DE3440363A1 - Vorrichtung zum steuern des hydraulischen druckes in einer blockierfreien fahrzeugbremsanlage - Google Patents
Vorrichtung zum steuern des hydraulischen druckes in einer blockierfreien fahrzeugbremsanlageInfo
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Description
3U0363
G3-8420-5344
Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes in einer blockierfreien Fahrzeugbremsanlage
Die Erfindung befaßt sich mit einer blockierfreien Fahrzeugbremsanlage
und betrifft insbesondere eine Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes für eine derartige
blockierfreie Fahrzeugbremsanlage, bei der es möglich ist,
ein Rückschlagen des Bremspedals zu vermeiden.
Es sind verschiedene blockierfreie Bremsanlagen für Kraftfahrzeuge
vorgeschlagen und in die Praxis umgesetzt worden, um den hydraulischen Bremsdruck unter der Steuerung einer
Steuereinheit zu optimieren und dadurch für eine wirksamere und sicherere Bremswirkung zu sorgen, wenn das Fahrzeug bei
verschiedenen Straßenverhältnissen gebremst wird. In den US-PS 4,090,739 und 4,278,300 sind beispielsweise derartige
blockierfreie Bremsanlagen dargestellt. Die bekannten blockierfreien Bremsanlagen haben sich jedoch insofern als
noch nicht zufriedenstellend herausgestellt, als das Bremspedal
während der Arbeit der Anlage zum Zurückschlagen neigt.
Durch die Erfindung soll daher eine Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes in einer blockierfreien Fahrzeugbremsanlage
geschaffen werden, bei der es möglich ist, ein Zurückschlagen des Bremspedals beim Bremsen des Fahrzeuges
und gleichfalls einen Schlag am Bremspedal zu vermeiden, wenn dieses herabgedrückt wird.
Dazu umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Steuern des
hydraulischen Druckes in einer blockierfreien Fahrzeugbremsanlage
einen Hauptbremszylinder, einen Radbremszylinder,
einen Hauptzylinderdurchlaß, der vom Hauptzylinder ausgeht,
einen Fluiddruckversorg.ungsdurchlaß, der zwischen dem Hauptzylinderdurchlaß
und dem Bremszylinder liegt, eine
Stuereinheit, die auf die Radverhältnisse anspricht und ein
Befehlssignal erzeugt, ein Richtsteuerventil, das im Fluiddruckversorgungsdurchlaß
angeordnet ist und wenigstens eine den Druck erhöhende und eine den Druck vermindernde Stellung
aufweist, wobei das Richtsteuerventil normalerweise die den
Druck erhöhende Stellung hat, um den Fluiddruckversorgungsdurchlaß zu öffnen, einen Fluiddruckrückführungsdurchlaß,
der mit dem Richtsteuerventil verbunden ist,und wenigstens
ein Drucksteuerventil, das zwischen dem Fluiddruckversorgungs
durchlaß und dem Fluiddruckrückführungsdurchlaß liegt, wobei
das Drucksteuerventil zwischen einer ersten Stellung, in der
es die Verbindung zwischen dem Fluiddruckversorgungsdurch laß und dem Fluiddruckrückführungsdurchlaß unterbricht,und einer
zweiten Stellung verschiebbar ist, in der es eine Verbindung des Fluiddruckversorgungsdurchlasses und des Fluiddruckrückführungsdurch1asses
erlaubt, das Drucksteuerventil sich normalerweise in der ersten Stellung befindet und das Richtsteuerventil
in die zweite Stellung auf das Befehlssignal ansprechend betätigbar ist, um den Radbremszylinder über den
Fluiddruckrückführungsdurchlaß mit dem Fluiddruckversorgungsdurchlaß
zu verbinden, wenn sich das Richsteuerventi1 in der den Druck erhöhenden Stellung befindet. Im Fluiddruckrückführungsdurchlaß
liegt ein Vorratsbehälter, der im Fluiddruckrückführungsdurchlaß angeordnet ist, um das Fluid vom
Radbremszylinder aufzunehmen, wenn das Richsteuerventi1 sich
in der den Druck herabsetzenden Stellung befindet. Eine Fluiddruckpumpe
ist im Fluiddruckrückführungsdurchlaß angeordnet, um das Fluid vom Vorratsbehälter unter Druck zu setzen, und
ein Sammler ist mit dem Fluiddruckrückführungsdurchlaß verum
die Energie des Fluides unter Druck im Fluiddruckrückführungsdurchlaß
zu speichern. Das Drucksteuerventil umfaßt ein solenoidbetätigtes Zwei-Stellungsventil, das mit dem
Richtsteuerventil verbunden ist.
