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Die
Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem für ein Kraftfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 2.
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Es
sind bereits verschiedene Ausführungsformen
von Sicherheitseinrichtungen, die das hohe Verletzungsrisiko für die von
Kraftfahrzeugen frontal erfassten Fußgänger vermindern sollen, vorgeschlagen
worden. Einrichtungen, die im Fall einer Kollision des Fahrzeuges
mit einem Fußgänger die
Fronthaube aus ihrer geschlossenen Ausgangslage in eine angehobene
Position bringen, haben den Zweck, den Abstand der Fronthaube zur
steifen Unterstruktur des Fahrzeuges, insbesondere zum Motor, zu
vergrößern, sodass
der Fronthaube ein gewisser, die Energie eines Aufpralles zum Teil
vernichtender Deformationsweg zur Verfügung steht. Das Anheben bzw.
Verschwenken der Frontalhaube erfolgt meist derart, dass die fahrzeugfrontseitig
angeordnete Verriegelungseinrichtung, mit der die Fronthaube in
ihrer geschlossenen Lage an der Fahrzeugkarosserie fixiert wird,
den Drehpunkt bzw. die Drehachse für die Anhebe- bzw. Schwenkbewegung
der Fronthaube bildet. Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise aus
der
DE-A-197 12 961 bekannt,
wobei hier vorgeschlagen wird, die vorhandenen Scharniereinrichtungen
der Fronthaube so anzuordnen, dass sie in einer Unfallsituation
unter Anhebung der Fronthaube angehoben werden. Bei einer weiteren
aus der
DE-A-197 10 417 bekannten
Sicherheitseinrichtung dieser Art wird vorgeschlagen, eine Energie
speichernde Einrichtung, die beispielsweise eine mechanische Feder
sein kann, vorzusehen, die einerseits im Normalbetrieb des Fahrzeuges
das Öffnen
der Fronthaube unterstützt
und andererseits im Fall einer Kollision des Fahrzeuges mit einem
Fußgänger das Anheben
der Fronthaube bewirkt. Bei beiden bekannten Einrichtungen bewirkt
dabei eine im Bereich des vorderen Stoßfängers des Kraftfahrzeuges angeordnete
Sensoreinrichtung über
eine elektronische Steuereinrichtung das Lösen einer Verriegelung. Weiter
ist aus der
EP 0 967
128 A2 eine Scharnieranordnung an einer Fronthaube eines
Kraftfahrzeugs bekannt, bei der eine Fronthaube in einem Grundzustand
um fronthaubenseitige Scharnierzapfen in üblicher Weise verschwenkt werden
kann. Die Scharnierzapfen sind in dieser Grundstellung in einer
federbelasteten Verriegelungsfalle gehalten. Im Falle des Erfordernisses
des Anhebens dieses scharnierseitigen, hinteren Haubenkantenbereichs
wird eine karosserieseitig angeordnete Zylinder-Kolben-Einheit aktiviert,
die die Fronthaube anhebt, wobei zur Freigabe dieser Anhebung der
Scharnierzapfen außer
Eingriff mit der Verriegelungsfalle gelangt, indem letztere entgegen
der sie beaufschlagenden Federkraft durch die Anhebbewegung des
Scharnierzapfens überdruckt
wird.
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Andere
bekannte Sicherheitseinrichtungen umfassen eine Airbageinrichtung,
die im Fall einer Kollision des Kraftfahrzeuges mit einem Fußgänger befüllte Airbags
als Aufprall dämpfende
Elemente zur Verfügung
stellen. So ist beispielsweise aus der
DE-A-197 45 873 eine Airbageinrichtung
für ein
Kraftfahrzeug bekannt, die in den Rahmenteilen der Frontscheibe
untergebracht ist und wenigstens einen Airbag umfasst, welcher zur
Abdeckung zumindest eines Großteils
der Scheibe, vorzugsweise der gesamten Scheibe, befüllbar ist.
Eine ähnliche
Anordnung einer Airbageinrichtung ist aus der
DE-A-198 03 165 bekannt.
