Verfahren zur Herstellung eines Oestron-Isomeren. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. ein Verfahren zur Herstellung eines Oestron-Isomeren.
Es wurde gefunden, dass man zu einem noch unbekannten Oestron-Isomeren gelangen kann, wenn man den 1-Oxo-2-methyl-7-me thoxy-1,2,3,4,9,10,1.1,12-oetahydrophenanthren- 2-carbonsäuremethylester vom F.127 bis 128 , einen Halogenessigsäuremethylester und Zink aufeinander einwirken lässt, das Umsetzungs produkt hydrolysiert, aus dem so erhaltenen Oxyester Wasser abspaltet, die entstandene Doppelbindung mit Wasserstoff absättigt,
im gebildeten 7-lVlethyl-marrianolsäuremethylester die Carbomethoxygruppe in der lständigen Seitenkette verseift, den Halbester nach der Reaktion von Arndt-Eistert, gefolgt von einer Verseifung, über das Säurechlorid und das Diazoketon in die 7-Methyl-homomarrianol- säure umwandelt,
diese Verbindung mit einem Cyclisierungsmittel behandelt und den erhal tenen Oestronmethyläther durch Hydrolyse in das freie Oestron-Isomere vom F. 188 bis 190 verwandelt.
Die Synthese kann zum Beispiel durch folgendes Reaktionsschema veranschaulicht werden:
EMI0001.0028
EMI0002.0001
Die bei der Synthese erhaltenen Zwischen produkte sind ebenfalls neu.
Der als Ausgangsstoff verwendete 1-Oxo- 2 - methyl - 7- methoxy -1,2,3,4,9,10,11,12 - octa- hydrophenanthren - 2 - carbonsäLire-methylester vom F. 127 bis 128 kann nach dein Verfahren gemäss Schweizer Patent Nr. 263974 erhalten werden.
Unter der Reaktion von Arndt-Eistert ist das in B. 68, 200 (1935) umschriebene Verfah ren zur Überführung einer Carbonsäure in das nächsthöhere Homologe zu verstehen.
Beispiel: 15 Gewichtsteilel-Oxo-2-methyl-7-methoxy 1,2,3,4,9,10,11,12-octahydrophenanthren-2-car- bonsäuremethylester vom F.<B>127</B> bis 128 und der Formel
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werden mit 15 Volumteilen Bromessigsäure inethylester, 45 Gewichtsteilen Zink und 1,5 Gewichtsteilen Jod in 250 Volumteilen Benzol und 250 Volumteilen Äther 18 Stunden auf 60 bis 70 erwärmt.
Nach dem Abkühlen gibt man verdünnte eiskalte Essigsäure zu, trennt die leicht gefärbte Benzol-Äther-Lösung ab und schüttelt sie so lange mit verdünnter wäs seriger Ammoniaklösung, bis letztere nicht mehr gefärbt wird. Nach dem Waschen mit Wasser und Trocknen wird das organische Lösungsmittel verdampft. Man erhält durch Kristallisation aus Methanol 11 Gewichtsteile Ausgangsmaterial. zurück.
Die Mutterlauge enthält den rohen 1-Oxy-7-methyl-marrianol- säuredimethylester,der Formel
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1.6 Gewielitsteile dieses rohen Oxv-esters er hitzt man mit 16 Volumteilen Phosphoroxy- chlorid und 160 Volumteilen Pyridin zum Sie den. Nach etwa 45 Minuten kühlt man die Mi schung ab, giesst auf Eis, gibt überschüssige Salzsäure zu und nimmt das ausgefallene Re aktionsprodukt in Äther auf. Die mit. Salz säure und Wasser gewaschene Ätherlösung wird hierauf getrocknet und der Äther ver dampft.
Der so gewonnene ungesättigte 7-Me- thyl-marrianolsäure-dimethylester stellt ein Öl dar.
13,7 Gewichtsteile dieses Öls löst man in 500 Volumteilen Eisessig und hydriert in Ge genwart eines Palladiumkatalysators bei etwa 40 , wobei die Hydrierung nach Aufnahme der berechneten Menge Wasserstoff zum Stillstand kommt. Das Hydrierungsprodukt: stellt ein Öl dar.
Zwecks Halbverseifung wird das obige Öl (7-Methyl-marrianolsäure-dimethylester) mit der berechneten Menge 0,1-n wässeriger Kali lauge und Methanol auf dem Wasserbad er- wärmt. Das Gemisch der so erhaltenen Halb ester der Formel
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bildet ein zähflüssiges öl, das direkt weiter verarbeitet wird.
1 Gewichtsteil des obigen Halbesters wird zur Überführung ins Säurechlorid in 10 Vo- lumteilen Benzol aufgeschlämmt und nach Zu gabe von 1 Volumteil Oxalylchlorid über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen. Durch Verdampfen des Lösungsmittels erhält man das Säurechlorid, das ohne weitere Reinigung in Benzol gelöst und mit eiskalter ätherischer Diazometbanlösung versetzt wird.
Das nach Verdampfen des Lösungsmittels gewonnene, gelb gefärbte Diazoketon wird in 50 Volum- teilen Methanol aufgenommen und die Lösung nach Zugabe von 2 Gewichtsteilen frisch ge fälltem und getrocknetem Silberoxyd bis zum Aufhören der Stickstoffabspaltung gekocht.
Das aus der filtrierten Methanollösung erhal tene Umsetzungsprodukt wird hierauf zwecks Verseifung der beiden Carbomethoxygruppen in einer Mischung von 10 Volumteilen Alko hol, 1 Volumteil Wasser und 3 Gewichtsteilen Kaliumhydroxyd im offenen Gefäss auf 160 bis 17011 erhitzt. Die Reaktionslösung löst man nach dem Erkalten in Wasser auf und säuert die alkalische Lösung nach Ausschütteln mit Äther mit Salzsäure an. Die ölige Abscheidung wird in Äther aufgenommen.
Nachdem Trock nen und Eindampfen der Ätherlösung erhält ina.n als Rückstand die ölige, rohe 7-Methyl- liomomarrianolsäure der Formel
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0,5 Gewichtsteile dieser Dicarbonsäure werden mit 0,5 Gewichtsteilen Bleicarbonat vermischt, bis zum Eintreten der Reaktion erhitzt und dann im Hochvakuum destilliert. Man erhält ein zähflüssiges Destillat. 0,5 Gewichtsteile da von werden mit 5 Gewichtsteilen Pyridin- hydrochlorid vermischt und 4 Stunden auf etwa 180 erhitzt.
Durch Behandlung der er kalteten Schmelze mit Salzsäure und Äther, Schütteln der Ätherschicht mit wässeriger Kaliumhydr oxydlösung und Ansäuern der alkalischen Auszüge erhält man das Oestron- Isomere, das nach Umlösen aus Methanol bei 1.88 bis 190 schmilzt. Das Benzoat schmilzt bei 161 bis 163<B>0</B>.