Gelenkbeschlag für verstellbare Lehnen, insbesondere von Kraftfahrzeugsitzen Die Erfindung betrifft einen Gelenkbeschlag für verstellbare Lehnen, insbesondere von Kraftfahrzeug sitzen, bestehend aus zwei Paaren von paarweise gelenkig und feststellbar miteinander verbundenen Gelenkteilen, wobei einer der Gelenkteile jedes Paares ein Zahnsegment mit darin eingreifendem Ritzel auf weist und die Ritzel der beiden Paare durch eine Welle miteinander verbunden sind, die ein zum Ein greifen einer Sperrvorrichtung bestimmtes Zahnrad trägt.
Durch die Erfindung sollen derartige Gelenkbe schläge verbessert werden. Dieses Ziel ist dadurch er reicht, dass ein durch einen Handhebel betätigter, das Zahnrad sperrender Hebel mit einem ebenfalls durch den Handhebel steuerbaren Hebel und einem auf der Schwenkachse der Gelenkteile drehbar ge lagerten Sperrglied zusammenwirkt. Dieses Sperr glied wird mit der Lehne zusammen geschwenkt und verriegelt in der gewünschten Stellung die Rücken lehne, so dass sie sich auch bei grössten Beschleuni gungen weder vor- noch rückwärts bewegen kann. Dabei bildet der Handhebel einerseits über den Steuerhebel und anderseits über den Sperrhebel mit dem um die gleiche Achse wie der Sperrhebel schwenkbaren Sperrglied eine kraftschlüssige Ver bindung. Diese kann durch Betätigen des Handhebels wieder entriegelt werden.
Die Lehne ist dann in jede gewünschte Stellung nach vorn und hinten schwenk bar.
Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar: Fig. 1 eine Ansicht eines an der linken Seite eines Fahrzeugsitzes angeordneten Gelenkbeschlages, Fig. 2 einen Schnitt hierzu nach der Linie Il-II der Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht wie Fig. 1, jedoch in anderer Stellung der Sperrglieder, Fig. 4 Einzelheiten der Einstellung mittels Scheibe und Exzenter.
Die Zeichnung zeigt nur diejenigen Teile eines verstellbaren Beschlages, die für das Verständnis der Erfindung von Bedeutung sind. So sind der Sitz und die Lehne fortgelassen sowie die Verbindungsglieder zwischen beiden Gelenkbeschlägen, die einen an sich bekannten Aufbau besitzen.
Ein Gelenkbeschlag besteht aus zwei feststellbar miteinander verbundenen Gelenkteilen 11 und 12, wobei der Gelenkteil 11 am Sitz und Gelenkteil 12 an der Lehne befestigt sind. Die Gelenkteile 11 und 12 sind schalenförmig ausgebildet und mit einem umlaufenden Rand 14 bzw. 15 versehen. Die Be festigung der Gelenkteile 11, 12 am Sitz bzw. an der Lehne erfolgt über nicht dargestellte Schrauben oder dergleichen an dem nach links und oben verlänger ten Arm der Gelenkteile 11 und 12; Gelenkteil 12 ist über einen Lagerzapfen 16 um den Gelenkteil 11 schwenkbar. Der Lagerzapfen 16 hat zwei einander parallele Seitenflächen 17 und ist mit dem Gelenkteil 12 durch einen Kragen 18 formschlüssig verbunden. Mit dem Lagerzapfen 16 ist eine Scheibe 19 durch Nut und Feder oder dergleichen verbunden.
Die Scheibe 19 liegt gegen den Gelenkteil 12 in einer kreisförmigen Vertiefung an, die durch eine Kappe 20 aus federndem Material, insbesondere Kunststoff, überdeckt ist. Der Lagerzapfen 16 trägt zwei Ringe 21, die zusammen mit Distanzscheiben 22 zwischen den Gelenkteilen 11 und 12 sitzen. Die Scheiben 22 und Ringe 21 können auf dem Gelenkteil 12 bzw. Zapfen 16 durch Nietung bzw. Zweikant befestigt sein. Der Lagerzapfen 16 hat einen Flansch 23, der entsprechend der Bohrung des festen Gelenkteiles 11 abgesetzt ist, so dass sich der Lagerzapfen 16 in der Bohrung des festen Gelenkteiles 11 verschwenken lässt.
