabstandet gehalten sind. - Die Wälzkörper
34 können, wie in3a gezeigt, auf einem Federelement, beispielsweise einem Kunststoffring37 , aufliegen. - Bei Aktivierung des Gasgenerators wird die Kolbeneinheit durch das sich ausdehnende Gas schlagartig vom Gasgeneratorzusammenbau
22 in Richtung des Pfeils A wegbewegt (siehe3a ), so daß die Motorhaube10 des Fahrzeugs angehoben wird. Die Wälzkörper34 werden dabei vom Kolbenelement24 ohne nennenswerten Widerstand mitgenommen. Wirkt nun eine dieser Bewegungsrichtung entgegengesetzte Kraft auf die Kolbenstange26 , z.B. aufgrund eines auf die Motorhaube10 aufprallenden Fußgängers, bewegt sich die Kolbeneinheit in Richtung des Pfeils B wieder auf den Gasgeneratorzusammenbau22 zu. Bei dieser Bewegung wandern die Wälzkörper34 die Rampenfläche32 hinauf, maximal bis zum Auftreffen auf den Anschlag30 , wobei die Wälzkörper34 radial nach außen in die Wandung des Gehäusebereichs18b gedrückt werden, die dadurch plastisch verformt wird, wie in3b gezeigt. - Die
4a bis4c zeigen eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Anstelle des Kolbenelements und der Wälzkörper ist hier ein auf die hohl ausgebildete Kolbenstange26 aufgesetzter Deformationskörper38 vorgesehen, der einen radial verdickten Abschnitt38a aufweist. Bei entsprechender Belastung wird der Deformationskörper38 in die Kolbenstange26 hineingedrückt. Der verdickte Abschnitt38a verformt die Wandung der Kolbenstange26 plastisch, wodurch die kinetische Energie des Fußgängers abgebaut wird. - Bei beiden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann durch entsprechende Dimensionierung der jeweiligen Komponenten das Maß der durch die Umwandung der kinetischen Energie in Verformungsenergie erreichten Kraftbegrenzung eingestellt werden.
Claims (9)
- Vorrichtung zum Anheben einer Motorhaube, mit einer pyrotechnischen Einrichtung (
22 ) zum Antrieb eines Stellelements in eine erste Richtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (16 ) eine in einer der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung wirkende Kraftbegrenzungseinrichtung umfaßt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftbegrenzungseinrichtung wenigstens einen zwischen einer Rampenfläche (
32 ) und einer Wandung angeordneten Wälzkörper (34 ) umfaßt, der bei Verlagerung der Rampenfläche (32 ) in die zweite Richtung an der Rampenfläche (32 ) entlang wandert und dabei radial nach außen in die Wandung gedrückt wird und die Wandung plastisch verformt. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampenfläche (
32 ) am Stellelement gebildet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung eine Wandung eines Gehäuses (
18 ) der Vorrichtung (16 ) ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement eine Kolbenstange (
26 ) ist, die auf ein Kolbenelement (24 ) aufgesteckt ist, welches den wenigstens einen Wälzkörper (34 ) bei einer Bewegung in die erste Richtung mitnimmt. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Wälzkörper (
34 ) vorgesehen sind, die durch Führungsarme (36 ) des Kolbenelements (24 ) in Umfangsrichtung voneinander beabstandet gehalten sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftbegrenzungseinrichtung einen Deformationskörper (
38 ) aufweist, der in der zweiten Richtung in einen Hohlkörper eindringen und diesen plastisch verformen kann. - Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Deformationskörper (
38 ) auf eine hohle Kolbenstange (26 ) aufgesetzt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Deformationskörper (
38 ) einen verdickten Abschnitt (38a ) aufweist.
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DE2003128393 DE10328393A1 (de) | 2003-06-24 | 2003-06-24 | Vorrichtung zum Anheben einer Motorhaube |
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- 2003-06-24 DE DE2003128393 patent/DE10328393A1/de not_active Ceased
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