-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur elektronischen Bremskraftverteilung gemäß den Oberbegriffen
der Ansprüche
1 und 6.
-
Es
sind Bremskontroller zur Steuerung der auf die vorderen Räder und
auf die hinteren Räder während des
Bremsens verteilten Bremskräfte
bekannt. Die in der
JP
5-213169 A offenbarte Technologie stellt eine Technik dar,
bei welcher dann, wenn die Verzögerung
während
des Bremsens einen bestimmten Wert erreicht, der hydraulische Druck
zur Übertragung
der Bremskraft auf die hinteren Räder auf dem Pegel zu der Zeit
gehalten wird. Die obige Anmeldung beschreibt, dass diese Technik
verhindern kann, dass die hinteren Räder vor den vorderen Rädern blockieren,
und dass somit wirksam ein Schleudern bzw. Rutschen des Fahrzeugs
während
des Bremsens verhindert werden kann.
-
Jedoch
ist die auf die hinteren Räder
ausgeübte
Bremskraft in Abhängigkeit
von Bedingungen des Fahrzeugs sogar bei einer festgelegten Verzögerung unterschiedlich,
und es ist nicht immer sicher, dass die Hinterräder blockieren. Wenn die Bremskraft
trotz eines Sicherheitsabstands von der vor dem Blockieren der hinteren
Räder übrigen Bremskraft begrenzt
ist, wird der Bremsweg wegen der unzureichenden Bremskraft größer.
-
Die
deutsche Offenlegungsschrift Nr.
DE 37 28 480 A1 offenbart eine gattungsgemäße Vorrichtung
und ein gattungsgemäßes Verfahren
zur elektronischen Bremskraftverteilung auf Vorder- und Hinterachsbremsen
eines Fahrzeugs durch Begrenzung der Hinterachs-bremsdrücke. Die
Bremskraftverteilungssteuerung soll dann eingeleitet werden, wenn eine
Fahrzeugverzögerung
einen variablen Schwellenwert erreicht
DE 198 58 376 A1 offenbart
einen Beginn der Bremskraftverteilung abhängig von einem variierbaren
Verzögerungsschwellenwert.
Dieser ist von der Art der Bremspedalbetätigung (Panikbremsung) abhängig.
-
Die
deutsche Offenlegungsschrift Nr.
DE 196 53 230 A1 offenbart eine Geschwindigkeitsabhängigkeit
eines Schwellenwerts (”vorgebbare
Bedingung”). Bei
Vorliegen der vorgebbaren Bedingung soll eine eingestellte Differenz
zwischen den Bremsdrücken vorne/hinten
verringert werden.
-
In
der japanischen Offenlegungsschrift Nr.
JP 9011878 A wird die auf
das Hinterrad ausgeübte Kraft
begrenzt und dann erhöht,
wenn die Fahrzeugverzögerung
kleiner als ein vorbestimmter feststehender Wert ist.
-
Aus
der
JP 9011878 A (siehe
auch zugeordnetes Abstract) ist eine Vorrichtung zur elektronischen
Bremskraftverteilung auf Vorder- und Hinterachsbremsen eines Fahrzeugs
durch Begrenzung der Hinterachsbremsdrücke bekannt. Dabei erfolgt die
Konstanthaltung der Hinterradbremskraft, wenn die Fahrzeugverzögerung größer als
ein Verzögerungsschwellenwert
ist und der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den vorderen und
hinteren Rädern
unterhalb einem Geschwindigkeitsschwellenwert liegt. Eine Bremskrafterhöhung an
den hinteren Bremsen wird vorgenommen, wenn die Fahrzeugverzögerung über einem
zweiten, größeren Verzögerungsschwellenwert
liegt und der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Vorder- und Hinterrädern über einem
ebenfalls höheren
zweiten Geschwindigkeitsschwellenwert liegt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine aus der
DE 37 28 480 A1 bekannte
gattungsgemäße Vorrichtung
bzw. ein entsprechendes Verfahren zur elektronischen Bremskraftverteilung
auf Vorder- und Hinterachsbremsen eines Fahrzeugs durch Begrenzung
der Hinterachsbremsdrücke
derart weiterzubilden, dass ein kritisches Verhältnis der Fahrzeuggeschwindigkeit
zu der Fahrzeugverzögerung beim
Bremsen berücksichtigt
wird.
-
Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt dadurch, dass eine gattungsgemäße Vorrichtung
und ein gattungsgemäßes Verfahren
die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 6 aufweist.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die
vorliegende Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert.