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Die
aus der
DE-A-27 11 338 bekannte
Einrichtung zum Dämpfen
des Aufpralls eines Fußgängers sieht
einen ein- oder mehrteiligen, von einem Anprall empfindlichen Sensor
gesteuerten Airbag vor, der sich im befüllten Zustand über den
Bereich des Windlaufs, demnach in den Raum zwischen dem frontscheibenseitigen
Fronthaubenrand und der Frontscheibe legt bzw. diesen Raum ausfüllt. Dabei soll
der Airbag während
des Befüllens
mit Luft oder einem anderen Gas die Fronthaube an ihrem hinteren
Rand etwas anheben. Damit soll erreicht werden, dass die Fronthaube
selbst vom Airbag nachgiebig abgestützt wird. Es erscheint zweifelhaft,
dass eine Airbageinrichtung, deren Airbag aus dem Fronthaubenbereich
heraustreten soll, kraftmäßig so ausgelegt
werden kann, dass der Airbag rechtzeitig vor dem Aufprall einer
Person die vor seinem Austreten aus der Fronthaube erforderliche
Kraft zum Anheben derselben aufbringen kann.
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Neuere
Entwicklungen zielen darauf ab, das Verletzungsrisiko und die Schwere
möglicher
Verletzungen von Fußgängern, die
in eine frontale Kollision mit einem Kraftfahrzeug verwickelt werden,
weiter zu reduzieren. Die bekannten Sicherheitseinrichtungen sind
diesbezüglich
noch verbesserungswürdig.
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Aus
der
JP 1120741 A ist
ein gattungsgemäßes Sicherheitssystem
für ein
Fahrzeug mit einer Scharniereinrichtung bekannt. Die Scharniereinrichtung
weist eine energiespeichernde Einrichtung, eine Verriegelungsvorrichtung
sowie ein mit der Fronthaube verbundenes und ein mit der Fahrzeugkarosserie verbundenes
Scharnierteil auf. Die Scharniereinrichtung weist außerdem ein
Zwischenteil auf, das über einen
Bolzen in einem Langloch des fronthaubenseitigen Scharnierteils
verschiebbar geführt
ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gegenüber dem bekannten Sicherheitssystem
verbessertes Sicherheitssystem zur Verfügung zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder des nebengeordneten Anspruchs
2.
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Eine
erfindungsgemäß ausgeführte Scharniereinrichtung
kann daher konstruktiv einfach und funktionssicher ausgeführt werden,
insbesondere brauchen nur wenige Bauteile der Scharniereinrichtung
im Fall eines Unfalles am automatischen Anheben der Fronthaube beteiligt
zu sein.
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In
diesem Zusammenhang ist gemäß dem kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 mit dem Zwischenteil zumindest ein Gelenkarm
des Scharniers gelenkig verbunden, welcher anderends mit den karosseriefesten
Teil der Scharniereinrichtung in gelenkiger Verbindung steht. Der
bzw. die Gelenkarme und das Zwischenteil können daher zu jenen Teilen
gehören,
die bei einer automatischen Betätigung
nicht angehoben werden.
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Weiter
ist gemäß dem kennzeichnenden
Teil des nebengeordneten Patentanspruches 2 das Zwischenteil derart
lösbar
mit dem fronthaubenseitigen Scharnierteil verriegelt, das in angehobener
Position der Fronthaube das Zwischenteil von dem frontseitigen Scharnierteil
gelöst
ist.
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Die
Verriegelungsvorrichtung der Scharniereinrichtung kann auf einfache
und funktionssichere Weise so ausgeführt werden, dass das Zwischenteil mit
dem mit der Fronthaube verbundenen Scharnierteil durch zumindest
einen an einem dieser Teile beweglich gelagerten Riegel, der an
dem zweiten dieser Teile verrastbar ist, lösbar verbunden ist.
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Das
Lösen der
Verriegelungsvorrichtung kann auf verschiedene Arten, beispielsweise
auf mechanische, pyrotechnische, elektromagnetische, hydraulische
oder pneumatische Weise erfolgen.
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Schließlich betrifft
die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug, welches mit einem Sicherheitssystem gemäß zumindest
einem der Patentansprüche
ausgeführt
ist.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand
der Zeichnung, die in schematischen bzw. vereinfachten Darstellungen
einige Ausführungsbeispiele
enthält,
näher beschrieben.