Im folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnung besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das schematische Schaltbild eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen
Druckes in einer biockierfreien Fahrzeugbremsanlage,
Fig. 2 in einem Diagramm die zeitliche Steuerung
eines Zwei-Stellungdrucksteuerventils und
eines Richtsteuerventils in der in Fig. 1 dargestellten Steuervorrichtung und
Fig. 3 das schematische Schaltbild eines weiteren
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes in einer blockierfreien Fahrzeugbremsanlage enthält
einen Hauptzylinder 21, der in Arbeitsverbindung mit einem
Bremspedal 22 steht. Der Hauptzylinder 21 weist eine nicht dargestellte erste einen hydraulischen Druck erzeugende
Kammer auf, die über eine Leitung 23 mit den Bremszylindern 24,26 für die Vorderräder W1, W2 verbunden ist. Der Hauptzylinder
21 weist gleichfalls eine nicht dargestellte zweite einen hydraulischen Druck erzeugende Kammer auf, die
über eine Leitung 25 mit den nicht dargestellten Bremszylindern
für die Hinterräder verbunden ist. Die Leitung zweigt insbesondere in Versorgungsleitungen 27,60 und in
eine Rückführungsleitung 28 auf. Die Versorgungsleitung
ist über ein Richtsteuerventil 34 und eine Leitung 36 mit dem Bremszylinder 24 verbunden.
Die Rückführungsleitung 28 ist über ein Rückschlagventil 38
und eine Leitung 36 mit dem Bremszylinder 24 verbunden, wobei
das Rückschlagventil 38 eine Fluidströmung nur in die Richtung vom Bremszylinder 24 zum Hauptzylinder 21 zuläßt.
Eine Leitung 40 ist mit dem Richtsteuerventil 34 und über eine Leitung 42, einen Vorratsbehälter 44, eine Leitung 45,
ein Rückschlagventil 46, eine hydraulische Druckpumpe 48,
ein Rückschlagventil 50 und eine Rückführungsleitung 52 mit
einer Öffnung eines mit zwei öffnungen versehenen Zwei-Stellungsdrucksteuerventils
30 verbunden. Ein Sammler 54 ist mit der Rückführungsleitung 52 verbunden. Die Rückschlagventile
46,50 sind so ausgerichtet, daß sie eine Fluidströmung nur in die Richtung vom Vorratsbehälter 44 zum
Drucksteuerventil 30 zulassen. Das Drucksteuerventil 30
weist eine weitere Öffnung auf, die über eine Leitung 53 und ein Rückschlagventil 47 mit der Versorgungsleitung 27 verbunden
ist. Das Rückschlagventil 47 erlaubt eine Fluidströmung nur vom Drucksteuerventil 30 zum Richtsteuerventil
34. Das Drucksteuerventil 30 ist ein federbeaufschlagtes
und solenoidbetätigtes Ventil mit einem Solenoid 49 und ist normalerweise durch eine Feder 51 in eine Richtung vorgespannt,
in der es die Fluidverbindung zwischen den öffnungen des Ventils 30 in einer Schließstellung B unterbricht. Wenn
das Solenoid 49 somit erregt wird, verschiebt sich das Ventil 30 gegen die Vorspannungskraft der Feder 51 so, daß es eine
Fluidverbindung zwischen den Öffnungen, d.h. zwischen den Leitungen 52,53 in der Verbindungsstellung A herstellt.
Das Richtsteuerventil 34 ist ein federbeaufschlagtes und
solenoidbetätigtes Ventil vom Drei-Öffnungs- und Drei-Stellungstyp.