-
1 zeigt
ein Diagramm, welches die Struktur der Bremssteuervorrichtung für Fahrzeuge einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
-
2 zeigt
ein Diagramm, welches die Struktur eines Bremssystems eines Fahrzeugs
darstellt, das mit der Steuervorrichtung entsprechend 1 ausgestattet
ist;
-
3 zeigt
ein Flussdiagramm, welches die durch die Vorrichtung entsprechend 1 durchgeführte Proportionierungssteuerung
darstellt;
-
4 zeigt
ein Diagramm, welches ein Hochgeschwindigkeitsproportionierungssteuergebiet
darstellt;
-
5A bis 5C zeigen
Graphen, welche zeitliche Änderungen
der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Verzögerung bzw. des Bremsdrucks
während
der Bremssteuerung darstellen, welche von der Fahrzeugbremssteuervorrichtung
der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird; und
-
6 zeigt
ein Diagramm, welches die Struktur der Bremssteuervorrichtung von
Fahrzeugen einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die zugehörigen
Figuren beschrieben. 1 zeigt ein Blockdiagramm, welches
einen Hauptteil eines Fahrzeugs darstellt, welches eine erste Ausführungsform
einer Bremssteuervorrichtung der vorliegenden Erfindung verwendet. 2 zeigt
eine schematische Ansicht, welche die Anordnung eines Bremsbetätigungsglieds
in dem Fahrzeug von 1 darstellt.
-
Das
Bremssteuerverfahren der vorliegenden Erfindung wird durch eine
in 1 dargestellte Bremssteuereinheit 1 durchgeführt. Es
werden jeweils Ausgangssignale von einem Stoppschalter 41 zur
Erfassung von EIN/AUS-Operationen bzw. -Betätigungen eines Bremspedals 4 durch
den Fahrer, einem Hauptzylinderdrucksensor 21 zur Erfassung
des hydraulischen Drucks eines Hauptzylinders 30, welcher
später
beschrieben wird, einem Radgeschwindigkeitssensor 42 zur
Erfassung der Radgeschwindigkeit jedes Rads, einem Motordrehzahlsensor 43 zum
Erfassen der Motordrehzahl, einem Feststellbremsschalter 44 zum
Erfassen des EIN/AUS-Zustands einer Feststellbremse und von einem
Verschiebungspositionssensor 45 zum Erfassen des Verschiebungszustands
der Bremssteuereinheit 1 zugeführt. Die Bremssteuereinheit 1 ist
derart beschaffen, dass sie eine sogenannte EBD-Steuerung durch
Steuern des Bremsbetätigungsglieds 2 zur
Regulierung bzw. Reglung des an die Radzylinder 50FR, 50FL, 50RR, 50RL der
Bremsen aufgebrachten hydraulischen Drucks durchführt, welche
an den entsprechenden Rädern
befestigt sind, wodurch es ermöglicht wird
die auf die Räder
ausgeübten
jeweiligen Bremsdrücke
zu steuern.
-
Wie
in 2 dargestellt ist das Bremsbetätigungsglied 2 mit
dem Hauptzylinder 30 verbunden, in welchen die auf das
Bremspedal 4 ausgeübte
Trittkraft des Fahrers nach einer Verstärkung durch einen Bremsverstärker 32 geleitet
wird.
-
Das
Bremsbetätigungsglied 2 besitzt
zwei Systeme mit im wesentlichen derselben Konfiguration, d. h.
ein System, welches mit dem vorderen linken Radzylinder 50FL und
dem hinteren rechten Radzylinder 50RR verbunden ist, und
ein System, welches mit dem vorderen rechten Radzylinder 50FR und
dem hinteren linken Radzylinder 50RL verbunden ist; demgegenüber ist
der Hauptzylinderdrucksensor 21 lediglich mit einem der
Systeme verbunden.
-
Jedes
System (welches mit a oder b identifiziert wird) besitzt ein Hauptzylinder-Absperrsolenoidventil 21 (M/C-Absperrsolenoidventil,
master cylinder cut solenoid valve) und ein Ansaugsolenoidventil (suction
solenoid valve) 22, zwei Haltesolenoidventile (holding
solenoid valves) 23 und Druckverringerungssolenoidventile
(pressure reducing solenoid valves) 24, welche entsprechend
den jeweiligen Radzylindern 50 vorgesehen sind, und eine
Pumpe 25 und ein Reservoir 26. (Die Bestandteile
in jedem System sind mit a oder b entsprechend dem jeweiligen System
identifiziert, wohingegen diejenigen entsprechend den Radzylindern 50 mit
den Buchstaben FL, FR, RR und RL identifiziert sind, welche die
Radpositionen bezüglich
der Radzylinder 50 anzeigen.)
