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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum manuellen Einfalten von inneren bzw. äusseren Verschlussklappen eines manuell aufgerichteten Faltschachtelzuschnittes gegen die Mitte des vorzugsweise rechtwinkelig geformten Mantelkörpers der Faltschachtel zwecks Bildung eines Bodens oder Deckels, wobei auf einem Gestell im Abstand von dessen Basis ein Faltbügel angeordnet ist.
Faltkartons bzw. Faltschachteln werden nach deren Herstellung üblicherweise zusammengefaltet und flach liegend transportiert und gelagert. Um derartige Kartons durch den Benutzer bzw.
Abpacker füllbereit zu machen, müssen die lose anhängenden Bodenklappen eingefaltet werden, um einen zumindest nach unten geschlossenen Behälter zu bilden.
Ausser der häufigsten Verschlussart, dem rein manuellen Einfalten, werden auch gelegentlich Maschinen verwendet, die mit angetriebenen oder manuell betätigten Hebeln und Faltarmen das Einfalten der Klappen bewirken. In jedem dieser Fälle werden aber mechanische Teile bewegt, die sowohl aufwendig in der Herstellung als auch in der Handhabung sind.
Ferner hat man bereits Faltschienen aus gefederten oder starren Führungsstangen, Profilen oder mechanisch angetriebenen Faltplatten vorgeschlagen, die zwar die Einfaltbewegung der Längsklappen bewirken, nicht jedoch die gleichzeitige Zentrierung des Kartons, um danach genau in der Kartonmitte verklebt werden zu können. Faltstangen besitzen zudem den Nachteil, dass Kartonklappen beim nicht exakten Plazieren des Kartons geknickt und eingeklemmt werden.
Dies ist auch der Grund, warum ähnliche Vorrichtungen an der Oberseite der Maschine verstellbare Anschlagleisten benötigen. Diese müssen bei jeder Änderung auf breitere oder schmälere Kartons neu justiert werden, was zeitaufwendig und oft nicht präzis genug möglich ist.
Schliesslich wurde bereits eine Vorrichtung vorgeschlagen (US-PS Nr. 4, 398, 381), welche es ermöglicht, die Bodenklappen einer Faltschachtel in der bereits eingefalteten Lage während des Füllens ohne vorherige Anbringung eines Verschlussbandes zu halten. Diese Vorrichtung weist eine sich in Längsrichtung der Vorrichtung erstreckende Grundplatte sowie ein Paar von Flanschen auf, die sich in geringem Abstand seitlich erstrecken, um zwischen ihnen und der Grundplatte die seitlichen Bodenklappen des Kartons zu halten. Die Anwendung dieser Vorrichtung bedarf jedoch noch immer des aufeinanderfolgenden Einfaltens der Bodenklappen, um den Karton in die Vorrichtung einschieben zu können.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde die Entwicklung einer einfachen, d. h. billig herstellbaren, Vorrichtung angestrebt, die ohne Antriebsaggregate, wie Arbeitszylinder, Steuerungen, Zahnräder usw., ein schnelles Einfalten aller Klappen ermöglicht, die ferner die gefalteten Kartons in Position hält, um befüllbereit zu bleiben, und die schliesslich nach Möglichkeit für mehrere Kartongrössen verwendbar ist.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wird dies gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der aus dünnem Blech od. dgl. gebildete, auf der Basis des Gestells durch einen vertikalen Steg abgestützte Faltbügel an einem Ende horizontal, an seinem gegenüberliegenden Ende mit einem Bogen schräg nach oben verlaufend ausgebildet ist, und dass unterhalb des Faltbügels beiderseits des Steges zwei Faltschienen als Leitflächen für die einzufaltenden Verschlussklappen, deren Breite geringer ist als die halbe Breite der Faltschachtel, vorgesehen sind, welche Faltschienen in Form je einer gegen den Steg in einem spitzen Winkel verlaufenden Wendel, ausgehend vom horizontalen Ende des Faltbügels, sich gegen die Basis des Gestells erstrecken.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung können die beiden Faltschienen im Bereich des horizontalen Endes des Faltbügels parallel zu diesem in einem geringen Abstand auslaufend ausgebildet und symmetrisch zum Faltbügel bzw. dem Steg angeordnet sein.
Sollen an einer Faltschachtel die Boden- oder Deckelklappen eingefaltet werden, werden zunächst zwei gegenüberliegende Klappen dadurch eingefaltet, dass die eine Klappe am sich bogenförmig schräg nach aussen und oben erstreckenden Schenkel des Faltbügels angedrückt wird. Beim anschliessenden Abwärtsgleiten entlang dem sich nach oben erstreckenden Schenkel werden durch das Niederdrücken der Schachtel auf den horizontalen Schenkel die beiden Klappen nach innen gefaltet. Wird nun die Faltschachtel gegen das freie Ende des horizontalen Schenkels des Faltbügels bewegt, gelangen auch die sich noch nach unten erstreckenden, einander gegenüber-
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liegenden Klappen zum Anliegen an die beiden symmetrisch gegen das freie Ende des horizontalen Schenkels des Faltbügels erstreckenden, als Leitflächen für die Klappen dienenden Faltschienen.