Wenn ein hoher Erregungsstrom durch das Solenoid 56 des Ventils 34 fließt, wird das Ventil 34 in die
ganz links liegende oder betätigte Stellung c gegen die Vorspannkraft einer Feder 80 des Ventils 34 betätigt. Wenn ein
niedriger Erregungsstrom am Solenoid 78 liegt, wird das
Ventil 34 in einer Zwischenstellung b angeordnet. Wenn kein
Erregungsstrom durch das Solenoid 78 fließt, ist das Ventil 34 unter der Kraft der Feder 80 in die ganz rechts liegende
oder normale Stellung a vorgespannt, w.ie es in Fig. 1 dargestellt ist.
Mit dem Bremszylinder 26 des anderen Vorderrades W2 ist
eine von der Leitung 23 abzweigende Versorgungsleitung 60
über ein Richtsteuerventil 62, das in seinem Aufbau mit dem Richtsteuerventil 34 identisch ist, und eine Leitung 64 verbunden.
Der Bremszylinder 26 ist gleichfalls über eine Rückführungsleitung 66, die von der Leitung 23 abzweigt,
ein Rückschlagventil 68 und eine Leitung 64 mit dem Haupt,
zylinder 21 verbunden. Eine Leitung 70, die mit dem Richtsteuerventil 72 verbunden ist, ist über eine Leitung 70 und
eine Leitung 42 mit dem Vorratsbehälter 40 verbunden. Die Leitungen 53 und 60 sind über eine Leitung 72 und ein
Rückschlagventil 74 miteinander verbunden, das eine Fluidströmung
nur von der Leitung 53 zur Leitung 60 zuläßt.
Obwohl es in der Zeichnung nicht dargestellt ist, sind die Bremszylinder der Hinterräder über im wesentlichen dieselbe
Anordnung wie die der Vorderräder W1, W2 mit der Leitung 25 verbunden.
Radgeschwindigkeitssensoren D1, D2 sind jeweils den Vorderrädern W1, W2 zugeordnet. Die Radgeschwindigkeitssensoren
D1, D2 erzeugen Impulssignale mit einer Frequenz, die
proportional der Drehgeschwindigkeit der Räder W1, W2 ist und legen diese Impulssignale an eine Steuereinheit 76. Die
Steuereinheit 76 spricht auf die anliegenden Signale an und berechnet die Radgeschwindigkeit, das Maß an Rutschen der
Räder und die Verzögerungen, um Steuersignale S1, S2, S3 zu erzeugen. Die Steuersignale S1 und S2 liegen an den
Solenoiden 56, 63 der Richtsteuerventile 34,62. Wenn die
Steuersignale einen hohen Pegel haben, hat auch der Solenoiderregungsstrom
einen hohen Pegel. Wenn die Steuersignale einen mittleren Pegel haben, hat auch der Solenoiderregungsstrom
einen mittleren Pegel. Wenn die Steuersignale einen niedrigen Pegel haben, fließt kein Solenoiderregungsstrom.
Wenn daher die Steuersignale S1, S2 einen hohen, einen mittleren und einen niedrigen Pegel jeweils haben, sind die
Richtsteuerventi Ie 34,62 jeweils in die betätigte Stellung c,
in die mittlere Stellung b und in die normale Stellung a bewegt. Die Steuersignale werden einen hohen Pegel haben, wenn
der Fluiddruck in den ßremszylindem 24,26 zu verringern ist.
Die Steuersignale werden einen mittleren Pegel haben, wenn
der Fluiddruck in den Bremszylindem 24,26 beizubehalten ist.
Die Steuersignale werden einen niedrigen Pegel haben, wenn
der Fluiddruck in den Bremszylindern 24,26 zu erhöhen ist.
Wenn daher die RichtsteuerventiIe34,62 sich in ihrer betätigten
Stellung c befinden, haben sie die den Druck vermindernde Stellung. Wenn sich die Richtsteuerventile 34,62
in der mittleren Stellung b befinden, haben sie eine den Druck beibehaltende Stellung. Wenn sich die Richtsteuerventile
34, 62 in der normalen Stellung a befinden, haben sie die den Druck erhöhende Stellung.