-
2 zeigt
einen Zustand, bei welchem das Bremsbetätigungsglied 2 nicht
betätigt
wird (wo die den Ventilen 21 bis 24 zugeführten jeweiligen
Signale ausgeschaltet bzw. im Zustand AUS befindlich sind). Dabei
befinden sich die M/C-Absperrsolenoidventile 21 und
die Haltesolenoidventile 23 in ihrem geöffneten Zustand, wohingegen
sich die Ansaugsolenoidventile 22 und die Druckverringerungssolenoidventile 24 in
ihrem geschlossenen Zustand befinden, wodurch ein Druck, welcher
identisch zu demjenigen an dem Hauptzylinder 30 ist, der
durch die auf das Bremspedal 4 aufgebrachte Trittkraft
durch den Bremsverstärker 32 verstärkt wird,
auf jeden Radzylinder 50 ausgeübt wird.
-
Wenn
sich das Bremsbetätigungsglied 2 im Betrieb
befindet, kann eine von drei Arten einer Steuerung auf jeden Radzylinder 50 aufgebracht
werden, d. h. eine Druckerhöhungsbetriebsart
(einschließlich der
Zeit, wenn keine EBD-Steuerung
durchgeführt wird),
eine Haltebetriebsart und eine Druckverringerungsbetriebsart. In
der Druckerhöhungsbetriebsart werden
das M/C-Absperrsolenoidventil 21, das Haltesolenoidventil 23 und
das Druckverringerungssolenoidventil 24 in ihrem Zustand
AUS gehalten, wohingegen das Ansaugsolenoidventil 22 eingeschaltet
ist bzw. sich in dem Zustand EIN befindet. Als Folge gelangen das
M/C-Absperrsolenoidventil 21, das Haltesolenoidventil 23 und
das Ansaugsolenoidventil 22 in ihren geöffneten Zustand, wohingegen
sich das Druckverringerungssolenoidventil 24 in seinem
geschlossenen Zustand befindet, wodurch der dem jeweiligen Radzylinder 50 zugeführte hydraulische Druck
im Ansprechen auf die Bremsoperation des Fahrers erhöht werden
kann. Dabei kann der durch die Pumpe 25 verstärkte hydraulische
Druck jedem Radzylinder 50 zugeführt werden, so dass ein hydraulischer
Druck wie der Hauptzylinderdruck oder größer auf jeden Radzylinder 50 ausgeübt werden kann.
Der in dem Reservoir 26 akkumulierte Druck kann ebenfalls
verwendet werden.
-
In
der Haltebetriebsart werden das M/C-Absperrsolenoidventil 21,
das Ansaugsolenoidventil 22 und das Druckverringerungssolenoidventil 24 ausgeschaltet
bzw. in den Zustand AUS versetzt, wohingegen das Haltesolenoidventil 23 eingeschaltet
bzw. in den Zustand EIN versetzt wird. Als Folge gelangt das M/C-Absperrsolenoidventil 21 in
seinen geöffneten Zustand,
wohingegen das Ansaugsolenoidventil 22, das Haltesolenoidventil 23 und
das Druckverringerungssolenoidventil 24 sich in ihrem geschlossenen Zustand
befinden, so dass die Zufuhr eines hydraulischen Fluids zu dem jeweiligen
Radzylinder 50 gestoppt wird, wodurch der auf den jeweiligen
Radzylinder 50 ausgeübte
hydraulische Druck gehalten wird.
-
In
der Druckverringerungsbetriebsart werden das M/C-Absperrsolenoidventil 21 und
das Ansaugsolenoidventil 22 ausgeschaltet bzw. in den Zustand AUS
versetzt, wohingegen das Haltesolenoidventil 23 und das
Druckverringerungssolenoidventil 24 eingeschaltet bzw.
in den Zustand EIN versetzt werden. Als Folge gelangen das M/C-Absperrsolenoidventil 21 und
das Druckverringerungssolenoidventil 24 in ihren geöffneten
Zustand, wohingegen sich das Ansaugsolenoidventil 22 und
das Haltesolenoidventil 23 in ihrem geschlossenen Zustand
befinden, so dass das hydraulische Fluid von dem Druckverringerungssolenoidventil 24 zu
dem Reservoir 26 geleitet wird, wodurch der auf den jeweiligen
Radzylinder 50 ausgeübte
hydraulische Druck verringert wird.