Dabei zeigen
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1 eine
Schrägansicht
des Frontbereiches eines Kraftfahrzeuges mit einem die Frontscheibe
entfalteten Airbag,
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1a eine
mögliche
Anordnung einer Airbageinrichtung im Bereich der Fronthaube,
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1b eine
Detailansicht einer Ausführung eines
erfindungsgemäßen Scharniers
für die
Fronthaube in seiner entriegelter Stellung,
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2 und 3 anhand
von Schrägansichten
des Frontbereiches eines Kraftfahrzeuges weitere Ausführungsbeispiele
der Erfindung mit Airbageinrichtungen, deren Airbags Aufprall dämpfende
Polster für
die Fronthaube bilden und
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4 eine
Schrägansicht
einer erfindungsgemäßen Ausführungsvariante
einer Fronthaube, wo ebenfalls eine Airbageinrichtung mit Airbags
als elastisch nachgiebige Gaspolster vorgesehen sind.
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Bei
sämtlichen
Ausführungsformen
ist vorgesehen, dass eine Kollision des Kraftfahrzeuges mit einem
Fußgänger über Sensoren
am Frontbereich des Kraftfahrzeuges festgestellt wird, entsprechende Signale
auf eine elektronische Einrichtung übertragen werden und rechtzeitig
vor dem Aufprall des Fußgängers auf
dem Fahrzeug zumindest eine Aufprall dämpfende und/oder energieaufnehmende
Einrichtung aktiviert wird. Eine Kollision mit einem Fußgänger kann,
wie es 1 zeigt, beispielsweise durch zumindest einen
am Stoßfänger 7 angebrachten
Sensor 20 erfasst werden. Die Sensoreinrichtung sowie die
elektronische Einrichtung sind nicht Gegenstand der vorliegenden
Erfindung und können
in bekannter Weise ausgeführt
werden.
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1 zeigt
den Frontbereich eines Kraftfahrzeuges mit einer Frontscheibe 1,
einem Fahrzeugdach 3, einer Fronthaube 6, einem
vorderen Stoßfänger 7 und
Kotflügeln 8.
Die Frontscheibe 1 ist von einem Airbag 5 umrahmt,
der unmittelbar nach seinem Befüllen
und somit in entfalteter Lage dargestellt ist. Die unterhalb des
Airbags 5 befindlichen Fahrzeugkonturen sind strichliert
eingezeichnet und lassen erkennen, dass der entfaltete Airbag 5 relativ
großvolumig
den gesamten Frontscheibenrahmen umgibt, welcher seitlich aus den
beiden nicht dargestellten A-Säulen,
dem vorderen Bereich des Fahrzeugdaches 3 und im unteren
Bereich vom sogenannten (ebenfalls nicht sichtbaren) Windlauf gebildet
wird. Der in einer entsprechenden Unfallsituation ausgelöste und
vollständig
gefüllte
Airbag 5 legt sich auch über die der Frontscheibe 1 zugewandte
Randkante der Fronthaube 6, die in einer Unfallsituation
durch die elektronische Einrichtung vor dem Befüllen des Airbags und vor dem
Aufprall der betroffenen Person in eine gegenüber ihrer geschlossenen Lage
leicht angehobene Position gebracht wird. Das Anheben der Fronthaube 6 erfolgt
zumindest an ihrem der Fahrtrichtung abgewandten hinteren Bereich,
sodass einerseits ein gewisser Abstand der Fronthaube 6 zur steifen
Unterstruktur des Fahrzeuges erreicht wird, was den Deformationsweg
der Haube 6 vergrößert, und
andererseits ein ungehindertes und schnelles Entfalten des Airbags 5 unterstützt wird.
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Wie 1a zeigt
ist die aus dem gefalteten oder gerollten Airbag 5 und
einem Gasgenerator bestehende Airbageinrichtung 9 am Fahrzeug
im Bereich unterhalb des rückwärtigen Randes
der Frontscheibe 1 am Windblech 21 im Bereich
des Wasserkastens 22 untergebracht. Der Gasgenerator kann beispielsweise
im Bereich der Schottwand befestigt werden. Grundsätzlich ist
eine Unterbringung der Airbageinrichtung auch an einer anderen Stelle
möglich, beispielsweise
an der Unterseite der Fronthaube 6.