Das Steuersignal S3 von der Steuereinheit 76 liegt am Solenoid 49 des Drucksteuerventils 30. Wenn eines der Richtsteuerventile
34,62 oder wenn sich beide Richtsteuerventile 34,62 in der normalen Stellung a oder in der den Druck erhöhenden
Stellung befinden, liegt das Steuersignal S3 an, um das Solenoid 49 zu erregen und das Drucksteuerventil 30
in die Verbindungsstellung A gegen die Vorspannkraft der
Feder 51 zu verschieben. Wenn kein Steuersignal S3 anliegt, hat das Drucksteuerventil 30 unter der Vorspannkraft der
Feder 51 die Schließstellung B, wie es in Fig. 1 dargestellt
i st.
Die Richtsteuerventile und das Drucksteuerventil für die
Hinterräder werden in ähnlicher Weise durch die Steuereinheit 76 zum Bremsen der Hinterräder gesteuert. Die Steuereinheit
76 mit den oben beschriebenen Funktionen hat einen einfachen herkömmlichen Aufbau, der nicht im einzelnen beschrieben
werden muß.
Im folgenden wird die Arbeitsweise der Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes mit dem oben beschriebenen
Aufbau anhand der Figuren 1 und 2 beschrieben.
Es sei angenommen, daß der Fahrer mit dem Herabdrücken des Bremspedals 22 beginnt, während das Kraftfahrzeug mit
konstanter Geschwindigkeit fährt. Zu Beginn des Abbremsens des Fahrzeuges spricht die Steuereinheit 76 auf die wahrgenommenen
Signale von den Radgeschwindigkeitssensoren D1, D2 an und ermittelt, daß kein Rad eine vorgeschriebene Verzögerung
oder ein vorgeschriebenes Maß an Rutschen erreicht hat. Die Steuersignale S1, S2 haben daher einen niedrigen
Pegel, so daß sich die Richtsteuerventile 34,62 in ihrer normalen Stellung a befinden. Zu diesem Zeitpunkt befindet
sich das Drucksteuerventil 30 in der Schließstellung B, um
eine Verbindung zwischen der Pumpe 68 und den Leitungen 27, 60 zu verhindern. Der Fluiddruck vom Hauptzylinder 21 liegt
über die Leitung 23, die Versorgungsleitungen 27,60, die Richtsteuerventile 34,62 und die Leitungen 36,64 an den
Bremszylindern 24,26, um dadurch die Vorderräder W1, W2 zu bremsen. Die Vorderräder W1, W2 werden normal abgebremst,
da sie noch nicht eine vorbestimmte Verzögerung oder ein vorbestimmtes Maß an Rutschen erreicht haben und das Drucksteuerventil
30 sich in seiner Schließstellung B befindet,
obwohl die Richtsteuerventile 34,62 sich in ihrer den Druck erhöhenden Stellung befinden. Durch die Rückschlagventile 38,
68 wird verhindert, daß das Bremsfluid vom Hauptzylinder 21 in die Leitungen 46,64 fließt.
3U0363
Die Hinterräder werden in gleicher Weise gebremst.
Wenn der Bremsf1uiddruck zunimmt und die Vorderräder W1, W2
eine vorbestimmte Verzögerung oder ein vorbestimmtes Maß an Rutschen erreichen oder gerade überschreiten, kommen die
Steuersignale SI, S2 auf einen hohen Pegel, so daß die Richtsteuerventile
34,62 in die betätigte Stellung c verschoben werden, in der die Leitungen 27,36 und die Leitungen 60,64
getrennt und die Leitungen 36,40 und die Leitungen 64,70 verbunden sind. Das Bremsfluid fließt nun von den Bremszylindern
24,26 durch die Leitungen 64,70,36,40,42 in den Vorratsbehälter 44. Die Fluiddruckpumpe 48 beginnt zu
arbeiten, wenn entweder das Steuersignal S1 oder das Steuersignal S2 einen hohen Pegel erreicht, so daß Bremsfluid durch
die Pumpe 48 vom Vorratsbehälter 44 abgezogen, unter Druck gesetzt und dann über das Rückschlagventil 40 und die Rückführungsleitung
52 dem Sammler 54 und dem Drucksteuerventil
30 zugeführt wird. Da sich zu diesem Zeitpunkt die Richtsteuerventile
34,62 nicht in der den Druck erhöhenden Stellung befinden, und das Drucksteuerventil 30 die Schließstellung
B hat, wird die Druckenergie des Bremsfluides im Sammler 54 gespeichert. Derselbe Arbeitsvorgang wird bezüglich
der Hinterräder ausgeführt. Das Bremspedal 22 ist daher keinem Rückschlagen aufgrund eines unerwünschten
Druckaufbaus in der Leitung 23 ausgesetzt.