Die weitere Bewegung der Faltschachtel führt dann zum Anliegen der Klappen an der Unterseite des horizontalen Schenkels des Faltbügels unter gleichzeitigem Führen dieser Klappen im Spalt zwischen dem Faltbügel und den Faltschienen. In dieser Lage kann die Schachtel befüllt werden,
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Klammern oder Verkleben der Klappen.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung soll nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden, in denen Fig. 1 die Vorrichtung perspektivisch dargestellt zeigt. Fig. 2 ist eine Seitenansicht ; Fig. 3 eine Draufsicht. In den Fig. 4 und 5 wird das Einfalten der Verschlussklappen einer Faltschachtel mit Hilfe der erfindungsgemässen Vorrichtung veranschaulicht.
Wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist, besteht die erfindungsgemässe Vorrichtung aus einem Gestell --1--, auf dessen Basis --2-- ein durch einen vertikalen Steg --3-- abgestützter Faltbü- gel --4-- angeordnet ist. Der Faltbügel verläuft an einem Ende --5-- horizontal, an seinem gegenüberliegenden Ende --6-- mit einem Bogen schräg nach oben auswärts.
Unterhalb des Faltbügels --4-- sind beiderseits des Steges --3-- zwei Faltschienen --7, 8-symmetrisch zum Steg --3-- und damit zum Faltbügel --4-- angeordnet.
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aus und erstrecken sich gegen die Basis --2-- des Gestells --1-- in Form einer Wendel. Diese Wendel liegt am freien Ende --5-- des Faltbügels wie dieser horizontal und neigt sich, einen spitzen Winkel gegen den vertikalen Steg --3-- bildend, herab zur Basis --2-- des Gestells.
Die Faltschienen verlaufen im Bereich des horizontalen Endes des Faltbügels parallel zu diesem in einem geringen Abstand und bilden somit einen Spalt, in dem die aus einer vertikalen Lage in eine horizontale Position gefalteten Verschlussklappen hindurchtreten können.
Wie aus Fig. 4 zu entnehmen ist, wird eine Faltschachtel, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, zunächst mit ihrer vorderen Klappe --10-- an den Faltbügel angedrückt, wobei die hintere Klappe --11-- mittels des bogenförmigen Endes --6-- des Faltbügels eingefaltet wird, indem die Faltschachtel von der Bedienperson in Richtung des Pfeils 12 geführt wird. In diesem Zustand befinden sich die nach unten hängenden Verschlussklappen --9-- noch in vertikaler Lage ausserhalb der Faltschienen --7, 8--. Beim Weiterführen der Schachtel stossen die vorderen Enden der Klappe --9-- gegen die Faltschienen --7, 8-- und werden infolge deren wendelförmiger Ausbildung in eine horizontale Lage gedrückt.
Ist die Schachtel am freien Ende --5-- des Faltbügels angelangt, befinden sich alle Klappen in horizontaler Lage und bilden beispielsweise einen Boden für die Schachtel, der anschliessend in irgendeiner Weise, z. B. durch Verkleben, geschlossen werden kann.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung können Faltschachteln ohne besondere Achtung auf Genauigkeit beim Anlegen an den Faltbügel verschlossen werden, wobei die Längsklappen während der Vorwärtsbewegung der Faltschachtel zwangsläufig zentriert werden, ohne an irgendeiner Stelle eingeknickt oder eingeklemmt zu werden. Diese zwangsweise Zentrierung bietet mehrere Vorteile, nämlich ein rasches Arbeiten, weil die Schachtel nicht präzise plaziert werden muss, ferner ein störungsfreies Arbeiten, weil die Verschlussklappen nicht eingeklemmt werden können.
Schliesslich können Klebebänder, die üblicherweise genau über die Mitte der Verschlussklappen, d. h. über dem Schlitz, den die beiden Längsklappen im eingefalteten Zustand bilden, angelegt werden, wobei sie sofort nach dem Füllen der Schachtel angebracht werden. In Verbindung mit einem am Ende des Faltbügels angeordneten Klebebanddispenser kann somit der Effekt einer kompletten Verschlussklappen-Aufrichte- und -Klebemaschine erzielt werden, ohne, wie bei herkömmlichen Klebemaschinen zur Verarbeitung unterschiedlicher Schachtelgrössen, elektrisch angetriebene Zentrier- und Förderbänder zu benötigen, die kostenaufwendig sind, und, wie die Erfindung zeigt, für alle Bewegungsabläufe wesentlich mehr Zeit als bei Verwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung benötigen.