-
Wenn
Operationen dieser einzelnen Ventile 21 bis 24 unabhängig voneinander
gesteuert werden, können
die den einzelnen Radzylindern 50 zugeführten jeweiligen hydraulischen
Drücke
unabhängig voneinander
reguliert bzw. geregelt werden, so dass jeder Radzylinder 50 gesteuert
werden kann, um einen der Druckerhöhungs, Druckhalte- und Druckverringerungsbetriebsarten
zu erlangen, wodurch die auf die jeweiligen Räder ausgeübten Bremskräfte unabhängig voneinander
gesteuert werden können.
-
Die
Bremskraftproportionierungssteuerung (braking force proportioning
control) für
die vorderen und hinteren Räder,
welche das Merkmal der Bremssteuerung in der Fahrzeugbremssteuervorrichtung der
vorliegenden Erfindung ist, wird un ter Bezugnahme auf 1 bis 4 und 5A bis 5C beschrieben. 3 zeigt
ein Flussdiagramm, welches diese Proportionierungssteuerung darstellt, 4 zeigt
ein Diagramm, welches ein Hochgeschwindigkeitsproportionierungssteuergebiet
(high-speed proportioning control region) veranschaulicht, und 5A bis 5c zeigen
Graphen, welche die zeitlichen Änderungen
der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Verzögerung und der Bremsdrücke während der
Bremssteuerung darstellen, welche von der Fahrzeugbremssteuervorrichtung
der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden.
-
Es
wird nun angenommen, dass der Fahrer eine Verzögerungsoperation mit einem
Tritt aufs Bremspedal 4 zum Zeitpunkt t0 wie
in 5A bis 5C veranschaulicht
beginnt. Mit dem Treten auf das Bremspedal 4 steuert die
Bremssteuereinheit 1 das nicht betriebene Bremsbetätigungsglied 2.
Daher sind alle Radzylinder 50 direkt mit dem Hauptzylinder 30 verbunden.
Danach wird der den Radzylindern 50FR, 50FL der
jeweiligen vorderen Räder
FR, FL zugeführte
hydraulische Druck und der den Radzylindern 50RR, 50RL der
jeweiligen hinteren Räder
RR, RL zugeführte
hydraulische Druck Pr jeweils wie in 5C veranschaulicht
erhöht.
Dadurch wird die Verzögerung
d wie in 5B veranschaulicht erhöht, während die
Fahrzeuggeschwindigkeit v wie in 5A veranschaulicht
verringert wird, wodurch die Verzögerung des Fahrzeugs bewirkt
wird.
-
Die
Bremssteuereinheit 1 überwacht
sowohl die Fahrzeuggeschwindigkeit v als auch die Verzögerung d
auf der Grundlage des Ausgangssignals des Radgeschwindigkeitssensors 42 und
prüft wie
in 3 veranschaulicht zuerst in dem Schritt S1, ob die
Fahrzeuggeschwindigkeit nicht kleiner als ein vorbestimmter Wert
A ist, und prüft
danach in dem Schritt S2, ob die Verzögerung d nicht kleiner als
f(v) ist, was einen durch die Fahrzeuggeschwindigkeit bestimmten
Funktionswert darstellt. Dabei stellt f(v) einen variablen Schwellenwert
der Fahrzeugverzögerung
dar, welcher sich mit einem Ansteigen der Fahrzeuggeschwindigkeit
v verringert, wie in 4 veranschaulicht. Diese Funktion
wird geeignet in Abhängigkeit
des Typs des Fahrzeugs, usw. bestimmt, es kann jedoch eine Mehrzahl
von Funktionen durch Umschalten unter ihnen entsprechend einem Verschiebezustand
verwendet werden, welcher durch den Verschiebungspositionssensor 45 oder
dergleichen gemessen wird. Alternativ werden die Werte von f(v)
in einer Speichereinheit in der Bremssteuereinheit 1 als
tabellierte Daten (sogenannte Abbildung bzw. Zuordnung) gespeichert.
Wenn die zwei obigen Bedingungen erfüllt werden, wird die Bremskraftproportionierung
der jeweiligen Räder
für eine
Hochgeschwindigkeitsansteuerung im Schritt S3 durchgeführt. Wenn
eine der Bedingungen nicht erfüllt
wird, wird die Bremskraftproportionierung bezüglich der jeweiligen Räder für eine Ansteuerung
im Schritt S4 durchgeführt.
