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Geschoss.
Die Erfindung betrifft Geschosse für Faust-und HandfeuerwaBen, Mitrailleusen und Maschinengewehre, sowie für kleinkalibrige Geschütze.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass der aus zweckentsprechenden Materialien 'binierte Geschosskern mit einer aus verschiedensten, staubartig flüssigen Metall-oder Holz. faserstoffen usw. gespritzten Aussenschichte umhüllt wird, wobei diese Aussenschichte nur hauch. artig dünn, oder dicker, je nach dem Zweck aufgespritzt werden kann. Dieses Verfahren ist gegenüber dem bis jetzt allgemein üblichen Fabrikationsverfahren der sogenannten" Stahlmantel. geschosse"einfacher und gestattet die beabsichtigte Schusswirkung im Ziel in später beschriebener Weise praktisch zuverlässiger zu erreichen.
An Hand der Fig. 1 der Zeichnung sei als Beispiel zunächst die Ausbildung des Geschosses gemäss der Erfindung für eine Faustfeuerwaffe mit zweckentsprechender Schusswirkung beschrieben. Die Schusswirkung einer Faustfeuerwane ist erfahrungsgemäss um so entsprechender, je grösser die sogenannte"Anhaltekraft"oder"Schlagkraft" (., stopping power") zur Geltung kommt. Nebst Berücksichtigung anderer Faktoren wird das relative Höchstmass der Anhaltekraft durch ein nach der Erfindung erzeugtes Geschoss erreicht, indem nach Fig. 1 der Geschosskern k aus Weichblei besteht und dieser Kern mit einer Oberflächenschichte a aus flüssigem Nickelkupfer-, Kupfer-, Messing-, Bronze-, Stahl-, Zink-oder Holzfaserstaub unter Druck im Spntzverfahren umhüllt wird. Die gespritzte Aussenschichte wird nachher noch geglättet, pollert, kalibriert und gegebenenfalls gefettet.
Rechnerisch und empirisch werden die verschiedenen Dimensionen der Aussenschichte a des Geschosses nach Fig. 1 derart bestimmt. dass das Geschoss der Faustfeuerwaffe beispielsweise auf der Distanz von 0 bis 100 Schritte die Kleidung und Ausrüstung des getroffenen Zielkörpers, dann einen Teil des Körpers selbst durchschlägt, schliesslich aber seine gesamte Energie auf den getroffenen Körper überträgt. Demgemäss hat die gespr : tzte Aussenschichte des Weichbleigeschosses hier den Zweck: 1. Dem Weichbleikern die zum Eindringen gerade entsprechende Steifigkeit zu geben.
2. Dient diese Aussenschichte zur exakten zügigen Führung des Weichbleikernes.
3. Schützt diese Aussenschichte die Laufbohrung gegen die Verbleiung durch das Weichblei.
4. Schliesst diese Aussenschichte das Weichblei nach aussen gegen Oxydation ab.
5. Ist diese Aussenschichte in ihrer Abmessung derart gehalten. dass alle dem Weichblei etgentümhehen Energiefaktoren ganz auf den getroffenen Körper abgegeben werden.
Bei den jetzt allgemein üblichen sogenannten., Stahlmantelgeschossen" zeitigt erfahrungsgemäss das Fabrikationsverfahren selbst zu viel Durchschlagkraft in der Srhusswirkung. so (lass gerade auf den kürzester Entfernungen mcht die Gesamtenergie des Geschosses auf das getroffen) Objekt übertragen wird. sondern ein Teil der Gesamtenergie nach Durchdringung des Objektes im Weiterfliegen vergeudet wird. Dies hat z. B. zur Folge, dass ein Mann, der mit einer Faustfeuerwane ausgerÜHtet denAngreifer auf wenige Schritte Entfernung trifft, diesen nicht unmittelbar im Schusse zu Falle bringt ; der Angreifer hat-trotzdem er vom Stahlmantelgeschosse durchschossen ist-noch die Kraft, die wenigen nötigen Schritte zu machen und sticht den Verteidiger nieder. Die Schusswirkung hat demnach nicht den Verteidigungszweck erfüllt.
