AT396416B - Baumscheibe - Google Patents
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Description
AT 396 416 B
Die Erfindung betrifft eine sogenannte Baumscheibe mit einer montierbaren Baumhalterung. Obgleich mit "Baumscheibe" strenggenommen die freie Bodenfläche um den zu schützenden Baum bezeichnet wird, werden unter diesem Begriff heutzutage üblicherweise alle Maßnahmen um die ausgesparte Fläche herum - sei es in kreisförmiger, quadratischer oder rechteckiger Gestaltung - zusammengefaßt, mit denen die angrenzenden Bereiche der Pflanzgrube insbesondere vor Verdichtungen des Erdreichs geschützt werden sollen. Dies ist vor allem bei Neuanpflanzungen in Veikehrsbereichen, so an Straßen und auf Plätzen, erforderlich.
Zu diesem Zweck sind Baumscheiben beispielsweise aus Stahlrohren oder Betern-, Stahlbeton-Elementen bzw. -Segmenten in den unterschiedlichsten Abmessungen, Gestaltungen und Ausführungsformen entwickelt worden, wobei je nach Größe der Elemente/Segmente an Ort und Stelle der Aufstellung mehr oder weniger umfangreiche Verlegearbeiten erforderlich sind. Diese schließen die Installation von Lochplatten für Baumpfähle sowie Bewässerungsschächte ein. Die Elemente/Segmente/Roste/Scheiben enthalten in der Regel Belüftungslöcher. Damit große und damit relativ schwere Teile nicht bereits beim Verlegen durch ihr Eigengewicht das Erdreich verdichten, werden sie auf Auflagerfundamente abgesetzt, oder die Scheiben weisen Fundamentstollen auf.
Diese Arbeiten werden unmittelbar nach dem Bepflanzen vorgenommen, wobei man mit möglichst baugleichen Elementen auskommen möchte. Da die Außenmaße von Baumscheiben wenigstens 2,0-2,5 m betragen müssen, um den Wurzelbereich wirkungsvoll zu schützen, kommt es immer wieder vor, daß bereits beim Anlegen eng aneinander grenzender Baumscheiben diese durch Befahren von Baustellenfahrzeugen beschädigt und insbesondere dann funktionslos werden, wenn das Erdreich nicht sogleich wieder aufgelockert wird. Mit derartigen Beeinträchtigungen muß allerdings stets gerechnet werden, wenn nach Fertigstellung die Straßen und Plätze für den Verkehr fineigegeben werden.
Die Gefahr wird noch erhöht, wenn die Baumscheiben niveaugleich der Umgebung angepaßt sind. Dies hat nämlich den weiteren Nachteil, daß Oberflächen-Schadwasser über die Belüftungslöcher und Bruchstellen ungehindert in den Pflanzbereich gelangen kann.
So ist in der EP-Al-19705 eine Vorrichtung für die Anpflanzung von Bäumen ud. dgl., insbesondere in Verkehrsbereichen, vorgeschlagen, die aus einem in den Boden versenkbaren Trog besteht, auf dessen Rand eine den Trog überragende mehrteilige Platte mit einer Aussparung für den Baumstamm u. dgl. aufgesetzt ist. Die Platten wiederum sind mindestens 2-teilig ausgebildet und können aus Beton-Baufertigteilen bestehen und mit einem Oberflächenbelag versehen sein. Die Mehrteiligkeit der Platte erfordert nicht nur mehrere aufeinander abgestimmte Herstellungsprozesse, sondern es müssen darüber hinaus auch arbeitsintensive Vorkehrungen getroffen werden, welche das fugenlose Verlegen und die damit verbundenen Arbeiten gestatten bzw. ermöglichen. Die Plattenteile weisen Aussparungen auf, welche nach dem Zusammensetzen mit Beton auszugießen sind. Selbst dieser aufwendige Prozeß führt zu keinen befriedigenden Resultaten, wenn die Fundamente "arbeiten", so daß nicht auszuschließen ist, daß es im Laufe der Zeit zu Verwerfungen kommt, so daß durch die sich bildenden Risse Schadwasser in den Wurzelbereich gelangen kann. Eine Baumhalterung ist bei diesem Vorhalt nicht vorgesehen.