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Die
dargestellte Ausführung,
bei der die Frontscheibe 1 von einem einzigen und somit
einteilig ausgeführten
Airbag 5 umrahmt wird, ist eine bevorzugte Ausführung. Es
ist jedoch auch möglich, zwei
insbesondere gleich große
Airbags vorzusehen, die in einer Unfallsituation ebenfalls einen
kompletten, insbesondere rahmenartigen, Aufprallschutz bilden, deren
Trennung voneinander bevorzugt mittig von oben nach unten vor der
Frontscheibe 2 verläuft.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist eine Fronthaube 6 vorgesehen, die im Bereich der Frontscheibe 1 angelenkt
ist. Dies ist eine weit verbreitete Ausführung, die einen leichten Zugang
zum Motorraum von der Vorderseite des Fahrzeuges her ermöglicht.
Die Fronthaube 6 ist dabei mittels seitlich angebrachter
Scharniere 10 in die geöffnete
Lage bringbar. Eine bei Bedarf, in einer entsprechenden Unfallsituation,
automatisch lösbare
Verriegelungseinrichtung, die bei der in 1b dargestellten
Ausführungsform
erfindungsgemäß in das
Scharnier 10 integriert ist, bewirkt ein unverzügliches
Anheben der Fronthaube 6, wobei der frontseitige Haubenverschluss
als Drehachse wirkt. 1b zeigt den prinzipiellen Aufbau
einer Ausführungsvariante
des mit der Verriegelungsvorrichtung kombinierten erfindungsgemäßen Scharniers 10.
Das Scharnier 10 ist als ein Viergelenk mit einem vorderen
und einem hinteren Gelenkarm 11, 12 ausgeführt. Das
eine Ende der Gelenkarme 11, 12 ist jeweils mit
einem senkrecht stehenden Teil einer Grundplatte 13, die
am inneren Randbereich der von der Fronthaube 6 zu verschließenden Öffnung befestigt,
beispielsweise verschraubt, ist, gelenkig verbunden. Die zweiten
Enden der Gelenkarme 11, 12 stehen mit senkrecht
verlaufenden Teilen eines Zwischenteils 16 in gelenkiger Verbindung.
Das Zwischenteil 16 steht im Normalfall über die
Verriegelungsvorrichtung mit einer Befestigungslasche 15 in
fester Verbindung, welche ihrerseits an der Unterseite der Fronthaube 6 befestigt
ist. Der vordere Gelenkarm 11 ist vergleichsweise lang und
gerade ausgeführt,
der hintere Gelenkarm 12 ist L-förmig gestaltet, sodass die
Fronthaube 6 in ihre normale offene Lage bringbar ist.
Die Verriegelungsvorrichtung besteht aus Verriegelungsbolzen 17,
die mit einer Auslöseeinrichtung,
die nicht dargestellt ist, zusammenwirken. In der Normallage, der
Ausgangslage, die hier nicht dargestellt ist, greifen die Verriegelungsbolzen 17 in
Bohrungen 18, die in nach unten gebogenen Teilen 15a der
Befestigungslasche 15 ausgebildet sind. Zu diesem Zweck
durchsetzen die nach unten gebogenen Teile 15a der Befestigungslasche 15 jeweils
eine Öffnung 16a im
Zwischenteil 16. Die Befestigungslasche 15 und
damit auch die Fronthaube 6 sind von unten her von einer
Feder, hier einer Schraubendruckfeder 19, beaufschlagt,
die an der Grundplatte 13 des Scharniers 10 abgestützt ist und
einen Führungsteil 15b,
welcher an der Unterseite der Befestigungslasche 15 angelenkt
ist und eine weitere Öffnung
im Zwischenteil 16 durchsetzt, umgibt. Die Schraubendruckfeder 19 ist
bei arretierten Verriegelungsbolzen 17 komprimiert und
somit unter Vorspannung. Anstelle einer Schraubendruckfeder kann
selbstverständlich
auch eine andere Energie speichernde Einrichtung, beispielsweise
eine Gasfeder, vorgesehen werden.
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Ein
erfindungsgemäß ausgeführtes Scharnier
kann ein Eingelenk- oder, wie dargestellt, ein Mehrgelenkscharnier
sein. Die Verriegelungsvorrichtung kann ferner so gestaltet werden,
dass der bewegliche Riegel am Teil 15 und die Verrastung
am Teil 16 vorgesehen ist.