Ähnlich verlangt der Waidmann, dass das von seinem Jagdgeschoss gut getroffene Wild unmittelbar im Feuer niederbreche. Dieser Forderung genügen erfahrungsgemäss die üblicheli
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alle ihren eigenartigen Nachteile, wie zu geringe Eindringungsfähigkeit, Verbleiung der Läufe, Zersetzung während längerer Lagerung. Die vorliegende Erfindung beseitigt alle diese Ubelntände, nachdem die gespritzte Aussenschichte die oben (unter 1. bis 5.) angeführten Eigenschafteu natürlich auch Jagdgeschossen aus Weichblei zu verleihen vermag.
Nachstehend wird ferner beispielsweise die Ausbildung eines möglichst wirksamen Stahlkern- geschosses für (Arm-) Handfeueiwaffen gegen feindliche Schutzschilde an Hand der Fig. 2 beschrieben. Der Stahlkern s dieses Geschosses wird annähernd im gleichen Kaliber und annähernd in der Länge des Normalgeschosses der Gewehre hergestellt.
Um die gleichen ballistischen Eigen- schaften des Normalgeschosses (wie Form, Gewicht, Schwerpunktslage usw. ) zu erreichen, umhüllt den Stahlkern seine Weichbleíhül1e b, die gemäss der Erfindung im Spritzverfahren mit einer entsprechenden Aussenschichte a umgeben wird, wobei zufolge der gegenüber den bisherigen Stahhna. nteln viel dünneren Aussenschichte a, der Stahlkern einen wesentlich grösseren Durchmesser erhalten kann, als dies bisher möglich war.
Dieses Stahlkerngeschoss besitzt nun gegenüber rlpn bis jetzt üblichen Stahlkerngeschossen mit Stahlmantel die Vorteile, dass es zufolge des im
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artigen Geschossen wird verlangt, dass möglichst schwache Schutzeinrichtungen des Schiessplatzes dennoch die Gefährdung der Umgebung der Schiessstätte hintanhalten sollen. Demgemäss besteht das Geschoss nach Fig. 3 aus einem Kern k und einer Metallbülse m, welche im Sinne der Erfindung im Spritzverfahren noch durch die dünne Aussenschichte a umgeben wird. Der Kern k besteht aus einem beliebigen, z. B. bereits zerstäubten oder sehr sprödem Material (z. B. aus Faserstoff, plastischem bzw. keramischem Stoff usw. ) und wird entweder in einer be- sonderen Form, z.
B. durch Einspritzen hergestellt und dann herausgenommen, in die Metallhülle vor dem Schliessen des Bodens derselben eingesetzt oder in diese Metallhülle eingespritzt. eingestampft usw. Dieses Geschoss hat die Wirkung, dass der Kern k beim Aufschlagen auf eine Schutzwand wahrhaftig zerstäubt, sobald vorher die weiche, dünne, jedoch schwere Metallhülle m, welche, wie erwähnt, durch die dünne Aussenschichte a umgeben Ist, förmlich aufgeplatzt ist. Die Vorteile dieser Geschosse hinsichtlich Sicherheit der Umgebung der Schiessstätten gegen- über den normalen Stahlmantelgeschossen für Gewehre ergeben sich von selbst.
Im allgemeinen hat man es bei der Herstellung der Geschosse gemäss der Erfindung in
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Stiirke aufzuspritzen ; insbesondere kann man auch, wie Fig. 4 zeigt, die bekannten Führungsbändcher c vorteilhaft in Geschosskernrillen d oder auf beliebige andere Weise, z. B. ohne Rillen auf die glatte Kernfläche durch Aufspritzen in dickerer Schichte herstellen und auch eine dicker aufgespritzte Geschossspitze e oder Geschossbodenplättchen f anwenden.
Im allgemeinen ergibt sich aus obigen Beispielen, dass die Geschosserzeugung gemäss der Erfindung schon ihrer Grundlage nach viel ausgestaltungsfähiger und modulationsfähiger, gleichzeitig aber auch einfacher ist als die bis jetzt allgemein üblichen Fabrikationsverfahren für Geschosse. Der Munitionstechniker hat es viel mehr in der Hand. die an die Schusswirkung eines
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PATENT-ANSPRÜCHE: 1. Geschoss für Faustwerferwaffen, Handfeuerwaffen (Gewehre). Jagdwaffen. Mtralleusen
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