Die DE-OS 30 46 114 betrifft eine Vorrichtung zur Umgrenzung von Pflanzen, insbesondere von Bäumen. Hiezu wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die aus einer rahmenförmigen Bodenplatte besteht, die mit einer Bodenverankerung verbunden ist. Die rahmenförmige Bodenplatte dient dazu, eine feste Stütze bzw. Auflage für Steinplatten zu bilden. Soweit die Bodenplatte eine selbständige Baueinheit bildet und unabhängig von einem Pflanzenkorb angebracht wird, erfüllt sie lediglich die Funktion, eine Abstützung für nachträglich aufzubringende Steinplatten zu sein. Eine Bewässerungseinrichtung wird mit dem Rahmen nicht in Verbindung gebracht. Anderseits muß, da die Bodenplatte offenbar ganzflächig eben ist, für den Pflanzbereich zusätzlich ein Schutzgitter vorgesehen werden.
Die DE-OS 30 29 590 betrifft einen Baumrost zum Abdecken ein» Baumscheibe, somit ein Mittel, welches aufgrund der besonderen Gestaltung der erfindungsgemäßen Baumscheibe überflüssig ist.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Insbesondere soll ausgeschlossen werden, daß das Erdreich der Pflanzgrube durch äußere Einflüsse verfestigt wird; es soll sichergestellt sein, daß die Baumscheibe auch durch Befahren nicht zerstört wird. Ferner wird gefordert, daß kein Oberflächen-Schadwasser in den Pflanzbereich gelangt. Darüber hinaus soll »reicht werden, daß die Verlegearbeiten in kürzester Frist abgeschlossen werden können. Schließlich wird Wert darauf gelegt, daß die Baumscheibe auch optisch ansprechend ausgestaltet ist und in ihrer Umgebung nicht als Fremdkörper wirkt.
Diese unterschiedlichsten Anforderungen werden entsprechend den mit der Erfindung vorgeschlagenen Maßnahmen an einer Baumscheibe aus tragendem Stahlbeton mit einem Oberflächenbelag zum Schutz von Bäumen im Bereich der Pflanzgrube zusammen erfüllt, und zwar wird dies dadurch erreicht, daß die Baumscheibe aus ein» 1-teiligen vorgefertigten Baueinheit mit einer Bewässerungseinrichtung sowie Anschlaghalterungen für eine Baumhalterung besteht. Im Unterschied zur bisherigen Praxis kann in kürzester Zeit die Baumscheibe verlegt und für die gärtnerische Gestaltung freigegeben werden. Für Neuanpflanzungen ist die vorgefertigte Baumscheibe eine 1-teilige Baueinheit in den Abmessungen der abzudeckenden Pflanzgrube. Die Innen- und Außenränder der Baumscheibe sind von oben gesehen insbesondere quadratisch od» rechteckig oder rund oder oval verlaufend ausgebildet. Die Baumscheibe selbst besteht aus 2 Lagen, einem Stahlbeton-Fertigteil mit einer Öffnung für die Bepflanzung und einem auf dem Stahlbeton-Fertigteil angeordneten Oberflächenbelag, vorzugsweise aus Hartsteinpflaster oder einem anderen Material der -2-
AT 396 416 B gewünschten Farbe, Härte und Struktur. Vorteilhafterweise bildet eine Aufkantung des inneren Randbereichs eine Barriere sowohl gegen den Zulauf von Schadwasser als auch gegen ungewolltes Befahren des offenen Pflanzbereichs.
