AT502187B1 - Verfahren und anlage zur sanierung einer schotterbettung eines gleises - Google Patents

Description

2 AT 502 187 B1

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung einer Schotterbettung eines Gleises, wobei verunreinigter Schotter durch eine Räumvorrichtung aufgenommen und durch eine erste Förderbandeinheit einer Siebeinheit zur Reinigung zugeführt wird, sowie eine Anlage gemäß den im Oberbegriff von Anspruch 2 angeführten Merkmalen. 5

Durch EP 0 681 062 B1 ist eine derartige Anlage zur Schotterbettsanierung bekannt. Durch eine vordere erste Räumvorrichtung erfolgt die Aufnahme einer oberen Schichte von Schotter, um diesen nach einer Reinigung zur Wiederverwendung in die Bettung zurückzuführen. Der verbleibende und sehr stark verschmutzte Schotter wird durch eine nachfolgende zweite Räum-io Vorrichtung aufgenommen und in Speichenvagen zur Entsorgung zwischengespeichert. Derartige Maschinen werden für eine Planumsanierung eingesetzt, wobei der Untergrund durch Entfernung einer verschmutzten Schotterschicht und Einbringung einer Planumsschutzschichte verbessert wird. 15 Durch US 6 637 133 ist es auch bekannt, die Aufnahmeleistung der Räumvorrichtung insofern zu verbessern, als die zu reinigende Bettung durch den gemeinsamen Einsatz einer ersten und einer zweiten Räumvorrichtung aufgenommen und einer Siebanlage zur gemeinsamen Reinigung zugeführt wird. Diese Ausführung eignet sich speziell für eine besonders leistungsfähige Siebanlage. 20

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, mit dem eine bessere Anpassung an unterschiedliche Einsatzbedingungen möglich ist. 25 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der gattungsgemäßen Art durch die im Kennzeichen von Anspruch 1 angeführten Merkmale gelöst.

Die durch dieses Verfahren geschaffene Auswahlmöglichkeit zwischen zwei unterschiedlichen Einsatzarten erlaubt es in vorteilhafter Weise, auf verschiedene an der Arbeitsstelle vorherr-30 sehende Bedingungen einzugehen und dadurch den Arbeitserfolg zu optimieren. Abhängig vom Grad der Verschmutzung kann entweder nur der obere Teil der Schotterbettung gereinigt werden, während der untere Teil über die zweite Förderbandeinheit zwar entfernt bzw. abtransportiert, aber nicht wieder verwendet wird. Andererseits ist es aber auch möglich, nur mittels der zweiten, größeren Räumvorrichtung die gesamte Schotterbettung auf einmal auszuheben und 35 einer Reinigung zuzuführen, wonach der gereinigte Schotter wieder auf das Planum eingebracht wird.

Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus Anspruch 2 und der Zeichnungsbeschreibung. 40 Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht einer Anlage zur Schotterbett-Sanierung während des Einsatzes zur Durchführung des erfindungsgemäßen Arbeitsverfahrens A, und 45 Fig. 3 und 4 die genannte Anlage beim Einsatz gemäß Verfahren B.

Eine in den Fig. 1 und 2 (bzw. Fig. 3 und 4) dargestellte Anlage 1 zur Sanierung einer Schotterbettung 2 eines Gleises 3 besteht aus einer Anzahl von miteinander gekuppelten und anhand von Schienenfahrwerken 4 in einer Arbeitsrichtung 5 gleisverfahrbaren Fahrzeugen 6. Diese 50 setzen sich im wesentlichen aus einer Aushubmaschine 7, einem dieser in Arbeitsrichtung 5 vorgeordneten Schotteraufbereitungswagen 8, einem Siebwagen 9 sowie weiteren, hier nicht im Detail dargestellten Fahrzeugen zusammen.

Die Aushubmaschine 7 weist einen aus zwei - durch ein Gelenk 10 miteinander verbundenen -55 Rahmenteilen 11, 12 gebildeten Maschinenrahmen 13 auf. Anhand eines oberhalb des 3 AT 502 187 B1

Gelenkes 10 angeordneten Spreizantriebs 14 sind die Rahmenteile 11 und 12 auseinander spreizbar, wodurch ein im Gelenksbereich vorgesehenes Schienenfahrwerk 4 in vertikaler Richtung anhebbar ist. Dabei verbleibt das Schienenfahrwerk 4 in Kontakt mit dem Gleis 3, welches mit Hilfe von Schienengreifern 15 automatisch mitgehoben wird. 5