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Über die
bereits erwähnte
Auslöseeinrichtung,
die in einer Unfallsituation in Aktion tritt, wird ein Zurückziehen
der Verriegelungsbolzen 17 bewirkt, wodurch die Verbindung
des Zwischenteils 16 mit der Befestigungslasche 15 gelöst wird
und ein Anheben bzw. Aufstellen der Fronthaube 6 unter
dem Druck der Feder 19 erfolgt. Die beiden Gelenkarme 11, 12 und
das Zwischenteil 16 verbleiben in ihrer Ausgangslage. Das
Zurückziehen
der Verriegelungsbolzen 17 und somit das Lösen der
Verriegelung kann über
eine nicht dargestellte Einrichtung, beispielsweise auf pyrotechnische,
mechanische, elektromagnetische, hydraulische oder pneumatische
Weise erfolgen.
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Eine
zweite Ausführungsform
der Airbaganordnung ist in 2 dargestellt.
Zusätzlich
zu dem bereits anhand der 1 beschriebenen,
die Frontscheibe 1 in einer Unfallsituation umrahmenden,
einen Aufprallschutz bildenden Airbag 5 sind hier zwei weitere
Airbags 25 vorgesehen, die bei aufgestellter Fronthaube 6 jeweils
den zwischen Fronthaube 6 und der Fahrzeugkarosserie seitlich
entstandenen Spalt ausfüllen
und hier die Fronthaube 6 unterpolstern, die frontscheibenseitigen
Eckbereiche der Fronthaube 6 umlaufen und somit eine zusätzliche
dämpfende
Abstützung
der Fronthaube 6 bewirken. Die ausgelösten Airbags 25 polstern
auch von außen
die entsprechenden Bereiche, sodass hier die Verletzungsgefahr für einen
Fußgänger im
Fall eines Aufpralles merklich reduziert ist. Ein möglicher
Verlauf bzw. eine mögliche
Ausdehnung der Airbags 25 unterhalb der Fronthaube 6 ist
in 2 mit punktierten Linien eingezeichnet. Es kann
ferner jeder dieser Airbags 25 auch die betreffenden Ränder der
Fronthaube 6 überdecken.
Die Airbags 25 können
ferner so ausgeführt
werden, dass sie in seitlicher Richtung die Kotflügel 8 des
Fahrzeuges weitgehend überdecken.
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Eine
grundsätzliche
Möglichkeit
der Unterbringung einer entsprechenden Airbageinrichtung zeigt schematisch 2a.
Die einen gefalteten Airbag 25 und einen Gasgenerator 29 umfassende
Airbageinrichtung kann unterhalb der Fronthaube 6 an einem
innenseitigen Absatz 8a des Kotflügels 8 angeordnet
werden.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
erfolgt ein Auslösen
der Airbags 25 unmittelbar nach dem automatischen Aufstellen
der Fronthaube 6. Die Funktionsweise dieser Ausführungsvariante
kann daher mit jener gemäß 1 übereinstimmen.
Um die Verletzungsgefahr für
die betroffene Person weitgehend zu verringern, ist es von Vorteil,
die Airbags 25 mit einem die Frontscheibe 1 umrahmenden
Airbag 5 zu kombinieren. Dieser kann jedoch auch weggelassen werden.
In diesem Fall ist es empfehlenswert, die beiden Airbags 25 so
auszuführen,
dass sie den Raum zwischen Fronthaube 6 und Frontscheibe 1 komplett überdecken
und ausfüllen.
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Die
in 3 dargestellte Ausführungsvariante zeigt einen
ausgelösten
Airbag 25, welcher die Frontscheibe 1 teilweise
umrahmt und gleichzeitig die seitlichen Spalten zwischen der Fahrzeugkarosserie
und der angehobenen Fronthaube 6 ausfüllt und diese Bereiche polstert.
Der sich bei der dargestellten Ausführungsform in der Form eines
H entfaltende Airbag 35 wird bevorzugt so ausgeführt, dass er
mit seinen seitlichen Armen die Frontscheibe 1 im Bereich
A-Säulen 2,
die Kotflügelbereiche
und die in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufenden Randbereiche der Fronthaube 6 abdeckt und
mit einem mittleren Abschnitt den Raum zwischen dem frontscheibenseitigen
Rand der Fronthaube 6 und der Scheibe 1 abdeckt
und ausfüllt.