In die Baumscheibe integriert ist in unmittelbarer Nachbarschaft zur Aufkantung eine Einfüllöffnung in Form einer Wasserschieber-Kappe für die Bewässerung und Düngung, welche über ein T-Verbindungsstück mit einer Ring-Bewässerungsleitung in Verbindung steht, welche unterhalb des Stahlbeton-Fertigteils in Halterungen gelagert ist, welch letztere so ausgelegt und ausgebildet sind, daß sie zugleich als Transport- und Stapelstützen geeignet sind. Dank dieser Leitungsführung wird erreicht, daß in Trockenzeiten durch eine Bewässerung unterhalb der Oberfläche einer raschen Verdunstung entgegengewirkt wird. Über den inneren Umfang des Stahlbeton-Fertigteils sind in gleichen Abständen vorzugsweise vier Anschlaghalterungen lösbar befestigt. Die Anschlaghalterungen mit einer Einhängeöse, einer Metallplatte und einem Stahlring bilden Aufnahmen für Streben eines Stahlrohrgestells als Baumhalterung, welche über eine Bohrung sowie durch die Klemmwirkung des Stahlrings lotrecht gestellt werden kann, falls die Baumscheibe gegen die Horizontale geneigt verlegt ist. Die Streben der Baumhalterung sind konisch nach oben an einen kreisringförmigen Haltering mit Öffnung zusammengeführt und an diesem angelenkt. Sowohl das Gestell der Baumhalterung als auch die Anschlaghalterungen sind montierbar, bestehen aus feuerveiziriktem Stahl (Rohr) und können wiederverwendet werden. Für bereits angepflanzte Bäume wird die Baumscheibe 2-teilig ausgeführt, wobei die 2 Hälften bei dem Verlegen im Bereich der Stoßstellen auf zwei zusätzliche Ortbetonfundamente aufgelegt werden; die Ringbewässerungsleitung wird über Verbindungsstücke geschlossen.
Es versteht sich, daß die Baumscheibe gemäß der Erfindung, einschließlich der Zusatzteile, wie Bewässerungsleitung, Halterungen u. dgl., den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel näher erläutert: Es zeigen in perspektivischer Sicht Fig. 1 die Baumscheibe nebst Anschlaghalterungen für ein Stahlrohrgestell sowie Ortbetonfundament (von oben), Fig. 2 die Anschlaghalterung, Fig. 3 das Stahlrohrgestell und Fig. 4 die Baumscheibe nebst Ringleitung und Zubehör (von unten).
Auf einen vorgefertigten Stahlbeton-Fertigteil (1), der auf die Abmessung der jeweiligen Pflanzgrube abgestimmt ist, ist ein Oberflächenbelag (2), vorzugsweise aus Hartsteinpflaster, aufgebracht. Der Oberflächenbelag weist im Bereich des Innenrandes eine Aufkantung (3) auf (Fig. 1).
Die Baumscheibe weist ferner eine Einfüllöffnung (4) für Bewässerung und Düngung des Baumes in Form einer handelsüblichen Wasserschieber-Kappe auf, welche über ein Verbindungsstück (5) mit einer perforierten Ringleitung (6) verbunden ist, welche in Halterungen (7) unterhalb des Stahlbeton-Fertigteiles (1) gehaltert ist Diese Halterungen (7) sind so ausgelegt, daß sie gleichzeitig Abstands- und Stapelstützen beim Lagern und Transportieren des Stahlbeton-Fertigteiles (1) bzw. der Baumscheibe sind (Fig. 4).
Am inneren Umfang des Stahlbeton-Fertigteils (1) sind Anschlaghalterungen (8), vorzugsweise 4, für ein 4-strebiges Stahlrohrgestell als Baumhalterung (9) über in Bohrungen (8.1) befindliche Befestigungsmittel lösbar angebracht. Der Oberteil der Anschlaghalterung (8) ist mit dem Unterteil, in Form einer Metallplatte (8.3), über eine Einhängeöse (8.2) verbunden. Innerhalb des lediglich nach oben und unten offenen Oberteils der Anschlaghalterung (8) befindet sich ein lösbarer Stahlring (8.4) (Fig. 2).
Diese Halterung (8) bildet zugleich eine Aufnahme für die Streben (9.1) des 4-strebigen Stahlrohrgestells der Baumhalterung (9), welches in seinem Oberteil einen Haltering (9.2) mit Öffnung (9.3) aufweist (Fig. 3). Sowohl die Anschlaghalterungen (8) aus Stahl als auch das Stahlrohrgestell sind feuerverzinkt.
Die Baumscheiben mit sämtlichem Zubehör können vorgefertigt und platzsparend beim Hersteller gestapelt werden, wo sie im Bedarfsfall einschließlich der Baumhalterung (9) verfügbar sind.
Am Ort der Anpflanzung wird eine Pflanzgrube ausgehoben und ein Fundament (10) gesetzt, welches die Belastungen außerhalb der Pflanzgrube aufnimmt. Sodann kann in kürzester Zeit die Baumscheibe niveaugleich mit ihrer Umgebung verlegt werden. Das Stahlrohrgestell der Baumhalterung (9) wird in den Anschlaghalterungen (8), gegebenenfalls durch deren Verdrehung über die Bohrungen (8.1), so montiert, daß sie als Baumhalterung (9) senkrecht steht. Über die Stahlringe (8.4) werden die Streben (9.1) festgezogen.