Der in Arbeitsrichtung 5 vordere Rahmenteil 11 ist mit einer vorderen Räumvorrichtung 16 in Form einer durch Antriebe 17 bzw. 18 höhen- und seitenverstellbaren bzw. in Rotation versetzbaren, endlosen Räumkette 19 zur Aufnahme von verunreinigtem Schotter 25 verbunden. Dieser ist ein Aufnahmeende 26 einer ersten Förderbandeinheit 27 zugeordnet, die in Maschinen-io längsrichtung zum Schotteraufbereitungswagen 8 und weiter zum Siebwagen 9 verläuft und in Form einer strichpunktierten dicken Linie dargestellt ist.

Am hinteren Rahmenteil 12 befindet sich eine weitere, hintere Räumvorrichtung 20, die als durch Antriebe 21 höhen- und seitenverstellbare bzw. durch einen Antrieb 22 rotierbare, endlo-15 se Räumkette 23 ausgebildet ist und einem Aufnahmeende 28 einer in Maschinenlängsrichtung verlaufenden zweiten Förderbandeinheit 29 zugeordnet ist. Diese verläuft oberhalb der ersten Förderbandeinheit 27 annähernd parallel zu dieser. Eine weitere, dritte Förderbandeinheit 30 (dargestellt durch strichlierte dicke Linien) ist vorgesehen, um den im Siebwagen 9 gereinigten Schotter entgegen der Arbeitsrichtung 5 hinter die Aushubstelle zurückzutransportieren und 20 wieder ins Gleis 3 abzuwerfen.

Im vorderen Endbereich 32 der Aushubmaschine 7 ist eine Umlenkeinrichtung 33 vorgesehen, die dazu dient, den von der hinteren Räumvorrichtung 20 kommenden Schotter 25 wahlweise von der zweiten Förderbandeinheit 29 auf die erste Förderbandeinheit 27 umzuleiten. Im hier 25 dargestellten Fall besteht diese Umlenkeinrichtung 33 aus einem Verschwenkantrieb 24, mit dessen Hilfe das in Arbeitsrichtung 5 hintere Ende 35 eines - einen Teil der zweiten Förderbandeinheit 29 bildenden - Förderbandes 36 in vertikaler Richtung hochgeklappt werden kann (siehe Fig. 4). Dadurch wird das unmittelbar darunterliegende Förderband 37 der ersten För-derbandeinheit 27 quasi freigelegt, so dass der Schotter 25 nun einfach von der zweiten För-30 derbandeinheit 29 direkt auf die erste Förderbandeinheit 27 fallen kann.

Im Folgenden werden die beiden Varianten A und B des erfindungsgemäßen Verfahrens kurz beschrieben. 35 Beim ersten Arbeitsverfahren A (siehe Fig. 1 und 2) wird - bei durch die Schienengreifer 15 bzw. weitere Gleishebeeinrichtungen 38 angehobenem Gleis 3 - anhand der vorderen Räumvorrichtung 16 nur die obere Schotterschichte 34 der Schotterbettung 2 entfernt. Dieser verunreinigte Schotter 25 wird anhand der ersten Förderbandeinheit 27 in Arbeitsrichtung 5 nach vorne bis zu einer Siebeinheit 39 des Siebwagens 9 abtransportiert (siehe kleine Pfeile). Beim Durchlaufen 40 des Schotteraufbereitungswagens 8 kann der Schotter 25, wenn gewünscht, auch durch einen Vorabscheider 40 und/oder einen Prallbrecher 41 vorbehandelt werden, um die Reinigungsleistung zu steigern. Der gereinigte Schotter wird mittels der dritten Förderbandeinheit 30 vom Sieb 39 entgegen der Arbeitsrichtung 5 zurücktransportiert, um im Bereich hinter der hinteren Räumvorrichtung 20 auf das inzwischen sanierte Planum 31 wieder abgeworfen zu werden. Parallel 45 dazu wird anhand der zweiten, hinteren Räumvorrichtung 20 der verbleibende Rest des Schotters 25 der Schotterbettung 2 ausgehoben, der über die zweite Förderbandeinheit 29 in Arbeitsrichtung 5 nach vorne zu einem Ende 42 der Anlage 1 transportiert und dort - zusammen mit dem aus dem Vorabscheider 40, Prallbrecher 41 und Sieb 39 anfallenden Abraum - zur Entsorgung z.B. auf nicht gezeigte Schüttguttransportwagen verladen wird. 50