Bis auf den Bereich des Daches 3 wird somit die Frontscheibe 1 U-förmig umrahmt.
Die strichlierte Linie in 3 zeigt
den Verlauf der Ränder
der aufgestellten Fronthaube 6.
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4 zeigt
eine Ausführungsvariante,
bei der die Fronthaube 26 aus zwei Teilen 26a, 26b besteht,
einem oberen, von außen
sichtbaren Teil 26a und einem darunter befindlichen im
Wesentlichen übereinstimmend
ausgeführten
und hier ebenfalls flächig
ausgeführten
Teil 26b. Die beiden aus Blech oder Kunststoff gefertigten
Fronthaubenteile 26a, 26b sind seitlich über Gelenke
oder Scharniere, die Gelenkarme 27a, 27b aufweisen
können,
miteinander derart verbunden, dass der obere Fronthaubenteil 26a gegenüber dem
unteren Fronthaubenteil 26b hochgestellt oder hochgehoben
werden kann. Im Normalfall bilden die Teile 26a, 26b eine
Einheit, die zum Öffnen
des Motorraumes hoch geschwenkt werden kann. Zwischen den beiden
Fronthaubenteilen 26a, 26b ist zumindest ein Airbag 45,
hier ist es eine Anzahl von Airbags 45, beim dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind es drei, untergebracht, die sich in Querrichtung des Fahrzeugs
entfalten können.
Diese Airbags 45 sind in 4 in ihrer
ausgelösten
Lage dargestellt. Die Airbags 45 verlaufen zumindest im Wesentlichen über die
gesamte Breite der Fronthaube 26. Alternativ dazu können auch
Airbags vorgesehen werden, die im befüllten Zustand in der Längsrichtung
der Fronthaube verlaufen. Die gefalteten Airbags 45 können von
einem einzigen Gasgenerator 39 oder auch von mehreren Gasgeneratoren
mit Luft oder einem anderen Gas befüllt werden, wobei auch der
Gasgenerator 39 zwischen den beiden Fronthaubenteilen 26a, 26b untergebracht
sein kann. Der Gasgenerator 39 kann aber auch an anderer
Stelle, außerhalb
der beiden Fronthaubenteile 26a, 26b, beispielsweise
seitlich im Motorraum, untergebracht werden.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Airbags 45 selbst während des Befüllens mit
Luft oder einem anderen Gas den oberen Fronthaubenteil 26a anheben
bzw. hochstellen. Es kann jedoch auch vorgesehen werden, gesonderte
automatisch betätigbare
Aufstelleinrichtungen für die
Relativbewegung des oberen Fronthaubenteiles 26a zu verwenden.
Die Ausgestaltung der Airbags 45 wird insbesondere so getroffen,
dass sie unterschiedliche Volumina aufweisen, wobei sich jeder Airbag 45 etwa
schlauchförmig
entfaltet und der am weitesten frontseitig gelegene Airbag 45 das
geringste, der von der Frontseite am weitesten entfernte Airbag 45 das größte Volumen
aufweist. Damit kann eine erwünschte
Schwenkbewegung des oberen Fronthaubenteils 26a gegenüber dem
unteren Fronthaubenteil 26b durch die Airbags 45 unterstützt werden.
In jedem Fall ist es günstig,
darauf zu achten, dass sämtliche
Airbags 45 bei angehobenem oder hochgeschwenktem oberen
Fronthaubenteil 26 mit beiden Fronthaubenteilen 26a, 26b in
Kontakt stehende Polster bilden. Diese Ausführungsform hat somit den besonderen
Vorteil, dass nicht nur zusätzlicher
Deformationsweg für
die Fronthaube 26 zur Verfügung gestellt wird, sondern
auch Gaspolster zur Energieaufnahme. Beide Effekte reduzieren deutlich
das Verletzungsrisiko.
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Bei
dieser Ausführungsvariante
ist es ferner nicht erforderlich, dass der untere Haubenteil 26b komplett
flächig
ausgeführt
wird. Es ist lediglich dafür Sorge
zu tragen, dass sich der aber die Airbag(s) beim Befüllen entsprechend
abstützen
kann bzw. können.