Das freie Ende 24 des Lagerbolzens 16 ist mit einem Schlitz 25 versehen, der das abgebogene Ende einer spiralförmig gewundenen Feder 26 aufnimmt, deren äusseres Ende sich gegen eine aus dem Gelenk teil 11 abgebogene Zunge 27 abstützt. Die Feder 26 ist hierbei so angeordnet, dass sie über den Lager zapfen 16 eine Rückstellung der Rücklehne bewirkt, d. h. diese ist nach Lösen der noch zu beschreibenden Sperrvorrichtung bestrebt, nach vorn in ihre Aus gangslage zurückzuschwingen.
Im Gelenkteil 12 ist ein Zahnsegment 28 ange ordnet, das aus gekrümmten Blechteilen zusammen gesetzt sein kann, die sich an ihrem Umfang gegen den Rand 15 des Gelenkteiles 12 abstützen und auf dem Boden 29 befestigt sind. Je ein Fortsatz 30 dient als Anschlag für ein Ritzel 31, das mit dem Zahnsegment 28 in Eingriff steht und mit einer Achse 32 drehfest verbunden ist. Diese ist in dem Gelenkteil 11 in nicht dargestellter Weise gelagert und läuft an ihrem freien, aus den Gelenkteilen 11, 12 herausragenden Ende z. B. in einem Vierkant aus. Die gegeneinander gerichteten Enden der Achsen der beiden Gelenkbeschlagpaare einer Lehne sind durch ein nicht dargestelltes Rohr drehfest mit einander verbunden.
Auf dem Ritzel 31 ist ein Zahnrad 33 drehfest gelagert, in dem beispielsweise beide Teile form schlüssig ineinandergreifen. Zahnrad 33 besitzt einen grösseren Durchmesser als das Ritzel 31 und wirkt mit einer Sperrvorrichtung zusammen, die aus einem Sperrhebel 34, einem Steuerhebel 35, einem Sperr glied 36 und einem Handhebel 37 gebildet ist. Sperr hebel 34 und Sperrglied 37 sind auf den Ringen 21 des Lagerzapfens 16 drehbar gelagert. Der Sperr hebel 34 weist einen Arm 38 auf, der mit seinen Zähnen 39 in die Zähne des Zahnrades 33 eingreift und dieses blockiert. Der Sperrhebel 34 ist am unte ren Ende des Armes 38 mit einer Führungsnut 40 versehen, in die ein vorspringender Zapfen 41 des Handhebels 37 eingreift.
Dieser ist um das Lager 42 schwenkbar und durch eine Feder 43 belastet, die als Zugfeder ausgebildet und einenends mit dem Zapfen 41 des Handhebels 37 und andemends mit einem im Boden des Gelenkteiles 11 befestigten, nicht dargestellten Bolzen verbunden ist. Die Feder 43 steht unter Vorspannung, so dass der Handhebel 37 in die in Fig. 1 dargestellte Lage verschwenkt wird.
Der Handhebel 37 weist an einem zweiten Arm 44 einen vorspringenden Zapfen 45 auf, der in eine Führungsnut 46 des Steuerhebels 35 eingreift. Dieser ist am Boden des Gelenkteiles 11 in einem Bolzen 47 drehbar gelagert und endet in einer abgekröpften Nase 48. Diese wirkt mit dem Sperrglied 36 zu sammen, das eine Schräge 49 und eine Aufnahme 50 für die Nase 48 aufweist. Am Sperrglied 36 ist eine Kröpfung 51 mit einer Führungsbahn 52 angeordnet. Diese steht in Eingriff mit einem Bolzen 53, der exzentrisch (Fig. 4) auf einem Bund 54 angeordnet ist.
Dieser trägt mittig einen Zapfen 55, der in einer Bohrung 56 im Gelenkteil 12 drehbar gelagert ist und an seinem Ende einen Zweikant 57 aufweist, auf dem eine Scheibe 58 sitzt. Die Scheibe 58 ist an ihrem Umfang mit drei Aussparungen 59 ver sehen, die als Raste für einen Nocken 60 dienen, welcher an der Unterseite einer Kappe 61 angeordnet ist und in eine Bohrung 62 des Gelenkteiles 12 ein greift. Die Kappe 61 ist durch eine Schlitzschraube 63 mit dem Zapfen 55 verbunden.