Danach können die gärtnerischen Arbeiten ungestört durch jedweden Baustellenbetrieb vorgenommen werden. Um den Wurzelballen des neugepflanzten Baumes wird die Pflanzgrube mit geeignetem Erdreich verfällt, und der obere Bereich des Baumes wird durch die Öffnung (9.3) in den Haltering (9.2) eingeführt, an dem er mit Hanfseilen befestigt wird.
Sobald die Baumhalterung (9) entbehrlich ist, können Stahlrohrgestell sowie die zugehörigen Anschlaghalterungen (8) demontiert und wiederverwendet werden.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die gesamte Baumscheibe als kompakte Baueinheit mit allen erforderlichen Funktionsteilen vorgefertigt, vorbereitet und auf Abruf bereitgestellt werden kann, ohne daß langwierige und verkehrsstörende Bau- und Verlegearbeiten vorgenommen werden müssen. Bepflanzung und Bewässerung sind sofort möglich.
Als weiterer Vorteilskomplex kommt hinzu, daß die Fertigung der Baumscheibe witterungsunabhängig durchgeführt werden kann, das heißt zu Zeiten, in denen witterungsbedingt keine Außenarbeiten durchgeführt werden können. Auf diese Weise können auch zu den Pflanzzeiten im Herbst umfangreiche Vorhaben in kürzester -3-
Claims (7)
- AT 396 416 B Zeit abgewickelt werden, wobei im Gegensatz zur bisherigen Praxis die gärtnerische Gestaltung den Abschluß bildet. Die Oberfläche der Baumscheibe kann gleichfalls zentral, serienmäßig in wirtschaftlicher und technisch vorteilhafter Weise ansprechend, beispielsweise in Natursteinvorsatz, gestaltet werden, welcher dank des darunterbefindlichen Stahlbeton-Fertigteils befahrbar ist, so daß der nichtbefahibare Bereich so klein wie möglich gehalten werden kann, ohne daß der Pflanzbereich verfestigt wird oder Schadwasser zufließen kann oder die Baumscheibe zerstört wird. PATENTANSPRÜCHE 1. Baumscheibe aus tragendem Stahlbeton mit einem Oberflächenbelag zum Schutz von Bäumen im Bereich der Pflanzgrube, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer 1-teiligen vorgefertigten Baueinheit aus einem Stahlbeton-Fertigteil (1) mit einer Bewässerungseinrichtung (4 bis 6) sowie Anschlaghalterungen (8) für eine Baumhalterung (9) besteht
- 2. Baumscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenbelag (2) im Bereich der Innenkante eine Aufkantung (3) aufweist.
- 3. Baumscheibe nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innen- und Außenränder der Baumscheibe von oben gesehen insbesondere quadratisch oder rechteckig oder rund oder oval verlaufend ausgebildet sind.
- 4. Baumscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewässerungseinrichtung eine Einfüllöffnung (4) für Bewässerung und Düngung, ein Verbindungsstück (5), eine Bewässerungsleitung als Ringleitung (6) sowie Halterungen (7) hierfür unterhalb des Stahlbeton-Fertigteiles (1) aufweist.
- 5. Baumscheibe nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Innenrand des Stahlbeton-Fertigteiles (1) vorzugsweise in gleichen Abständen Anschlaghalterungen (8) lösbar montiert sind.
- 6. Baumscheibe mit Anschlaghalterung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaghalterung mit einer Einhängeöse (8.2), einer Metallplatte (8.3) und einem Stahlring (8.4) eine Aufnahme für eine Strebe (9.1) eines Stahlrohrgestelles als Baumhalterung (9) bildet und über eine Bohrung (8.1) sowie durch die Klemmwirkung des Stahlringes (8.4) lotrecht gestellt werden kann.
- 7. Baumscheibe mit Baumhalterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (9.1) der Baumhalterung konisch nach oben an einen kreisringförmigen Haltering (9.2) mit Öffnung (9.3) zusammengeführt und an diesem angelenkt sind. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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