Danach hält
die Bremssteuereinheit 1 das Bremsbetätigungsglied 2 im
Schritt S5 in einem Zustand eines Nichtbetriebs bzw. einer Nichtbetätigung.
-
Insbesondere
wird eine Situation angenommen, bei welcher die Bremskräfte mit
einem Ansteigen der den jeweiligen Radzylinder 50 zugeführten hydraulischen
Drücke
Pf, Pr erhöht
werden, um die Verzögerung
zu erhöhen,
und bei welcher als Ergebnis die Verzögerung d1 f(v1) zu dem Zeitpunkt (t1)
erreicht, bei welchem die Fahrzeuggeschwindigkeit den Wert v1 aufweist, welcher noch oberhalb von A liegt,
wodurch die Beziehung zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit v und
der Verzögerung
d in das in 4 veranschaulichte Hochgeschwindigkeitsproportionierungsgebiet übergeht.
Danach betreibt bzw. betätigt
die Bremssteuereinheit 1 das Betätigungsglied 2 in
einer Haltebetriebsart für
beide hinteren Räder,
so dass der den Radzylindern 50RR und 50RL der
hinteren Räder
zugeführte
hydraulische Druck Pr mit dem hydraulischen Druck P1 zum
Zeitpunkt t1 aufrechterhalten wird. Dadurch
wird verhindert, dass die hinteren Räder vor den vorderen Rädern während einer
Hochgeschwindigkeitsan steuerung blockieren, wodurch das Verhalten
des Fahrzeugs stabil gehalten werden kann.
-
Wenn
sich die Fahrzeuggeschwindigkeit mit einem weiteren Ansteigen der
Verzögerung
verringert, wird die Verzögerung
d2 kleiner als f(v2)
zum Zeitpunkt t2, wobei das Hochgeschwindigkeitsproportionierungsgebiet
wie in 4 veranschaulicht verlassen wird. Die Bremssteuereinheit 1 führt eine
derartige Steuerung durch, wobei der den Radzylindern 50RR und 50RL der
hinteren Räder
zugeführte
hydraulische Druck Pr von P1 aus erhöht wird,
damit die Proportionierungssteuerung zwischen den vorderen und hinteren
Rädern
auf die normale Proportionierungssteuerung (normal proportioning
control) zurückkehrt.
Deshalb wird das Bremsbetätigungsglied 2 nicht
betrieben. Wenn die Verzögerung
sich dadurch erhöht,
erreicht die Verzögerung
f(v3) zu dem Zeitpunkt t3,
um sich wiederum in das Hochgeschwindigkeitsproportionierungsgebiet
wie in 4 veranschaulicht zu begeben. Daher wird der den
Radzylindern 50RR und 50RL der hinteren Räder zugeführte hydraulische
Druck Pr auf dem hydraulischen Druck P3 zu
dem Zeitpunkt t3 gehalten.
-
Diese
Operation wird wiederholt durchgeführt, und es wird lediglich
die normale Proportionierungssteuerung nach der Zeit te durchgeführt, wenn die
Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als A wird. Je niedriger die Fahrzeuggeschwindigkeit
ist, desto kleiner ist der Unterschied zwischen den hydraulischen Drücken, welche
den Radzylindern der hinteren Räder
und der vorderen Räder
zugeführt
werden; somit kann die hinreichende Bremskraft aufrechterhalten werden.
-
Die
obige Ausführungsform
wurde für
ein leichteres Verstehen der Beschreibung bezüglich der Steuerung geschrieben,
bei welcher der den hinteren Rädern
aufgebrachte hydraulische Druck Pr einer stufenweisen Änderung
in der Zeit unterliegt, jedoch kann die Bremssteuereinheit 1 derart
strukturiert sein, dass eine weiche Änderung des hydrauli schen Drucks
Pr bewirkt wird, um zu verhindern, dass bei den Passagieren ein
unangenehmes Gefühl
auftritt.
-
6 zeigt
ein Diagramm, welches die Struktur des Bremsbetätigungsglieds der zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt.
