DD237352A1 - Mehrschichtendaemmsystem aus sekundaerrohstoffen - Google Patents

Mehrschichtendaemmsystem aus sekundaerrohstoffen Download PDF

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DD237352A1
DD237352A1 DD27633085A DD27633085A DD237352A1 DD 237352 A1 DD237352 A1 DD 237352A1 DD 27633085 A DD27633085 A DD 27633085A DD 27633085 A DD27633085 A DD 27633085A DD 237352 A1 DD237352 A1 DD 237352A1
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DD
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ceilings
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textile
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DD27633085A
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Inventor
Wolfgang Schuricht
Heinz-Joachim Kaps
Original Assignee
Baukombinat Modernisierung Veb
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf die Waermedaemmung im Alt- und Neubau mit textilen Sekundaerrohstoffen. Das Ziel der Erfindung ist es, vor allem Gebaeudedecken mit unterschiedlichsten Textilabfaellen als Daemmstoff ohne jede Aufbereitung zu nutzen. Das Wesen der Erfindung besteht darin, das in Form und Qualitaet sehr unterschiedlich beschaffene Textilmaterial dadurch direkt nutzbar zu machen, dass es einesteils durch eine flammwidrige Huelle ummantelt und anderenteils mit Hilfe des als Verfuellung in Decken vorhandene anorganische Material zusammengedrueckt wird. Diese Komprimierung bewirkt eine gleichmaessige Dichte des Daemmstoffes und Schlacke bzw. Lehm dienen ausserdem als zusaetzliche Brandschutzmassnahme. Als Anwendungsgebiete kommen der Alt- und Neubau, vorrangig Daemmassnahmen in Decken in Betracht.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Anwendung des Verfahrens dient der Wärmedämmung und dem Schallschutz vor allem im Bereich von Decken beider Altbaumodernisierung und im Wohnungsneubau mittels Sekundärrohstoffen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Bisher wurde den wärmetechnischen Forderungen nach TGL 35424 (1981) durch Mineralwollematten entsprochen. Da diese für die Altbaumodernisierung nicht ausreichend verfügbar sind, waren Substitutionsvarianten erforderlich. Deshalb wurden 1984 Dämmbaustoff 300 und Naßdämmstoffe wie z.B. Schaumbeton, Hamstofformaldehydharzschaum, Frischgasbeton u.a. untersucht. Den angegebenen Berichten zufolge haften den bisher bekannten technischen Lösungen folgende gravierende Nachteile an:
— Schaumbeton
Ein eigenes zur Herstellung entwickeltes Gerät, Schaumerzeuger „SE 1" soll ab 1985 produziert werden. Die entstehenden Kosten für dieses Gerät einschließlich der Nachnutzungsgebühren sind erheblich. Außerdem ist viel Aufwand an Material und Arbeitszeit für die Entwicklung und Einführung zu rechnen.
Weitere Nachteile sind bei der Anwendung des relativ großen und komplizierten Schaumerzeugers zu erwarten. Mindestens 3AK sind erforderlich. Der Preis für den Schaumbildner beläuft sich auf 3170,-M/t.
— Harnstofformaldehydharzschaum (HFS)
Zur Herstellung ist das HFS-Mobiischäumgerät MSG-FJM 5/10 erforderlich. Dieses müßte in Eigenbau gegen ein Nutzensentgelt von 2610,-M plus einer Verfahrenslizenz von 1 500,-M hergestellt werden.
Der Preis für Verschäumungsstoffe belauft sich auf 1 610,-M/t Auch hier sind 3Ak notwendig. Der Materiaipreis soll sich auf etwa 10,-M/m2 belaufen. Als bedenklicher Nachteil ist auf die erst in jüngster Zeit erkannten toxischen Eigenschaften der Formaldehyde hinzuweisen. Alle Naßverfahren bringen Wasser in die Altbausubstanz ein, dessen Austrocknung Schwierigkeiten bereitet und einer Zerstörung von Holzkonstruktionen Vorschub leistet.
Trockene Industrieabfallstoffe, die sich für eine Verbesserung der Wärmedämmung im Dachbereich von Wohngebäuden eignen, werden meist territorial begrenzt abgegeben; mineralische Rückstände wie Bruch des Dämmstoffes 300, Schaumglas oder auch Porensinter fallen nur in geringen Mengen an.