Nach Lösung der Schraube 63 kann die Kappe 61 abgenommen und die Scheibe 58 in der Bohrung 56 um den Zapfen 55 von Hand gedreht werden. Wenn man von einer mittigen Stellung des Bolzens 53 ausgeht und die Scheibe 58 um 90 in Richtung des Pfeiles gemäss Fig. 4 dreht, gelangt der Bolzen 53 in seine exzentrische Lage. Die Stellung der Scheibe 58 wird beim Wiedereinsetzen der Kappe 61 durch Eingreifen des Nockens 60 in die Bohrung 62 ge sperrt. Durch die Drehung des Bolzens 53 wird der Anschlag für die Führungsbahn 52 verändert und ge sicherte, einstellbare Rastungen für die Normalstel lung der mit dem Gelenkteil 12 schwenkbaren Lehne ermöglicht.
In Fig. 1 liegt der Bolzen 53 an der linken Seite der Führungsbahn 52, in Fig. 3 an der rechten Seite. Die Führungsbahn 52 entspricht in ihrer Länge dem Weg zum Schwenken des Gelenkteiles 12 aus der vorderen Stellung (Einsteigstellung) in die Normal stellung. In dieser ist dann wahlweise eine Verstellung entsprechend der Exzentrizität x (Fig. 4) möglich. Der Abstand in Fig. 1 zwischen der Nase 48 und der Aufnahme 50 entspricht der Verstellmöglichkeit nach vorn. Am Umfang des Sperrgliedes 36 greift eine Zugfeder 64 an, die am Rand 15 des Gelenkteiles 12 befestigt ist.
Die Feder 64 überwindet bei Auflage der Nase 48 auf der Schräge 49 die Kraft der Hand- hebelfed'er. Beim Verschwenken aus der vorderen Stellung in die Normallage geht der Exzenterbolzen 53 aus der linken Anschlagstellung unter Anspannen der Feder 64 in die rechte Anschlagstellung. Durch den Anschlag wird beim Weiterdrehen das Sperr glied 36 mitgenommen, bis die Nase 48 die Schräge 49 verlässt und in die Aufnahme 50 einfällt.
Anstelle einer Verstellung um die Exzentrizität in Pfeilrichtung ist eine Verstellung auch in der Gegen richtung möglich, so dass ein verhältnismässig grosser Winkelweg und Schwenkbarkeit in der Normalstel lung erzielt wird. In dem Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen, dass einer Exzentrizität x etwa eine Verstellung der Lehne um 2,5 entspricht. Um diesen Betrag ist die Lehne vor- oder rückwärts in den vorgesehenen Aussparungen 59 verstellbar, so dass sich verschiedene Normalstellungen einstellen lassen; die vordere kann z. B. als Steil- oder Nebel stellung dienen. In Fig. 3 ist die vorderste Stellung strichpunktiert eingezeichnet. In jeder dieser Normal stellungen ist die Verriegelung kraftschlüssig über das Sperrglied 36 gesichert.
Die Bohrung 56 für den Zapfen 55 ist etwa um 4,5 gegen die Senkrechte geneigt. Diese Winkel können naturgemäss der ge- wünschten Normalstellung und den verschiedenen Wagentypen angepasst werden.
Zur Entriegelung dieser Stellung wird der Hand hebel 37 wieder angehoben. Die Lehne kann dann in jede beliebige Stellung geschwenkt werden. Die Endstellungen, insbesondere Liegestellung, sind durch die Fortsätze 30 begrenzt.
Wie bereits erwähnt, ist die gezeigte Ausbildung nur ein Beispiel für die Erfindung. Diese ist nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind, wie schon in der vorstehenden Beschreibung aufgezeigt, mancherlei Abänderungen des Beispiels sowie andere Aus führungsformen möglich. Zum Beispiel könnte die Anordnung so getroffen werden, dass die Scheibe 58 durch den Nocken 60 der Kappe 61 drehbar ist. Auch könnten die Führungsnuten 40, 46 und die Zapfen 41, 45 vertauscht und den Hebeln 35, 37 und 38 zugeordnet werden. Auch sind anstelle der zweiarmigen Hebel auch einarmige möglich.