Wenn die Verzögerung der Räder W1, W2 wieder auf einen vorgeschriebenen
Wert zurückkehrt und dabei ist, diesen vorgeschriebenen Wert zu unterschreiten, kommen die Steuersignale
auf den mittleren Pegel, um die Richtsteuerventile 34,62 in die mittlere oder neutrale Stellung b zu betätigen. Die
Leitungen 27 und 36,40 und die Leitungen 60 und 64, 70 sind dann getrennt. Der Bremsfluiddruck bleibt dann auf einem
konstanten Pegel. Zu diesem Zeitpunkt liefert die Pumpe 48 das Fluid vom Vorratsbehälter 44 in die Leitung 52, ein
Rückschlagen wird jedoch nicht hervorgerufen, wie es oben
beschrieben wurde. Der obige Arbeitsvorgang trifft auch für
die Hinterräder zu.
Wenn die Räder W1.W2 eine bestimmte Beschleunigung erreichen,
kommen die Steuersignale S1.S2 auf einen niedrigen Pegel, um die Richtsteuerventile 34,62 in die betätigte
Stellung a oder in die den Druck erhöhende Stellung zu verschieben. Die Leitungen 27,36 und die Leitungen 60,64 sind
miteinander verbunden, um die Bremskraft an den Rädern W1, W2 zu erhöhen. Das von der Pumpe 48 und vom Sammler 54 ausgegebene
Fluid kann über das Drucksteuerventil 30 in die Leitungen 27,60 fließen, von dem das Fluid den Bremszylindern
24,26 zugeführt wird. Dementsprechend wird jeder Mangel an Fluid unter Druck in den Leitungen 27,36,60,44 und im
Bremszylinder 24,26 kompensiert, um einen unerwünschten Schlag am Bremspedal 22 zu mildern, wenn dieses herabgedrückt
wird. Wenn kein Fluid unter Druck von der Pumpe 48 und vom Sammler 54 fließt, wird durch die Rückschlagventile 47,74
verhindert, daß Fluid von den Leitungen 27,60 zum Drucksteuerventil 30 fließt.
Dadurch, daß das Steuersignal S3 zum öffnen des Drucksteuerventils
30 synchron mit oder etwas vor oder hinter den Steuersignalen S1, S2 anliegt, kann das Fluid unter Druck von der
Pumpe 48 und vom Sammler 54 einen Mangel an Fluid unter Druck in den Leitungen 27,36,60,44 und in den Bremszylindern
24,26 schnell kompensieren. Durch eine geeignete Einstellung des Zeitpunktes, an dem das Drucksteuerventil 30 bezüglich
der Steuersignale S1.S2 geöffnet wird, kann daher ein Schlag oder Stoß verringert werden, der sonst am Bremspedal
22 liegen würde, wenn das Bremspedal 22 bei erhöhtem Fluiddruck
nach dem Herabdrücken des Bremspedales 22 plötzlich angehalten wird. Das Fluid unter Druck, das von der Leitung
53 zurückfließt, wird über die Leitungen 27,60 auch dem
Hauptzylinder 21 geliefert. Da jedoch die Druckzunahme nur über ein kurzes Zeitintervall von etwa 10 ms andauert, ist
das Bremspedal 22 keinem wesentlichen Rückschlagen ausgesetzt.
Das Drucksteuerventil 30 bleibt in der Verbindungsstellung A,
solange eines der Richtsteuerventile 34,62 sich in der den
Druck erhöhenden Stellung befindet, um einen Schlag am Bremspedal 22 zu vermeiden. Wie es oben beschrieben wurde, ist
das Drucksteuerventil 30 bezüglich seines Umschaltzeitpunktes so einstellbar, daß es umschaltbar ist, wenn die Richtsteuerventile 34,62 mit der Druckerhöhung beginnen, oder vor oder
nach dem Beginn der Druckerhöhung durch die Richtsteuerventile 34,62, um einen Stoß oder Schlag am Bremspedal 22 so gering
wie möglich zu halten .