Im Unterschied dazu ist beim zweiten Arbeitsverfahren B (siehe Fig. 3 und 4) die vordere Räumvorrichtung 16 nicht im Einsatz bzw. befindet sich die vordere Räumkette 19 in ihrer hochgehobenen Außerbetriebsstellung. Bei diesem Einsatz der Anlage 1 als Hochleistungsreinigungsmaschine hebt die Räumkette 23 der hinteren Räumvorrichtung 20 nun die gesamte 55 Schotterbettung 2 auf einmal aus und wirft den verunreinigten Schotter 25 auf die zweite

Claims (2)

1. 4 AT 502 187 B1 Förderbandeinheit 29 ab. Im vorderen Endbereich 32 der Aushubmaschine 7 wird der Schotter 25 nun auf Grund der hochgeklappten Umlenkeinrichtung 33 auf die direkt darunter liegende erste Förderbandeinheit 27 umgeleitet und von dieser der Siebeinheit 39 zur Schotterreinigung zugeführt, um danach über die dritte Förderbandeinheit 30 wieder ins Gleis 3 rückgeführt zu 5 werden. Zur Erhöhung der Siebleistung ist es vorteilhaft, wenn der Schotter 25 durch den Vorabscheider 40 und den Prallbrecher 41 vorgereinigt wird. Dadurch ist es möglich, mit nur einer einzigen Siebanlage die durch die sehr leistungsfähige Räumkette 23 aufgenommenen Schottermengen zu reinigen. io Im Rahmen der Erfindung sind auch noch andere Ausführungsformen für die Umlenkeinrichtung 33 möglich. So könnte das Ende 35 des Förderbandes 36, anstatt hochgeklappt zu werden, einfach seitlich bzw. horizontal verschwenkt oder auch in seiner Längsrichtung verschoben werden, um das darunterliegende Förderband 37 der ersten Förderbandeinheit 27 zugänglich zu machen. Auch ein Einsatz von Umlenkklappen wäre denkbar. 15 Patentansprüche: 1. Verfahren zur Sanierung einer Schotterbettung (2) eines Gleises (3), wobei verunreinigter 20 Schotter (25) durch eine Räumvorrichtung (16, 20) aufgenommen und durch eine erste Förderbandeinheit (27) einer Siebeinheit (39) zur Reinigung zugeführt wird, gekennzeichnet durch ein in Abhängigkeit des Verschmutzungsgrades der Schotterbettung (2) wahlweise durchführbares erstes und ein zweites Arbeitsverfahren (A, B), wobei a) im ersten Arbeitsverfahren (A) eine obere Schichte (34) des Schotters durch eine - be- 25 züglich einer Arbeitsrichtung - vordere Räumvorrichtung (16) aufgenommen und der ersten Förderbandeinheit (27) zugeführt wird, während parallel dazu der restliche Schotter (25) durch eine - bezüglich der Arbeitsrichtung - hintere Räumvorrichtung (20) aufgenommen und einer zweiten Förderbandeinheit (29) für einen Abtransport zwecks Entsorgung zugeführt wird, oder 30 b) im zweiten Arbeitsverfahren (B) der Schotter (25) ausschließlich durch die hintere Räumvorrichtung (20) aufgenommen und zur Reinigung auf die erste Förderbandeinheit (27) umgelenkt wird, wobei sich die vordere Räumvorrichtung (16) in einer Außerbetriebstellung befindet.
2. 2. Anlage zur Sanierung einer Schotterbettung (2) eines Gleises (3), bestehend aus einer Anzahl von miteinander gekuppelten Fahrzeugen (6) und mit einer bezüglich einer Arbeitsrichtung (5) vorderen Räumvorrichtung (16) zur Aufnahme einer oberen Schotterschichte (34) sowie deren Abwurf auf eine erste Förderbandeinheit (27) für einen Weitertransport zu einer Siebeinheit (39), und mit einer hinteren, zur Aufnahme des unterhalb der oberen 40 Schotterschichte (34) befindlichen restlichen Schotters (25) vorgesehenen Räumvorrichtung (20), der ein Aufnahmeende (28) einer zweiten Förderbandeinheit (29) zum Weitertransport zu einem Ende (42) der Anlage zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umlenkeinrichtung (33) für eine wahlweise Umleitung des Schotters von der zweiten auf die erste Förderbandeinheit (29, 27) vorgesehen ist. 45 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 50 55