-
Ein
Bremspedal 4 zur Steuerung dieses Bremssystems ist an einen
Kolbenschaft eines Hauptzylinders 30 gekoppelt. Jede von
zwei hydraulischen Leitungen, welche sich von diesem Hauptzylinder 30 aus
erstrecken, ist durch ein Solenoidventil 27a oder 27b mit
dem Radzylinder 50FR, 50FL des vorderen rechten
Rads FR oder des vorderen linken Rads VL jeweils verbunden. Ein
Hauptdrucksensor 21a (21b) ist in dieser Leitung
von dem Hauptzylinder 30 zu dem Solenoidventil 27a (27b)
angeordnet.
-
Demgegenüber ist
eine hydraulische Leitung, welche sich von einem Reservoir 31 aus
erstreckt, mit einer Pumpe 25 verbunden, welche von einem
Motor angetrieben wird, und die sich von der Pumpe 25 aus
erstreckende hydraulische Leitung ist durch ein jeweiliges lineares
Ventil 28 mit dem Radzylinder 50 eines jeden Rads
verbunden. Ein Druckspeicher 26 zum Speichern des Drucks
des hydraulischen Fluids ist zwischen der Pumpe 25 und
einem Verzweigungspunkt zu den linearen Ventilen 28 angeordnet.
Jedes der Druckverringerungsventile 29 ist mit einer hydraulischen
Leitung verbunden, welche von dem Radzylinder 50 zu dem
Reservoir 31 zurückkehrt.
-
Der
elementare Betrieb während
des Bremsens dieses Bremssystems wird im folgenden beschrieben.
Wenn der Fahrer auf das Bremspedal 4 tritt, wird der Kolbenschaft
des Hauptzylinders 30 verschoben, um den hydraulischen
Druck (Hauptdruck) entsprechend einem Hubbetrag zu erzeugen. Die Solenoidventile 27 werden
während
der normalen Operation in ihrem ausgeschalteten Zustand (dem Zustand
AUS) gehalten, so dass der Hauptdruck nicht direkt dem Radzylinder 50FR des
vorderen rechten Rads FR und dem Radzylinder 50FL des vorderen
linken Rads FL übertragen
wird. Der Druck des aus dem Reservoir 31 zugeführten hydraulischen Fluids
wird durch die von dem Motor angetriebene Pumpe 25 erhöht, und
dieses hydraulische Fluid wird parallel durch das jeweilige lineare
Ventil 28 dem Radzylinder 50 des entsprechenden
Rads zugeführt. Der
Druckspeicher 26 arbeitet derart, dass das hydraulische
Fluid unter dem erhöhten
Druck gehalten wird. Dieses Bremssystem kann die hydraulischen Drücke (Radzylinderdrücke) der
jeweiligen Radzylinder 50 unabhängig voneinander durch unabhängiges Steuern
des jeweiligen linearen Ventils 28 durch die Bremssteuereinheit 1 einstellen.
Das Bremssystem kann unabhängig
die den jeweiligen Rädern
aufgebrachten Bremskräfte
auf diese Weise steuern. Das hydraulische Fluid kehrt durch das
mit dem jeweiligen Radzylinder 50 verbundenen Druckverringerungsventil 29 zu
dem Reservoir 31 zurück.
-
Mit
diesem Bremssystem wird das Bremssteuerverfahren der ersten Ausführungsform
realisiert. Verschiedene Bremssysteme sind auf die vorliegende Erfindung
anwendbar, welche die hintere Bremskraft unabhängig von der vorderen Bremskraft steuern
kann.
-
Aus
der somit beschriebenen Erfindung ist ersichtlich, dass die Erfindung
manigfaltig variiert werden kann. Derartige Variationen weichen
nicht vom Rahmen der Erfindung ab, und alle derartigen Modifikationen
liegen innerhalb des Rahmens der folgenden Ansprüche.
-
Vorstehend
wurde eine Bremssteuervorrichtung und -verfahren für Fahrzeuge
offenbart. Die Bremssteuervorrichtung für Fahrzeuge ist mit einer Bremssteuerung
versehen, welche eine derartige Steuerung durchführt, dass dann, wenn eine durch eine
Verzögerungsbestimmungsvorrichtung
bestimmte Verzögerung
d nicht kleiner als ein vorbestimmter Wert f(v) entsprechend der
durch eine Fahrzeuggeschwindigkeitsbestimmungsvorrichtung bestimmten
Fahrzeuggeschwindigkeit v ist, eine auf ein hinteres Rad ausgeübte Bremskraft
im Vergleich mit einer auf ein vorderes Rad ausgeübten Bremskraft
begrenzt wird. Dieser vorbestimmte Wert f(v) wird derart festgelegt,
dass er mit einem Ansteigen der Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner
wird.