Der oben beschriebene Steuerarbeitsvorgang wird wiederholt, bis das Kraftfahrzeug die gewünschte Geschwindigkeit erreicht
hat oder angehalten ist, woraufhin der Fahrer das Bremspedal 22 freigibt. Der Druck in den Teilen der Rückführungsleitungen 28,66, die näher als die Rückschlagventile 38,68 am Hauptzylinder 21 liegen, wird herabgesetzt, damit das Bremsfluid
von den Zylindern 24,26 durch die Leitungen 36,27,23 und die Leitungen 64,66,23 zurück in den Hauptzylinder 21 zurückkehren kann. Das Bremsfluid von den Bremszylindern der Hinterräder wird gleichfalls über die Leitung 25 in derselben Weise
zum Hauptzylinder 21 zurückgeführt.
Fig.3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes.
Die in Fig.3 dargestellte Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes unterscheidet sich von der in Fig.1 dargestellten Vorrichtung dadurch, daß die Leitung 72 und das Rückschlagventil 74 fehlen und ein zusätzliches Drucksteuerventil
78 mit dem gleichen Aufbau wie das Drucksteuerventil 30 zwischen die Leitung 52 und die Leitung 62 über eine Leitung
80 und ein Rückschlagventil 82 geschaltet ist. Das Rückschlagventil 82 erlaubt eine Fluidströmung nur in eine Richtung
/II·
vom Drucksteuerventil 78 zur Leitung 60. Die Steuereinheit
76 liefert Steuersignale S3.S4, wenn sich die jeweiligen Richtsteuerventile 34,62 in der den Druck erhöhenden oder
normalen Stellung a befinden. Die Steuersignale S3.S4 liegen jeweils an den Drucksteuerventilen 30,78, um diese in die
Verbindungsstellung A zu verschieben und dadurch Fluid unter Druck von der Pumpe 48 und vom Sammler 54 den Richtsteuerventilen
34,62 zu liefern.
Die in Fig.3 dargestellte Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen
Druckes hat insofern Vorteile gegenüber der in Fig.1 dargestellten Vorrichtung, als die Drucksteuerventile
30,78 unabhängig voneinander auf Steuersignale S3.S4 von der Steuereinheit 76 ansprechend in ihre Unterbrechungs- oder
Verbindungsstellung jeweils verschoben werden können. Die
Drucksteuerventile 30,78 können daher die Richtsteuerventile 34,62 und somit die ßremsverhältnisse der Räder W1,W2 unabhängig
voneinander steuern. Diese unabhängige Bremsteuerung ist insbesondere dann wichtig, wenn die Räder W1.W2 auf
Straßenoberflächen laufen, die verschiedene Reibungskoeffizienten haben. Beispielsweise kann ein Rad auf einer Betonstraßenoberfläche
mit einem hohen Reibungskoeffizienten laufen, während das andere Rad gleichzeitig auf einer gefrorenen
Straßenoberfläche laufen kann. Bei solchen Straßenverhältnissen muß das auf der Betonstraßenoberfläche laufende Rad mit
einer größeren Bremskraft als der Bremskraft abgebremst werden, mit der das andere Rad auf der gefrorenen Straßenoberfläche
abzubremsen ist. Die unabhängig voneinander gesteuerten Drucksteuerventile 30,78 haben einen weiteren Vorteil.Wenn
eines der Räder mit einer erhöhten Bremskraft gebremst wird, muß das Fluid unter Druck, das zum Erzeugen einer derartigen
erhöhten Bremskraft geliefert wird, dem Richtsteuerventil für
das andere Rad nicht zugeführt werden, das somit nicht mit der erhöhten Bremskraft gebremst wird. Das hat zur Folge,
daß der von der Pumpe 48 erzeugte Fluiddruck nicht in uner-
'AS
wünschter Weise abfällt und am Bremspedal 22 kein unerwünsch·
ter Schlag auftritt.