Auch wurde vorgeschlagen, Kissen aus Glasfasermischgewebe herzustellen, und diese mit Rückständen aus der Glasfaserindustrie zu füllen. Ein NV wurde vom VEB Trisola Steinach mit der Begründung abgelehnt, daß die in sehr großen Mengen anfallenden Glasfaser-, Vlies- und Gewebeabfälle bereits auf vertraglicher Basis verkauft werden und außerdem die Herstellung wegen der angespannten Arbeitskräftesituation nicht möglich sei.
Außerdem wurden auch organische Rückstände aus der Landwirtschaft vorgeschlagen. So ließe sich Kartoffelkraut durchaus als Dämmstoff verwenden — allerdings steht der Aufwand des organisierten Sammelns und vor allem einer wirksamen Mineralisierung einer kurzfristigen Realisierung im Wege.
Die durchgesehene Patentliteratur beschreibt Verfahren zur Herstellung von Bahnen oder Platten, bei denen der Dämmstoff entweder aufgeklebt oder aufgenäht, oder aber durch Verfestigung mit Bindemitteln in Platten vorgeschlagen wird. So beschreibt das Wirtschaftspatent 156193 ein isolierendes Bauelement, in dem Sekundärrohstoff mit Bindemittel gehärtet oder wie im Wirtschaftspatent 94249 dargelegt, ein Verbundelement aufgrund von nicht durchgehenden gestanzten Löchern durch Verdübelung mit Hilfe einer Flüssigbeschichtung vorgefertigt zum Einsatz kommt.
Im WP 59917 wird eine Dämmschicht für Fußbodenaufbauten mit Hilfe von profilierten Hart-PVC-Lagen erzielt, während im WP 14390 der Dämmstoff durch eine völlig luftundurchlässige, flexible Hülle gschützt, vorgeschlagen wird. In den Wirtschaftspatenten 84913 und 81719 wird der Dämmstoff durch synthetische Harze gebunden und in eine gut transportier- und verarbeitbare Form gebracht.
In dem WP 130564 werden plattenförmige Werkstoffe aus textlien Abfällen durch Beleimen und Pressen beschrieben.. In den Patentschriften 2001028,120900 und 27799 wird Wasserglas in Verbindung mit Papierwaben, Asbestpapier oder Schlackenwolle genannt.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein Mehrschichtendämmsystem, vor allem für horizontale Konstruktionsteile, wie Gebäudedecken, zu entwickeln, welches es möglich macht, textile Abfälle, die aufgrund ihrer unförmigen verworrenen oder ineinander verfilzten Beschaffenheit ohne jede Aufbereitung in einem Bauwerk als Dämmstoff zu nutzen sind. Es wird seit geraumer Zeit versucht, die bisher auf Halde gefahrenen textlien Abfälle von mehreren tausend Tonnen im Jahr, zu Dämmplatten, wärmedämmenden Putzen oder auch in Form von Schüttmaterial für Decken zu verarbeiten. Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch deshalb äußerst begrenzt, weil Schneid-, Trenn- oder Zerreißmaschinen in unzureichender Menge verfügbar sind und zudem Bindemittel wie Kunstharze oder Zement nur durch Importe oder durch beträchtlichen Energieaufwand realisiert werden können. Deshalb wird von den anfallenden Sekundärrohstoffen nur ein äußerst geringer Teil tatsächlich genutzt.
Die Erfindung haben es sich zur Aufgabe gemacht, das vorhandene Abfallmateria! aufgrund konstruktiver Maßnahmen zu 90% zur Verbesserung der Wärmedämmung nutzbar zu machen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Das Wesen der Erfindung baut auf der Erkenntnis auf, daß durch die Verwendung von Bindemitteln und Maschinen die Kosten und der Arbeitsaufwand beträchtlich erhöht werden, ohne daß beispielsweise bei wärmetechnischen Dachdeckenverstärkungen durch diese Vorfertigung Arbeitserleichterungen verzeichnet werden könnten.
Die Verwendung von Gassilikatbeton oder Naßdämmstoffen erhöht die Deckenbelastungen bei Altbauten über Gebühr oder bringt zusätzlich schwer austrocknendes Wasser in die Holzkonstruktionen ein. Im Deckenbereich liegen rechteckig durch Balken begrenzte horizontale Auflager vor, die im Regelfall mit Schlacke oder Lehm verfüllt sind. Dieses relativ schwere Material wird entnommen und bevorratet. Danach wird entsprechend der Erfindung ein silikatisiertes Vlies oder Gewebe—vorteilhaft ein mit Natronwasserglas oder einen Silikatnaßanstrich beschichtetes Papier als flammenwidrige Unterlage so eingelegt, daß es auf beiden Seiten übersteht.