Die solenoidbetätigten Zwei-Stellungs-DruckventiIe 30,78 in
den Fig.1 und 3 können durch andere Ventilarten ersetzt werden, die öffnen, wenn sich die Richtsteuerventile 34,62 in
der den Druck erhöhenden Stellung befinden, und die schliessen, wenn sich die Richtsteuerventile 34,62 in anderen Stellungen befindet. Die Richtsteuerventile 34,62 können eine
andere Ausbildung haben, um die den Druck erhöhende und die den Druck herabsetzende Betriebsweise in Abhängigkeit vom
Maß des Rutschens der Räder zu liefern. Das Richtsteuerventil
34 (62) kann aus einer Kombination eines Ein/Aus-Ventils
in der Leitung 27 (60) und eines Ein/Aus-Ventils in der Leitung 40 (70") bestehen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes in
einer blockierfreien Fahrzeugbremsanlage, gekennzeichnet durch
a) einen Hauptbremszylinder,
b) eine Radbremszylinder,
c) einen Hauptzylinderdurchlaß, der vom Hauptzylinder
ausgeht,
d) einen Fluiddruckversorgungsdurchlaß, der zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Radbremszylinder liegt,
e) eine Steuereinheit, die auf die Radverhältnisse anspricht
und ein Befehlssignal erzeugt,
f) eine Richtsteuerventileinrichtung.die im Fluiddruckversorgungsdurchlaß
liegt und wenigstens eine den Druck erhöhende und eine den Druck herabsetzende Stellung aufweist,
wobei die Kichtsteuerventileinrichtung sicn normalerweise in der den Druck erhöhenden Stellung befindet,um
den Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß zu öffnen, g) einen Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß, der mitder
Richtsteuerventileinrichtung verbunden ist, und h) ein Drucksteuerventil, das zwischen dem Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß
und dem Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß liegt, wobei das Drucksteuerventil zwischen
einer ersten Stellung,in der es die Verbindung zwischen dem Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß und dem
Fluiddru ck-Rückführungsdurchlaß unterbricht,
und einer zweiten Stellung verschiebbar ist, in der es eine Verbindung zwischen dem Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß
und dem Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß herstellt, das Drucksteuerventil sich normalerweise
in der ersten Stellung befindet und die Richtsteuerventi!einrichtung
in die zweite Stellung auf das Befehlssignal ansprechend betätigbar ist, um den Radbremszylinder
über den Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß mit dem Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß zu verbinden, wenn
sich die Richtsteuerventileinrichtung in der den Druck erhöhenden Stellung befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß ein Vorratsbehälter
zum Speichern des Fluides vom Radbremszylinder,wenn
sich die Richtsteuerventileinrichtung in der den Druck vermindernden
Stellung befindet, und eine Fluiddruckpumpe liegen, die das Fluid vom Vorratsbehälter unter Druck setzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
gekennzeichnet durch
einen Sammler, der mit dem Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß
verbunden ist, um die Energie des Fluides unter Druck im Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß zu speichern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurcn gekennzeichnet,
dadurcn gekennzeichnet,
daß das Drucksteuerventi! ein solenoidbetätigtes Zwei-Steliungsventii
umfaßt, das mit der Richtsteuerventileinricntung verbunden ist.
5. Vorrichtung zum Steuern des Fluiddruckes in einer blockierfreien
Fahrzeugbremsanlage,
gekennzeichnet durch
a) einen Hauptbremszylinder,
b) zwei Radbremszylinder für zwei Räder des Fahrzeuges
jewei1s,
c) einen Hauptzylinderdurchlaß, der vom Hauptzylinder
ausgeht,
d) zwei Fluiddruck-Versorgungsdurchlässe, die zwischen dem Hauptzylinderdurchlaß und den Radbremszylindern
jeweils liegen,
e) eine Steuereinheit, die auf die Verhältnisse der Fahrzeugräder anspricht und ein Befehlssignal erzeugt
,
f) zwei Kicntsteuerventileinrichtungen, die in den Fluiddruck-Versorgungsdurchlässen
jeweils liegen, wobei jede Richtsteuerventil wenigstens eine den Druck erhöhende
und eine den Druck vermindernde Stellung aufweist und jede Äichtsteuerventi!einrichtung sich normalerweise in
der den Druck erhöhenden Stellung befindet, um einen der Fluiddruck-^ersorgungsdurchlässe zu öffnen,
g) einen Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß, der mit den Richtsteuerventi
!einrichtungen jeweils verbunden ist, und
h) eine Drucksteuerventileinrichtung, die zwischen dem
Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß und dem Fluiddruck-Rückf ührungsdurchlaß liegt, wobei die Drucksteuerventi
!einrichtung zwischen einer ersten Stellungen der sie die Verbindung zwischen den Fluiddruck-Versorgungsdurchlässen
und dem Fluiddruck-Rückführungs-
durchlaß unterbricht, und einer zweiten Stellung verschiebbar ist, in der sie eine Verbindung zwischen
den Fiuiddruck-Versorgungsdurchlässen und dem Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß
herstellt, die Drucksteuerventi!einrichtung sich normalerweise in der ersten
Stellung befindet und die Richtsteuerventileinrichtungen
in die zweite Stellung auf das Befehlssignal ansprechend betätigbar sind, um die Radbremszylinder
über den Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß mit den
Fluiddruck-Versorgungsdurchlässen zu verbinden, wenn sich wenigstens eine der Richtsteuerventileinrichtungen in
der den Druck erhöhenden Stellung befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksteuerventileinrichtung ein einziges solenoidbetätigtes
Zwei-Stellungsventil umfaßt, das mit den Richtsteuerventi!einrichtungen
verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit auf die Verhältnisse der Fahrzeugräder anspricht, um zwei unabhängige Sefehlssignale zu erzeugen,
daß die Drucksteuerventileinrichtung zwei solenoidbetätigte Zwei-StellungsventiIe umfaßt, die mit den Richtsteuerventi!einrichtungen
jeweils verbunden sind und auf dieBefehlssignale jeweils in die zweite Stellung betätigbar sind,
um die Radbremszylinder über den Fluiddruck-Rückführungsdurchlaß
mit den Fluiddruck-Versorgungsdurchlässen zu verbinden, wenn sich die jeweiligen Richtsteuerventileinrichtungen
in der den Druck erhöhenden Stellung befinden.
8. Vorrichtung zum Steuern des hydraulischen Druckes in einer
blockierfreien Fahrzeugbremsanlage mit Radbremszy-1inder,
3U0363
gekennzeichnet durch
a) eine erste Druckeinrichtung zum Übertragen des Bremsdruckes
auf den Radbremszylinder,
b) einen ersten Durchlaß, der von der ersten Druckeinrichtung ausgeht,
c) einenFluiddruck-Versorgungsdurchlaß, der mit dem Radbremszylinder verbunden ist,
d) eine Steuereinrichtung, die auf die Radverhältnisse
anspricht und ein ßefehlssignal erzeugt,
e) eine Richtsteuerventileinrichtung, die im Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß
liegt und wenigstens eine den Druck erhöhende und eine den Druck herabsetzende Stellung hat, wobei sich die Richtsteuerventileinrichtung
normalerweise in der den Druck erhöhenden Stellung befindet, um den Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß
zu öffnen,und auf das ßefehlssignai ansprechend
in die den Druck vermindernde Stellung betätigbar ist, utn den Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß zu
schließen und den Bremsdruck vom Radbremszylinder abzunehmen ,
f) eine zweite Druckeinrichtung mit einem zweiten Durchlaß zum Erzeugen eines zweiten Bremsdruckes, wenn
sich die Richtsteuerventileinrichtung in der den Druck vermindernden Stellung befindet, und
g) eine Drucksteuerventileinrichtung, die zwischen dem
Fluiddruck-Versorgungsdurchlaß und dem zweiten Durchlaß liegt, wobei die Drucksteuerventileinrichtung
zwischen einer ersten Stellung, in der sie die Verbindung zwischen den Fluiddruck-Versorgungsdurchlässen
und dem zweiten Durchlaß unterbricht, und einer zweiten Stellung verschiebbar ist, in der sie eine
Verbindung zwischen den Fluiddruck-Versorgungsdurchlässen und dem zweiten Durchlaß herstellt, die Drucksteuerventileinrichtung
sich normalerweise in der ersten Stellung befindet und die Richtsteuerventil-
3AA0363
einrichtung in die zweite Stellung auf das Befehlssignal ansprechend betätigbar ist, um den Radbremszylinder
mit der zweiten Druckeinrichtung zu verbinden, wenn sich das Richtsteuerventil in der den Druck
erhöhenden Stellung befindet.
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