Anschließend erfolgt der Eintrag von textlien Abfällen unterschiedlichster Art, die lediglich einer Forderung entsprechen müssen: Ihre Komprimierbarkeit muß gewährleistet sein, was in der Regel zutrifft. Die Dicke der einzubringenden Schicht richtet sich nach der erforderlichen Wärmedämmung. Im Anschluß daran wird das vorgefertigt bereitgestellte silikatisierte Papier eingefaltet und so übereinander gelegt, daß ein in den jeweiligen Hohlraum fest anliegendes Paket vorliegt, welches neben dem Brandschutz das Eindringen von Schlacke in den Dämmstoff verhindert. Jetzt wird die bevorratete Schlacke gleichmäßig auf die Oberschicht des Papiers aufgebracht, was vorteilhaft durch ein vorübergehend aufgelegtes Gewicht zu bewerkstelligen ist. Selbstverständlich kann die Schlacke auch durchder Konstruktion angepaßte Leich-, Schwerbeton oder auch Gipsteile ersetzt werden, was vor allem im Neubau oft zweckmäßig sein dürfte.
Das Mehrschichtendämmsystem besteht nunmehr aus der unteren Flammschutzpapierlage, dem textlien Dämmaterial, der oberen Papierlage und der vorgesehenen Belastungsschicht aus Schlacke oder ähnlichem. Ebensogut ist es natürlich im Sinne der Erfindung möglich, die untere Flammschutzlage durch einen Teil der Schlacke oder auch durch andere feuerhemmende ( relativ schwere Stoffe zu ersetzen. . .
Ausführungsbeispiele Beispiel 1
Zur Erhöhung derWärmedämmung wird im Dachgeschoß eines Altbaues silikatisiertes Packpapier in die von Schlacke befreiten Deckenhöhlräume zwischen den Balken eingefaltet, so daß auf beiden Seiten ein Überstand entsteht, der später als Abdeckung dient. Danach werden Stanzabfälle aus der Hausschuhherstellung oder auch Kleidungsstoffreste in der Menge eingebracht, die zur Erreichung der erforderlichen Wärmedämmung notwendig ist. Sie werden von Hand fest eingedrückt, so daß sich das silikatisierte Papier darüber falten läßt. Im Bereich der Überlappung ist das vorübergehende Beschweren mit einem Gewicht ratsam, bis die anschließend aufgetragene Sclacke die vorgesehene Belastung bewirkt hat. Dann wird das Gewicht entnommen und die Schlacke als zusätzliche obere Brandschutzschicht gleichmäßig verteilt.
Beispiel 2
Im Dachgeschoß eines Altbaues wird die Hälfte des in der Deckenfüllung vorhandenen Lehmes entnommen und gelagert. Auf der verbliebenen Lehmschicht wird das silikatische Papier wie im Beispiel 1 eingefaltet und mit Rückständen aus der Trikotagenherstellung bedeckt, wie vor eingeschlagen und mit dem bevorrateten Lehm beschwert.
Beispiel 3
In einem Neubau werden Faschelgewirke, gummierte Gewebe aus der Bekleidungsindustrie, Webereiabfälle, Kettengewirke oder auch Teppich- und Fußbodenbelag als Dämmstoff zum Einsatz gebracht. Die Zusammenpressung erfolgt in diesem Fall durch eine auszujustierende harte Fußbodenausbildung aus Fertigteilen oder luftdurchlässigen Einkornbetonen in kastenförmigen Wänden. Im Bereich anorganischer Baustoffe kann gegebenenfalls das silikatisierte Papier wegbleiben.

Claims (3)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Mehrschichtendämmsystem aus Sekundärrohstoffen, gekennzeichnet dadurch, daß Textilabfall unterschiedlichster Art und ohne jede Aufbereitung, welche durch eine Auflast aus mineralischen Stoffen komprimiert werden, zum Einsatz kommen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Textilabfälle vor Ort von einer Lage flammwidrigen Papiers o. ä. ummantelt werden, die das Eindringen von Schlacke verhindern und die Dämmwirkung erhöhen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Auflast aus Schlacke, Lehm, Beton oder Gips besteht und zugleich konstruktive und brandschutztechnische Belange erfüllt.
DD27633085A 1985-05-14 1985-05-14 Mehrschichtendaemmsystem aus sekundaerrohstoffen DD237352A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3817648A1 (de) * 1988-05-25 1989-12-07 Michael Nothhelfer Waerme- und schallisolierende, sowie besonders raumklimatisierende bauelemente oder gebaeudeteile

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3817648A1 (de) * 1988-05-25 1989-12-07 Michael Nothhelfer Waerme- und schallisolierende, sowie besonders raumklimatisierende bauelemente oder gebaeudeteile

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Date Code Title Description
IF04 In force in the year 2004

Expiry date: 20050515